Mit »Die Vulkane des William Hamilton. Naturreportagen von den Feuerbergen Ätna und Vesuv«
erscheint am 23. September der Reisebericht von William Hamilton erstmals vollständig in deutscher Übersetzung zusammen mit den prächtigen Originalabbildungen. In einfühlsamen und packenden
Reportagen beschreibt Hamilton (1730-1803) seine Naturbeobachtungen, in denen seine glühende Begeisterung für die Vulkane im Vordergrund steht.
Die Natur handelt langsam, es ist schwierig, sie auf frischer Tat zu
ertappen.
William Hamilton, »Campi Phlegraei« (1776)
William Hamilton gehört zu den Gründungsvätern der Vulkanologie und beschäftigte sich als einer der Ersten mit dem Klimawandel. Seine Schilderungen der Naturgewalten sind aktueller denn je.
Zweiundzwanzigmal bestieg William Hamilton den Vesuv: Zweiundzwanzigmal Staub, Hitze, höchste Gefahr, giftige Gase und glühende Lava. Mit seinen Augenzeugenberichten setzt er sich von einer
spekulativen Naturphilosophie ab und plädiert für eine empirische Feldforschung, die ihre Erkenntnisse aus eigenem Erleben im Angesicht der Dinge gewinnt.
die Herausgeber
Prof. Dr. Oliver Lubrich ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Universität Bern. Er ist Herausgeber bzw. Mitherausgeber mehrerer Werke Alexander
von Humboldts: »Kosmos« (2004), »Ansichten der Kordilleren« (2004), »Ueber einen Versuch den Gipfel des Chimborazo zu ersteigen« (2006), »Zentral-Asien« (2009), »Anthropologische und
ethnographische Schriften« (2009), »Politische und historiographische Schriften« (2010), außerdem: »Alexander von Humboldt in World Literature« (2012) und »Alexander von Humboldt in Cultural
Criticism« (2012). Das von ihm geleitete Projekt einer Gesamtausgabe von Alexander von Humboldts Sämtlichen Schriften (Aufsätze, Artikel und Essays) wurde vom Schweizerischen Nationalfonds
gefördert (2013-2019).
Dr. Thomas Nehrlich studierte Literaturwissenschaft in Berlin und Paris. Er ist PostDoc an der Universität Bern, wo er mit einer Arbeit zu Alexander von Humboldt promoviert wurde. Zu
seinen Forschungsinteressen gehören Wissenschaftsgeschichte, Heroismus, Editionsphilologie und Textmaterialität. Er ist Mitherausgeber einer 10-bändigen Edition von Humboldts Schriften und
veröffentlichte u. a. eine Monographie zu Typographie und Interpunktion bei Heinrich von Kleist, einen Reader zu Theorie und Geschichte der Superhelden sowie Aufsätze zur
Buchgeschichte.
Die Vulkane des William Hamilton
Naturreportagen von den Feuerbergen Ätna und Vesuv
herausgegeben von Oliver Lubrich, Thomas Nehrlich
wbg Edition
272 Seiten mit 90 Illustrationen und einer Karte
ISBN: 978-3-534-27354-6
75,00 €
Faszinierende Vulkane: ein Klassiker der Naturgeschichte neu entdeckt
Er beschrieb nicht nur die Zerstörungskraft von Vulkanausbrüchen, sondern erforschte auch die positiven Auswirkungen von Vulkanaktivität: Der aus dem britischen Hochadel stammende Sir William Hamilton war von Vulkanen fasziniert. Als Diplomat am Hof des Königs von Neapel verband er seine Auslandstätigkeit für die britische Krone mit seinem Forscherdrang. 58-mal bestieg er den Vesuv, trotzte Staub, Hitze und gefährlichen Gasen und Lavaströmen.
Seine Beobachtungen veröffentlichte der Naturforscher in den drei Bänden der »Campi Phlegraei« (1776-1779), die vom Maler Pietro Fabris illustriert wurden. Fast zweieinhalb Jahrhunderte nach seiner Erstveröffentlichung wird das Werk dieses Begründers der modernen Vulkanologie jetzt erstmals vollständig in deutscher Übersetzung zusammen mit den Originalabbildungen in einem beeindruckenden Bildband präsentiert.
Ein Leben für die Feuerberge: Die historischen Reiseberichte in einem Band
Sir William Hamiltons Biografie war ebenso abenteuerlich wie seine Ausflüge zu aktiven Vulkanen. Seine Frau war die Geliebte von Admiral Nelson, er selbst brachte Goethe italienische Altertümer näher und sammelte Kunstgegenstände für das British Museum. Doch vor all seinen anderen Betätigungsfeldern waren ihm die Vulkane immer am wichtigsten. Wissenschaftlich und künstlerisch setzte er sich mit Naturkatastrophen auseinander. Einer der vielen Gründe, warum seine Schilderungen der Naturgewalten heute aktueller denn je sind!