Weltweit kann nur jede zweite Frau in einer Partnerschaft selbstbestimmt über ihren Körper entscheiden

SOS-Kinderdörfer zum Weltbevölkerungstag am 11. Juli: Rechte von Mädchen und Frauen stärken

Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotograf:Noor Khamis
Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotograf:Noor Khamis

10.07.2025

 

(München/ots) - Nur etwa jede zweite Frau weltweit, die in einer Partnerschaft lebt, kann selbstbestimmt über die Nutzung von Verhütungsmitteln und ihr Sexualleben entscheiden. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Weltbevölkerungstag am 11. Juli hin. "Das verletzt die Rechte der Mädchen und Frauen massiv. Beinahe jede zweite Schwangerschaft ist unbeabsichtigt. Es ist unsere Pflicht, die Frauenrechte besser zu schützen und zu stärken", sagt Boris Breyer, Sprecher der Hilfsorganisation. Patriarchale Strukturen, das Erstarken autoritärer Regierungen und globale Krisenherde würden außerdem verhindern, dass Mädchen und Frauen uneingeschränkten Zugang zu gesundheitlicher Versorgung hätten. All das habe auch direkte Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung.

 

 

14.07.2025


FIDES-NACHRICHTEN - 14.07.2025

ASIEN/PHILIPPINEN - On-line-Glücksspiel: Bischöfe fordern Verbot

 

Manila (Fides) - In den Zentren für die Behandlung von Spielsucht, die von Caritas, katholischen Organisationen und Gemeinschaften auf den Philippinen betrieben werden, steigt die Zahl der Fälle von Online-Glücksspielsucht, ein Trend, der durch den Boom von Wett-Apps auf Mobiltelefonen und mobilen Geräten angeheizt wird. Die philippinische Kirche hat dies als „eine sich verschärfende Krise im Land“ und schlägt angesichts einer sozialen und kulturellen Geißel, die das Leben junger Menschen und ganzer Familien zerstört Alarm.

Die „Philippine Amusement and Gaming Corporation (PAGCOR)“, der öffentliche Konzessionär, der das Glücksspiel in den Philippinen betreibt, gab bekannt, dass im Jahr 2024 einen Nettogewinn von 84,97 Milliarden Pesos verzeichnet wurde. Etwa die Hälfte des Betrags stammte aus der „bemerkenswerten Performance“ der elektronischen Spiele und des elektronischen Bingos.

Eine Capstone-Intel-Umfrage aus dem Jahr 2023 ergab, dass die Beteiligung an Online-Glücksspielen in dem Land sowohl bei jungen als auch bei Menschen mittleren Alters hoch ist. Der Umfrage zufolge spielen 66 Prozent der jungen Filipinos im Alter zwischen 18 und 24 Jahren Online-Glücksspiele und 57 Prozent der Befragten im Alter zwischen 41 und 55 Jahren gaben an, dass sie regelmäßig Online-Glücksspiele nutzen, im Durchschnitt zwei- bis dreimal pro Woche. Sieben von 10 Befragten gaben an, dass sie etwa 1.000 Pesos pro Woche (die Zahl entspricht dem doppelten Tagesgehalt eines Arbeiters, Anm. d. Red.) für Online-Wetten ausgeben, während etwa 20 Prozent bis zu 3.000 Pesos setzen.

Unterdessen haben anggesichts „allarmierender Daten“ zwei Mitglieder des Europäischen Parlaments einen Antrag eingereicht, in dem sie eine Untersuchung der Online-Glücksspiele, insbesondere im Hinblick auf illegale Anbieter, fordern. Die Abgeordneten brachten die Entschließung am 9. Juli in das Parlament ein und forderten darin eine Untersuchung der sozialen Folgen des Phänomens, wie finanzielle Verluste, psychische Probleme bis hin zum Kontakt mit kriminellen Netzwerken, die oft von illegalen Offshore- Glücksspielanbietern geleitet werden, die Verbrechen wie Geldwäsche erleichtern.

Online-Glücksspiele sind sowohl unter wohlhabenden als auch unter einkommensschwachen Haushalten und sogar unter Arbeitslosen weit verbreitet. "Einkommensschwache Gruppen sind besonders stark betroffen, und es besteht die Gefahr, dass sich die Armut verfestigt. Unterdessen hat dasa Online-Glücksspiele ernsthafte soziale Auswirkungen, einschließlich der Verschlechterung der psychischen Gesundheit, Familienkonflikte und Selbstmordversuche", so die Abgeordneten. "Die Nutzer greifen oft auf Kredite und digitale Geldbörsen zurück, um das Glücksspiel zu finanzieren, was zur Verschlimmerung von Schuldenkreisläufen und zunehmenden Familienkonflikten beiträgt", heißt es in der Resolution.

Auch die Bischöfe der Philippinen haben sich kürzlich in einer Botschaft zum Abschluss ihrer Vollversammlung zu diesem Thema geäußert. Sie beklagen das Phänomen und wiesen mit Besorgnis auf „die moralische und soziale Krise hin, die durch Online-Glücksspiele verursacht wird“. Es handele sich um "eine neue Seuche oder einen neuen Virus, der den Einzelnen, die Familien und die Gesellschaft zerstört" und eine Sucht verursacht, die sich "in aller Stille wie eine weit verbreitete Sklaverei" ausbreitet. "Wir merken es nicht, aber es grassiert: Viele, auch junge Menschen, werden süchtig nach Online-Glücksspielen", so die Bischöfe in ihrer Botschaft.

"Es ist klar", so die Bischöfe weiter, "dass Online-Glücksspiele nicht mehr nur ein einfacher Zeitvertreib sind. Es handelt sich um ein tiefgreifendes und weit verbreitetes moralisches Problem, das sich unter dem Deckmantel der Unterhaltung und der Technologie verbirgt". Es "ist keineswegs unschuldig, sondern bewusst attraktiv, insbesondere für junge Menschen und normale Bürger. Der Online-Zugang ist einfach, das Gewinnen geht schnell und das Verlieren ebenso schnell". Was die Nutzer jedoch nicht wissen: „Dieses System wurde entwickelt, um die Menschen in das Netz der Spielsucht zu ziehen“.

Glücksspiele sind auf den Philippinen nichts Neues, und es hat schon immer legale und illegale Formen des Wettens gegeben. Dank der digitalen Technologie hat das Phänomen jedoch sein Profil verändert: Dank der Smartphones ist das Glücksspiel für jeden rund um die Uhr zugänglich geworden. Ein Klick auf ein beliebiges Online-Konto oder eine elektronische Geldbörse reicht aus, um das gesamte eingezahlte Geld in einem Augenblick zu verlieren.

"Beim Glücksspiel", so die Bischöfe, "scheint das Gewissen allmählich verloren zu gehen. Wir sind darauf konditioniert, zu denken, dass es nur normale Unterhaltung oder Spaß ist, oder dass es nichts Falsches daran gibt. Doch der Katechismus der Katholischen Kirche ist in dieser Frage eindeutig: „...Glücksspiele werden jedoch dann sittlich unzulässig, wenn sie jemand um das bringen, was er zu seinem und anderer Menschen Lebensunterhalt braucht (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2413)“.

Die Bischöfe beklagen auch das Schweigen der Medien, der Regierung und der Geschäftswelt: "Könnte es daran liegen, dass viele von ihnen davon profitieren?", fragen sie sich. Unternehmer in der Welt der Kommunikation haben Online-Spielplattformen eingerichtet, die allein im Jahr 2024 einen Umsatz von 154 Milliarden Pesos überschritten haben, was einem Anstieg von fast 165 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Kirche ist besorgt über diejenigen, die in das Netz des Glücksspiels gefallen sind und „in Scham, Angst und Verzweiflung leben“. Viele bitten kirchliche Einrichtungen um Hilfe und sagen: "Mein Gehalt geht immer aus...". "Ich habe meine Familie wieder belogen...", "Unsere Familie ist wegen des Glücksspiels ruiniert... "Ich weiß nicht, wie ich aufhören soll...".

Die Bischöfe stellen fest: "Es ist nicht länger ein Problem für Einzelpersonen. Es ist eine Krise der öffentlichen Gesundheit in unserer Gesellschaft, genau wie Drogen, Alkohol und andere Arten von Sucht. Sie zerstört nicht nur den Einzelnen, sondern auch seine Familie".

Angesichts dieses Phänomens "können wir es uns nicht leisten, zu schweigen, denn die Ausbreitung des Glücksspiels und der Sucht vieler Menschen ist wie eine tödliche Seuche oder Pandemie, die das Leben von Einzelpersonen und Familien und der Gesellschaft als Ganzes zerstört".

Die Bischöfe fragen sich: "Wie sieht die Zukunft des Landes aus, wenn junge Menschen leicht zum Online-Glücksspiel hingezogen werden, weil es praktisch keine Beschränkungen gibt? Was wird passieren, wenn wir zwar sagen, dass junge Menschen eine gute Ausbildung brauchen und dass die Bürger Arbeit haben, aber das Glücksspiel grassiert?".

Die Position der Kirche ist klar: "Die Schwäche anderer auszunutzen, nur um Geld zu verdienen, ist eine Sünde. Die Ausbreitung des Glücksspiels, vor allem unter jungen und armen Menschen, ist ein großer Skandal. Als Gesellschaft - Regierung, Unternehmer, Schulen und Kirchen - dürfen wir nicht blind, taub und stumm gegenüber dem Schaden sein, den es verursacht".

