5.12.2024
Damit niemand an Weihnachten allein sein muss, laden die evangelische und katholische Kirche in Saarbrücken zum 55. Mal zur Heiligabend-Aktion ein.
Von Ute Kirch
(Saarbrücken/bt) – Während sich viele Menschen auf die Zeit mit der Familie an Heiligabend freuen, auf gutes Essen und Geschenke, haben andere niemanden, der das Fest mit ihnen verbringt. Stille Nacht, einsame Nacht? Damit niemand an Weihnachten allein sein muss, laden die evangelische und katholische Kirche in Saarbrücken zum 55. Mal zur Heiligabend-Aktion ein. Am 24. Dezember sind wieder arme und einsame, obdach- und wohnungslose Menschen von 14 bis 19 Uhr im E-Werk (Dr.-Tietz-Straße 14, 66115 Saarbrücken-Burbach) willkommen, um gemeinsam bei einem warmen Essen, einem schönen Kultur- und Unterhaltungsprogramm, guten Gesprächen und Geselligkeit den Heiligabend in weihnachtlich-festlicher Atmosphäre zu verbringen.
Oft arbeiten Ehrenamtliche unermüdlich hinter den Kulissen, bleiben eher im Hintergrund. Durch beim Festakt zu ihrer Würdigung mit Bischof Ackermann standen sie und ihr großes Engagement im Fokus.
5.12.2024
Von Simone Bastreri
(Trier/bistumsweit) – Viele von ihnen sind immer da, wenn sie gebraucht werden, engagieren sich für ein mitmenschliches Zusammenleben, für Integration, für Kinder, für ihre Gemeinde oder interreligiöse Freundschaft. Häufig hängen Ehrenamtliche ihr Engagement nicht „an die große Glocke“, bleiben eher im Hintergrund. Doch sind sie es, die die Zivilgesellschaft tragen und die Welt ein Stückchen freundlicher und menschlicher machen. Einmal im Jahr stehen sie dann aber doch im Fokus: Wenn das Bistum Trier durch Bischof Stephan Ackermann stellvertretend Initiativen und Einzelpersonen für ihr ehrenamtliches Engagement ehrt – mit Bistumsmedaillen, Urkunden und einer Feierstunde. Am 29. November war es wieder so weit: Im voll besetzten Saal des Robert-Schuman-Hauses ehrte Ackermann die Initiativen „Ämterlotsen“ aus Völklingen und „Wir gegen Rassismus“ aus Neuwied sowie fünf Einzelpersonen, darunter Professor Herbert Jochum aus Saarbrücken mit der Bistumsmedaille. Ehrungen für Einzelpersonen basieren dabei immer auf Vorschlägen, die dann von einer Prüfungskommission beraten werden.
„Wir rücken beispielhaft Initiativen und Personen in den Blick, weil sie als Kirche in der Gesellschaft wirken, weil sie interessante Kooperationen zwischen Kirche und anderen Partnern verwirklichen, weil Verantwortung geteilt wird und Mitbestimmung gewollt ist oder weil sie ein wichtiges Thema aufgreifen“, begrüßte Michaela Tholl, Leiterin des Teams Engagemententwicklung, die Gäste. Ihr Team sei immer wieder erstaunt, wie bunt und vielfältig dieses Engagement sei. Auch Mechthild Schabo, Direktorin des Bereichs Seelsorge und Kirchenentwicklung im Bistum Trier, betonte, es gehöre sicher zu den „vornehmsten Aufgaben“ als Christen, sich in Kirche und Welt zu engagieren. Und als Leitung gelte es, dieses Engagement zu sehen, zu stärken und groß zu machen.
Für anonym bestattete Wohnungslose gibt es in den Räumen des ehemaligen Pfarrheims Herz Jesu in Neunkirchen einen Ort des Gedenkens.
4.12.2024
Von Constanze Sonnenschein/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier
(Neunkirchen/cs/bt) - Sonnenlicht fällt durch ein hohes Fenster. Es streift die kahle, grau-weiße Wand der Kirche und den dunkelgrünen Vorhang, der an hohen Wänden hängt. Grün, die Farbe des Lebens. Die gegenüberliegende Wand bleibt im Dunkeln. Holzkreuze an Gitterrahmen liegen im Schatten. Jedes steht für ein Leben.
Dieser Ort, an dem man das Nebeneinander von Leben und Tod deutlich spürt, liegt in Neunkirchen. Die zweitgrößte Stadt im Saarland, die von der Einwohnerzahl nicht an Saarbrücken herankommt. Von der sozialen Problematik schon. Menschen, die sich keine Wohnung leisten können, schlafen hier auf der Straße. Geht ein solches Leben zu Ende, gibt es auch Trauernde, oftmals aber kein Geld für eine Bestattung.
„Wenn jemand stirbt und keine Angehörigen da sind, nichts testamentarisch festgelegt ist, findet eine Sozialbestattung statt“, erläutert Oliver Besch. Der 54-Jährige ist Diakon der Pfarrei St. Marien in Neunkirchen und widmet einen großen Teil seiner Arbeitszeit der Versorgung wohnungsloser Menschen. Ein besonders wichtiges Projekt ist hierbei der Hüttenberger Mittagstisch, der mittellosen Menschen unter der Woche ein warmes Mittagessen offeriert.
4.12.2024
(Berlin/tsd) – Konstant unterstützen mehr als 7.700 ehrenamtlich bei der TelefonSeelsorge Engagierte ratsuchende Menschen. Sie tun das am Telefon und in der Mail- und Chatseelsorge. Eines der häufigsten Sorgenthemen der Menschen ist Einsamkeit. Am Tag des Ehrenamts weist die TelefonSeelsorge darauf hin, wie wichtig es ist, dass die Ehrenamtlichen mit einsamen Menschen im Dialog bleiben.
„Seit Jahren ist Einsamkeit das am häufigsten genannte Thema in der telefonischen Beratung“, sagt Lydia Seifert, Geschäftsführerin der TelefonSeelsorge Deutschland (TSD). „Im Jahr 2023 nahmen 22,5 Prozent der Telefonate dieses Thema auf. Bei Mail und Chat war Einsamkeit nicht Spitzenreiter, aber auch hier klagten 8,9 (Mail) bzw. 10,3 Prozent darüber.“
Rund 170 Engagierte tauschten sich bei der ersten Synodalversammlung im Pastoralen Raum Saarlouis über die zukünftige Gestaltung der Kirche aus.
3.12.2024
Von Sarah Schött
(Schwalbach-Elm/schö/bt) – Rund 170 Engagierte sind am 30. November nach Schwalbach-Elm zur ersten Synodalversammlung des Pastoralen Raums
Saarlouis gekommen. Sie tauschten sich unter dem Motto „Glauben lebendig gestalten – Kirche. Vielfalt. Chance“ über die zukünftige Gestaltung der Kirche im Pastoralen Raum Saarlouis (PastR) aus
und kamen zu verschiedenen Schwerpunkten miteinander ins Gespräch.
Funktionsträger des NS-Regimes waren nach dem Krieg an Kinderverschickung beteiligt – Kinder wurden zum Beten angehalten oder haben auf Strohsäcken geschlafen
3.12.2024
(Stuttgart/car) – Die Kinderverschickung betrifft auch den Caritasverband in der Diözese Rottenburg-Stuttgart: Sie war in Württemberg Trägerin von Einrichtungen, in die Kinder bis in die 1970er Jahre verschickt wurden. Außerdem war die Caritas in die Organisation und Begleitung von Verschickungen eingebunden. Wie die Praxis der Verschickung und der Alltag in den Erholungsheimen aussah, beschreibt eine nun veröffentlichte kulturhistorische Dokumentation. Mit dieser Archivrecherche leistet der Caritasverband einen kritischen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der Verschickungskinder. „Dieser zeitgeschichtliche Bericht hat wichtige neue Erkenntnisse für die Aufarbeitung und damit zum Gesamtbild der Kinderverschickung befördert“, erklärt Caritasdirektor Oliver Merkelbach. Der von einer Kulturwissenschaftlerin erstellte Bericht gebe tiefergehende Erkenntnisse in die vergangene Zeit und zeichne ein Bild der Umstände der Kinderverschickung in Württemberg. Klar sei: Der damalige pädagogische Umgang mit den Kindern und Jugendlichen sei „aus heutiger Sicht fragwürdig und unzumutbar“.
Da alle ehemaligen Kinderkurheime geschlossen sind, standen für die Dokumentation keine Akten zu den damals verschickten Kindern zur Verfügung. Die wissenschaftlich fundierte Recherche basiert ausschließlich auf Archivmaterial aus den Caritas-Regionen Heilbronn-Hohenlohe und Schwarzwald-Alb-Donau sowie einer Einrichtung in Rot an der Rot, in die Kinder und Jugendliche verschickt wurden. Der Bericht hat ergänzend zu anderen Studien beispielsweise die Erkenntnisse erbracht, dass an der Verschickung in den Nachkriegsjahrzehnten Personen beteiligt waren, die noch wenige Jahre zuvor die NS-Politik unterstützt hatten. Auch zeigt er, dass in Einzelfällen durchaus auf Beschwerden der Eltern eingegangen wurde. Details aus dem Alltag wurden aufgearbeitet, etwa dass die Kinder teilweise zu religiösen Praktiken gezwungen wurden oder auf Strohsäcken schlafen mussten. Auch wurden Kinder ins Ausland verschickt.
Nach aktuellem Stand gab es in der Diözese Rottenburg-Stuttgart sieben katholische Kinderkurheime, die ausschließlich Verschickungskinder aufnahmen. Darüber hinaus nahmen in den Nachkriegsjahren auch Kinder- und Jugendheime Verschickungskinder auf. Kranke Kinder wurden in Kinderfachkliniken zur Rehabilitation, zum Beispiel bei Asthma oder Tuberkulose, untergebracht. Der Caritasverband Rottenburg-Stuttgart organisierte damals vor allem die Verschickung von württembergischen Kindern in andere Bundesländer und ins europäische Ausland (wie z.B. Schweiz, Österreich, Holland und Spanien).
Den Bericht finden Sie unter: https://www.caritas-rottenburg-stuttgart.de/cms/contents/caritas-rottenburg-s/medien/dokumente/schutz-vor-sexuellem/2024-09-10-kinderver/2024-09-10_verschickung_dicvrs.pdf
Betroffene, die durch die Caritas Württemberg verschickt wurden oder in einem Kinderkurheim in katholischer Trägerschaft auf dem Gebiet der Diözese Rottenburg-Stuttgart untergebracht waren, können sich bei der Anlaufstelle Gewaltschutz der Caritas melden. Hier erhalten sie Hilfe bei der Recherche nach möglichen Unterlagen oder beim Zugang zu Unterstützungsangeboten.
