19.05.2025
»Kybernetik. Vernetzte Systeme«
04.06.–18.10.2025
(Frankfurt/dzb) - Die Ausstellung »Kybernetik. Vernetzte Systeme« kann als ein heiteres Intermezzo verstanden werden, das die Haltung der Kunststiftung DZ BANK auf den Punkt bringt: interdisziplinäres Denken sowie das Aufdecken, Hinterfragen und Analysieren von Zusammenhängen und Prozessen – zwischen Lebewesen, Künsten, Wissenschaften und technischen und ökologischen Systemen. Dabei greift die Ausstellung vergangene Ideen auf und will von hier aus Impulse und Ideen neu- und weiterdenken. Kybernetik ist die Regelung von Nachrichtenübertragungen im Lebewesen und in der Maschine. Dabei geht es um die Steuerung von komplexen Systemen natürlicher Prozesse, die vom Menschen auf Maschinen übertragen werden. Es ist die kontinuierliche Suche nach gemeinsamen Strukturen und Kommunikationsprinzipien, die in Analogie zu lebenden Organismen und sozialen Organisationen gedacht werden.
Die Ausstellung mit Werken aus der Sammlung der DZ BANK, die vom 04.06.–18.10.2025 in Frankfurt zu sehen sein wird, gliedert sich in vier Schwerpunkte, die betrachtet werden sollen:
1. Wahrnehmung und Sprache. Kommunikation als komplexes System, 2. Mensch und Computer. Kommunikation mit Maschinen, 3. Selbstorganisierte Systeme. Natur und Umwelt,
4. Soziale Systeme. Sich selbst durch sich selbst sehen.
»Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!«
Heinz von Foerster
Kunst ist ein komplexes System, das aus der Mitte unserer Gesellschaft erwächst und sich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Themen und Methoden beschäftigt. Kunstschaffende arbeiten nicht selten mit anderen Expertinnen und Experten zusammen und entwickeln neue Techniken sowie Erkenntnisse. Indem Kunstschaffende sich gesellschaftlich relevanten Entwicklungen widmen, entstehen immer wieder neue Fertigkeiten, mit deren Hilfe sie die Themen buchstäblich be-greifen. Diese Begabung verbindet sie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ebenso auf der Suche nach neuen Einblicken und alternativen Methoden sind. Wie beginnt Wissenschaft? Mit einer Formel? Mit einem Experiment? Mit einem Fehler? Oder doch mit Staunen? Kunstschaffende sind Beobachterinnen und Beobachter einer Vielzahl miteinander verwobener Zusammenhänge, zugleich beobachten und überprüfen sie sich häufig auch selbst, indem sie versuchen, sich der Inhalte anzunehmen und ihrer habhaft zu werden. Das macht Kunstwerke zu Systemen und Künstlerinnen und Künstler zu Kybernetikern zweiter Ordnung. Wie Kunstschaffende Beobachterinnen und Beobachter von Zusammenhängen sind, werden auch die Besucherinnen und Besucher der Ausstellungen zu Beobachtenden und somit Teil dieses komplexen Systems Kunst.
Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung
Heba Y. Amin John Baldessari Rosa Barba Robert Barry Jan Paul Evers Christiane Feser
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Thomas Florschuetz Johannes Franzen Jochen Gerz Timo Hinze Zofia Kulik Jochen Lempert
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Michaela Melián Olaf Metzel Antoni Muntadas Mehreen Murtaza Anne & Patrick Poirier Johannes Raimann
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Thomas Ruff Jörg Sasse Helmut Schweizer Clare Strand VALIE EXPORT Adrian Williams
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