7.07..2025
Der Diakonat ist ein Weiheamt, das auch verheirateten Männern offensteht und ganz nah am Menschen arbeitet. Für Johannes Arnoldi ein Traumberuf, wie er kurz vor seinem Ruhestand erzählt.
Von Simone Bastreri
(Wittlich/Grimburg/sb) – Sein Beruf hat ihn ins Gefängnis geführt: Johannes Arnoldi hat acht Jahre lang die schwedischen Gardinen des Wittlicher Gefängnises von innen gesehen, jedoch nicht als Insasse, sondern als Seelsorger. Genauer: als Diakon. Heute kennen viele Menschen dieses kirchliche Amt gar nicht mehr oder wissen nicht genau, was es alles umfasst. Für Arnoldi, der am 4. Juli in Ruhestand geht, ist es nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung gewesen. „Wer gerne mit Menschen zu tun hat, und zwar nicht nur oberflächlich, sondern in die Tiefe gehen möchte, für den ist der Beruf auf jeden Fall etwas.“ Den 64-Jährigen hat das Diakonenamt in Gemeinden, in die Kliniks- und schließlich in die Gefängnisseelsorge geführt – und zwar als verheirateter Mann. Denn weniger bekannt ist, dass Diakone im Gegensatz zu Priestern in einer Ehe oder Beziehung leben dürfen.
9.07.2025
Von Open-Air Gottesdiensten über ein Kirchenmobil mit alkoholfreien Cocktails und Outdoorspielen bis zu Ferienfreizeiten - das Bistum bietet viele interessante Angebote.
Von Simone Bastreri / red
(Trier/Saarbrücken/Koblenz/sb/bt) – Die Sommerferien sind da - für viele heißt das: Urlaubszeit, Familienzeit, Auszeit. Vielleicht auch Zeit, eines der vielen kirchlichen Angebote im Bistum Trier wahrzunehmen? Von Open-Air Gottesdiensten über ein Kirchenmobil mit alkoholfreien Cocktails und Outdoorspielen bis zu Ferienfreizeiten für Kinder oder eine Fahrt nach Taizé - hier stellen wir einige Angebote exemplarisch vor. Dabei lohnt es, auf den Seiten der Pastoralen Räume oder in den Pfarrbriefen zu stöbern, ob in der eigenen Umgebung Erlebnisse angeboten werden.
8.07.2025
(Karlsruhe/Mannheim/ekiba) - Mit neuen Angeboten Menschen erreichen und sie für den Glauben und die Kirche gewinnen: Das ist das Ziel, bei dem die Evangelische Landeskirche in Baden innovative
Initiativen mit Fördergeldern unterstützt. Nachdem sich im vergangenen Jahr die ersten vier Teams mit ihren Ideen insgesamt Mittel in Höhe von 395.000 Euro gesichert haben, steigen nun am
Freitag, 11. Juli 2025, beim zweiten Innovation-Pitch die nächsten Bewerber in den Vergabe-Ring.
In der Zeit von 14 bis 18 Uhr werden drei Teams im Kairos13 Coworking, Kreuzstraße 13, in Karlsruhe ihre Initiativen mit einer jeweils fünfminütigen Präsentation der Jury und dem Publikum vorstellen.
Die Mannheimer Initiative „Kirche auf Franklin. Ychurch“ oder kurz „KaFY“ will im neuen Stadtteil eine Kooperation von CVJM sowie evangelischer und katholischer Kirche realisieren. Dabei möchte sie Menschen eine überkonfessionelle Zugehörigkeit zu Kirche ermöglichen. Sie sei erkennbar, prägend und präsent mit christlichen Angeboten – insbesondere für Familien.
Christliche Werte und Sport zu vereinbaren, ist der Ansatz, den der Kirchliche Ringer- und Athletikverein aus Mosbach mit seiner Initiative verfolgt. Ringen, Athletik und Koordination fördern Fitness, mentale Stärke und Gemeinschaft, heißt es in der Beschreibung. Mit seinem körperlichen, geistigen und sozialen Angebot wolle der Verein eine Alternative für Jugendliche und Erwachsene bieten.
Unter dem Titel „Community - Barista – Menschen verbinden. Kirche gestalten" bewirbt sich zudem der CVJM Heidelberg-Mitte mit dem Café Licht um Innovationsmittel. Der Gedanke dahinter: „Menschen werden Baristi und Multiplikatoren, die Kirche neu erleben, Gemeinschaft stiften, bestehende Initiativen stärken, neue starten und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.“
Unmittelbar nach den Präsentationen beraten die Jurymitglieder über die Initiativen und entscheiden über die Vergabe von Fördermitteln. Die Veranstaltung ist offen für alle. Für die Planung ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich unter: https://forms.office.com/e/MzQV28Hh9a
8.07.2025
Vom 9. bis 13. Juli 2025 reist die Kirchenleitung der Nordkirche nach Tallinn, um Impulse zur Rolle der Kirche in einer säkularen Gesellschaft zu gewinnen, in der zudem Digitalität eine wichtige Rolle spielt. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt erwartet einen inspirierenden Austausch.
(Schwerin / Tallinn/dds) - Vom 9. bis 13. Juli 2025 reist die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) nach Estland. Die ökumenische Begegnungsreise dient dem Austausch mit der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (EELK) – einer langjährigen Partnerkirche der Nordkirche – und bietet Einblicke in die Rolle von Kirche in einer säkular geprägten, hoch digitalisierten Gesellschaft.
Kirche in einer sich wandelnden Gesellschaft
„Wir erwarten wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Kirche in einer digital-affinen und säkularen Gesellschaft präsent ist und als Minderheitenkirche Verantwortung übernimmt – besonders im Kontext von Bildung, Demokratie und sozialem Miteinander“, sagt die Vorsitzende der Kirchenleitung, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, unmittelbar vor Beginn der Reise. „Die Erfahrungen und Perspektiven, die wir in Estland gewinnen, werden uns sicher inspirieren, unseren Weg als Kirche in einer sich wandelnden Gesellschaft zu reflektieren und weiterzuentwickeln“, so die leitende Geistliche der Nordkirche.
Vorreiter in Sachen digitale Innovation
Estland gilt international als Vorreiter bei digitalen Innovationen, Verwaltungsmodernisierung und demokratischer Transformation. Seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion hat das baltische Land grundlegende Veränderungen durchlaufen – politisch, gesellschaftlich und kulturell. Gleichzeitig ist die religiöse Bindung in der Bevölkerung heute gering: nur rund ein Drittel der Menschen gehört einer Religionsgemeinschaft an. In dieser Situation steht die EELK exemplarisch für viele Kirchen Europas, die sich als Kirchen in der Minderheit mit Fragen ihrer Relevanz, Sichtbarkeit und Zukunftsfähigkeit auseinandersetzen.
Schwerpunkte: Bildung, Demokratie, diakonisches Engagement
Die Kirchenleitung der Nordkirche möchte mit dieser Reise bewusst von der EELK lernen: von kirchlichen Initiativen vor Ort, dem gesellschaftlichen Engagement in säkularen Kontexten, und von der Fähigkeit, unter komplexen gesellschaftlichen Bedingungen neue Wege des kirchlichen Handelns zu entwickeln. Das Programm umfasst Begegnungen mit Kirchengemeinden in Tallinn, Rakvere, Haljala, Narva und Haapsalu sowie Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der estnischen Kirche, Politik und Zivilgesellschaft.
Landesbischöfin predigt im Dom zu Tallinn
In Harju-Risti trifft sich die Kirchenleitung mit Pastorin Annika Laats, deren Gemeinde sich aktiv in der Arbeit mit Geflüchteten engagiert. Seit 2022 wohnen im Gemeindehaus 22 Menschen aus der Ukraine, darunter 15 Kinder. Auch sonst engagiert sich die Gemeinde für wichtige soziale Anliegen. So wurde im Garten der Gemeinde ein Gedenkort für Sternkinder eingerichtet, in Estland einmalig. Weitere Schwerpunkte der Begegnungsreise liegen auf Fragen der politischen Bildung, der diakonischen Praxis und der digitalen Transformation kirchlicher Kommunikation und Arbeit. Am 13. Juli 2025 predigt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt auf Einladung von Urmas Vilmas, Erzbischof der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, im Dom zu Tallinn.
Die Beziehungen zwischen Nordkirche und EELK
In den Vorgängerkirchen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wurden seit den 1980er Jahren enge Beziehungen zur Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (EELK) gepflegt. Erste Kontakte wurden im Rahmen internationaler lutherischer Vernetzung aufgebaut – insbesondere durch den Lutherischen Weltbund. 2002 wurde von der damaligen Nordelbischen Kirche ein offizieller Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, der für eine lebendige Beziehung zwischen beiden Kirchen steht. Die Nordkirche koordiniert und pflegt die Beziehungen über ihr Ökumenewerk. So gibt es zum Beispiel Begegnungen auf Gemeindeebene und fachlichen theologischen Austausch im Rahmen des Deutsch-Baltischen Pastoralkollegs. Kirchenkreise und Gemeinden haben ebenfalls Partnerschaften aufgebaut. Darüber finden es Jugendbegegnungen und gemeinsame Konzerte statt und Projekten der Kinder- und Jugendarbeit werden unterstützt. Die Nordkirche hat außerdem Sanierungsarbeiten an kirchlichen Gebäuden in Estland gefördert sowie den Neubau der Kirche in Saku unterstützt.