Kontakt:
Gerburg Crone
Telefon: +49 711 2633-1151
E-Mail: crone@caritas-dicvrs.de
Weitere Informationen zur Kinderverschickung innerhalb der Diözese Rottenburg-Stuttgart finden Sie unter Von der Erinnerung der Vergangenheit zur Gestaltung der Zukunft - Aufarbeitung (caritas-rottenburg-stuttgart.de)
2.12.2024
(Korbach/ekhn/ekkw) - Weit mehr als 700 Millionen Menschen leiden an Hunger und Mangelernährung, obwohl unsere Erde alle satt machen könnte. Darauf weisen die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hin. Mit einem Festgottesdienst wurde am 1. Advent die diesjährige regionale Spendenaktion von Brot für die Welt in der Kilianskirche Korbach (Landkreis Waldeck-Frankenberg) eröffnet. Unter dem Motto „Wandel säen“ tritt das christliche Hilfswerk für ein grundlegend anderes Ernährungssystem ein. Eines, das nicht weiter die industrielle, sondern die nachhaltige kleinbäuerliche Landwirtschaft stärkt.
2.12.2024
(Rottenburg a.N./drs) - Mit einem feierlichen Pontifikalamt im Rottenburger Dom St. Martin wurde Prälat Dr. Klaus Krämer heute zum neuen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart geweiht und in sein Amt eingeführt. Papst Franziskus hatte den 60-Jährigen nach erfolgter Wahl durch das Rottenburger Domkapitel Anfang Oktober zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart ernannt. Vor der Rückkehr in die Diözesanleitung seiner Heimatdiözese Rottenburg-Stuttgart im Jahr 2020 war Krämer langjähriger Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks missio in Aachen und des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“. Dr. Clemens Stroppel, der bereits in der Amtszeit des im vergangenen Dezember aus Altersgründen emeritierten Bischofs Dr. Gebhard Fürst Generalvikar der Diözese war und während der Sedisvakanz des bischöflichen Stuhls als Diözesanadministrator wirkte, wurde von dem neuen Bischof erneut in das Amt des Generalvikars berufen....
30.11.2024
Von Stefan Schneider
(Trier/bt) – Das Internetportal „nachhaltig predigen“, an dem sich auch das Bistum Trier beteiligt, startet zum ersten Advent mit Predigtimpulsen zum Thema „Nachhaltigkeit“ in das Kirchenjahr. Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung, so lässt sich „Nachhaltigkeit“ in christliche Terminologie übersetzen. Die Predigtanregungen und Schwerpunktthemen zeigen auf, dass nachhaltige Entwicklung, also eine Entwicklung, die auf Frieden, Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung aufbaut, keine neue Erfindung unserer Zeit ist, sondern in der Bibel als Grundsatz angelegt ist. Mit „Gestalten – durch Sprache“ wird dabei ein christliches Kernthema als zusätzliches Schwerpunktthema aufgegriffen.
Das Internetportal https://nachhaltigpredigen.de ist ein ökumenisches Kooperationsprojekt, das von 24 Bistümern und Landeskirchen gemeinsam getragen wird. Die Predigten und Anregungen können aus dem Internet heruntergeladen und frei verwendet werden. Das Projekt kann auf 20 Jahre Tradition blicken. Das Bistum Trier beteiligt sich mit eigenen Beiträgen, die von der Gemeindereferentin Karin Müller-Bauer, dem Pastoralreferent David Morgenstern und Pfarrer Andreas Paul erarbeitet wurden. Im Bistum Trier ist für ein Projekt die Diözesankommission für Umweltfragen (DKU) zuständig. Ansprechpartner ist Ludwig Kuhn, er ist im Leitungsteam der DKU, E-Mail: umweltkommission@bistum-trier.de, Weitere Informationen unter: www.bistum-trier.de/umwelt/.
2.12.2024
(Karlsruhe / Stuttgart/ekiba) - Die Evangelischen Kirchen in Deutschland und Österreich arbeiten derzeit an einem neuen Evangelischen Gesangbuch. Voraussichtlich 2029 sollen Liederbuch und Lieder-App fertig sein. In Baden, Württemberg und Österreich wird es zusätzlich einen Regionalteil mit weiteren Liedern geben. Ab dem 1. Advent und das ganze Jahr 2025 hindurch werden online Vorschläge für den Regionalteil gesammelt.
Das neue Gesangbuch soll die schönsten, wichtigsten und populärsten geistlichen Lieder aus Tradition und Gegenwart zugänglich machen. Zusätzlich zum Buch wird es eine umfangreiche Online-Datenbank mit weiteren Liedern und Suchfunktionen für verschiedene Themen und Anlässe geben. Das gedruckte Buch und eine App für das eigene Smartphone sollen aufeinander abgestimmt sein. Das Gesangbuch soll unter anderem auch zu neuen Gestaltungen für Gottesdienste und Andachten inspirieren.
Das deutschlandweite Evangelische Gesangbuch wird in Baden, Württemberg und Österreich um einen eigenen Regionalteil ergänzt. Für diesen Regionalteil sind ab sofort alle Interessierten aufgefordert, ihre Liedvorschläge einzureichen. Es kann sowohl angegeben werden, welche Lieder aus den bisherigen Regionalteilen und den Ergänzungsbänden unbedingt in den neuen Regionalteil übernommen werden sollen. Es können aber auch ganz neue Lieder vorgeschlagen werden.
Die Abstimmung läuft ab sofort unter www.gesangbuch-bwö.info
Weitere Informationen zum allgemeinen Teil des neuen evangelischen Gesangbuchs finden Sie unter www.ekd.de/evangelisches-gesangbuch-52340.html
2.11.2024
(Schwerin/skü) - „Miteinander in MV“ heißt der Medienpreis, den der Evangelische Presseverband MV e.V. mit Unterstützung des Deutschen Journalistenverbands MV erstmals ausgelobt hat. Gesucht wurden 2023 und bis zum Sommer 2024 veröffentlichte journalistische Beiträge, die einen besonderen Impuls für das gelingende gesellschaftliche Miteinander in Mecklenburg-Vorpommern geben und dabei christlich-humanistische Grundwerte wie Solidarität, Nächstenliebe und Toleranz, die Bewahrung der Schöpfung oder das Streben nach einem friedlichen Zusammenleben lebendig werden lassen. Ausgelobt wurden ein Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro sowie eine Recherchereise zu einem Partner der evangelischen Nordkirche im Ausland. Der EPMV möchte auf diesem Weg die Medienvielfalt und publizistische Qualität in Mecklenburg-Vorpommern anerkennen, fördern und anregen.
Verliehen wird der Evangelische Medienpreis „Miteinander in MV“ durch den Evangelischen Presseverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. am Freitag, 6. Dezember 2024, um 17 Uhr im Saal des Landeskirchenamts der Nordkirche in 19055 Schwerin, Münzstraße 8.
Die Festrede hält der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, Tilman Jeremias. Er betont als Schirmherr des Medienpreises: „Wir brauchen so dringend gute Nachrichten! Der Wettbewerb des Evangelischen Presseverbands ‚Gemeinsam in MV‘ hat mit seiner Themensetzung grenzüberschreitendes Miteinander und Engagement in den Mittelpunkt gestellt. Gerade in unseren Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen erlebe ich täglich, wieviel großartiges Miteinander es in unserem Bundesland an ganz vielen Orten und in vielen Facetten gibt. In einer Gesellschaft, die auseinander zu driften droht, halte ich es für eminent wichtig, dass Menschen davon erfahren, dass sie positive, ermutigende Geschichten lesen, hören und sehen. Dazu brauchen wir guten Journalismus. Solides journalistisches Handwerk ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Demokratie, das man nicht hoch genug schätzen kann. Deshalb freue ich mich, dass wir mit diesem Wettbewerb herausragende journalistische Beiträge würdigen.“
Hintergrund: Der Evangelische Presseverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. (EPMV) wurde 1992 als Träger der freien evangelischen Medienarbeit gegründet. Er war bis 2014 Träger des Verlags und Herausgeber der evangelischen Wochenzeitung für MV (Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung MPKZ) sowie Anstellungsträger der Kirchenredakteure von Antenne MV und Ostseewelle.
Seit 2015, zweieinhalb Jahre nach der Fusion der drei evangelischen Landeskirchen Mecklenburg, Pommern und Nordelbien zur Nordkirche, fusionierten auch die Verlage der MPKZ und der Nordelbischen Kirchenzeitung, nun unter der Trägerschaft des Evangelischen Presseverbands Norddeutschland GmbH. Seitdem steht als Vereinszweck des EPMV e. V. die Förderung freier evangelischer Medienarbeit und Publizistik wie auch die Förderung der Medienvielfalt und journalistischen und publizistischen Qualität in Mecklenburg-Vorpommern im Vordergrund seiner Arbeit.
1.12.2024
Spendenaktion * Fernsehgottesdienst * Bamberg
(Berlin/Bamberg/bfw). Unter dem Motto „Wandel säen“ ist die 66. bundesweite Spendenaktion von Brot für die Welt heute in Bamberg eröffnet worden. Der Festgottesdienst in der St. Stephanskirche wurde live im Ersten übertragen. Durch den Gottesdienst führten der Bayerische Landesbischof Christian Kopp und Pfarrerin Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt. Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), begrüßte die Gemeinde zusammen mit Gloria Nimpundu, Projektpartnerin von Brot für die Welt aus Burundi.
„Wandel säen hat für mich viel damit zu tun, sich zu verbessern und das eigene Handeln zu reflektieren. Man kann immer Dinge besser machen. Wandel steht für mich daher auch für Neubeginn“, erklärte Nimpundu im Gespräch mit der Präses. Sie führte aus, mit welchen Schwierigkeiten sie in Burundi – einem der ärmsten Länder der Welt – zu kämpfen hat, betont aber, dass die Arbeit ihrer Organisation „Ripple Effect“ Teil der Hoffnung auf eine bessere Zukunft sei: „Wir unterstützen besonders Frauen, ihr Land zu bewirtschaften und sich dem Klimawandel anzupassen. Es geht auch um Gleichberechtigung und ein sicheres Familieneinkommen“, führte sie weiter aus.