Daher fordert die Bischofskonferenz die Institutionen auf, "jede Form des Online-Glücksspiels für illegal zu erklären und anzuerkennen, dass Spielsucht ein Problem der öffentlichen Gesundheit ist, das mit angemessener Bildung, Gesetzgebung und Behandlung angegangen werden sollte." Alternativ dazu wird die Regierung aufgefordert, angemessene Kontrollen für Online-Zahlungssysteme einzuführen, "damit diese nicht zu einem einfachen Zugang zu Online-Glücksspielseiten werden, um unsere jungen Menschen zu schützen".

Die Pfarreien und alle katholischen Gemeinschaften werden aufgefordert, "den vom Glücksspiel betroffenen Menschen und Familien zu helfen und nicht still oder passiv zu bleiben".

"Wir laden jeden gewissenhaften Menschen ein, das Wohl der Nation, der Gesellschaft, der jungen Menschen und ihrer Seelen zu bedenken. Die Kirche ist nicht gegen jede Art von Unterhaltung oder Freizeitgestaltung. Aber wenn das Vergnügen zur Sklaverei wird und die Unterhaltung zu einer Ursache für die Zerstörung des Lebens wird, müssen wir aufschreien und warnen", so die Bischöfe.

"Wir wollen alle daran erinnern", heißt es in der Botschaft der Bischöfe abschließend, "dass wir der Sklaverei durch ehrenhafte Arbeit entkommen können, indem wir weiterhin den Weg der Wahrheit, des Guten, der Gerechtigkeit und vor allem der Gnade Gottes gehen. Jesus ist nicht gekommen, um zu richten, sondern um zu retten".

(PA) (Fides 12/7/2025)

  

ASIEN/CHINA - Das Wort Gottes steht im Mittelpunkt der Fortbildung von 168 Laien aus vier Diözesen

 

Hangzhou (Fides) - Die Lektüre und Vertiefung der Heiligen Schrift „ist die Quelle unseres Glaubens“: Daran erinnerte Pfarrer Lv Shoude, Dozent am Priesterseminar in Sheshan der Diözese Shanghai und am Großen Seminar von Sichuan, während des laufenden Fortbildungskurses, der 168 engagierten Laien vorbehalten war, die in den Pfarreien der Diözesen Hangzhou, Taizhou, Ningbo und Wenzhou in der chinesischen Provinz Zhejiang tätig sind.

Während der Schulung, die von Gruppe für Pastoral und Evangelisierung der Bischofskonferenz der Provinz organisiert wurde, wurden Vorträge zu lehrmäßigen, theologischen und moralischen Themen gehalten, die auf Lesungen aus dem Pentateuch (den ersten fünf Büchern der Bibel) basierten, und sollte Antworten auf Fragen und Problemen zu bieten, die in der gewöhnlichen pastoralen Arbeit der Pfarreien oft angesprochen werden müssen (wie die Probleme von Familien und Lebensschutz).

In der Provinz Zhejiang hat die Fortbildung von Laien, die sich in der Gemeinde engagieren sind, eine lange Tradition. Jedes Jahr organisieren die einzelnen Diözesen Fortbildungskurse für ihre Katecheten, und es werden Programme durchgeführt, die sich auch am päpstlichen Lehramt orientieren (wie zum Beispiel anlässlich des Paulusjahres, des Jahres des Glaubens und des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit), damit alles zu einer Gelegenheit wird, das Evangelium im täglichen Leben zu bezeugen, um anderen Menschen die Begegnung mit Jesus und seinem Heil des ewigen Lebens zu ermöglichen.

 

(NZ) (Fides 12/7/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 11.07.2025

AFRIKA - "Neokolonialismus in der Fischerei": Fischfang in den westafrikanischen Ländern steckt in der Krise

 

Von Cosimo Graziani

 

Banjul (Fides) - In den westafrikanischen Ländern steckt die lokale Fischereiindustrie in der Krise. Daran sind auch die europäischen Länder schuld. Das hat der gambische Aktivist Mustapha Manneh auch auf der Weltozeankonferenz der Vereinten Nationen beklagt, die dieses Jahr vom 9. bis 13. Juni in Nizza stattfand.

Kern des Problems ist der Fang einheimischer Arten zur Herstellung von Fischfutter für Aquakulturfarmen in Griechenland und der Türkei. Das Phänomen betrifft die gesamte Region und weist dieselben Merkmale auf: Lokale Arten wie Sardinen oder Bonga-Hering werden in großen Mengen gefangen und vor Ort zu Fischfutter für die Aquakultur verarbeitet; das produzierte Material wird in die Türkei, nach Griechenland und China verschifft (dies sind die derzeit bekannten Bestimmungsorte), wo es in Fischfarmen verwendet wird; die gezüchteten Fische, sind im Falle der türkischen Farmen vor allem Seebrassen und Barsche. Diese Zuchtfische gelangen in die Läden der Zielländer und auf die Tische der Verbraucher, ohne dass diese wissen, dass die verzehrten Filets soziale und wirtschaftliche Probleme für ganze Bevölkerungsgruppen auf dem afrikanischen Kontinent verursachen, wo in der Zwischenzeit Hunderte von Familien die einzige Einkommensquelle verloren, die sie hatten.

Wie Manneh betont, können die Fischer nicht mehr genug Fisch nach Hause bringen, um ihre Familien zu ernähren, und müssen immer höhere Treibstoffkosten aufbringen: Konnten sie früher in kürzerer Zeit große Mengen Fisch fangen und dabei nur zwanzig Liter Diesel verbrauchen, so müssen sie jetzt, um sicher zu sein, dass der Fang genügend Ertrag bringt, länger wegbleiben, und die benötigte Treibstoffmenge hat sich mindestens verdreifacht.

Die Fischer sind nicht die Einzigen, die es hart getroffen hat: Ein ganzes soziales Gefüge ist durch dieses Problem in Mitleidenschaft gezogen worden.

Im Senegal und in Gambia wurde der Fisch von den Männern gefangen und von den Frauen verkauft, ein System, das auf seine Weise auch für relative soziale und wirtschaftliche Gleichheit sorgte. Nun, da der Fang knapp ist, sind in vielen Fällen die Märkte verschwunden und damit auch die von Frauen betriebenen Verkaufsstände, die nun andere Einkommensquelle finden müssen.

Ein weiteres Problem, mit dem sich die Fischer in Westafrika in den letzten Jahren konfrontiert sahen, ist die Präsenz von Fischerbooten aus anderen Ländern - beispielsweise aus China - die die Verfügbarkeit von Fisch zum Fangen erheblich reduzieren. In Guinea-Bissau verwenden die aus anderen Ländern kommenden Fischerboote häufig die Grundschleppnetzfischerei, die aufgrund der Schäden, die sie an den Ökosystemen anrichten kann, verboten ist.

Die Anwesenheit ausländischer Fischereiboote in den Gewässern afrikanischer Länder wird häufig durch Abkommen geregelt, wie sie die Europäische Union mit diesen Ländern geschlossen hat. Laut Manneh wird ihre Anwesenheit in Gambia von der lokalen Bevölkerung, insbesondere von jungen Menschen, mit wachsender Abneigung wahrgenommen. Die EU hat das letzte einer langen Reihe von Fischereiprotokollen mit Gambia im Jahr 2019 unterzeichnet, die am 30. Juli auslaufen. In diesem Protokoll wurde festgelegt, dass Schiffe aus Spanien, Griechenland und Frankreich gegen eine jährliche Gebühr von 550.000 Euro in den gambischen Hoheitsgewässern fischen dürfen, eine Gebühr, mit der unter anderem Maßnahmen zum Schutz des Meeresökosystems finanziert werden sollten.

Ähnliche Abkommen wurden auch mit anderen Ländern der Region geschlossen: Im Fall von Guinea-Bissau wurde das Abkommen im April letzten Jahres vom Europäischen Parlament gebilligt und sieht eine Entschädigung von bis zu hundert Millionen pro Jahr vor. Parallel zu diesem Abkommen hat das Parlament eine Empfehlung angenommen, in der die Europäische Kommission und Guinea-Bissau aufgefordert werden, die Fischereikontrollen in den Hoheitsgewässern des afrikanischen Landes zu verbessern.

Die Fischereikrise in westafrikanischen Ländern trägt auch dazu bei, die illegale Auswanderung nach Europa anzuheizen. Von den Küsten Senegals aus ist es möglich, die Kanarischen Inseln zu erreichen, die zu Spanien gehören. Während das Erreichen der Kanarischen Inseln für viele eine Alternative zur Armut darstellt, werden andere aus demselben Grund zu Schmugglern und verdienen ihr Geld mit dem Transport von Migranten. In Gambia kann der Verdienst für eine einzige Fahrt mit einem Boot voller Migranten bis zu 200.000 Euro einbringen, eine unvorstellbare Summe für einen gambischen Fischer.

(Fides 10/7/2025)

 

AFRIKA/D.R. KONGO - Goma: Reliquien des Seligen Floribert in die Wallfahrtskirche des Hl. Sakraments überführt

 

Goma (Fides) - Die sterblichen Überreste von Floribert Bwana Chui Bin Kositi wurden weniger als einen Monat nach der Seligsprechungszeremonie in der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom vom Stadtfriedhof in eine ihm gewidmete Kapelle innerhalb der Wallfahrtskirche des Hl. Sakraments in Goma überführt.

 

Mehr als 6.000 Menschen nahmen an einem Gottesdienst auf dem Platz vor dem Heiligtum teil, dem der Vorsitzender der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo (CENCO), Erzbischof Fulgence Muteba Mugalu von Lubumbashi, vorstand. Mit ihm konzelebrierten elf Bischöfe und etwa 200 Priester.