Hintergrund: Die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche (EELK)
Die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche (EELK) ist die größte protestantische Kirche Estlands und zählt zu den traditionsreichsten lutherischen Kirchen Europas. Sie geht auf die Reformation im 16. Jahrhundert zurück, als in Städten wie Tallinn, Tartu und Pärnu lutherische Predigt und Lehre Einzug hielten. Seit dem Jahr 1917 ist die EELK als eigenständige lutherische Kirche organisiert. In Estland lässt sich nach den Worten von Erzbischof Urmas Viilma beobachten, welche Zukunft vielen Kirchen in Europa bevorstehen könnte: Nur noch ein Drittel der Bevölkerung Estlands ist Mitglied einer Kirche oder bezeichnet sich als religiös. Der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehören etwa zehn Prozent der Bevölkerung an. Sie versteht sich dennoch als nationale Institution, die allen Menschen – unabhängig von ihrem Glauben – dient. Sie leistet wichtige diakonische Arbeit, zum Beispiel durch Unterstützung von Frauen in Not sowie Seelsorge in der Armee und in Gefängnissen. Durch ihre ökumenische Zusammenarbeit mit anderen Konfessionen engagiert sie sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Trotz schwieriger finanzieller Bedingungen und dem Fehlen von Religionsunterricht an öffentlichen Schulen blickt die Kirche hoffnungsvoll in die Zukunft: Sie setzt auf Freiwilligkeit und Eigeninitiative ihrer Mitglieder. Ehrenamtliche werden gezielt gefördert, um das Leben in den Gemeinden zu stärken. Das stärkt auch die Autonomie der Kirche.
8.07.2025
(Karlsruhe/Stuttgart/ekiba) - Mit viel Engagement für ein friedliches Miteinander haben sich Kinder und Jugendliche an einem Wettbewerb für Schulen in Baden-Württemberg beteiligt. Die diesjährigen Gewinner des Ulli-Thiel-Friedenspreises werden am Freitag, 11. Juli, im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe ausgezeichnet. Die Laudatio hält Prälatin Heide Reinhard.
Der Wettbewerb unter dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ wurde im Schuljahr 2024/25 zum sechsten Mal ausgeschrieben. Er richtet sich an Einzelpersonen, Klassen, Arbeitsgruppen und Schulen in allen Alters- und Klassenstufen. 50 Wettbewerbsbeiträge kamen aus 22 verschiedenen Schulen. Vertreten waren dabei alle Schulformen, von der Grundschule über Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren, Gemeinschaftsschulen bis zu Gymnasien und Berufsschulen. Auch eine Berufsfachschule hat sich beteiligt.
„Ich bin die Taube, die ihr Nest verlassen hat und zum Frieden geflogen ist“, schreibt ein 19-jähriger Schüler aus Afghanistan neben seiner Holzstift-Zeichnung, die eine ausgestreckte Hand und eine Taube zeigt, die auf eine Sonne zufliegt. „Stellen Sie sich einen Tag ohne Ihre Lieben vor, dann werden Sie den Wert des Friedens erkennen.“ Der Text steht in einem Friedens-Kalender, den eine Klasse der Gewerblichen Schule Schwäbisch Hall gestaltet hat. Die Klasse besteht aus jungen Männern aus acht verschiedenen Nationen. Jeder Monat wurde von einem anderen Schüler künstlerisch gestaltet und mit einem Text zu seinen persönlichen Gedanken zum Thema Frieden versehen. Der Kalender wurde in einer kleinen Auflage gedruckt und in der Schule an vielen Stellen aufgehängt.
Auch die Schule beim Jakobsweg der Paulinenpflege in Winnenden hat sich mit einer kreativen Idee am Wettbewerb beteiligt. Die berufliche Ganztagsschule vorwiegend für Jugendliche mit Hör- und Sprachbehinderung sowie für Jugendliche aus dem Autismus-Spektrum hat mit einem Reverse Graffiti auf dem Schulhof ein Zeichen für Frieden gesetzt. Die Schulklasse VAB Farbtechnik hat dazu eine Umfrage in der gesamten Schule gestartet, um Ideen für Worte und Symbole zum Thema Frieden zu sammeln. Die besten Vorschläge wurden mit einem Hochdruckreiniger auf den Pflastersteinen des Schulhofs dann für alle gut sichtbar umgesetzt. „Die gewählten Worte und Symbole werden so platziert, dass sie von allen Fluren der Schule sichtbar sind. Dank der großen Glasfronten werden alle Schüler und Lehrer jederzeit an das Thema Frieden erinnert“, so die Projektbeschreibung.
Einen literarischen Zugang zum Thema Frieden wählte eine Schülerin des Nellenburg-Gymnasiums in Stockach. In ihrer fiktiven Geschichte „Rahu und der Traum vom Frieden“ erzählt sie von einem jungen Mädchen, das inmitten von Krieg und Zerstörung lebt und versucht, mit einer alten Kamera die Menschen und ihre Geschichten festzuhalten. Sie wolle eine Geschichte erzählen, „die nicht nur von Krieg und Zerstörung handelt, sondern von dem, was trotz allem bleibt: Hoffnung, Erinnerung und Menschlichkeit“, schreibt die Schülerin in ihrem Brief an die Friedenspreis-Jury.
Aus dem Heisenberg-Gymnasium in Bruchsal kamen gleich zwei Beiträge für den diesjährigen Friedenspreis. Eine Plakat-Collage zeigt eine zerbrochene Waffe, aus der Friedenstauben in den Farben der Flaggen der Ukraine und Russland aufsteigen. Eine weitere Schülerin hat sich in einem Poetry-Slam Gedanken dazu gemacht, dass Frieden nicht durch Waffen, sondern durch Kommunikation und Haltung erreicht werden kann.
Dass auch deutlich jüngere Kinder sich schon mit dem Thema Frieden auseinandersetzen möchten, haben die Beiträge der Grundschulen gezeigt. So hat sich beispielsweise eine Klasse der Falkert Grundschule (Stuttgart) mit dem Bilderbuch „Das Sonnenblumenschwert“ beschäftigt und daraus ein Theaterstück gestaltet. Aufgeführt wurde es bei einem Elterncafé.
Von allen Einsendungen wurden 13 Beiträge ausgewählt, die in verschiedenen Kategorien während der Preisverleihung am 11. Juli bis zu 500 Euro Preisgeld erhalten werden.
Getragen wird der Friedenspreis von der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (Landesverband Baden-Württemberg), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), pax christi in Baden-Württemberg und pax an! e.V. - Werkstatt für Pazifismus, Friedenspädagogik und Völkerverständigung.
Hintergrund zum Friedenspreis:
Der Namensgeber Ulli Thiel (1943 – 2014) war Sonderschullehrer in Karlsruhe und bis zu seinem Tod 2014 Mitglied der GEW Baden-Württemberg. Er engagierte sich auch in der landeskirchlichen Friedensarbeit, war in der Friedensbewegung aktiv und schuf das bekannte Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“. Thiel war auch Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm 1983, der größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland mit 400.000 Menschen.
Wir sind Kirche zum Schreiben aus Rom für die Umsetzungsphase der Weltsynode
8.07.2025
(Rom, München/wsk) - Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche begrüßt, dass der im März 2025 aufgestellte Zeitplan der Umsetzungsphase der Weltsynode auch nach dem Tod von Papst Franziskus unverändert beibehalten wird. Das heute veröffentlichte Schreiben aus Rom zur Umsetzungsphase der Weltsynode sieht Wir sind Kirche als wichtigen, aber auch notwendigen Appell an die Ortskirchen (gemeint sind die Diözesen) in aller Welt, erneuerte Praktiken und Strukturen im Leben der Kirche zu erproben und konkret im kirchlichen Alltag umzusetzen.
Für den Synodalen Weg in Deutschland stellt das heutige Schreiben nach Ansicht von Wir sind Kirche eine starke Ermutigung dar, die hoffentlich auch von den Bischöfen wahrgenommen wird, welche sich derzeit noch nicht am Aufbau einer synodalen Kirche in Deutschland beteiligen.
Kardinal Grech, der Generalsekretär des Synodensekretariats, sieht viele Ortskirchen in allen Teilen der Welt mit Enthusiasmus bei der Sache, er berichtet aber auch von Widerständen und Schwierigkeiten sowohl praktischer als auch inhaltlicher Art.
Dabei ist Synodalität, wie es im Abschlussdokumentation der Weltsynode heißt, eine „konstitutive Dimension der Kirche“ (DF, Nr. 28). Wichtig sei, dass dieser neue Prozess konkret dazu beiträgt, „die Möglichkeiten der Beteiligung und der Ausübung einer differenzierten Mitverantwortung durch alle Getauften, Männer und Frauen, zu erweitern“.
Alte und neue Studiengruppen
Anders als erwartet, enthält das heutige Schreiben aus Rom keine Terminierung der Veröffentlichung der Ergebnisse oder zumindest von Zwischenergebnissen der noch von Papst Franziskus eingerichteten zehn Studiengruppen zu einzelnen Themen. Bemerkenswert ist, dass Papst Leo jetzt noch zwei zusätzliche Studiengruppen eingerichtet hat.
Die neue Studiengruppe zur Liturgie sieht Wir sind Kirche als Versuch, die kürzlich wieder aufgeflammten Konflikte um die Zulassung der vorkonziliaren Messe anzugehen. Die zweite neue Studiengruppe soll sich mit den Statuten von Bischofskonferenzen, kirchlichen Versammlungen und Lokalsynoden beschäftigen. Das heutige Schreiben betont auch ausdrücklich die Verantwortung des jeweiligen Ortsbischofs für die jetzige Umsetzungsphase.
Weltweiter Austausch
Einen wesentlicher Teil des Umsetzungsprozesses sieht das römische Schreiben auch im Austausch zwischen den Ortskirchen, ab der zweiten Hälfte des Jahres 2027 auch auf der Ebene der nationalen und internationalen Bischofskonferenzen sowie im ersten Quartal 2028 in kontinentalen Evaluierungsversammlungen. Deren Ergebnisse sollen allerdings dem Papst zur endgültigen Bewertung vorgelegt werden, was nach Ansicht von Wir sind Kirche die Widersprüche zwischen einem wirklich synodalen, ergebnisoffenen und einem hierarchisch-zentralistischen Kirchenverständnis deutlich werden lässt. Derzeit noch unklar ist, wie die abschließende Kirchenversammlung im Vatikan ausgestaltet werden soll, nur der unveränderte Termin Oktober 2028 wird genannt.