Die gesellschaftliche Stellung von Frauen verbunden mit Gedanken zum Missbrauch von Macht nimmt auch Landesbischof Christian Kopp in der Predigt auf, die er gemeinsam mit Pfarrerin Dagmar Pruin hielt. Maria sei für Kopp eine Frau, die Machtmissbrauch nicht hinnimmt. Im Lobgesang, dem sog. Magnificat, singt sie: „Gott stößt die Mächtigen vom Thron, er erhebt die Niedrigen.“ Kopp betonte, von Maria lerne er, die Ohnmacht auszuhalten. „Ich lerne, auf eine andere Macht zu vertrauen: Auf die Barmherzigkeit, auf eine Macht, die nicht die Erniedrigung von Menschen braucht. Eine Macht, die dem Leben dient.“
Pfarrerin Dagmar Pruin ging in ihrem Teil der Predigt darauf ein, dass mit jedem Kind, das geboren wird, die Möglichkeit einer anderen Zukunft im Raum steht: „Geburten sind Wendepunkte – nicht nur für die Mutter selbst, sondern für die ganze Welt. Mit jedem neuen Menschenkind nimmt die Zukunft einen anderen Verlauf.“ Sie betonte, dass die Macht der Barmherzigkeit vor der überwältigenden Großmacht der Römer einst klein erschien, aber dennoch die Welt verändert habe. Und beschrieb die Arbeit der weltweiten Projektpartner von Brot für die Welt: „Unsere Partner verändern die Welt. So gibt es jetzt in Burundi ein Projekt, in dem unzählige Familien ein sicheres Einkommen haben.“
Für die Präsidentin des Diakonischen Werkes Bayern, Pfarrerin Sabine Weingärtner, ist das Motto „Wandel säen“ auch unmittelbar mit dem Magnificat verbunden: „Das Loblied Marias ruft uns auf, Wandel zu säen – für eine Welt, in der Gerechtigkeit und Hoffnung Wurzeln schlagen. Wir stellen uns an die Seite der Schwachen, um gemeinsam mit ihnen Wege aus Hunger und Armut zu finden.“
Im Rahmen des Benefizabends der Bamberger Symphoniker am Vorabend des Gottesdienstes in der Konzerthalle Bamberg gab Eckart von Hirschhausen einen Impuls zum Aktionsmotto „Wandel säen“: „Als Arzt weiß ich, dass Gesundheit nicht mit einer Tablette, einer Operation oder einem MRT beginnt. Unsere fünf Lebensgrundlagen – Luft, Wasser, Essen, erträgliche Außentemperatur und ein friedliches Miteinander – sind in Gefahr.“ Nichts davon könne man allein verbessern, nur gemeinsam. „Wenn wir spüren, was wir wirklich brauchen, verbrauchen wir weniger“, rief Hirschhausen am Ende dazu auf, seinen Fußabdruck zu verringern und diesen Abend als Gelegenheit zu nutzen, „Kraft zu tanken, Sinn zu spüren und Gemeinschaft“. Der Festabend wurde musikalisch durch die Bamberger Symphoniker unter der Leitung von Dirigent Petr Popelka gestaltet, unter anderem mit Dmitri Schostakowitschs „Festlicher Ouvertüre“ und Auszügen aus Pjotr Iljitsch Tschaikowskis „Der Nussknacker“. Gemeinsam mit der Kantorei St. Stephan und dem musica-viva-chor Bamberg wurden zum Abschluss ausgewählte Adventslieder gespielt und gesungen.
Hintergrund:
1959 rief die Evangelische Kirche erstmals mit der Aktion Brot für die Welt zu Spenden im Kampf gegen Hunger und Armut auf. Aktuell fördert das evangelische Entwicklungswerk Projekte in fast 90 Ländern. Schwerpunkte der Arbeit sind die Überwindung von Hunger und Armut, die Stärkung von Bildung und Gesundheit sowie der Einsatz für Menschenrechte und Klimagerechtigkeit.
Die Kollekten an Heiligabend sind in den evangelischen Kirchengemeinden traditionell für Brot für die Welt bestimmt.
Spendenkonto Brot für die Welt:
IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00
BIC: GENODED1KDB
www.brot-fuer-die-welt.de/weihnachtsspende
1.12.2024
(Schwerin/tb) -Mit einem Festgottesdienst im Dom werden am 1. Dezember 2024 die letzten zwei von vier Kirchenfenstern nach Entwürfen Günther Ueckers unter dem Titel ”Lichtbogen" liturgisch in Dienst gestellt. Die Domkirchengemeinde und ihr Förderkreis haben 15 Jahre auf diesen Tag hingearbeitet.
Günther Ueckers Entwürfe auf Tuch haben die Glasstudios Derix in Taunusstein in blaues Glas gewandelt. Die 130 Glasfelder auf ca. 62 Quadratmetern sind in den Fenstern des südlichen und nördlichen Querhauses angeordnet worden. Das Ensemble aus vier Fenstern ist vom Altar aus sichtbar.
Finanzieren konnten Kirchengemeinde und der Förderkreis des Schweriner Domes eV. die vier Fenster mit dem Titel "Lichtbogen" durch die Förderung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, durch Mittel der Kulturprojektförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, eine gemeinsame Zuwendung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkass Mecklenburg-Schwerin, durch Mittel des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises, der Sammlung Lenz/Schoenberg sowie Spenden Schweriner Bürger*innen.
„Die Fenster lichten das Querhaus, färben Wände und Pfeiler. Günther Uecker hat in das alte Gehäuse tief hineingelauscht. Der Dom gewinnt zwei blaue Kapellen. Seine Lichtbogen fügen sich zu Triumpfkreuz und Altar“, sagt Volker Mischok, Schweriner Domprediger em., und weiter: „Wir sind Günther Uecker sehr dankbar für die substanzielle Anreicherung unserer Kirche."
Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland sagt: „Das wunderbare Licht, das durch die Uecker-Fenster in den Schweriner Dom fällt, erinnert wie das Licht aller Kirchenfenster an Christus, der von sich sagt: ’Ich bin das Licht der Welt.' Christus ist das Licht, das beständig da ist und noch in tiefster Finsternis Hoffnung schenkt. Die Uecker-Fenster im Schweriner Dom laden zur Erfahrung dieses Lichtes ein. In der Betrachtung eröffnet sich ein neuer, ein dritter Raum, ein Zwischenraum schwebender Offenheit zwischen irdischer Realität und einer anderen, der himmlischen Wirklichkeit. In diesem Zwischenraum kann man sich anrühren lassen vom Lichtbogen, der den weiten Horizont aufspannt unter Gottes Himmel. Das Licht, das durch die Uecker-Fenster scheint, erinnert uns auch: Es gilt, selbst durchscheinend zu werden für dieses Licht. Durchscheinend zu werden für Christus und so sein Licht in uns hinein, und durch uns hindurch zu anderen scheinen zu lassen- inspiriert von seinem Licht de Liebe und Barmherzigkeit, aufgespannt zwischen irdischer Verwurzelung und himmlischem zuhause. Günther Ueckers Werk macht den Raum transparent für dieses göttliche Licht. Mein besonderer Dank gilt dem Künstler und allen, die das Projekt mit ihren Spenden unterstützt haben und uns so diese tiefe spirituelle Erfahrung hier im Dom ermöglichen."
Die Herstellung der Fenster ist maßgeblich durch die Förderung der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien möglich geworden. Kulturstaatsministerin Claudia Roth zeigt sich erfreut vom Ergebnis: „Der Schweriner Dom gehört zu den herausragendsten baulichen Zeugnissen der norddeutschen Backsteingotik. Die von Günther Uecker gestalteten modernen Kirchenfenster lassen den historischen, farbigen Raumeindruck dieses bedeutenden Denkmals wieder aufleben. Ich bin überzeugt, dass die leuchtenden Gläser viele Besucherinnen und Besucher des Doms in ihren Bann ziehen werden. Der Bund hat die künstlerische Ausgestaltung dieses Kulturdenkmals gern unterstützt, insbesondere auch um das beeindruckende zivilgesellschaftliche Engagement dahinter wirksam zu flankieren."
Der Schweriner Dom sei schon lange ein Wahrzeichen der Landeshauptstadt und gehöre zum Residenzensemble, das die UNESCO in diesem Jahr als Weltkulturerbe anerkannt hat, betont Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. „Die Fenster passen zu unserem UNESCO-Weltkulturerbe. Sie passen zu Schwerin. Das ist wirklich gelungen! Und ich freue mich ganz besonders, dass wir nach den großartigen Fenstern von Olafur Eliasson für den Greifswalder Dom, die von den Farben Caspar David Friedrichs angeregt sind, nun auch in Schwerin Kirchenfenster haben, die Alt und Neu so schön verbinden.“
Landrat Steffen Sternberg, Vorsitzender des Landeskuratoriums der Ostdeutschen Sparkassenstiftung in Mecklenburg-Vorpommern, erinnert daran: „Bereits 2016 in den ersten Gesprächen der Gemeinde mit Vertretern der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin haben wir an diese Projektidee geglaubt und waren überzeugt, gemeinsam mit weiteren Partnern aus der Region, dem Land und vom Bund die Neugestaltung der Fenster ermöglichen zu können. Wir freuen uns, dass es nun gelungen Ist, dem Werk Gunter Ueckers in seiner Heimat an diesem besonderen Ort einen festen Platz zu geben“, so Stefan Sternberg.
Günther Uecker wurde vor 94 Jahren im mecklenburgischen Wendorf geboren. Er wuchs auf der Halbinsel Wüstrow bei Rerik auf, ehe er 1953 nach Westberlin ging und sich später in Düsseldorf niederließ. Der weltweit tätige Künstler hatte 2009 im Schweriner Dom seine Ausstellung ”Dialog"gezeigt. Mit den Friedensbotschaften aus dem Alten Testament und dem Koran und vielen weiteren Kunstprojekten, unter anderem der Gestaltung des Andachtsraumes des Deutschen Bundestages im Berliner Reichstagsgebäude und den Kirchenglocken im Ostseebad Rerik, Ist er zum Mittler zwischen den Kulturen und Religionen geworden.
Die Schweriner Domgemeinde und ihr Förderkreis sind dankbar für die fruchtbare Gemeinschaft mit Günther Uecker und die Förderung durch Bund, Land, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und den Kirchenkreis Mecklenburg der Nordkirche.
Zur Unterschrift der Kooperationsvereinbarung des Projekts kirchRAUMpilot*innen trafen sich Prof. Peter Thomé von der Hochschule Koblenz, Hermann Condné, Bereichsleiter „Bau und Immobilien“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier, Prof. Dr. Antje Liersch, Vizepräsidentin für Forschung der Hochschule Koblenz und Verbandsbürgermeister der Verbandsgemeinde Vordereifel Alfred Schomisch (v. links). © Julia Fröder
Trotz sinkender Gottesdienstbesucherzahlen und steigender Kosten ist es wichtig, Kirchengebäude zu erhalten und neue Konzepte zu erarbeiten.
