Bischof Jeremias: „Intensive Tage voller himmlischer Klänge“

10.000 Menschen bei Greifswalder Bachwoche

Von einer Yacht am Museumshafen erklingt Jazzmusik mit dem Tobias Altripp Trio. Foto: Klinkhardt/Nordkirche
Von einer Yacht am Museumshafen erklingt Jazzmusik mit dem Tobias Altripp Trio. Foto: Klinkhardt/Nordkirche

Nach 36 Veranstaltungen mit rund 10.000 Besucherinnen und Besuchern endete am Sonntagvormittag die 78. Greifswalder Bachwoche unter dem Motto „Bach romantisch“ im Greifswalder Dom mit dem „schönsten Gottesdienst des Jahres“, wie Bischof Tilman Jeremias in seiner Predigt ihn nannte.

 

10.06.2024

 

 

(Greifswald/akl) - Mit dem laut Bischof Tilman Jeremias „schönsten Gottesdienst des Jahres“ ging am Sonntagvormittag (9. Juni) die 78. Greifswalder Bachwoche unter dem Motto „Bach romantisch“ zu Ende. Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich hatte sie sich in diesem Jahr der Wiederentdeckung von Johann Sebastian Bach in der Zeit der Romantik gewidmet. Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) sagte in seiner Predigt: „Intensive Tage liegen hinter uns voller himmlischer Klänge, berührender Momente, großartiger Musik. All dies wieder durch Konzerterlebnisse und eingebettet in den Rhythmus geistlichen Lebens von Morgengebet und Morgenmusik bis zum Nachtgebet.“

Bachwochenleiter Frank Dittmer und Bischof Tilman Jeremias. Foto: Klinkhardt/Nordkirche
Bachwochenleiter Frank Dittmer und Bischof Tilman Jeremias. Foto: Klinkhardt/Nordkirche

 

Bischof Jeremias: „So singen die Engel“

Jeremias schwärmte: „In der Musik Bachs begegnen wir dem Schöpfer selbst, so singen seine Engel. Sie vermag direkt in unsere Herzen zu dringen und macht uns froh und glaubensfest in stürmischen Zeiten. Ich bin zutiefst dankbar für diese Woche.“

Passend zum Wahltag stand die sogenannte „Ratswechselkantate“ auf dem Programm: Der Chor der Greifswalder  Bachwoche, Solistinnen, Solisten und das Orchester für Alte Musik Vorpommern führten unter der Leitung von Professor Frank Dittmer Johann Sebastians Bachs Kantate „Preise, Jerusalem, den Herrn“ (BWV 119) auf, die Bach 1723 für die Feierlichkeiten zum Wechsel des Leipziger Rates komponiert hatte.

Frank Dittmer: „Die neuen Domfenster inspirieren die Musiker“

Der musikalische Leiter und Dirigent zahlreicher Konzerte Professor Frank Dittmer zeigte sich hochzufrieden mit dem Verlauf der Bachwoche. Kein Wunder bei zehn ausverkauften Konzerten, wobei der Dom sogar zweimal mit jeweils 900 Menschen komplett ausverkauft war: „Wir sind mehr als zufrieden, wir sind glücklich mit dem Besuch aller Konzerte. Diesmal haben wir uns Bach aus einer völlig anderen Perspektive angesehen, selbst im Kinderkonzert hatten wir eine tolle Liedbearbeitung. Das Besondere an dieser Bachwoche war, dass wir im Lichte der neuen Ólafur Elíasson-Fenster musiziert haben und mein Eindruck ist, dass die Musik noch einmal inspirierter war. Die Musikerinnen und Musiker haben den Wunsch geäußert, so zu sitzen, dass sie immer auf die Fenster schauen. Die Atmosphäre war noch einmal festlicher hier im leuchtenden Dom.“

Vom Konzert im Gewächshaus bis zum Singen am Museumshafen

Die Spannbreite der Veranstaltungen reichte von einem Konzert im Greifswalder Gewächshaus des Botanischen Gartens bis zu Aufführungen der Matthäuspassion in der Version von Felix Mendelssohn Bartholdy in Greifswald und in Szczecin/Stettin. Stimmungsvoll wurde es am Freitagabend am Museumshafen, als Hunderte Menschen mitsangen bei „Der Mond ist aufgegangen.“ Mit dem Dresdner Kreuzchor und dem Kopenhagener Organisten Jonathan Sievers erklangen auch Caspar David Friedrichs Lebensstationen Dresden und Kopenhagen.

 

Die Greifswalder Bachwoche 2025 findet statt vom 16. bis 22. Juni unter dem Motto „Bach familiär“.