An den beiden Synodenversammlungen 2023 und 2024 in Rom hatte der jetzige Papst – damals noch als Kardinal und Präfekt des Bischofsdikasteriums – aktiv teilgenommen. Noch am Tag seiner Wahl bekannte sich Papst Leo XIV. deutlich zum Kirchenbild des Zweiten Vatikanischen Konzils und zum synodalen Weg der Kirche.
8.07.2025
Das Deutschland-Ticket oder einen Arzttermin buchen - vieles geht im Alltag nur noch über digitale Wege. Das PIKSL-Labor in Andernach unterstützt Menschen, die sich im Umgang mit Medien unsicher fühlen.
Von Julia Fröder
(Andernach/jf) – „Im PIKSL-Labor geht darum, dass alle Menschen an der digitalen Welt, und damit am Alltag, teilnehmen können, unabhängig davon, ob sie eine Einschränkung haben oder nicht“, fasst der Trierer Weihbischof Robert Brahm die Idee der Einrichtung in Trägerschaft der Barmherzigen Brüder Saffig zusammen. Brahm hat sich das Projekt in der Andernacher Fußgängerzone (Hochstraße 85-87) im Zuge seiner Visitation (Besuchsreise) angeschaut und dankte dem Team für seinen Einsatz.
7.07.2025
917.016 Katholikinnen und Katholiken aus 135 Pfarreien sind am 8. und 9. November 2025 aufgerufen, ihre pastoralen Gremien neu zu wählen. Bischof dankt Ratsmitgliedern und ruft zur Beteiligung auf.
Von Ute Kirch
(Trier/Koblenz/Saarbrücken/bt) – 917.016 Katholikinnen und Katholiken aus 135 Pfarreien im Bistum Trier sind am Wochenende 8. und 9. November 2025 aufgerufen, ihre pastoralen Gremien neu zu wählen. Diesen Wahltermin hat Bischof Dr. Stephan Ackermann nun offiziell bekannt gegeben. Auf der Homepage www.bistum-trier.de/ehrenamt/wahlen-2025 sind alle Informationen rund um die Wahlen zu finden. Darüber hinaus finden am 7. und 8. Februar 2026 die Rätewahlen in den 33 Pfarreien statt, die zum 1. Januar 2026 fusionieren. Hier sind 151.469 Kirchenmitglieder ab 16 Jahren wahlberechtigt. Zwei Pfarreien haben einen Antrag auf Amtszeitverlängerung ihrer Pfarrgemeinderäte gestellt, da sie ihre pastoralen Räte im Zuge der Fusion im Jahr 2024 bzw. 2025 bereits neu gewählt haben. Die Gremienwahl steht unter dem Motto „Mitreden! Der Zukunft eine Stimme geben“.
30.06.2025
(Trier/sw) . Stephan Wahl, „Priester und Poet“ aus dem Bistum Trier, lebt seit 2018 in Jerusalem. Im Podcast „himmelwärts und erdverbunden“ schildert er seine Eindrücke aus der jüngsten Zeit – iranische Raketenangriffe; zivile Opfer in Israel, im Iran und in Gaza; die Verzweiflung der Angehörigen der Geiseln; die Stimmung in der israelischen Bevölkerung.
Von Stefan Weinert
Stephan Wahl stammt aus dem Bistum Trier; seit 2018 lebt er in Jerusalem, mittlerweile als „Priester und Poet“. Im Podcast „himmelwärts und erdverbunden“ schildert er seine Eindrücke aus jüngster Zeit: die Tage im Safe Room seiner Wohnung während der iranischen Raketenangriffe; die Skepsis, wie lange der aktuelle Waffenstillstand hält; die Trauer um die getöteten Zivilisten in Israel und im Iran, aber auch im Gazastreifen, wo die Gewalt anhält; die Angriffe extremistischer jüdischer Siedler auf Palästinenser*innen im Westjordanland; die Verzweiflung der Angehörigen der Geiseln, die von der terroristischen Hamas immer noch gefangen gehalten werden, die aber für die Regierung Netanjahu offenbar kaum noch eine Rolle spielen. Und trotz allem: „Die Hoffnung auf Frieden erlischt in mir nie.“
3.07.2025
Zukunftswerkstatt der Nordkirche: Bischof Tilman Jeremias diskutiert in Hamburg über kreative Nutzung kirchlicher Gebäude – im Spannungsfeld von Denkmalschutz, Ehrenamt, Ressourcenschwund und hoher Kirchendichte im ländlichen Raum.
(Greifswald / Hamburg/kw) - „Es geht um die beste Vision von Kirche!" – unter diesem Motto diskutiert Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Tilman Jeremias, am 3. Juli 2025 in Hamburg im Rahmen der Zukunftswerkstatt der Nordkirche zum Thema „Potential! Kirchliche Orte – gesellschaftliche Relevanz" mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche, Wissenschaft, Architektur und Zivilgesellschaft.
Räume lebendig zu halten, in denen Menschen Gott begegnen können
Bischof Tilman Jeremias betont die Dringlichkeit, innovative Konzepte für die Zukunft der Kirchen zu entwickeln: „Es geht nicht allein darum, alte Gemäuer zu erhalten – sondern Räume lebendig zu halten, in denen Menschen Gott, sich selbst und anderen begegnen können. Wenn wir Kirche zukunftsfähig gestalten wollen, dann brauchen wir Mut zu neuen Ideen, Offenheit für Kooperationen und Vertrauen in die Kraft unseres Glaubens." Er verweist auf die zentrale Rolle, die Kirchen gerade im ländlichen Raum trotz aller Herausforderungen nach wie vor spielen: als Orte der Gemeinschaft, der Kultur und des Glaubens.
Kraftquellen nicht leichtfertig aufgeben
Bischof Tilman Jeremias verweist auf die vielerorts engagierten Ehrenamtlichen, die insbesondere in dörflichen Regionen das kirchliche Leben vor Ort selbst gestalten wollen. „Ich habe auf meiner Besuchswoche Menschen getroffen, die mir sagten: Wenn es keinen Pastor mehr gibt, dann gebt uns den Schlüssel und einen Text – wir feiern unseren Gottesdienst trotzdem hier in unserer Kirche", so der Bischof. Er sei tief beeindruckt davon, dass durch das Ehrenamt nicht nur kulturelle Formate wie Ausstellungen in den Kirchen Einzug hielten, sondern auch der Ursprung, die Verkündigung, lebendig bleibe. Mit Blick auf die bauliche Substanz vieler Kirchen appelliert der Bischof an Kirchengemeinden und Öffentlichkeit gleichermaßen, die Gebäude nicht vorschnell aufzugeben. „Viele Kirchen in Mecklenburg und Pommern sind heute in einem erstaunlich guten Zustand – das verdanken wir dem beharrlichen Engagement unzähliger Gemeindeglieder und Fördervereine. Diese Kraftquellen sollten wir nicht leichtfertig aufgeben", so Tilman Jeremias.
Herausforderung: viele Kirchen – kleine Gemeinden
Mit rund 1.200 Kirchen und Kapellen befindet sich ein Großteil der insgesamt 1.890 kirchlichen Gebäude der Nordkirche im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern – viele davon denkmalgeschützt. Gleichzeitig zählt der Sprengel Mecklenburg und Pommern derzeit nur rund 201.600 Gemeindemitglieder. Besonders in ländlichen Regionen wie der Propstei Neustrelitz wird das Spannungsverhältnis zwischen Gebäudedichte und Gemeindegrößen sichtbar: Dort kommen im Schnitt nur 85 Gemeindemitglieder auf eine Kirche.
Zukunftswerkstatt: Visionen für eine offene Kirche
Die Zukunftswerkstatt am 3. und 4. Juli 2025 nimmt strategische Fragen rund um die Zukunft kirchlicher Gebäude in den Fokus. Diskutiert wird unter anderem, wie Kirchen Leerstand vermeiden, touristisch oder kulturell genutzt oder als Begegnungsorte neu belebt werden können. Neben Impulsen aus dem Kirchenmanifest und der EKD werden auch Erfahrungen aus konkreten Projekten eingebracht. Im Apéro-Gespräch diskutieren neben Bischof Tilman Jeremias unter anderem Dr. Karin Berkemann (Kirchenmanifest), Andreas Jensen (EKD), Dr. Manuela Klauser (TRANSARA).
1.07.2025
(Köln/mhd) - Vor wenigen Tagen haben die Malteser Deutschland in Kooperation mit der Deutschen Telekom ein „Plaudernetz“ gestartet. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 330 1111 können Menschen, die sich gerade eine gesellige Unterhaltung wünschen oder einsam fühlen, mit einer zufällig angerufenen Plauderpartnerin oder einem Plauderpartner ins Gespräch kommen.
Manchmal braucht man einfach jemanden zum Reden, am liebsten einen Fremden. Warum nicht Plauderwillige aus ganz Deutschland am Telefon zusammenführen – anonym und unverbindlich? Das ist die Idee hinter dem Plaudernetz der Malteser Deutschland. Dafür haben sich in den vergangenen Wochen schon viele Ehrenamtliche bereitgefunden, eine App auf ihr mobiles Telefon herunterzuladen. Damit können sie steuern, ob und wann sie Anrufe entgegennehmen möchten. Ruft nun jemand die kostenfreie Rufnummer 0800 / 330 1111 an, so wird er völlig zufällig an einen „freien“ Plauderwilligen irgendwo in Deutschland weitergeleitet.
Worüber in den Gesprächen geredet wird, entscheiden die Plauderpartner und die Anrufenden selbst. Es gelten ein paar einfache Plauderregeln: wertschätzendes Miteinander, Wahrung der Anonymität und Verbot von kommerziellen oder missionarischen Zwecken. Ein freundliches „Du“ liegt nahe, mehr aber auch nicht. Verabredungen „bis zum nächsten Mal“ sind im Plaudernetz nicht möglich, da die Anrufenden immer nach Zufall auf die freiwilligen Plauderpartner geschaltet werden.