29.11.2024
Von Julia Fröder
(Mayen/jf) – „Kirchen sind ganz besondere Orte“, weiß Hermann Condné, Bereichsleiter „Bau und Immobilien“ im Bistum Trier. Daher sei es wichtig, trotz sinkender Zahl an Gottesdienstbesuchenden und steigenden Kosten, solche Räume zu erhalten und diese als Treffpunkte auszubauen und zu fördern. Eine Möglichkeit, diese Ziele umzusetzen, bietet das Projekt „kirchRAUMpilot*innen“, das nun gestartet ist.
Im Rahmen des zweijährigen Modellvorhabens sind Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum der Vordereifel eingeladen, Projekte in wenig genutzten Kirchenräumen auszuprobieren. Initiiert wurde die Idee durch die Hochschule Koblenz, die auch die Koordinierung und wissenschaftliche Begleitung übernimmt. Partner sind das Bistum Trier und die Verbandsgemeindeverwaltung Vordereifel.
(Frankfurt/ekhn) - Die Tagesordnung der Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die noch bis morgen Nachmittag im Dominikanerkloster in Frankfurt am Main zusammentritt, ist gut gefüllt. Bis heute Mittag wurden bereits einige zentrale Entscheidungen getroffen und Berichte entgegengenommen.
29.11.2024
Resolution für eine Versachlichung der Flüchtlingsdebatte und Zukunft des Flüchtlingsfonds
Die Kirchensynode und die Kirchenleitung haben einmütig eine Resolution verabschiedet, die fordert, die Debatte über Migration und Geflüchtete zu versachlichen. „In der aktuellen Debatte werden vielfach Fakten verdreht, wird pauschalisiert, wird bewusst Stimmung gegen Geflüchtete gemacht und werden mittlerweile Menschenrechte und rechtsstaatliche Prinzipien offen infrage gestellt“, heißt es im Text. Diese Resolution wird umgehend veröffentlicht und an die hessische und die rheinland-pfälzische Landesregierung gegeben.
29.11.2024
(Rostock/Stralsund/cme/skü) - Alljährlich am Abend des zweiten Sonntags im Dezember um 19 Uhr stellen Menschen rund um die Welt eine brennende Kerze ins Fenster. Sie gedenken so ihrer verstorbenen Kinder und Geschwister. „Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen sein werden“, sagt Pastor Andreas Greve, Krankenhausseelsorger in Schwerin. Durch die Zeitverschiebung wandere die Lichtwelle um die Welt und sei ein Zeichen dafür, dass „das Licht der Kinder weiter leuchtet“.
In Mecklenburg-Vorpommern finden an dem Wochenende oder in dessen Umfeld mehrere Gedenkfeiern statt. Betroffene Eltern und Angehörige sind dazu herzlich von den evangelischen und katholischen Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorgern sowie den Kliniken vor Ort eingeladen. Ebenso sind Menschen willkommen, die in ihrem Beruf mit dem Tod kleiner Kinder konfrontiert sind. In ihrer tiefen, lebenslangen Trauer können Eltern, Großeltern, Familien und Freunde Nähe, Unterstützung und Gemeinschaft erfahren.
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29.11.2024
(Karlsruhe/ekiba) - Egal ob Supermarkt, Tankstelle oder Einzelhandel – wenn es ums Bezahlen geht, wird immer öfter auf die Karte oder das Smartphone zurückgegriffen. Wer dagegen am Ende
eines Gottesdienstes eine Kollekte geben und damit Schwerpunkte kirchlicher Arbeit oder diakonische Aufgaben unterstützen möchte, muss in der Regel noch auf Bargeld zurückgreifen. Um das zu
ändern, startet die Evangelische Landeskirche in Baden am Sonntag, 1. Dezember, in Mannheim ein Pilotprojekt für die digitale Kollekte.
Wer in Mannheim durch das Hauptportal den Kuppelbau der Christuskirche betritt, entdeckt im Eingangsbereich eine schmale Stele. Knapp anderthalb Meter groß und 25 Zentimeter breit. Dort ist die Technik integriert, die das bargeldlose Spenden möglich macht - ein einfaches Tablet mit Mobilfunkkarte und darunter ein Kartenlesegerät. Und wer für seine Gabe eine Spendenbescheinigung haben möchte, kann sie am Terminal direkt anfordern.
„Die Kartenzahlung ist die Bezahlart, die in der älteren Zielgruppe am meisten akzeptiert ist“, weiß Sebastian Carp, Fundraiser der Evangelischen Kirche in Mannheim und Mitarbeiter der Servicestelle Fundraising im Evangelischen Oberkirchenrat. Der 53-jährige Pfarrer beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der digitalen Kollekte und hat unter anderem in der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft der EKD mitgearbeitet.
Seine Erfahrung fließt auch in das einjährige Mannheimer Pilotprojekt ein, dessen Erkenntnisse für die gesamte Evangelische Landeskirche in Baden maßgeblich sein sollen. Schließlich gilt es, gleich mehrere Aspekte zu beachten, damit digitale Kollekte aus Sicht der Gemeinden und der Spender funktioniert und Sinn macht.
„Am Anfang ist nur oft geguckt worden, was technisch machbar ist, aber die Wirtschaftlichkeit wurde außer Acht gelassen“, blickt er zurück. Ein zu kurzer Ansatz. Denn eine Hürde, an der die Umsetzung bargeldloser Kollekten bisher oft gescheitert ist, ist die Höhe der laufenden Kosten.
Monatliche Gebühren, die Gemeinden für das Vorhalten der Infrastruktur hätten zahlen müssen, stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zur erwartbaren Höhe der Kollekten. Denn während beispielsweise Einzelhändler an fünf bis sechs Tagen pro Woche bargeldlose Zahlungssysteme nutzen und sich Fixkosten so über höhere Umsätze eher amortisieren lassen, sind die Voraussetzungen für Kirchen doch ganz andere. „Wir haben in der Regel ja nur an einem Tag der Woche geöffnet und sammeln dann Kollekten ein“, stellt Carp fest. Zu wenig, um ein System zu nutzen, bei dem monatliche Pauschalbeträge bezahlt werden müssten.
Die Lösung ist aus Sicht von Sebastian Carp ein volumenbasiertes Gebührensystem mit geringen monatlichen Fixkosten. Gefunden hat der Fundraising-Manager ein passendes Modell bei dem englischen Dienstleister Payaz, der mit der anglikanischen Kirche zusammenarbeitet und dadurch den besonderen Bedarf von Kirche kennt. „Da zahlen wir 800 bis 900 Euro für die Anschaffung der Säule“, sagt Carp. Dazu kommt eine Gebühr in Höhe von 1,69 Prozent der Kollekte. Die Betriebskosten in Höhe von jährlich rund 100 Euro übernimmt in Mannheim der Stadtkirchenbezirk. Damit dürfte er aber auch weitere Säulen betreiben.
Auch wenn die Evangelische Landeskirche in Baden ein System gefunden hat, das keine zu hohen Kosten im laufenden Betrieb erzeugt. Dennoch müsse abgewogen werden, welche Gemeinde und welche Kirche für eine digitale Kollekte in Form von Kartenzahlungen in Frage kommt. „Die Christuskirche in Mannheim hat gut besuchte Gottesdienste und ein hohes Kollektenaufkommen“, erzählt Carp. Zudem finden dort viele kirchenmusikalische Extraveranstaltungen statt. „Kostenlose Konzerte, bei denen um eine freiwillige Spende gebeten wird, zum Beispiel zur Unterstützung der Kirchenmusik.“
Die technische Infrastruktur in den Gebäuden, in denen digitale Kollekten gesammelt werden sollen, spielt bei der Planung ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein W-Lan-Netz gibt es in der Mannheimer Christuskirche zwar nicht, dafür ein stabiles Mobilfunknetz im Ausgangsbereich. Deswegen haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, dort die Kollektenstele mit Tablet und integrierter Mobilfunkkarte aufzubauen. Eine passgenaue Lösung für diesen Standort, damit Kirchenbesucher ab Sonntag bargeldlos ihre Kollekte geben können.
28.11.2024
(Aue/Borna/Dippoldiswalde/Leipzig/Plauen/bdm) - Dass jeder Nikolaus sein und sich für andere einsetzen kann, zeigt das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mit seiner Aktion „Tat.Ort.Nikolaus: Gutes tun – kann jeder.“ Bereits zum fünften Mal unterstützt das Hilfswerk Initiativen und Projekte, die nach dem Vorbild des heiligen Nikolaus handeln und sich für christliche Werte wie Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft einsetzen. Bundesweit sind so 70 „Orte guter Taten“ entstanden. Im Bistum Dresden-Meißen werden mit Hilfe des Bonifatiuswerkes fünf Nikolaus-Initiativen umgesetzt, bei denen Menschen in schweren Lebenslagen und Bedürftigkeit mit einer warmen Mahlzeit oder Gutscheinen unterstützt werden. Der Aktionszeitraum läuft vom 29. November bis 13. Dezember.
Am 5. Dezember 2024 veranstaltet die katholische Pfarrei St. Georg Leipzig-Nord gemeinsam mit den Geflüchteten aus der „Blücherstraße“ und der „Pittlerstraße“ eine Nikolausfeier. Die Feier umfasst ein Schattenspiel, einen Besuch des Nikolaus sowie Essen und Geschenke für die Kinder. Mit der Aktion möchte die Pfarrei den Familien eine Freude bereiten, Traditionen und die Advents- und Weihnachtskultur näherbringen sowie die Familien dabei unterstützen, ihren Kindern ein möglichst frohes Fest zu ermöglichen.
