Schutz von Helfenden ist Grundlage für humanitäre Hilfe

383 Todesopfer weltweit in 2024: Gefährlichstes Jahr für humanitär Helfende

Hosam Katan / Diakonie Katastrophenhilfe
Hosam Katan / Diakonie Katastrophenhilfe

18.08.2025

 

(Berlin/dd) - Anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August fordert die Diakonie Katastrophenhilfe mehr Schutz und Achtung für den humanitären Sektor. „Das Jahr 2024 war besonders gefährlich für humanitäre Helferinnen und Helfer weltweit. Unsere Partnerorganisationen in Gaza haben viele Mitarbeitende und Angehörige durch den Krieg verloren. Auch in Myanmar, in der Ukraine, in Haiti oder dem Sudan arbeiten lokale Hilfsorganisationen unter immensen Risiken“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.

Derzeit sind weltweit mehr als 300 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Um sie zu unterstützen, muss prinzipienorientierte humanitäre Hilfe respektiert und geschützt werden. „Wir erleben jedoch in Krisen und Konflikten wiederholt, dass Helfende angegriffen und überfallen werden, oder ihnen der Zugang zu Notleidenden verwehrt wird“, beklagt Dagmar Pruin. „Der freie und sichere Zugang zu den Menschen ist aber entscheidend.“

Vor allem lokale Akteure spielen eine immer wichtigere Rolle in der humanitären Hilfe, beispielsweise im Sudan. „Unsere Partner von den Emergency Response Rooms (ERR) betreiben Gemeindeküchen, beschaffen Medizin oder evakuieren Menschen aus Kampfgebieten. Ihnen gilt mein höchster Respekt. Sie sind die Lebensader für Tausende Menschen und selbst vom Krieg betroffen“, sagt Pruin. Dutzende Helfende der ERR im Sudan sind seit Ausbruch des Krieges im April 2023 verletzt, verschleppt oder getötet worden.

Laut vorläufigen Daten von Aid Worker Security Database wurden im vergangenen Jahr mindestens 383 Helfende weltweit getötet und 308 verletzt. In diesem Jahr gab es bereits mehr als 240 Angriffe auf Helfende, 2025 droht noch verheerender zu werden. Die Dunkelziffer bei den jährlichen Opferzahlen liegt vermutlich höher, da vor allem lokale Hilfsorganisationen nicht über alle Fälle von Gewalt gegen Helfende berichten und diese nicht erfasst werden.