Mit dem Ziel, Kirche, Kultur und Soziales miteinander zu verbinden, soll das Kloster zu einem Zentrum für alle Menschen werden.
10.10.2024
Von Lena Weber
(Hermeskeil/lw/bt) – Das „Klösterchen“ in Hermeskeil hat Anfang Oktober seine Wiedereröffnung mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. Im März 2022 hatten die letzten Franziskanerinnen das Kloster verlassen; die Zukunft des hübschen Ensembles aus Kirche und Konventgebäude schien ungewiss. Nun soll neues Leben in das „Kulturkloster“ kommen. Mit dem Ziel, Kirche, Kultur und Soziales miteinander zu verbinden, soll der Ort zu einem Zentrum für alle Menschen werden.
Schon am 3. Oktober begannen die Feierlichkeiten mit einer Lichterprozession mit rund 100 Teilnehmenden ausgehend von der Pfarrkirche St. Martinus hin zur Klosterkirche. Noch einmal einige Besucher mehr ließen sich anschließend vom Ambiente der „Go(o)d Night ansprechen. Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich bewegt und berührt, dass das Klösterchen nun wieder eine Rolle im spirituellen Leben von Hermeskeil spielen wird. Höhepunkt des Wochenendes war das Franziskusfest mit dem Gottesdienst am 4. Oktober, den mehr als 200 Menschen besuchten. Dekan Christian Heinz freute sich über viele neue Gesichter und zeigte sich überrascht, dass noch mehr Besucher als bei der Verabschiedung der Franziskanerschwestern im März 2022 zugegen waren. Das zeige einmal mehr: „Das Kloster zieht an“. Peter Kretz (Vertreter des Verbandsbürgermeisters), sagte in seiner Ansprache, am Beispiel des Klösterchens könne man sehen, dass es nur noch „gemeinsam“ gehe: Hier hätten Kirche, Kultur und Soziales unter einem Dach in einer vielversprechenden Kooperation zusammengefunden und etwas „Neues“ erschaffen.
Die Wendelinus-Wallfahrtswoche lockt vom 15. bis 22. Oktober Pilger von nah und fern nach St. Wendel. Sie erwartet ein vielseitiges Programm aus Gebet, Musik und Kultur.
8.10.2024
Von Ute Kirch
(St. Wendel/uk) - Mit einer Eucharistiefeier und der Enthüllung des Schreins des Heiligen Wendelins beginnt am Dienstag, 15. Oktober, 18 Uhr, die Wendelinus-Wallfahrtswoche in der Basilika St. Wendel. Unter dem Motto „Gott suchen wie St. Wendelin“ sind bis zum Dienstag, 22. Oktober, die Gläubigen zu Gottesdiensten und Anbetung, zum Pilgern und zur Begegnung eingeladen. Die Kollekten der Pilgerämter kommen der St. Wendeler Tafel zugute.
„Wir brauchen solche Orte und Stätten, an denen wir unsere Mühsal, unsere Nöte, unsere Sorgen und Ängste, aber auch unseren Dank und unseren Jubel hinbringen und abladen können. Stellen, an denen wir uns besonders aufgehoben und Gott nahe fühlen“, sagt Dekan Pfarrer Klaus Leist. Viele, die zum Grab des Heiligen Wendelin kämen, wollten dort „neue Lebenskräfte aus Ihrem Glauben in Gottes Nähe“ tanken. Auch Papst Franziskus habe im November 2023 zum Wallfahren ermuntert: „Die Wallfahrt zu Heiligtümern ist nämlich ein klarer Ausdruck des Vertrauens in Gott.“
9.10.2024
(München/Rom//wsk) - Wir sind Kirche sieht die derzeit tagende zweite Vollversammlung der Weltsynode als folgerichtigen Schritt, das partizipatorische Kirchenverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) endlich auf allen Ebenen lebendig werden zu lassen. Die spannungsreichen Diskussionen und Polarisierungen innerhalb und außerhalb der Synodenaula zeigen, wie dringend notwendig dieser Transformationsprozess jetzt ist. Die römisch-katholische Zentralkirche darf nicht noch einmal die „Zeichen der Zeit“ ignorieren, wie dies vor dem Zweiten Vatikanum der Fall war.
Die entscheidende Frage für die Zukunft ist, ob es mit der von Papst Franziskus erweiterten Bischofssynode gelingen kann, die Reformstaus und Grundwidersprüche gegenüber dem Kern der biblischen Überlieferung – ausschließlich männlicher Klerikerstand unter Ausgrenzung der Frauen von allen Weihen und zentralen Entscheidungen – aufzulösen. Wenn die Rückbesinnung auf die Taufwürde entscheidendes Merkmal der Kirchenzugehörigkeit ist, so muss dies zu einer neuen Theologie und Neuausrichtung aller kirchlichen Strukturen führen, die als Dienste und nicht als nicht als Ämter und Privilegien zu gestalten sind.
Gelänge es der römisch-katholischen Weltkirche, der größten christlichen Kirche, ein der urchristlichen Botschaft entsprechendes Geschlechterbild vorzuleben, so könnte dies ein glaubwürdiges und strahlkräftiges Vorbild sein. Dies wäre ein wahrhaft prophetisches Zeugnis.
Auseinandersetzung um Anthropologie, Theologie und Frauenbild
Die Aussagen von Papst Franziskus an der katholischen Universität in Belgien zum Frauenbild und das starre Festhalten an einer dualistischen Anthropologie sind aus der Zeit gefallen. Nur einen Tag, nachdem Kardinal Kevin Joseph Farrell, Präfekt des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben, die vielfältigen Verfehlungen der Kirche gegenüber den Frauen bekannt hat, kündigte der Glaubenspräfekt Kardinal Victor Fernandez ein neues lehramtliches Dokument zur Rolle der Frau in der Kirche an und wehrte Erwartungen auf das Frauendiakonat ab. Die Zeit sei noch nicht reif. Dies ist ein erneuter Affront gegenüber allen Frauen und widerspricht der angestrebten Synodalität.
Wir sind Kirche begrüßt, dass die Aussagen des Papstes wie auch die Ankündigung des Glaubenspräfekten nicht mehr unwidersprochen hingenommen werden. Nach Ansicht vieler Reformkräfte innerhalb des Kirche geht es bei der Frage nach der Frauenweihe nicht mehr um ein Ob, sondern um ein Wann und Wie. Deshalb tragen jetzt die Mitglieder der Weltsynode und alle im Vatikan eine hohe Verantwortung, die vielen alten Knoten aufzulösen, die im Widerspruch zur christlichen Botschaft stehen. Auch von jedem einzelnen Bischof erwartet Wir sind Kirche, sich jetzt mit ganzer Kraft zum Prinzip der Synodalität zu bekennen und konkret synodal zu handeln, und zwar auf allen Ebenen.
Die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil verschleppten Reformen müssen endlich umgesetzt werden, wenn die Rede von Gott nicht hohl werden soll. Gottesfrage, Strukturfragen und der Dienst für die Menschen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden! Nur wenn die Kirche den Mut hat, ihre eigenen Strukturen zu reformieren, hat sie auch die moralische Kraft und Berechtigung, sich zu aktuellen Problemen zu äußern und ihre vielfältigen Aufgaben in der Gesellschaft wahrzunehmen.
Tagung von Wir sind Kirche International 11.-14. Oktober 2024 in Rom
Wie im vergangenen Jahr wird der weltweite Zusammenschluss We Are Church International sein Jahrestreffen unter dem Leitwort „EQUALITY“ während der Synode in Rom abhalten, um Kontakt zu den Teilnehmenden der Weltsynode zu suchen und für Reformen zu werben. Außerdem wird ein neues Koordinationsteam gewählt. Tagungsort ist Casa Maria Immaculata vom 11. bis 14 Oktober 2024
We Are Church International (WAC) wurde 1996 in Rom gegründet und ist ein weltweiter Zusammenschluss nationaler Kirchenreformgruppen. WAC setzt sich für die Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils und der daraus entwickelten Theologie und pastoralen Praxis ein. WAC umfasst derzeit mehr als 20 Mitgliedsländer und ist mit anderen internationalen Reformbewegungen vernetzt.
Termine aller Reformkräfte während der Synode in Rom: https://spiritunbounded.org/2024-events
KirchenVolksKonferenz Köln und Konzilsversammlung Stuttgart nach der Weltsynode
Beide synodalen Prozesse, der 2019 in Deutschland begonnene wie der 2021 begonnene für die Weltkirche, sind unverzichtbar und müssen inhaltliche Fortschritte und konkrete Ergebnisse bringen! Wichtig ist das Engagement aller Reformkräfte auch hierzulande, und zwar unabhängig davon, was bei der Synode in Rom beschlossen oder nicht beschlossen wird. Die Reformkräfte gehen auf jeden Fall weiter auf dem Synodalen Weg:
7.10.2024
(Berlin/bfw) Mit einem festlichen Gottesdienst in der Gethsemanekirche in Berlin Prenzlauer Berg wurde am heutigen Erntedanksonntag das zehnjährige Jubiläum der Aktion „5.000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ gefeiert. Etwa 200 Jugendliche, Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz, und Bäckerpräsident Roland Ermer beteiligten sich am Gottesdienst. Die Aktion verbindet seit einem Jahrzehnt Konfirmandenarbeit mit sozialem Engagement und Handwerkskunst.
Mit dem Leitsatz „Jetzt geht das Backen los!“ am Ende des Gottesdienstes ist nun offiziell der Startschuss gefallen.
Deutschlandweit backen Konfirmand*innen aller Landeskirchen der EKD mit lokalen Bäcker*innen bis zum 1. Advent für den guten Zweck. Mit den Spenden werden Bildungsprojekte von Brot für die Welt unterstützt – in diesem Jahr in Malawi, Vietnam und Paraguay.
7.10.2024
(Greifswald/sk) - Die diesjährige 48. „Weihnachtliche Bläsermusik im Kerzenschein“ findet am Sonnabend, 14. Dezember, um 15 Uhr, 17 Uhr und 19 Uhr in der St. Marienkirche Greifswald statt. Das Posaunenwerk Mecklenburg-Vorpommern lädt herzlich dazu ein. Der Einlass zu den jeweiligen Musiken erfolgt eine halbe Stunde vor Beginn. Unter der Leitung von Landesposaunenwart Martin Huss spielen 200 Bläserinnen und Bläser aus Posaunenchören der evangelischen Kirche in Mecklenburg-Vorpommern sowie Gäste von weiter her Advents- und Weihnachtslieder in der mit hunderten von Kerzen stimmungsvoll erleuchteten Marienkirche. Für die Konzertbesuchenden gibt es auch die Gelegenheit zum Mitsingen. Der Eintritt ist frei.
Einlasskarten in der Annenkapelle
Am 25. November sind die kostenfreien Einlasskarten in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und von 17 bis 19 Uhr in der Annenkapelle von St. Marien gegen eine Schutzgebühr in Höhe von einem Euro erhältlich. Kartenreservierungen vorab sind leider nicht möglich. Für einen großen Teil der Greifswalder und für viele Menschen der Region ist die jährliche „Bläsermusik im Kerzenschein“ mit ihren geistlichen Klängen fester und unverzichtbarer Bestandteil der Vorweihnachtszeit sowie eine untrennbar mit der Adventszeit in der Hansestadt verbundene Tradition, die sich über Jahrzehnte fortwährender Beliebtheit erfreut. Die „Bläsermusik im Kerzenschein“ stützt sich vor allem auf das beträchtliche ehrenamtliche Engagement seitens der Kirchengemeinde und der beteiligten Bläserinnen und Bläser.
7.10.2024
(Karlsruhe/ekiba) - Heike Springhart, die Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden (Ekiba), besucht in der Zeit vom 8. bis zum 19. Oktober die Iglesia Evangélica del Río de la Plata
(IERP) in Südamerika. Im Rahmen ihres zwölftägigen Aufenthalts wird sie verschiedene Projekte und Gemeinden vor Ort besuchen. Zudem unterzeichnet Heike Springhart eine Partnerschaftsvereinbarung
mit der IERP. Der letzte offizielle Besuch der Ekiba fand vor rund 16 Jahren statt.
Am Dienstagmorgen südamerikanischer Ortszeit wird die Delegation der Evangelischen Landeskirche in Baden, zu der neben der Landesbischöfin auch Kirchenrätin Anne Heitmann, Leiterin der Abteilung Ökumene und Kirche weltweit, und Kirchenrat Jens Adam gehören, im argentinischen Buenos Aires eintreffen.
Am Hauptsitz der Iglesia Evangélica del Río de la Plata, einer unierten Kirche mit rund 27.500 Mitgliedern in den drei Ländern Argentinien, Paraguay und Uruguay, ist zum Auftakt eine Begegnung mit Freiwilligen des Ökumenischen Friedensdienstes (FÖF) geplant.
