Ein Christ, am Sonntag früh, beschließt:
„Heut gehts zur Kirche, um zu danken!“ Gewahrt am Fenster, dass es gießt und kommt - verständlich! - jetzt ins Schwanken: Er fragt sich, ob und wann und wo die heilgen Schriften davon wüssten, dass auch bei Regen, Sturm und so die Christen Kirchgang halten müssten? Ist etwa irgendwie belegt und in der Bibel nachzulesen, es sei, was uns das Herz bewegt, an Regentagen je gewesen? Kam auch der Herr bei Nacht zur Welt, so wars doch sternenklar und trocken. halt Herren-wetter - wie bestellt! - die Engel hatten gut frohlocken! Hats wohl bei Kana dann gestürmt? Am Berg die Predigt ihm verregnet? Sind Schauerwolken aufgetürmt, wenn er die Menschen heilt und segnet? Gibts schließlich auf den letzten Wegen, die unser Herr auf Erden geht, dann - außer Finsternis! - wohl Regen, der ihm auf Haupt und Schultern weht? So folgert endlich unser Christ und schlurft dabei zum Bette wieder, dass dies kein christlich Wetter ist! - Er steigt ins Bett und legt sich nieder. |
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Autor: Pfarrer Manfred Günther; Foto: Gert Holle
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