Leere Kirchen – auch nach dem Lockdown?
Corona – eine Strafe Gottes? Auf keinen Fall, meint Tomáš Halík und bietet eine Deutung der Pandemie, die den Glauben ebenso berücksichtigt wie die Vernunft. Er sieht in den Ereignissen von 2020 eine Warnung: Die leeren Kirchen während des Lockdowns könnten zum Sinnbild für die nahe Zukunft der Kirche werden. Damit dies nicht geschieht, gilt es, beherzt Abschied zu nehmen von allem, was nicht mehr trägt: »Auch im Christentum muss etwas sterben, um dann in einer neuen, verwandelten Gestalt auferstehen zu können. Und diese neue Gestalt wird bereits geboren und wir können Zeugen und aktive Teilnehmer dieser Geburt sein.« Ein Buch, das nichts beschönigt und gerade deshalb Hoffnung macht.
Tomáš Halík, geb. 1948, wurde 1978 heimlich zum Priester geweiht und war enger Mitarbeiter von Kardinal Tomášek und Václav Havel. Er ist Professor für Soziologie und Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag. Benedikt XVI. verlieh ihm den Ehrentitel Päpstlicher Prälat. 2010 erhielt er den Romano-Guardini-Preis. 2014 wurde er mit dem Templeton-Preis, der höher dotiert ist als die Nobelpreise, ausgezeichnet.
Tomáš Halík, geb. 1948, wurde 1978 heimlich zum Priester geweiht und war enger Mitarbeiter von Kardinal Tomášek und Václav Havel. Er ist Professor für Soziologie und Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag. Benedikt XVI. verlieh ihm den Ehrentitel päpstlicher Prälat. 2010 erhielt er den Romano-Guardini-Preis. 2014 wurde er mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet.
Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens
Verlag Herder
1. Auflage 2021
Gebunden mit Schutzumschlag
208 Seiten
ISBN: 978-3-451-38994-8
20,00 € inkl. MwSt.
Leere Kirchen – auch nach dem Lockdown?
Tomáš Halík zur Zukunft der Kirche
»Ich kann mich von dem Gedanken nicht befreien, dass die leeren und geschlossenen Kirchen an diesem Osterfest ein prophetisches Warnzeichen darstellen: So könnte es bald mit der Kirche enden, falls sie nicht eine tiefe Verwandlung, einen Tod und eine Auferstehung durchläuft [...]. Auch im Christentum muss etwas sterben, damit es in einer neuen, verwandelten Form auferstehen kann. Und diese neue Form wird bereits geboren, und wir können Zeugen dieser Geburt sein und aktiv daran teilnehmen.« (Tomáš Halík)
Corona – eine Strafe Gottes? Auf keinen Fall, meint der internationale Star-Theologe Tomáš Halík. In seinem neuen Buch Die Zeit der leeren Kirchen bietet er eine Deutung der Pandemie, die den Glauben ebenso berücksichtigt wie die Vernunft.
Halík sieht in den Ereignissen von 2020 eine Warnung: Die leeren Kirchen während des Lockdowns könnten zum Sinnbild für die nahe Zukunft der Kirche werden. Damit dies nicht geschieht, gilt es, beherzt Abschied zu nehmen von allem, was nicht mehr trägt: »Auch im Christentum muss etwas sterben, um dann in einer neuen, verwandelten Gestalt auferstehen zu können. Und diese neue Gestalt wird bereits geboren und wir können Zeugen und aktive Teilnehmer dieser Geburt sein.«
Das Buch – ein Arrangement seiner Predigten und Reflexionen von Aschermittwoch bis Pfingsten 2020 – beschönigt nichts und macht gerade deshalb Hoffnung: Halíks aufrüttelnde und prophetische Gedanken, erstmals auf Deutsch.
»Suchen wir Gott nicht wie einen Rächer hinter den Katastrophen!«
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Autor: Herder; zusammengestellt von Gert Holle - 26.02.2021