7.10.2025
Mit einem ökumenischen Gottesdienst und vielfältigen Angeboten haben sich die Kirchen am Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken präsentiert. Bischof Ackermann zieht positive Bilanz.
Von Ute Kirch
(Saarbrücken/uk) – Drei Tage lang haben Menschen aus ganz Deutschland vom 2. bis 4. Oktober in Saarbrücken friedlich, feierlich und fröhlich den Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Auch die beiden großen Kirchen haben sich an den Feierlichkeiten beteiligt – zum einen mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der Saarbrücker Ludwigskirche, zum anderen mit vielfältigen Angeboten beim Bürgerfest in der Saarbrücker Innenstadt. Rückblickend zieht der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann eine positive Bilanz und dankt allen, die zum Gelingen der Tage beigetragen haben: „Ich fand die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit, die in diesem Jahr in Saarbrücken stattgefunden haben, sehr gelungen: Es war ein ‚saarländisches Deutschland-Fest‘! Festlich und zugleich nachdenklich haben wir miteinander den ökumenischen Gottesdienst in der Ludwigskirche gefeiert – das war ein passender Auftakt für den Feiertag. Das Saarland hat sich wieder einmal als hervorragender Gastgeber gezeigt. Ich fand es großartig, wie viele Menschen beim Bürgerfest die Möglichkeit der Begegnung, zur Information und Feier genutzt haben. Auch ich selbst habe so mit vielen Menschen sprechen können, habe alte Bekannte getroffen und neue Leute kennen gelernt. All denen, die an den drei Tagen das Bistum Trier und die katholische Kirche im Saarland in ihrer Vielfalt repräsentiert haben und an den verschiedenen Ständen zum Gespräch bereitstanden, Informationen oder Mitmach-Aktionen angeboten haben, sage ich ein ganz herzliches Dankeschön!“
Angebote zu Bildung und Engagement
Passend zum Motto der Bundesratspräsidentschaft des Saarlandes drehte sich der Gottesdienst um das Thema „Zukunft durch Wandel“. Drei saarländische Perspektiven, wie Wandel in unterschiedlichen Lebensbereichen gelebt werden kann, wurden eingebracht von Hans-Jürgen Becker, ehemaliger Betriebsrat des letzten saarländischen Bergwerks, Aleyh Sadat, eine Wanderin durch Religionen und Konfessionen, und Susanne Speicher, Klimaaktivistin. Den ökumenischen Gottesdienst leiteten die Bischöfe der Bistümer Trier und Speyer, Dr. Stephan Ackermann und Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, sowie Dorothee Wüst, die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz/Protestantische Landeskirche. Vertreter anderer Religionen und christlicher Konfessionen kamen in einem Einspieler zu Wort.
Auf dem Bürgerfest legten die katholischen Bistümer Trier und Speyer ihren Schwerpunkt auf die Themen Bildung und Engagement. Besonders beliebt bei den kleinen Besuchern waren Glitzertattoos und das Bemalen von Stofftaschen. Wer ausprobieren wollte, wie sich dreijährige Kinder fühlen, konnte an einem überdimensionalen Tisch Platz nehmen und versuchen, sich ein Glas Wasser einzuschenken. Mitmach-Aktionen wie ein Riesen-Jengaturm, „Vier gewinnt“, Dosenwerfen und Entenangeln rundeten das Angebot ab. Neben den Gebärdesprache-Workshops der KEB Saar Hochwald fand das Tiny-House der Kirche der Jugend eli.ja besonderes Interesse, das mit einer Ausstellung zu Willi Graf und Themen wie Freiheit, Glaube und Menschenwürde zum Nachdenken anregte. Ein KI-generierter Willi Graf beantwortete Fragen und erzählte so den Besucher*innen von seinem Leben und dass er durch seinen Glauben den Mut fand, dem NS-Regime zu trotzen. Wer sich für ein Ehrenamt interessiert, konnte bei den Engagemententwickler*innen einen interaktiven Persönlichkeitstest machen. Auch die Caritas im Saarland war unter dem Motto „Caritas öffnet Türen“ mit vielfältigen Aktionen vertreten. An den drei Tagen bot der Freundeskreis der Kirche der Jugend eli.ja e.V. zusammen mit den Bischöflichen Weingütern und der Union Stiftung eine Weinlounge im Innenhof der Basilika an. Folgende katholische Einrichtungen waren vertreten: Trierer Bistumsschulen, Katholische Kita gGmbH Saarland, Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Familienbildungsstätten, Jugendeinrichtungen und Jugendverbände, Soziale Lerndienste, Lebensberatungsstellen, Engagemententwickler*innen der Pastoralen Räume, St. Dominikusstiftung Speyer.