Halle (Saale), Zwickau, Erfurt: "In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen" auf bundesweiter Tour

Was passiert, wenn die letzten Zeitzeug:innen des Nationalsozialismus nicht mehr da sind? Wer erzählt dann ihre Geschichten?

Schüler:innen mit VR-Brille "In Echt?" Foto: Kevin Fuchs © BKG
Schüler:innen mit VR-Brille "In Echt?" Foto: Kevin Fuchs © BKG

13.05.2025

 

Das Projekt „In Echt? – Virtuelle Begegnungen mit NS-Zeitzeug:in-nen“ bietet einen möglichen Weg, um die Eindringlichkeit von erzählten Zeitzeugenberichten für nachfolgende Generationen zu bewahren.

 

 

(Potsdam/bgkg) - Aam 7. Mai eröffneten das Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte und die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF am Brandenburger Tor in Potsdam mit einer Auftaktveranstaltung die bundesweite Tour des demokratiefördernden Erinnerungsprojekts „In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen“. Der zukunftsweisende Ansatz, Zeitzeug:innenschaft für nachfolgende Generationen durch Volumetrie in der virtuellen Realität zu bewahren, kann durch den mobilen Ausstellungstruck nun einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden.

 

In der mobilen Ausstellung begegnen Besucher:innen fünf jüdischen Zeitzeug:innen – Ruth Winkelmann, Kurt Hillmann, Charlotte Knobloch, Inge Auerbacher und Leon Weintraub – in einer realitätsnahen, immersiven Gesprächssituation. Durch eine VR-Brille erleben sie diese Überlebenden scheinbar „in echt“ und können deren Berichte auf einer emotional tiefgehenden Ebene nachvollziehen. Die besondere Innovation liegt in der Verknüpfung von historischer Erinnerung und moderner Technologie, die über herkömmliche digitale Archivierungen hinausgeht.

Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus ist eine gesellschaftliche Verantwortung, die sich mit dem Verschwinden der letzten Zeitzeug:innen vor einer grundlegenden Herausforderung sieht. Die direkte Begegnung mit Überlebenden war stets ein besonders wirkungsvolles Mittel, um das Unrecht und die Gewalt der NS-Zeit nachvollziehbar zu machen.

Der Publizist und Autor Prof. Dr. Michel Friedman übernahm die Schirmherrschaft für die bundesweite Tour.

Die Deutschlandtour 2025

Von Mai bis September 2025 führt eine bundesweite Tour das Projekt „In Echt?“ durch Deutschland. Der mobile Ausstellungstruck macht an acht Orten Halt und gastiert bei Museen, Gedenkstätten, Bildungseinrichtungen, aber auch an öffentlichen Plätzen.

Die Inhalte der mobilen Ausstellung sind in den Sprachen Arabisch, Französisch, Türkisch, Russisch, Polnisch, Englisch und in Deutscher Gebärdensprache barrierearm angeboten, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Stationen und Termine

Potsdam (Brandenburg)

Zeitraum: 07.05.2025 – 11.05.2025
Ort: Brandenburger Tor

Halle/Saale (Sachsen-Anhalt)

Zeitraum: 13.05.2025 – 16.05.2025
Ort: Marktplatz
Öffnungszeiten: 11–17 Uhr

Zwickau (Sachsen)

Zeitraum: 19.05.2025 – 23.05.2025
(Am 21.05. an einem anderen Standort)
Ort: Hauptmarkt

Erfurt (Thüringen)

Zeitraum: 26.05.2025 – 30.05.2025
Ort: Willy-Brandt-Platz

Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern)

Zeitraum: 02.06.2025 – 06.06.2025
Ort: Alter Garten / Platz am Pfaffenteich

Vier weitere Orte in Westdeutschland schließen sich an. Alle Tourdaten und Updates finden Sie unter: www.in-echt-projekt.de

Partner
„In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.

Förderer
Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.