Familie als Lernort der Demokratie

Karl Kübel Stiftung setzt Projekte zur Demokratieförderung um

Familie Tekkal zeigt in besonders eindrücklicher Weise, wie prägend die Vermittlung von Werten in der Familie ist. Am 12. September wird sie mit dem Karl Kübel Preis ausgezeichnet. © Karl Kübel Stiftung / Nicolas Hecker
Familie Tekkal zeigt in besonders eindrücklicher Weise, wie prägend die Vermittlung von Werten in der Familie ist. Am 12. September wird sie mit dem Karl Kübel Preis ausgezeichnet. © Karl Kübel Stiftung / Nicolas Hecker

Eltern und Kinder in der Demokratiebildung zu fördern, ist der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie ein wichtiges Anliegen. Anlässlich des Internationalen Tags der Familie (15.5.) hebt sie deren Bedeutung als Ort der demokratischen Wertebildung hervor.

 14.05.2025

(Bensheim/kks) - Die Familie ist ein wichtiger Lernort für Demokratie. In ihr erleben Kinder die ersten sozialen Aushandlungsprozes­se und machen damit auch erste Demokratieerfahrungen. Ergänzend dazu sind Kitas und die Kindertagespflege weitere Bildungsorte, in denen soziales Miteinander und Demokratie im Alltag er- und gelebt werden können. „Hier werden die Weichen für die Entwicklung einer demokratischen Grundhaltung und für ein friedvolles und wertschätzendes Miteinander einer Gesellschaft gelegt. Das ist heutzutage angesichts des zunehmenden Rechtsextremismus wichtiger denn je“, sagt Margot Refle, Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung.

Deshalb setzt die Stiftung in Deutschland Projekte zur Demokratieförderung im unmittelbaren Lebensumfeld von Familien um. Sie begleitete z.B. Familienzentren dabei, Eltern und Kinder systemisch in den Blick zu nehmen und sie in ihrer Mitwirkung zu stärken, damit Familienzentren Orte gelebter Demokratie werden. „Wenn Eltern und Kinder in Entscheidungen eingebunden werden, erfahren sie Selbstwirksamkeit und Teilhabe. So kann auch in kleinen Alltagsmomenten Demokratie gelebt werden. Wir stärken Familien, damit sie Verantwortung übernehmen und ihren Sozialraum mitgestalten können“, so Refle.

Aktuell ist Demokratieförderung auch ein Schwerpunktthema der Koordinierungsstelle Vielfalt in der Kindertagesbetreuung, die bei der Karl Kübel Stiftung angesiedelt ist. Die Koordinierungsstelle bietet Materialien zu diesem Thema an, berät und qualifiziert Fachkräfte dazu. Wie wichtig das Thema Demokratieförderung in der Frühen Bildung ist, zeigte die große Resonanz beim Online-Fachtag „Demokratie von Klein auf (er)leben“ – Anerkennung, Teilhabe und Mitbestimmung in der frühen Bildung". Die mehr als 160 Teilnehmenden setzten sich intensiv mit Demokratiebildung in der Kindertagesbetreuung auseinander, befassten sich mit Konzepten wie „Kinderstube der Demokratie“ und diskutierten über die Umsetzung in die Praxis und die Einbeziehung der Eltern.

Wie prägend die Vermittlung von Werten in der Familie ist, zeigen auch die diesjährigen Preisträger*innen des Karl Kübel Preises Düzen Tekkal, ihre Schwestern Tezcan, Tuna, Tuğba und Tülin sowie ihre Eltern in besonders eindrücklicher Weise.

Tekkals Eltern Fatma und Seyhmus Tekkal, geprägt von der Verfolgung der jesidischen Glaubensgemeinschaft und der Flucht nach Deutschland in den 70er Jahren, haben ihre Kinder ermutigt, Chancen zu ergreifen, und ihnen wichtige Werte vermittelt und vorgelebt. Letzteres so wirkungsvoll, dass sich ihre Kinder seit Jahren mit vielen Initiativen für Chancengerechtigkeit, demokratische Werte und Rechte von Frauen einsetzen. In ihrem Projekt „German Dream“ geht es sogar explizit um die Vermittlung von freiheitlich-demokratischen Werten.

 

Am 12. September nimmt Familie Tekkal den Karl Kübel Preis in Bensheim entgegen. Die Karl Kübel Stiftung freut sich schon sehr auf diesen Tag, an dem das außergewöhnliche Engagement der Familie gewürdigt wird.