Vom Polizeithriller zum Justiz- und Charakterdrama:
englische Kriminalserie nach wahren Begebenheiten A Confession
mit Imelda Staunton, Martin Freeman und
Siobhan Finneran
DVD-VÖ: 30.10.2020 (sechs Folgen à 45 Minuten;
deutsche Version/OV mit deutschen UT)
sowie VoD: ab 23.10.2020; Edel Motion
„In der elegant erzählten britischen Serie ‚A Confession‘ bricht ein Ermittler das Recht, um einen Menschen zu retten…Martin Freeman lässt selbst Zahnputzszenen zu Momentaufnahmen
seines Innenlebens werden.“
– faz.net
„Die prominent besetzte britische Serie ‚A Confession‘ beruht auf einem wahren
Kriminalfall und dreht sich um die Frage, wann etwas moralisch richtig sein kann, obwohl es juristisch falsch ist.“ – sueddeutsche.de
Das berührende ITV-Kriminaldrama A Confession basiert auf dem realen Fall des
englischen Polizisten Steve Fulcher und wurde 2019 von britischen Kritikern und Fans gleichermaßen gefeiert und war mit durchschnittlich 6,6 Millionen Zuschauern eine der erfolgreichsten Serien
des Jahres.
Die Geschichte behandelt die Untersuchungen zum Vermisstenfall der 22-jährigen Sian O’Callaghan aus dem südenglischen Swindon, die im März 2011 nach einem Clubbesuch
spurlos verschwindet. Zunächst bleibt die Suche erfolglos, bis sich Detective Superintendent Steve Fulcher des Falles annimmt. Indizien lassen ihn schnell Parallelen zu einem Cold-Case-Fall
ziehen: Die junge Becky Godden-Edwards verschwand acht Jahre zuvor auf ähnliche Art und Weise und ihr Mörder wurde nie gefasst. Bald führen die Ermittlungen DS Fulcher zum Taxifahrer Christopher
Halliwell. In der Hoffnung, das Sian noch lebt, bringt DS Fulcher Halliwell bei dessen Festnahme dazu, den Mord an der jungen Frau zu gestehen und ihn zu ihren sterblichen Überresten zu führen.
Dort bietet er sogar an, ihn direkt zu einer weiteren Leiche zu führen, woraufhin Fulcher unterlässt, Halliwell formell über seine Rechte zu belehren. Schließlich werden beide Leichen gefunden
und als die vermissten Mädchen identifiziert. Im Polizeirevier schweigt Halliwell jedoch auf Anraten seines Anwalts beharrlich und streitet auch im darauf folgenden Prozess jegliche
Tatbeteiligung ab. Da es zwar für die Ermordung Sians unumstößliche Beweise für Halliwells Schuld gibt, er jedoch aufgrund des rechtswidrig erlangten Geständnisses für den zweiten Mord an Becky
nicht belangt werden kann, wird Halliwell lediglich für den Mord an Sian schuldig gesprochen.
DS Fulcher wird nach einer disziplinarischen Anhörung, da er gegen den so genannten Police And Criminal Evidence Act (PACE), der das Vorgehen bei Verhaftungen
regelt, verstoßen hat, degradiert und verlässt letztendlich den Polizeidienst. Beckys Mutter Karen Edwards kämpft daraufhin dafür, dass der Täter für Beckys Mord bestraft werden kann und der PACE
geändert wird. Drei Jahre später wird Halliwell aufgrund neuer Indizien der Prozess wegen des Mordes an Becky gemacht, wobei auch Fulcher gegen ihn aussagt…
A Confession wirft die Frage auf, ob juristisches Recht immer etwas mit Gerechtigkeit
und gesundem Menschenverstand zu tun hat. Die bewegende Miniserie legt auch weniger den Fokus auf die Ergreifung und das Psychogramm des Täters, sondern auf den am System verzweifelnden
Polizisten und die betroffenen Familien, deren Dilemma von Regisseur Paul Andrew Williams (Broadchurch) in manchmal
bedrückenden Bildern dargestellt wird. Der echte Steve Fulcher verarbeitete seine Erfahrungen des Falls in dem Buch
Catching a Serial Killer, das BAFTA-Preisträger Jeff Pope (Philomena, Stan & Ollie) als Vorlage
diente. Pope beriet sich vor dem Dreh mit Fulcher und traf auch die Familien beider Opfer persönlich. Das exzellent geschriebene Drehbuch lässt viel Zeit für die Geschichte des Ermittlers und der
Hinterbliebenen und vermittelt auf eindrückliche Weise den Schmerz, den sie nach den grausamen Verbrechen durchleiden müssen.
Zudem überzeugt A Confession mit einer herausragenden Besetzung wie
Martin Freeman (Fargo, Sherlock, Der Hobbit) als engagiertem DS Steve Fulcher, Siobhan Finneran (Downton Abbey, Happy Valley, Boy A) als Sians Mutter Elaine oder Joe Absolom (The Bay, Death in Paradise, Doc Martin) als Christopher Halliwell. Vor allem beeindruckt eine großartige
Imelda Staunton (Harry Potter, Vera Drake, The Crown, Downton
Abbey) in ihrer Rolle als couragierte Karen Edwards, der die Verzweiflung über das Verschwinden ihres Kindes geradezu ins Gesicht geschrieben steht. Die starke Darstellung und der
authentische Look der Schauspieler machen die Serie außerordentlich realistisch.
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Autor: Glücksstern-PR; zusammengestellt von Gert Holle – 5.11.2020