Vija Celmins, Lamp #1, 1964
Öl auf Leinwand, 62,2 x 88,9 cm, Vija
Celmins, Courtesy Matthew Marks Gallery, © Vija Celmins, Courtesy Matthew Marks Gallery
Foto: Aaron Wax
15.05.2025
(Basel-Riehen/fb) - Während der Art Basel 2025 bietet die Fondation Beyeler die seltene Gelegenheit, das beeindruckende Werk der US-amerikanischen Künstlerin Vija Celmins zu entdecken. Gleichzeitig wird mit Little Room erstmals eine neue Virtual-Reality-Installation des in Los Angeles lebenden Künstlers Jordan Wolfson öffentlich gezeigt. Die immersive Arbeit lädt die Besucherinnen und Besucher ein, in ein experimentelles Raumerlebnis einzutauchen, in dem sie selbst eine zentrale Rolle einnehmen. Eine neue Sammlungsausstellung widmet sich unterdessen ganz der Malerei: Gezeigt werden unter anderem grossformatige Bilder des US-amerikanischen Künstlers Mark Bradford aus der Daros Collection sowie eine neue digitale Projektion von Gerhard Richter. Im Rahmen des «Globus Public Art Project» bespielt der ebenfalls in Los Angeles lebende Schweizer Künstler Urs Fischer verschiedene Örtlichkeiten rund um den Basler Marktplatz.
Als Vorgeschmack auf die Paul-Cezanne-Retrospektive Anfang des kommenden Jahres, richtet der diesjährige Stand der Fondation Beyeler auf der Art Basel seinen Fokus ganz auf den französischen Maler.
Weitere Informationen zu den Programmpunkten
«Vija Celmins»
15. Juni – 21. September 2025, Fondation Beyeler, Riehen/Basel
Diesen Sommer zeigt die Fondation Beyeler eine der umfangreichsten Einzelausstellungen der Künstlerin, die jemals in Europa zu sehen waren. Vija Celmins ist vor allem für ihre Gemälde und Zeichnungen von Galaxien, Mondoberflächen, Wüsten, Ozeanen und Spinnennetzen bekannt. Ihre Werke laden ein innezuhalten, genau hinzusehen und sich in die faszinierenden Oberflächen zu vertiefen. Sie fesseln die Betrachtenden und regen dazu an, die Spannungen zwischen Fläche und Raum, Nähe und Distanz, Stille und Bewegung zu erkunden. Die in Zusammenarbeit mit der Künstlerin realisierte Ausstellung präsentiert rund 90 Werke, darunter vor allem Gemälde und Zeichnungen sowie einige Skulpturen und Druckgrafiken.
Die 1938 in Riga, Lettland, geborene Vija Celmins war 1944 mit ihrer Familie nach Deutschland geflüchtet, von wo sie 1948 in die Vereinigten Staaten auswanderte. Sie wuchs in Indianapolis auf, studierte Kunst in Los Angeles und zog später nach New Mexico und schliesslich nach New York und Long Island, wo sie heute lebt und arbeitet. Als Künstlerin geniesst Vija Celmins höchstes Ansehen, und ihre Werke sind bei renommierten Museen und Privatsammlungen gleichermassen begehrt. Es bietet sich jedoch nur selten die Gelegenheit, ihre Arbeiten zu sehen, nicht zuletzt, weil Celmins bis heute insgesamt nur etwa 220 Malereien, Zeichnungen und Skulpturen geschaffen hat.
Die Ausstellung präsentiert sorgfältig ausgewählte Werkgruppen, die einen umfassenden Überblick über die bereits rund sechs Jahrzehnte währende Karriere der Künstlerin vermitteln. Sie erstreckt sich von einer Auswahl bedeutender früher Gemälde von Alltagsgegenständen aus den 1960er-Jahren bis hin zu ihren jüngsten Bildern von Schneeflocken im Nachthimmel, die auf meisterhafte Weise das Geheimnis des Kosmos heraufbeschwören.
«Jordan Wolfson: Little Room»
1. Juni – 3. August 2025, Fondation Beyeler, Riehen/Basel
Die Fondation Beyeler freut sich, die neue Virtual-Reality-Installation Little Room des amerikanischen Künstlers Jordan Wolfson zu präsentieren. Die immersive Arbeit, die in der Fondation Beyeler zum ersten Mal öffentlich gezeigt wird, lädt die Besucherinnen und Besucher ein, in ein experimentelles Raumerlebnis einzutauchen, in dem sie eine zentrale Rolle einnehmen. Little Room setzt sich mit den komplexen
Überschneidungen von realen, virtuellen und imaginären Welten auseinander. Wolfsons Installation beleuchtet die dunkleren Seiten der menschlichen Erfahrung und wirft gleichzeitig existenzielle Fragen rund um die Themen Bewusstsein und Identität auf. Das Ausstellungsprojekt wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit der LUMA Stiftung organisiert und von der Thomas und Doris Ammann Stiftung, der George Economou Collection, der AMA Collection sowie von Sadie Coles HQ, Gagosian und David Zwirner unterstützt.