Tags darauf reist die badische Delegation weiter zur Synode der Iglesia Evangélica del Río de la Plata nach Esperanza (Argentinien). Dort wird Heike Springhart zum Abschluss des dreitägigen Treffens eine Partnerschaftsvereinbarung mit der IERP unterzeichnen. Die Vereinbarung soll helfen, die bereits intensive Partnerschaft im kirchlichen Nord-Süd-Kontext auf Augenhöhe nachhaltig weiterzuentwickeln.
Trotz der unterschiedlichen Kontexte beider Kirchen verbinden sie eine Reihe gemeinsamer Anliegen und Fragestellungen, bei denen beide Kirchen voneinander lernen können - wie beispielsweise bei der Frage nach der Rolle der Kirche in der Gesellschaft als kleine oder kleiner werdende Kirche.
Im Rahmen der Reise besucht die Landesbischöfin in den folgenden Tagen außerdem verschiedene Gemeinden und wegweisende soziale und ökologische Projekte. Darunter befinden sich ein soziales Zentrum, ein Studierendenwohnheim, Kirchengemeinden, verschiedene Schulen und Aufforstungsprojekte.
7.10.2024
(Demmin/sk). „Was Jesus zu sagen hat, hilft uns zum Leben, gibt uns Orientierung und Halt. Mit ihm können wir unser Leben zum Guten verändern. Seine Worte sind Nahrung für die Seele“, sagte die neue pommersche Pröpstin Kathrin Kühl in ihrer Predigt am heutigen Nachmittag (5. Oktober) in der Demminer Kirche Sankt Bartholomaei. Zuvor war die 51-jährige Theologin vom Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, Tilman Jeremias, in ihr leitendes Amt als Pröpstin der Propstei Demmin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis eingeführt worden. Während der Einführung hatte ihr der Bischof als sichtbares Zeichen für ihren Auftrag das Amtskreuz überreicht.
In Neuwied fand ein Aktionstag im Rahmen der Interkulturellen Wochen für Demokratie, Toleranz und Vielfalt statt.
7.10.2024
(Neuwied/ch/bt) – „Story Time“ – das war der Titel eines Aktionstages im Rahmen der Interkulturellen Wochen für Demokratie, Toleranz und Vielfalt in Neuwied, an dem sich auch die Jugendaktion „Wir gegen Rassismus“ im Bistum Trier und dem Pastoralen Raum Neuwied beteiligten.
7.10.2024
(Barth/sk) - Mit Beginn des neuen Schuljahrs startete in Mecklenburg-Vorpommern der Bibelwettbewerb 2024/2025. Initiator sind die Mecklenburgische und Pommersche Bibelgesellschaft e. V. und das für Kirchenangelegenheiten zuständige Kulturministerium. Schirmherrin des Wettbewerbs ist Kulturministerin Bettina Martin. In diesem Jahr lautet das Thema des Wettbewerbs „Angst. Und wie ich sie überwinde“. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, Schulklassen und Jugendgruppen sind aufgerufen, selbst ausgewählte oder vorgeschlagene Bibelstellen neu und kreativ zu interpretieren und ihre Sicht auf das Thema Angst und eigene Stärke zu präsentieren.
Junge Menschen entdecken die Bibel
„Mit dem Bibelwettbewerb wollen wir junge Menschen dazu animieren, sich ganz ungezwungen und kreativ mit Themen des täglichen Lebens zu beschäftigen und dabei die Bibel neu zu entdecken. Dabei können die Betrachtungen kritisch oder unkritisch, fröhlich oder ernst sein. Hierzu gibt es keinerlei Vorgaben“, so Bettina Martin. „In diesem Jahr geht es um das Thema Ängste und die Suche nach Lösungen, etwas, das auch Kinder und Jugendliche bereits aus ihrem Alltag kennen.“
Sr. Daisy Anne Lisania Augustine aus Papua-Neuguinea ist diesjähriger Missio-Gast im Bistum Trier. Aus Anlass des Weltmissionssonntags am 27. Oktober wird sie als eine „Stimme starker Frauen“ unterwegs sein.
5.10.2024
Von Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier
(Bistum/bt) - Auf Einladung von Missio besucht jedes Jahr ein Gast aus einem Land, zu dem lange Projektpartnerschaften bestehen, auch das Bistum. Sr. Daisy Augustine aus Papua-Neuguinea wird diesmal im Vorfeld des Weltmissionssonntags in der Diözese zu Gast sein. Sie berichtet über ihr Land und besonders über die Herausforderungen, vor denen vor allem Frauen in vielen Staaten des Pazifiks gerade angesichts des Klimawandels stehen. „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ lautet das Motto, das Missio für den Sonntag der Weltmission ausgewählt hat.
5.10.2024
(Düsseldorf/bdkj) - Der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun, befindet sich während der Bischofssynode im Oktober in Rom, um gemeinsam mit den deutschsprachigen Jugendverbänden aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol die Positionen junger Katholik*innen sichtbar zu machen und mit Personen aus der Weltkirche ins Gespräch zu kommen.
„Es ist notwendig, dass die Perspektiven junger Menschen in den Entscheidungsprozessen der Weltsynode berücksichtigt werden“, erklärt Podschun. „Daher kritisieren wir deutlich, dass kaum junge Menschen an den Beratungen in der Synode teilnehmen. Das ganze Volk Gottes muss möglichst repräsentativ beteiligt sein, auch an den Entscheidungen.”
„Junge Menschen beschäftigt vor allem die Reformbedürftigkeit der Kirche. Das Teilen von Macht, der Abbau von Klerikalismus, die Demokratisierung und Modernisierung der Kirche und die Gleichberechtigung von Frauen und nonbinären Personen sind einige der Themen. Die jüngsten Äußerungen des Papstes in Belgien zeigen beispielsweise, dass Misogynie in Struktur und Kultur der Kirche eingewoben sind. Der Vatikan muss endlich die systemischen Ursachen sexualisierter Gewalt und von Diskriminierung anerkennen“, so Podschun. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Machtverhältnisse innerhalb der Kirche unverändert bleiben. Junge Menschen fordern jetzt Reformen ein, diese können nicht mehr warten.“
In den nächsten Wochen wird Podschun in seiner Arbeit in Rom durch wechselnde junge Menschen unterstützt. Gemeinsam haben Vertreter*innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol (DACHS-Gruppe) für die Zeit der Synode eine Wohngemeinschaft in Rom gebildet.
Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kirche, Staat und Gesellschaft.
Der Paulinus-Verlag bringt wie in den Vorjahren eine Weihnachtskarte heraus, deren Erlös an von Obdachlosigkeit betroffene Menschen geht.
1.10.2024
Von Stefan Schneider
(Trier/sts) – Zu den gelebten Traditionen der Weihnachtszeit gehört auch, die Menschen, die einem besonders wichtig sind, mit Weihnachtsgrüßen im Blick zu halten sowie die Bedürftigen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, verstärkt in den Blick zu nehmen. So gibt es auch in diesem Jahr vom Paulinus-Verlag eine Weihnachtskarte für einen guten Zweck: Der gesamte Erlös geht an Angebote der Caritas für Menschen, die von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffen sind. Unterstützt wird die Aktion vom Trierer Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg.
Auch im Bistum Trier gibt es zunehmend Menschen, die in solche Krisensituationen geraten sind. Die Hintergründe hierfür sind vielfältig: Tragische Lebensereignisse, Arbeitslosigkeit, Resignation oder fehlende soziale Bindungen. Wegen steigender Mietpreise finden immer weniger Menschen eine bezahlbare Bleibe. Die Dienste und Einrichtungen der Caritas sowie der katholischen Verbände bieten im Bistum Trier wichtige Hilfen für wohnungslose Menschen an.
Es gibt sechs stationäre Angebote, wie Übernachtungsheime und neun ambulante Hilfsangebote mit Notübernachtungsstellen, Tagesaufenthalten, Beratungsstellen und Angeboten zur medizinischen und hygienischen Versorgung. Der Erwerb jeder einzelnen Weihnachtskarte generiert einen kleinen Spendenbeitrag zur Unterstützung dieses caritativen Hilfsangebots.
Schnell sein lohnt sich, denn unter allen Bestellungen, die bis zum 31.10.2024 eingehen, verlost der Paulinus-Verlag zehn Buch-Pakete der Titel „Was die Welt im Innersten zusammenhält“ und „Einfach Advent“. Die Karte kann für 1,90 Euro bestellt werden via E-Mail: buchversand@paulinus-verlag.de oder unter www.paulinus-verlag.de/produkt/weihnachtskarte-2023/
4.10.2024
(Karlsruhe/Freiburg/ekiba) - . Ein Jahr nach dem terroristischen Angriff der Hamas-Miliz auf Israel erinnern die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Prof. Dr. Heike Springhart, und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger an die Getöteten und rufen zum Gebet für den Frieden auf. In einer gemeinsamen Erklärung zum 7. Oktober schreiben sie:
„Anlässlich des Jahrestags der terroristischen Attacken der Hamas auf Israel am und nach dem 7. Oktober rufen wir die Christinnen und Christen in Baden dazu auf, der Opfer, der noch in der Gewalt von Hamas verbliebenen Geiseln und aller betroffenen Familien zu gedenken. Die Angriffe, die sich oft als sexualisierte Gewalt gezielt gegen Frauen wendeten, haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Aussicht auf Frieden in Israel und Palästina weiter entfernt ist als je zuvor. Zugleich hat der kurz danach von Israel zur Selbstverteidigung begonnene Krieg im Gaza-Streifen katastrophales Leid über die dortige Zivilbevölkerung gebracht.
Es ist uns wichtig, die Erinnerung an das, was sich am und nach dem 7. Oktober in der Nähe des Gaza-Streifens an unmenschlichen Dingen zugetragen hat, wachzuhalten, und unseren jüdischen Schwestern und Brüdern in Deutschland sowie in Israel solidarisch beizustehen. Die Attacken waren nicht nur ein Angriff auf Israel, sondern auf die Menschlichkeit selbst. Gleichzeitig hat der 7. Oktober die Menschen im Gaza-Streifen in größtes Leid gestürzt, was die Hamas bewusst einkalkuliert hat, denn sie lebt von Hass, Terror und Krieg. Davon betroffen ist ein Großteil der palästinensischen Bevölkerung. Im Westjordanland kommt es immer häufiger zu Angriffen durch radikale Siedler oder zu größeren Einsätzen der israelischen Armee. Diese Gewaltspirale erfüllt uns deshalb mit großer Sorge auch um unsere christlichen wie muslimischen Schwestern und Brüder in der Region, deren Hilferufe uns täglich erreichen. Wir appellieren, in diesem Konflikt keine Menschen gegeneinander auszuspielen, nicht durch die Sprache neue Gewalt zu schüren, sondern das Leid der israelischen sowie der palästinensischen Bevölkerung zu sehen und das Andenken der Opfer unterschiedslos zu ehren.
Wir rufen deshalb am 7. Oktober zu Gedenkfeiern und Friedensgebeten auf und bitten Sie, an diesem Tag die Opfer von Gewalt und Krieg in Israel und Palästina in den Mittelpunkt zu stellen: Ihnen, den Hinterbliebenen, den Menschen in Israel, im Gaza-Streifen und im Westjordanland, sollten unsere ungeteilte Sorge, unsere Gebete gelten, verbunden mit der Bitte um einen Frieden, der es allen Kindern ermöglicht, ohne Angst, ohne Freiheitseinschränkungen, ohne Terror in ihrer Heimat aufzuwachsen. An einigen Orten finden an diesem Tag bereits Gedenkveranstaltungen statt, die unterstützt werden sollten. Gedenkfeiern oder Friedensgebete sollten ökumenisch und wo immer möglich interreligiös in Kooperation mit jüdischen und muslimischen Gemeinden gehalten werden.
Wir verweisen zur Vorbereitung auf die „Vorlage für ein Ökumenisches Friedensgebet aus Anlass des Jahrestages des Angriffs auf Israel“ sowie auf das „Gebet für den Nahen Osten“ der EKD. Für die optionale Sammlung von Kollekten weisen wir auf die Möglichkeit von Spenden an das „Caritas Baby Hospital“ oder die Dar al- Kalima Universität Bethlehem hin. Im Caritas Baby Hospital sind in der Vergangenheit bereits Kinder aus dem Gaza-Streifen behandelt worden, allen Kindern des Westjordanlands wird dort eine medizinische Behandlung ermöglicht. Mit der Dar al-Kalima Universität in Bethlehem werden enge Verbindungen gepflegt. Sie ist durch Angriffe am 17. September schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und auf unsere bleibende Unterstützung angewiesen.
