Hey Solavistas!
Die neue Saison steht bevor und wir freuen uns auf neue Mitglieder.
In diesem Frühjahr haben interessierte Gemüsefreunde wieder die Chance, beim Bunten Acker dabei zu sein und die Ernte zu genießen.
Um auf einem ähnlichen Kostenniveau zu bleiben, wären 15 neue Mitglieder super. Aber je mehr, desto besser.
Wir zählen auf eure Mithilfe! Denn natürlich kann niemand besser als ihr erzählen, wie gut unser solidarisches Gemüse schmeckt und was so einzigartig an unserer Solawi ist.
Stefan Sylla und Till Strohbusch von der SoLaWi Wallernhausen erläuterten gemeinsam mit Florian Appel (Mitte) Rotary-Präsident Fritz Hense und Vizepräsident Gert Holle (links und rechts) die innovative Anlage zur Stromgewinnung.. Foto: Christian Rehahn
1.11.2025
(Wallernhausen/Region/rcn) – Ein goldener Oktobernachmittag auf dem Bunten Acker: Zwischen Kohlreihen und winterfesten Beeten glitzern drei Solarpaneele in der Sonne. Neben dem kleinen Unterstand stehen Rotary-Präsident Fritz Hense, Vizepräsident Gert Holle, Gärtner Stefan Sylla, Vorstandsmitglied Till Strohbusch, Energieexperte Florian Appel aus Schotten sowie Christiane Rehahn, Vorsitzende der Solidarischen Landwirtschaft Wallernhausen. Gemeinsam begutachten sie, was durch bürgerschaftliches Engagement, technische Kreativität und viel Idealismus möglich wurde – eine neue Photovoltaikanlage, die künftig Wasserpumpe, Lastenrad und weitere Geräte der Solidarischen Landwirtschaft Wallernhausen mit sauberem Sonnenstrom versorgt.
„Damit schließen wir den Kreis zwischen nachhaltiger Energie und ökologischer Landwirtschaft“, erklärt Sylla. Die Anlage sei mehr als nur eine technische Neuerung – sie stehe sinnbildlich für gemeinsames Handeln in einer Zeit, in der lokale Lösungen für die Energiewende gefragt sind.
Unterstützt wurde das Projekt durch eine Spende des Rotary Club Nidda in Höhe von 2.000 Euro. „Wir wollten zeigen, dass Umweltengagement auch im Kleinen Großes bewirken kann“, sagt Holle, der die Idee zum Solarbetrieb der Pumpe initiiert hatte. Präsident Hense ergänzt: „Rotary steht für Verantwortung – und die beginnt vor der eigenen Haustür.“
Ein besonderer Dank gilt dem jungen Schottener Florian Appel, Betreiber eines Solartechnik-Unternehmens, das sich auf Balkonkraftwerke spezialisiert hat, sowie Vorstandsmitglied Till Strohbusch. Beide haben mit großem Engagement und technischem Know-how die Anlage geplant und umgesetzt und erläuterten den Rotariern die technischen Feinheiten des Energiespeichers.
Anstatt den erzeugten Strom – wie bei herkömmlichen Anlagen üblich – ins öffentliche Netz einzuspeisen, entwickelten sie eine innovative „Insellösung“, bei der die Energie direkt über ein Speichermodul an die Verbraucher auf dem Acker geleitet wird. So kann die bisher mit Benzin betriebene Pumpe, die Wasser aus über 35 Metern Tiefe fördert, ebenso zuverlässig versorgt werden wie das elektrisch betriebene Lastenfahrrad – effizient, autark und ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.
Ein zusätzlicher Effekt: Die bislang mit einer hohen Geräuschemission behaftete Pumpe läuft nun nahezu lautlos, freut sich Sylla. Mit der von Florian Appel entwickelten Lösung ist zudem eine Erweiterung der Anlage möglich, sodass künftig auch weitere Geräte mit Strom versorgt werden können.

Die Solidarische Landwirtschaft Wallernhausen mit über 80 Mitgliedern ist längst ein Leuchtturmprojekt in der Region. Hier teilen Verbraucher und Produzenten Verantwortung, Risiko und Ernte – transparent, gemeinschaftlich und fair. Bereits in früheren Jahren unterstützten die Niddaer Rotarier den Verein, etwa beim Bau der Brunnenanlage oder bei Aktionen mit Kindern und Jugendlichen des Kinderheims Harb.
Auch die Stadt Schotten brachte sich ein: Bürgermeister Benjamin Göbl ermöglichte mit einer Spende die Anschaffung großer Wasserspeicher, die die Bewässerung auch an trüben Tagen sicherstellen. Um die Wasserversorgung künftig noch effizienter zu gestalten, sollen zusätzliche Speicher an höher gelegenen Stellen des Geländes installiert werden.
