Iranische Regierung zerstört Ackerland der Bahá’í als jüngstes grausames Beispiel wirtschaftlicher Apartheid

Foto. Bahai
Foto. Bahai

3.06.2024

 

(Berlin/bahai) - Iranische Regierungsbeamte planierten in dem Dorf Ahmadabad in der Provinz Mazandaran zahlreiche Reisfelder, die Bahá’í gehören, mit Bulldozern und zerstörten dabei Ernten und Bewässerungsbermen. Die Bahá’í-Anwohner dieses ländlichen Gebietes besitzen und bewirtschaften diese Felder seit Generationen.

Die mutwillige und grausame Zerstörung ist nur das jüngste Beispiel für die Politik der iranischen Regierung, Häuser und Bauernhöfe, die den Bahá’i gehören, zu beschlagnahmen und zu zerstören.
Während des Angriffs, von dem Videos und Fotos im Internet veröffentlicht wurden, rollte ein großer Bagger über die Reispflanzen und zerstörte sie, dann fuhr er zum Fluss, wo er den Wasserkanal zu den Reisfeldern platt machte. Im Hintergrund sind Beamte in Militäruniformen zu sehen. Dutzende von Dorfbewohnern – darunter eine gekrümmte, ältere Frau mit einem Stock – scheinen die Beamten anzuflehen, ihre zerstörerische Arbeit einzustellen.

„Dieser jüngste Angriff auf die Bahá’í im Iran ist eine weitere Grausamkeit, eine Form der wirtschaftlichen Apartheid und ein erneuter Versuch der religiösen Säuberung, der darauf abzielt, die Bahá’í von ihrem eigenen Ackerland zu vertreiben“, sagt Jascha Noltenius, Beauftragter für Menschenrechtsfragen der Bahá’í-Gemeinde in Deutschland. „Die iranische Regierung versucht, den Iran für die Bahá’í unbewohnbar zu machen.“

„Seit fast fünf Jahrzehnten zerstört die iranische Regierung Häuser der Bahá’í, beschlagnahmt ihre Grundstücke und versucht, die Bahá’í ihres Rechtes zu berauben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mit einem Bagger über die Felder unschuldiger Bauern zu fahren, ist ein Affront gegen die Bahá’í, gegen alle hart arbeitenden iranischen Bürger und gegen die Behauptung der Regierung, sich um ihr Volk zu kümmern. Die Reisfelder müssen den Bahá’í zurückgegeben werden und die Behörden müssen eine Entschädigung für diesen grausamen Akt zahlen“, so Noltenius.

Die iranischen Behörden hatten das Land in Ahmadabad bereits im Januar in einer illegalen Aktion eingezäunt, über die die Internationale Bahá’í- Gemeinde berichtete. Als die Anwohner einen Tag vor dem jüngsten Vorfall die Anwesenheit des Baggers bemerkten und sich erkundigten, warum er in das Dorf gebracht worden war, wurde ihnen von den Behörden mitgeteilt, dass er für Bauarbeiten in dem Gebiet benötigt werde. Die örtlichen Bahá’í verfolgten die Angelegenheit daher nicht weiter.

Der Nationale Geistige Rat der Bahá´í in Deutschland
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