Möge Gott dem von Ihm verheißenen Land Frieden und den Menschen die Fähigkeit zur Vergebung schenken. Möge Er uns darin unterstützen, uns für Menschen und deren Rechte einzusetzen, ohne Ansehen der Herkunft, Religion oder Ethnie.“
4.10.2024
(Darmstadt/cs) - Am 6. Oktober um 11 Uhr predigen Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), und Wolfgang Pax, Generalvikar des Bistums Limburg, gemeinsam in einem ökumenischen Erntedankgottesdienst in der St. Martin-Kirche im hessischen Kelkheim. Am Gottesdienst nimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil, der die Erntekrone des Deutschen Bauernverbandes entgegennehmen wird.
Veranstalter sind der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Landfrauenverband, die Evangelische Kirche in Deutschland und die Katholische Landvolkbewegung Deutschlands. Zentraler Teil des ökumenischen Gottesdienstes ist die Predigt, die gemeinsam von Volker Jung und Wolfang Pax gestaltet wird.
„An Erntedank wird uns bewusst, dass Gott uns mit in seine Arbeit an der Schöpfung hineinnimmt. Unser Auftrag ist es, Leben zu fördern und zu stärken. Dazu gehört auch, heute so zu leben, dass die nächsten Generationen noch gut auf dieser Erde leben können. Und es geht noch um mehr: Leben fördern und stärken – das heißt auch: daran arbeiten, dass Menschen gerecht und in Frieden zusammenleben können“, sagt Jung in der Predigt. Er betont: „Im Hier und Heute geht es außerdem darum, dass Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, von dieser Arbeit leben können müssen.“
Pax spannt den Bogen zur politischen Dimension: „Auch in diesem Jahr feiern wir Erntedank in einer unfriedlichen, auch bedrückenden Welt. Wir möchten daran erinnern, welch großes Geschenk in den vergangenen Jahrzehnten das Miteinander in Europa war. Das haben Menschen zusammen erarbeitet, und Gott hat uns dadurch Frieden geschenkt. Auch hier ist es wie mit dem Kreislauf von Aussaat und Ernte: Achtsamkeit, Sorge und Pflege braucht es nicht allein auf dem Acker, sondern auch in unserem sozialen und demokratischen Zusammenleben.“
Nach dem Gottesdienst ist eine Begegnung mit Steinmeier, Jung und Pax im Rahmen eines landwirtschaftlichen Marktes hinter der Kirche möglich.
Über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsident ist Volker Jung, Präses der Kirchensynode ist Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen nicht nur vom Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen, sondern vor allem von den fast 60.000 Ehrenamtlichen, die sich in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge engagieren. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus u.a. in der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau organisiert, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil. Weitere Informationen gibt es unter https://www.ekhn.de/ueber-uns.
Die Morgenandacht auf NDR 1 Radio MV hält am Freitag (4. Oktober 2024) Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Sie beschäftigt sich mit Hoffnungslichtern in ungewisser Zeit und zieht eine Parallele zur friedlichen Revolution vor 35 Jahren.
(Schwerin/dds) - Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) spricht am Freitag (4. Oktober 2024) um 6:20 Uhr die Morgenandacht auf NDR 1 Radio MV und gibt christliche Antworten auf Fragen unserer Zeit. In ihrer Andacht am Morgen nach dem Tag der Deutschen Einheit beschäftigt sich die Landesbischöfin mit Hoffnungslichtern in ungewisser Zeit. Sie erinnert daran, wie während der friedlichen Revolution aus Kerzen in den Händen vieler Menschen Hoffnungslichter wurden, und spricht darüber, wie wir heute daraus Kraft für das Bewältigen der gegenwärtigen Krisen ziehen können.
Die Morgenandacht ist zu hören auf NDR 1 Radio MV um 6:20 Uhr oder als Podcast unter folgendem Link Morgenandacht
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt eröffnet am 6. Oktober 2024 die Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ für die Nordkirche in Malchin. Spenden unterstützen Bildungsprojekte weltweit.
3.02.2024
(Schwerin/Malchin/kai) -. Zum Erntedankfest am Sonntag, den 6. Oktober 2024 ab 10 Uhr eröffnet Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, in Malchin die bundesweite Aktion „5000 Brote“ für das Gebiet der Nordkirche. Matthias Grenzer, Landesinnungsmeister des Bäcker- und Konditorenhandwerks Mecklenburg-Vorpommern, hält ein Grußwort. Nach dem Auftaktgottesdienst in der Malchiner St. Johannis-Kirche werden frische Brote verteilt. Mit Unterstützung des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA ) wird derzeit an vielen weiteren Orten der Nordkirche gebacken. Spenden für Brot für die Welt sind willkommen.
Gemeinsames Backen mit der Landesbischöfin
Gebacken wurden die Laibe am Vortag von Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Malchin und Umgebung zusammen mit der Landesbischöfin unter der fachkundigen Anleitung der Stavenhagener Bäckerei Hatscher. „Ich freue mich, dass sich so viele Konfirmandinnen und Konfirmanden in der gesamten Nordkirche an der Aktion beteiligen und wir den Auftaktgottesdienst am Erntedanktag feiern dürfen. Das gemeinsame Backen wird für mich eine besondere Erfahrung in einer wunderbaren Gemeinschaft. Bislang habe ich noch nie eine solch große Menge Teig verarbeitet und noch nie mit so viel Engagierten am Backofen gestanden“, sagt Kristina Kühnbaum-Schmidt vorab. „Besonders aber freut mich, dass der Erlös Kindern und Jugendlichen weltweit Bildung ermöglicht“, so die Landesbischöfin, die auch Vizepräsidentin des Lutherischen Weltbundes (LWB) ist.
230.000 Brote in zehn Jahren
Deutschlandweit fand die Back-Aktion erstmals 2014 statt. In den vergangenen zehn Jahren fertigten rund 60.000 Konfis fast 230.000 Brote. Spenden kommen Kinder- und Jugendbildungsprojekten weltweit zugute. Dabei sind die Länder Malawi, Vietnam und Paraguay dieses Jahr im Fokus. „5000 Brote“ ist eine Aktion der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks und von Brot für die Welt. Auf dem Gebiet der Nordkirche organisierten sie der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA) in Zusammenarbeit mit der Bäcker- und Konditorvereinigung Nord e.V. (BKV Nord) und den drei Diakonischen Werken. Schirmherrin ist Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.
2.10.2024
(Karlsruhe/Heidelberg/ekiba) - Die Evangelische Kirche in Heidelberg und die Evangelische Landeskirche in Baden laden für Sonntag, 27. Oktober, ab 17 Uhr zur Verleihung des Hermann-Maas-Preises
an Margot Friedländer und die Initiative ZWEITZEUGEN in die Heiliggeistkirche in Heidelberg ein.
Der Hermann-Maas-Preis wird alle vier Jahre von der Hermann-Maas-Stiftung mit Sitz in Heidelberg an Persönlichkeiten und Institutionen verliehen, die sich in besonderer Weise für den christlich-jüdischen Dialog und für Menschlichkeit in unserer Gesellschaft einsetzen.
In diesem Jahr hat sich die Jury der Stiftung dafür ausgesprochen, Margot Friedländer und die Initiative ZWEITZEUGEN e.V. mit dem Hermann-Maas-Preis zu würdigen: „Margot Friedländers unerschütterliches persönliches Bemühen, als Zeitzeugin die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten, und ihre ebenso unerschütterliche, tiefe Menschenliebe, die für Versöhnung und Hoffnung unter allen Völkern und Nationen einsteht, beeindrucken uns zutiefst.“
Darüber hinaus ist es in Zeiten eines neu aufflammenden Antisemitismus besonders wichtig, die Erinnerungskultur der ersten, betroffenen Zeugen durch „Zweitzeugen“ für künftige Generationen immer neu aufrecht zu erhalten. Genau dieser Arbeit weiß sich der Verein ZWEITZEUGEN verpflichtet. Er ermutigt und befähigt junge Menschen, durch das Weitergeben der Geschichten von Überlebenden des Holocaust selbst zu Zweitzeug*innen zu werden.
Die Verleihung des Hermann-Maas-Preises findet statt am:
Sonntag, 27. Oktober 2024, 17 Uhr,
in der Heiliggeistkirche,
Heiliggeistgasse 394, Heidelberg.
Der Ablauf:
Zur Person
Hermann Maas war als evangelischer Pfarrer und Prälat an Heiliggeist Vorreiter des christlich-jüdischen Dialogs und der Völkerverständigung. Er ist Ehrenbürger der Stadt Heidelberg und wurde vom Staat Israel als erster Deutscher mit der Yad Vashem Medaille als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet.
2.10.2024
(Osnabrück/ uo) - Das an der Universität Osnabrück durchgeführte historisch-juristische Forschungsprojekt „Betroffene - Beschuldigte - Kirchenleitung: Sexualisierte Gewalt an Minderjährigen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen im Bistum Osnabrück“ gibt die erstmals ermittelten Gesamtzahlen zu Betroffenen, Taten und beschuldigten Klerikern im Bistum Osnabrück bekannt. Überdies präsentieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ergebnisse neuer Forschungsansätze dazu, wie Tatvorwürfe durch Beschuldigte, Kirchenverantwortliche und das soziale Umfeld umgedeutet wurden und wie es dadurch möglich wurde, Taten zu begehen und zu verdecken.
Für den Zeitraum von 1945 bis zur Gegenwart ermittelte die Forschungsgruppe 122 Priester und Diakone, denen sexualisierte Gewalt an 349 Betroffenen vorgeworfen wird. Konkrete Hinweise liegen zu mindestens 60 weiteren Betroffenen vor, so dass eine Mindestzahl der Betroffenen im Bistum Osnabrück über 400 als gesichert anzunehmen ist. Über diese Zahlen hinaus ist von einem großen Dunkelfeld an Taten und Betroffenen auszugehen. Die vorgeworfenen Taten umfassen das gesamte Spektrum sexualisierter Gewalt von Distanzverletzungen bis hin zu schweren Sexualstraftaten.
2.10.2024
(Rottenburg a.N./drs) - Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat einen neuen Bischof: Prälat Dr. Klaus Krämer, aktuell der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators. Papst Franziskus hat den 60-Jährigen nach erfolgter Wahl durch das Rottenburger Domkapitel zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart ernannt. Dies wurde am heutigen Mittwoch, 02. Oktober 2024, um zwölf Uhr zeitgleich in Rom und Rottenburg bekannt gegeben.
Klaus Krämer ist als 12. Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart Nachfolger von Bischof Dr. Gebhard Fürst, der am 02. Dezember 2023 mit 75 Jahren in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Bis zur Weihe und Amtseinführung des neuen Bischofs leitet weiterhin Diözesanadministrator Dr. Clemens Stroppel die mit rund 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken drittgrößte Diözese in Deutschland. Der genaue Termin für die Bischofsweihe und Amtseinführung von Klaus Krämer wird zeitnah bekanntgegeben, soll aber auf jeden Fall noch in diesem Jahr stattfinden.
Am 14. Januar 1964 in Stuttgart geboren, empfing Klaus Krämer die Priesterweihe am 19. Juni 1993 in Neresheim. Krämer war Vikar in der Münstergemeinde Heilig Kreuz in Rottweil. Von 1994 bis 1997 war er Bischöflicher Sekretär des damaligen Bischofs Dr. Walter Kasper. Nach seiner Promotion an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg im Breisgau wurde er 1999 Domkapitular an der Rottenburger Kathedrale und Leiter der Hauptabteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat, ab 2004 zusätzlich dazu auch Bischofsvikar für die Ausbildung der pastoralen Berufe.
Von Oktober 2008 bis August 2019 freigestellt für den Dienst des Präsidenten des Internationalen Katholischen Missionswerks Missio in Aachen, seit Februar 2010 auch für das Kindermissionswerk Die Sternsinger, ist Klaus Krämer seit dem 01. April 2020 wieder in der Rottenburger Diözesanleitung als Domkapitular.
Als Beauftragter der Diözese für den Katholikentag hat Klaus Krämer den 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart im Mai 2022 maßgeblich mit organisiert. Neben der Leitung der Hauptabteilung Kirchliches Bauen übernahm er ab Juli 2023 das Amt des Kanzlers der Bischöflichen Kurie. Seit Beginn der Sedisvakanz ist er auch der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators.
Nach der öffentlichen Bekanntgabe seiner Ernennung zum 12. Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart wird Klaus Krämer in Kürze den im Reichskonkordat vorgeschriebenen Treueeid vor dem Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg ablegen. Voraussichtlich im Spätjahr wird Klaus Krämer dann im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Dom St. Martin zu Rottenburg zum Bischof geweiht und in sein Amt eingeführt. Mit dieser Amtsübernahme endet die Vakanz in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und damit auch das Amt des Diözesanadministrators.