27.11.2024
(Paderborn/bfw) - Der Panikrocker Udo Lindenberg und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken geben gemeinsam 20.000 Euro an zwei soziale Projekte weiter: Je 10.000 Euro erhalten die Mutter-Kind-Einrichtung „Haus Teresa“ in Kirchworbis sowie die von UNICEF geförderte Hilfe für Rohingya-Kinder im größten Flüchtlingslager der Welt in Bangladesch. „Klasse, dass so viele Menschen die Ausstellung ‚Udos 10 Gebote‘ in Erfurt besucht und für junge Mütter und Kinder in Notsituationen sowie Geflüchtete in den Projekten gespendet haben“, sagt der Sänger Udo Lindenberg. „Die kleinen Erdenbürger sind Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft. Wir dürfen nicht müde werden, uns für ihren Schutz einzusetzen. Wir haben dem Leid und den Kriegen etwas entgegenzusetzen. Wir lassen nicht zu, dass man unseren blauen Planeten, das Leben oder die Liebe zugrunde richtet.“
28.11.2024
(Chemnitz/bdm) - Am 30. November will die Kulturkirche ihr Programm im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas für nächstes Jahr der Öffentlichkeit präsentieren. Eröffnet wird das Programm dabei mit einem ökumenischen Gottesdienst zum Thema „Licht im Advent“ am Samstag, 30. November 2024, 17:00–18:30 Uhr in der St. Petrikirche (Theaterplatz Chemnitz). Die Bischöfe Tobias Bilz (Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens), Heinrich Timmerevers (Bistum Dresden-Meißen) und Harald Rückert (Ev.-meth. Kirche) gestalten gemeinsam diesen besonderen Gottesdienst zum Auftakt des Kulturkirchenprogramms. Künstlerisch-musikalische Beiträge umrahmen den Gottesdienst.
Die Kulturkirche wird zudem ihr Programm für das kommende Jahr der Öffentlichkeit präsentieren. Höhepunkt ist das Entzünden des ersten Adventslichts, begleitet von Grußworten von Sven Schulze (Oberbürgermeister) und Alexander Ochs (Kurator Purple Path).
Weitere Veranstaltungen im Advent:
Weitere Informationen auf
https://kulturkirche2025.de
27.11.2024
(Frankfurt/ekhn) - Die Ereignisse der vergangenen anderthalb Jahrzehnte reichen von der Finanzkrise und dem Atomunglück in Fukushima über Migrationswellen und den Klimawandel bis hin zu einer weltweiten Pandemie und Kriegen in Europa und Nahost. Im selben Zeitraum begann die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), sexualisierte Gewalt aufzuarbeiten, feierte 500 Jahre Reformation und brachte mehr Vielfalt in den Familienbegriff – begleitet von Strukturreformen. In seinem letzten Bericht vor der EKHN-Synode zieht Kirchenpräsident Volker Jung Bilanz – und erntet ausgiebigen stehenden Applaus der Synodalen.
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat am Mittwoch die aktuelle Rolle der Kirchen für die Stärkung der Demokratie und den Zusammenhalt der Gesellschaft herausgehoben. „Wir brauchen eine Kirche, an der zu erkennen ist, dass der Glaube Herzen berührt, tröstet, stärkt und bewegt“, sagte er in seinem letzten Bericht vor der in Frankfurt am Main tagenden Kirchensynode. Es sei wichtig, dass Kirche Menschen bewege, „füreinander und für Menschen in Not da zu sein.“
Hilfe für Geflüchtete als biblische Tradition war Schwerpunkt der EKHN in seiner Amtszeit
Damit verband Jung auch die Themen Migration und Integration: „Die Synode hat immer wieder aktuelle Herausforderungen aufgegriffen. Sie hat sich dabei für eine Flüchtlingspolitik eingesetzt, die sich an den Menschenrechten und der Menschenwürde orientiert.“ Das sei daraus gespeist, dass die biblische Tradition ihnen das Schicksal geflüchteter Menschen besonders ans Herz lege. Dem stimmten viele Menschen in der EKHN zu, andere kritisierten dies „scharf, bisweilen hasserfüllt.“
Eng damit verknüpft sei auch die Haltung der Kirche, sich gegen jede Form von Diskriminierung zu stellen. Jung fordert auf, aufmerksam und entschieden zu bleiben: „Jüdische Menschen brauchen unsere Solidarität – gerade jetzt, wo der zunehmende Antisemitismus dazu führt, dass Juden und Jüdinnen darüber nachdenken, ob sie in Deutschland wirklich noch sicher sind. Das ist furchtbar und beschämend. Es gilt aber auch, sich gegen jede Form des Hasses gegen muslimische Menschen oder andere Menschengruppen zu stellen.“ Auch die EKHN befinde sich auf dem Weg, rassismuskritischer und rassismusfreier zu werden.
Ein besonderes Anliegen war Jung, für Chancengleichheit und einen erweiterten Familienbegriff einzutreten: „Indem wir die Segnung und dann Trauung gleichgeschlechtlicher Paare ermöglicht, dem Thema Transsexualität Raum gegeben und in der Synode ein Schuldbekenntnis gegenüber queeren Menschen verabschiedet haben, haben wir hier einen Beitrag geleistet. Und wir haben gezeigt, dass wir lernfähig sind und besser verstehen, was es bedeutet, an die Liebe Gottes zu allen Menschen zu glauben.“
Reformen sollen die EKHN näher an Bedürfnisse der Menschen bringen
„Die EKHN versucht seit den 1970er Jahren, gesellschaftliche Entwicklungen wahrzunehmen und darauf zu reagieren“, erklärte Volker Jung. Dabei sei beobachtet worden, dass „unsere Gesellschaft sich in Prozessen der Säkularisierung, Individualisierung und Deinstitutionalisierung“ befinde. Das ist nach Jung durchaus auch positiv zu würdigen, weil es Ausdruck dafür sei, dass Menschen ihr Leben „mündig und in eigener Verantwortung“ gestalten.
„Als Konsequenz haben wir die Angebote in den Gemeinden und in der Gesamtkirche vielfältiger gemacht. Das wurde dadurch möglich, dass wir in Strukturreformen mehr Gestaltungsfreiraum in die Regionen gegeben haben, und das setzt der aktuelle Transformationsprozess mit Blick auf die Nachbarschaftsräume fort“, beschrieb Jung die Lehren aus den Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen.
Kirche will geistliche Heimat sein – und muss sich dafür weiterentwickeln
Jung fuhr fort: „Es geht vor allem darum, Kirche so zu gestalten, dass Menschen darin gestärkt werden, ihren Glauben so zu leben, wie sie Glauben leben wollen. Deshalb war und ist es unser Ziel, handlungsfähig zu bleiben und verantwortlich mit unseren Möglichkeiten und Ressourcen umzugehen – mit Geld und Gut und vor allem mit den Menschen, die in unserer Kirche und für unsere Kirche arbeiten – haupt- und ehrenamtlich.“
In Zukunft sei es deshalb wichtig, die EKHN weiterzuentwickeln. „Dazu gehört, dass wir die digitalen Möglichkeiten in Kommunikation und Verwaltung konsequenter nutzen und auch mit unseren Nachbarkirchen und innerhalb der Evangelischen Kirche Deutschland entschlossener kooperieren. Wir sollten beispielsweise den Weg der direkten Kommunikation mit Mitgliedern und allen, die den Kontakt wollen, weiterentwickeln“, so Jung.
Aufarbeitung sexualisierter Gewalt seit 2010 präsent
„Im Frühjahr 2010 sind die Gewalterfahrungen, vor allem von Kindern und Jugendlichen, aber nicht nur von diesen, besonders in den Blick geraten. Das war sehr schmerzlich, aber extrem wichtig“, erinnerte sich Jung. „Wir haben versucht, den Menschen, die sich in der Folge bei uns gemeldet haben, gerecht zu werden. Dies ist uns bestimmt nicht in allen Fällen so gelungen, wie es unser Anspruch war. Auch hier haben wir in den vergangenen 15 Jahren viel gelernt und lernen wir immer noch. Wir arbeiten weiter intensiv daran, Menschen zu begleiten, sofern sie das wünschen, und wir arbeiten an einer Kulturveränderung, die dazu beiträgt, dass Kirche und diakonische Einrichtungen sichere Orte für Menschen sind.“
Er bedauere rückblickend, den Fragen nach systemischen Risiken nicht früher mehr Raum gegeben zu haben, um daraus Konsequenzen zu ziehen. Er sei dankbar, dass neben der Anerkennungskommission, die bereits seit zwei Jahren arbeitet, ab März 2025 eine Unabhängige Aufarbeitungskommission ihre Arbeit aufnehmen wird.
Ausblick: Wo die Kirche gefordert ist
Zum Schluss seines Berichts richtet Jung den Blick in die Zukunft und nennt drei Punkte, auf die es ankomme: „Zunächst geht es darum, die Frage nach Gott wach zu halten und sie auch neu zu wecken. Das gelingt nicht, indem beklagt wird, dass Religiosität schwindet. Es braucht Menschen, es braucht eine Kirche, die ihren Glauben überzeugt und überzeugend lebt.“
Zweitens gelte es, die Demokratie zu stärken. Jung: „Sie ist die Staatsform, die allen Menschen gleiche Rechte einräumt und zu einem Miteinander verpflichtet. Damit geht einher, für die unantastbare Würde aller Menschen einzutreten. Und drittens kommt es darauf an, dass Menschen Kirche als stärkende Gemeinschaft erfahren – als Gemeinschaft, die ein sicherer Ort für alle ist; als Gemeinschaft, in der alle Menschen willkommen sind.“
Volker Jung ist offiziell bis zum 31. Dezember 2024 im Amt. Am 26. Januar 2025 findet die offizielle Übergabe an seine Nachfolgerin Christiane Tietz statt, die ab 1. Februar das Amt innehaben wird.
Den ganzen Bericht finden Sie in Kürze auf der Homepage der EKHN: www.ekhn.de
Über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsident ist Volker Jung, Präses der Kirchensynode ist Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen nicht nur vom Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen, sondern vor allem von den fast 60.000 Ehrenamtlichen, die sich in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge engagieren. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus u.a. in der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau organisiert, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil. Weitere Informationen gibt es unter https://www.ekhn.de/ueber-uns.
Das derzeit dort angesiedelte diözesane Jugendhaus wird auf das Gelände des Trierer Priesterseminars umziehen.
26.11.2024
Von Judith Rupp
(Trier/jr) – Das Bistum Trier schließt am 15. August 2025 die Tagungsstätte „Robert-Schuman-Haus“ auf dem Markusberg in Trier. Das hat Generalvikar Ulrich von Plettenberg am 25. November bekannt gegeben. Gleichzeitig wird das derzeit dort angesiedelte diözesane Jugendhaus auf das Gelände des Trierer Priesterseminars umziehen und dort künftig als „Jugend- und Gästehaus im Bistum Trier“ für kirchliche wie außerkirchliche Jugendgruppen, Veranstaltungen und Übernachtungsgäste geöffnet sein. Das 2023 eröffnete Haus der pastoralen Berufe im bisherigen Priesterseminar wird Teil dieses neuen diözesanen Tagungshauses.
Am Dienstagabend (26.11.) kamen Geistliche verschiedener orthodoxer Kirchen mit Vertretern der evangelisch-lutherischen Nordkirche beim traditionellen Chrysostomos-Empfang zusammen.
