Das Haus am Ende der Straße – Vom Geheimnis des Lebens

Eine Besinnung für junge Leute – von und mit Gert Holle

Das Haus am Ende der Straße
Manche Türen bleiben für immer verschlossen.
Manche Fragen finden keine Antwort.
Manche Chancen kommen nie zurück.

 

Diese Andacht erzählt von einem Haus – einem Bild für das, was wir im Leben nicht klären können. Sie macht Mut, mit offenen Fragen zu leben, aus Erinnerungen Kraft zu schöpfen und auf Gott zu vertrauen, der unser Leben in der Hand hält.

 

 

👉 Hör rein – gerade wenn du dich fragst, wie man mit Geheimnissen, Verpasstem oder offenen Enden umgehen kann.

🌟 Das Haus am Ende der Straße – Vom Geheimnis des Lebens

Eine Besinnung für junge Leute – von und mit Gert Holle


Es gibt Orte in unserem Leben, die bleiben ein Geheimnis.
In meiner Kindheit stand da ein Haus – am Ende der Straße.
Niemand wusste, wer dort wohnte. Keine Stimmen, keine Kinder, kein Licht.
Und irgendwann war das Haus verschwunden.
Die Fragen blieben – ohne Antwort.

So ist das manchmal auch im Leben:
Wir stoßen auf Türen, die sich nicht öffnen.
Wir verpassen Chancen, die sich nicht wiederholen.
Wir tragen Fragen mit uns, auf die wir nie eine Antwort finden.

Das kann uns traurig machen. Oder unruhig.
Aber es erinnert uns auch daran, dass wir nicht alles im Griff haben –
und dass nicht jedes Geheimnis gelüftet werden muss.

 

  • Kennt ih so ein „Haus am Ende eurer Straße“?
    Etwas, das ihr nie erfahren habt? Eine Chance, die verpasst wurde?

Die Bibel erzählt davon, dass das Leben nicht in unserer Hand liegt.
Im Buch Prediger heißt es:

„Alles hat seine Zeit.“ (Prediger 3,1)

Nicht alles passiert, wann wir es wollen. Manche Dinge geschehen nie.
Das ist schwer auszuhalten – und doch steckt darin ein Trost:
Wir müssen nicht alles verstehen. Wir dürfen unser Leben Schritt für Schritt annehmen.

Der Apostel Paulus sagt:

„Jetzt sehen wir wie in einem Spiegel, dunkel; dann aber von Angesicht zu Angesicht.“ (1. Korinther 13,12)

Das bedeutet: Hier auf Erden sehen wir nur Bruchstücke, Schatten, Andeutungen.
Eines Tages – in Gottes Ewigkeit – werden wir klar erkennen.
Was uns jetzt verborgen bleibt, ist bei Gott aufgehoben.

Und der Psalmbeter betet:

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ (Psalm 119,105)

Das heißt: Gott zeigt uns nicht alle Antworten auf einmal.
Aber er gibt uns genug Licht für den nächsten Schritt.
Nicht alle Türen müssen sich öffnen – wir dürfen den Weg gehen, den Gott uns weist.


Auch die großen Denker haben gerungen mit dem Geheimnis des Lebens.
Søren Kierkegaard sagte einmal:

„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.“

Wir können nicht immer im Moment begreifen, was geschieht.
Erst später erkennen wir manches – und anderes bleibt für immer im Dunkeln.

Der Dichter Rainer Maria Rilke hat es so gesagt:

„Man muss die Fragen leben.“

Das ist ein ungewohnter Gedanke: Nicht immer sofort Antworten suchen,
sondern die offenen Fragen wie einen Begleiter mitnehmen.
Vielleicht machen sie uns tiefer. Vielleicht helfen sie uns, offener für andere zu sein.


Der Song „The House at the End of the Street“ erzählt genau davon:
Von der Sehnsucht nach Antworten, die ausbleiben.
Von Erinnerungen, die bleiben – auch wenn die Wirklichkeit längst verschwunden ist.
Und davon, dass wir mit diesen Erinnerungen weitergehen können,
als Teil unserer Geschichte.

 

  • Welche Erinnerungen tragen euch – auch wenn sie unvollständig bleiben?

Gebet

Gott, du kennst die Häuser am Ende unserer Straßen,
die Fragen in unserem Herzen,
die Türen, die verschlossen bleiben.

Hilf uns, damit zu leben, ohne Bitterkeit.
Schenke uns Vertrauen, dass du den Überblick hast.
Öffne unsere Augen für die Chancen von heute,
damit wir nicht nur zurückschauen,
sondern mutig vorwärtsgehen.

Amen.


Segen

Der Herr segne dich mit Frieden über das,
was du nicht verstehen kannst.
Er stärke dich, Chancen heute zu ergreifen.
Er bewahre deine Erinnerungen als Schatz,
und er begleite dich mit Hoffnung auf deinem Weg –
bis wir eines Tages sehen,
was uns jetzt verborgen bleibt.

 

 


Liedtext

The House at the End of the Street

Verse 1
I grew up in a small-town place,
With friendly smiles and every face.
Children laughing, dogs would run,
Golden evenings, setting sun.
But one home stood in silence deep,
The house at the end of the street.

Chorus
The house at the end of the street,
Where no one we ever would meet.
No voices, no footsteps, no light in the night,
Just shadows that whispered to me…
The house at the end of the street.

Verse 2
The curtains closed, the windows bare,
We wondered who was living there.
Not in the phone book, no name to call,
A mystery that wrapped us all.
Our questions lingered, soft and sweet,
At the house at the end of the street.

Chorus
The house at the end of the street,
Where no one we ever would meet.
No voices, no footsteps, no light in the night,
Just shadows that whispered to me…
The house at the end of the street.

Bridge
Maybe a dreamer, maybe the shy,
Maybe just someone who wanted to hide.
Fifty years later, the ground lies bare,
But the secret still hangs in the air.

Verse 3
I walked back down that road one day,
The yellow walls had gone away.
Just an empty lot where grass now grows,
But the memory still softly glows.
And my heart keeps the echo sweet,
Of the house at the end of the street.

 

Final Chorus
The house at the end of the street,
Where no one we ever would meet.
It’s gone now forever, but deep in my dreams,
Its shadows still whisper to me…
The house at the end of the street.

 

(Lyrics & Music by Gert Holle - 19.08.2025)

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Autor: Gert Holle - 21.08.2025