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Die Diözese Rottenburg-Stuttgart umfasst mit ihren 1020 Kirchengemeinden und 1,6 Millionen Mitgliedern den württembergischen Landesteil Baden-Württembergs, und ist bundesweit die drittgrößte Diözese. Nach der Emeritierung von Bischof Dr. Gebhard Fürst im Dezember 2023 steht ihr bis zur Wahl eines neuen Bischofs Dr. Clemens Stroppel als Diözesanadministrator vor. Unter dem Dach der Diözese leisten 24.000 Haupt- und 170.000 Ehrenamtliche ihren Dienst für die Menschen und legen so Zeugnis ab vom lebendigen Gott. Auf dem Gebiet der Diözese stehen rund 900 Kindergärten in katholischer Trägerschaft und bieten rund 56.600 Kindern eine Betreuung; rund 100 katholische Schulen werden von 30.000 Schülern besucht, und in 849 karitativen Einrichtungen finden rund 467.800 Menschen eine Betreuung. Im Rahmen des weltkirchlichen Engagements gibt es Partnerschaften mit Diözesen in über 80 Ländern weltweit. Aktuelles sowie Hintergründe bietet die Homepage www.drs.de
2.10.2024
(Rottenburg-Stuttgart/drs) – Dr. Johannes Warmbrunn, der Sprecher des derzeit amtierenden Katholiken- und Kirchensteuerrats der Diözese Rottenburg-Stuttgart, übermittelte Dr. Klaus Krämer herzliche Glück- und Segenswünsche zur Wahl zum 12. Bischofs der Diözese, zugleich im Namen aller Katholikinnen und Katholiken der Diözese. „Nun hat die Warterei ein Ende. Wir freuen uns über diese nun doch recht schnelle Entscheidung“, so Johannes Warmbrunn. „Als Diözesanpriester, Domkapitular und zuletzt Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators kennt unser künftiger Bischof die Diözese gut – und wir kennen ihn. Wir haben wahrgenommen, wie wichtig ihm dabei das Rottenburger Modell und das Miteinander von Diözesanleitung und dem obersten gewählten Laiengremium ist. Das wurde ganz besonders in den vergangenen Monaten der Sedisvakanz deutlich.“ Johannes Warmbrunn zeigte sich davon überzeugt, dass Bischof und Gremienmitglieder auch künftig im Sinne einer synodalen Kirche gut zusammenarbeiten werden, ganz im Sinne von Papst Franziskus. Gewaltenteilung und Mitsprache sind unverzichtbare und wesentliche Haltungen für die Gestaltung unserer Diözese. Der neue Bischof könne sich darauf verlassen, engagiert, kreativ und mutig unterstützt zu werden, um nahe bei den Menschen zu sein, das Engagement vor Ort zu würdigen und die eingeleiteten pastoralen und strukturellen Vorhaben umzusetzen, so Johannes Warmbrunn. „Es wird auch künftig darauf ankommen, mit Bischof Dr. Krämer in gemeinsamer Verantwortung für eine wertschätzende Kommunikation und Transparenz kirchlichen und pastoralen Handelns zu sorgen, die Laien mit ihren Charismen aktiv zu beteiligen und die Botschaft Jesu Christi glaubwürdig zu leben.“ Er freue sich auf die Zusammenarbeit und das gemeinsame Gestalten des kirchlichen Lebens in der Diözese.
Hintergrund:
Dr. Johannes Warmbrunn ist Sprecher des Diözesanrats der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der in der Sedisvakanz, der Zeit ohne amtierenden Bischof, als Katholiken- und Kirchensteuerrat fungiert und abschließend über die Verwendung der Kirchensteuern entscheidet. In Fragen der Seelsorge, der „Pastoral“, wird der Bischof von den gewählten Laien beraten. Setzt der künftige Bischof den Diözesanrat in seiner bisherigen Verfasstheit erneut ein, vereint das Gremium die drei Funktionen als Katholikenrat, Pastoralrat und Kirchensteuervertretung, das seit über 50 Jahren bewährte „Rottenburger Modell“, dem damit ein besonderes Gewicht in der Mitsprache und Mitgestaltung der Laien zukommt.
2.10.2024
(Karlsruhe/ekiba) - Prof. Dr. Heike Springhart, die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, beglückwünscht Dr. Klaus Krämer, der am Mittwoch zum neuen Bischof der Diözese
Rottenburg-Stuttgart ernannt wurde. „Ich freue mich über die Benennung von Bischof Klaus Krämer und darauf, auch künftig mit einer gemeinsamen starken christlichen Stimme in Baden-Württemberg zu
sprechen“, sagt Prof. Dr. Heike Springhart.
Prälat Dr. Klaus Krämer ist der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators Dr. Clemens Stroppel, der die Leitung im Bistum Rottenburg-Stuttgart im Dezember mit dem Ruhestand von Bischof Dr. Gebhard Fürst übernommen hatte. Bis zur Weihe und Amtseinführung von Bischof Dr. Klaus Krämer, die noch in diesem Jahr stattfinden sollen, wird Dr. Clemens Stroppel die Leitung des Bistums noch fortführen.
Dr. Klaus Krämer ist der 12. Bischof des Bistums Rottenburg-Stuttgart, das im Jahr 1828 gegründet wurde und damit zu den jüngeren Diözesen in Deutschland zählt. Der 60-Jährige wurde im Januar 1964 in Stuttgart geboren und promovierte in Freiburg. Er war unter anderem Präsident des Katholischen Missionswerks Missio und des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, ehe er im Jahr 2020 ins Bistum Rottenburg-Stuttgart zurückkehrte und dort die Leitung der Hauptabteilung Kirchliches Bauen übernahm. Das Bistum zählt rund 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken.
Das Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ und missio Aachen gratulieren ihrem ehemaligen Präsidenten Prälat Dr. Klaus Krämer herzlich zu seiner Ernennung als neuem Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart
2.10.2024
(Aachen/Rottenburg/kmw) - Das katholische Hilfswerk missio Aachen und das Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ gratulieren ihrem ehemaligen Präsidenten Prälat Dr. Klaus Krämer herzlich zu seiner Ernennung als neuem Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. „Wir wünschen Klaus Krämer für seine neue Aufgabe Kraft und Gottes Segen. Wir freuen uns, dass die Diözese Rottenburg-Stuttgart mit Prälat Krämer einen Bischof bekommt, der über eine große weltkirchliche Expertise verfügt. Denn die Vernetzung und der Austausch zwischen den verschiedenen Ortkirchen gewinnt immer größere Bedeutung, wie nicht zuletzt die derzeitige Weltsynode in Rom zeigt“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen und Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘. Prälat Krämer war von 2008 bis 2019 Präsident von missio Aachen sowie von 2010 bis 2019 des Kindermissionswerks ,Die Sternsinger‘.
Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ – das Hilfswerk der Sternsinger
Rund 1.200 Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder weltweit werden jährlich vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ unterstützt. Einnahmen in Höhe von insgesamt rund 64 Millionen Euro standen dem Hilfswerk der Sternsinger 2022 für seine Arbeit zur Verfügung. Gefördert wurden Projekte in 91 Ländern. Neben der Förderung der Kinder-Hilfsprojekte zählen der Einsatz für die Rechte von Kindern weltweit sowie die Bildungsarbeit zu den Aufgaben. Das Kindermissionswerk nimmt Spenden für Kinder entgegen. Spendenkonto: Pax-Bank eG, IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31, BIC: GENODED1PAX.
2.10.2024
(Köln/dr) - DOMRADIO.DE überträgt im Internet-TV das Pontifikalamt zur Eröffnung des Monats der Weltmission 2024 aus der Kirche St. Maria in Hamburg-Harburg mit Erzbischof Stefan Heße.
Konzelebranten sind Erzbischof John Kardinal Ribat MSC (Port Moresby, Papua-Neuguinea), missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener und Pastor Henric Kahl. Die "Ad hoc Band" unter der
Leitung von Tabea Kawurek sorgt für die musikalische Gestaltung.
Die Übertragung der Eröffnung wird live gezeigt am 6. Oktober um 10.00 Uhr. Der Stream ist direkt zu erreichen unter https://www.domradio.de/node/403208
Unter dem
Leitmotiv „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ lenkt missiodieses Jahr im Monat der Weltmission den Blick auf die pazifische Inselwelt Melanesiens, nordöstlich von Australien. Eine Region, in der die Menschen die
Folgen des Klimawandels deutlich spüren. Steigende Meeresspiegel lassen Küsten erodieren. Die eigene Heimat droht zu versinken. Salzwasser dringt ins Landesinnere, zerstört Nutzpflanzen und
Trinkwasservorräte. In der Aktion zeigt missio, wie sich vor allem Frauen für eine Zukunft auf den Inseln engagieren und wie die Kirche sie dabei unterstützt.
Der Gottesdienst wird im Web-TV auf DOMRADIO.DE, in der DOMRADIO.DE-App sowie auf YouTube und Facebook live übertragen.
Anschließend steht der Gottesdienst in der Mediathek von DOMRADIO.DE zur Verfügung..
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratuliert zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana und betont Solidarität mit jüdischen Gemeinden. Sie ruft zu einem klaren Bekenntnis gegen Antisemitismus und zur Stärkung nachbarschaftlicher Beziehungen auf.
1.10.2024
(Schwerin/dds) - Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt hat den Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft zum heute Abend (2. Oktober 2024) beginnenden Neujahrsfest Rosch Haschana die herzlichen Grüße und Segenswünsche persönlich und im Namen der Nordkirche übermittelt. In einem persönlichen Brief drückte sie ihre Solidarität angesichts der Herausforderungen aus, denen die jüdische Gemeinschaft aktuell in Deutschland begegnet.
Schmerzhafte Erinnerungen an die Terrorangriffe vom 7. Oktober
Die Landesbischöfin verwies auf die schmerzhaften Erinnerungen an die Terrorangriffe vom 7. Oktober in Israel, die nicht nur in Israel, sondern auch weltweit tiefe Spuren hinterlassen haben. „Dieses Datum, welches sich auf ewig in das Gedächtnis nicht nur der jüdischen Gemeinschaft weltweit eingebrannt hat, jährt sich kurz nach dem Neujahrsfest zum ersten Mal. Und noch immer sind über 100 Geiseln in der Hand der Hamas. Wir gedenken der Opfer, der Männer, Frauen und Kinder und wir beten für die Freilassung aller israelischen und ausländischen Geiseln“, so Kühnbaum-Schmidt.
„Möge nach Dunkelheit wieder Hoffnung kommen“
Besonders ging sie sie auf die zunehmende Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland ein, die das Sicherheitsgefühl vieler jüdischer Mitbürger erschüttern. Die Landesbischöfin bekräftigte das klare Bekenntnis der Nordkirche, jeglicher Form von Antisemitismus und Judenfeindlichkeit entgegenzutreten. „Als Kirche sehen wir uns aufgerufen, unsere Stimme noch deutlicher gegen jede Form von Antisemitismus und Judenfeindschaft zu erheben“, erklärte Kühnbaum-Schmidt. Zum Abschluss ihres Schreibens unterstrich sie die Bedeutung des jüdischen Lebens in Norddeutschland und äußerte ihre Hoffnung, dass die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen christlichen und jüdischen Gemeinden auch in schwierigen Zeiten Bestand haben. „Möge nach Dunkelheit wieder Hoffnung kommen!“, fügte die Landesbischöfin hinzu und wünschte den jüdischen Gemeinden ein glückliches, gutes und süßes Neues Jahr.
Hintergrund: Rosch Haschana
Am Neujahrsfest Rosch Haschana, was so viel bedeutet wie „Haupt des Jahres", feiern jüdische Gläubige auch die Erschaffung der Welt. Aus diesem Grund wird Rosch Haschana auch als Tag des göttlichen Gerichts bezeichnet. Viele Gläubige nutzen die Gelegenheit, um auf ihr Leben und ihr Tun im vergangenen Jahr zurückzublicken. Gleichzeitig fassen sie Vorsätze für das neue Jahr – allen voran, Gutes zu tun.
Das Jahr „Null" ist nach jüdischem Glauben das Jahr, an dem Gott die Welt erschuf. Nach dem weltlichen Kalender war das vor 5784 Jahren, 3762 Jahre vor Christi Geburt. Mit dem heute beginnenden Neujahrsfest Rosch Haschana beginnt das Jahr 5785. Das Fest dauert bis Freitagabend (4. Oktober 2024).
28.09.2024
(Darmstadt/ Frankfurt/ ekhn) - In einer Sondersitzung hat die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) heute die aus Frankfurt stammende Theologin Christiane Tietz zur neuen Kirchenpräsidentin gewählt. Sie wird auf Volker Jung folgen und das Amt Ende Januar 2025 übernehmen.
