Zugehörigkeitsgefühle in einer Migrationsgesellschaft: Webinar-Reihe von Dialog macht Schulen stellt neue Ansätze vor

9.04.2024

 

(Berlin/dms) - Im Rahmen des Online-Bildungsformats DMS CAMPUS veranstaltet das Sozialunternehmen Dialog macht Schule im April und Mai 2024 eine Webinar-Reihe, die sich mit Fragen von Zugehörigkeit und Teilhabe in unserer Migrationsgesellschaft beschäftigt.

Berlin, 09.04.2024. Worum geht es, wenn wir von „Zugehörigkeit” sprechen? Der Begriff ist mehrdeutig und unscharf. Er kann missbraucht werden, wenn es um ein von oben verordnetes ‚großes Wir‘ geht. Daher ist er politisch und umstritten – insbesondere in den westlichen Migrationsgesellschaften. Dennoch überwiegen die positiven Assoziationen, die sich auf ‚Beheimatung‘, ‚Sicherheit‘, ja Geborgenheit beziehen. 

„Für uns ist ein Gefühl der Zugehörigkeit eine zentrale emotionale Größe für Solidarität, Gemeinsinn und Partizipation in demokratischen Gesellschaften. Gleichzeitig sehen wir, wie politisiert und emotional aufgeladen die Vorstellungen von Zugehörigkeit sind: Eine differenzierte Debatte scheint immer schwieriger. Seit Oktober 2023 haben sich die Fronten noch weiter verhärtet: Wenn es um den Nahostkonflikt geht, kommt es oft zu emotionalisierten Auseinandersetzungen oder man geht dem Thema aus dem Weg.

Bei Dialog macht Schule fragen wir uns, wie wir diese scheinbar unlösbaren Fragen vor allem in der Demokratiebildung mit Jugendlichen aufgreifen können, und wo es neue, konstruktive Ansätze gibt”, erklärt Dialog macht Schule Gründer und Geschäftsführer Hassan Asfour.

Die Suche nach neuen, konstruktiven Ansätzen steht im Mittelpunkt von vier Webinaren, die im April und Mai 2024 für Fachkräfte der Demokratiebildung, Lehrende an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie interessierte Multiplikator*innen veranstaltet werden.

Webinar I: Wie können wir besser mit Stereotypen, Zuschreibungen und Diskriminierungen umgehen?

Der Kulturwissenschaftler Özkan Ezli (Universität Münster) hat in seinen empirischen Studien festgestellt, dass Zuschreibungen, Stereotypen und Vorurteile oft voreilig als eindeutige Kennzeichen von strukturellem Rassismus gelesen, ja gar als eine rassistische Handlung adressiert werden. Seine Fallbeispiele aus Interviews zeigen, wie wir mit der scheinbar unlösbaren Problematik von Zuschreibungen, Stereotypen und Diskriminierungen produktiver und zukunftsorientierter umgehen können.

Prof. Dr. Wolfgang Sander (Universität Gießen) zeigt in seinem Impuls, wie die politische Bildung mit der Spannung zwischen Vielfalt und Zugehörigkeit produktiv umgehen kann und wie man mit den vorgestellten Fallbeispielen im Schulunterricht arbeiten kann.

Donnerstag, 18.04.2023, 13:00-14:30 Uhr: Hier anmelden

Weitere Webinare aus der Reihe:

Webinar II: Wie lässt sich Zugehörigkeit praktisch gestalten? Erfahrungen und Praxisberichte aus Schulen und Demokratiebildung

Impulse: Muhammet Mertek (Lehrer an einer Gesamtschule in Hamm), Cordula Heckmann (ehemalige Schulleiterin am Campus Rütli, Berlin-Neukölln), N.N.

Dienstag, 7. Mai 2024, 14:30-16:00 Uhr: Hier anmelden


Webinar III: Demokratiebildung und der Nahostkonflikt in Schulen: Vom Umgang mit Emotionen in der pädagogischen Praxis

Impulse: Jouanna Hassoun (Transaidency e.V., Berlin), Mehmet Can (Lehrer am Campus Rütli, Berlin-Neukölln); Moderation: Marfa Heimbach (freie Journalistin, WDR)

Dienstag, 21. Mai 2024, 15:00-16:30 Uhr: Hier anmelden


Webinar IV: Sprechen über den Nahostkonflikt: Offene Fragen und Grundsätze für eine konstruktive Debatte

Impulse: Nazih Musharbash (Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft), Meron Mendel (Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt a.M.); Moderation: Marfa Heimbach (freie Journalistin, WDR)

Mittwoch, 22. Mai 2024, 14:00-15:30 Uhr: Hier anmelden

Weitere Informationen zu den einzelnen Webinaren und zum DMS CAMPUS: https://dialogmachtschule.de/campus/ 

Zum Thema „Zugehörigkeit in der Migrationsgesellschaft” hat Dialog macht Schule kürzlich auch eine Publikation veröffentlicht: https://dialogmachtschule.de/zugehoerigkeit-in-der-migrationsgesellschaft/

 

 

Hintergrundinformationen

 

Das in Berlin ansässige Sozialunternehmen Dialog macht Schule (DMS) wurde 2013 gegründet. DMS ist eine Bildungs- und Denkwerkstatt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Bildungspraxis und Politik. Unser Kernanliegen ist es, politische Bildung in einer komplexer und diverser werdenden Gesellschaft zukunftsorientiert zu gestalten. Dialog macht Schule ist die Koordinierungsstelle und Mitglied des bundesweiten Kompetenznetzwerks „Demokratiebildung im Jugendalter“ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

 

DMS entwickelt politische Bildungsformate für Menschen und Organisationen, die vor allem mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in sozialen und bildungsbezogenen Risikolagen, häufig mit Migrationsgeschichte, arbeiten. Wir befähigen Menschen, als mündige Bürgerinnen und Bürger an Gesellschaft und Politik teilzuhaben und sie aktiv mitzugestalten. Damit leisten wir einen Beitrag zu sozialem Zusammenhalt und Zugehörigkeit sowie zu mehr Chancengerechtigkeit.

 

 

Dialog macht Schule wird geleitet vom Gründer und Geschäftsführer Hassan Asfour. Das multiprofessionelle Team aus den Bereichen Geistes-, Politik- und Sozialwissenschaft sowie Psychologie verfügt über langjährige Erfahrung in Demokratiebildung im Kontext Migrationsgesellschaft, Qualifizierung, Prozessberatung, Projektmanagement und Organisationsentwicklung.