Was verbindet den Oldschool-Wirtschaftsjournalisten Fritz Graber mit autonom fahrenden Autos? Liebt die Reporterlegende doch Oldtimer und wird auch davon abgesehen eher in die Retro-Schublade gesteckt. Martin Brückner legt mit seinem Thriller "#CrashTag. Autonom. Fahren. Tödlich" (edition MaVik) einen temporeichen Krimi vor. Er nimmt den Leser mit von der Frankfurter Zeitungsredaktion über die Côte d'Azur bis nach Thailand und Vietnam, von der Leidenschaft für alte Autos bis zu Hightech-Karossen und von kollegialer Zusammenarbeit mitten hinein ins Haifischbecken von korrupten und gierigen Automobilbossen.
Fesselnd, kenntnisreich und witzig entwickelt die Geschichte eine Dynamik, die das Zeug für schlaflose Nächte hat.
Die Story
An der Côte d’Azur kommt ein edler Porsche-Oldtimer von der Küstenstraße ab und zerschellt in den Klippen. Der Fahrer verbrennt. So etwas passiert. Wenn aber der Wagen manipuliert war und dem Toten ein Technologieunternehmen für selbstfahrende Autos gehörte, dann wittert Reporterlegende Friedrich Graber eine Story. Die braucht Fritz dringend, denn sonst droht ihm bei der Neuen Frankfurter Zeitung die Kündigung. Von seiner Lebensgefährtin hat er die schon bekommen. Steve, der wäre mit sowas ganz cool umgegangen! Steve McQueen, Filmstar, Autonarr, Stilikone, ist das Idol des Oldtimerfans – und manchmal auch sein einziger Gesprächspartner.
Bald schon dämmert dem Oldschoolreporter, dass er einem groß angelegten Wirtschaftsverbrechen im Milliardenmarkt für Roboterautos auf der Spur ist. Seine Recherchen führen ihn von den Szenekneipen des Frankfurter Bahnhofsviertels bis nach Thailand, wo er die genauso schöne wie zwielichtige Asiatin Gloria trifft und sich in sie verliebt. Mit der Recherche für seine Story wäre der digitale Analphabet völlig überfordert, doch seine junge Kollegin Marie und Computernerd Titus stehen Fritz zur Seite. Die Beiden retten ihm das Leben, als er zur Zielscheibe der mächtigen „Car Guys“ wird. Sie schrecken auch vor Mord nicht zurück, um den Markt für Roboterautos zu beherrschen.
Klassischer Journalismus vereinigt sich mit den Kräften des Digitalen – gemeinsam bringen die Freunde den mörderischen Geheimbund der Autobosse zur Strecke.
Martin Brückner über sich selbst
Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet in einer Zeit, als man die Luft, die man atmete, dort noch sehen konnte. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften und ersten Berufsjahren als Finanz- und Wirtschaftsjournalist wollte ich wissen, wie das so ist mit der Selbstständigkeit und habe meinen publizistischen Selbstversuch gestartet: Ein Asien-Reisemagazin. Spannend und lehrreich war das. Inzwischen bewege ich mich hauptberuflich in der Welt der harten Fakten, als Geschäftsführer eines Fachverlags. In Ermangelung von Kohlehalden hole ich mir heute meine schwarzen Fingernägel beim Schrauben an meinem Oldtimer, einer Borgward Isabella. Das Ganze in Frankfurt, der deutschen Stadt, in der man die Luft vor lauter Hochhäusern kaum noch sieht.
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Autor: Edition MaVik; zusammengestellt von Gert Holle – 27.06.2020