17.07.2025
Am 13. August fliegt Johanna Bauer (18) aus Hassel mit SoFiA nach Peru, um dort 13 Monate lang einen Freiwilligen-Dienst zu absolvieren.
Von Ute Kirch
(Trier/St. Ingbert/uk) – Der Countdown läuft und die Vorfreude bei Johanna Bauer steigt von Tag zu Tag: Am 13. August wird die 18-Jährige aus St. Ingbert-Hassel nach Cajamarca in Peru reisen, um dort für 13 Monate in der „Asociación Santa Dorotea“, einer Einrichtung für beeinträchtigte Kinder und Jugendliche, einen Freiwilligendienst zu absolvieren. „Da ich noch nicht weiß, was ich beruflich machen möchte – ob eine Ausbildung oder ein Studium – nutze ich die Chance, für ein Jahr ins Ausland zu gehen, auch, um einmal aus der gewohnten Umgebung herauszukommen“, sagt die junge Frau, die diesen Sommer am Albertus-Magnus-Gymnasium in St. Ingbert ihr Abitur bestanden hat. Begleitet wird sie während des Freiwilligendienstes von den Sozialen Friedensdiensten im Ausland (SoFiA), einem Verein in Trägerschaft des Bistums Trier und des Diözesan-Caritasverbands, der seit über 30 Jahren jungen Leuten Aufenthalte inner- und außerhalb Europas ermöglicht.
Bei einer Bekannten, die vor zehn Jahren mit SoFiA in Bolivien war, informierte sich Johanna Bauer über das Angebot und besuchte zur Vorbereitung mehrere Seminare und Treffen, bei denen sie auch die anderen Freiwilligen kennenlernte. Dabei wurden die Teilnehmenden neben Praktischem und Landeskundlichem auch in kulturbewusster Kommunikation geschult. „Wir haben auch über ernste Themen wie Rassismus, Kolonialismus, gewaltfreie Kommunikation und Vorurteile gesprochen“, sagt sie, „die Wochenenden waren sehr bereichernd und ich nehme viel davon mit.“
Die „Asociación Santa Dorotea" ist eine gemeinnützige, nichtstaatliche Organisation, mit dem Ziel, die Lebensqualität beeinträchtigter Menschen zu verbessern. Zur Einrichtung gehören das Kinderheim „Santa Dorotea“, in dem die Freiwilligen auch wohnen werden, der ökologische Bauernhof „El Porongo“ sowie das Hotel „Los Jazmines“. „Wir unterstützen bei der Betreuung der beeinträchtigten Kinder und Jugendlichen im Kinderheim und helfen im Schulalltag der Förderschule mit“, sagt Johanna. Wer möchte, könne auch auf dem Bauernhof mithelfen. „Vermutlich sind wir am Anfang, bis wir eingearbeitet sind, erst mal eher eine Last. Ich hoffe, dass ich gut mit den Aufgaben und den Leuten klarkomme.“ Grundkenntnisse in der Landessprache Spanisch hat sie bereits in der Schule erworben. „Aber ich muss das unbedingt noch auffrischen“, meint die 18-Jährige. Um sich auf die Aufgabe vorzubereiten, hat sie zudem eine Woche an der Förderschule Am Webersberg an der Uni-Klinik in Homburg hospitiert. „Das hat mir viel Spaß gemacht, aber es war auch ganz schön anstrengend“, meint Johanna, die das Jahr nutzen will, um zu schauen, ob sie sich grundsätzlich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vorstellen kann.
Ausflug zur Inka-Stadt Machu Picchu
Vier Wochen Urlaub haben die SoFiA-Freiwilligen während ihres Einsatzes. Zeit, die sie zum Erkunden des Landes nutzen will. „Fest geplant ist noch nichts, aber vielleicht fahren wir mal zum Machu Picchu, der alten Stadt der Inkas.“ Auch ihre Mutter und ihre Schwester planen einen Besuch. Bei einem Zwischenseminar treffen sich die SoFiA-Freiwilligen in Bolivien.
Noch laufen die letzten Vorbereitungen. Das Flugticket ist gekauft, das Visum hingegen noch nicht fertig. Klappt alles, geht es ab Frankfurt über São Paolo in Brasilien über die peruanische Hauptstadt Lima nach Cajamarca im Nordwesten des Landes. Vermissen wird Johanna neben ihrer Familie ihren Kater Momo auch das Klavier und den Turnverein. Ihre zweite große sportliche Leidenschaft, das Fußballspielen, ist hingegen überall auf der Welt möglich.
Info: Bei SoFiA stehen Austausch und Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Freiwilligen und Gastgebern an erster Stelle. Es geht um Verständnis, Frieden und Versöhnung zwischen Ländern und Kulturen. Bolivien, Rumänien, Indien, Uganda: Die Einsatzorte der Freiwilligen sind dabei so vielfältig wie die Arbeit vor Ort in den Bereichen Jugend, Bildung, Menschen mit Behinderungen sowie anderen zivilgesellschaftlichen Projekten.
Bewerbungen für einen Freiwilligendienst ab August 2026 sind ab sofort möglich (Online-Bewerbung unter www.sofia-trier.de). Bewerbungsschluss ist der 30. März 2026.