Wie lange die Gesprächspartner miteinander telefonieren, bleibt ihnen überlassen. In Österreich, wo es das Plaudernetz bereits gibt, sind es durchschnittlich 25 Minuten. Wichtig auch: Das Plaudernetz ist kein Krisen-, Notfall- oder Beratungstelefon. In Krisen und Notfällen werden die Anrufenden auf professionelle Krisen- und Notfalltelefone der Telefonseelsorge oder der „Nummer gegen Kummer“ verwiesen.
Die Telekom unterstützt dieses bundesweite Projekt. Das Bonner Unternehmen hilft als Kooperationspartner nicht nur bei der Bekanntmachung des neuen Angebots, sondern sponsort auch die Verbindungskosten. Für die Telekom ist das Plaudernetz Teil ihres gesellschaftlichen Engagements für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Zudem sucht das Unternehmen unter seinen Mitarbeitenden aktiv nach engagierten Plauderpartnern – wie auch die Malteser bei ihren Helferinnen und Helfern.
Das Plaudernetz-Team der Malteser begleitet die Freiwilligen mit Schulungen und ist ansprechbar, sollte es in einem Gespräch mal zu Problemen kommen. Die Plaudernetz-App steht im Apple App Store und im Google Play Store zum Download bereit.
Information:
Kostenfreie Rufnummer 0800 / 330 1111
Internet: https://plaudernetz.malteser.de
1.07.2025
(Untermarchtal/drs) - Vom 27. bis 28. Juni tagte das oberste gewählte Laiengremium der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Kloster Untermarchtal – im Mittelpunkt standen dabei die Beratungen zum diözesanen Prozess „Kirche der Zukunft". Die Rätinnen und Räte haben über die künftige Ausrichtung und Struktur der Ortskirche diskutiert, verschiedene Modelle und Ansätze erörtert und sich dann am Ende der Sitzung einstimmig und unter Applaus dafür ausgesprochen, den vorgestellten Weg weiterzugehen. Ein weiteres Thema der Versammlung war die Auswertung der Kirchengemeinde- und Pastoralratswahlen 2025.
Prozess „Kirche der Zukunft"
Verschiedene Lebenswirklichkeiten, damit einhergehende veränderte pastorale Bedürfnisse der Menschen, rückläufige Mitgliederzahlen, damit verbunden sinkende Kirchensteuereinnahmen und der Rückgang des pastoralen Personals – die Diözese Rottenburg-Stuttgart steht vor großen Herausforderungen. Eben diesen möchte sie sich stellen und sich in eine positive und zukunftsfähige Richtung weiterentwickeln. Dazu hat Bischof Dr. Klaus Krämer gemeinsam mit dem Diözesanrat den umfassenden Veränderungsprozess „Kirche der Zukunft" angestoßen, der auf mehrere Jahre angelegt ist und verschiedene Projekte umfasst – darunter die Projekte „Seelsorge in neuen Strukturen", „Räume für eine Kirche der Zukunft", „Mittelfristige Finanzplanung" und Digitalisierung.
„Der Anker all dieser Projekte ist eine gemeinsame Vision, die alle Projekte miteinander verbindet, über bestehende und zu schaffende Strukturen hinausweist und den geistlichen Rahmen bildet", erklärt Wolfgang Zilk, der zusammen mit Stefanie Oeben und Barbara Strifler das Prozess-Projekt-Leitungsteam bildet.
„Wichtig ist, dass es für die großen anstehenden Veränderungen in unserer Diözese eine Vision gibt, die uns in unserem Handeln, unseren Überlegungen und unseren Entscheidungen leitet und inspiriert", betonte Bischof Dr. Klaus Krämer.
Dazu wurden zwischen Januar und März 2025 in verschiedenen Gremien – darunter im Diözesan- und Priesterrat, Pastoralausschuss, Finanzausschuss sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der Dekanate – Visionssätze erarbeitet und in einem anschließenden Workshop mit theologischer Begleitung verdichtet.
Die neue Vision baut auf dem bisherigen Selbstverständnis einer diakonisch missionarischen Kirche auf und zielt darauf ab, das kirchliche Leben neu zu denken und so zu gestalten, dass Kirche den Menschen auch in veränderten gesellschaftlichen, demografischen und finanziellen Rahmenbedingungen nahebleibt. Sie besteht aus sieben Begriffspaaren und einem Begriffstrio, das die Verbindung zu Gott verdeutlicht, aus dem sie lebt und dessen Auftrag sie erfüllt.
Die sieben Begriffspaare sind Eigenschaften der „Kirche der Zukunft" an vielen Orten, wie sie handelt und wirksam wird – nicht durch Vorgaben, sondern Impulse. „Je nach kirchlichem Ort, nach Charismen und Bedarfen der Menschen, werden Begriffspaare anders wichtig. Sie wollen eine Haltung anstoßen und sind spielerisch. Zusätzlich gibt es ein leeres Feld, das individuell befüllt werden kann. Es gibt kein richtig oder falsch, es gibt Vielfalt auf einer gemeinsamen Basis", erklärten Ursula Renner, Vorsitzende des Pastoralausschusses und Dr. Christiane Bundschuh-Schramm, beide Mitglieder des bisherigen Kernteams „Pastorale Felder und Schwerpunkte", das die Visionssätze in Handlungsfelder der zukünftigen Seelsorge übersetzt hat.
Seelsorge – das Herz der Kirche
Das zentrale Projekt des Gesamtprozesses „Kirche der Zukunft" ist die „Seelsorge in neuen Strukturen". „In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche. Durch Seelsorge möchte Kirche den Menschen in unterschiedlichen Situationen nahe sein. Das ist unser Auftrag und dem wollen wir nachkommen. Neue pastorale Strukturen und Raumschaften sollen dabei helfen, diese Nähe zu gewährleisten und erlebbar zu machen und dabei der Vielfalt der Lebenswirklichkeiten von Menschen gerecht zu werden. Die Kirche der Zukunft braucht ein neues Selbstverständnis aller Getauften, ein gutes Miteinander von Gemeinde und anderen kirchlichen Orten, die auch unterschiedliche Formen der Zugehörigkeit ermöglichen – dauerhaft, für eine bestimmte Zeit oder ganz punktuell", erklärte Barbara Strifler.
Aber wie kommen Seelsorge und Strukturen der Zukunft zusammen, wie entsteht ein gutes Miteinander der vielen verschiedenen Orte?
Künftig sollen größere pastorale Räume entstehen, angepasst an städtische oder ländliche Gegebenheiten. Die Strukturen sind dabei kein Selbstzweck, sie sollen Seelsorge ermöglichen. Sie zeigen Grenzen auf und schaffen den Rahmen, in dem die Kirche der Zukunft seelsorgerlich handelt. Diese Raumschaften sollen sowohl pastoral tragfähig als auch administrativ effizient sein.
Dafür wurden zwei Modelle der strukturellen Neugestaltung entwickelt und im Gremium vorgestellt. Beim Modell Vereinigung durch Union bleibt eine Kirchengemeinde bestehen, der sich die anderen anschließen und damit ihre Selbständigkeit verlieren. Die aufnehmende Kirchengemeinde ist dabei zugleich Pfarrsitz und gibt den Namen vor. Beim zweiten Modell, Vereinigung durch Fusion, wird eine bestimmte Anzahl an Kirchengemeinden aufgelöst. Es wird eine neue Kirchengemeinde errichtet, die dann auch einen neuen Namen bekommt.
„Eines müssen wir immer wieder betonen: Wir sprechen nicht über die Auflösung von kirchlichem Leben oder Gemeinde vor Ort, sondern über die Neustrukturierung der öffentlich-rechtlichen Körperschaften. Es wird weiterhin Seelsorge und Gemeindeleben vor Ort bleiben und sogar zukünftig flexibler gestaltet werden können, betonte Dr. Christian Hermes, Stadtdekan von Stuttgart und Mitglied im Steuerungskreis, der den Prozess leitet. Bei beiden vorgestellten Modellen sind verschiedene Leitungsmodelle für die Kirchengemeinde anwendbar. So will die Diözese Leitungsmodelle in geteilter Verantwortung verwirklichen und dabei die kirchenrechtlichen Möglichkeiten im Blick auf Pfarrbeauftragte nach Can 517 § 2 CIC ausschöpfen. Das heißt, es wäre beispielsweise Leitung mit einer/einem Pfarrbeauftragten möglich, bei dem diese/r alle Aufgaben eines leitenden Pfarrers übertragen bekäme, die nicht an die Weihe gebunden sind. Die Letztverantwortung würde einem moderierenden Priester übertragen. Auch wäre die Leitung mit Pfarrbeauftragtem-Team denkbar. Innerhalb des Teams könnten bestimmte Bereiche einer Person übertragen werden.
Resümee des Diözesanrats
Wichtige Impulse zu Beginn des Tagesordnungspunktes Prozess „Kirche der Zukunft" gab Prof. Dr. Bernhard Spielberg – durchaus provokativ und zugespitzt. Ziel der Aussagen war es, zum Nachdenken anzuregen und ins Gespräch zu kommen. Abschließend gab er dem Gremium neun Tipps für den Entwicklungsprozess mit auf den Weg. Da hieß es unter anderem: „Fang mit der Frage an, wo(zu) Kirche gut ist und begründe, wenn du so weitermachst, wie bisher. Und denke konsequent von den Nutzerinnen und Nutzern her.
