Syrien: Neue Gewalt gegen christliche Gemeinden

Katholische Kirche und Häuser von Christen angezündet

Ausgebrannte Kirche. Foto: Kirche in Not
Ausgebrannte Kirche. Foto: Kirche in Not

17.07.2025

 

(München/acn) - In verschiedenen Regionen Syriens ist es erneut zu einer Reihe von gewalttätigen Angriffen auf christliche Gemeinden gekommen. Wie das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) von lokalen Quellen erfahren hat, haben unbekannte Täter im Süden Syriens eine Kirche sowie Häuser von Christen angegriffen und in Brand gesteckt.

 

Ansprechpartner des Hilfswerks meldeten, dass es einen Brandanschlag auf die melkitische griechisch-katholische Kirche St. Michael im Dorf al-Sura in der Region Suweida gegeben habe. Das volle Ausmaß des Schadens ist noch nicht bekannt, da der Zugang zum Gebiet aufgrund der anhaltenden Spannungen rund um die Stadt Suweida derzeit nicht möglich ist. Bilder in den sozialen Netzwerken bestätigen jedoch den Angriff auf die Kirche.

 

Außerdem gibt es Berichte, dass 38 Häuser christlicher Familien bei gewalttätigen Angriffen durch Brandschatzung zerstört wurden, wodurch zahlreiche Familien obdachlos geworden sind. Rund 70 Menschen haben in einem Saal der Kirche in der Stadt Schahba Zuflucht gefunden, wo sie derzeit unter prekären Bedingungen leben. „Diese Gemeinde hat alles verloren“, sagte eine der Quellen gegenüber „Kirche in Not“. „Sie hatten von Anfang an wenig und gehörten zu den Ärmsten der Region. Jetzt haben sie nichts mehr.“

 

Diese Angriffe stehen wohl im Kontext einer Gewalteskalation gegen Minderheiten rund um die Stadt Suweida, während der in den vergangenen Tagen örtlichen Quellen zufolge zahlreiche Angehörige der drusischen Religionsgemeinschaft getötet wurden.

 

Auch in anderen Teilen Syriens bleibt die Sicherheitslage prekär. Nahe der Hafenstadt Tartus, etwa 250 Kilometer nordwestlich von Damaskus, konnten Sicherheitskräfte einen Bombenanschlag auf eine maronitische Kirche vereiteln. Am Sonntag, 13. Juli, wurde gegen Mitternacht ein Wagen entdeckt, der mit großen Mengen Sprengstoff, Waffen und Brandsätzen beladen und in der Nähe der Kirche abgestellt war. Dank des koordinierten Vorgehens von Sicherheitskräften und Anwohnern konnte ein Anschlag verhindert werden: Die mutmaßlichen Terroristen wurden in einem Hinterhalt gefasst.

 

Diese Vorfälle ereigneten sich nur wenige Wochen nach einem Selbstmordanschlag auf eine griechisch-orthodoxe Kirche bei Damaskus, durch den während des Sonntagsgottesdienstes mindestens 30 Menschen starben und 54 verletzt wurden.

 

Angesichts dieser schwerwiegenden Ereignisse ruft „Kirche in Not“ die internationale Gemeinschaft auf, lautstark für den Schutz der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften in Syrien einzutreten.

 

Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 10 Prozent der syrischen Einwohner Christen sind. „Kirche in Not“ unterstützt in Syrien zahlreiche kirchliche Initiativen und Projekte zum Wiederaufbau, um Christen zum Bleiben in ihrer Heimat zu motivieren. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk in Syrien 153 Projekte mit rund 4,9 Millionen Euro unterstützt.

 

Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in Syrien mit Ihrer Spende – online unter www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

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