 

Papst Franziskus hat am 28. November 2024 das Martyrium von Floribert Bwana Chui Bin Kositi anerkannt. Und in Goma, einer vom Krieg zerrissenen Stadt, in der die jahrelangen Konflikte die sozialer Not verschlimmert haben, wirkten die Nachricht von der Seligsprechung und die Zeremonie der Überführung der sterblichen Überreste in das Heiligtum wie ein heilender Balsam.

 

Einige Gottesdienstbesucher trugen bunte traditionelle Hemden und Kleider mit dem Konterfei des Seligen. In seiner Predigt bezeichnete Erzbischof Fulgence Muteba Mugalu die Anerkennung des Martyrims und die Seligsprechungszeremonie als „Weckruf“ für die gesamte kongolesische Gesellschaft, die sich „im Kampf gegen die Korruption engagieren muss“.

 

Floribert war in der Inlandszoll- und Warenkontrollbehörde „Office Congolais de Contrôle“ (OCC) in Goma beschäftigt, einer staatlichen Einrichtung, die für die Qualitäts-, Mengen- und Konformitätskontrolle von einzuführenden Waren zuständig ist. Im Rahmen der Qualitätskontrolle wurde die Konformität der Produkte mit den nationalen und internationalen Vorschriften durch physikalisch-chemische und mikrobiologische Analysen der entnommenen Proben überprüft.

 

In Ausübung seines Amtes widersetzte er sich der Durchfahrt einer Ladung verdorbenen Reises aus Ruanda, der auf den kongolesischen Markt gebracht werden sollte und die Gesundheit der Verbraucher geschädigt hätte. Trotz Bestechungsangeboten von skrupellosen Händlern blieb Floribert hartnäckig und ließ die Ladung nicht passieren.

 

Das Geldangebot ging in Drohungen über, aber der junge Beamte gab auch diesen nicht nach. Am 7. Juli 2007 wurde er von Unbekannten in ein Auto gezwungen. Am 9. Juli wurde die mit Spuren von Folter übersähte Leiche auf einem unbebauten Grundstück unweit des Entführungsortes gefunden.

 

Floribert Bwana Chui war bekannt für seinen Glauben und sein Engagement für die katholische Kirche und war Mitglied der Gemeinschaft von Sant’Egidio. Er zeichnete sich vor allem durch sein Bestreben aus, im täglichen Leben nach den Lehren des Evangeliums zu leben. Er wird mit dem seligen Isidore Bakanja verglichen, einer anderen kongolesischen Märtyrer, der 1994 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde.

 

Für die kongolesische Gesellschaft, so der Erzbischof, sei Floriberts Geschichte „auch eine Botschaft der Hoffnung“. Deshalb appellierte er an das Engagement aller Gläubigen für den Frieden: „Egal, wie groß die Herausforderungen sind, denen wir uns heute gegenübersehen, wir müssen den Frieden aufbauen, und wir müssen ihn gemeinsam aufbauen“.

 

Bei der Zeremonie war auch Aline Minani, eine Freundin des Seligen, anwesend. Im Gespräch mit der lokalen Presse am Rande der Feierlichkeiten sagte sie: "All dies hat eine tiefe Bedeutung für die lokale Gemeinschaft. Was wir hier feiern, kann einen Hoffnungsschimmer für unsere Region und unser Land sein“.

 

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist Schauplatz eines Krieges, an dem inzwischen mehr als 100 bewaffnete Gruppen beteiligt sind. Die Auseinandersetzungen haben sich zu Beginn dieses Jahres verschärft, als die M23-Bewegung die Städte Goma (siehe Fides 27.1.2025) und Bukavu (Fides 17.2.2025) einnahm.

(F.B.) (Fides 10/07/2025)

 

ASIEN/INDONESIEN - Kamillianer-Mission auf der Insel Flores feiert das Fest des Ordensgründers

 

Maumere (Fides) – Das Fest des heiligen Kamillus von Lellis, Schutzpatrons der Kranken und der Mitarbeiter im Gesundheitswesens und Gründer des Ordens des Krankenpflegeordens, erlebt die Mission der Kamillianer in Indonesien mit großer Freude und Dankbarkeit.

 

„Der 14. Juli 2025 ist ein historischer Tag für die Delegation der Kamillianer auf indonesischem Boden: vier neue Diakone werden geweiht, zehn Ordensleute legen die zeitlichen Gelübde ab, zweiundzwanzig Brüder erneuern ihre Gelübde und elf junge Männer werden in das Noviziat aufgenommen“, so Pater Luigi Galvani (MI), Kamillianer-Missionar auf der Insel Flores, gegenüber Fides. Der Festgottesdienst findet im Philosophischen und Theologischen Seminar der Kamillianer in Maumere auf der Insel Flores statt, dem pulsierenden Herzen der indonesischen Mission. Der feierlichen Liturgie wird der Bischof der Diözese, Edwaldus Martinus Sedu, vorstehen, während der Provinzoberen der Kamillianer, Pater Evan Villanueva, und den Ordensleuten aus den verschiedenen Gemeinschaften der Kamillianer des Landes konzelebrieren werden.

 

„Diese bedeutenden Ereignisse“, so der Missionar weiter, "sind keine bloßen Daten, sondern ein lebendiges Zeugnis für die Fruchtbarkeit des Charismas der Kamillianer, die seit 2009 in Indonesien präsent sind. In etwas mehr als fünfzehn Jahren hat die Mission dank der konstanten Arbeit der Berufungsförderung und -ausbildung, des Dienstes an den Kranken, vor allem an den Ärmsten und Ausgegrenzten, mit verschiedenen wichtigen sozialen Projekten tiefe Wurzeln geschlagen. Dazu gehören das Ernährungsprogramm und die neuen Unterkünfte für psychisch Kranke, die zuvor in Ketten gelegt wurden und grausamen Bedingungen lebten (vgl. Fides 24/1/2024)“.

 

„All das regt uns an und hält uns sozusagen jung“, scherzt der über achtzigjährige Missionar. „Wir beten zum heiligen Kamillus, dass er uns weiterhin mit neuem Enthusiasmus und missionarischem Eifer inspiriert."

 

„Das Charisma des heiligen Kamillus, in dessen Mittelpunkt die barmherzige Liebe zu den Kranken steht, zieht weiterhin junge Menschen an, die bereit sind, ihr Leben in einem großzügigen und radikalen Dienst hinzugeben“, schließt Pater Luigi. „An diesem Festtag dankt die junge Kamillianer-Mission in Indonesien dem Herrn für die erhaltenen Gaben und erneuert ihre Verpflichtung, das Evangelium der Nächstenliebe in einer Welt, die Frieden, Solidarität und Hoffnung braucht, nach dem Beispiel des heiligen Kamillus zu leben und immer mehr bekannt zu machen."

(LG/AP) (Fides 10/7/2025)

 

AMERIKA/USA - Kalifornien: Illegale Einwanderer auch aus Pfarrgemeinden „abgeführt“

 

San Bernardino (Fides) – Sie werden von der Straße oder von öffentlichen Orten geholt und sogar aus Pfarrkirchen abgeführt. In Kalifornien hat die Politik der US-amerikanischen Einwanderungsbehörde (Immigration and Customs Enforcement, ICE), die Hunderte von Verhaftungen und Ausweisungen durchführt, den Bischof der Diözese San Bernardino, die nur wenige Kilometer von Los Angeles entfernt liegt, zum Handeln veranlasst.

 

In einem offenen Brief hatte Bischof Alberto Rojas seine Bestürzung über einige als willkürlich empfundene Verhaftungen durch die Regierungsbehörde geäußert, die auch in einigen Pfarreien der Diözese stattgefunden haben sollen. „Wir respektieren und schätzen zwar das Recht der Strafverfolgungsbehörden, unsere Gemeinden vor Gewalttätern zu schützen“, heißt es in dem Schreiben, “doch erleben wir jetzt, dass Agenten Menschen beim Verlassen ihrer Häuser, an ihren Arbeitsplätzen und an anderen zufällig ausgewählten öffentlichen Orten festnehmen. Wir haben mindestens einen Fall erlebt, in dem Beamte der US-Einwanderungsbehörde und Zollbehörde das Grundstück einer Pfarrgemeinde betraten und mehrere Personen festnahmen. Es sollte nicht überraschen, dass dies für viele Menschen ein enormes Maß an Angst, Verwirrung und Unruhe bedeutet“.

 

Die jüngsten Verhaftungen haben die Menschen so eingeschüchtert, dass viele den Besuch öffentlicher Orte, einschließlich der Kirchengemeinden, meiden. Angesichts dieser Situation erließ Bischof Rojas nun ein Dekret, mit dem er katholische Migranten, die von den Festnahme- und Abschiebungsmaßnahmen der ICE betroffen sein könnten, vom Festtagsgebot ausnahm.

 

"In Anbetracht der Tatsache, dass die Angst vor Migrationskontrollmaßnahmen, wie etwa Razzien der US-Einwanderungsbehörde, einige Menschen in unserer Diözese davon abhalten könnte, ihrer Verpflichtung zum Besuch der Sonntags- und Festmessen nachzukommen (vgl. Canon 1247)“, heißt es dazu, “und im Bewusstsein, dass eine solche Befürchtung ein ernsthaftes Hindernis darstellt, das dem geistlichen Wohl der Gläubigen schaden kann, lege ich Folgendes fest: Alle Gläubigen der Diözese San Bernardino, die wegen echter Furcht vor Maßnahmen zur Durchsetzung der Einwanderungsbestimmungen nicht in der Lage sind, die Sonntagsmesse zu besuchen, werden hiermit gemäß den Bestimmungen von Kanon 1247 von dieser Verpflichtung entbinden, bis dieses Dekret widerrufen oder geändert wird“.

