Unterwegs als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung

Wanderexerzitien des Bistums Trier in den Südtiroler Dolomiten

Als Pilgernde der Hoffnung unterwegs © Judith Schwickerath
Als Pilgernde der Hoffnung unterwegs © Judith Schwickerath

22.10.2025

 

Zehn Frauen und Männer nahmen an dem Wanderexerzitien-Kurs im Naturpark Fanes-Sennes-Prags in Südtirol teil. Angeboten wurde er von der Diözesanstelle „Geistlich Leben“ im Bistum Trier.

 

Von Luca Peranni /red

 

(Trier/Koblenz/Saarbrücken/lp/bt) – Zweiundzwanzig Frauen und Männer haben dieses Jahr an den beiden Wanderexerzitien-Kursen in den Alpen teilgenommen, die von der Diözesanstelle „Geistlich Leben“ im Bistum Trier angeboten wurden – zehn von ihnen zuletzt vom 5. bis zum 11. Oktober im Naturpark Fanes-Sennes-Prags in Südtirol. Begleitet wurde die Woche von dem Diplomtheologen Sandro Frank und der Pastoralreferentin Judith Schwickerath. 

 

Hoffnungstexte als roter Faden 

Die Wanderexerzitien standen diesmal unter dem Thema „Pilger der Hoffnung“, das der verstorbene Papst Franziskus für das Heilige Jahr 2025 ausgerufen hatte. Als roter Faden begleiteten zeitgenössische Hoffnungstexte sowie Psalmworte die Teilnehmenden auf ihrem Exerzitienweg. Neben dem atemberaubenden Bergpanorama luden die Impulse der morgendlichen Einstimmung ein, den eigenen Weg und persönliche Themen in den Blick zu nehmen. Der Austausch und das gemeinsame Gebet in der Gruppe sowie persönliche Zeiten des Schweigens gaben den einzelnen Tagen dabei eine unterstützende Struktur. „Die Wanderexerzitien sind eine Einladung, den Hoffnungen im eigenen Leben in dieser zerrütteten Welt auf den Grund zu gehen“, sagt Frank. „Wie sehr die aktuelle politische Lage und gesellschaftliche Veränderungen die Menschen umtreibt und in Sorge versetzt, wurde in dieser Woche deutlich spürbar. Umso kostbarer war es, sich im geschützten Rahmen auszutauschen und gegenseitig ermutigen zu dürfen.“  

 

Der Blick sollte auf die kleinen Neuanfänge gerichtet werden, sagt Schwickerath. „So haben wir zeitgenössische Pilger*innen der Hoffnung wie die junge Afro-Amerikanerin Amanda Gorman oder den Franzosen Antoine Leiris zu Wort kommen lassen, die ihre Trotzdem-Hoffnung in diese Welt hineintragen. Deren Worte haben uns angeregt, unseren eigenen Hoffnungen, z.B. auf Solidarität, Gerechtigkeit oder Wandlung, nachzuspüren.“  

 

Stefanie Mellinger aus Rehlingen-Siersburg sagt, dass die Wanderexerzitien etwas ganz Besonderes seien. Sie geben Gelegenheit, die leisen Töne, die im lauten Alltag untergingen, wahrzunehmen. „Ich nehme aus dieser einen Woche eine Kraft mit, von der ich oft noch nach Jahren zehre.“ 

 

Für Guido Goliasch aus Koblenz und Stephanie Schiffmann aus Kirchberg ist die Verbindung aus Bewegung und Geistlichem, aus Körper und Seele, das, was die Wanderexerzitien besonders mache. „Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, dass die Woche einen Raum für die eigenen Themen und Prozesse eröffnet hat“, zieht Frank als positives Fazit. Schwickerath ergänzt: „Das eigene Menschsein intensiver zu erleben und Gottes Zusage als Orientierung und Hoffnungsperspektive zu begegnen, sind wichtige Anliegen einer solchen geistlichen Zeit. Die Bergwelt bietet dazu einen wunderbaren Rahmen.“

 

Angebote Wanderexerzitien 2026 

Für 2026 bietet das Bistum Trier erneut zwei Bergexerzitienwochen an: Vom 12. bis zum 18. Juli findet in Kooperation mit www.weiterblicken.com eine Hüttentour durch das Montafon statt. Mit „leichtem Gepäck“ führen Tagestouren von Hütte zu Hütte. Das zweite Wanderexerzitienangebot findet vom 2. bis zum 8. August ebenfalls im Montafon statt. Eine feste Unterkunft ist dabei Ausgangspunkt für die täglichen mittelschweren Touren. 

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen sowie Anmeldemöglichkeiten finden sich unter: www.geistlichleben.de