Klinikseelsorge diskutiert aktuelle Herausforderungen: Auslaufmodell oder Zukunftsaktie?

Markus Annen, Felix Tölle, Steffen Stutz, Dr. Judith Behr, Bruno Schrage, Hermann-Josef Mayers, Carlo Fischer-Peitz (von links nach rechts). Die Mitglieder der AG Sprecher*innen mit dem Referenten Bruno Schrage, Referent für Caritaspastoral und Grundsatzfragen beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e. V. Aus der AG Sprecher*innen entschuldigt waren Judith Pesch und Doris Hormesch. © Julia Hennen

10.10.2025

 

Rund 50 Klinikseelsorger*innen sowie Vertretungen kirchlicher Krankenhausträger und Verantwortliche des Bistums Trier kamen zu ihrer Jahrestagung zusammen.

 

Von Luca Peranni/red

 

(Trier/Otzenhausen/bt) – Wie geht es weiter mit der Klinikseelsorge? Rund 50 Klinikseelsorger*innen sowie Vertretungen kirchlicher Krankenhausträger und Verantwortliche des Bistums Trier trafen sich am 30. September in der Europäischen Akademie Otzenhausen, um auf ihrer Jahrestagung über Perspektiven zu diskutieren.

 

In seinem Impulsvortrag benannte Bruno Schrage, Referent für Caritaspastoral und Grundsatzfragen beim Diözesan-Caritasverband Köln, zentrale Herausforderungen für die Klinikseelsorge: die veränderte Religiosität, die Frage nach Rollen und Netzwerken, nach Evaluation, dem Verhältnis zwischen Seelsorge in den Pfarreien und in Einrichtungen wie Kliniken sowie die wachsende Bedeutung der Spiritual Care, also der gemeinsamen Sorge des gesamten medizinischen Personals, um die Spiritualität der Patient*innen.

 

In Gruppenarbeiten trat die Eigenständigkeit der Patient*innen als ein maßgeblicher Aspekt hervor. Die Frage, wie diese in Zeiten religiöser Veränderung besser geachtet werden kann, führte zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen, was den Bedarf an einer fortlaufenden Diskussion sichtbar machte.

 

Klinikseelsorge bleibe dann weiter gefragt, wenn sie auf die individuellen Bedürfnisse des oder der einzelnen Patient*in eingeht. Sie brauche jedoch klare Strukturen und Unterstützung – von der Einbindung in multiprofessionelle Teams über eindeutige Regelungen zu Dokumentation und Seelsorgegeheimnis bis hin zu guter Qualifizierung von Ehrenamtlichen und der Entlastung von Klinikseelsorger*innen.

 

Neben den Seelsorgenden waren Gäste von Trägerseite und aus dem Bistum an den Diskussionen beteiligt: Maria Heine (Marienhaus GmbH), Markus Leineweber (Barmherzige Brüder Trier/BBT-Gruppe), Mechthild Schabo (Leiterin des Bereichs 2 Seelsorge und Kirchenentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat) und Ulrich Stinner (Leiter der Abteilung Seelsorge und Lebenswelten).

 

Steffen Stutz, der Fachverantwortliche für Klinikseelsorge im Bistum Trier, dankte den Teilnehmenden und drückte seine Hoffnung aus, dass mit der Tagung ein Anfang für zukünftige Diskussionen gefunden worden sei.

 

Infos zur Klinikseelsorge

Klinikseelsorger*innen begleiten unter anderem Patient*innen, deren Angehörige sowie die Mitarbeitenden der Krankenhäuser, Kliniken und Hospize durch unterschiedliche Lebenssituationen und sind Teil der therapeutischen Teams. Derzeit arbeiten 72 Klinikseelsorger*innen (57 Bistumsangestellte und 15 Trägerangestellte) im Bistum Trier.

Weitere Informationen zur Klinikseelsorge unter: https://www.bistum-trier.de/glaube-und-seelsorge/seelsorge/klinikseelsorge/.