BDKJ-Hauptversammlung 2025 in Altenberg beendet

Der neue BDKJ-Bundesvorstand: Volker Andres, Lena Bloemacher, Henner Gädtke und Daniela Hottenbacher Foto: BDKJ-Bundesstelle/Christian Schnaubelt
Der neue BDKJ-Bundesvorstand: Volker Andres, Lena Bloemacher, Henner Gädtke und Daniela Hottenbacher Foto: BDKJ-Bundesstelle/Christian Schnaubelt

12.05.2025

 

(Altenberg/bdkj) - Von Donnerstag bis zum heutigen Sonntag hat die Hauptversammlung 2025 des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg im Erzbistum Köln getagt. Vier Tage lang haben rund 100 Delegierte aus den Diözesan- und Jugendverbänden in ganz Deutschland miteinander diskutiert und 16 Beschlüsse zu aktuellen kirchenpolitischen und gesellschaftlichen Themen gefasst. 

Neuer Bundesvorstand gewählt 

Auch Wahlen standen auf der Tagesordnung. Henner Gädtke wurde als ehrenamtlicher Bundesvorsitzender gewählt. Eine zweite ehrenamtliche Stelle im Bundesvorstand ist vor zwei Jahren eingerichtet worden  und wurde nun mit Henner Gädtke erstmalig besetzt. 

Volker Andres wurde zum neuen hauptamtlichen Bundesvorsitzenden gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Gregor Podschun an, der nach fünf Jahren aus dem BDKJ-Bundesvorstand verabschiedet wurde. Auch der BDKJ-Bundespräses Dr. Stefan Ottersbach schied mit Ende der Versammlung aus dem Amt der geistlichen Leitung des Verbandes aus. Für seine bisherige Stelle konnten keine Kandidat*innen gefunden werden, sie bleibt daher vakant. 

Den neuen BDKJ-Bundesvorstand bilden nun Volker Andres und Henner Gädtke gemeinsam mit den BDKJ-Bundesvorsitzenden Lena Bloemacher und Daniela Hottenbacher. 

72-Stunden-Aktion geht 2027 weiter 

Die Hauptversammlung hat auch über die Zukunft der 72-Stunden-Aktion beraten und entschieden, dass diese 2027 das nächste Mal zwischen Mai und Juli stattfinden wird. Ein genauer Termin wird noch festgelegt. 

„Die 72-Stunden-Aktion macht deutlich, was Jugendverbandsarbeit ausmacht: Sich freiwillig für andere einsetzen und so die Welt ein Stück besser machen”, betont BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher. „Die Aktion zeigt, was für eine Wirkung junge Menschen haben, wenn man sie ernst nimmt und beteiligt.” Zudem wurde beschlossen, dass die 72-Stunden-Aktion zukünftig alle vier Jahre stattfinden soll. 

Generationengerechtigkeit jetzt! 

Ein besonderer Fokus der Beratungen lag auch auf dem Thema Generationengerechtigkeit. „Wir fordern die Politik auf, die Perspektiven und Anliegen junger Menschen bei allen Entscheidungen zu berücksichtigen und Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aktiv mit einzubeziehen. Nur gemeinsam können wir den vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit wirksam begegnen und gute Lösungen für alle Menschen finden”, erklärt BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher. „Wir haben daher auch beschlossen, dass wir uns für eine Reform der Schuldenbremse einsetzen. Es braucht Investitionen in Bereiche, die eine gute Gegenwart und Zukunft sichern – Bildung, Infrastruktur, Bekämpfung der Klimakrise sowie soziale Teilhabe. Nur so können wir eine kinder- und jugendgerechte Gesellschaft schaffen, jetzt und in Zukunft.” 

Wer an Jugendarbeit spart, spart an der Zukunft 

Für eine gute Zukunft braucht es aus Sicht des BDKJ auch weiterhin ein Bekenntnis der Kirche zur kirchlichen Jugendarbeit. „Kirchliche Jugendarbeit ist mehr als nur Freizeit. Sie bietet Raum für junge Menschen, im Glauben zu wachsen, sich für andere einzusetzen und Demokratie zu leben”, sagt BDKJ-Bundespräses Dr. Stefan Ottersbach. „Die vielfältigen Orte, die diese Arbeit prägen, müssen erhalten bleiben. Dazu braucht es ein Bekenntnis von Verantwortungsträger*innen in Kirche, auch bei knapper werdenden finanziellen Mitteln, Jugendarbeit weiter zu unterstützen und junge Menschen ernsthaft in Veränderungsprozessen einzubeziehen.” 

Finanzierung für Forschungsprojekt zur Aufarbeitung beschlossen 

Um Finanzierungsfragen ging es auch in den Beratungen über das Forschungsprojekt zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den katholischen Jugendverbänden. Der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) hat bisher keine Aussage über einen finanziellen Beitrag getroffen. „Als Jugendverbände ist uns Aufarbeitung sexualisierter Gewalt wichtig. Es ist ein Skandal, dass der VDD den Prozess verzögert und wir trotz großen Bemühens bisher keine Finanzierung erhalten”, erklärt BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun. „Wir haben nun entschieden: Wir bleiben dabei und starten das Forschungsprojekt. Die Jugendverbände haben ein Finanzierungsmodell beschlossen, das nur möglich ist, weil die Jugendverbände Mittel einsetzen, die sie eigentlich für ihre so wichtige tägliche Arbeit mit jungen Menschen benötigen.” 

BDKJ für AfD-Verbot 

Der BDKJ wird sich zukünftig für ein Verbot der AfD einsetzen. „Die Werte der katholischen Jugendverbände und die der AfD sind nicht miteinander vereinbar. Man kann nicht für die AfD aktiv sein und sich gleichzeitig bei uns engagieren”, betont Lena Bloemacher. „Daher werden wir versuchen, größtmögliche Rechtssicherheit in Bezug auf den Ausschluss von AfD-Mandatsträger*innen aus unseren Verbänden zu schaffen.” 

Auch weitere politische Themen wurden beraten. So sprach sich die Hauptversammlung etwa für eine Reform der Abgabenordnung aus, so dass zukünftig kleine, meist ausschließlich durch Ehrenamtliche getragene Organisationen wie Ortsgruppen der Jugendverbände keine Steuererklärung mehr einreichen müssen, um die Gemeinnützigkeit bescheinigt zu bekommen.  

 

Der BDKJ will zukünftig auch Angebote bündeln, die junge Menschen unterstützen, ihre Interessen in der Kommunalpolitik einzubringen.