Christiane Rehahn, Vorsitzende der Solidarischen Landwirtschaft Wallernhausen, dankte sowohl Florian Appel als auch dem Rotary Club Nidda herzlich für deren Unterstützung. „Solche Kooperationen zeigen, wie viel entstehen kann, wenn Menschen ihr Wissen, ihre Ideen und ihre Begeisterung zusammentragen“, betonte sie.
Das Ergebnis ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie
Energie, Landwirtschaft und Gemeinschaft auf nachhaltige Weise zusammenfinden.
„Hier auf dem Acker wird Zukunft gemacht – mit Sonne, Solidarität und Zusammenhalt“, fasst Hense begeistert zusammen.

In der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) tragen Landwirte und Verbraucher gemeinsam Verantwortung für die Produktion. Die Mitglieder finanzieren die Jahreskosten des Betriebs im Voraus und erhalten wöchentlich frische Ernteanteile. Das Modell schafft Planungssicherheit, fördert ökologische Vielfalt und ermöglicht Teilhabe – unabhängig vom Einkommen.
Die Solidarische Landwirtschaft (kurz SoLaWi) ist ein Modell von Transparenz, Vertrauen und gemeinschaftlich getragener Verantwortung.
Dabei gehen Produzent und Verbraucher ein mindestens einjähriges, verbindliches Verhältnis ein.
Gemeinsam werden Art und Umfang des Anbaus festgelegt. Die für die Produktion anfallenden Kosten werden gemeinschaftlich getragen. Dies bedeutet für den Produzenten eine Planungssicherheit und reduziert den ökonomischen Druck. Gleichzeitig schafft es eine Transparenz für den Verbraucher. Zur Finanzierung stellt der Produzent die anfallenden Kosten für ein Jahr dar, woraus sich ein durchschnittlicher Richtwert je Verbraucher errechnet. In der sogenannten Bieterrunde gibt der Verbraucher anonym einen Betrag an, den er für seinen Ernteanteil geben kann und möchte. Die Bieterrunde wiederholt sich, bis die Kosten gedeckt sind.
Es entsteht eine doppelte Solidarität:
Zum einen bekommt der Produzent seine Kosten garantiert gedeckt - unabhängig davon ob die Ernte gut oder schlecht ausfällt. Das Risiko tragen alle gemeinsam.
Zum anderen besteht eine Solidarität zwischen den einzelnen Verbrauchern. Verbraucher, die finanziell besser gestellt sind geben einen größeren Beitrag, als Verbraucher, die finanziell schlechter gestellt sind. Damit ist es auch diesen Verbrauchern möglich am Konzept der solidarischen Landwirtschaft zu partizipieren.
... heißt eigentlich "Solidarische Landwirtschaft Bunter-Acker Nidda-Wallernhausen e.V." und gründete sich am 22.Februar 2016 aus einer Verbraucherinitiative heraus. Angegliedert ist die SoLaWi an den Biohof von Wolfgang Koch.
Die Mitglieder des Bunten Ackers setzten sich aus einer losen Gemeinschaft von Menschen mit Interesse am Modell der Solidarischen Landwirtschaft zusammen. Seit dem 10. September 2017 existiert diese lose Gemeinschaft nun als eingetragener Verein. Damit wurde innerhalb einer relativ kurzen Zeit auch ein rechtlicher Rahmen gefunden, der die Zukunft des Bunten Ackers sichern soll.
Anfang jeden Kalenderjahres gibt es eine Mitgliederversammlung. Hier wird in einem groben Entwurf der Anbauplan und das Jahresbudget für das Wirtschaftsjahr vorgestellt. Daraus errechnet sich ein Richtwert pro Ernteanteil. Richtwert bedeutet: Geben alle Mitglieder in der geheimen Bieterrunde genau diesen Richtwert, dann ist das Jahresbudget gesichert. Wie unter "Eine SoLaWi, was ist das?" bereits dargestellt, ist dies der Idealfall und so wird die Bieterrunde in der Realität mehrfach durchgeführt, so lange bis das Jahresbudget durch alle abgegebenen Angebote gedeckt ist.
Das Wirtschaftsjahr beginnt dann am 01.April und endet am 31.März des Folgejahres.
