Bistum Trier will gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken

Fünf Stellen in sieben Projekten durch das Solidaritätsnetz gefördert

Beim Auftakt betonte Generalvikar Ulrich von Plettenberg, wie wichtig gerade aktuell ein Zeichen gegen Hetze und Spaltung sei. © sb
Beim Auftakt betonte Generalvikar Ulrich von Plettenberg, wie wichtig gerade aktuell ein Zeichen gegen Hetze und Spaltung sei. © sb

2.10.2025

 

Gerade jetzt ist ein Zeichen für Solidarität und gesellschaftliches Miteinander wichtiger denn je. Das Solidaritätsnetz fördert dazu gezielt lokale Projekte, die Teilhabe ermöglichen.

 

Von Simone Bastreri

 

(Trier/Koblenz/Saarbrücken/sb) – Das Bistum Trier setzt ein Zeichen für Toleranz und Teilhabe: Trotz knapper werdender Mittel fördert die Diözese fünf Stellen in sieben ausgewählten Projekten aus den Bereichen Jugend- Migration- und Sozialarbeit im Rahmen ihres neu aufgestellten Solidaritätsnetzes. Ziel ist es, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken und Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen.  

 

„Es gilt gerade aktuell mehr denn je, sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen“, betonte Generalvikar Ulrich von Plettenberg zum Auftakt des Netzwerks. Er sehe mit Sorge die hohen Zustimmungsraten für rechte Parteien im Inland und die Zunahme rechter und autoritärer Tendenzen im Ausland, vor allem auch in den USA. Von Plettenberg machte deutlich: „Wenn Kirche heute relevant sein will, muss sie eine Stimme für all jene sein, die aus unterschiedlichen Gründen benachteiligt und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind.“ Deshalb habe er sich auch persönlich für den Fortbestand des Solidaritätsnetzes eingesetzt, das diakonische Arbeit vor Ort sichtbar mache – eine zentrale Vorgabe der Trierer Synode von 2013.  

 

Fokus auf die Menschen: Vielfältige Initiativen für Teilhabe 

Das Solidaritätsnetz war 2015 als Antwort auf die hohen Flüchtlingszahlen als „Willkommensnetz“ gestartet und später auf alle Bereiche gesellschaftlicher teilhabe ausgeweitet worden. Im Unterschied zu den Vorjahren fördert es nun gezielt einzelne, zuvor ausgewählte Initiativen (zuvor: Tandems aus Caritas- und Pastoralmitarbeitenden).  

Diese ermöglichen Teilhabe auf unterschiedlichste Weise: Das Projekt „Miez-Box“ des Jugendzentrums Mergener Hof in Trier wird erweitert und kommt mehr Kindern zugute. Es ermöglicht Kindern und Jugendlichen schnell und unbürokratisch warme Mahlzeiten sowie Bildungs- und Freizeitangebote.  

 

Der Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr widmet sich mit „Heroes“ (Helden) der interkulturellen Jungenarbeit. Er fördert junge Männer mit Migrationshintergrund. In offenen Treffen bauen sie Vorurteile ab, thematisieren Rollenbilder und Demokratie und werden selbst in ihren Cliquen und Schulen zu Multiplikatoren für Integration und Gewaltprävention.  

 

Der Caritasverband Saar-Hochwald will mit seinem „SOLINETZ“ Menschen im ländlichen Raum in schwierigen Lebenslagen unterstützen, gemeinsame Aktivitäten anbieten und gleichzeitig das Ehrenamt stärken. Ähnliche Ziele verfolgt der Caritasverband Saarbrücken: Durch Nachbarschaftsfeste, Bildungsangebote und ein gestärktes Ehrenamt sollen Isolation und Einsamkeit verhindert werden. Ein weiteres Projekt in der LandeshauptstadtDas mobile Tiny-House der Kirche der Jugend eli.ja mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene rollt durch verschiedene Stadtteile und soziale Brennpunkte.  

 

Die Familienbildungsstätte Koblenz schafft „Begegnungsoasen“ (z.B. Geschichtengärten, Kommunikations-Haltestellen), die in einem „Ausruhstadtplan“ beworben werden und von ehrenamtlichen Kommunikationslotsen begleitet werden. 

 

Und die Familienbildungsstätte Andernach startet ein „Solidaritätsnetzwerk“, das Generationen verbindet, indem sich Menschen gegenseitig Zeit schenken. 

Beim Auftakttreffen dankten die Netzwerkpartnerinnen und -partner dem Generalvikar für sein deutliches Bekenntnis zu dieser wichtigen diakonischen Arbeit. Künftig wollen sie bei ihren Treffen noch stärker auf den Austausch in kleinen Gruppen setzen und den Fokus auf Inhalte der Projekte sowie weitere Fördermöglichkeiten auch für die Ehrenamtlichen vor Ort legen.  

Mehr Informationen gibt es unter: www.bistum-trier.de/dasein/solidaritaetsnetz.