23.06.2025
(München/acn) - Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (international: ACN – Aid to the Church in Need) hat im Jahr 2024 insgesamt 139,3 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Hinzu kommen 2,2 Millionen Euro an Rücklagen aus den Vorjahren. Insgesamt förderte „Kirche in Not“ damit Aktivitäten mit 141,5 Millionen Euro (2023: 144,5 Mio.). Der deutsche Zweig von „Kirche in Not“ hat mit rund 16,6 Millionen Euro dazu beigetragen, ein Plus von 300.000 Euro gegenüber dem Vorjahr.
Das Hilfswerk ist rein durch Spenden finanziert und erhält keine staatlichen Zuschüsse. Es ist in 24 Ländern mit einem Nationalbüro vertreten; im vergangenen Jahr konnte ein neues Büro in Lima (Peru) eröffnet werden. Rund 360 000 Wohltäter aus aller Welt haben zu dem erfreulichen Spendenergebnis beigetragen. Mit dem Betrag konnten 5335 Projekte in 137 Ländern umgesetzt werden.
5335 Projekte in 137 Ländern
„Ich bin sehr dankbar für diese Entwicklung. Das Prinzip von ,Kirche in Not‘ trägt Früchte, nämlich einerseits die engen Beziehungen zu den Ortskirchen weltweit und das Vertrauen auf die Großzügigkeit unserer Wohltäter andererseits. Das macht unsere Hilfe schnell, unabhängig und effizient“, sagt Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland.
Das Land, das 2024 die meisten Hilfsgelder von „Kirche in Not“ erhalten hat, war zum dritten Mal in Folge die Ukraine (8,4 Millionen Euro). Danach folgen Libanon (7,4 Millionen) und Indien (6,7 Millionen). „In der Ukraine liegt der Fokus inzwischen auf der Begleitung traumatisierter Menschen. Wir sichern zudem weiterhin den Lebensunterhalt der Priester und Ordensleute, unterstützen die Ausbildung der Seminaristen und helfen durch Bereitstellung von Fahrzeugen und Heizungen“, erläutert die Geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“ International, Regina Lynch.
Die meisten Hilfsgelder gingen in die Ukraine
Afrika ist der Kontinent, in den die meiste Hilfe von „Kirche in Not“ geflossen ist. Mit 30,2 Prozent ging fast ein Drittel der Projektausgaben dorthin. Zu den Hauptempfängerländern der in Afrika durchgeführten Projekte gehörten Nigeria und Burkina Faso. „Einerseits wächst die Kirche in Afrika stark und erfreut sich einer hohen Zahl an Priester- und Ordensberufungen, andererseits leidet sie unter Armut und dem sich auf immer mehr Länder ausbreitenden dschihadistischen Terror. So hat sich allein unsere Hilfe für Burkina Faso innerhalb der vergangenen vier Jahre verdreifacht“, erklärt Lynch.
In die Region Asien und Ozeanien flossen 18,7 Prozent der Projektausgaben, insbesondere nach Indien. Der Nahe Osten erhielt mit 17,5 Prozent der Hilfsgelder die dritthöchste Unterstützung. Vor allem gingen die Gelder nach Libanon, Syrien und in das Heilige Land.
79,8 Prozent der oben genannten Mittel wurden für missionsbezogene Aufwendungen verwendet. Davon gingen 84,7 Prozent an Hilfsprojekte, sodass 5335 der 7296 Hilfsgesuche aus aller Welt gefördert werden konnten. Die übrigen 15,3 Prozent der missionsbezogenen Aufwendungen (17,3 Millionen) flossen in Aktivitäten im Zusammenhang mit Informationsarbeit, Glaubensverkündigung und Verteidigung von verfolgten Christen. Dazu gehören die Veröffentlichung religiöser Literatur und Gebetskampagnen sowie die Vertretung der Rechte und Interessen verfolgter und leidender Christen. Die notwendigen Aufwendungen für Verwaltung lagen bei 7,5 Prozent der Gesamtausgaben, die für Werbung bei 12,7 Prozent.
So viele Mess-Stipendien für Priester wie noch nie
„Kirche in Not“ stellte 2024 fast 1,85 Millionen Mess-Stipendien für 42 252 Priester bereit, die höchste Zahl in der Geschichte des Hilfswerks. Statistisch gesehen erhielt damit jeder zehnte Priester weltweit Unterstützung von „Kirche in Not“. Alle 17 Sekunden ist statistisch irgendwo auf der Welt eine heilige Messe in den Anliegen eines Wohltäters gefeiert worden. Die Aus- und Weiterbildungshilfen für Priester, Ordensleute und Laien machen 28,2 Prozent der gesamten Hilfe aus, Mess-Stipendien für Priester und Existenzhilfen für Ordensschwestern insgesamt 23,9 Prozent.
Jeder elfte angehende Priester erhielt 2024 eine Ausbildungshilfe durch das Hilfswerk, insgesamt 9961 Seminaristen. Vor allem in Afrika, wo es die meisten Priesterberufungen gibt, profitierten junge Männer von dieser Unterstützung (5305 Seminaristen).
Aufgrund der hohen Kosten der Einzelprojekte lagen Bauhilfen mit rund einem Viertel der Hilfe (23,6 Prozent) an erster Stelle. Im Jahr 2024 wurden 755 Bauprojekte gefördert. Etwas mehr als 10 Prozent wurden für Transporthilfen verwendet, darunter 474 Autos, 388 Fahrräder, 264 Motorräder, 11 Boote, 3 Busse und ein Lkw.
Die Nothilfe machte rund 10,7 Prozent der Ausgaben aus, ein ähnlicher Prozentsatz wie im Vorjahr.
Die vollständige Übersicht des aktuellen Jahresberichts von „Kirche in Not“ – sowohl des Gesamtwerks als auch des deutschen Zweigs – ist abrufbar unter: www.kirche-in-not.de/kirche-in-not/transparenz.
„Kirche in Not“ (ACN) ist eine katholische Hilfsorganisation, die 1947 als Solidaritätsaktion für Vertriebene gegründet wurde. Seit 2011 ist sie eine Päpstliche Stiftung. „Kirche in Not“ widmet sich durch Information, Gebet und Hilfe Christen überall dort, wo Unterdrückung und Verfolgung herrschen oder zu wenig Geld für die Seelsorge vorhanden ist. Sitz der internationalen Zentrale ist Königstein im Taunus. „Kirche in Not“ betreibt 24 Nationalbüros; der deutsche Zweig hat seinen Sitz in München.
Bitte unterstützen Sie die Arbeit von „Kirche in Not“ für bedrängte und notleidende Christen mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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