26.04.2024
(Berlin/dfv) - Jahrzehntelang war der Überweisungsträger der einfachste Weg, Spenden zu generieren. Und er bleibt für spendenstarke, ältere Generationen wichtig. Aber jungen Menschen muss man andere Zahlungswege anbieten.
58% der Babyboomer (Jahrgang 1946-1964) nutzen zum Spenden Überweisungsträger, jedoch nur 18% nutzen dafür PayPal. Aber je jünger die Generation, umso mehr verschiebt sich die Bezahlungspräferenz: In der Generation Z (1996-2010) nutzen 35% den Überweisungsträger und 39% PayPal. Der Trend ist also eindeutig. An Bedeutung haben auch andere digitale Zahlungswege gewonnen: Schon 9% der Gen Z nutzen zum Spenden Apple Pay, Google Pay oder Garmin Pay, wohingegen diese Bezahlungswege bei den Babyboomern noch kaum messbar sind (1%). Die Generationenbetrachtung erlaubt einen Blick in die Zukunft, denn die jüngere Generation wird mit zunehmendem Alter und Bedeutung für den Spendenmarkt aller Voraussicht nach ihre Zahlungsgewohnheiten beibehalten.
Das ist ein Teilergebnis des Deutschen Spendenmonitors, der jährlich durch Bonsai Research im Auftrag des Deutschen Fundraising Verbandes das Spendenverhalten durch eine repräsentative Umfrage mit 5000 Internetnutzer*innen zwischen 16 und 70 Jahren in Deutschland analysiert.
„Selbst für viele Babyboomer ist der Überweisungsträger bloß noch ein Symbol für Bezahlung. Er wird nicht mehr zur Bank getragen, sondern dient bloß als Vorlage fürs Online-Banking. Man sollte aber nicht verkennen, wie wichtig dieses Symbol ist: Jeder, der postalisch einen Überweisungsträger bekommt, weiß sofort eins: es geht um Geld, um Spenden. Der Überweisungsträger unterstützt haptisch und optisch den Spendenappell“, so Prof. Tom Neukirchen, Fundraising-Experte und Beirat des Deutschen Fundraising Verbandes.
Larissa Probst, Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes, betont, dass vielfältige Zahlungswege eine große Chance im Fundraising darstellen: „Wir können heute besser denn je Menschen ihre favorisierten Zahlungs-Option anbieten. Das ist wichtig, weil mehr angebotene Spendenwege fast immer auch mehr Spenden bedeutet! Es geht hier also nicht um Technik, sondern um Kundenorientierung.“
|
Der Deutsche Spendenmonitor
liefert jährlich verlässliche und vergleichbare Aussagen über den Spendenmarkt (Spenderquote, Spendenhöhe, Spendenzwecke, Einstellung zum Spenden) und ermittelt die Bekanntheit teilnehmender
Organisationen und ihr Image. 2023 wurden 5.049 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 16 und 70 Jahren online befragt. Die Studie wird vom Marktforschungsinstitut Bonsai GmbH durchgeführt,
welches u.a. auch die Otto-Trendstudie 2023 – Ethischer Konsum sowie die Social Media Studie “Werteindex” verantwortet.
Der Deutsche Fundraising Verband
e.V. stärkt die Kultur des Gebens und vertritt die Interessen der einzelnen Fundraiser*innen, der im Dritten Sektor tätigen gemeinnützigen Organisationen und der sie unterstützenden
Dienstleister*innen in Deutschland. Er fördert die Professionalisierung des Berufszweigs sowie die Umsetzung von Transparenz und ethischer Prinzipien in der Branche. Ihm gehören rund 1.500
Mitglieder an.
Mit über 1.500 Mitgliedern ist der DFRV europaweit der zweitgrößte Bundesverband seiner Art. Seit seiner Gründung 1993 fördert der Deutsche Fundraising Verband e.V. den regionalen, nationalen und
internationalen Informations- und Erfahrungsaustausch im Fundraising, engagiert sich zu Fragen der Spendenethik und vertritt die Interessen des Fundraisings in Politik und Öffentlichkeit.
In Deutschland gewinnt Fundraising immer mehr an Bedeutung. Ganz entscheidend für diese positive Entwicklung ist die zunehmende Professionalisierung des Faches, zu der der Deutsche Fundraising
Verband e.V. (DFRV) in einem erheblichen Maße beigetragen hat.
Seit fast 30 Jahren setzt sich der DFRV für die Weiterentwicklung und gesellschaftliche Anerkennung des Fundraisings in Deutschland ein. 1993 wurde der DFRV zunächst unter dem Namen
Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) als Berufsorganisation der Fundraiserinnen und Fundraiser in Frankfurt am Main gegründet. Der Begriff „Sozial“ stand dabei für „Gesellschaft“,
„Marketing“ für die Mittelbeschaffung für gemeinnützige, mildtätige, kirchliche und politische Zwecke. Dazu gehört nicht nur die Akquise von Spenden, sondern alles, was die Verwirklichung der
gennannten Zwecke unterstützt
.
Da der DFRV in den vergangenen Jahren Aufgaben erfüllt hat, die über die Tätigkeit eines reinen Berufsverbandes hinausgehen, beschloss die Mitgliederversammlung 2011 die Umwandlung des DFRV von
einem Berufsverband in einen gemeinnützigen Fachverband. Für die Neuausrichtung waren zum Teil tief greifende Veränderungen in der Satzung des DFRV nötig. So ist der Verband ab 2012 nicht nur als
gemeinnütziger Fachverband aktiv, sondern kann neben Einzelpersonen erstmals auch juristische Personen als Mitglieder aufnehmen.
Der Deutsche Fundraising Kongress das größte und renommierteste Branchentreffen im deutschsprachigen Raum. Jährlich versammeln sich Fundraiser*innen aus Non-Profit-Organisationen drei Tage lang
zum Fachdialog. Mit dem Deutschen Fundraising Preis würdigen wir als Deutscher Fundraising Verband besondere Leistungen in der aktuellen Spendenwerbung. Die Auszeichnung ist der bundesweit
wichtigste Branchen-Award.