Starkes Netzwerk als Garant für gelingende Integration

Staatsministerin Binz besuchte FAiR Plus-Projekt des Caritasverbandes Koblenz

Pourya Rasti zeigte Staatsministerin Katharina Binz seinen Arbeitsplatz im Koblenzer Wasserwerk. © Sascha Ditscher
Pourya Rasti zeigte Staatsministerin Katharina Binz seinen Arbeitsplatz im Koblenzer Wasserwerk. © Sascha Ditscher

22.08.2025

 

Der Projektverbund FAiR Plus unter Federführung des Caritasverbandes Koblenz unterstützt geflüchtete Menschen bei der Integration in Ausbildung und Arbeit.

 

Von Caritasverband Koblenz / red

 

(Koblenz/ck) – 2015 startete der Projektverbund FAiR Plus (Flüchtlinge und Asylsuchende integriert in die Region) unter Federführung des Caritasverbandes Koblenz. Ziel war und ist es, geflüchtete Menschen bei der Integration in Ausbildung und Arbeit zu unterstützen. „Im Vordergrund steht die individuelle Beratung und Begleitung“, berichtet Projektleiter Gregor Bell. „Gleichzeitig ist eine gelingende Integration von enormer Bedeutung für die regionale Wirtschaft, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels.“ Im Rahmen ihrer Sommerreise machte sich Staatsministerin Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz, ein persönliches Bild von der Arbeit des Projektes. 

Im Wasserwerk auf dem Koblenzer Oberwerth, dem Arbeitsplatz eines vermittelten Projektteilnehmers, erhielt Binz einen Einblick in eine ganz persönliche Erfolgsgeschichte: Pourya Rasti flüchtete 2015 aus dem Iran. Dank der intensiven Begleitung von FAiR-Beraterin Anika Epp meisterte er zahlreiche Herausforderungen. Bereits während des Asylverfahrens absolvierte er Sprachkurse und erreichte die Anerkennung seiner schulischen Qualifikationen aus dem Iran. Der erste Kontakt mit der Energieversorgung Mittelrhein (evm) erwies sich als Gewinn für beide Seiten. Es folgten Praktika und Einstiegsqualifizierungen, bevor er eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik startete, die er aufgrund hervorragender Ergebnisse sogar verkürzt abschließen konnte.  

 

Der 31-Jährige hat in der Region eine neue Heimat gefunden. „Ich bin glücklich mit meinem Leben“, sagt Rasti mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich habe große Freude an meinem Beruf und kann meinen Lebensunterhalt aus eigener Hand bestreiten.“ Im Kollegenkreis und bei Vorgesetzten erhält der Iraner, der in der Zwischenzeit auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, enorme Wertschätzung. „Er ist ein wertvoller Mitarbeiter mit hoher Fachkenntnis“, lobt Wolfgang Kochhan, Bereichsleiter Wasserwirtschaft bei der evm. Im Herbst wird er einen weiteren Meilenstein schaffen, wenn er seinen Meisterbrief in der Tasche hat. 

Staatsministerin Binz zeigte sich beeindruckt vom Werdegang des jungen Mannes und der nachhaltigen Wirkung des Projekts: „Eine Ausbildung oder Arbeit gibt geflüchteten Menschen die Chance, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die persönliche Erfolgsgeschichte von Pourya Rasti zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Menschen gezielte Unterstützung erhalten und wenn starke Netzwerke zusammenarbeiten. Das Projekt FAiR leistet hier einen wertvollen Beitrag – für die Integration jedes Einzelnen und für die Sicherung von Fachkräften, die unsere regionale Wirtschaft dringend braucht. Für beide Seiten ist dieses Engagement eine große Bereicherung.“ 

 

Projektverbund schafft Perspektiven 

Der Erfolg des FAiR Plus Projektes ist das Ergebnis eines starken Netzwerks. Zum Projektverbund gehören neben der Koblenzer Caritas die Stadt Koblenz, der Landkreis Mayen-Koblenz, die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, die Jobcenter Koblenz und Landkreis Mayen-Koblenz, der Diözesan-Caritasverband Trier, die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer, die Carl-Benz- und Julius-Wegeler-Schule, der Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz sowie der Initiativausschuss für Migrationspolitik.  

 

Ziel ist die Förderung bis 2028 

Bis September 2026 wird das Projekt FAiR Plus als eines von bundesweit 41 Projekten durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus finanziert. Die im Netzwerk engagierten Akteure hoffen auf eine Verlängerung der Förderperiode um weitere zwei Jahre, damit möglichst viele Erfolgsgeschichten dem Beispiel von Pourya Rasti folgen können. 

Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 0261-13906-520, per E-Mail fair@caritas-koblenz.de und im Netz unter www.caritas-koblenz.de/fair