26.11.2024
(Hamburg/ce) - Auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) kamen am heutigen Dienstag (26.11.) mehr als 40 orthodoxe Geistliche aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in Begleitung von wichtigen Persönlichkeiten aus ihren Gemeinden zum gemeinsamen Gebet, Vortrag und anschließendem festlichem Empfang ins Ökumenische Forum HafenCity.
Gemeinsame Grundlage im Glauben an Jesus Christus
Die diesjährige Gastgeberin Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), lobte das gelernte gute und liberale Miteinander der unterschiedlichen Religionen in Hamburg. „Da gibt es ein gegenseitiges Vertrauen, das über Jahrzehnte des Austauschs und der Begegnung wachsen konnte. Das hält auch aus, dass wir unterschiedlich geprägt sind und die Welt mit unterschiedlichen Augen sehen. Das ist so wichtig, denn wohin soll das führen, wenn Menschen andere Menschen als feindliche Bedrohung wahrnehmen?“ Sie betonte, worauf es in einer demokratischen Streitkultur, im interreligiösen und im ökumenischen Miteinander ankommt: „auf die Fähigkeit, einander auch in harten Auseinandersetzungen gelten zu lassen als Menschen, die um gute und tragfähige Lösungen ringen.“
Es sei ein guter Tag, um die Vision eines neuen Himmels und einer neuen Erde heraufzubeschwören, so die Bischöfin. „Wir holen das himmlische Jerusalem mitten in die HafenCity – für ein paar Stunden: mit unseren Gebeten und unserem Singen, unserer Neugier und Offenheit füreinander, in unseren Begegnungen und unserem Austausch. Das ist schon der neue Himmel, ein Stück des Friedens, den wir so dringend brauchen: Untereinander und in der Welt.“
Namensgeber: Kirchenvater Johannes Chrysostomos
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland lädt bereits seit über zehn Jahren die Geistlichen orthodoxer Kirchen, die auf dem Gebiet der Nordkirche tätig sind, gemeinsam mit Verantwortungsträgerinnen und -trägern aus ihren Gemeinden zum Chrysostomos-Empfang ein. Der Termin ist traditionell im Herbst und erinnert an den für Ost- und Westkirchen bedeutenden Kirchenvater Johannes Chrysostomos.
Hintergrund: Orthodoxe Kirchen in Norddeutschland
In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern feiern orthodoxe Gemeinden regelmäßig ihre Gottesdienste, dazu gehören beispielsweise die Griechisch-Orthodoxe, die Bulgarisch-Orthodoxe oder die Serbisch-Orthodoxe Kirche. Die Zahl der orthodoxen Christen und Christinnen in Deutschland ist in den letzten Jahren stark angestiegen, dies gilt auch für den Norden. Bundesweit umfasst die Gemeinschaft der orthodoxen Christenmenschen immerhin 4 Millionen Gläubige.
Seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine leben bei uns besonders viele, aus ihrem Heimatland geflüchtete, ukrainisch-orthodoxe Christen und Christinnen, die inzwischen hier ihre Gemeinden gegründet haben. Daneben sind im Bereich der Nordkirche auch orientalisch-orthodoxe Kirchen präsent. Zu ihnen gehören die Äthiopisch- und Eritreisch-Orthodoxen, Kopten, Armenier und Syrisch-Orthodoxen. Diese Kirchen haben ihren Ursprung im Mittleren Osten, Ägypten und Ostafrika und sind daher stark von der politischen Situation in diesen Gebieten betroffen.
In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg (ACKH), dem größten Zusammenschluss in Deutschland, sind viele orthodoxe Kirchen Mitglied. Insgesamt arbeiten hier mehr als 30 verschiedene Kirchen zusammen. Als Geschäftsführerin der ACKH und Ökumenebeauftragte der Nordkirche gestaltet und koordiniert Annette Reimers-Avenarius die alljährliche Begegnung mit den orthodoxen Geistlichen.
26.11.2024
(Karlsruhe/ekiba) - Mit einem Festgottesdienst in der Karlsruher Lutherkirche ist Oberkirchenrat Urs Keller am 22. November als Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Baden und als Leiter
des Referats Diakonie und Seelsorge der Evangelischen Landeskirche in Baden in den Ruhestand verabschiedet worden. Landesbischöfin Heike Springhart und Synodalpräsident Axel Wermke entpflichteten
Keller im Rahmen des Gottesdienstes.
In Anwesenheit vieler Wegbegleiter*innen sowie Mitarbeitenden aus dem Evangelischen Oberkirchenrat und der Diakonie Baden entließ die Landesbischöfin Urs Keller mit offizieller Entlassungsurkunde aus seinen Ämtern. Heike Springhart dankte Keller für seine Arbeit und verwies auf die Doppelrolle, in der er rund 13 Jahre lang als Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Baden sowie als Referatsleiter für Diakonie und Seelsorge der Evangelischen Landeskirche in Baden tätig war. „Sein Herz schlägt doppelt: für Recht und Gerechtigkeit, geleitet von der Neugier, wie besseres Leben für alle verwirklicht werden kann“, sagte die Landesbischöfin in ihrer Verabschiedungsrede. Dabei sei immer zu spüren gewesen, dass Keller als Theologe und Soziologe gleichermaßen gedacht und gehandelt habe.
„Eine Ära geht zu Ende“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende des Diakonischen Werks Baden, Traugott Schächtele. Urs Keller sei ein Grenzgänger, der sich in seiner Doppelexistenz zwischen Theologie und Soziologie gerne jenseits vertrauter Grenzen bewegt habe, sich einmischte in den gesellschaftlichen Diskurs und damit die verschiedenen Seiten des ‚Kirche seins‘ verkörperte. „Sein großes Thema war immer die Sicherung der Daseinsvorsorge für alle Menschen“, sagte Schächtele.
Die Notfallseelsorge Trier-Saarburg hat ihr 25. Jubiläum mit Vertretungen aus Politik und Kirche gefeiert. Das Team wurde für sein langjähriges Engagement mit der Verdienstmedaille in Silber geehrt.
25.11.2024
Von Inge Hülpes
(Trier/ih) – 25 Jahre Notfallseelsorge (NFS) Trier-Saarburg haben die Notfallseelsorgenden mit Vertretungen aus Politik und Kirche am 22. November mit einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Einfach DA SEIN” und einem Empfang in St. Augustinus gefeiert. Zudem wurden zwei neue Mitglieder beauftragt: Danielle Kuhn und Stephan Metzler. Für sein langjähriges Engagement wurde das Team mit der Landesverdienstmedaille in Silber geehrt.
Seit 1999 leistet das Team der NFS Trier-Saarburg Erste Hilfe für die Seele und steht Menschen in existentiellen Notlagen, aber auch den Angehörigen der Blaulichtfamilie, zur Seite. In den vergangenen Jahren gab es zwei Großeinsätze für die NFS in Stadt und Landkreis: die Amokfahrt vom 1. Dezember 2020 in Trier und die Flutkatastrophe im Sommer 2021. Das NFS-Team arbeitet zusammen mit der (Berufs-) Feuerwehr, der Polizei und den Rettungsdiensten. Derzeit sind rund 20 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende im Dienst der von den beiden großen Kirchen getragenen NFS in den Bezirken Nord (Stadt und nördlicher Landkreis) sowie Süd (südlicher Landkreis).
Vom morgigen Mittwoch (27.) bis zum 30. November tritt im Dominikanerkloster in Frankfurt am Main die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zusammen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem ein Statusbericht zum Vorgehen gegen sexualisierte Gewalt, das Klimaschutzgesetz der EKHN, die Zukunft des Flüchtlingsfonds und die Weiterentwicklung der Transformation der Landeskirche. Außerdem wird Kirchenpräsident Volker Jung einen Rückblick auf seine Amtszeit geben.
26.11.2024
(Darmstadt/Frankfurt/ekhn) - Normalerweise berichtet ein Kirchenpräsident der Synode nur einmal im Jahr, was auf der Frühjahrssynode im April bereits der Fall war. Dieses Jahr stellt jedoch eine Ausnahme dar: Kirchenpräsident Volker Jung wird in einem Bericht auf seine 16jährige Amtszeit zurückblicken, bevor er Ende Dezember in den Ruhestand gehen wird. Im Januar wird Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin, kommissarisch das Amt übernehmen, bevor Christiane Tietz zum 1. Februar ihr Amt als neue Kirchenpräsidentin antritt. Sie war im Rahmen einer Sondersynode Ende September mit großer Mehrheit im ersten Wahlgang von der Kirchensynode gewählt worden.
„Die Kirchensynode steht ganz im Zeichen des aktuellen Transformationsprozesses ekhn2030 als Reaktion auf zurückgehende Mitgliederzahlen und Finanzen. Dazu gehört auch die Neuordnung von Verwaltung und Organisation auf allen Ebenen“, sagt Birgit Pfeiffer, Präses der Kirchensynode der EKHN. „Wir brauchen eine schlanke Struktur und digitale Prozesse, damit Haupt- und Ehrenamtliche sich auf ihre Aufgaben in Kirche und Gesellschaft konzentrieren können.“
Ein wichtiges Thema ist der Bericht von Petra Knötzele, Leiterin der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt der EKHN, und Matthias Schwarz, Mitarbeiter der Fachstelle und Betroffenenvertreter im Beteiligungsforum der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD). Zum einen wird es um Entscheidungen zu Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt der zuvor stattfindenden EKD-Synode gehen, aber auch darum, wie die EKHN zu diesem Thema weiterarbeitet.
Nachdem im Frühjahr der Entwurf des Klimaschutzgesetzes eingebracht wurde, soll das Gesetz nach Bearbeitung durch die Ausschüsse nun verabschiedet werden. Außerdem auf der Tagesordnung steht die Zukunft des Flüchtlingsfonds der EKHN, der seit 2015 wertvolle Arbeit im Bereich der unabhängigen Asylberatung ermöglicht. Die ursprüngliche Finanzierung ist bis Ende 2025 angelegt, nun soll über die Fortführung entschieden werden. Die Synode wird sich angesichts aktueller politischer Debatten auch mit einer Resolution zum Thema Migration und Menschenrechte befassen.
Über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsident ist Volker Jung, Präses der Kirchensynode ist Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen nicht nur vom Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen, sondern vor allem von den fast 60.000 Ehrenamtlichen, die sich in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge engagieren. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus u.a. in der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau organisiert, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil. Weitere Informationen gibt es unter https://www.ekhn.de/ueber-uns.
26.11.2024
(Hamburg/Lübeck/nk) - Nach 17 Jahren Akademieleitung tritt Pastor Dr. Jörg Herrmann in den Ruhestand. Der Verabschiedungsgottesdienst mit Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche sowie Ratsvorsitzende der EKD, findet am 28. November um 16 Uhr in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen statt.