119 Synodale haben im Frankfurter Dominikanerkloster entschieden: Die 1967 in derselben Stadt geborene Christiane Tietz wird Kirchenpräsidentin der EKHN. Tietz wird auf Volker Jung folgen, der das Amt seit 2009 innehat. Die Amtsübergabe wird am 26. Januar 2025 in Wiesbaden stattfinden.
„Ich bin eine Theologin, die in der Kirche lebt und sich in sie einbringt – und ich freue mich ganz außerordentlich, dies jetzt in dieser öffentlichen Funktion tun zu dürfen“, sagt Tietz. „Ich bedanke mich bei den Synodalen herzlich für ihr Vertrauen, das sie mir mit dieser Wahl ausgesprochen haben. Ich stehe für ein Miteinander von Innovation und dem, was aus guten Gründen auch heute noch trägt. Bei aller Veränderung, die wir als Kirche derzeit erfahren, ist mir unsere diakonische Arbeit sehr wichtig. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir auch in den kommenden Jahren eine hörbare Stimme und soziale Säule unserer Gesellschaft bleiben.“
In ihrer Vorstellungsrede sprach Tietz außerdem davon, wie prägend die Kinder- und Jugendzeit für ihren Glauben war: „Ich habe erfahren, wie wertvoll gut gemachte Jugendarbeit, Kindergottesdienste und Religionsunterricht für die eigene Entwicklung sind. Deshalb liegt es mir sehr am Herzen, Formate zu stärken, in denen Kinder, Jugendliche und ihre Familien christliche Religiosität erleben.“
Birgit Pfeiffer, Präses der Kirchensynode der EKHN, kommentiert die Entscheidung der Synode: „Heute erleben wir den Höhepunkt und Abschluss eines langen und sehr intensiven Auswahlprozesses. Als Kirchensynodalvorstand hatten wir die Aufgabe, für dieses herausragende Leitungsamt unserer Kirche geeignete Persönlichkeiten zu finden und der Synode zur Wahl vorzuschlagen. Die Kirchensynode hat heute entschieden und mit Christiane Tietz eine ausgezeichnete Theologin für uns gewonnen mit viel Erfahrung aus der EKHN und der EKD, die uns helfen wird, mitten in all der strukturellen Veränderung nicht aus dem Blick zu verlieren, was uns leitet und wozu wir als Kirche in dieser Welt stehen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Frau Tietz und wünsche ihr von Herzen alles Gute und Gottes Segen.“
Christiane Tietz wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren. Sie hat Mathematik und Evangelische Theologie auf Lehramt an Gymnasien in Frankfurt und Tübingen studiert. In Tübingen wurde sie 1999 in Evangelischer Theologie promoviert und hat sich 2004 habilitiert. Von 2008 bis 2013 war sie Theologieprofessorin an der Universität Mainz. Von 2010 bis 2012 war sie berufenes Mitglied der Kirchensynode der EKHN, von 2010 bis 2013 im Rat der EKD. Seit 2013 ist sie Ordentliche Professorin für Systematische Theologie an der Universität Zürich. Von 2015 bis 2021 hatte sie den stellvertretenden Vorsitz des EKD-Studienzentrums für Genderfragen in Kirche und Theologie inne. Längere berufliche Auslandsaufenthalte führten sie nach Chicago, New York und Princeton. Sie ist als Mitglied der EKHN berufene Synodale der EKD-Synode und Vorsitzende des Theologischen Ausschusses der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Außerdem ist sie Pfarrerin im Ehrenamt in der Dreikönigsgemeinde in Frankfurt.
Ebenfalls zur Wahl gestellt haben sich Henriette Crüwell, Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land, sowie Martin Mencke, Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der hessischen Landesregierung.
Welche Angebote für politische Bildung und Umweltbildung gibt’s in Bolivien? Und wie sieht’s im Vergleich in Deutschland aus? Um Bildung geht’s bei der Bolivienpartnerschaftswoche und in der aktuellen Folge des Podcasts „himmelwärts und erdverbunden“.
30.09.2024
Von Stefan Weinert
(Trier/sw) - Welche Möglichkeiten haben die Menschen in Bolivien, sich politisch zu bilden? Oder zu Umweltfragen, zur Klimakrise? Wie sind die Zugangsmöglichkeiten zu Bildung? Und sind wir in Deutschland so viel besser aufgestellt, oder was können wir voneinander lernen? Um Bildung geht’s dieses Jahr bei der Bolivienpartnerschaftswoche, die parallel im Bistum Trier und in Bolivien stattfindet. Im Podcast „himmelwärts und erdverbunden“ spricht Stefan Weinert darüber mit Katharina Nilles, Bolivienreferentin im Bistum Trier.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt betont auf dem Küstertag in Rickling die unverzichtbare Arbeit der Küsterinnen und Küster. Sie vergleicht sie mit Engeln, die im Hintergrund wirken, aber maßgeblich zu reibungslosen Gottesdiensten und Veranstaltungen beitragen.
30.09.2024
(Schwerin/Rickling/dds) - Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt unterstreicht in ihrer Predigt auf dem Küstertag der Nordkirche am Montag (30. September 2024) die Bedeutung und hohe Wertschätzung für die Arbeit der Küsterinnen und Küster in der Nordkirche. Wie aus im Vorfeld bekannt gewordenen Auszügen hervorgeht, hebt die Leitende Geistliche der Nordkirche die Arbeit der Küsterinnen und Küster hervor, die oft im Hintergrund wirken, aber entscheidend dazu beitragen, dass Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen reibungslos ablaufen.
Engel in unseren Kirchen
In einem Gottesdienst zum Michaelistag, dem Gedenktag der Engel im kirchlichen Festkalender, sagte die Landesbischöfin: „Als Küsterinnen und Küster sind sie auch so etwas wie Engel in unseren Kirchen: Mit klarem Verstand, mit viel Herz und auch ganz körperlichem Einsatz leisten Sie alle Tage für Tag sehr viel, damit Menschen in unseren Räumen, in unseren Kirchen, in unseren Gemeindehäusern und andernorts in Berührung und Kontakt kommen mit der frohen, der heilsamen Botschaft des Evangeliums“, so die Landesbischöfin. „Und wie die biblischen Engel stellen Sie sich dabei nicht in den Mittelpunkt im Gegenteil, oft genug bleiben sie im Hintergrund.“
Unauffällig, aber unverzichtbar
Ihre Arbeit sei unauffällig, aber unverzichtbar, sagt Kristina Kühnbaum-Schmidt, zudem würden Küsterinnen und Küster weitere zahlreiche Aufgaben erfüllen, die kaum jemand bemerkt – von der Wartung der Technik bis zum Schneeräumen am frühen Morgen. Diese Arbeiten seien aber essenziell, damit kirchliche Orte für alle zugänglich und einladend bleiben. „Der Beruf der Küsterin, des Küsters ist kein Job wie jeder andere, sondern ein Beruf aus Berufung. Singen, Beten, Gott suchen, ihm nachfolgen und anderen Gottes Nähe sichtbar machen – das gehört für viele Küster:innen zum Leben dazu.“ betont die Landesbischöfin. Ihr Dienst sei ein unverzichtbarer Bestandteil des kirchlichen Lebens, so die Vorsitzende der Kirchenleitung und dankt Ihnen ausdrücklich.
27.09.2024
(Berlin/bd) - Es ist langjährige Tradition, den Tag der Deutschen Einheit mit einem großen Festgottesdienst im Berliner Dom zu feiern. Nach den Septemberwahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg kann der 3. Oktober 2024 allerdings kein reiner Danktag sein, er wird vielmehr ein Tag zum Denken. Als Mit- und Vordenker ist Prof. Dr. Mario Voigt eingeladen. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag wird in diesem Jahr die Kanzelrede halten.
Die letzten Monate haben gezeigt, dass die Einheit Deutschlands allenfalls geopolitisch, nicht aber gesellschaftspolitisch vollendet ist. Ob es gelingt, die Deutschland-Drift umzukehren, Ost und West auch politisch und emotional einander wieder anzunähern? Wie umgehen mit den extremen Rechten und Linken in den Parlamenten? Und wie geht es weiter mit der Demokratie?
Mit dem Thementag „Spielerisch den Platz in der Kirche finden“ beschäftigte sich die Landessynode der Nordkirche mit der Perspektive von Kindern und Jugendlichen. Für die kommende Legislatur wird die Durchführung eines einmaligen eigenständigen Kinder- und Jugendgipfels empfohlen.
28.09.2024
(Kiel / Lübeck-Travemünde/dds) - Fotoecke, Motzmonster, Kuschelecke – am Freitag (27. September 2024) verwandelten sich die Tagungsräume der Landessynode im Maritim Hotel Lübeck-Travemünde in einen Spielplatz. „Ich freue mich auf einen wunderbaren, erfrischenden Thementag, den unser Ausschuss „Junge Menschen im Blick“ hoch engagiert vorbereitet hat und der zugleich unseren Blick weiten wird“, sagte zum Auftakt die Präses der Landessynode Ulrike Hillmann. „Für die Zukunft unserer Kirche ist es entscheidend, dass wir den Blick von jungen Menschen aufnehmen, ihre Ideen kennenlernen und sie stärker gemäß ihren Interessen ins Gemeindeleben einbeziehen“, so die Präses weiter. „Ich bin dankbar, dass wir uns so ausführlich Zeit nehmen.“
Nordkirchen-Projekt „Spielplatz Kirche“
„Wir möchten die Themen, Wünsche, Anregungen und Visionen der Kinder und ihrer Familien wahrnehmen. Wichtig ist, dass die Themen von den Kindern selbst eingebracht werden“, erklärte Malin Seeland, Vorsitzende des Synodalausschusses „Junge Menschen im Blick“. Das Ziel sei es, kindergerechte, sichere Räume in der Kirche zu schaffen. Für den Thementag haben die Ausschussmitglieder beispielhaft für das Angebot „Spielplatz Kirche“ (https://www.serviceportal-nordkirche.de/spielplatz-kirche) die Stationen „Godspot – Ich male meine Kirche“, „Die Fotoaktion: Ich und meine Kirche“, „Das A bis Z des Positiven“ und „Das Motzmonster“ aufgebaut, an denen die Synodalen spielerisch die Perspektive der Kinder einnehmen konnten. „Es ist beeindruckend, mit welcher Freude die jungen Menschen diesen Synodentag vorbereitet haben und diese Freude war hier auch zu spüren“, bilanzierte die Vize-Präsidentin der Landessynode Elke König nach den Workshops.
Durchführung eines eigenständigen Kinder- und Jugendgipfels
Am Nachmittag beschäftigten sich die Synodalen in weiteren Workshops mit der Perspektive von jungen Menschen und Jugendlichen, bevor sie abschließend ein Positionspapier zum Themenbereich „Junge Menschen“ in der Landessynode diskutierten und beschlossen. In dem Papier wird der neuen Landessynode, die sich im Februar 2025 konstituiert, empfohlen, einen eigenständigen Kinder- und Jugendgipfel durchzuführen. Dort sollen sich Vertreter der Kinder und Jugendlichen in der Nordkirche mit den selben Themen beschäftigen wie die Landessynode. Die Ergebnisse des Kinder- und Jugendgipfels sollen in den Abstimmungen der Landessynode bedacht und in diese integriert werden, so die Empfehlung der Kirchenparlamentarier. Der Thementag endete mit einem, von den Ausschussmitgliedern gestalteten Open-Air-Gottesdienst im Brügmanngarten der Hansestadt. Die Predigt hielt Leah Berny, stellvertretende Ausschussvorsitzende, die Abendmahlsfeier leitete Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche.
27.09.2024
(Schwerin/ nk) - Traditionell eröffnet der Ökumenische Gottesdienst die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Die von Nordkirche, den Erzbistümern Berlin und Hamburg sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ausgerichtete Feier überträgt das ZDF am 3. Oktober 2024 live ab 10:00 Uhr.
(Schwerin/Berlin/Hamburg/dds/mi) - Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2024 beginnen um 10:00 Uhr mit einem ökumenischen Festgottesdienst im Dom zu Schwerin, der zu dem am 27. Juli 2024 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommenen Residenzensemble Schwerin gehört. Der Gottesdienst wird verantwortet von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), den Erzbistümern Berlin und Hamburg sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) überträgt die gesamte Feier live.
„Vereint Segel setzen“
Unter dem Titel „Vereint Segel setzen“ nimmt der Gottesdienst das Motto des diesjährigen Feiertages zur Deutschen Einheit und die Lage Schwerins zwischen sieben Seen auf und verknüpft die Herausforderung der Seemannschaft, nur gemeinsam Schiffe erfolgreich segeln zu können, mit biblischen Lesungen, Statements aus Religion und Gesellschaft und der Vorstellung verschiedener Hilfs- und Gemeinschaftsprojekte aus Mecklenburg-Vorpommern. Das Zusammenleben von Ost und West wird dabei ebenso thematisiert wie die Herausforderungen an unsere Demokratie und der Mut, den es erfordert, Neues zu wagen. Die Predigten halten Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Nordkirche, und Erzbischof Dr. Heiner Koch (Erzbistum Berlin). Durch die einstündige Liturgie führt Domprediger Günzel Schmidt.
