Critical ChangeLab veröffentlicht Online-Kurs für Demokratiebildung

Rightful Presence and Radical Making / Andrew Newman (AU/AT), Eva Vesseur (NL), Louise Archer (GB) Photo: MD
Rightful Presence and Radical Making / Andrew Newman (AU/AT), Eva Vesseur (NL), Louise Archer (GB) Photo: MD

29.09.2025

 

(Linz/ae) - Weltweit überlagern sich politische Umwälzungen, Klimaextreme und eskalierende Konflikte. Dieses Umfeld der Unsicherheiten bereitet den Boden für extreme und populistische Kräfte, die sich insbesondere durch Soziale Medien Gehör verschaffen und vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Sachverhalte liefern. Das Vertrauen in die Demokratie, ihre Institutionen und Lösungsansätze sinkt nachweislich. Genau hier setzt die von der EU geförderte Initiative Critical ChangeLab an. Zehn Partnerinstitutionen, darunter Ars Electronica, wirken seit dem Projektstart 2023 der Demokratieverdrossenheit entgegen, diskutieren neue (digitale) Tools zur Mitgestaltung und fördern zivilgesellschaftliche Interventionen.

Aus Workshops mit Jugendlichen, Konferenzen und wissenschaftlichen Erhebungen aller Partner*innen ging im September 2025 ein Online-Lernkurs hervor. Der „Massive Open Online Course“ richtet sich an Lehrer*innen, Jugendarbeiter*innen, Aktivist*innen und Studierende, die pädagogische Methoden erlernen wollen, die junge Menschen ermutigen, sich für eine faire Gesellschaft stark zu machen.

 

MOOC: Praktische Methoden und Bewusstseinsbildung

Der „Massive Open Online Course“ (kurz MOOC) trägt den Titel „Jugend, Demokratie und Technologie – Partizipative Ansätze für kritisches Bewusstsein“ und besteht aus sieben Modulen, die auf Jugendengagement, digitale Rechte, ökosoziale Gerechtigkeit, partizipative Technologien und die Rolle der Kunst als treibende Kraft für Veränderung abzielen. Texte, Videos, Audios und kurze Wissenschecks vermitteln Methoden, um junge Menschen dabei zu unterstützen, Konflikte und systemische Probleme zu erkennen und sich auf unterschiedlichen Ebenen in demokratische Prozesse einzubringen.

Mit dem neuen Online-Kurs geben wir Pädagog*innen und Engagierten praxisnahe Methoden an die Hand, um junge Menschen für Demokratie und gesellschaftliche Verantwortung zu begeistern. In Zeiten wachsender Unsicherheit und Populismus braucht es kreative Lernräume, die Jugendliche nicht nur motivieren, aktiv an einer gerechten Zukunft mitzuwirken, sondern ihnen auch die notwendigen Werkzeuge dafür mitgeben“.


Vanessa Hannesschläger, Head of European Collaboration at Ars Electronica

CCLab-Aktivitäten bei Ars Electronica

 

Ars Electronica setzt im Rahmen der Initiative Critical ChangeLab (kurz CCLab) seit 2023 auf Vermittlungsangebote wie Workshops mit Schüler*innen in Österreich. Diese fanden beispielsweise an der HTL Spengergasse in Wien und der Europaschule in Linz statt. Auch das Ars Electronica Festival spielte eine Rolle: 2024 produzierten Jugendliche aus fünf Ländern gemeinsam mit FM4 einen Podcast, in dem sie ihre Perspektiven teilten. 2025 folgte ein zweitägiges Critical ChangeLab Symposium, das über 20 Pädagog*innen, Künstler*innen, Forscher*innen und Entscheidungsträger*innen zur Diskussion über kreative Zugänge aufforderte, die kritisches Denken fördern, junge Menschen einbinden und gesellschaftliche Transformation anstoßen können.

Die gewonnen Erkenntnisse aller beteiligten CCLab-Partner*innen – von praktischen Angeboten bis zu wissenschaftlichen Auswertungen – werden bis November 2025 in politische Empfehlungen überführt, die anschließend der EU-Kommission vorgelegt werden.

 

Über Critical Change Lab

Critical ChangeLab ist ein dreijähriges EU-gefördertes Projekt, das Universitäten, gesellschaftliche Initiativen und Kulturschaffende aus zehn europäischen Ländern zusammenbringt, um inklusive Räume zu schaffen, in denen junge Menschen kritische Kompetenzen entwickeln, demokratische Teilhabe erproben und an einer gerechten Zukunft arbeiten. Beteiligt sind Ars Electronica (AT), das Trinity College Dublin (IRL), die University of Barcelona (ES), Waag Futurelab (NL), das Kersnikova Institut (SI), das LATRA Innovation Lab (GR), Tactical Tech (DE), Alternatives Européennes (FR) und das Institute of Social Research Zagreb (HR).

 

Critical Changelab is funded by the European Union’s Horizon Europe research and innovation programme under grant agreement number 101094217. Views and opinions expressed are however those of the author(s) only and do not necessarily reflect those of the European Union or the European Research Executive Agency (REA). Neither the European Union nor the granting authority can be held responsible for them.