Lebensweg von Dr. Jörg Herrmann
Der 1958 in Schleswig geborene Jörg Herrmann war 2007 Gründungsdirektor der „Evangelischen Akademie der Nordelbischen Kirche“. Die Vorgängereinrichtung („Evangelische Akademie Nordelbien“) war 2003 aufgrund wirtschaftlicher Probleme geschlossen worden. Mit Gründung der Nordkirche fusionierte die „Akademie der Nordelbischen Kirche“ Pfingsten 2012 mit der „Evangelischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern“ zur „Evangelischen Akademie der Nordkirche“. Seit dem Ruhestand des Rostocker Direktors Klaus-Dieter Kaiser ist Herrmann alleiniger Direktor.
Herrmann wurde 1989 ordiniert und war danach ein Jahr lang in Hamburg als Gemeindepfarrer tätig. Von 1990 bis 1996 arbeitete er im Amt für Öffentlichkeitsdienst (AfÖ), dessen stellvertretender Leiter er ab 1994 war. In dieser Zeit entstand das Konzept für den bis heute sehr erfolgreichen Adventskalender „Der Andere Advent“, ein Projekt, das 1997 zur Gründung des Vereins Andere Zeiten führte. Von 1996 bis 2000 leitete Herrmann die Nordelbische Medienzentrale. Schon 1990 initiierte er eine bis heute fortbestehende Kooperation mit dem „Abaton“-Kino (heute: „Zeise Kinos“) und der Katholischen Akademie Hamburg zur Durchführung von Filmreihen mit anschließenden Expertengesprächen zu religiösen und ethischen Fragen.
Im Anschluss an seine Promotion („Sinnmaschine Kino“) wurde Herrmann in Berlin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Praktische Theologie und leitete ein Forschungsprojekt zur Rezeption von religionshaltigen Kinofilmen. Nach seiner Habilitation mit einer religionsempirischen Arbeit zum Zusammenhang von Medi-enerfahrungen und Religion (2005) kehrte er 2006 in die Dienste der Nordelbischen Kirche zurück und baute die „Kulturdialoge an St. Trinitatis“ im damaligen Kirchenkreis Altona auf.
Im Rahmen der Leitung des Neustarts der landeskirchlichen Akademiearbeit der Nordelbischen Kirche 2007 und ihrer Weiterentwicklung im Zuge der Gründung der Nordkirche 2012 setzte Herrmann Akzente in den Bereichen Religion und Kultur, Stadtentwicklung, ökologische Transformation und Erinnerungskultur, initiierte zusammen mit anderen gemeinsam Projekte und Veranstaltungsreihen und publizierte zu diesen Themen. Weiterhin wird er sich in dem von ihm initiierten Projekt zur Aufarbeitung der Enteignung jüdischer Geschäfte und Unternehmen am Neuen Wall engagieren.
Bischöfin Fehrs: "inspirierender Gesprächspartner"
Bischöfin Kirsten Fehrs würdigt Jörg Herrmann als einen klugen, weitherzigen und scharfsinnigen Theologen, der es liebt, neue Horizonte auszumessen. „Mit seiner großen Fähigkeit, gesellschaftliche und politische Entwicklungen treffsicher zu analysieren und theologisch zu vertiefen, hat er sowohl im AfÖ als auch in der Akademiearbeit unzählige kreative und innovative Diskurse angestoßen. Ich empfand es immer als Privileg, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen – als inspirierender Gesprächspartner mit einer unglaublichen Vielseitigkeit.“ Das fange bei seiner Kinoleidenschaft, seiner Denkfreude über Religion im Film an, reiche über feinsinnige Moderationen und höre bei der Organisation höchst anspruchsvoller Tagungen noch lange nicht auf. „Diese intensiven Dialoge mit Schauspielern, Regisseurinnen, Klimaaktivisten, Digitalfreaks, Theologinnen, Philosophen und wen nicht noch alles in den unterschiedlichsten Konstellationen – das war und ist seins! Damit hat er uns über Jahrzehnte hinweg bereichert und dafür danke ich ihm von Herzen“, so die Bischöfin. „Gottes Segen begleite ihn auf den nun kommenden neuen Wegen.“
Neue Akademieleitung gesucht
Die Stelle der Akademieleitung wird nun bundesweit ausgeschrieben. Am 1. Dezember übernimmt Studienleiterin Maike Lauther-Pohl die kommissarische Leitung der Akademie.
25.11.2024
(Rostock/Stralsund/cme/skü) - Alles hat seine Zeit. Wenn die stillen Tage des Novembers vorüber sind, beginnt schon bald die Advents- und danach die Weihnachtszeit in Mecklenburg-Vorpommern mit all ihrer Festlichkeit, ihren farbenreichen Lichtern und Märkten. In den 339 Kirchengemeinden im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis wird seit Wochen für die Veranstaltungen, Gottesdienste und Aktionen im Advent und an den Weihnachtsfeiertagen geplant und vorbereitet.
Eine besondere Form des Brauchtums im Advent ist die Gestaltung der „Lebendigen Adventskalender“. Dabei stehen das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Vorbereiten auf Weihnachten, das Warten auf die Ankunft Gottes in der Welt, im Mittelpunkt.
Die Landessynode der Nordkirche schließt Legislatur mit bedeutenden Weichenstellungen zu Finanz- und Digitalstrategie sowie zum Klimaschutz ab. Durch eine Verfassungsänderung werden neue kirchliche Formate in Erprobungsräumen ermöglicht.
25.11.2024
(Lübeck-Travemünde/dds) - Mit der 22. Tagung ist am Samstag(23. November 2024) die Legislatur der II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) zu Ende gegangen. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt würdigte das Engagement der Synodalen und die Arbeit des scheidenden Präsidiums, bestehend aus Ulrike Hillmann, Elke König und Andreas Hamann. „Wer leitet, muss bereit sein, sich leiten zu lassen – im Hören aufeinander, auf andere und vor allem auf Gottes Wort“, betonte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Besonders beeindruckt habe sie die Bereitschaft des Präsidiums, gewohnte Wege zu verlassen und Neues zu wagen, wie etwa digitale Tagungen und innovative Formate, so die Vorsitzende der Kirchenleitung.
Feierlicher Gottesdienst zum Abschied
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Lorenz-Kirche Travemünde am Freitag (22. November 2024) hatte die Nordkirche die Synodalen der II. Landessynode nach sechsjähriger Amtszeit feierlich verabschiedet. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt betonte in ihrer Predigt die außergewöhnliche Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements und zollte den Synodalen höchsten Respekt für ihren Einsatz. Während des Gottesdienstes erhielten die Teilnehmenden Segensbändchen der Landesbischöfin mit den Worten „Gott schenkt Zukunft und Hoffnung“ (Jeremias 29,11-14), die auch das Thema ihrer Predigt im Gottesdienst waren.
Verfassung geändert
Zum Abschluss der Legislatur hat sich die Synode auf den letzten drei Tagungstagen mit wichtigen Zukunftsthemen beschäftigt. So änderten die Synodalen die Verfassung der Nordkirche, um Erprobungsräume zu ermöglichen. Ziel ist es, bis Februar 2026 ein entsprechendes Gesetz vorzulegen. Zudem beschäftigte sich die Synode mit der künftigen Digital- und Finanzstrategie, mit dem Klimaschutz sowie mit dem Bericht von Bischöfin Nora Steen aus dem Sprengel Schleswig und Holstein.
Schutzkonzept für Landessynode verabschiedet
Als eine der letzten Amtshandlungen verabschiedete die Landessynode nach intensiver Debatte ein Schutzkonzept für die Landessynode. Die Beschäftigung mit dem Thema Prävention führe zu einer höheren Sensibilisierung, so wurde in der Debatte deutlich. Die Synodalen regten an, beim „Onboarding“ der Mitglieder der neugewählten III. Landessynode das Thema ebenfalls zu behandeln.
Umgang mit Darstellungen von judenfeindlichem, rassistischem und nationalsozialistischem Gedankengut
Letzter Tagesordnungspunkt der Abschlusssitzung der II. Landessynode war der Bericht der Kirchenleitung zum Umgang mit Darstellungen von judenfeindlichem, rassistischem und nationalsozialistischem Gedankengut in der Nordkirche. In den knapp 2.000 Kirchen der Nordkirche befinden sich rund 100.000 Ausstattungsobjekte, darunter auch solche mit Darstellungen von judenfeindlichem, rassistischem und nationalsozialistischem Gedankengut, die im jeweiligen historischen Kontext entstanden und in die Kirchen verbracht wurden. Die Synode machte deutlich, dass sich die Nordkirche intensiv mit dem Thema auseinandersetzen muss.
Bilanz zur II. Legislatur der Landessynode
Nach Ende der Tagung zog Präses Ulrike Hillmann eine Bilanz der Legislatur: „Es waren sechs intensive Jahre. Allein schon unser Pflichtprogramm, die weitgehende Vollendung der Rechtsvereinheitlichung der Nordkirche, war bemerkenswert. Dazu gehörte das gemeinsame Arbeitsrecht und in Verbindung damit der flächendeckende Tarifvertrag. Wir sind eben nicht nur eine Glaubens-, sondern ebenso eine Dienstgemeinschaft.“ Präses Hillmann nannte insbesondere das Gesetz zur Berücksichtigung der Geschlechtervielfalt sowie die Jugendquote im Landessynodenbildungsgesetz.
Junge Menschen im Blick
„Mit dem Ausschuss „Junge Menschen im Blick“ hat die Landessynode gleich zu Beginn ihr besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse der jungen Menschen gerichtet. So war dann die Entscheidung für ein Gesetz, das Kindern und Jugendlichen umfangreiche Beteiligungsrechte einräumt, nur konsequent. Die Folgen lassen sich an der Zusammensetzung der III. Legislatur deutlich ablesen“, so die Präses.
Friedenssynode und Auseinandersetzung Ergebnissen der ForuM-Studie
Besonders dicht und oft auch persönlich seien Debatten immer dann gewesen, wenn es um grundlegende inhaltliche Themen ging, erklärte Ulrike Hillmann. „Ich denke besonders an die Friedenssynode im Mai 2022 - kurz nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine - und an die Tagung bald nach der Veröffentlichung der ForuM-Studie im Februar 2024, auf der die Synodalen intensiv und sehr persönlich debattiert haben. Auch mit ihren Gottesdiensten war die Synode immer bei ureigenen Themen der Bibel, des Glaubens und gleichzeitig mitten in der Gesellschaft“ bilanzierte die Präses.