Nach der Präsentation des Gesamtprozesses mit Projekten, Strukturen, Ablauf und Zielen durch die Projektleitung folgte die Weiterarbeit in Kleingruppen. Hier konnten sich die Rätinnen und Räte intensiv über die möglichen Modelle einer künftigen Ausrichtung und Struktur der Ortskirche Rottenburg-Stuttgart austauschen, offene Fragen klären sowie verschiedene Struktur- und Leitungsmodelle erörtern und diskutieren. Am Ende beschloss das Gremium einstimmig den begonnenen Weg in der vorgestellten Form weiterzugehen. Diözesanratssprecher Warmbrunn zeigte sich sehr zufrieden. „Auf dieser Basis kann der anstehende Informations- und Beteiligungsprozess in den verschiedenen diözesanen Ebenen starten. Bischof Klaus hat Geschäftsführerin Gabriele Denner als Beraterin und mich mit Stimmrecht in den Steuerungskreis des Prozesses berufen. Auf diese Weise ist der Diözesanrat und zudem mit einzelnen Mitgliedern in verschiedenen Arbeitsgruppen gut vertreten", erläuterte Johannes Warmbrunn die Rolle des Diözesanrats. Und Stefanie Oeben ergänzte: „Sie als Mitglieder des Diözesanrats sind sehr, sehr wichtige Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Vision sowie des Prozesses „Kirche der Zukunft" und seiner Teilprojekte. Bitte bringen Sie sich an Ihren Wirkungsorten in die Diskussion ein und seien Botschafterin und Botschafter für unsere „Kirche der Zukunft"."
Bis November 2025 werden die vom Diözesanrat beratenen Modelle in einer umfassenden Informations- und Beteiligungsphase in zahlreichen Präsenz- und Onlineveranstaltungen diskutiert. Die Rückmeldungen werden anhand eines digitalen Fragebogens gesammelt. „Es sind alle eingeladen mitzumachen", betonte Diözesanratssprecher Warmbrunn und rief alle Katholikinnen und Katholiken der Diözese auf: „Informieren Sie sich, diskutieren Sie mit und gestalten Sie die Zukunft unserer Diözese aktiv mit." Die Rückmeldungen und Bewertungen fließen in eine Vorlage ein, über die der Diözesanrat in seiner Novembersitzung entscheidet. Ab 2026 soll dann die konkrete Umsetzungsphase in der Fläche beginnen.
Rückblick Kirchengemeinde- und Pastoralratswahl 2025
Die Wahlbeteiligung lag bei der Kirchengemeinderatswahl 2025 bei 22,5% und damit um knapp 3 Prozent höher als 2020. Bei der Pastoralratswahl gaben 10,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Insgesamt haben 94 Prozent der Kirchengemeinden und 96 Prozent der Gemeinden Katholiken anderer Muttersprachen (GKaM) in der Diözese ihre Vertretungen in die Mitbestimmungsgremien gewählt. Auffällig war bei dieser Wahl, dass es viele Gemeinden mit einer hohen Anzahl an Kandidierenden gab, im Gegenzug aber einige größere Gemeinden (10 bis 12 Sitze) nicht mehr wählen konnten. Ein kleiner Teil der Kirchengemeinden und GKaM sind dabei das Risiko einer Wahl ohne Bindung eingegangen – für Gemeinden mit bis zu 1.500 Katholiken möglich, die nicht genügend Kandidierende für einen Wahlvorschlag haben. Leider hat sich dieser Mehraufwand in der Vorbereitung, Auszählung und Nachbereitung nicht gelohnt, da dieser in keinem Verhältnis zum erzielten Ergebnis zu stehen scheint. Denn lediglich 30 Prozent der Kirchengemeinden und GKaM hatten dadurch eine erfolgreiche Zuwahl, „Somit ist die klare Empfehlung für die Wahlen 2030, die Wahl ohne Bindung nicht mehr zu ermöglichen", resümierte Weihbischof Matthäus Karrer, der die Auswertungsergebnisse der Kirchengemeinde- und Pastoralratswahlen 2025 am 30. März 2025 präsentierte.
Für großes Erstaunen sorgte ein Quiz zu Beginn dieses Tagesordnungspunktes, bei dem die Rätinnen und Räte einen Tipp abgeben konnten, wie alt wohl das älteste gewählte Kirchengemeinderatsmitglied sei. Bei den Antworten war von 80 bis 93 alles dabei. Erraten haben es nur wenige, eine von ihnen war Diözesanrätin Dorothea Treiber, ihr Tipp zum Alter des ältesten Kirchengemeinderatsmitglieds war eine Punktlandung – das älteste Mitglied, ein Mann, ist 92 Jahre alt.
Blick in die Zukunft voller Zuversicht
Am Ende der Sitzung bedankte sich Bischof Krämer für die intensiven und konstruktiven Beratungen, die in einer sehr ruhigen und respektvollen Atmosphäre stattfanden. Mit Blick in die Zukunft zeigte er sich zuversichtlich und ermutigte alle, sich einzubringen: „Gehen wir diese Veränderungen gemeinsam und auf synodale Weise an. In unserer Vision soll sichtbar werden, wozu und wofür wir Kirche sind – eine Kirche, die Menschen ermutigen und bestärken soll. Wir haben hier im Diözesanrat die Eckpunkte festgelegt. Jetzt gehen wir in die Fläche, in die Dekanate und die Kirchengemeinden, um möglichst alle zu beteiligen. Der Weg in die Zukunft ist offen, jede und jeder ist eingeladen, sich mit Ideen, Anliegen und Engagement einzubringen. Klar ist, dass geteilte Verantwortung Teamfähigkeit, Vertrauen und gute Absprachen braucht. Lassen Sie uns den Weg zur Kirche der Zukunft gemeinsam gehen!"
27.06.2025
(Chemnitz/bdm) - Nach einem halben Jahr europäischer Kulturhauptstadt ziehen die Verantwortlichen und viele Partner eine positive Bilanz. Chemnitz 2025 erhält die erhoffte große Aufmerksamkeit, sowohl von der Bevölkerung der Stadt, aber vor allem von Gästen aus der Region, Deutschland, Europa und aus aller Welt. Die Besucherzahlen sind deutlich gestiegen. Sowohl in Stadt und Region als auch in den Museen und Kulturbetrieben, in der Gastronomie, bei Tagungen und Kongressen zeigt sich eine spürbare Zunahme. Die gesamte Kulturhauptstadtregion profitiert dabei von erhöhtem Interesse, das sich auch in den Übernachtungszahlen widerspiegelt. Das Kulturhauptstadtmotto „C the Unseen“ lässt Stadt und Region sichtbar werden und zieht seit einem halben Jahr Kulturtouristen an, von denen viele zum ersten Mal vor Ort sind.
27.06.2025
(Sankt Augustin / Nettetal/sm) - 26. Juni 2025 – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Georg Bätzing, hat den Steyler Missionaren zum 150-jährigen Bestehen gratuliert und die Arbeit des weltweit tätigen Ordens als "segensreich" gelobt. In einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe des Magazins 'Leben jetzt', das vom Medienapostolat der Steyler Missionare herausgegeben wird, schreibt Bätzing: "150 Jahre Steyler Missionare und Missionarinnen, das ist ein Grund zu großer Dankbarkeit." Zur Arbeit des Ordens gehöre es "die Freiheit der Menschen zu achten und für sie einzutreten, wo immer es geht, für die Schöpfung einzutreten und ihre Bewahrung da zu sein".
Die Beiträge der Fakultätsfestschrift legen Fokus auf interreligösen Dialog und Zukunftsfähigkeit von Theologie und Kirche
26.06.2025
Von Theologische Fakultät Trier/red
(Trier/tf/bt) - Am 16. Juni wurde Bischof Dr. Stephan Ackermann ein erstes druckfrisches Exemplar der „Trierer Ringparabel" überreicht. Die Beiträge dieser Festschrift, die zum 75. Jubiläum der Theologischen Fakultät Trier erscheint, widmen sich in fünf Kapiteln schwerpunktmäßig dem interreligiösen Dialog. Ergänzt werden diese Aufsätze durch das Kapitel „Ein Ringen um Zukunft“, in dem der wissenschaftliche Nachwuchs Fragen der Zukunftsfähigkeit von Theologie und Kirche reflektiert.
25.06.2025
Von Rieke Eulenstein/evks
(Saarbrücken/bt) - Nach fast sechs Jahrzehnten werden Ende Juni die monatlichen ökumenischen Gottesdienste auf der Folsterhöhe in Alt-Saarbrücken eingestellt. Hintergrund ist die schwindende Nachfrage, verbunden mit strukturellen Veränderungen in den beteiligten Kirchen.
Der erste ökumenische Gebetsgottesdienst auf der Folsterhöhe fand am 23. Januar 1968 in der Pfarrkirche Heilig Kreuz statt. In einer Zeit, die noch stark vom konfessionellen Gegensatz zwischen katholischer und evangelischer Kirche geprägt war, bot das Angebot ein Alleinstellungsmerkmal. Dem damaligen katholischen Pfarrer Wolfgang Müller von Heilig Kreuz und seinem evangelischen Kollege Karl-Georg Holzkamp aus Alt-Saarbrücken war es wichtig, für die Einheit der Christen zu beten.
25.06.2025
(München/acn) - Ab sofort können sich Pfarreien mit Aktionen, Gottesdiensten und Veranstaltungen zum Red Wednesday 2025 anmelden. Mit diesem „roten Mittwoch“ ruft das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) jeden November dazu auf, Kirchen und öffentliche Gebäude als Zeichen für Religionsfreiheit und Solidarität mit verfolgten und diskriminierten Christen rot anzustrahlen.
24.06.2025
(Stuttgart/Rottenburg/Karlsruhe/Freiburg/ekiba) - Der ökumenische und mehrsprachige Gottesdienst unter dem Leitwort «In ihrem Wohl liegt euer Wohl» (Jer 29,7b) anlässlich des Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 23. Juni in St. Hedwig in Stuttgart-Möhringen thematisierte sowohl die erfolgreiche Integration von Geflüchteten als auch das aktuell raue Gesprächsklima beim Thema Migration. Während des Gottesdienstes wurde das Projekt aus der Praxis von Sabrine Gasmi-Thangaraja vom Caritasverband Stuttgart e.V. mit vielen positiven Beispielen vorgestellt und Hürden und Herausforderungen bei der Integration in den Arbeitsmarkt von Teilnehmenden des Projekts dargestellt.