Zahlreiche Persönlichkeiten als Teilnehmer erwartet
Am Gottesdienst werden neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig und Bundeskanzler Olaf Scholz auch zahlreiche Ministerpräsidenten, Bundesminister und weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teilnehmen.
Es geht darum, zusammenzustehen und nicht aufzustecken
„Angesichts so vieler Herausforderungen geht es doch darum, jetzt zusammenzustehen und nicht aufzustecken. Denn, allen Ernstes: Wir lassen den Dingen doch nicht einfach ihren Lauf - und wir geben doch so leicht nicht auf, wofür vor 35 Jahren auch hier in Schwerin aus diesem Dom heraus die Menschen auf die Straße gegangen sind“, betont Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Und dies meine auch die Kernbotschaft christlichen Glaubens: die Auferstehungsbotschaft. „Gott schenkt verlässliche Hoffnung. Gott schenkt neues Leben und neue Möglichkeiten, selbst da, wo wir meinen, dass wir am Ende unserer Möglichkeiten sind, dass alles vorbei ist“, so die Leitende Geistliche der Nordkirche.“
Wer seinen Hafen nicht verlässt, wird sein Ziel nicht erreichen
„Wer die Segel setzen will und hinausfahren will in die Weite, der muss die Sicherheit des Hafens verlassen. Dazu bedarf es des Mutes zum Aufbruch. Wer den Mut nicht findet, die Küste aus den Augen zu verlieren, wird sein Ziel nie erreichen“, sagt Erzbischof Dr. Heiner Koch. „Manchmal suchen wir im Hafen Schutz, aber ein Boot, das dauerhaft im Hafen liegen bleibt, verliert seinen Sinn. Ein Schiff ist im Hafen zwar sicher, aber dafür wurde es nicht gebaut. Dass wir in Deutschland auf vielen gesellschaftlichen Feldern, besonders aber in unser aller Denken und Handeln wieder mehr Mut fassen sollten, ist auch ein Auftrag der Feier zur Deutschen Einheit“, so der Berliner Erzbischof.
„Vertraut den neuen Wegen“
Auch die Musik nimmt das Thema „„Vereint Segel setzen“ auf, vom Lied „Vertraut den neuen Wegen“ bis hin zu souligen Saxophon-Klängen. Es singt der Kammerchor der Hochschule für Musik und Theater Rostock unter Leitung von Matthias Mensching. Zudem ist „Querblech“, eine Auswahlgruppe des Posaunenwerkes Mecklenburg-Vorpommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland unter Leitung von Martin Huss zu hören. Die Orgel spielt Domkantor Jan Ernst.
Der Gottesdienst wird live zum Mitfeiern auf einer Videoleinwand auf dem Markplatz in Schwerin übertragen.
Breites Angebot der Kirche beim Bürgerfest
Die Kirchen beteiligen sich mit vielfältigen Angeboten am Bürgerfest in Schwerin. Die Nordkirche mit einem Kirchenzelt, in den das Diakonische Werk täglich mehrfach wechselnd Informationen zu seinen Mitgliedern und zur Arbeit der Diakonie präsentiert: Von den Themen Teilhabe und Pflege über Religionspädagogik und Ehrenamt wie Freiwilligendienste und Bahnhofsmission bis zu Brot für die Welt. Geboten werden Ausstellungen, Gesprächsangebote und Mitmachaktionen. Außerdem wird ein mobiler Barrista-Wagen der Lebenshilfe Mölln-Hagenow an allen drei Tage vor Ort sein, ebenso der inklusive Chor der Lebenshilfe. Dazu lädt ein Strandkorb aus einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung zum Verweilen ein.
Die katholische Propsteikirche St. Anna in der Schlossstraße wird Ort der Stille und des Gebets sein. Im Innenhof wird eine Ausstellung zu den Kirchen in der Wendezeit gezeigt und es gibt Gelegenheit für Gespräche bei Kaffee und Kuchen oder die Möglichkeit die Macher des Podcast „Stadt Land Segen_“ zu treffen. Die Caritas steht mit einem Streetwork-Anhänger und ihrer Kampagne #RadikalZugehört samt FRUST-O-MAT am Pfaffenteich in der Alexandrinenstraße. Das Katholische Hilfswerk „misso“ ist mit seinem Ausstellungstruck in der der Graf-Schack-Allee und macht sich stark für eine gerechtere Welt mit der interaktiven Ausstellung „Eine Welt. Keine Sklaverei.“.
Nach der Bildenthüllung in der Pfarrkirche (von links): Josef Kowalski, Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey, die estnische Botschafterin Marika Linntam, Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller, Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek, Bonifatiuswerk-Geschäftsführer Ingo Imenkämper, Bischof Czeslaw Kozon (Kopenhagen/Dänemark), Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey, Bischof Viktors Stulpins (Liepaja/Lettland), Künstler Thomas Jessen, die schwedische Botschafterin Veronika Wand-Danielsson, der litauische Botschafter Giedrius Puodžiūnas, Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen, Generalvikar Thomas Dornseifer (Erzbistum Paderborn) und die lettische Botschafterin Alda Vanaga.
Foto: Theresa Meier/Bonifatiuswerk
26.09.2024
(Paderborn/Corvey/mb) - Vor der leeren Grabeshöhle steigt ein Schmetterling auf – ein Symbol für die Auferstehung. In der oberen Hälfte des Bildes, das von einer rotgefliesten Mauer dominiert wird, befindet sich ein Fenster. Dort erscheint der auferstandene Jesus: Das neue Hochaltarbild in der ehemaligen Abteikirche im Weltkulturerbe Corvey zeigt eine zeitgenössische Interpretation der Auferstehungsszene. Am Mittwoch ist es im Zuge der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Nordeuropahilfe des Bonifatiuswerkes enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt worden.
27.09.2024
(München, Fulda/wsk) - Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche erwartet von der Deutschen Bischofskonferenz wie von jedem einzelnen Bischof hier in Deutschland, sich jetzt mit ganzer Kraft zum Prinzip der Synodalität zu bekennen und konkret synodal zu handeln, und zwar auf allen Ebenen. Das urkirchliche Prinzip „Was alle betrifft, soll von allen entschieden werden“ muss wieder Anwendung finden! In der derzeitigen entscheidenden Transformationsphase der römisch-katholischen Weltkirche kommt es darauf an, den jahrzehntelangen Reformstau endlich aufzulösen, wenn Kirche gerade in demokratischen Gesellschaften relevant bleiben will.
Die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) und der Würzburger Synode (1971-1975) verschleppten Reformen sind unabdingbar, wenn die Rede von Gott nicht hohl werden soll. Gottesfragen, Strukturfragen und der Dienst für die Menschen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden! Nur wenn die Kirche den Mut hat, ihre eigenen Strukturen zu reformieren, wird sie auch die moralische Kraft und Berechtigung haben, die Strukturen der Gesellschaft zu kritisieren, sich zu aktuellen Themen und Problemen zu äußern und ihre vielfältigen Aufgaben in der Gesellschaft wahrzunehmen.
Wir anerkennen, dass die Bischofskonferenz sich mit den wichtigen aktuellen Konflikten, kirchlichen Krisenfeldern und Fragen des Umweltschutzes auseinandergesetzt hat. Synodalität wurde als Problemlösungsmuster diskutiert für vielfältige Probleme in Gesellschaft und globalen Weltzusammenhängen.
Auftrag an die fünf deutschen Bischöfe bei der Weltsynode in Rom
Die fünf deutschen Bischöfe, die an der in knapp einer Woche beginnenden Weltsynode in Rom teilnehmen werden, stehen in der Pflicht, die Erfahrungen und Ergebnisse des Synodalen Weges in Deutschland proaktiv in die Debatten einzubringen. Sie werden dann merken, dass die in Deutschland behandelten Themen auf allen Kontinenten Thema sind. Dies gilt, so wissen wir aus unserer internationalen Vernetzung, gerade auch für die überall benachteiligten Frauen in der Kirche, die den biblischen Aussagen in eklatanter Weise widerspricht.
Das Arbeitspapier „Instrumentum laboris“ für die kommende Synodenversammlung in Rom ist vor allem in der „Frauenfrage“ enttäuschend. Enttäuschend ist auch, dass die Frage der Dienste und Ämter für Frauen wie auch Fragen des Bischofsamtes und der Ökumene in vom Papst einberufene Studienkommissionen ausgelagert wurden. Nach den Erfahrungen der Dynamik der ersten Synodenversammlung im Oktober 2023 in der Sitzungsaula ist jedoch zu hoffen, dass die Teilnehmenden der Synode sich auch diesmal nicht in ihrer Redefreiheit werden einschränken lassen. Beide synodalen Prozesse, der 2019 in Deutschland begonnene, wie der 2021 begonnene für die Weltkirche sind unverzichtbar und müssen inhaltliche Fortschritte und konkrete Ergebnisse bringen!
Appell an die vier deutschen Bischöfe, die den Synodalen Weg verlassen haben
Die vier Bischöfe, die den deutschen Synodalen Weg im November 2023 verlassen haben, fordert Wir sind Kirche erneut dazu auf, ihre Entscheidung zu revidieren. Nach den Gesprächen, die die deutschen Bischöfe und die Spitze des Zentralkomitees der deutschen Katholiken in diesem Jahr im Vatikan geführt haben, sind die Gründe für ihren Ausstieg aus dem Synodalen Weg hinfällig geworden.
Die Nordkirche setzt ihren Zukunftsprozess fort: Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt dankt den Mitarbeitenden und betont die Bedeutung von Entscheidungen für eine nachhaltige Finanzstrategie. Die Vorsitzende der Steuerungsgruppe, Bischöfin Nora Steen, führt in den Stand des Prozesses ein. Klimaneutrale Gebäude und ethisches Handeln stehen im Fokus der Generaldebatte.
27.09.2024
(Kiel / Lübeck-Travemünde/(dds) - In einer engagiert geführten Generaldebatte setzten sich die Synodalen am 2. Sitzungstag (Donnerstag, 26. September 2024) mit dem Zukunftsprozess der Nordkirche auseinander. In ihrer Einführung in das Thema dankte die Vorsitzende der Kirchenleitung, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, allen, die in Projektgruppen, Resonanzgruppen und auf andere Weise als haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende an der Arbeit des Zukunftsprozesses beteiligt waren. „Danke für Eure Kraft, Eure Kreativität, Eure Zeit und Energie, danke für Eure Verbundenheit mit unserer Kirche und Euren Einsatz für deren Zukunft, die letztlich wie alles, was lebt, ihre Möglichkeiten und Perspektiven aus Gottes schöpferischer Liebe zugespielt bekommt. Mit Dir, mit Euch - mit Dir - lasst uns Zukunftschancen empfangen und Zukunftsformen von Kirche gestalten!“, so die Landesbischöfin.
Bereitschaft zu Entscheidungen
Als Vorsitzende der Steuerungsgruppe des Zukunftsprozesses fragte die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein, Nora Steen, ob „wir bereit sind, Entscheidungen zu treffen, die vor Ort, in den Kirchengemeinden, den Werken und Diensten, den Hauptbereichen und Diakonien helfen, uns gut aufzustellen?“ Und gab die hoffnungsvolle Antwort: „Ja, weil wir mit Lebendigkeit tagtäglich unterwegs sind.“ Die Zukunftsprozesse der Nordkirche laufen seit Jahren, so die Bischöfin. Dabei würde sich diese nicht „mit einer großen Geste“, sondern in vielen kleinen Schritten vollziehen. Wichtig und nachhaltig würde dieser Prozess nur im Kontakt mit denen, die das kirchliche Leben gestalten, betonte Bischöfin Steen und warb für das Ausnutzen von Erprobungsräumen und für eine offene Debatte im Plenum. Insgesamt hat die Nordkirche für den Zukunftsprozess anfangs sechs Projektgruppen gebildet: „Gemeinde im Wandel“, „Körperschaften“, „Hauptbereiche“, „Finanzstrategie“, „Pröpstliches Amt“ und „Bischöfliches Amt“.
