24.05.2025
(München/acn) - Die ostkirchlichen Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) haben ihr Treffen mit Papst Leo XIV. als Signal der Wertschätzung und Hoffnung bezeichnet. Am 14. Mai hatte der neue Papst Geistliche und Gläubige der katholischen Ostkirchen empfangen, die zur Feier des Heiligen Jahres nach Rom gekommen waren. Dabei hatte er auch die zahlreichen Märtyrer aus ihren Reihen gewürdigt und an Verfolgung, Exil und Krieg erinnert, unter der zahlreiche Christen in Osteuropa und im Nahen Osten leiden.
„Der Papst weiß, was die Ostkirchen durchmachen“, erklärte der armenisch-katholische Erzbischof von Aleppo/Syrien, Boutros Marayati, im Gespräch mit „Kirche in Not“. Die Worte von Leo XIV. hätten vielen Christen im Nahen Osten neue Hoffnung geschenkt, die sich oft von der Welt vergessen fühlten.
„Vision von Einheit und Frieden“
Wichtig sei es gewesen, dass der Papst die Gläubigen gebeten habe, in ihren Heimatländern zu bleiben und die Gesellschaft mitzugestalten, betonte Kurienbischof Hani Bakhoum Kiroulos vom koptisch-katholischen Patriarchat von Alexandria/Ägypten. „Der Papst hat uns seine Vision von Einheit und Frieden vermittelt. Wir müssen unsere Traditionen bewahren und für einen Frieden beten, der auf Vergebung beruht und auf dem Mut, ein neues Kapitel in der Geschichte unserer Völker aufzuschlagen.“
„Der Papst hat uns stolz gemacht“, erklärte der syrisch-katholische Erzbischof von Adiabene im Nordirak, Nizar Semaan. „Manchmal denken wir, dass wir nichts zu bieten haben, dass wir wenige sind. Aber Leo XIV. hat uns daran erinnert, dass unsere Liturgie und unsere Spiritualität Schätze sind, die wir mit der Welt teilen müssen.“
Auch viele Gläubige in Europa und Amerika berührt
Der aktuell jüngste Bischof der Weltkirche, der 42-jährige Jules Boutros von der syrisch-katholischen Kirche im Libanon berichtete, er von zahlreichen Geistlichen und Gläubigen aus Amerika und Europa auf die Rede angesprochen worden. „Die Rede hat auch viele Menschen des lateinischen Ritus berührt, die mit Bewunderung unsere Präsenz und unsere Traditionen entdecken. So etwas haben wir vorher lange nicht erlebt.“
Auch in der kriegsgeplagten Ukraine seien die Worte des Papstes bei vielen Gläubigen der griechisch-katholischen Kirche positive aufgenommen worden, berichtete Bischof Mychajlo Bubnij aus Odessa. Viele Menschen hofften, dass der neue Papst in die Ukraine komme: „Leo XIV. hat die Einladung angenommen und wird alles in seiner Macht Stehende tun, um diese Reise zu ermöglichen.“
Der Papst hatte in seiner Ansprache auch die Situation in der Region Tigray im Norden Äthiopiens angesprochen. Dort war es während des Bürgerkriegs von 2020 bis 2022 zu furchtbaren Gewaltexzessen gekommen. Dieses Mitgefühl habe ihn tief bewegt, sagte der äthiopisch-katholische Bischof von Adigrat, Tesfasellassie Medhin: „Der Heilige Vater ermutigte die verfolgte und leidende Kirche und sprach davon, wie sie den anderen Gläubigen Hoffnung gibt.“
„Kirche in Not“ ist den katholischen Ostkirchen seit über 70 Jahren eng verbunden. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk 565 Projekte der mit Rom unierten Kirchen unterstützt, unter anderem in der Ukraine, Syrien, im Libanon und Indien. Auch fördert das Hilfswerk gemeinsame Projekte von Gemeinden und Diözesen des lateinischen und byzantinischen Ritus, besonders in Kriegs- und Krisenregion.
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