24.06.2025
(Kartlow/skü) - Sommerzeit ist Camping-Zeit! Lagerfeuer, Spaß, Abenteuer und Gemeinschaft bietet das „Vater-Kind-Camp“, zu der die Kirchengemeinde Kartlow-Völschow vom 11. bis 13. Juli unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ ganz herzlich einlädt. Willkommen geheißen werden alle Väter, Opas oder Paten mit Kindern ab 3 Jahren. „Gemeinsam unterwegs – draußen in Gottes toller Schöpfung, echt, unvergesslich!“, macht die Einladung der Kirchengemeinde Lust auf ein erlebnisreiches Wochenende. „Ob bei spannenden Outdoorspielen oder einfach beim Kochen oder Zusammensein am Feuer – dieses Wochenende gehört ganz euch! Packt eure Rucksäcke, Zelte, Camper oder Wohnwagen und erlebt ein besonderes Wochenende in Kartlow!“ Das „Vater-Kind-Camp“ findet auf dem Pfarrhof Kartlow (Kartlow 14, 17129 Kruckow), ungefähr 30 Kilometer südlich von Greifswald statt.
Zeit, um zu stärken, was zählt
Fernab vom Alltag warten auf die Teilnehmenden zum Beispiel Lagerfeuerromantik mit Stockbrot, Geschichten unterm Sternenhimmel, kreative Workshops und ein Auftanken bei Gott mit Groß und Klein. Und vor allem: viel gemeinsame Zeit, „um das zu stärken, was zählt: eure Beziehung“, heißt es in der Einladung zu dem erstmals in dieser Form stattfindenden Wochenende. „Das naturnahe und weitläufige Gelände des Pfarrhofs bietet genügend Platz für viele. Das ‚Vater-Kind-Camp‘ ist offen für alle Interessierten“, so Arne Kühn vom „Vater-Kind-Camp“-Team. „Wir freuen uns auf euch!“
Anmeldung bis zum 4. Juli möglich
Die Anreise beginnt am Freitag, 11. Juli, ab 16 Uhr, die Abreise ist am Sonntag, 13. Juli, gegen 12 Uhr geplant. Die Kosten für Verpflegung und Material betragen für Erwachsene 20 und für Kinder 10 Euro. Teilnehmende sollten folgende Dinge auf die Packliste setzen: Zelt, Schlafsack oder Wohnmobil/Wohnwagen, wetterfeste Kleidung/Schuhe, Taschenlampe, Sonnencreme, Waschzeug, Badesachen und die Krankenversichertenkarte. Für Anmeldungen und weitere Informationen steht die Telefonnummer 01732362074 zur Verfügung. Anmeldeschluss ist Freitag, der 4. Juli.
Weitere Informationen
Telefon: 01732362074
Internet: www.kirche-mv.de/kartlow
23.06.2025
Lucia Scherzberg war Professorin für Systematische Theologie an der Universität des Saarlandes. Sie sieht immer noch große Defizite in der Gleichstellung von Frauen innerhalb der Kirche und der Theologie. Ihr Apell im Podcast „himmelwärts und erdverbunden“: „Haltet das Thema am Leben – steter Tropfen höhlt den Stein.“
Von Luisa Maurer
Glaube und Feminismus gehören für Lucia Scherzberg zusammen – bei beidem geht es um Gerechtigkeit, sagt sie. Bis 2023 war sie Professorin für Systematische Theologie an der Universität des Saarlandes, seitdem ist sie im Ruhestand. Während ihrer akademischen Laufbahn hat sie selbst erlebt, wie schwierig es für Frauen ist: „Je weiter man nach oben kommt, desto dünner wird die Luft.“ Trotz Fortschritten sieht sie immer noch große Defizite in der Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb der Kirche und der Theologie. Ihr Apell im Gespräch mit Luisa Maurer für den Podcast „himmelwärts und erdverbunden“: „Haltet das Thema am Leben – steter Tropfen höhlt den Stein.“
23.06.2025
Sitzung des Pommerschen Kirchenkreisrats: Online-Tool kann Spendenbereitschaft für TelefonSeelsorge stärken / Unterstützung für Chorprojekt, Herzoginfest und Dartturnier / Bericht aus der Mitarbeitendenvertretung
(Weitenhagen/skü) - Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die im „Haus der Stille“ in Weitenhagen stattfand, für die Einwerbung von Spenden für die Ökumenische TelefonSeelsorge im Sprengel Mecklenburg und Pommern mittels eines Online-Spendentools ein Konto zur Verfügung zu stellen. Von den dort eingehenden Spenden gehen künftig monatlich ein Viertel an die Ökumenische TelefonSeelsorge in Vorpommern und drei Viertel an die Ökumenische TelefonSeelsorge in Mecklenburg. Die Aufteilung entspricht der Verteilung der Standorte im Land. Beide Einrichtungen der TelefonSeelsorge befinden sich in einer finanziell schwierigen Lage. Mit dem Spendentool, das bald freigeschaltet wird, kann die Spendenbereitschaft verbessert und ertüchtigt werden, so die Beschlussbegründung. Da ein modernes Spendentool diverse Zahlungsmöglichkeiten bereitstellt, wird es mit wenigen Klicks am Bildschirm möglich sein, der TelefonSeelsorge finanzielle Hilfe für ihre wichtige Arbeit zu leisten. Bis zur Einrichtung des praktischen Online-Spendentools sind bereits jetzt Möglichkeiten der Unterstützung für die TelefonSeelsorge in Mecklenburg und Pommern unter dem Link https://telefonseelsorge-mv.de/unterstuetzung/ zu finden, unter anderem per Banküberweisung oder durch die Spende von Dienstleistungen.
Unterstützung für Chorprojekt, Herzoginfest und Dartturnier
Der Kirchengemeinde Dersekow gewährt der KKR für die Kinderchorarbeit einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro aus dem Etat „Initiativen und Projekte“. Die Kirchengemeinde plant, im Sommer mit dem Kinderchor die Kantate „Die große Flut“ von Günther Kretschmer aufzuführen. Für die Durchführung der Probenwochenenden hatte die Kirchengemeinde um finanzielle Unterstützung gebeten. Ebenfalls jeweils 500 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“ bewilligte der pommersche Kirchenkreisrat der Kirchengemeinde Loitz für die Durchführung des „Herzoginfests“ sowie der Kirchengemeinde Hohenselchow für das „Kirchen-Dart-Turnier“. Mit dem „Herzoginfest“ feierte die Kirchengemeinde Loitz im Mai die Enthüllung der restaurierten Wappentafeln der Herzogin Sophia Hedwig in der Marienkirche. Die Kirchengemeinde hatte dazu gemeinsam mit vielen Beteiligten aus der Stadt Loitz und der Umgebung ein umfangreiches Festprogramm organisiert. Die Kirchengemeinde Hohenselchow veranstaltete das „Kirchen-Dart-Turnier“ bereits zum dritten Mal. Das Dartturnier habe sich in kurzer Zeit zu einer beliebten Veranstaltung entwickelt, bei der kirchennahe und kirchenferne Menschen miteinander ins Gespräch kommen, so der Antrag der Kirchengemeinde. Das Turnier stärke das ehrenamtliche Engagement und soll künftig weiterentwickelt und in die Arbeit mit Jugendlichen eingebunden werden.
Bericht aus der Mitarbeitendenvertretung
Als Gäste nahmen Kirchenkreisamtssekretärin Elke Radam und Gemeindepädagoge Thomas Franke zeitweise an der Kirchenkreisratssitzung teil. Beide sind Mitglieder der Mitarbeitendenvertretung (MAV) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises. Elke Radam als Vertreterin des Regionalausschusses Kirchenkreisamt/Regionalzentrum der MAV und Thomas Franke als MAV-Vorsitzender berichteten den KKR-Mitliedern von ihrer Tätigkeit in der Interessenvertretung der Beschäftigten des PEK. Die MAV sei keine Gewerkschaft, sondern ein Organ, das geprägt sei von der Pflege und Förderung der Dienstgemeinschaft sowie von vertrauensvoller Zusammenarbeit und Transparenz, so Thomas Franke. Alle Dienststellen im PEK - die einzelnen Kirchengemeinden und der Kirchenkreis - bilden eine gemeinsame MAV, das seien gemäß gesetzlicher Vorgabe elf Personen bei rund 600 Mitarbeitenden, so der MAV-Vorsitzende. „Die MAV nimmt die sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Interessen der Mitarbeitenden wahr“, so Thomas Franke. Zudem beschäftige sie sich unter anderem mit Themen, die Mitarbeitende an sie herantragen und mit neuen oder sich ändernden Arbeitsverhältnissen. Die Digitalisierung und der Datenschutz seien zudem große Themen, berichteten Elke Radam und Thomas Franke. Ein wichtiges Anliegen der MAV sei es, die Mitarbeitenden zusammenzubringen und ins Gespräch zu kommen. Daher finden viermal im Jahr Mitarbeitenden-Versammlungen statt. Die beiden Mitarbeitendenvertretenden verliehen zum Ende ihrer Ausführungen ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der Austausch zwischen dem KKR und der MAV weiter gestärkt wird. Pröpstin Kathrin Kühl sprach der MAV im Namen des KKR ihre Anerkennung für das große Engagement aus. „Vielen Dank, dass Sie für die Mitarbeitenden da sind und das hohe Gut des Miteinanders fördern“, so die Vorsitzende des Kirchenkreisrats.
Mittel für Sanierungsvorhaben
Der Kirchenkreisrat beschloss, ergänzend zu bereits beantragten Maßnahmen, beim Denkmalfonds der Nordkirche für 2025 einen Zuschuss in Höhe von 3.500 Euro für die Sicherung einer floralen Malerei in der nördlichen Turmhalle der Kirche St. Marien in Stralsund zu beantragen. Damit bestätigte der KKR einen Beschluss des Bauausschusses. Die Malerei war während der laufenden Sanierungsarbeiten freigelegt worden. Die Ausführung der Arbeiten erfolgt in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 7.000 Euro. Auch mit einer weiteren Entscheidung bestätigte der KKR einen Beschluss des Bauausschusses. Demnach werden Restmittel in Höhe von 20.000 Euro aus dem PEK-Fonds für Pfarr- und Gemeindehäuser 2025 der Propstei Stralsund für die Sanierung des Pfarrhauses in Vilmnitz zur Verfügung gestellt. Das Pfarrhaus soll nach umfassender und energetischer Sanierung mit einer Dienstwohnung sowie Mietwohnungen ausgestattet werden.
