Rechtsanspruch auf Förderung eines Freiwilligendienstes

Bürgerschaftliches Engagement und Solidarität stärken

BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun Foto: BDKJ-Bundesstelle/Mike Nonnenbroich
BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun Foto: BDKJ-Bundesstelle/Mike Nonnenbroich

4.05.2024

(Köln /bdkj) - Auf der Hauptversammlung hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die besondere Bedeutung von Freiwilligendiensten im In- und Ausland für unsere Gesellschaft betont.  

„Wir fordern einen Rechtsanspruch auf auskömmliche Förderung für jeden geschlossenen Freiwilligendienstvertrag", erklärt BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun. „Eine Einladung der Gesellschaft zu einem Freiwilligendienst könnte die Anzahl an Freiwilligen pro Jahrgang mindestens verdoppeln. Dafür schlagen wir vor, dass der Bundespräsident alle Schulabgänger*innen anschreibt und für einen Freiwilligendienst im In- oder Ausland wirbt.“ 

Freiwilligendienste bleiben aktuell noch für viele junge Menschen ein Privileg. Um den Abbau struktureller Barrieren voranzutreiben, bedarf es stärkerer staatlicher Unterstützung und einer offensiven Werbung für gesellschaftliches Engagement. „Freiwilligendienste fördern das Einnehmen neuer Perspektiven und die Fähigkeit, sich mit gegenteiligen Meinungen auseinanderzusetzen", sagt Gregor Podschun. „Sie erhöhen die Sozialkompetenzen und schärfen das Bewusstsein junger Menschen für den Wert von Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Sie sind daher ein Gewinn hoch drei: Für die Freiwilligendienstleistenden, für die Einsatzstellen und für die Gesellschaft". 

Der BDKJ bekräftigt zudem das Bekenntnis zu einem freiwilligen Recht auf Dienst als Gegenentwurf zu einer unsolidarischen Pflicht zum Dienst. Ein Pflichtdienst widerspricht dem Grundgesetz und ist daher abzulehnen. 

„Wir setzen uns entschieden gegen eine Dienstpflicht ein und fordern die Beibehaltung der Aussetzung der Wehrpflicht", erklärt Gregor Podschun. Mit einem Rechtsanspruch, bei dem jede geschlossene Vereinbarung durch eine Förderung ermöglicht wird, liegt ein attraktiver, kostengünstiger und pragmatischer Gegenentwurf vor, der die wenigen positiven Effekte der Dienstpflicht ebenso erfüllt. 

Die Freiwilligendienste sind aus zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Strukturen hervorgegangen und werden seit 1964 in gesetzlichen Rahmenbedingungen geregelt. Sie werden als Bildungs- und Orientierungsjahr durchgeführt und sind arbeitsmarktneutral gestaltet. Der Bildungs- und Orientierungscharakter wird durch hochwertige pädagogische Begleitung gewährleistet, um die Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. 

Der Beschluss kann hier abgerufen werden. 

 

 

Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kirche, Staat und Gesellschaft.