Deutliche Rückgänge bei Finanzen erwartet
Eingebracht in die Generaldebatte wurde als erstes der Entwurf einer Vorlage für die Novembersynode basierend auf dem Eckpunktepapier der Projektgruppe Finanzstrategie durch Malte Schlünz. Pastor Friedemann Magaard stellt dabei die Arbeit der Projektgruppe vor. Die Vorlage machte deutlich, dass die Finanzsituation der Nordkirche in den kommenden Jahrzehnten eine deutliche Steuerung erfordert, um mit den zu erwartenden Rückgängen verantwortungsvoll umzugehen. Diese Rückgänge verdeutlichte Pastor Friedemann Magaard mit dem Kaufkraftindex, der sinken werde.
Ermutigung zum eigenverantwortlichen wirtschaftlichen Handeln
Die Kirchenleitung konzentrierte sich in ihren Empfehlungen auf fünf Felder: „Prioritäten-/Schwerpunktsetzung“, „Finanzierung kirchlicher Arbeit“, „Ökonomisches Handeln und ethisches Handeln“, „Klimaneutrale Nordkirche/Gebäudeanpassung“ sowie „Begrenzung Verwaltungskosten“. Im Feld „Grundsätzliches“ gilt es in den nächsten Jahren nordkirchenweite Prioritäten/Schwerpunkte zu entwickeln und beschließen. Bei der „Finanzierung kirchlicher Arbeit“ soll der künftige Fokus neben der Kirchensteuer auf strategisches sowie überregionales Fundraising gelegt werden. Im Blick stehen das Sammeln von gebündeltem Wissen zu Antragstellung und Abrechnung von Förder- und Lotteriegeldern sowie von EU-, Bundes- und Landesmitteln, Spenden für nordkirchenweite Themenfonds sowie ein Erbschaftsmarketing, zum Beispiel für Erhalt der Dorfkirchen. Zudem ermutigt die Finanzstrategie alle Ebenen der Nordkirche zum eigenverantwortlichen wirtschaftlichen Handeln und ausdrücklich auch zum Aufbau von betriebswirtschaftlich professionell geführten kirchlichen Unternehmungen. Allerdings bleibt die Ausrichtung der Nordkirche an ethischen und theologischen Grundlagen orientiert.
Nächste Schritte vorgeschlagen
Nach der heutigen Generaldebatte steht zu den Beschlussempfehlungen der Finanzstrategie die Beschlussfassung in der kommenden Novembersynode an. Basierend auf den Beschlüssen der Novembersynode werden die nächsten Schritte ggfs. noch angepasst. In der Generaldebatte wurde bestätigt, dass als ein wichtiger Hebel für das Ziel einer klimaneutralen Nordkirche die entsprechende Sanierungen im Gebäudebereich angesehen werden. Hier ist geplant, der Landessynode im September 2025 ein entsprechendes Konzept vorzulegen. Bis Mitte 2027 sollen die Verwaltungsstrukturen zukunftsfähig angepasst werden. Ziel soll sein, so der Entwurf der künftigen Finanzstrategie, den Verwaltungsaufwand mindestens im Verhältnis der Kaufkraftabnahme zu reduzieren.
26.09.2024
(Stuttgart/Karlsruhe/Freiburg/Rottenburg/pm) - Die vier großen Kirchen in Baden-Württemberg haben sich mit einem gemeinsamen Gruß zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana des Jahres 5785 des jüdischen Kalenders an die jüdischen Menschen und Gemeinden im Land gewandt. Im Folgenden sowie im angehängten PDF lesen Sie den Volltext des Neujahrsgrußes von Erzbischof Stephan Burger (Erzdiözese Freiburg), Dr. Clemens Stroppel (Diözesanadministrator der Diözese Rottenburg Stuttgart), Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart (Evangelische Landeskirche in Baden) und Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl (Evangelische Landeskirche in Württemberg):
Bericht der Landesbischöfin vor der Landessynode
26.09.2024
In ihrem Bericht auf der Landessynode hat Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in der Nordkirche einen Kulturwandel gefordert und mahnt, die Menschenwürde zu schützen. Sie betont die Trennung von Asyl- und Extremismusdebatten und ruft zu mehr Mitgefühl auf.
(Schwerin/Lübeck-Travemünde/dds) - Zu Beginn des zweiten Sitzungstages der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ihren Bericht als Landesbischöfin vorgestellt. Die Leitende Geistliche der Nordkirche betonte mit Blick auf die Ergebnisse der ForuM-Studie die Notwendigkeit eines Kulturwandels in der Kirche und machte den Synodalen zugleich Mut. In Zeiten, da von der Fülle an insbesondere schlechten Nachrichten überfordert seien, wachse die Sehnsucht nach Zuversicht und Hoffnung. Die Menschen sehnten sich nach einem Grundgefühl von Unbeschwertheit und grundsätzlicher Sicherheit, so Kristina Kühnbaum-Schmidt in ihrem Bericht, den sie unter das Bibelwort stellte „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!“ (Jes 52,7)
Gottesebenbildlichkeit ist das biblische Würdeprädikat des Menschen
Die Landesbischöfin wendete sich an alle, die in der Nordkirche in verschiedener Weise hoch engagiert, verlässlich über viele Jahre und Jahrzehnte in verschiedener Form Verantwortung tragen. „Sie alle würden wohl derzeit eher zurückhaltend von guten Zeiten für die Kirche sprechen“, räumte Kristina Kühnbaum-Schmidt ein. „Gerade deshalb möchte ich meinem Bericht als Landesbischöfin Ihren, unseren Blick lenken, auf so viel Gutes, für das wir in und mit unserer Kirche stehen, ohne dabei die Augen zu verschließen vor dem, was uns zutiefst beschämt und bewegt und uns gerade deshalb zu deutlicher Veränderung bewegt und weiterbewegen muss“, erklärte die Landesbischöfin.
Die unantastbare Würde jedes Menschen schützen und behüten
Die Leitende Geistliche der Nordkirche betonte: „Für unseren christlichen Glauben ist es zentral, im Antlitz jeder Person ein Geschöpf Gottes zu sehen. Ausnahmslos alle Menschen sind Geschöpfe und Bilder Gottes, denen das Leben als anderen unverfügbare Gabe von Gott geschenkt ist. Das gilt es mit Wort und Tat zu bezeugen, um die unverletzliche und unantastbare Würde jedes Menschen zu schützen und zu behüten - in Gottes Namen.“ Die Rede von der Gottesebenbildlichkeit fasse die entscheidenden theologischen Aussagen über den Menschen in einem Wort zusammen. Diese Würde werde fundamental verletzt, wenn Menschen körperliche oder seelische Gewalt angetan wird, so die Landesbischöfin.
Maßstab für christliches Handeln
„Wo das geschieht, wird zugleich in eklatanter Weise eine fundamentale Überzeugung unseres christlichen Glaubens verraten, ja mit Füßen getreten und verleugnet“, erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt und setze sich in ihrem Bericht mit mehreren Feldern auseinander, auf denen sich die Nordkirche an diesem Maßstab selbst gemessen habe und von anderen daran messen lasse. Sie ging dabei auf die ForuM-Studie, das Engagement für Demokratie sowie gegen Rassismus und Antisemitismus und den sorgsamen Umgang mit Gottes Schöpfung ein.
ForuM-Studie stößt Kulturwandel an
Die Veröffentlichung der Ergebnisse der ForumM-Studie im Januar 2024 habe in der Nordkirche zu einer intensiven Befassung mit den Themen Sexualität, Gewalt, Macht und Geschlecht und deren kritischer theologischer Reflexion geführt, so die Landesbischöfin und führte weiter aus: „Als Landesbischöfin halte ich es in diesem Zusammenhang außerdem für wichtig, dass wir uns immer wieder mit offenen und verdeckten Machtstrukturen in unserer Kirche auseinandersetzen. Es ist gut, dass die ForuM-Studie auch mit dazu beiträgt, dass es selbstverständlicher geworden ist, diese Thematik in Kirche und Diakonie anzusprechen und zu besprechen.“ Der im Zusammenhang mit der ForuM-Studie so berechtigt wie oft angesprochene nötige Kulturwandel werde die Nordkirche weiterhin und kontinuierlich beschäftigen und von allen gemeinsam verantwortet und gestaltet werden müssen, so Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Terror- und Extremismusbekämpfung von Asyldebatte trennen
Im Antlitz jeder Person ein Geschöpf Gottes zu sehen, gelte in diesen Tagen besonders im Blick auf die derzeit geführte Debatte um Migration und Asyl, mahnte die Landesbischöfin, die als Vizepräsidentin des Lutherischen Weltbundes auch international Verantwortung wahrnimmt. Wer Gewalt ausübe oder plane, müsse verfolgt und bestraft werden, das sei selbstverständlich, sagt sie. Allerdings müsse man Terror- und Extremismusbekämpfung von Asyldebatte trennen. „Beide Themen in eins zu setzen aber bedeutet, auch Menschen, die selbst vor Terror und existentieller Bedrohung fliehen, unter Generalverdacht zu stellen. Die Würde aller Menschen und das Recht auf Asyl sind deshalb zu achten, wenn jetzt neue Maßnahmen in der Migrations- und Flüchtlingspolitik diskutiert und getroffen werden“, forderte Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Verantwortung für Seelsorge betont
Die Leitende Geistliche der Nordkirche betonte: „Als Kirche sind wir an der Seite von Menschen, die Krankheit, Krisen und Tod erleben oder durchleben. Seelsorgende spüren und erleben mit, wenn für andere eine Welt zusammenbricht. Sie unterstützen, halten mit aus und unterstützen dann dabei, vorsichtig, suchend, fragend, eine zusammengebrochene Welt wieder neu zu erschaffen, ihre einzelnen Stücke wieder zusammensetzen, das Leben neu zu erschaffen.“
Nicht nur eine, sondern DIE gute Nachricht
Die Landesbischöfin ließ in ihrem Bericht die gemeinsame Besuchsreise mit der Präses der Landessynode, Ulrike Hillmann, durch die Kirchenkreise und Hauptbereiche Revue passieren, erinnerte an ökumenische Besuche und Begegnungen unter anderem mit Papst Franziskus, an Treffen mit ehrenamtlich Engagierten, an die Einweihung des Neuen Campus Ratzeburg oder an angeregte theologische Diskussionen wie beim Theologischen Tag zum Thema: „Wenn der Topf aber nun ein Loch hat - oder: was kommt nach der Kirchensteuer?“ Sie schloss ihren Bericht mit einem Appell. „Wir haben nicht nur eine, wir haben die gute Nachricht weiterzusagen. Wir haben Gutes zu verkünden. Frieden anzusagen und Rettung. Wir haben zu sagen, dass diese Welt gerettet ist, weil Gott sie liebevoll nicht aus seinen Augen lässt“, bestärkte Kristina Kühnbaum-Schmidt die Zuhörenden.
Die Kirchenkino-Veranstaltungsreihe „Starke Stücke – berührt und diskutiert“ findet in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Kirche stärkt Demokratie“ statt. Nach dem gemeinsamen Erleben anspruchsvoller Filme bietet das Format den Gästen Raum für Austausch und Diskussion. Foto: PEK / Sebastian Kühl
26.09.2024
(Stralsund/Greifswald/sk) - Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) beschloss, das Projekt „Kirche stärkt Demokratie“ in Kooperation mit dem Kirchenkreis Mecklenburg fortzusetzen. Diese Entscheidung traf das Gremium während seiner jüngsten Sitzung, die als Videokonferenz stattfand. Das Sprengelprojekt „Kirche stärkt Demokratie“ besteht seit 2017, wird zum Großteil durch Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ finanziert und soll nun laut Beschluss bis Ende 2029 fortgeführt werden. Der PEK stellt dafür jährlich 3.500 Euro für Sachmittel zur Verfügung. Zudem verlängerte der KKR die mit dem Projekt verbundene 50-Prozent-Stelle um fünf Jahre. Die Fortführung steht unter dem Vorbehalt, dass ein Förderantrag beim Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ für den genannten Zeitraum bewilligt wird.
Demokratie-Projekt hält Menschen im Dialog
Das Projekt „Kirche stärkt Demokratie“ könne auf sehr erfolgreiche Formate und Veranstaltungen im gesamten Land Mecklenburg-Vorpommern zurückblicken, hieß es in der Beschlussvorlage. Seit vielen Jahren leiste das Projektteam erfolgreich Demokratiearbeit im ländlichen Raum durch Seminare, Beratungen und Veranstaltungen, zu denen auch die erfolgreiche Kirchenkino-Reihe „Starke Stücke – berührt und diskutiert“ zählt. Besonders in Zeiten, in denen sich Teile der Gesellschaft zu den extremen Rändern bewegen, sei der Beitrag der Kirche zur Demokratiebildung erforderlich. Ein Anliegen, das im Rahmen dieses Projekts unter anderem durch Netzwerkarbeit vor allem im ländlichen Raum gut gelinge. „Aktuelle Wahlergebnisse und viele andere gesellschaftliche Entwicklungen zeigen, wie wichtig solche Projekte sind“, so die Vorsitzende des Kirchenkreisrats, Pröpstin Kathrin Kühl, zu dem Beschluss. Und Propst Tobias Sarx sagte: „Die Reihe ‚Starke Stücke‘ ist besonders hervorzuheben, denn sie bringt Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen. Mit diesen Veranstaltungen sowie mit zahlreichen Weiterbildungen und Workshops macht das Projekt ‚Kirche stärkt Demokratie‘ die Menschen sprachfähig, hält sie miteinander im Dialog und trägt so zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.“
Weitere Themen und nächster Sitzungstermin
Der Kirchenkreisrat bestätigte einen Beschluss des Bauausschusses, in dem dieser befürwortete, zusätzliche Mittel des Landes Brandenburg in Höhe von rund 13.000 Euro an die Kirchengemeinde Hetzdorf für die Sanierung der Kirche Lübbenow zu vergeben. Konkret geht es um die Notsicherung des Kirchenschiffdachs und die Erstellung eines Sanierungsgutachtens.