 

Gleichzeitig bittet der Bischof in seiner Dispens "diejenigen, die von der Teilnahme an der Heiligen Messe entbunden sind, ihre geistliche Gemeinschaft mit Christus und der Kirche aufrechtzuerhalten, indem sie ihr persönliches Gebet sprechen, die Heilige Schrift lesen oder an Andachten wie dem Rosenkranzgebet teilnehmen. Wenn möglich, können die Gläubigen auch an live übertragenen Messen teilnehmen".

 

Priester, Pfarrvikare und andere Seelsorger, so heißt es in dem nun veröffentlichten Dekret weiter, "müssen den von dieser Angst Betroffenen mitfühlende Unterstützung bieten und dafür sorgen, dass sie sich in unseren Gemeinden willkommen und sicher fühlen. Ich fordere die Pfarreien auf, Alternativen für die Katechese und die Sakramentenvorbereitung für diejenigen zu entwickeln, die nicht regulär zur Kirche kommen können".

(FB) (Fides 10/7/2025)

 

OZEANIEN/PAPAU NEUGUINEA - Der Selige To Rot: Vorbild des Glaubes für Katechisten und Laien

 

Port Moresby (Fides) - "Wir haben den seligen Peter To Rot an dessen Gedenktag am 7. Juli in Port Moresby, einem Gottesdienst gefeiert, die den Gläubigen die Gestalt unseres ersten Heiligen vor Augen führte, der am kommenden 19. Oktober heiliggesprochen werden wird. Und wie werden die Feierlichkeiten in den verschiedenen Diözesen im Juli fortsetzten. To Rot ist für uns ein Beispiel für einen Katechisten und Ehemann: ein Christ, der davon überzeugt war, dass der persönliche Weg der Heiligkeit eine Antwort auf den Ruf eines jeden Getauften ist. Wir erinnern daran, dass von uns diesen Ruf empfängt", so der Bischof von Kundiawa, Paul Sundu, der an der Feier in Port Moresby teilgenommen hat, bei der auch der Apostolische Nuntius in Papst-Neuguinea, Erzbischof Maurizio Bravi, anwesend war, gegenüber Fides.

Bischof Sundu sagte, dass der Selige "heute ein Beispiel für den Glauben in unserem Land ist: Es gibt viele Katechisten, die wie er die Arbeit des Zeugnisses und der Weitergabe des Glaubens in abgelegenen Orten fortsetzen, ohne die die Sendung der Kirche nicht weitergehen würde". To Rot, so der Bischof, "nahm in gewisser Weise das Zweite Vatikanische Konzil vorweg, indem er als Laie die Aufgabe der Evangelisierung lebte. Er wurde Katechet, weil er angesichts des Mangels an Missionaren erkannte, dass ‚die Ernte groß ist, aber die Arbeiter wenige sind‘. Heute ist er ein Beispiel für das Mitwirken der Laien in der Kirche".

Zur Situation der katholischen Gemeinschaft in Papua-Neuguinea sagt der Bischof: "Wir sind 16 Millionen Katholiken, aufgeteilt in 4 Makroregionen, in einer Nation, die man noch als ‚christlich‘ bezeichnen kann: Der Glaube ist für die Menschen von großer Bedeutung“. Papua-Neuguinea ist größtenteils von tropischem Dschungel bedeckt und wird von sehr unterschiedlichen indigenen Völkern bewohnt. In den vergangenen zwei Jahrhunderten war das Land Gegenstand kolonialer Auseinandersetzungen zwischen den Briten, Holländern und Deutschen. Die ausländischen Mächte ließen christliche Missionare ins Land, Protestanten und Katholiken, die das Evangelium unter der einheimische Bevölkerung verkündeten.

"In unserem Land gibt es sehr unterschiedliche Gesellschaften und Kulturen, mit Hunderten von ethnischen Gruppen, Traditionen und Kulten. Für die Kirche besteht die Herausforderung in der Beziehung zu den vielen lokalen Kulturen, die in ihrem Erbe Praktiken haben, die im Gegensatz zu den christlichen Werten stehen, wie Scheidung, Schamanismus, Ahnenkulte", so Bischof Sundu weiter. „Das Zeugnis und die Mission der Kirche lebt einerseits von der Beziehung zu den traditionellen und überlieferten Kulten; andererseits ist sie mit der Säkularisierung und der Modernisierung konfrontiert, die sich in der allgemeinen Mentalität bemerkbar machen und besonders in den Städten und unter den Jugendlichen spürbar sind“. Die katholische Kirche in Papua-Neuguinea, fügt er hinzu, „ist jedoch auch heute noch eine glaubwürdige und geschätzte Institution, die die Bevölkerung in ihrer Entwicklung unterstützt und manchmal mehr tut als die Regierung, insbesondere in Bereichen wie Bildung und Gesundheit, und somit weiterhin einen großen und wertvollen Beitrag zum öffentlichen Leben des Landes leistet“.

Insbesondere im Hinblick auf die Situation in seiner Diözese Kundiawa, einer Bergstadt im Herzen der Provinz Simbu im zentralen Hochland, berichtet der Bischof, wie "die Gemeinschaften der Gläubigen das Heilige Jahr erleben: vor allem die Jugendlichen haben in verschiedenen Gemeinden und Pfarreien die Wallfahrt des Weltjugendtagskreuzes organisiert und dabei eine Botschaft der Hoffnung gebracht: die Hoffnung auf ein Leben nach dem Herzen Gottes, indem jeder in seinem eigenen Umfeld, in seiner eigenen Lebenssituation, in seiner eigenen Gemeinschaft das Evangelium lebt".

(PA) (Fides 10/7/2025)

 

AFRIKA/KENIA - Diözese Kapsabet ernannt und erster Bischof ernannt

 

Nairobi (Fides) – Papst Leo X)IV. Hat auf einem Teilgebiet der Diözese Eldoret die neue Diözese Kapsabet errichtet und sie der Erzdiözese Kisumu als Suffraganbistum unterstellt und den bisherigen Weihbischof von Eldoret, John Kiplimo Lelei, zum ersten Bischof der neuen Diözese ernannt und ihm den Titularsitz Monte di Numidia entzogen.

Bischof John Kiplimo Lelei wurde am 15. August 1958 in Soy (Diözese Eldoret) geboren. Er studierte Philosophie am „St. Augustine's Senior Seminary“ in Mabanga und Theologie am „St. Thomas Aquinas Major Seminary“ in Nairobi. Am 26. Oktober 1985 wurde er zum Priester geweiht und in die Diözese Eldoret inkardiniert.

 

Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Doktorat im Fach Theologie mit Spezialisierung in Liturgie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien; Vikar in Suwerwa Chepterit (1985-1987); Pfarrer in Yamumbi, Suwerwa, Chepterit und Tachasis und Gerichtsvikar der Dekanate Kitale und Nandi (1987-1996); Mitarbeiter in der Pfarrei vom Göttlichen Erlöser im Wiener Bezirk Brigittenau (1996-2002); Pfarrer der Gemeinde „St. Patricka“ in Kapcherop (2002-2003) und „St. Bonifacea“ in Tindinyo (2003-2007); Dozent am „AMECEA Pastoral Institute“ in Gaba (2003-2004); am „Institute of Development Studiesa“ in Kobujoi (2004-2009) und am „St. Matthias Mulumba Senior Seminary“ in Tindinyo (2003-2008); Pfarrer der Gemeinde „St. Peter’s“ in Kapsabet (2007-2008); Dozent und Ausbilder am „St. Matthias Mulumba Senior Seminary“ in Tindinyo (2008-2017); Rektor des „St. Thomas Aquinas Major Seminary“ in Nairobi (2017-2023) und Generalvikar in Eldoret.

 

Am 27. März 2024 wurde er zum Weihbischof von Eldoret ernannt und erhielt den Titularsitz Monte di Numidia; am darauffolgenden 25. Mai wurde er zum Bischof geweiht.

 

(EG) (Fides 10/07/2025)

LINK

 

Statistiken -> https://www.fides.org/it/attachments/view/file/Dati_Statistici.pdf


Ukraine: Soziale Folgen des Krieges besser auffangen

Büroleiter macht sich Bild der Lage im Osten der Ukraine

 

11.07.2025

 

Krieg Ukraine * Ukraine Recovery Conference Rom * Haushaltskürzungen humanitäre Hilfe

 

 

(Berlin/dw) - Heute startet in Rom die zweitägige Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine. Es ist die vierte Konferenz dieser Art seit der Ausweitung des Krieges im Februar 2022. Sie setzt den Rahmen für kurz- und langfristige Wiederaufbaumaßnahmen in der Ukraine. Dazu sagt Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in der Ukraine:

 

„Nach mehr als drei Jahren Krieg nehmen Angriffe auf zivile Einrichtungen und Großstädte in der Ukraine weiter zu. Menschen müssen sich täglich stundenlang in Luftschutzeinrichtungen aufhalten. Die Zahl der Todesopfer und Verletzten durch den Beschuss in ukrainischen Städten steigt stetig an. Männer kommen gezeichnet und verletzt vom Krieg zurück. Sie versuchen, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Die Vielfalt der täglichen Belastungen hinterlässt tiefe Spuren in der Psyche der Menschen, sie brauchen dringend Hilfe.

 

Die menschliche Dimension ist deshalb so wichtig wie in keinem Kriegsjahr zuvor, denn zusätzlich drohen soziale Krisen durch die steigende Armut. Die teilnehmenden Staaten auf der Konferenz in Rom müssen der ukrainischen Gesellschaft als Ganzes den Rücken stärken, damit Betroffene des Krieges ausreichend psychosozial unterstützt werden, zerstörter Wohnraum ersetzt wird und der so wichtige gesellschaftliche Zusammenhalt erhalten werden kann. Er ist die stärkste Verteidigung für die Menschen in der Ukraine. Humanitäre Hilfsprojekte in der Ukraine spielen dafür eine unersetzliche Rolle.

