Tag der Organspende: Junge Helden e.V. fordert Neustart der Debatte zur Widerspruchsregelung

Nicolas Höfer, Anna Barbara Sum, Angela Ipach - Junge Helden. Foto: JungeHelden e.V.
Nicolas Höfer, Anna Barbara Sum, Angela Ipach - Junge Helden. Foto: JungeHelden e.V.

4.06.2025

 

Am 7. Juni ist Tag der Organspende: ein Tag, der jährlich auf die lebensrettende Bedeutung der Organspende aufmerksam macht. Ein Tag, an dem jedes Jahr aufs Neue deutlich wird, dass die Zahl der Organspenden trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen und Anpassungen in den Kliniken auf dramatisch niedrigem Niveau bleibt.  

(Berlin/jh) - Der Verein Junge Helden e.V. sieht dringenden politischen Handlungs-bedarf und fordert eine erneute Debatte über die Einführung der Widerspruchsregelung im Bundestag.

„Deutschland braucht einen Systemwechsel in der Organspende“, sagt Anna Barbara Sum, Co-Geschäftsführerin von Junge Helden e.V. „Wir müssen weg vom strukturellen Nein und hin zu einem strukturellen Ja zur Organspende.“

Junge Helden e.V. fordert einen grundlegenden Kurswechsel in der Organspendepolitik.

Die derzeitige Entscheidungslösung ist gescheitert. Im internationalen Vergleich gehört Deutschland weiterhin zu den Ländern mit der niedrigsten Spenderquote. 2024 wurden laut DSO nur 953 postmortale Organspender*innen verzeichnet.

Deutschland bleibt damit europaweit auf einem der hinteren Plätze. Der Verein Junge Helden e.V. fordert deshalb: 

  • Eine erneute, ernsthafte Debatte im Bundestag über die Einführung der Widerspruchsregelung: Die Mitglieder des Deutschen Bundestags müssen sich dieser Debatte endlich erneut stellen, mit dem politischen Mut, über Parteigrenzen hinweg eine wirksame Lösung umzusetzen.
  • Eine klare Kommunikation und eine politische Haltung, denn Neutralität bedeutet Passivität. Reine Information reicht nicht, sie führt zu staatlich induzierter Inaktivität. Es braucht eine bundesweite, dauerhaft angelegte Aufklärungsstrategie, mit der staatliche Akteure deutlich machen: Organspende ist nicht nur erwünscht, sondern auch solidarisch und lebensrettend.
  • Den entschlossenen politischen Willen, die Strukturen in Krankenhäusern spürbar zu stärken, insbesondere durch mehr Ressourcen, Zeit und Anerkennung für die Organspende 

Neben politischer Aufklärungsarbeit engagiert sich Junge Helden e.V. auch konkret für eine neue Kultur der Organspende: In diesem Jahr verleiht der Verein in Kooperation mit KiO e.V. erstmals den Lebenskreis, ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung, an Angehörige von Organspender*innen. „Die Entscheidung für eine Organspende verdient gesellschaftliche Anerkennung insbesondere gegenüber den Familien, die ihre Angehörigen verloren haben“, so Angela Ipach, Co-Geschäftsführerin von Junge Helden e.V.

 

Seit 2023 haben sich außerdem über 15.000 Menschen mit Opt.Ink, dem Organspendetattoo tätowieren lassen und positionieren sich so sichtbar für die Organspende. Über 800 Tattoostudios stechen Opt.Ink und tun somit allesamt mehr für mehr Organspenden als die Politik. 

 

Über Junge Helden e.V.

Junge Helden ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der vom Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer:innen, prominenter Unterstützer:innen sowie privater Spenden getragen wird. 

 

 

Unser Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene über Organspende aufzuklären, sie zu motivieren eine Entscheidung zu treffen und diese Angehörigen und Freund:innen mitzuteilen.