Das Gremium befasste sich in seiner Sitzung außerdem unter anderem mit Kirchengemeindeangelegenheiten, dem aktuellen Bericht aus der Finanzabteilung, Bewerbungsverfahren, Terminplanungen für 2025, der Kirchenkreissatzung sowie mit der Anschaffung eines Regalsystems und notwendiger neuer Technik für das Kirchenkreisarchiv.
Die nächste Zusammenkunft des pommerschen Kirchenkreisrats findet am 15. Oktober 2024 statt.
Stichwort Kirchenkreisrat
Der Kirchenkreisrat vertritt den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis in allen Angelegenheiten. Er führt die Aufsicht über die 137 Kirchengemeinden und ihre Verbände sowie über die Dienste und Werke und erteilt die erforderlichen Genehmigungen. Das Gremium besteht aus 13 Mitgliedern. Ihm gehören die drei Pröpste des Kirchenkreises, Propst Dr. Tobias Sarx (Propstei Stralsund, Dienstsitz Stralsund), Pröpstin Kathrin Kühl (Propstei Demmin, Dienstsitz Greifswald) und Propst Philipp Staak (Propstei Pasewalk, Dienstsitz Pasewalk) als geborene Mitglieder an. Die weiteren zehn Mitglieder wurden von der Synode des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises gewählt: Dr. Gerd Albrecht, Pastor Christian Bauer, Dr. Angelika Beyer, Lars Fischer, Sylvia Giesecke, Iris Heidschmidt, Bernd Klänhammer, Reinhard Kurowski, Dorothea ter Veen und Paul Witt. Vorsitzende des Kirchenkreisrats ist Pröpstin Kathrin Kühl, stellvertretende Vorsitzende ist Sylvia Giesecke. Der Kirchenkreisrat bereitet die Entscheidungen der Kirchenkreissynode vor, bringt Vorlagen ein und führt die Beschlüsse aus. Er bringt den Haushalt ein und ist für die Durchführung verantwortlich. Er berät die Pröpstin und die Pröpste, beruft die Pastorinnen und Pastoren in die Pfarrstellen des Kirchenkreises und führt die Aufsicht über die Kirchenkreisverwaltung. Der Kirchenkreisrat im Internet: http://www.kirche-mv.de/Kirchenkreisrat.565.0.html
Weitere Informationen
„Starke Stücke“: https://www.kirche-mv.de/starkestuecke
„Kirche stärkt Demokratie“: www.kirche-demokratie.de
Prävention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt stellen ein zentrales Thema im aktuellen Bericht der Kirchenleitung dar. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt geht auch auf Klimaschutz, die Reduzierung von Emissionen und das Thema Hoffnung ein.
26.09.2024
(Schwerin/Lübeck-Travemünde/dds) - Zum Auftakt der 21. Tagung der II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hielt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt am Mittwoch (25. September 2025) den Bericht der Kirchenleitung. Sie setzte das Thema Prävention, Intervention und Aufarbeitung Sexualisierter Gewalt in der Nordkirche an die erste Stelle des Berichtes. Dieses Thema sei für die Nordkirche zentral und stehe daher als fester Tagesordnungspunkt auf den monatlichen Sitzungen der Kirchenleitung, so Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Prävention, Intervention und Aufarbeitung Sexualisierter Gewalt als wichtiges Thema
Die Vorsitzende der Kirchenleitung betonte in ihrem Bericht: „Die Erkenntnisse aus der ForuM-Studie, deren besonderes Kennzeichen die intensive Arbeit und Mitarbeit von Betroffenen sexualisierter Gewalt ist, und die Schlussfolgerungen aus der Studie beschäftigen uns in der Nordkirche auf allen Ebenen.“ Die als evangelische Risikofaktoren benannten Themen „unreflektierte Pastoralmacht“, „Konfliktscheue“, „Geschwisterlichkeit“ und „Verantwortungsdiffusion“ seien an vielen Orten und in vielen Formaten der Nordkirche aufgenommen und diskutiert worden – so zum Beispiel auf Pastor*innen- und Pröpst*innenkonventen in Sprengeln und Kirchenkreisen oder auf auswertenden Sitzungen der über 30 in Prävention hauptamtlich Tätigen der Nordkirche in Kirchenkreisen, Hauptbereichen und Stabsstelle.
Intensive Weiterbildung für Haupt- und Ehrenamtliche
Über 250 Mitarbeitende haben bereits an entsprechenden Fortbildungen teilgenommen, bilanzierte die Landesbischöfin und verwies u.a. auf das E-Learning-Modul „Prävention Sexualisierter Gewalt für Haupt- und Ehrenamtliche“, dass auch die Mitglieder der Landessynode durchlaufen hätten. Eine letzte Gruppe von Pastor*innen und Leitenden absolviere derzeit die obligatorische Basisfortbildung sexualisierte Gewalt, erklärte die Vorsitzende der Kirchenleitung. Zudem seien offene Stellen auf der Ebene der Präventionsbeauftragten der Kirchenkreise und Hauptbereiche nachbesetzt worden.
Hohe Wertschätzung für Arbeit der Anerkennungskommission
„Durch die Arbeit der Anerkennungskommission nehmen wir als Nordkirche das Leid der Betroffenen wahr, schenken ihren Schilderungen Gehör und Glauben und setzen uns so mit ihrem individuellen Erleben und auch ihrer heutigen Lebenssituation auseinander“ sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Anerkennungskommission, die ihre Arbeit im August 2023 in der Nachfolge der Unterstützungsleistungskommission aufgenommen hat, wird von der Präses der Landessynode Ulrike Hillmann und Prof. Friedemann Schulz von Thun geleitet. Ihre Mitglieder stünden als Menschen aus Ost und West der Nordkirche, als Männer und Frauen, als Menschen unterschiedlichen Alters, für einen verantwortungsbewussten Umgang mit sexualisierter Gewalt, so die Landesbischöfin und betonte: „Als Kirchenleitung und ganze Nordkirche sind wir ihnen dankbar, dass sie diese wichtige Aufgabe und große Verantwortung übernommen haben und tragen.“
Lernerfahrungen nutzen
Die Vorsitzende der Kirchenleitung bestärkte auch darin, Lernerfahrungen zu berücksichtigen, die Beratungsstäbe in der Aufarbeitung bisheriger Fälle sexualisierter Gewalt gemacht hätten. Von ihnen seien dazu u.a. die Inanspruchnahme unabhängiger, externer Prüfungen, das Einholen externer Gutachten und der stets sorgfältige, aufmerksame und transparente Umgang mit persönlicher Befangenheit genannt worden. Kristina Kühnbaum-Schmidt kündigte an, dass die Stabsstelle gemeinsam mit der Evangelischen Akademie der Nordkirche in Breklum die Auseinandersetzung mit der ForuM-Studie auf einer Tagung zu „1 Jahr ForuM“ vom 14. bis 15. Februar 2025 öffentlich weiterführen wird.
Betroffene Personen und ihre Perspektive stehen im Mittelpunkt
Des Weiteren berichtete die Landesbischöfin zum Stand der Einrichtung der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen (URAK). Hier habe sich die Nordkirche gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) sowie den Diakonischen Werken Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg auf eine Zusammenarbeit verständigt. Abschließend zu diesem Punkt ihres Berichtes betonte die Landesbischöfin: „Es bleibt unsere Aufgabe, bei der Prävention, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt aufmerksam, sensibel und klar zu sein. Betroffene Personen und ihre Perspektive stehen im Mittelpunkt - deshalb werden die Maßnahmen, die durch das Betroffenenforum der EKD der EKD-Synode im November vorgelegt werden, auch für uns handlungsleitend sein.“
Bis 2027 sollen Gebäudeemissionen um 60 Prozent sinken
Einen zweiten Schwerpunkt ihres Berichtes legte Kristina Kühnbaum-Schmidt auf das Thema Klima. Landeskirche und Kirchenkreise haben sich in einer gemeinsamen Handlungsvereinbarung verpflichtet, die Emissionen im Gebäudebereich bis zum Jahr 2027 um 60 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 zu senken, erklärte die Landesbischöfin nicht ohne Stolz. „Ich sehe, auch als Schöpfungsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die große Verantwortung, der wir uns in unserer Nordkirche in Themen des Klimaschutzes bereits seit längerem stellen und ich sehe ebenso mit großem Respekt auf die bisher in diesem Ausschuss und auf allen Ebenen unserer Kirche geleistete Arbeit“, so Kristina Kühnbaum-Schmidt, die in diesem Jahr von der Kirchenleitung in die Leitung des Klimaausschusses der Nordkirche berufen wurde.
Gründung eines Nordkirchen-Energiewerkes angekündigt
Die Landesbischöfin kündigte in ihrem Bericht die Gründung eines Energiewerkes der Nordkirche an. Ziel sei es, möglichst bald geeignete Flächen zu identifizieren und zu entwickeln, um dann durch die Gründung von Betriebsgesellschaften die Basis für einzelne Wind- und Solarprojekte zu schaffen. „Einerseits können wir mit unseren eigenen kirchlichen Flächen einen Beitrag zur Energiewende leisten, andererseits erwirtschaften wir auf diese Weise aber auch Erträge, die die kirchliche Arbeit stützen oder einen Beitrag zum Erhalt bzw. zur energetischen Ertüchtigung unserer Gebäude leisten können“, erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Sie berichtete des Weiteren, dass der Klimaausschuss den Entwurf eines Maßnahmen- und Kriterienpapiers zur nachhaltigen Verpachtung von Kirchenland erarbeitet habe. Dieses befinde sich gerade in der Abstimmung mit den Kirchenkreisen.
Digitalstrategie, Gründung Ökumenewerk und Personalentscheidungen
Die Vorsitzende der Kirchenleitung ging in ihrem Bericht anschließend auf die Digitalstrategie der Nordkirche ein und nannte dabei Kommunikation, Verkündigung im digitalen Raum, Bildung und Kultur sowie Verwaltung als Schwerpunkte. Sie berichtete zu den Aufgaben und Herausforderungen, denen sich verfasste Kirche und Diakonie stellen müssen, und der Gründung des neuen Ökumenewerks der Nordkirche. Zudem verwies sie auf eine Reihe von Rechtsverordnungen, die die Kirchenleitung zur Umsetzung von Synodenbeschlüssen auf den Weg gebracht hat und informierte über Personalentscheidungen, die von der Kirchenleitung getroffen wurden.
„Hoffnung“ als inhaltliches Ziel für die Hauptbereiche
Kristina Kühnbaum-Schmidt erläuterte auch den Kirchenleitungsbeschluss, für alle Hauptbereiche im Jahr 2025 das inhaltliche Ziel „Hoffnung“ festzusetzen. Eine Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen sei derzeit in Planung, so die Landesbischöfin und führte ein Beispiel aus: „An zwölf Orten der Landeskirche, an denen Hoffnung real erfahrbar wird, sollen Podcasts erstellt werden, die im Jahr 2025 monatlich veröffentlicht werden. Das Projekt dient der Sichtbarmachung von HoffnungsRäumen einerseits und der Profilierung von Kirche als positiv agierendem Player in der Gesellschaft andererseits.“
25.09.2024
(Demmin/sk) - Kathrin Kühl wird am Sonnabend, 5. Oktober, um 14 Uhr in ihr leitendes Amt als Pröpstin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis durch Bischof Tilman Jeremias eingeführt. Nach dem öffentlichen Gottesdienst in der Demminer Kirche Sankt Bartholomaei findet ein Empfang statt. Die pommersche Kirchenkreissynode hatte Oberkirchenrätin Kathrin Kühl am 4. Mai für zehn Jahre zur Pröpstin der Propstei Demmin und damit zur Nachfolgerin von Propst Gerd Panknin gewählt, der seit August im Ruhestand ist und am 5. Mai aus dem Dienst verabschiedet wurde.