Die vorgeschlagene Halbierung des Etats für humanitäre Hilfe im Bundeshaushalt 2025 wären ein fataler Schritt.“

 

Hintergrund:

An der „Ukraine Recovery Conference 2025“ in Rom nehmen zahlreiche Länder teil, die die Ukraine beim Wiederaufbau unterstützen, während das Land gleichzeitig zu politischen sowie wirtschaftlichen Reformen angehalten ist. Die Ziele richten sich nach den 2022 in Lugano verabschiedeten sieben Grundprinzipien. Diese sehen unter anderem eine transparente Umsetzung des international finanzierten Wiederaufbaus mit zivilgesellschaftlicher Beteiligung vor. Zu den konkreten Maßnahmen gehört auch das humanitäre Minenräumen für einen besseren Schutz und sichere Lebensgrundlagen der Zivilbevölkerung. Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet diese Hilfe mit Partnern und finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amts.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 10.07.2025

EUROPA/RUMÄNIEN - “Unser Glaube ist unser Leben”: Die Worte des seligen Kardinal Iuliu Hossu stehen im Mittelpunlt des vierten missionarischen Sommercamps

 

Cetatea de Baltă (Fides) - „Unser Glaube ist unser Leben“, lautete das Leitmotiv des vierten missionarischen Sommercamps, das Anfang Juli in Cetatea de Baltă (Bezirk Alba) von der griechisch-katholischen Pfarrei der Heiligen Dreifaltigkeit in Cetatea de Baltă unter der Leitung von Pfarrer Pater Sorin Ivan in Zusammenarbeit mit der Nationaldirektion der Päpstlichen Missionswerke in Rumänien organisiert wurde.

Im Mittelpunkt der Tage, an denen sich Bildungsangebote, spirituelle Momente und Freizeitaktivitäten abwechselten, stand anlässlich des ihm gewidmeten Gedenkjahres der selige Iuliu Hossu, griechisch-katholischer Bischof von Cluj-Gherla und Märtyrer.

Iuliu Hossu, der 1969 von Papst Paul VI. zum Kardinal „in pectore“ ernannt wurde, starb 1970 während der Verfolgungen, die in Rumänien unter dem kommunistischen Regime stattfanden. Er wurde am 2. Juni 2019 von Papst Franziskus bei einem Gottesdienst auf dem Freiheitsfeld bei Blaj (Blasendorf) zusammen mit sechs weiteren rumänischen Bischöfen, die zwischen 1950 und 1970 an verschiedenen Orten in Rumänien als Märtyrer starben, seliggesprochen.

Am 2. Juni dieses Jahres erinnerte auch Papst Leo XIV. bei einem Festakt in der Sixtinischen Kapelle an sein Leben und Wirken: „Das laufende Jahr“, so der Papst, „ist ein besonderes Jahr, das Kardinal Iuliu Hossu gewidmet ist, einem Symbol der Brüderlichkeit über alle ethnischen und religiösen Grenzen hinweg. Der im Jahr 2022 eingeleitete Prozess zu seiner Anerkennung als »Gerechter unter den Völkern« beruht auf seinem mutigen Einsatz für die Juden Nordsiebenbürgens, als die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1944 ihren tragischen Plan umsetzten, sie in Konzentrationslager zu deportieren“.

Vom selige Kardinal Hossu stammen auch die Worte „Unser Glaube ist unser Leben“, die im Mittelpunkt des missionarischen Sommercamps in Cetatea de Baltă standen. Neben Spielen und Workshops, einem Tag auf Schloss Bethlen-Haller und einem Besuch in den Fernsehstudios von „ViaTV Cluj“ standen auch mehrere Gebetsmomente, die tägliche gemeinsame Feier der Heiligen Messe und eine vom Leben des Seligen inspirierte Katechese auf dem Programm. Zu den wichtigsten Momenten des Sommercamps gehörte die Übergabe des Kreuzes an die Teilnehmer durch Cristian Crișan, Weihbischof der Erzdiözese Alba Iulia und Făgăraș. Das Kreuz wurde den Camp-Teilnehmern im Beisein von des Nationaldirektors der Päpstlichen Missionwerke in Rumänien, Pfarrer Eugen Blaj, überreicht, der den Anwesenden auch über seine Erfahrung in der Mission in Kenia berichtete.

(EG) (Fides 9/07/2025)

 

AFRIKA/KENIA - “Saba Saba Day”: Erneut Tote bei Protesten

 

Nairobi (Fides) - Am gestrigen Dienstag, den 8. Juli, verzeichnete die Kenianische Menschenrechtskommission (KHRC) insgesamt 31 Tote und 107 Verletzte bei den Demonstrationen, die am 7. Juli anlässlich des Jahrestages des „Saba Saba Day“ stattgefunden hatten, der Massendemonstration, die 1990 nach Jahren der authoritären Regierung des damaligen Präsidenten Daniel Arap Moi die Rückkehr zur Mehrparteiendemokratie forderte. Die Polizeikräfte versuchten in verschiedenen Teilen des Landes, vor allem in der Hauptstadt Nairobi, die Demonstranten einzuschüchtern. Nach den Protesten gegen ein neues Steuergesetz im vergangenen Jahr gingen nun erneut vor allem junge Kenianer auf die Straße, um eine bessere Regierungsführung zu fordern.

 

Nach Angaben der lokalen Presse wurde dabei auch gegen Polizeigewalt und Korruption protestiert, wobei auch der Rücktritt von Präsident William Ruto gefordert wurde.

 

Der Gouverneur von Trans-Nzoia, George Natembeya, sagte, die Regierung habe sich gegenüber den Forderungen der Kenianer taub gestellt und sich durch den übermäßigen Einsatz von Polizeigewalt geschützt. Er kritisierte die Regierung von Präsident William Ruto, die er beschuldigte, von kommerziellen Interessen geleitet zu werden, und forderte ein Ende der Interessenkonflikte auf höchster Regierungsebene, die er als tiefgreifend bezeichnete.

 

"Wir haben diesem Land großes Unrecht angetan“, so Natembeya, „Wir sollten nicht dort sein, wo wir jetzt sind, mit einer Arbeitslosigkeit von fast 60 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, in Kenia ein Leben ohne Arbeit zu führen, sind sehr real", sagte er nach den blutigen Protesten. "Und das ist es, worüber die jungen Leute sprechen. Wir nehmen das sehr oberflächlich und denken, wir sind sicher, weil wir Anführer sind."

 

In den vergangenen Monaten hatte auch der Bischofs von Eldoret, Dominic Kimengich, das alarmierende Ausmaß der Korruption im Land beklagt (vgl. Fides 16/4/2025).

(AP) (Fides 9/7/2025)

 

AFRIKA/SÜDSUDAN - Bischof Hiboro Kussala erinnert an Jahrestag der Unabhängigkeit

 

Tombura-Yambio (Fides) - "Gestärkt durch die Gnade, ausgerüstet für die Mission, vereint in der Hoffnung", so beginnt die Botschaft des Bischofs der Diözese Tombura-Yambio, Eduardo Hiboro Kussala, anlässlich des 14. Jahrestages der Unabhängigkeit des jüngsten Staates der Welt.

„An diesem glorreichen Tag der Geburt unserer Nation erheben wir unsere Herzen in Dankbarkeit zu Gott, dem Urheber der Geschichte und dem Geber jeder guten Gabe“, schreibt er in der Botschaft, die Fides vorliegt. „Während wir den Unabhängigkeitstag feiern, sollten wir uns daran erinnern, dass wahre Freiheit nicht nur darin besteht, Ketten zu sprengen, sondern auch die Absicht zu wecken, aufzubauen, zu versöhnen und zu erneuern. Wir sind nicht nur Überlebende des Kampfes, wir sind Träger einer heiligen Mission. Jeder Bürger ist durch die Gnade ermächtigt, mit göttlichen Gaben ausgestattet und berufen, ein Licht in unseren Gemeinschaften zu sein. Wir sind nicht allein. Derselbe Geist, der uns so weit gebracht hat, ist immer noch mit uns unterwegs, leitet uns, tröstet uns und ruft uns nach vorne. Lasst uns heute nicht nur Fahnen schwenken, sondern Herzen voller Mut, Hände, die bereit sind zu dienen, und Stimmen, die von Frieden, Wahrheit und Liebe sprechen, erheben. Unsere Zukunft ist kein Traum, sie ist eine Aufgabe, und gemeinsam können wir sie erreichen. Wir sind ein Volk, das durch die Hoffnung geweiht, durch das Leid gestärkt und gesandt ist, um unser verwüstetes Land gemeinsam zu heilen".

(AP) (Fides 9/7/2025)

 

ASIEN/HONG KONG - Katholische Aussteller bei der Buchmesse: Gelegenheit zur Begegnung und zur Verkündigung des Evangeliums

 

Hongkong (Fides) - Auch in diesem Jahr wird die katholische Verlagswesen die bevorstehende Buchmesse in Hongkong als Gelegenheit nutzen, das Evangelium zu verkünden und Zeugnis von der christlichen Erfahrung zu geben. Zahlreiche katholische Aussteller nehmen an der „Hong Kong Book Fair“, der Buchmesse, die zu einer international bedeutenden Veranstaltung geworden ist, teil.

