5.06.2025
Papst Leo XIV. live erleben, durch die Heilige Pforte im Petersdom pilgern, Kultur und Küche Italiens erleben: Für die Bistumspilgergruppe war es eine schöne Reise
Von Simone Bastreri
(Trier/Rom/sb) – Den neuen Papst Leo XIV. live sehen, gemeinsam durch die „Heilige Pforte“ im Petersdom pilgern, die Kultur der „Ewigen Stadt“ entdecken und die italienische Küche genießen: All das hat eine Gruppe von 40 Pilgerinnen und Pilgern aus dem Bistum Trier gemeinsam mit Weihbischof Jörg Michael Peters und Wallfahrtsleiter Joachim Waldorf erlebt. Unter dem Motto „Im Heiligen Jahr nach Rom“ ging es vom 25. bis 30. Mai per Flugzeug in die italienische Hauptstadt. Alle 25 Jahre ruft der jeweilige Papst ein „Heiliges Jahr“ aus, eine Tradition, die bis auf das Mittelalter zurückgeht. Ein wichtiges Element der Wallfahrten: das Durchschreiten einer der vier „Heiligen Pforten“, die zu diesem Anlass in den vier großen römischen Basiliken geöffnet werden. Weihbischof Jörg Peters konnte den Weg vom Engelspalast bis zur Pforte im Petersdom gleich zwei Mal erleben: einmal mit der Bistumsreisegruppe und einmal mit den rund 47 Mitgliedern des Trierer Domchores, deren Besuche sich teilweise überschnitten. „Es war alles top organisiert. Viele Ehrenamtliche helfen dort als ‚Voluntari‘, nehmen die Pilger in Empfang, verteilen Pilgerbüchlein und bahnen den Weg“, berichtete Peters. Vierstimmig singend habe der Domchor die Strecke zurückgelegt – ein Schauspiel, das viele Passanten mit neugierigen und bewundernden Blicken würdigten.
Den Papst live erleben war das Highlight für die Bistumspilgergruppe
Das Highlight für Peters und die Bistumspilgergruppe sei die zweite Generalaudienz des frisch gewählten Papstes gewesen, die immer mittwochs vormittags stattfindet. Um Leo XIV. live zu erleben, hatten sich Zehntausende Gläubige versammelt, „die Stimmung war unglaublich“, so Peters. Nach fast einer Stunde Fahrt durch die Menge konnte Peters ein paar Worte persönliche Worte mit Papst Leo XIV. wechseln und überbrachte ihm eine Herzensbotschaft: Dass die deutsche Kirche ihren Weg mit dem Papst und seiner Hilfe an ihrer Seite gehen wolle. Auch Grüße für einen gemeinsamen Bekannten konnte der Weihbischof mit ins Heimatbistum nehmen. Neben der Audienz standen für die Gruppe auch Besuche von Sankt Paul vor den Mauern und der Pilgerkirchen von Tre Fontane an – jenem Ort, an dem der Apostel Paulus im Jahr 67 n. Chr. den Märtyrertod durch das Schwert erlitten haben soll. Eine besondere Pilgermesse feierte sie in den Grotten des Petersdoms, den sie genau wie die Vatikanischen Museen bei einer Führung sehr ausführlich kennenlernten.
Trierer Domchor gibt Konzert in Deutscher Nationalkirche
Ein Genuss, in den die Domchor-Gruppe am Christi-Himmelfahrtswochenende nicht mehr kommen sollte: „Uns war nicht bewusst, dass das größte Radrennen Italiens, der Giro d’Italia, genau am 1. Juni in Rom endete und die Stadt sich zudem auf den Nationalfeiertag am 2. Juni mit riesigen Militärparaden, Flugzeugvorführungen und so weiter vorbereitete“, sagte Peters rückblickend. „Die Stadt war einfach proppevoll, alle Sehenswürdigkeiten waren komplett ausgebucht oder es gab lange Wartezeiten.“ Anderen Pilgergruppen würde er deshalb den Rat geben: „Gut vorausplanen, schauen, welche Events gerade noch stattfinden, Tickets lange vorher und vielleicht eher unter der Woche buchen.“ Trotzdem kamen auch die Sängerinnen und Sänger nicht zu kurz: So besuchten einige etwa das Studio von „Radio Vatikan“ und waren sogar als Interviewgäste gefragt. Unter Leitung von Thomas Kiefer gab der Domchor am Donnerstagabend ein Konzert in der Deutschen Nationalkirche Santa Maria del'Anima, das Ulrich Krupp an der Orgel begleitete.