Das neue Buch von Martin Doerry

»Lillis Tochter«: Eine deutsch-jüdische Familiengeschichte

DAS LEBEN MEINER MUTTER IM SCHATTEN DER VERGANGENHEIT – EINE DEUTSCH-JÜDISCHE FAMILIENGESCHICHTE

Foto: DVA
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Ilse ist erst 14 Jahre alt, als ihre Mutter, die jüdische Ärztin Lilli Jahn, im Sommer 1943 in ein Lager verschleppt und später in Auschwitz ermordet wird. Von heute auf morgen muss Lillis Tochter die Verantwortung für ihre drei jüngeren Schwestern übernehmen. Als "Halbjüdinnen" sind die Mädchen selbst bedroht. Nach den traumatischen Erfahrungen in der NS-Zeit erlebt Ilse auch im Nachkriegsdeutschland, dass sie nicht wirklich dazugehört. Das Schicksal Lillis verschweigt sie, auf eigene berufliche Pläne verzichtet sie zugunsten der Karriere ihres Mannes. Einfühlsam erzählt Martin Doerry die Geschichte seiner Mutter Ilse als Geschichte einer Überlebenden und einer in den Konventionen und Zwängen ihrer Zeit gefangenen Frau.

Foto: privat
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Martin Doerry, geboren 1955, ist promovierter Historiker und arbeitete von 1987 bis 2021 als Redakteur für den SPIEGEL. 16 Jahre lang war er stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtenmagazins. Bei der DVA erschienen von ihm der in 19 Sprachen übersetzte Bestseller »›Mein verwundetes Herz‹. Das Leben der Lilli Jahn 1900–1944« (2002) und »Nirgendwo und überall zu Haus – Gespräche mit Überlebenden des Holocaust« (2006, in Zusammenarbeit mit der Fotografin Monika Zucht). Gemeinsam mit Susanne Beyer hat er den Band »Mich hat Auschwitz nie verlassen. Überlebende des Konzentrationslagers berichten« herausgegeben (2015).

 

 

Foto: DVA
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Martin Doerry, »Lillis Tochter. Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit – eine deutsch-jüdische Familiengeschichte«, DVA, 24,00 € (D), 24,70 € (A), CHF 32,90*, HC, 320 Seiten, Erschienen am 20. September 2023

 

Einfühlsam schildert der Journalist und Historiker Martin Doerry das Schicksal seiner Mutter Ilse, der ältesten Tochter der in Auschwitz ermordeten jüdischen Ärztin Lilli Jahn. Als junges Mädchen war sie zur Zeugin der Entrechtung und Verfolgung ihrer Mutter geworden und musste am Ende selbst um ihr Leben bangen. Auch nach dem Krieg erfuhr Ilse immer wiederkehrende Diskriminierung und Ausgrenzung. Das Schicksal Lillis verschwieg sie, eigene berufliche Pläne opferte sie der Karriere ihres Mannes. Erst mit der Veröffentlichung der Briefe, die sie und ihre Geschwister an die im Lager inhaftierte Lilli geschrieben hatten und die wie durch ein Wunder erhalten geblieben waren, begann die schmerzhafte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Martin Doerry erzählt die berührende Geschichte seiner Mutter als Geschichte einer Überlebenden und einer in den Konventionen und Zwängen der Nachkriegszeit gefangenen Frau.

 

Der Journalist und Historiker Martin Doerry setzte seiner Großmutter Lilli mit der Biografie »›Mein verwundetes Herz‹. Das Leben der Lilli Jahn 1900–1944« ein hoch gelobtes literarisches Denkmal, das zum internationalen Bestseller avancierte.

 

 

Pressestimmen zu »›Mein verwundetes Herz‹. Das Leben der Lilli Jahn 1900–1944«

 

»Vergleichbar dem Tagebuch der Anne Frank. Eine wahre Entdeckung, ein großes, ergreifendes Dokument über eine private Katastrophe inmitten der politischen.«

– Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

»Kein historischer Roman, keine Erinnerungen können es mit Originalquellen dieser Qualität, dieser Lebendigkeit und Ursprünglichkeit aufnehmen.« – DER SPIEGEL

 

»Ein sehr persönliches, tief bewegendes Buch.« – BRIGITTE

 

 

In seinem neuen Buch »Lillis Tochter. Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit – eine deutsch-jüdische Familiengeschichte«, das am 20. September bei DVA erschienen ist, erzählt Martin Doerry die Geschichte seiner Familie weiter: Bewegend und empathisch berichtet er vom Schicksal seiner Mutter Ilse als Kriegskind, Holocaustüberlebende und Außenseiterin in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. - Anhand vieler eindrücklicher Briefzeugnisses und Erinnerungen von Zeitzeugen schildert Doerry die Geschichte seiner Mutter, die nach dem Tod ihrer eigenen Mutter in Auschwitz wie viele Überlebende des Holocaust an Schuldgefühlen litt und auch Jahrzehnte später Diskriminierungen ausgesetzt war. Lange schwieg sie über ihr Schicksal. Erst mit der Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen der im Lager inhaftierten Lilli und ihren Kindern in Martin Doerrys Buch "Mein verwundetes Herz" im Jahr 2002 begann die ebenso späte wie schmerzhafte Auseinandersetzung Ilses mit der Vergangenheit. 

 

 


Autorin: Penguin Verlag / Franziska Engl; zusammengestellt von Gert Holle - 4.10.2023