Wie wir verlieren können, ohne Verlierer zu sein

Gegen die Diktatur der Gewinner

Tim Leberecht, scharfsinniger Vordenker für einen neuen Humanismus in Wirtschaft und Gesellschaft, prophezeit: In Zeiten der Digitalisierung und der ständigen Optimierung müssen wir neu lernen, mit Niederlagen umzugehen. Verlieren wird sogar zur unerlässlichen Kernkompetenz. Welche Arten des Verlierens es gibt und wie wir gut damit zurechtkommen, verrät er in diesem leidenschaftlichen, gesellschaftskritischen Aufruf zu mehr Menschlichkeit.

Die Ära des Gewinnens ist vorbei. Wird VERLIEREN zur neuen Kernkompetenz?

 

Schneller, höher, weiter, ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen: Das Dogma vom Gewinnenmüssen ist ungebrochen. Über das Verlieren spricht keiner – aus Angst, als Versager dazustehen. Tim Leberecht sieht darin jedoch eine große Chance: Denn nur eine Gesellschaft, in der wir verlieren können, ohne als Verlierer abgestempelt zu werden, ist eine humane Gesellschaft. In Zeiten der Digitalisierung und der ständigen Optimierung müssen wir neu lernen, mit Niederlagen umzugehen. Verlieren wird sogar zur unerlässlichen Kernkompetenz.

 

Leberecht beschreibt verschiedene Arten des Verlierens und erklärt, welche Strategien helfen, mit Niederlagen und Verlusten konstruktiv umzugehen. Sie reichen von neu gedachter staatlicher Fürsorge über Raum für Negativerfahrungen in der Arbeitswelt bis hin zu Ritualen und persönlichem Verzicht.

 

Im Anhang dieser Email finden Sie ein ausführliches Thesenpapier. Hier eine kurze Skizze:

 

Seine Diagnose:

 

·        Wir leben in einer Ära des dreifachen Verlusts: Des Verlusts des Privaten, des Glaubens an die eigene Unverwundbarkeit und des unseres Planeten.

 

·        Wir leben in einer Verlustgesellschaft: Die Mittelschicht schwindet, ein Drittel der Menschen in Deutschland ist sozial und politisch nicht eingebunden.

 

·        Die Ära des Gewinnens ist vorbei: Gewinnstreben hat zuviel Kollateralschäden erzeugt.

 

Seine Forderungen:

 

·        Fail fast ist hip, aber schnelles Scheitern reicht nicht. Wir müssen lernen zu verlieren. Das ist eine Chance!

 

·        Humanisierung der Arbeitswelt und der Unternehmenskulturen heißt, auch negative Emotionen zu gestatten.

 

·        Statt Effizienz sollte Schönheit zum neuen Gestaltungsprinzip werden.

 

·        Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine echte Alternative auf dem Weg zu einer solidarischen Gesellschaft der Verlierer.

 

·        Wir brauchen nicht nur mehr weibliche Führungskräfte, sondern eine Feminisierung der Führung.

 

·        Statt Human-centered Innovation brauchen wir Humane Innovation.

 

Eine scharfsinnige Beobachtung unserer digitalen Gesellschaft, ein radikaler Tabubruch, der die Verletzlichkeit in einer durchoptimierten Welt als Stärke begreift, und die anregende Utopie einer zutiefst menschlichen Gesellschaft der guten Verlierer.

 

Tim Leberecht ist Unternehmer, Publizist und Kurator. Er ist Mitgründer und Co-CEO der Business Romantic Society, die Organisationen bei Visionsentwicklung und Transformation hilft und den inter-nationalen Thinktank House of Beautiful Business unterhält. 2015 erschien sein Buch "Business-Romantiker". Er schreibt für Harvard Business Review, Forbes, ada, t3n und die Süddeutsche Zeitung und ist gefragter Redner auf Konferenzen wie DLD, Re:publica, SXSW und TED.

 

 

 

Tim Lebrecht

 

Gegen die Diktatur der Gewinner

 

Wie wir verlieren können, ohne Verlierer zu sein

 

Verlag: Droemer HC

 

Erscheinungstermin: 20.08.2020

 

256 Seiten

 

ISBN: 978-3-426-27818-5

 

20 Euro

 

 

 

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Autor: Droemer; zusammengestellt von Gert Holle – 21.08.2020