28.08.2025
(Hamburg/diezeit) - Die Schauspielerin
Iris Berben übt in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT deutliche Kritik an der politischen Linken. Sie habe „wichtige ureigene Themen vernachlässigt wie Wohnungsnot, Ausbildung,
Arbeitsplätze, Infrastruktur, Gesundheit und sich stattdessen in Feldern verkämpft, wo ihr die meisten Leute nicht mehr folgen wollten. Viele Menschen sind wütend auf diese Linke“, sagt die
75-Jährige, die sich weiterhin selbst als links bezeichnet.
Berben moniert zugleich eine „Bevormundung“ und „Genuss-Feindlichkeit“ in linken Milieus. Was immer Freude mache – gutes Essen, Reisen, Humor, ein vielleicht unangebrachter Flirt –, werde
moralisch geahndet. Auch die Debatte um gendersensible Sprache lehnt sie ab: „Ich arbeite ein Leben lang mit Sprache: Ein solcher Unsinn beleidigt mein Sprachgefühl. Und auch meinen
Verstand.“
Mit besonderer Schärfe äußert sich Berben über Antisemitismus im linken Spektrum. „Die Haltung der linken Szene gegenüber Israel und den Juden war schon immer ein böser Stachel in meinem
linksliberalen Herzen. Schon früher tummelten sich in dieser Szene eine Menge Antisemiten. Und jetzt sind sie wieder aus ihren Löchern gekrochen und vermehren sich, leider und absurderweise auf
der linken Seite des politischen Spektrums.“