Neueinsteiger müssen jedoch einen zusätzlichen Vorschuss von drei Monatsbeiträgen leisten (wie 2016 auch die Gründungsmitglieder), so dass deren erstes SoLaWi-Jahr aus 15 Monatsbeiträgen besteht! Dies dient zur zusätzlichen Deckung der Kosten und ermöglicht einen größeren Spielraum für Investitionen. In den Folgejahren sind die Beiträge dann für das Wirtschaftsjahr zu entrichten. Klar! Dann sind es ja auch keine Neulinge mehr :-)
Mit der Mitgliedschaft bindet man sich für mindestens ein Wirtschaftsjahr. Die Kündigungsfrist beträgt 3 Monate zum 31.03. eines Jahres! Wird nicht gekündigt, läuft die Beitragserklärung ein weiteres Wirtschaftsjahr. In Ausnahmefällen ist eine vorzeitige Kündigung möglich.
Das erste Gemüse gibt es je nach Wetterlage. Wöchentlich kann dann der Ernteanteil auf dem Hof von Wolfgang Koch abgeholt werden. Es gibt eine Liste auf der die verschiedenen, geernteten Gemüse und die Menge, die jeder entnehmen darf aufgelistet sind. Jedes Mitglied wiegt also sein Gemüse selbst ab. Auch hier herrscht wieder ein Geist von Vertrauen und Solidarität. Jeder nimmt nur wirklich das, was er nehmen darf.
Produkte die man nicht mag oder die man nicht braucht, weil es z.B. zu viel ist, landen in der sogenannten Spenderkiste. Hieraus können sich alle Mitglieder bedienen. Natürlich kann man auch untereinander tauschen oder man verschenkt seinen Ernteanteil bzw. Teile davon.
Das letzte Gemüse des Wirtschaftsjahres gibt es irgendwann zwischen Februar und April. Auch hier sind wir natürlich wieder vom Wetter abhängig. War es zu heiß und zu trocken? War es zu nass und zu kalt? Das Wetter bestimmt wie gut das Lagergemüse wächst und gedeiht und das Wetter bestimmt wie gut sich das Gemüse lagern lässt. Das Gemüse in unseren Lagerkellern mag es lieber wenn es kalt und trocken ist. Bei feuchten/nassen Wintern ist die Gefahr größer, dass Teile der eingelagerten Ernte verderben. Seit 2016 hatten wir ganz unterschiedlich lange Ausgabezeiten. 2019 wird die Ausgabe im Februar zu Ende gehen, 2018 ging sie bis in den April hinein und 2017 war irgendwann im März Schluss.
Mithilfe ist, in Form von festgelegten Mitmachtagen, möglich und auch erwünscht! Eine Verpflichtung zum mitmachen auf dem Acker besteht beim Bunten Acker allerdings (derzeit) nicht. Zusätzliche Aktionen wie z.B. Kartoffelernte, Einkochaktionen oder Feste sind angestrebt, Initiative von Seiten der Mitglieder ist dabei herzlich willkommen! Zudem bestehen verschiedene AGs, in denen man sich einbringen kann.
Die Menschen, die Institutionen, die Satzung, der Bunte Acker halt
Der Verein
Der Verein wurde am 10. September 2017 gegründet und ist aus einer Verbraucherinitiative heraus entstanden. Angefangen hat alles mit 21 Mitgliedern, aber bereits für das Wirtschaftsjahr 2017/18 konnten wir 72 Mitglieder begrüßen.
Der Vorstand
Der Vorstand , das sind:
Alle Vorstandsmitglieder sind gleichberechtigt. Der Vorstand wird für 1 Jahr gewählt, kann aber mehrfach wiedergewählt werden.
Kontakt zum Vorstand über:
Die Gärtner ...
…das sind ab /seit dem Erntejahr '23/'24 Stefan und Simon.
Die Mitglieder
"Ordentliches" Mitglied beim "Bunten Acker" kann man nur dann werden wenn es die Anzahl der zu vergebenden Ernteanteile zuläßt. Zur Zeit sind dies rund 80 Anteile die wir vergeben können.
Fördermitglied kann man jederzeit werden. Als Fördermitglied unterstützt man den Verein, erhält allerdings keine Ernte!
Mehr zur Mitgliedschaft unter:
Christiane Rehahn
c/o Solidarische Landwirtschaft
Bunter Acker
Nidda-Wallernhausen e.V.
Tel. 0177-4915594
In der Hohl 8
63667 Nidda-Wallernhausen
oder über unser Kontaktformular
Biohof Wolfgang Koch bzw.
Kinderhotel Nidda-Wallernhausen
Lerchenrain 3
63667 Nidda-Wallernhausen
Unsere Gärtner in der Zauberküche und im Blog. Schaut mal rein!
Autorin: Solidarische Landwirtschaft Bunter Acker Nidda-Wallernhausen; zusammengestellt von Gert Holle - 15.01.2024
