Biblisches Nachtcafé: Schätze des Lebens entdecken

Yvonne Strupp (links) erklärte, wie man Resilienz im Alltag entwickeln und nutzen kann, um Herausforderungen besser zu meistern. Musikalisch begleitet wurde sie von Ilka Jost (rechts) an der Handpan. © Elvira Bell
Yvonne Strupp (links) erklärte, wie man Resilienz im Alltag entwickeln und nutzen kann, um Herausforderungen besser zu meistern. Musikalisch begleitet wurde sie von Ilka Jost (rechts) an der Handpan. © Elvira Bell

28.07.2025

 

Seit 2010 findet in Mayen einmal jährlich das Biblische Nachtcafé statt. Es setzt sich mit Themen auseinander, die die persönliche Entwicklung und das Wohlbefinden des Menschen betreffen.

 

Von Elvira Bell/ Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

 

(Mayen/eb) - Die Idee, anstelle von Bibelabenden ein neues Format – religiöse Themen in einer entspannten Atmosphäre mit einem ansprechenden Rahmenprogramm – zu platzieren, stammt von Renate Portz, der ehemaligen Leiterin der Katholischen Familienbildungsstätte (FBS) Mayen. „Mit im Boot waren von Beginn an neben der FBS der Hospizverein Mayen sowie das damalige Dekanat Mayen-Mendig“, berichtet Iris Emmerich, die aktuelle Leiterin der Familienbildungsstätte.

 

Seinerzeit als pädagogische Mitarbeiterin der FBS hat Emmerich nicht nur die Anfänge des Biblischen Nachtcafés miterlebt, sondern die Veranstaltungen auch eine Zeit lang betreut, ehe sie diese in die Hände von Diplom-Sozialpädagogin (FH) Melanie Hellmann legte.

Das in der Pfarrbegegnungsstätte Herz-Jesu stattfindende Biblische Nachtcafé heißt jeden willkommen. Die Veranstaltung, zu der stets namhafte Referenten eingeladen werden, wurde von Beginn an, wie Iris Emmerich berichtet, gut frequentiert. Im Jahre 2014 waren dies beispielsweise Dr. Beate Schoch und Professor Dr. Heribert Niederschlag von der Vinzenz Pallotti University Vallendar. 2019 war die Künstlerin Beate Heinen aus Wassenach zu Gast. Die ehemalige Benediktinerin der Abtei Sankt Hildegard referierte zum Thema: „Damit die Seele wachsen kann.“ Damals seien, so Emmerich, schätzungsweise 80 Zuhörer gekommen, um die Malerin und Grafikerin zu erleben.

 

Resilienz und Kreativität verbinden

Kürzlich ging die zwölfte Auflage mit Referentin Yvonne Strupp in Form eines Erlebnisvortrags über die Bühne. Bei einem Imbiss und Getränken sowie mit musikalischer Begleitung durch Ilka Jost an der Handpan verbrachten die Besucher eine gute Zeit mit Gleichgesinnten, zu der die Katholische Familienbildungsstätte Mayen, die Pfarrei St. Lukas, der Pastorale Raum Mayen und der Hospizverein Mayen e. V. eingeladen hatten.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Mit Hirn, Herz & Hand zu mehr Kraft und Lebensfreude.“ Die mehr als 70 Besucher erwartete ein Abend voller Impulse. Nach der Begrüßung durch Gemeindereferentin Evelyne Schumacher stellte die aus der Nähe von Trier stammende Yvonne Strupp ihren beruflichen Werdegang, ihr größtes Hobby Kreativität bis hin zu ihrem Entschluss, Resilienztrainerin zu werden, vor.

Das erste Mal ist die Diplom-Sozialpädagogin „im Himmelreich“ mit Resilienz in Berührung gekommen. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Ort in der Nähe von Freiburg mit einem Bahnhof, dem Eingang zum Höllental. „Ich bin dorthin gefahren, um Resilienz zu lernen.“ Sie habe sich entschieden, die Ausbildung bei Monika Gruhl und Hugo Körbächer zu absolvieren. „Das waren die ersten, die in Deutschland die Resilienztrainerausbildung angeboten hatten. Mir war von Anfang an klar, dass ich die Resilienz und die Kreativität verbinden werde. Wie? Das wusste ich anfangs noch nicht.“

Mittlerweile habe sie ihren Weg ganz gut gefunden. „Mein Herzensanliegen ist, dass Sie Impulse auf allen Ebenen erleben können. Mit dem Hirn aufnehmen und verarbeiten. Mit dem Herz erspüren und mit der Hand gestalten. Damit kannst du Resilienz erleben und nachhaltig gestärkt werden.“

 

Resilienz ist in jedem Alter erlernbar

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte die Referentin ein dünnes, etwa 35 Zentimeter großes Balancebrettchen, das sie mit Buntstiften bemalen und als Gedankenstütze mit nach Hause nehmen durften, vorbereitet. „Wenn Sie das Brettchen auf dem Finger balancieren, sollten Sie an die Impulse des heutigen Abends erinnert werden.“ Ausführlich ging die Referentin der Frage nach, was Resilienz überhaupt ist. „Es ist ein Wort, das sehr viel benutzt wird, momentan. Grob übersetzt bedeutet Resilienz die innere Widerstandskraft. Die gute Nachricht: In jedem Alter ist Resilienz als Schlüssel für mehr Energie und Lebensfreude durch Einüben erlernbar.“