Weit mehr als 600 sogenannte Stolpersteine erinnern in ganz Mecklenburg-Vorpommern an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Dazu zählen diese drei „Stolpersteine“ in Neubrandenburg. Foto: PEK / Sebastian Kühl
5.11.2025
(Stralsund/Rostock/skü) - Anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Novemberpogrome des Jahres 1938 finden in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Veranstaltungen statt. Die Pogrome der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 haben gezeigt, was es heißt, wenn eine Gesellschaft ihre Humanität aufgibt, Menschen ausgrenzt und ihnen ihre Existenz abspricht. „Auch der Genozid an den europäischen Juden fiel nicht vom Himmel, sondern wurde lange intellektuell und politisch vorbereitet“, sagt Karl-Georg Ohse vom Schweriner Arbeitskreis „9. November 1938“. „Der 9. November 2025 mahnt, dass die Entrechtung und Stigmatisierung von Menschen nicht den Werten unserer freiheitlichen Demokratie entsprechen und wir uns Antisemitismus und Rassismus entgegenstellen müssen.“ In diesem Jahr gingen die Initiatoren der Mahn- und Gedenkstunde der Frage nach, „warum Menschlichkeit und Solidarität verloren gehen und wie sie erhalten werden können“, so Karl-Georg Ohse. Zugleich werde an die Opfer der Pogrome von 1938 und die Auslöschung jüdischen Lebens in Deutschland erinnert.
Beispiele für Gedenkveranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern
6. November, 18.30 Uhr: Vortrag und Gespräch im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald, „Wie Jesus zum ‚Arier‘ wurde - Das Eisenacher ‚Entjudungsinstitut‘ und der Theologe Walter Grundmann” (Eintritt frei) mit Dr. Torsten Lattki, Studienleiter für interreligiösen Dialog und gegen Antisemitismus beim Deutschen Koordinierungsrat (Bad Nauheim)
9. November, 9.30 Uhr: Gedenkgottesdienst in der Kirche Lüttenhagen, Weitendorfer Straße 16
9. November, 11 Uhr: Gedenkgottesdienst in der Kirche 17237 Peckatel
9. November, 12 Uhr: Gedenkstunde in Mirow, Mühlenstraße 1, mit öffentlicher Reinigung der Mirower „Stolpersteine“
9. November, 13 Uhr: Andacht in der Mühlenstraße in Greifswald, danach Gedenkwege zu ausgewählten „Stolpersteinen“, gestaltet von der evangelischen Studierendengemeinde
9. November, 15 Uhr: Gedenkstunde auf dem jüdischen Friedhof, Greifswalder Chaussee 44, in Stralsund
9. November, 16 Uhr: Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Marien Güstrow
9. November, 17 Uhr: Gedenkstunde auf dem jüdischen Friedhof Feldberg, Hans-Fallada-Siedlung 17
9. November, 18 Uhr: Mahn- und Gedenkstunde des Arbeitskreises „9. November 1938“ auf dem Schlachtermarkt in Schwerin
9. November, 19 Uhr: Gedenken an den „Stolpersteinen“ und Friedensgottesdienst, Gemeindehaus in Garz/Rügen, Lange Straße 34
10. November, 9.30 Uhr: Andacht am ehemaligen jüdischen Friedhof im Lindenpark in Rostock, anschließend Spaziergang zur Stele in der Augustenstraße 101, hier Treffpunkt um 10 Uhr zum Gedenken
5.11.2025
(Stralsund/Rostock/skü) - Anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Novemberpogrome des Jahres 1938 finden in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Veranstaltungen statt. Die Pogrome der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 haben gezeigt, was es heißt, wenn eine Gesellschaft ihre Humanität aufgibt, Menschen ausgrenzt und ihnen ihre Existenz abspricht. „Auch der Genozid an den europäischen Juden fiel nicht vom Himmel, sondern wurde lange intellektuell und politisch vorbereitet“, sagt Karl-Georg Ohse vom Schweriner Arbeitskreis „9. November 1938“. „Der 9. November 2025 mahnt, dass die Entrechtung und Stigmatisierung von Menschen nicht den Werten unserer freiheitlichen Demokratie entsprechen und wir uns Antisemitismus und Rassismus entgegenstellen müssen.“ In diesem Jahr gingen die Initiatoren der Mahn- und Gedenkstunde der Frage nach, „warum Menschlichkeit und Solidarität verloren gehen und wie sie erhalten werden können“, so Karl-Georg Ohse. Zugleich werde an die Opfer der Pogrome von 1938 und die Auslöschung jüdischen Lebens in Deutschland erinnert.