 

In Übereinstimmung mit dem Thema des Heiligen Jahres – heißt es dazu in der Wochenzeitung der Diözese Hongkong „KungKaoPo“ - werde auch der Bereich der katholischen Stände auf der Messe unter dem inspirierenden Motto „Pilger der Hoffnung“ stehen. Zu den katholischen Ausstellern gehören das „Catholic Center“, die Veröffentlichungen der Wochenzeitschrift „KungKaoPo“, die „Catholic Truth Society of Hong Kong“, das „Diocesan Audio-Visual Centre“ und „Spring Publications/Hong Kong Publishing House“.

 

Der Weihbischof der Diözese Hongkong, Joseph Ha Chi Shing (OFM), wird bei der Eröffnung der katholischen Stände der Messe anwesend sein. Dort wird dem Heiligen Jahr ein eigener Bereich gewidmet sein. Außerdem wird es eine Rosenkranzwerkstatt geben, in der die Besucher ein persönliches Rosenkranzarmband anfertigen lassen können.

Der Verlag „Spring Publications“ wird im katholischen Ausstellungsbereich zwei Stände einrichten, einen davon speziell für Nichtgetaufte, die dort ausgestellte Bücher lesen, Lesungen aus dem Evangelium zuhören und über Themen und Probleme diskutieren können, die das tägliche Leben berühren, wie z. B. die Herausforderungen, mit denen sich die Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder konfrontiert sehen. Die Kuratoren des Projekts betrachten die Buchmesse als günstige Gelegenheit, neue Menschen kennen zu lernen und ihnen die Inhalte des Christentums zu vermitteln. Jugendliche sollen mit digitale Veröffentlichungen bekannt gemacht werden, wie die englische App „10 Minutes With Jesus“, die 2018 auf Initiative der Lehrerin Maria Feria und des Priesters José María García de Castro von der Prälatur Opus Dei auf den Weg gebracht wurde.

Das „Catholic Center“ wird auf der Buchmesse zudem mit verschiedenen Initiativen sein 80-jähriges Bestehen feiern, darunter die Einrichtung einer Verkaufsstelle Ikonen, Rosenkränze unf Kreuzwegstationen aus Terrakotta, die von Hongkonger Pfarrgemeinden in Eigenarbeit selbst hergestellt werden.

(NZ) (Fides 9/7/2025)

 

ASIEN/HEILIGES LAND - Angriffe israelischer Siedler bedrohen das christliche Dorf Taybeh

 

Taybeh (Fides) - „Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. Jesus ging von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden umher, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, zu einer Stadt namens Ephraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern“, heißt es im Kapitel 11 des Johannes-Evangeliums.

 

Heute heißt Ephraim, ein palästinensisches Dorf im Westjordanland, einige Kilometer nordöstlich von Jerusalem, Taybeh. Die christliche Gemeinschaft ist hier seit zweitausend Jahren präsent und das Dorf wird noch heute vollständig von christlichen Arabern bewohnt.

 

Am gestrigen Dienstag, dem 8. Juli, legten israelische Siedler mehrere Feuer in der Nähe des Stadtfriedhofs und der antiken St. Georgs-Kirche aus dem 5. Jahrhundert und bedrohten damit eine der ältesten religiösen Stätten Palästinas. Dies berichteten die Priester Daoud Khoury, Jacques-Noble Abed und Bashar Fawdeh, die die drei christlichen Gemeinschaften von Taybeh betreuen (und damit die griechisch-orthodoxen, die lateinisch-katholischen und der griechisch-melkitischen Gläubigen).

In einer gemeinsamen Stellungnahme, die "im Namen der Bevölkerung unserer Stadt und unserer Gemeindemitglieder" verfasst wurde, beschreiben die drei Priester eine Notsituation, die durch "eine Reihe von schweren und wiederholten Angriffen auf unsere Stadt gekennzeichnet ist, die ihre Sicherheit und Stabilität bedrohen und die Würde ihrer Bewohner und ihrer heiligen Stätten beeinträchtigen".

 

"Hätten die Bewohner nicht aufgepasst und die Feuerwehr nicht eingegriffen", heißt es in dem Text, "wäre es zu einer großen Katastrophe gekommen. In einer Szene, die von täglichen Provokationen geprägt ist, weiden die Siedler weiterhin ihre Kühe auf dem Ackerland von Taybeh, inmitten von Feldern, die Familien der Stadt gehören, und sogar in der Nähe ihrer Häuser, ohne dass die zuständigen Behörden eingreifen oder abschreckend wirken".

 

Und „diese Übergriffe“, so die Priester, „beschränken sich nicht nur auf Provokationen; sie schädigen auch direkt die Olivenbäume, die die Haupteinnahmequelle der Stadtbewohner sind, und hindern die Landwirte daran, ihr Land zu betreten und zu bearbeiten“.

 

Der östliche Teil des Dorfes Taybeh, der mehr als die Hälfte des Stadtgebiets umfasst und in dem der Großteil der landwirtschaftlichen Aktivitäten stattfindet, „ist zu einer offenen Angriffsfläche für die illegalen Siedler geworden, die sich unter dem Schutz der Armee stillschweigend ausbreiten und als Sprungbrett für weitere Angriffe auf Land und Menschen dienen“.

 

In der Botschaft appellieren die Priester auch an lokale und internationale Gremien, „insbesondere an Diplomaten und Kirchenvertreter aus aller Welt“, und fordern „eine unverzügliche und transparente Untersuchung der Brandanschläge und der anhaltenden Angriffe auf Eigentum, Ackerland und heilige Stätten sowie die Ausübung von Druck auf die Besatzungsbehörden, um die Praktiken der Siedler zu stoppen und sie daran zu hindern, das Ackerland der Stadt zu betreten oder dort ihr Vieh zu weiden“.

(F.B.) (Fides 9/7/2025)

 

ASIEN/PHILIPPINEN - Bischöfe befassen sich mit sozialen Fragen und fordern gemeinsames Engagement für gerechte Löhne und Menschenwürde

 

Manila (Fides) - "Wir sind uns der schwierigen Situation der Arbeitnehmer in unserem Land bewusst: Die Löhne, die sie erhalten, liegen weit unter dem Mindestlohn, der es ihnen ermöglicht, für ihre Bedürfnisse zu sorgen und ihre Familien zu unterstützen", schreiben die Bischöfe der Philippinen einem gemeinsamen Hirtenbrief, der zum Abschluss ihrer 130. Vollversammlung. Der Brief inspiriert sich an der Bibelstelle des Propheten Micha (vgl. Micha 6,8), in der es heißt: „Was der Herr von euch verlangt, ist, dass ihr Gerechtigkeit übt, Freundlichkeit liebt und demütig mit eurem Gott wandelt“.

Im Hinblick auf das Thema der Gerechtigkeit erinnern die Bischöfe an auf internationale Fragen wie den Krieg im Nahen Osten und fordern die Gläubigen dazu auf, "für den Frieden in Gaza und in der ganzen Welt zu beten, zu fasten und Opfer zu bringen", wo "die Unschuldigen am meisten leiden".

Innenpolitisch wurde unter anderem das Thema „gute Regierungsführung“ und „die Verzögerung des Senats bei der Ausführung des verfassungsmäßigen Antrags auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen die Vizepräsidentin Sara Duterte“ angesprochen. In dem Text wird daran erinnert, dass „ein Amtsenthebungsverfahren, wenn es mit Wahrheit und Gerechtigkeit betrieben wird, ein legitimer demokratischer Mechanismus für Transparenz und Rechenschaftspflicht in der Regierungsführung ist“.

Die Frage der Gerechtigkeit beginne jedoch "bei uns zu Hause", so die Bischöfe: "Die Kirche muss mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie den Arbeitnehmern in kirchlichen Einrichtungen gerechte Löhne, Sozialleistungen und eine menschenwürdige Behandlung garantiert“, betonen sie in diesem Zusammenhang. In diesem Sinne ruft die Bischofskonferenz "zum Dialog zwischen Arbeitnehmern, Arbeitgebern und der Regierung auf, um für beide Seiten annehmbare Lösungen in Bezug auf gerechte Löhne und Arbeitsplatzsicherheit zu finden", wie dies von den Arbeitnehmern gefordert wird und im Einklang mit der Soziallehre der Kirche steht.

Zu den Themen, die die öffentliche Debatte im Lande beschäftigen, gehört die Frage eines Mindestlohns für alle Arbeitnehmer, die in Fabriken, auf Baustellen, in der Landwirtschaft oder in anderen Sektoren wie dem Lieferverkehr und dem Handel beschäftigt sind, sowie für all jene „informellen Arbeitsplätze“, denen es oft an grundlegenden Rechten und gesetzlichen Garantien fehlt. Der tägliche Mindestlohn im Großraum Manila beträgt etwa 650 Pesos (9 Euro) für einen Arbeitstag, der oft mehr als acht Stunden dauert, und die Löhne sinken erheblich, wenn man die Gebiete des Landes fern der Hauptstadt betrachtet. Bei den jüngsten Demonstrationen von Arbeitnehmern und Gewerkschaften in Manila wurden von der Regierung angemessene Löhne, Sicherheit am Arbeitsplatz und eine Anhebung des täglichen Mindestlohns auf mindestens 1200 Pesos gefordert.

Angesichts dieser Probleme, die sich auf das Leben vieler Familien auswirken, fordern die Bischöfe, Priester, Laiengläubige, Arbeitnehmer und Politiker dazu auf, „gemeinsam am Aufbau einer gerechten und friedlichen Gesellschaft zu arbeiten“ und wachsam zu bleiben, „um Wahrheit, Gerechtigkeit und die Würde jedes Menschen zu schützen“. Das Schreiben ist von Kardinal Pablo Virgilio David, Bischof von Kalookan, unterzeichnet, der seine Amtszeit als Vorsitzender der Philippinischen Bischofskonferenz beendet und das Amt an den Erzbischof von Lipa, Gilbert Garcera, übergibt, der sein neues Amt offiziell im November 2025 antreten wird.

