Auf einem guten Weg

Die Gruppe der Gleichstellungsbeauftragten aus deutschen (Erz-)Diözesen mit Erzbischof Dr. Stefan Heße (ganz r). Aus Trier dabei: Susanne Kramer (zweite Reihe, Zweite von r.) und Joachim Stöber (hintere Reihe l.). © Melanie Giering/Erzbistum Hamburg
Die Gruppe der Gleichstellungsbeauftragten aus deutschen (Erz-)Diözesen mit Erzbischof Dr. Stefan Heße (ganz r). Aus Trier dabei: Susanne Kramer (zweite Reihe, Zweite von r.) und Joachim Stöber (hintere Reihe l.). © Melanie Giering/Erzbistum Hamburg

24.05.2025

 

Die Gleichstellungsbeauftragten aus acht deutschen katholischen Bistümern sind zu einem Vernetzungstreffen in Hamburg zusammengekommen.

 

(Hamburg/Trier/bt) – Die Gleichstellungsbeauftragten aus acht deutschen katholischen Bistümern sind am 14. und 15. Mai zu einem Vernetzungstreffen in Hamburg zusammengekommen. Mit dabei waren auch die beiden Beauftragten aus dem Bistum Trier, Susanne Kramer und Joachim Stöber. Im Fokus standen die gemeinsame Zukunftsfähigkeit des Netzwerkes, ein Blick in die aktuelle Situation im Erzbistum Hamburg und die Studie der Deutschen Bischofskonferenz über den Frauenanteil in den Führungspositionen der deutschen Bistümer.  

 

„Zurzeit gibt es in zehn deutschen (Erz-)Bistümern Gleichstellungsbeauftragte“, sagt Joachim Stöber. Er hat seine Stelle vor sechs Wochen angetreten. Seine Kollegin Susanne Kramer übernahm ihre Aufgabe schon im Juni 2023. Beide haben eine halbe Stelle. „Wir hatten kein bestimmtes Thema, mit dem wir nach Hamburg gefahren sind, sind aber sehr zufrieden mit der gemeinsamen Arbeit und dem Austausch“, so Stöber. Noch sei das Thema Gleichstellung nicht in allen (Erz-)Diözesen angekommen. „Aber wir stehen ganz gut da.“ Immerhin sei Trier das einzige Bistum, dass bei der Besetzung der Beauftragten auf Parität achte. „Unsere Hauptaufgabe im Moment“, so Susanne Kramer, „ist die Erstellung einer Gleichstellungsordnung für das Bistum Trier, damit wir in Kürze entsprechend agieren können.“ Dazu gehöre auch die punktuelle Teilnahme an Bewerbungsverfahren. Hier haben die Gleichstellungsbeauftragten eine beratende Stimme, wenn es um die Frage nach geschlechtlicher Gleichstellung geht. „Gleichstellung aufgrund des Geschlechtes ist eine Frage der Gerechtigkeit und gerade in der katholischen Kirche aufgrund ihrer kirchenrechtlich-strukturellen Verfasstheit eine echte Herausforderung“, so Kramer.  

 

Die gastgebende Laura Heimühle, Gleichstellungsbeauftragte des Erzbistums Hamburg, war zufrieden: „Der Austausch hat gezeigt, wie viel Fachkompetenz, Erfahrung und Engagement in unserem Netzwerk steckt – und wie groß die strukturellen Herausforderungen weiterhin sind.“ Für echte Veränderungen brauche es nicht nur gute Ideen, „sondern auch eine klare und verlässliche Unterstützung durch die Führungspersonen in den Bistümern“. Sie nehme von dem Treffen viel Rückenwind mit – „für die Arbeit im Erzbistum, aber auch für unseren gemeinsamen Einsatz für eine gerechte, glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche“. Joachim Stöber, gebürtiger Wittlicher, und zuletzt für 16 Jahre im Dienst des DiCV, unterstützt dieses Fazit.  

Besonders richtungsweisend seien, so Heimühle, die Ergebnisse der Studie der Deutschen Bischofskonferenz, die den Frauenanteil in den Leitungspositionen der deutschen Diözesen untersucht hat: „Die Studie zeigt: Der Anteil von Frauen in mittleren Führungsebenen liegt bei einem Drittel. Wir sind also auf einem guten Weg, es besteht aber immer noch Handlungsbedarf.” Sie sehe das als Chance und Auftrag, diesen Anteil weiter auszubauen. Auf Susanne Kramer und Joachim Stöber wartet also eine spannende Aufgabe. 

Die Studie der Deutschen Bischofskonferenz ist hier nachzulesen: https://www.frauenseelsorge.de/neuigkeiten-detail/ein-drittel-und-mehr-frauen-in fuehrungspositionen-in-katholischer-kirche.html