Artist Talk mit Jordan Wolfson
Mittwoch, 18. Juni 2025, 18 – 19 Uhr, Fondation Beyeler
Die Kuratorin Beatrix Ruf spricht mit dem amerikanischen Künstler Jordon Wolfson über seine künstlerische Praxis und seine neue Virtual-Reality-Installation Little Room. Die immersive Arbeit hinterfragt, wie Technologie das Denken und die Wahrnehmung beeinflusst, und setzt sich mit grundlegenden Erfahrungen unseres Körpers auseinander. Das Gespräch wird auf Englisch geführt.
Eintritt: CHF 25.– / Der Museumsbesuch ist im Veranstaltungsticket inbegriffen. Die Plätze sind limitiert.
«There is only one thing I fear in life, my friend: One day, the black will swallow the red.»
Sammlungspräsentation
25. Mai bis 31. August 2025, Fondation Beyeler
Die Sammlungspräsentation, die begleitend zur Ausstellung «Vija Celmins» in der Fondation Beyeler stattfindet, richtet ihren Blick ganz auf die Malerei. In jeweils einem Künstler oder einer Künstlerin gewidmeten Räumen werden Werke vorgestellt, welche das klassische Medium auf individuelle Weise geprägt und neue Perspektiven eröffnet oder gar die Grenzen der Malerei gesprengt und diese revolutioniert haben. So werden einzelne Räume etwa mit Bildern von Pablo Picasso und Mark Rothko sowie Marlene Dumas und Wilhelm Sasnal bespielt. Von Andy Warhol wird Sixty Last Suppers (1986) gezeigt, ein herausragendes Beispiel aus der grossen letzten Gemäldeserie des Künstlers, das die für sein Schaffen so wichtigen Themen Religion und Verlust aufgreift. Ihm gegenübergestellt wird Profit 1 (1982), ein frühes Meisterwerk von Jean-Michel Basquiat. Erweitert wird die Präsentation mit den grossformatigen, collagierten Werken des US-amerikanischen Künstlers Mark Bradford aus der Daros Collection. Einen wichtigen Akzent setzt der Raum mit fotografischen Werken von Wolfgang Tillmans. Dazu eine vielteilige Installation von digitalen Bildern von Wade Guyton und ein Raum mit Gerhard Richters zwischen 2019 und 2024 entstandener digitaler Projektion Moving Picture (946-3), Kyoto Version, die erstmals in einem Museum zu sehen und zu hören sein wird.
Globus Public Art Project
«Urs Fischer: Skinny Sunrise»
14. Juni – 27. Juli 2025, Marktplatz, Basel, während der Art Basel täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet Für die dritte Ausgabe des «Globus Public Art Project» bespielt der in Los Angeles lebende Schweizer Künstler Urs Fischer neben der Fassade des Kaufhauses «Globus» mehrere Örtlichkeiten in dessen Umgebung, vom historischen Marktplatz bis hin zum sogenannten «Totehüsli», einem einst zu einer Kirche gehörenden Beinhaus. International bekannt für seine provokativen Skulpturen und Installationen, die nicht zuletzt durch ihre Vielschichtigkeit und ihren Witz bestechen, bezieht sich der Künstler mit diesem Ausstellungsprojekt auf den mittelalterlichen Basler Totentanz, ein ikonografisches Symbol für die Vergänglichkeit, das die Allgegenwart des Todes im Leben thematisiert. Fischers Werke greifen diesen Motivkreis auf und übersetzen ihn in eine zeitgenössische künstlerische Sprache, welche die Betrachtenden mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert. Neben seinem Selbstporträt aus Kerzenwachs werden Skelettskulpturen aus Bronze, teils inspiriert sowohl von der Kunstgeschichte als auch von der zeitgenössischen Bildkultur, sowie eine Neuproduktion für die Kaufhausfassade präsentiert.
Im Rahmen des drei Jahre währenden Umbaus des ikonischen Warenhauses am historischen Basler Marktplatz lädt Globus in Zusammenarbeit mit der Fondation Beyeler Künstlerinnen und Künstler ein, ortsspezifische Kunstwerke zu realisieren.
Artist Talk mit Urs Fischer
Freitag, 20. Juni 2025, 18 – 19 Uhr, Fondation Beyeler
Der Schweizer Künstler Urs Fischer (*1973, Zürich, lebt und arbeitet in Los Angeles) spricht mit dem Kurator Samuel Leuenberger über seine künstlerische Praxis. Zu Fischers ikonischen Motiven gehört das Skelett – nicht als feierliche Mahnung an die Sterblichkeit, sondern als lebendige, ironische Figur im Rahmen einer breiteren Meditation über die Vergänglichkeit. Dabei hat er eine ganz eigene künstlerische Sprache für den Themenkreis von Tod, physischer Transformation und der unbehaglichen Koexistenz von Erhabenheit und Verfall entwickelt. Für das diesjährige «Globus Public Art Project» schuf der Künstler ein Ausstellungsprojekt, das auf dem Basler Marktplatz und beim Martinskirchplatz in der Innenstadt zu sehen sein wird. Das Gespräch wird auf Englisch geführt.