(PA) (Fides 9/7/2025)

 

 AMERIKA/ARGENTINIEN - Katholische Bildungsbeauftragte wollen gemeinsame Prioritäten setzen

 

Buenos Aires (Fides) - „Wir wollen ein gemeinsames Netzwerk im ganzen Land aufbauen und gemeinsame Prioritäten für die Bildungspastoral in den Schulen festlegen, indem wir von den verschiedenen Realitäten ausgehen“, betonten Vertreter des Obersten Rates für das katholische Bildungswesen (Consejo Superior de Educación Católica, CONSUDEC) bei einem kürzlich abgehaltenen Treffen zur Bildungspastoral, an dem die Bildungsbeauftragte von über 40 Diözesen und Ordensgemeinschaften teilnahmen.

 

Unter dem Motto „Die Integration der Sprache des Kopfes, des Herzens und der Hände" erörterten die Teilnehmer die zentrale Bedeutung der Verkündigung Jesu, der evangelisierenden Identität, der ständigen Weiterbildung in der Bildungspastoral, der Organisation und der Vernetzung. Prioritäten, die die katholischen Pädagogen in den Diözesen und Schulen vertiefen wollen.

 

"Wir haben versucht, ein gemeinsames Netzwerk im ganzen Land zu schaffen und gemeinsame Prioritäten für die Bildungspastoral in unseren Schulen zu setzen, wobei wir auf den unterschiedlichen Kontext eingehen", heißt es in der gemeinsamen Abschlusserklärung.

 

(AP) (Fides 9/7/2025)


Übergriffe auf Drusen in Syrien

Grenzübergang für humanitäre Zwecke

9.07.2025

 (Göttingen /gfbv) - Angesichts der anhaltenden Übergriffe, Entführungen und Morde an Angehörigen der drusischen Volksgruppe in der südsyrischen Provinz al-Suwaida hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) an die Regierung des Haschemitischen Königreichs Jordanien appelliert, einen Grenzübergang für humanitäre Zwecke zu öffnen. Für die Übergriffe sind Milizen verantwortlich, die der neuen islamistischen Regierung in Damaskus zugerechnet werden. „Wir bitten Sie, weitere Initiativen zu ergreifen, um das Nachbarland Syrien zu stabilisieren. Eine dieser Maßnahmen wäre die Eröffnung eines Grenzübergangs von Jordanien direkt in die syrische Provinz al-Suwaida“, schrieb die GfbV gestern in ihrem dringenden Appell an den jordanischen Außenminister Ayman Safadi.

„Die einzige Außengrenze der von den Drusen bewohnten Provinz ist die zu Jordanien. Alle anderen Zufahrtsstraßen führen durch von Sunniten besiedelte Gebiete nach Damaskus und in andere syrische Metropolen. Sowohl die neue syrische Regierung, die von radikalen sunnitischen Islamisten beherrscht wird, als auch andere sunnitische Milizen kontrollieren diese Zufahrtsstraßen nach al-Suwaida. Durch ihre zahlreichen Checkpoints lassen sie kaum Lebensmittel, Medikamente und Treibstoff in das drusische Gebiet“, berichtete der GfbV-Nahostexperte Dr. Kamal Sido heute in Göttingen.

In diesem Zusammenhang erneuert die GfbV ihren Appell an Politik und Medien in Deutschland, die Übergriffe, Entführungen und Morde an Angehörigen ethnischer und religiöser Minderheiten in Syrien durch die neuen Machthaber und ihre sunnitischen Milizen nicht einfach hinzunehmen: „Manche Politiker und Journalisten in Deutschland rechtfertigen die Übergriffe und Morde an Angehörigen der Minderheiten in Syrien mit deren angeblicher Zusammenarbeit mit dem Assad-Regime. Diese Behauptung ist aber falsch. Zu keinem Zeitpunkt war die Assad-Diktatur ein ‚Minderheiten-Regime‘. Es war vielmehr ein panarabistisches Regime, das vor allem von der arabisch-sunnitischen Bevölkerung Syriens unterstützt wurde. Das religiöse Leben der Drusen, Alawiten oder Ismailiten wurde höchstens geduldet, aber nie gefördert. An den Schulen und Universitäten wurde weder das Alawitentum noch das Drusentum unterrichtet, sondern nur der sunnitische Islam. Sowohl Baschar al-Assad als auch sein Vater bekannten sich zu dieser Ausprägung des Islam und beteten in sunnitischen Moscheen hinter sunnitischen Imamen“, erklärte der Menschenrechtler, der zuletzt im April die Drusen-Provinz al-Suwaida bereiste.

Die Provinz liegt im Südwesten Syriens, etwa 100 Kilometer südlich von Damaskus, und ist 5.550 Quadratkilometer groß. Sie ist das Siedlungszentrum der syrischen Drusen. Weiterhin leben dort einige syrisch-orthodoxe Christen und wenige Sunniten.

Weltweit gibt es etwa eine Million Drusen, von denen die Mehrheit in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien lebt. Sie bezeichnen sich selbst als „al-Muwahhidun“, also Monotheisten. Eine andere Bezeichnung, die sich die Drusen selbst zuschreiben, ist „Bani Maaroof” – „Menschen der guten Taten“.

 

 


„Kirche in Not“ fördert Feriencamps für 100.000 Kinder

 

 

9.07.2025

 

(München/acn) - Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) ermöglicht in diesem Jahr Ferienfreizeiten für rund 100 000 Kinder weltweit. Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche aus armen oder von Kriegen betroffenen Regionen. Allein in Libanon nehmen 43 000 Kinder an Feriencamps und anderen Aktivitäten teil, in Syrien sind es knapp 26 000.

 

Auch im Heiligen Land finden trotz des anhaltenden Krieges wieder Sommercamps statt. 350 arabischsprachigen und 100 hebräischsprachigen jungen Christen werden einige Tage der Entspannung und Freude ermöglicht. Auch in der Ukraine können in wieder mehr als 6000 Jugendliche an verschiedenen Ferienfreizeiten teilnehmen – weit entfernt von den täglichen Tragödien des Krieges.

 

Im Mittelpunkt der Ferienlager stehen nicht nur Spaß, Spiel und Erholung, sondern auch das gemeinsame Gebet und Glaubensthemen. „Viele Kinder und Jugendliche wachsen in einem Umfeld auf, das von Gewalt und Hass geprägt ist“, sagte der Leiter der Projektabteilung von „Kirche in Not“, Marco Mencaglia. „Die Möglichkeit, einige Tage der Ruhe zu verbringen und gemeinsam in Freude den Glauben zu leben, ist für viele die einzige Chance, Hoffnung zu schöpfen und seelische Wunden zu heilen.“

 

Seit vielen Jahren hilft „Kirche in Not“ lokalen Diözesen und christlichen Organisationen bei der Planung und Durchführung von Jugendcamps. Neben den bereits genannten Ländern finden auch Sommerprogramme für Kinder und Jugendliche in Ägypten, Armenien, Belarus, Bulgarien, Georgien, Ghana, Indien, Kasachstan, Usbekistan und Venezuela statt.

 

Unterstützen Sie Feriencamps für Kinder und Jugendliche weltweit mit Ihrer Spende – online unter www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Sommercamps

 

 


FIDES-NACHRICHTEN  - 9.07.2025

EUROPA/GEORGIEN - Rehabilitationszentrum der Kamillianer wird das Leben vieler Familien verändern

 

Kutaisi (Agenzia Fides) - Ein wirklich außergewöhnliches Projekt nimmt derzeit in Kutaisi Gestalt an. Die Gründung des Rehabilitationszentrums „St. Camillus“, dessen Initiativen sich auch an autistische Kinder und ihren Familien wenden, ist ein wichtiges Beispiel dafür, wie Solidarität und soziales Engagement die Herausforderungen gefährdeter Gemeinschaften bewältigen können.

 

Das Zentrum wurde von der internationalen Hilfsorganisation des Krankenpflegeordens der Kamillianer „Madian Orizzonti Onlus“ in Zusammenarbeit mit der Kamillianer-Ordensgemeinschaft in Georgien auf den Weg gebracht, und soll Bedürftigen konkrete Unterstützung zu bieten.

 

Kutaisi ist der zweitgrößte Ballungsraum Georgiens und der drittgrößte des Landes, was die Einwohnerzahl betrifft. In einer Region, in der die Ressourcen knapp sind und Armut weit verbreitet ist, ist eine spezialisierte Einrichtung, die auf die Bedürfnisse von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen und ihren Familien eingeht, von entscheidender Bedeutung.

 

Vor diesem Hintergrund müssen betroffene Familien oft täglich allein um angemessene Unterstützung und Betreuung kämpfen. Der Mangel an geschultem Personal und spezialisierten Einrichtungen macht die Situation noch schwieriger. Das Zentrum „St. Camillus“ kann durch sein Angebot an Therapie, psychologischer Begleitung und pädagogischen Aktivitäten zu einem wichtigen Bezugspunkt werden, nicht nur wegen der praktischen Hilfe, die es bietet, sondern auch wegen der Botschaft der Integration und der Würde, die es vermittelt.

 

„Ein Projekt, das das Leben vieler Menschen verändern und vor allem die Hoffnung wiederherstellen kann“, heißt es in der Mitteilung des Hilfswerks der Kamillianer, die Fides vorliegt.

