Zweige, Laub und Hörnerklang

Kirchengemeinden in Mecklenburg und Pommern laden zu Hubertusmessen ein

Für die Hubertusmessen werden die Kirchen mit Tannengrün und Hirschgeweih geschmückt. Foto: PEK / Sebastian Kühl
Für die Hubertusmessen werden die Kirchen mit Tannengrün und Hirschgeweih geschmückt. Foto: PEK / Sebastian Kühl

 

29.10.2025

 

(Rostock/Stralsund/skü). Vielerorts im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis laden Kirchengemeinden anlässlich des Hubertustags auch in diesem Jahr wieder zu Hubertusmessen, Gottesdiensten und Festen ein. Der Hubertustag wird am 3. November gefeiert und fällt in diesem Jahr auf einen Montag. Manche Kirchengemeinden feiern den Hubertustag bereits im Oktober, andere im Lauf des Novembers. Hubertus von Lüttich (um 655 - 727) zählt zu den Heiligen der katholischen Kirche. Aufgrund seiner traditionellen Bedeutung als Schutzpatron der Jagd und des damit verbundenen Brauchtums wird der Hubertustag auch verbreitet in der evangelischen Kirche gefeiert - vor allem im ländlichen Raum. Für die aus diesem Anlass stattfindenden Hubertusmessen werden die Kirchen mit Tannengrün, herbstbunten Laubzweigen und Geweihen geschmückt. Oft gestalten Jagdhornchöre den Gottesdienst musikalisch mit, zuweilen nehmen Falkner und Hundeführer mit ihren Tieren teil. Im Anschluss an die Gottesdienste finden häufig Feste statt.

 

Sinneswandel auf der Jagd

 

Hubertus von Lüttich war nach der Überlieferung Bischof von Lüttich und Maastricht. Wie im Mittelalter üblich, zählte Hubertus als Mitglied des Adels die höfische Jagd zu seinen Privilegien. Seine Heiligenlegende hat mehrere Ursprünge und Variationen. Sie schildert, dass Hubertus ein besonders leidenschaftlicher Jäger war und es ihm an Achtung vor der Schöpfung fehlte, bis ihn die Begegnung mit einem Hirsch, der ein leuchtendes Kruzifix zwischen den Geweihstangen trug, zu einem Sinneswandel bewog. In manchen Versionen der Legende wandelt er sich vom rücksichtslosen zum waidgerechten und maßvollen Jäger. In anderen Varianten wendet er sich gänzlich von der Jagd ab. Die Geschichten rund um den Heiligen Hubertus symbolisieren den Übergang von der antiken heidnischen zur christlichen Gesellschaft. Sie stehen zudem bis heute für die Mahnung zu einem achtsamen und dankbaren Umgang mit der Schöpfung und mit dem Reichtum der Natur. 

 

Kesselgulasch und Lagerfeuer

 

In den Hubertusmessen wird Gottes Segen für die Jägerinnen und Jäger erbeten und an die waidgerechte und nachhaltige Jagd sowie an die Verpflichtung zur Hege und Pflege erinnert und daran, dass Tiere Mitgeschöpfe des Menschen sind. Der 3. November ist Hubertus Gedenktag, da an diesem Tag im Jahr 743 sterbliche Überreste von Hubertus seitens der katholischen Kirche zur Reliquie erhoben wurden. Im Zusammenhang mit der Hubertuslegende und seinem Status als Schutzheiliger der Jagd steht das Brauchtum, das heutzutage am Hubertustag gepflegt wird. Dazu zählen neben den eindrucksvollen Auftritten der Jagdhornbläser und den besonders geschmückten Kirchen auch die anschließenden Feste, bei denen sich Jägerinnen und Jäger, Gemeindeglieder und Gäste am Lagerfeuer, am Wildgulaschkessel, bei Glühwein oder am Grill begegnen und austauschen.

 

Einige ausgewählte Hubertusmessen

 

In der Kirche in Krümmel wird mit der Jagdhorngruppe „Strelitzer Land“ ein Hubertusgottesdienst gefeiert. Dazu laden die Kirchengemeinden Lärz/Schwarz und Mirow herzlich am Sonntag, 2. November, um 16 Uhr ein.

 

Ebenfalls am 2. November, jedoch bereits um 10 Uhr, feiert die Kirchengemeinde Gingst auf der Insel Rügen um 10 Uhr eine Hubertusmesse in der St.-Jacobi-Kirche Gingst. Begleitend spielen die Jagdhornbläser des Hegerings Bremerhagen.

 

Am Montag, 3. November, wird um 18 Uhr eine Hubertusmesse in der Kirche St. Marien Greifswald gefeiert. Der musikalische Gottesdienst wird von den Usedomer und Greifswalder Jagdhornbläsern sowie der Orgel der Marienkirche umrahmt. Anschließend lädt der Förderverein der Kirche zu Glühwein, Apfelpunsch und Schmalzstullen ein.

Im Anschluss an die Hubertusmesse am Freitag, 7. November, um 19 Uhr in der Dorfkirche Wredenhagen gibt es Deftiges im Torhaus, so die Ankündigung der Kirchengemeinde Kieve-Wredenhagen.

 

Die Landeshubertusmesse findet am Samstag, 8. November, um 17 Uhr in der Paulskirche in Schwerin statt. Dazu laden der Landesjagdverband und die Friedensgemeinde Schwerin gemeinsam ein. Erwartet werden 30 Jagdhornbläser aus dem ganzen Land.

Am Sonntag, 9. November, gestalten um 16 Uhr die Jagdhornbläser aus Demmin die Hubertusmesse in Kartlow mit.

 

Ebenfalls am Sonntag, 9. November, lädt die Kirchengemeinde Spornitz um 10.30 Uhr zur Hubertusmesse mit der Parforcebläsergruppe Elbtal Dömitz in die Kirche herzlich ein.

 

Tausende Veranstaltungen im ganzen Land

 

Weitere Veranstaltungen zum Hubertustag (Suchwort: „Hubertus“) und viele weitere Termine sind hier zu finden: www.kirche-mv.de/veranstaltungen

Der Veranstaltungskalender auf dem gemeinsamen Internetportal der Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern bietet eine Übersicht über die Vielzahl der kirchlichen Angebote im ganzen Land. Aktuell sind dort mehr als 2.500 Veranstaltungen gelistet, dazu zählen neben 1.500 Gottesdiensten rund 300 Konzerte sowie 300 Kultur- und Bildungsangebote.

 

 

Die Teilnahme an den Hubertustag-Veranstaltungen der Kirchengemeinden in beiden Kirchenkreisen ist kostenfrei. Nähere Auskünfte zu den hier beispielhaft aufgeführten und zu weiteren Veranstaltungen rund um die Hubertusmessen im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg erteilen die Kirchengemeinden vor Ort (Suche auch über www.kirche-mv.de bzw. www.kirche-mv.de/veranstaltungen)