Eintritt: CHF 25.– / Der Museumsbesuch ist im Veranstaltungsticket inbegriffen. Die Plätze sind limitiert.
Stand der Fondation Beyeler an der Art Basel 2025 (G1, Halle 2.0)
Der diesjährige Stand auf der Art Basel ist Paul Cezanne gewidmet, den die Fondation Beyeler im nächsten Jahr in einer Einzelausstellung zeigt. Wie kaum ein anderer hat Cezanne die Kunst der Klassischen Moderne entscheidend geprägt und sie durch seine neuartige Auffassung des Bildes geradezu revolutioniert. Er verlieh dem Entstehungsprozess hinter dem Bild, jenseits des Motivs, eine neue, eigene Bedeutung und beeinflusste darin auch viele spätere Generationen an Künstlerinnen und Künstlern. So sollte ihn etwa Pablo Picasso als den «Vater von uns allen» bezeichnen. In der Sammlung Beyeler kommt Cezanne eine besondere Rolle zu, ist er darin doch einer der frühesten vertretenen Künstler und mit sieben bedeutenden Spätwerken prominent repräsentiert. Dazu gehören mehrere Landschaftsbilder, die seine innovative Malweise anschaulich machen.
Ausstellungsvorschau 2025 und 2026
«Yayoi Kusama»
12. Oktober 2025 – 25. Januar 2026
Im Oktober eröffnet in der Fondation Beyeler die erste Retrospektive der berühmten japanischen Künstlerin Yayoi Kusama (*1929, Matsumoto) in der Schweiz. Die Ausstellung gewährt einen gesamtheitlichen Einblick in Kusamas mehr als sieben Jahrzehnte umspannendes künstlerisches Schaffen. Gezeigt werden sowohl ikonische Werke als auch ältere Arbeiten, die in Europa noch nie zu sehen waren, sowie ein Infinity Mirror Room (Unendlichkeits-Spiegelraum). Die Künstlerin, die zu den Superstars der zeitgenössischen Kunst zählt, hat mit ihrer Erkundung repetitiver Muster und Strukturen – namentlich durch ihre charakteristischen Polka Dots und Spiegelräume, die die Betrachter:innen in unendliche Welten entführen – Kultstatus erlangt. Die Ausstellung entfaltet die gesamte Vielfalt der künstlerischen Medien, derer Kusama sich im Laufe der Jahre bedient hat, darunter Malerei, Skulptur, Installation, Zeichnung, Collage, Happening, Live-Performance, Mode und Literatur. «Yayoi Kusama» wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem Museum Ludwig in Köln (14. März – 2. August 2026) und dem Stedelijk Museum in Amsterdam (11. September 2026 – 17. Januar 2027) organisiert.
«Cezanne»
25. Januar – 25. Mai 2026
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte widmet die Fondation Beyeler eine Einzelausstellung Paul Cezanne, einem Pionier der modernen Kunst und einem der wichtigsten Künstler ihrer Sammlung. Die Ausstellung konzentriert sich auf die letzte und zugleich bedeutendste Phase im Schaffen des Franzosen und beleuchtet zentrale Themen der späten Jahre, darunter das Stillleben, Porträts, Landschaften sowie Badenden-Szenen. Anhand von rund 50 Ölgemälden und Aquarellen ermöglicht es die Ausstellung, Form, Licht und Farbe in den bahnbrechenden Werken Cezannes zu erleben – jene Qualitäten, die Künstler und Künstlerinnen über Generationen hinweg inspiriert und bis heute geprägt haben.
Tickets
Tickets für die Veranstaltungen und Ausstellungen sind online unter www.fondationbeyeler.ch/tickets und an der Museumskasse erhältlich.
Die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel ist international bekannt für ihre hochkarätigen Ausstellungen, ihre bedeutende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst sowie ihr ambitioniertes Veranstaltungsprogramm. Das von Renzo Piano entworfene Museumsgebäude ist idyllisch in einem Park mit altem Baumbestand und Seerosenteichen gelegen. Die Lage inmitten eines Naherholungsgebiets mit Aussicht auf Kornfelder, Kuhweiden und Rebberge an den Ausläufern des Schwarzwalds ist einzigartig. Im angrenzenden Park realisiert die Fondation Beyeler mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor einen Museumsneubau und verstärkt so die harmonische Verbindung von Kunst, Architektur und Natur.
www.fondationbeyeler.ch
Fondation Beyeler, Beyeler Museum AG, Baselstrasse 77, CH-4125 Riehen
Öffnungszeiten der Fondation Beyeler während der Art Basel Woche (15. bis 22. Juni): täglich von 9 bis 19 Uhr