World Transplant Games Dresden mit emotionalem Finale – ‚Best Games Ever‘

Weltmeisterschaft für Transplantierte feiert emotionalen Abschluss

25.08.2025

 

(Dresden/wtg) – Nach sieben Tagen voller Sport, Emotionen und bewegender Geschichten sind die 25. World Transplant Games in Dresden feierlich zu Ende gegangen – und sie werden von vielen Athleten und Gästen schon jetzt als die „best games ever“ bezeichnet. Mit den letzten Medaillenentscheidungen in der Leichtathletik, dem „Circle of Life“, der symbolischen Übergabe des „Baton of Life“ an Leuven (Belgien), Austragungsort 2027, und viel Prominenz verabschiedete sich die Weltmeisterschaft der Transplantierten aus Dresden.

Am Nachmittag fiel die letzte Medaillenentscheidung in der Leichtathletik. Auf der Bahn und im Stadion wurde bis zum Schluss um Gold, Silber und Bronze gekämpft, um das bestmögliche Ergebnis für den Medaillenspiegel zu erzielen. Hier hat Großbritannien, das Land mit den meisten Teilnehmern (266), die Nase vorn. Die Briten erreichten 173-mal Gold, 132-mal Silber und 98-mal Bronze. Gleich dahinter folgt Team Deutschland (187 Teilnehmer) mit 74 Gold-, 74 Silber- und 57 Bronzemedaillen. Auf Rang drei im Medaillenspiegel landete Team USA (110 Teilnehmer, 56, 40, 50).

Krönender Abschluss: Hand in Hand im “Circle of Life”

Traditionell bildeten alle Athleten zum Abschluss der Wettkämpfe die Menschenkette „Circle of Life“, liefen aufeinander zu und schlossen sich im Heinz-Steyer-Stadion zu einem Kreis zusammen. Der „Baton of Life“ ist nun symbolisch nach Leuven (Belgien) gewandert, wo 2027 die nächsten World Transplant Games stattfinden werden. Den festlichen Schlusspunkt des letzten Tages setzte das Gala-Dinner, bei dem Athleten, Familien, Unterstützer und Organisatoren die Woche noch einmal Revue passieren ließen und gemeinsam feierten.

Der Dachverband, die World Transplant Games Federation (WTGF) sowie die nationalen Organisatoren zogen ein positives Fazit. “Dresden war ein ganz wunderbarer Gastgeber”, sagte Liz Schick, Präsidentin der WTGF. „Ich kann nur sagen: ‘Danke Dresden!’ Ich bin einfach überwältigt, was hier in der vergangenen Woche passiert ist. Wir haben aus den Teams und von Teilnehmern, die schon viele World Transplant Games erlebt haben, sehr oft den Satz ‘Excellent organized Games ever’ gehört. Wenn in Folge dessen nur ein Bruchteil ernsthaft über Organspende nachdenkt, haben wir schon viel erreicht“, sagte Gudrun Manuwald-Seemüller, Vorsitzende von TransDia Sport Deutschland e.V., Host der World Transplant Games 2025.

Dr. Eberhard Schollmeyer, 2. Vorsitzender von TransDia Deutschland e. V., unterstrich: „Alle angereisten Gäste sind begeistert, das hören wir immer wieder. Sie sind begeistert von Dresden, sie haben gespürt, dass sie hier richtig willkommen sind. Ich kann mich nur anschließen und betonen, dass ich mehrfach ‘The best games ever’ gehört habe.” Schollmeyer hob die fantastischen Wettkämpfe im Schwimmsportkomplex Freiberger Straße als persönliches Highlight hervor, ebenso den Triathlon am Brettmühlenteich und die emotionale Interkulturelle Feier in der Frauenkirche zum Auftakt der Spiele.

Keine World Transplant Games ohne Ärzteams, Volunteers und Freiwillige

Für die extrem wichtige medizinische Absicherung sorgten Ärzte und medizinisches Personal des Universitätsklinikums Dresden und des Städtischen Klinikums Dresden. “Das medizinische Team war unglaublich stark und gut organisiert. Wir konnten sicherstellen, dass die Athleten innerhalb kürzester Zeit die für sie mit ihrer Transplantationsgeschichte optimale medizinische Versorgung erhalten haben.” Die Betreuung reichte von verschwundenen Medikamenten (verspätetes Fluggepäck) bis hin zu Wundversorgung in Folge von Radstürzen, berichtete Chefarzt Dr. Mark Frank vom Städtischen Klinikum Dresden.

“Auch die Volunteers und die vielen freiwilligen Helfer haben Unglaubliches geleistet und waren mit ganz viel Herz dabei. Und nicht zuletzt Riesendank an alle Sponsoren und Partner, die uns hier in dieser Zeit zur Seite gestanden haben und diese unglaublich tollen Spiele unterstützt haben”, ergänzt Dr. Eberhard Schollmeyer.

Auch in Zahlen können sich die Spiele sehen lassen: 2.500 Athleten, Familien, Unterstützer aus 51 Teams aus aller Welt waren nach Dresden gekommen und haben in 17 Sportarten an sieben Tagen um Medaillen gekämpft. Symbolisch festgehalten wurden „5.953.928 geschenkte Tage“ und „16.312 geschenkte Lebensjahre“. Der älteste Teilnehmer, Mike Gibbons, kam mit 89 Jahren aus Großbritannien. Der jüngste Teilnehmer mit gerade einmal fünf Jahren aus Deutschland. Parallel nahmen rund 120 Ärzte und Fachleute an zwei Tagen am begleitenden IPSOT Medical Symposium teil ("The Impact of Physical Activity Before and After Solid Organ Transplantation"). Für Aufsehen sorgte die bis dato größte Einzelverteilaktion von Organspendeausweisen in Deutschland. Gemeinsam mit der Sächsischen Zeitung brachten die World Transplant Games 2025 rund 100.000 Exemplare ins Verbreitungsgebiet des Regierungsbezirks Dresden. Weitere bis zu 20.000 Ausweise werden in Folgeausgaben verteilt.

Schirmherrin Elke Büdenbender und Botschafter Roland Kaiser zu Gast

Unter den Ehrengästen waren Schirmherrin und “First Lady” Elke Büdenbender sowie WTG-Botschafter Roland Kaiser, die beide ihre persönlichen Transplantationsgeschichten nach Dresden mitbrachten. Elke Büdenbender erhielt 2010 eine Niere von ihrem Ehemann, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Was die Menschen hier für eine Kraft haben ist unglaublich. Es gab Standing Ovations für alle, die einfach bis zum Ende gelaufen sind – das inspiriert und macht Mut“, sagte sie.

Roland Kaiser wurde ebenfalls 2010 durch eine Lungentransplantation gerettet. „Es ist beeindruckend, wie das Gefühl von Fairness hier gelebt wird. Ein Signal voller Vitalität und Lebenskraft. Am Ende ist es auch eine Kunst der Medizin. Das sehe ich an meiner Lunge. Sie funktioniert hervorragend. Ich kann meine Arbeit so gut machen, wie nie zuvor“, erzählte er.