Weitere Themen und nächster Sitzungstermin
Entsendung
Der Kirchenkreisrat entsendet Pröpstin i. R. Helga Ruch als Vertreterin des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises in den Stiftungsrat des Stralsunder Schwesternheimathauses. Helga Ruch, früher Pröpstin der Propstei Stralsund im PEK und jetzt im Ruhestand, ist derzeit als Vertretung des PEK im Stiftungsrat aktiv und habe sich gern bereit erklärt, die Aufgabe auch künftig wahrzunehmen, so Propst Tobias Sarx.
Zusammenschluss
Der Kirchenkreisrat erklärte sein Einvernehmen zum Zusammenschluss der Kirchengemeinden Ueckermünde-Liepgarten, Leopoldshagen, Altwigshagen und Mönkebude zur „Ev. Petruskirchengemeinde am Stettiner Haff“ zum 1. Januar 2026. Die vier Kirchengemeinden sind seit Januar 2024 durch einen Pfarrsprengel verbunden und führen einen gemeinsamen Haushalt. Nachdem die Gemeindeglieder in Gemeindeversammlungen dazu angehört wurden, hatten die vier Kirchengemeinderäte die Fusion beschlossen.
Gemeindeverband
Der KKR stimmte der Gründung des Kirchengemeindeverbands Recknitz-Saaler Bodden zu. Die Kirchengemeinden Ahrenshagen, Damgarten-Saal, Lüdershagen und Semlow-Eixen sind zu einem Pfarrsprengel verbunden. Der Verband soll gegründet werden, um die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien sowie die kirchengemeindliche Verwaltung besser strukturieren zu können. In Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreisamt war eine Verbandssatzung erarbeitet worden, der alle vier Kirchengemeinderäte zugestimmt hatten.
Der Kirchenkreisrat befasste sich in seiner Sitzung außerdem unter anderem mit zahlreichen Personalfragen, mit Stellenausschreibungen, mit dem Kollektenplan 2026, mit anstehenden Synodenterminen sowie mit ausführlichen Überlegungen und Konzepten zur Umsetzung des derzeit im Kirchenkreis laufenden Zukunftsprozesses und der Einrichtung einer Arbeitsgruppe für diesen Prozess.
Ferner berichtete Diana Schulmeister dem Kirchenkreisrat aus der von ihr geleiteten Finanzabteilung. Das Gremium nahm den Bericht der Abteilungsleiterin zum Anlass, um ihr und allen Mitarbeitenden der Finanzabteilung große Wertschätzung und Dank für ihre Arbeit auszusprechen.
Die nächste Zusammenkunft des pommerschen Kirchenkreisrats findet am 15. Juli 2025 statt.
Stichwort Kirchenkreisrat
Der Kirchenkreisrat vertritt den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis in allen Angelegenheiten. Er führt die Aufsicht über die 136 Kirchengemeinden und ihre Verbände sowie über die Dienste und Werke und erteilt die erforderlichen Genehmigungen. Das Gremium besteht aus 13 Mitgliedern. Ihm gehören die drei Pröpste des Kirchenkreises, Propst Dr. Tobias Sarx (Propstei Stralsund, Dienstsitz Stralsund), Pröpstin Kathrin Kühl (Propstei Demmin, Dienstsitz Greifswald) und Propst Philipp Staak (Propstei Pasewalk, Dienstsitz Pasewalk) als geborene Mitglieder an. Die weiteren zehn Mitglieder wurden von der Synode des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises gewählt: Dr. Gerd Albrecht, Pastor Christian Bauer, Dr. Angelika Beyer, Lars Fischer, Sylvia Giesecke, Iris Heidschmidt, Bernd Klänhammer, Reinhard Kurowski, Dorothea ter Veen und Paul Witt. Vorsitzende des Kirchenkreisrats ist Pröpstin Kathrin Kühl, stellvertretende Vorsitzende ist Sylvia Giesecke. Der Kirchenkreisrat bereitet die Entscheidungen der Kirchenkreissynode vor, bringt Vorlagen ein und führt die Beschlüsse aus. Er bringt den Haushalt ein und ist für die Durchführung verantwortlich. Er berät die Pröpstin und die Pröpste, beruft die Pastorinnen und Pastoren in die Pfarrstellen des Kirchenkreises und führt die Aufsicht über die Kirchenkreisverwaltung. Der Kirchenkreisrat im Internet: http://www.kirche-mv.de/Kirchenkreisrat.565.0.html
Das Robert-Schuman-Haus schließt Mitte August, aber das Jugendhaus des Bistums wechselt in die Trierer Innenstadt.
21.06.2025
(Trier/bt) – Wenn Mitte August die Pforten des Robert-Schuman-Hauses geschlossen werden, dann geht eine kleine Ära zu Ende. Natürlich bleiben mit dem Jugend- und Gästehaus des Bistums in der Trierer Innenstadt die Möglichkeiten zum Tagen und Übernachten sowohl für Jugendliche und auch für Tagungsgäste erhalten. Dennoch verlässt das Bistum nach knapp hundert Jahren einen Ort der Geschichte und Geschichten.
21.06.2025
Am 22. Juni 2025 predigt Bischof Tilman Jeremias beim Open-Air-Gottesdienst auf dem Greifswalder Markt. Anlass sind der MV-Tag und der Abschluss der Bachwoche. In seiner Predigt würdigt er die verbindende Kraft der Musik als himmlisches Geschenk und Quelle der Freude.
(GREIFSWALD/kw). - Am Sonntag, 22. Juni 2025, um 11 Uhr predigt der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Tilman Jeremias, im Abschlussgottesdienst des 15. Mecklenburg-Vorpommern-Tages und der 79. Greifswalder Bachwoche. Der ökumenische Festgottesdienst findet auf der Hauptbühne auf dem Marktplatz in Greifswald statt. Sein Motto lautet „Die verbindende Kraft der Musik“.
„Der Himmel ist immer schon Musik“
In seiner Predigt stellt Bischof Jeremias die Musik ins Zentrum als wunderbare Gabe Gottes, die Menschen miteinander verbindet und Gottes Geist erfahrbar macht: „Die Musik musste der Herrgott gar nicht erschaffen: Denn der Himmel ist immer schon Musik.“ Jede menschliche Musik sei „nur ein schwacher Abklang dieser Himmelsmusik“. Auch in Zeiten voller Krisen bleibe Musik ein Hoffnungsträger: „Musik ist ein freudiges Gegengewicht zu den vielen düsteren Meldungen aus aller Welt“, so Jeremias.
Musik als erste Form des Gotteslobs
Musik sei nicht bloß Beiwerk im Gottesdienst, sondern dessen ureigenstes Element: „Der Gottesdienst ist der ursprüngliche Ort der Musik“, betont der Bischof. „Musik ist kein nettes Accessoire zum Gottesdienst, sie ist die erste und wichtigste Art des Gotteslobs.“ Dabei nehme sie auch eine zentrale Rolle im Miteinander ein: „Wir singen Gott zum Lob, aber es geschieht dabei noch viel mehr: Mein eigenes Herz lebt auf und meine Mitmenschen können sich mit-freuen“, so Tilman Jeremias.
Plädoyer für die Kirchenmusik
In Zeiten knapper werdender kirchlicher Ressourcen warnte der Bischof davor, an der Kirchenmusik zu sparen. „Wenn wir nun in der Kirche öfter mal Sparrunden drehen, dann lasst uns alle gemeinsam rufen: Aber bitte nicht die Kirchenmusik!“, erklärt Tilman Jeremias. Er dankte den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich musikalisch engagieren – in Chören, Ensembles und Posaunenchören. Er warb eindringlich für musikalische Bildung, Förderung und kulturelle Vielfalt: „Es braucht die Festspiele MV, die Bachwoche, weitere Festivals, Orchester und Chöre, Bands, Musikschulen, die HMT in Rostock, soliden Musikunterricht, Förderung von Hoch- und Breitenkultur! Musik macht so viel Freude, damit ist sie auch pure Prävention. Wer singt, prügelt nicht.“
Der Gottesdienst ist öffentlich und Teil des offiziellen Programms von MV-Tag und Bachwoche.
20.06.2025
Die "Nizäa-Ikone" hat auf ihrer Deutschland-Reise Station im Trierer Dom gemacht: Anlass für einen ökumenischen Gottesdienst.
Von Judith Rupp
(Trier/bt) – „Wir gehören zusammen.“ Das hat Metropolit Augustinos (Griechisch-Orthodoxe Metropolie in Deutschland) beim ökumenischen Gottesdienst anlässlich des Jubiläums „1.700 Jahre Konzil von Nizäa“ im Trierer Dom am 18. Juni 2025 betont. Im Gottesdienst wurde die „Nizäa-Ikone“ verehrt, die die Orthodoxe Bischofskonferenz auf eine Reise durch ganz Deutschland schickt.
18.06.2025
Mit einem Abendlob ist der saarlandweite Ausstellungszyklus „SEND | schreiben | JETZT“ des Künstlers Uwe Appold in Merzig gestartet.
