Die Schwestern vom Heiligen Geist verlassen St. Anna: Ein bewegender Abschied nach 138 Jahren

Verabschiedung Schwestern vom Heiligen Geist. © Pressestelle Stadt Sulzbach
Verabschiedung Schwestern vom Heiligen Geist. © Pressestelle Stadt Sulzbach

29.10.2025

 

Nach 138 Jahren wird der Konvent der Schwestern vom Heiligen Geist in Sulzbach aufgelöst. Die letzten drei Schwestern wurden mit einem Gottesdienst verabschiedet.

 

Von Renate Iffland/cts

 

(Sulzbach/ri/cts) - Mit einem feierlichen und bewegenden Gottesdienst in der Pfarrkirche Allerheiligen in Sulzbach endete am Sonntag, dem 26. Oktober, ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte des Alten- und Pflegeheims St. Anna und der Stadt Sulzbach. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der Abschied der drei verbliebenen Schwestern vom Heiligen Geist begangen – und damit die offizielle Auflösung des Konvents. Nach 138 Jahren endet damit eine Zeit des geistlichen und caritativen Wirkens, die das Leben vieler Menschen in Sulzbach nachhaltig geprägt hat.

 

Pfarrer Peter Sens zelebrierte den Gottesdienst, in dem Dankbarkeit, Wehmut und tiefer Respekt gleichermaßen spürbar waren. In Gebeten und Liedern, gestaltet vom Katholischen Kirchenchor Cäcilia Sulzbach Allerheiligen mit seinem Dirigenten Bernhard Fromkorth spiegelte sich die Wertschätzung für das segensreiche Wirken der Schwestern wider, die über Generationen hinweg den Geist christlicher Nächstenliebe lebten.

 

In ihren Abschiedsworten erinnerten Generaloberin Schwester Alphy, Bürgermeister Michael Adam, Geschäftsführer Michael Groß und Einrichtungsleiterin Stephanie Gläser an die große Bedeutung der Ordensfrauen für das Heim und die Stadtgemeinde. Heimleiterin Gläser betonte, dass die Schwestern „das Haus St. Anna über viele Jahre mit Leben, Wärme und Hoffnung erfüllt“ hätten – ihr Wirken bleibe spürbar, auch wenn ihre Gemeinschaft nun weiterzieht. Geschäftsführer Groß würdigte die Schwestern als „sichtbare Zeichen gelebter Nächstenliebe“, deren Engagement sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Mitarbeitende tief geprägt habe.

 

Bürgermeister Adam dankte im Namen der Stadt für das unermüdliche Wirken der Schwestern und ihre enge Verbundenheit mit Sulzbach. Generaloberin Schwester Alphy sprach von einem „Abschied mit dankbarem Herzen“ und unterstrich, dass die Liebe und Hingabe, mit der die Schwestern gedient hätten, weiterwirken werde – ganz im Sinne des Leitspruchs des heiligen Augustinus: „Wo die Liebe ist, da muss sie tätig sein.“

 

Nach dem Gottesdienst bot sich im Anschluss Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen und Gesprächen. Viele Anwesende nutzten die Gelegenheit, um ihre Dankbarkeit auszudrücken und Erinnerungen zu teilen.

 

Auch wenn mit der Auflösung des Konvents eine Ära zu Ende geht, bleibt das Vermächtnis der Schwestern lebendig – in den Herzen der Menschen, im Geist des Hauses St. Anna und in dem Fundament der Nächstenliebe, auf dem die heutige Arbeit weiter aufbaut. Der Abschied war nicht nur ein Ende, sondern auch ein Moment der tiefen Dankbarkeit für 138 Jahre gelebten Glauben und tätige Liebe in Sulzbach.