Bereitschaft zum kompletten Systemwechsel
Bemerkenswert war aus Sicht der Präses in der Corona-Zeit die Bereitschaft zum kompletten Systemwechsel - in jeder Hinsicht. Von jetzt auf gleich und dann mehrfach wurde digital getagt. „Was nicht gelang, ist ein Schritt hin zur Verkleinerung der Landessynode. Mit 156 Mitgliedern sind wir die größte der Landessynoden in Deutschland. Angesichts drastisch sinkender Mitgliederzahlen erschiene mir da ein mutiger Schritt angebracht. Diese Aufgabe liegt nun bei der III. Legislatur. Auch mit weniger Synodalen oder vielleicht weniger häufigen Tagungen können wir der Öffentlichkeit zeigen, dass wir als synodal verfasste Kirche etwas bewegen und damit einen Part in unserer demokratischen Gesellschaft wahrnehmen wollen“, erklärte Ulrike Hillmann.
Nordstern verliehen
Der Nordstern ist die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement in der Nordkirche. Die Jury, unter dem Vorsitz von Präses Ulrike Hillmann, besteht aus Vertreter:innen der Landessynode und würdigt jährlich Projekte, die durch Kreativität, Inklusion und Nachhaltigkeit herausragen. „Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Kirche“, so Hillmann. Ausgezeichnet wurde:
1. Platz: „Füreinander – Miteinander“
Kirchengemeinden Gielow und Rittermannshagen, Sprengel Mecklenburg und Pommern
Projektleiter: Carsten Altschwager
Das Netzwerk „Füreinander – Miteinander“ vereint über 200 Engagierte in einer strukturschwachen Region. Es baut Brücken zwischen Menschen, entwickelt Beteiligungsformate und stärkt die Gemeinschaft. „Du bist wichtig, du machst einen Unterschied“ lautet die Botschaft des Projekts. Besonders bemerkenswert ist die Zusammenarbeit von kirchennahen und kirchenfernen Menschen.
2. Platz: Flüchtlingshilfe RegerHof
Kirchengemeinde Hamburg-Bahrenfeld, Sprengel Hamburg und Lübeck
Projektleiter: Pastor Dr. Nils Petersen
Der RegerHof, seit 2017 aktiv, ist ein lebendiger Treffpunkt und integrativer Ort im Stadtteil. Ehrenamtliche betreiben eine Kleiderkammer, Sozialberatung, eine Backstube und vieles mehr. Menschen in schwierigen Lebenssituationen finden hier praktische Hilfe und Gemeinschaft. „Ein Ort, der Vielfalt lebt und Solidarität stärkt“, würdigte die Jury.
3. Platz: „Mohltied – Viel Gutes für alle“
Kirchengemeinde St. Bartholomäus, Wesselburen, Sprengel Schleswig und Holstein
Projektleiterin: Pastorin Ina Brinkmann
Das Projekt „Mohltied!“ bietet nicht nur Mahlzeiten für Bedürftige, sondern fördert Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Hintergründe. Mit über 1.000 Gästen in nur 15 Tagen zeigt die Initiative, wie Armut sichtbar gemacht und durch Gemeinschaftsaktionen bekämpft werden kann.
22.11.2024
(Rottenburg
a.N./drs) - Am ersten Adventssonntag, dem 01. Dezember 2024, wird Prälat Dr. Klaus Krämer im Dom St. Martin in Rottenburg zum Bischof geweiht und in sein Amt als neues Oberhaupt der Diözese
Rottenburg-Stuttgart mit ihren 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken eingeführt. Erzbischof Stephan Burger aus Freiburg spendet das Sakrament der Weihe. Mitkonsekratoren sind Kardinal Walter
Kasper aus Rom und Amtsvorgänger Bischof emeritus Dr. Gebhard Fürst, dessen Amtsverzicht aus Altersgründen Papst Franziskus am 4. Dezember 2023 angenommen hatte. Der SWR überträgt die festliche
Bischofsweihe ab 14.30 Uhr live im Fernsehen.
Live-Übertragungen auf dem Marktplatz, in Festzelten und im Internet
Damit
möglichst viele Menschen an der Bischofsweihe im Dom teilnehmen können, wird der Weihegottesdienst darüber hinaus live auf Leinwänden auf dem Rottenburger Marktplatz sowie in den Festzelten vor
dem Bischofshaus in der Bischof-von-Keppler-Straße 7 übertragen. Auch dort können Gläubige das Ereignis mitfeiern und die Kommunion empfangen. Das Festgelände vor dem Bischofshaus ist am Sonntag,
dem 01. Dezember 2024, ab 13:30 für Gäste geöffnet.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Pontifikalamt auf der diözesanen Homepage drs.de
sowie im diözesanen Youtube-Kanal (youtube.com/live/eHztK--RtRk?feature=share) in Echtzeit mit zu verfolgen.
22.11.2024
(München/acn) - Christen in zahlreichen Ländern weltweit leiden unter steigender Gewalt, Diskriminierung und weiteren Verletzungen der Menschenrechte. Das ist das Ergebnis des Berichts „Verfolgt und Vergessen?“, dessen Neuauflage das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) bei einer Pressekonferenz in Fulda vorgestellt hat.
„Die Lage der Christen hat sich in vielen Ländern verschlechtert“, erklärte die Geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“ (ACN), Regina Lynch. Sie wies ausdrücklich darauf hin, dass die Verfolgung und Diskriminierung nicht nur Christen, sondern auch Angehörigen anderer religiöser Minderheiten betreffe. „Kirche in Not“ mache sich auch für die generelle Einhaltung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit stark.
Der Bericht „Verfolgt und vergessen?“, den das Hilfswerk alle zwei Jahre herausgibt, liefert für den Zeitraum von Sommer 2022 bis Sommer 2024 globale und regionale Analysen von Christen in 18 Ländern. Der Bericht enthält Zeugenaussagen aus erster Hand von Überlebenden antichristlicher Angriffe sowie Details zu Vorfällen, die auf Informationen von Projektpartnern und Kontakten von „Kirche in Not“ beruhen.
22.11.2024
(Darmstadt/Kassel/ekhn/ekkw) - Unter dem Motto „Wandel säen“ startet am 1. Dezember die 66. Aktion Brot für die Welt der beiden hessischen Landeskirchen. Die Evangelische Stadtkirchengemeinde Korbach lädt für 10 Uhr zum Auftaktgottesdienst in die Kilianskirche ein.
Aktuell hungern weit mehr als 700 Millionen Menschen, über zwei Milliarden sind mangelernährt. Weltweite Krisen, gewaltsame Konflikte und langfristige Fehlentwicklungen sind die Ursachen für Hunger in einer Welt im Überfluss. Mit der 66. Spendenaktion tritt Brot für die Welt für ein globales nachhaltiges und faires Ernährungssystem ein, damit alle Menschen sich ausreichend und gesund mit Nahrung versorgen können.
Die Predigt im Festgottesdienst hält Dr. Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Weiterhin wirken Mitglieder der gastgebenden Gemeinde sowie Gäste aus beiden hessischen Landeskirchen mit. Das Eisenberg-Ensemble unter Leitung von Christian Kiepe und Bezirkskantor Stefan Kammerer an der Orgel sorgen für die musikalische Gestaltung.
Zugleich findet die Aktion „5000 Bote“ in diesem Gottesdienst ihren Abschluss. Konfigruppen der Stadtkirchengemeinde Korbach, die sich daran beteiligten, werden von ihren Erfahrungen in der örtlichen Backstube berichten. Die am Vortag gebackenen Brote werden gegen eine Spende abgegeben. Mit dem Erlös werden in diesem Jahr Ausbildungsprojekte in Malawi, Vietnam und Paraguay unterstützt.
Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Kirchenkaffee statt.
Mehr zur 66. Aktion Brot für die Welt im Internet unter:
https://www.brot-fuer-die-welt.de/gemeinden/material/aktion-66/
22.11.2024
Bischöfin Nora Steen hält ihren ersten Sprengel-Bericht vor der Landessynode der Nordkirche. Unter dem Titel „Wo wir zu Hause sind“ betonte sie die Bedeutung der Verortung von Kirche in der Gesellschaft und benennt kirchliche Kernkompetenzen/christlichen Grundauftrag.
22.11.2024
(Lübeck-Travemünde / Schleswig/dds) - Die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Nora Steen, hat heute (22. November 2024) auf der Landessynode ihren ersten Sprengel-Bericht seit ihrem Amtsantritt 2023 gehalten. Unter dem Titel „Wo wir zu Hause sind“ entfaltet sie die zentrale Rolle von Heimat und die Verortung in der Vielfalt kirchlichen Lebens im Sprengel Schleswig und Holstein. Als ein Herzstück kirchlicher Arbeit lobt Bischöfin Steen das diakonische Profil und nennt als Beispiel das große Engagement für Geflüchteten. Kirche gebe viele Menschen ein zu Hause.
„Heimathöhle Religion“
„Menschen brauchen Orte. Brauchen Verortung,“ erklärte Bischöfin Nora Steen in ihrem Bericht. Die Kirche sei für viele ein Zuhause, das Geborgenheit und Orientierung schenkt – ein Gedanke, den sie mit dem theologischen Bild der „Heimathöhle Religion“ von Fulbert Steffensky unterstrich. „Nur die gut verwurzelten Bäume trotzen schweren Stürmen,“ so die Bischöfin weiter. Steen berichtete von zahlreichen Begegnungen in Gemeinden, bei diakonischen Einrichtungen und mit Partner*innen aus Politik und Zivilgesellschaft. Dabei hob sie die Bedeutung der Zusammenarbeit im Sozialraum hervor. „Kirche und Diakonie sind entscheidend dafür, in einer sich wandelnden Gesellschaft neue Formen des Miteinanders zu gestalten,“ erklärte sie.
„Wir sind geborgen, aber nicht gebannt in der Gegenwart.“
Auch den interreligiösen Dialog, die Bewahrung der Demokratie und die Unterstützung von Geflüchteten stellte Nora Steen in den Fokus ihres Berichtes. Besonders bewegend schilderte sie ihre Begegnungen mit Ehrenamtlichen und Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen auf die Kirche zählen. „Wir müssen als Kirche Heimat geben, uns öffnen und zugleich klar in der Welt positionieren,“ sagte die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein. Ihr Fazit: „Wir sind geborgen, aber nicht gebannt in der Gegenwart.“ Die Kirche sei wie ein „Rohbau jener Heimat, die wir erwarten“, der weiterentwickelt werden müsse – sowohl innerlich als auch in ihrer Außenwirkung.