Von Ute Kirch
(Merzig/uk) – Mit einem Abendlob und einem Empfang ist am vergangenen Sonntag der saarlandweite Ausstellungszyklus „SEND | schreiben | JETZT“ des Künstlers Uwe Appold in der Kirche St. Peter in Merzig eröffnet worden. Bis zum 12. Oktober sind an sieben Orten im Saarland insgesamt 89 teils großformatige Bilder des Künstlers zu verschiedenen Themenkomplexen – wie Würde, Zuversicht, Liebe, Zukunft, Migration, Krieg – ausgestellt (s. Info unten). Begleitet wird die Ausstellungsreihe von zahlreichen Veranstaltungen, darunter eine Radtour, Führungen, Mal-Workshops, Lesungen und Konzerte. An der Eröffnung nahmen neben Künstler Uwe Appold und seiner Frau Marliese auch die saarländische Umweltministerin Petra Berg, Merzigs Oberbürgermeister Marcus Hoffeld, der Trierer Generalvikar Ulrich von Plettenberg sowie die Schirmherrin, die Vizepräsidentin des Saar-Landtags, Dagmar Heib teil.
„Was mich von Anfang an bewegte, war die Trias: Kirche, Gesellschaft und Politik. Diese brauchen wir, um die anstehenden Fragen der Zeit angehen zu können“, sagte Appold. Thematisch habe er den Bogen bewusst weit gespannt und vom Hospiz bis zur Kirche der Jugend in Saarbrücken Orte gewählt, die weite Teile der Gesellschaft umfassen. „Mich haben die Gespräche mit Uwe Appold sehr bewegt. Die Begriffe Hoffnung, Vertrauen, einander Zuhören prägen diese Aktion“, sagte Heib. An allen Ausstellungsorten seien Impulse für mehr Miteinander entstanden. „Macht euch gemeinsam auf den Weg: Zusammenleben in Achtung, Zärtlichkeit und Menschlichkeit. Das brauchen wir heute mehr denn je“, appellierte sie.
Bischof Stephan Ackermann (Zweiter v. links) besuchte das Heinrich-Haus im Neuwieder Stadtteil Engers und sprach mit den Geschäftsführern Frank Zenzen (Dritter v. links) und Thomas Linden (links), den Seelsorgerinnen Monique Scheer (Dritte v. rechts) und Ute Josten (Zweite v. rechts) sowie mit Dekan Peter Dörrenbächer. © Heinrich Haus/Katrin Zieger
19.06.2025
Bischof Ackermann besuchte das Heinrich Haus in Neuwied, das vielfältige Angebote für Menschen mit Körper-, Lern- und Sinnesbehinderungen sowie geistigen und psychischen Beeinträchtigungen bereithält.
Von Heinrich Haus/Julia Steffenfauseweh
(Neuwied-Engers/bt)– Im Rahmen seiner Visitation (Besuchsreise) hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann das Heinrich-Haus im Neuwieder Stadtteil Engers besucht. Mit der Geschäftsführung und Seelsorgenden sprach er über die Bedeutung seelsorgerischer Unterstützung von Menschen mit Behinderungen in modernen Sozialunternehmen.
19.06.2025
Hochfest Fronleichnam im Bistum Würzburg – Prozessionen in Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt – Eucharistiefeier mit Bischof Dr. Franz Jung im Kiliansdom – Motto in Würzburg und Aschaffenburg: „Pilger der Hoffnung“
(Würzburg/Aschaffenburg/Schweinfurt/(POW) - Tausende Katholiken werden am Fronleichnamsfest am Donnerstag, 19. Juni, Jesus Christus im eucharistischen Brot durch die Straßen der Städte und Dörfer im Bistum Würzburg begleiten. In der Bischofsstadt Würzburg steht die Fronleichnamsprozession in diesem Jahr unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. In Aschaffenburg hat die Fronleichnamsprozession der katholischen Innenstadtpfarreien das gleiche Thema. Die katholische Stadtkirche Schweinfurt stellt die Prozession unter das Motto „Er ist mitten unter uns“.
Gemeinsame Meldung der Diakonie Hessen und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
19.06.2025
(Frankfurt/dwh) - Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni betonen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Diakonie Hessen die Notwendigkeit einer Flüchtlingspolitik, die sich an der Menschenwürde, den Menschenrechten und den Grundsätzen des Rechtsstaates orientiert. Die Kirchenpräsidentin der EKHN, Christiane Tietz, und der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Carsten Tag, unterstreichen: „Das Evangelium verkündet die Gleichwertigkeit aller Menschen vor Gott – und alle meint wirklich alle, nicht nur Staatsangehörige. Von hier aus treten wir für die Menschenrechte aller Menschen ein.“
Kirchenpräsidentin Tietz erklärt: „Die freundliche Zuwendung Gottes gilt allen Menschen – diese Haltung sollte auch unser politisches und gesellschaftliches Handeln prägen, insbesondere gegenüber Schutzsuchenden.“ Carsten Tag ergänzt: „Keine flüchtlingspolitische Maßnahme – weder im Inland noch an unseren Grenzen – darf die Würde von Menschen verletzen oder gegen geltendes Recht verstoßen.“ Eine humane Flüchtlingspolitik sei nicht nur Ausdruck christlicher Überzeugung, sondern auch eine demokratische Selbstverpflichtung. „Humanität ist das menschliche Gesicht der Demokratie“, so Tietz und Tag. Am Weltflüchtlingstag besuchen beide die zentrale Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen in Gießen, um ein Zeichen zu setzen. Integration sei kein nachgelagerter Akt, sondern beginne vom ersten Tag an. „Das zentrale Ziel kann nicht Abschottung und Ausgrenzung heißen – sondern Beteiligung und Teilhabe, so früh und so nachhaltig wie möglich“, so Tag und Tietz. Dafür brauche es nicht nur eine zügige Verteilung der Geflüchteten in die Kommunen, sondern auch erhebliche Investitionen in öffentliche Infrastruktur: in bezahlbaren Wohnraum, Bildung, Mobilität und Gesundheitsversorgung – Angebote, die allen in der Gesellschaft zugutekommen. Eine Politik, die in erster Linie auf Abschottung und Abschiebungen setze, werde auch den demographischen Herausforderungen der Gesellschaft nicht gerecht. Tag kritisiert zudem die Einschränkung des Familiennachzugs: „Familien gehören zusammen – das ist ein Gebot der Menschlichkeit und ein Gebot unseres Grundgesetzes. Dass die Bundesregierung ausgerechnet in diesem Bereich Verschärfungen vornimmt, ist für uns nicht nachvollziehbar.“ Als „menschenunwürdig und verfassungsrechtlich höchst bedenklich“ bezeichnen Tietz und Tag die aktuelle Praxis mancher Behörden, Asylsuchenden sämtliche Sozialleistungen zu entziehen, um sie zur Ausreise zu drängen: „Kein Bett, kein Brot, nicht einmal Seife – das darf es in einem Rechtsstaat wie Deutschland nicht geben. Diese Praxis bringt Menschen in existenzielle Not und gefährdet nicht zuletzt das Wohl von Kindern.“
HINTERGRUND
Diakonie Hessen – Werk der Kirche, Mitgliederverband und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege
Die Diakonie Hessen ist als Werk der Kirche Mitglieder- und Spitzenverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). In den Geschäftsstellen in Frankfurt am Main und Kassel, dem Evangelischen Fröbelseminar, sowie den Evangelischen Freiwilligendiensten arbeiten über 300 Mitarbeitende. Dazu kommen circa 520 Freiwillige, die sich in den verschiedenen Programmen des freiwilligen Engagements einbringen.
Der Diakonie Hessen gehören 439 Mitglieder an. Insgesamt sind bei der Diakonie Hessen und ihren Mitgliedern zusammen rund 45.000 Mitarbeitende beschäftigt, die im Geschäftsjahr 2022 einen Gesamtumsatz von über 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.
Dem Vorstand des Landesverbandes gehören Pfarrer Carsten Tag (Vorstandsvorsitzender) und Dr. Harald Clausen an.
(Fulda/ München/wsk) - Anlässlich des am Dienstag veröffentlichten Abschlussberichts der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda erklärt die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche:
Dieser Aufarbeitungsbericht zeigt das übliche Muster: Es konnte nicht final geklärt werden, inwiefern die früheren Diözesanbischöfe – in diesem Fall Johannes Dyba (1983-2000) und Heinz Josef Algermissen (2001-2018) – über die Vertuschung von Missbrauchsfällen wussten. Vielmehr hatten die jeweiligen Fuldaer Bischöfe von 1977 bis 2003 die gesamte Personalverantwortung in die Hände von Weihbischof Johannes Kapp gegeben, der während dieser Zeit Personalchef des Bistums war.
Allerdings ist dies nicht nur dem persönlichen Versagen der damaligen Kirchenleitung geschuldet, sondern entspricht den viel zu lange praktizierten Vorgaben aus dem Vatikan. Im Jahr 2001 hat Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation (1982-2005) unter Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sogar alle Missbrauchsfälle weltweit unter das „päpstliche Geheimnis“ gestellt. Eine fatale Entscheidung, die erst durch Papst Franziskus aufgehoben wurde. Wenn es diesen „Geheimerlass“ nicht gegeben hätte, wäre vielen Tausend Betroffenen schwerstes Leid erspart geblieben und es hätte vermutlich die fundamentale Glaubwürdigkeitskrise der römisch-katholischen Kirche verringert weMissbrauchsstudie Fuldarden können, die zu so hohen Austrittszahlen geführt haben.
Es ist ein Trauerspiel, dass 30 Jahre nach dem großen Missbrauchsfall um den Wiener Kardinal Hans Hermann Groër und 15 Jahre nach der Aufdeckung des jahrzehntelangen Missbrauchs am Berliner Canisius-Kolleg es so lange gedauert hat, bis 2018 die deutsche Missbrauchsstudie veröffentlicht wurde. Dass jetzt die deutschen Bistümer erst nach und nach Untersuchungen in Auftrag gegeben haben, ist eine unentschuldbare Verschleppung und bedeutet für die Betroffenen unerträgliche Retraumatisierungen. Es zeigt sich immer mehr, dass die Kirchenleitungen von sich aus nicht in der Lage sind, wirkliche Aufklärung zu leisten, weshalb ein staatliches Eingreifen immer notwendiger erscheint.
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