 

Zu den Initiativen, die die Kamillianer-Missionare in Georgien in der Vergangenheit zugunsten von Menschen mit Behinderungen durchgeführt haben, gehört das Diagnose- und Rehabilitationszentrum in der Stadt Akhaltzikhe, etwa zweihundert Kilometer von der Hauptstadt Tblisi entfernt, in einem Land, in dem das Leben mit Behinderungen immer noch mit Vorurteilen verbunden ist .

(AP) (Fides 08/07/2025)

 

 

ASIEN/INDONESIEN - Nach öffentlicher Debatte: Katholischer Priester beurteilt Ernährungsprogramm der Regierung positiv

 

Jakarta (Fides) - "Über das Programm für Ernährung und kostenlose Mahlzeiten für Kinder, das von der indonesischen Regierung im vergangenen Januar ins Leben gerufen wurde, höre ich in den verschiedenen Gebieten Indonesiens überwiegend Positives. Es wirkt sich auf die Ernährung der Kinder aus und sogar die katholischen Schulen und unsere Seminare haben davon profitiert", bestätigt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionsgesellschaften (POM) in Indonesien und einheimische Xaverianer-Missionar, Pater Alfonsus Widhiwiryawan (Sx), im Interview mit Fides, während im Land eine öffentliche Debatte über das von Präsident Propbowo Subianto auf den Weg gebrachte Programm stattfindet.

"Natürlich", so der Priester, "muss man immer differenzieren und die lokale Situation in den verschiedenen Regionen berücksichtigen, angesichts der Weite und Vielfalt der Regionen, aus denen Indonesien besteht. Aber im Allgemeinen kann man sagen, dass wir vor allem in den ärmsten Regionen wie Papua und Borneo, wo das Problem der Ernährungssicherheit von Kindern in den indigenen Gemeinschaften besonders gravierend ist, eine positive Wirkung feststellen können", betont Pater Widhiwiryawan, der in seiner Funktion als Nationaler Direktor der Päpstlichen Missionswerke die Möglichkeit hat, die verschiedenen Teile und Diözesen des Archipels zu bereisen und die Situation vor Ort aus erster Hand zu beurteilen.

„Die Umsetzung des Programms“, stellt er fest, "erfolgt durch die Provinzregierungen und die Organisation der Küchen. Dies ist ein weiterer Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt und der vielfältig ist. Außerdem werden bei der Durchführung des Programms bestimmte Schulen nach festgelegten Kriterien ausgewählt und bevorzugt. Ich kann sagen, dass ich auch in katholischen Gemeinden und Schulen auf positive Kommentare und Reaktionen feststellen konnte, weil es ein Hilfsmittel im Bildungsprozess ist", stellt er fest. „Einige Lehrer und Personen, die im Bildungswesen tätig sind“, berichtet er, „berichten, dass das Programm mehr als nur eine Geste der Nächstenliebe ist, denn es trägt zu den Bildungsergebnissen bei: Die Verbesserung der Ernährung der Kinder führt zu einer Steigerung der Leistung und der Lernergebnisse, die offensichtlich mit einer besseren allgemeinen menschlichen Entwicklung der Kinder korrelieren“, betont er.

Vor Ort wird das Regierungsprogramm vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) unterstützt, das dabei einen Zusammenschluss von internationalen Partnern anführt. Diese Partner, die ebenfalls das Ziel verfolgen, die Ernährung im ganzen Land zu verbessern, leisten technische Hilfe bei der Programm und helfen bei der Überwachung der Ergebnisse, der Kontaktaufnahme mit den begünstigten Familien, der Festlegung von Standards und der Kontrolle der Qualität der bereitgestellten Lebensmittel.

Nach Angaben der Nationalen Agentur für Ernährung hat das staatliche Programm für kostenlose Schulmahlzeiten bis Juli 2025 fast 7 Millionen Begünstigte erreicht. Das von Präsident Prabowo Subianto im Wahlkampf angekündigte Programm, mit dem er unter anderem seine Unterstützung gewann, wurde am 6. Januar ins Leben gerufen und soll mit einer schrittweisen Ausweitung landesweit 82 Millionen Kinder erreichen. Zur Umsetzung des Programms sind bereits 1.873 Küchenzentren, offiziell „Food Service Units“ genannt, in Betrieb. Das Programm sieht vor, in den kommenden Wochen landesweit weitere 473 Einheiten zu eröffnen und Partnerschaften mit etwa 10.000 kleinen und mittleren Unternehmen oder lokalen Genossenschaften einzugehen, die die Kochzentren mit Rohstoffen und lokalen Produkten beliefern. Nach den Zielen der Regierung soll das Programm bis Ende August 24 Millionen Begünstigte erreichen.

Das Programm aber auch Verwirrung gestiftet und eine politische Debatte ausgelöst. Einigen Beobachtern zufolge bedeutet die Investition öffentlicher Mittel in ein solches Wohlfahrtsprogramm, dass die notwendigen Mittel von Maßnahmen zur Ankurbelung von Wirtschaft und Beschäftigung abgezogen werden. Um das Programm zu finanzieren, hat die Regierung die Mittel für die Ministerien für öffentliche Arbeiten, Gesundheit und Bildung gekürzt. Unterdessen nimmt die Arbeitslosenquote im ganzen Land zu, und der Internationale Währungsfonds hat vorausgesagt, dass sie in Indonesien von 4,9 % im Jahr 2024 auf 5 % im Jahr 20215 ansteigen wird.

Doch Prabowos Ernährungsprogramm war auch Gegenstand einer weiteren Kontroverse: Hunderte von Kindern, die davon profitierten, erlitten eine Lebensmittelvergiftung, und die Behörden haben Bedenken hinsichtlich der Rechenschaftspflicht und Korruption geäußert. In der Medien wird darauf hingewiesen, dass Präsident Prabowo sich auf einkommensschwache soziale Gruppen konzentriert, und es werden Zweifel an der Nachhaltigkeit des Programms geäußert, das bei vollständiger Umsetzung 44 Mrd. USD pro Jahr kosten wird, was etwa 8 % des Staatshaushalts entspricht.

(PA) (Fides 8/7/2025)

 

ASIEN/CHINA - Mission unter Migranten: Die Gemeinde vom Heiligsten Herzen Jesu in Cixi feiert ihr 100-jähriges Bestehen

 

Ningbo (Fides) - In seiner Predigt zum Festgottesdienst, mit dem die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrei Hushan, die dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht ist (1925-2025), begannen, stellte Franz Xaver Jin Yangke, Bischof der Diözese Ningbo in der chinesischen Provinz Zhejiang die Prinzipien der Dankbarkeit, der Weitergabe des Glaubens und der Mission in den Mittelpunkt. Der Jubiläumsmonat mit Initiativen und Feierlichkeiten, der am 28. Juni begann, wurde für die Gemeinde zu einer Gelegenheit, auf die Geschichte der Pfarrei und die Veränderungen zurückzublicken, die die missionarische Arbeit der Gemeindemitglieder geprägt haben, die bereit waren, auf die „Zeichen der Zeit“ in einem Kontext zu reagieren, der in den letzten Jahrzehnten von großen wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen im Zusammenhang mit den Urbanisierungsprozessen und dem Phänomen der Einwanderung innerhalb des Landes und aus anderen Ländern durchzogen war.

Während des Festmonats gedachten die Gemeindemitglieder auch des 18-jährigen Bestehens des „Hauses der Gläubigen“, das sich speziell der Unterstützung von pastoralen Initiativen für katholische Gastarbeiter widmet.

Cixi ist eine kreisfreie Stadt in der wohlhabenden chinesischen Provinz Zhejiang, die in der Rangliste des Bruttoinlandsprodukts stets an der Spitze steht. Im Delta des Jangtse-Flusses gelegen, zieht Cixi als Produktionszentrum für Eisenwaren und Haushaltsgeräte zahlreiche chinesische und ausländische Arbeitskräfte an. Von den zwei Millionen Einwohnern der Stadt sind etwa die Hälfte Wanderarbeitern. Vor achtzehn Jahren, genau am 1. Juni 2007, wurde in der Pfarrei Xushan das „Haus der Gläubigen“ eingeweiht, um katholischen Arbeitern aus anderen Teilen des Landes eine Anlaufstelle zu bieten. Ein Ort, an dem sie ihre Zugehörigkeit zur Kirche pflegen können und bei ihrem Glaubenszeugnis auch am Arbeitsplatz unterstützt werden.

Bildungsangebote und Gelegenheit zum Austausch am Wochenende, karitative Initiativen, Katechismus, Wallfahrten, gemeinschaftliche Anbetung sind nur einige der Initiativen und gemeinschaftlichen Momente, das sich im Laufe der Zeit rund um das Zentrum entwickelten. Im ersten Jahr der Eröffnung wurden 13 Taufen unter den an den Initiativen des Hauses beteiligten Gastarbeitern registriert. Anlässlich des Paulusjahres, das von Papst Benedikt XVI. vom 28. Juni 2008 bis 29. Juni 2009 ausgerufen worden war, wurden eine Wallfahrt und ein Studienkurs über die Briefe des Apostels Paulus organisiert, um „Christus allen bekannt zu machen“. Heute ist das Haus ein fester und wichtiger Bestandteil des Lebens der Pfarrgemeinde geworden. Jedes Jahr werden etwa 10 neugetaufte Menschen Mitglieder des Hauses und der Glaubensgemeinschaft.

An dem feierlichen Gottesdienst, mit dem am 28. Juni die Feiern zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrei eröffnet wurden, nahmen 29 Ordensschwestern, 29 konzelebrierende Priester und mehr als 800 Gläubige aus den fünf Pfarreien des Dekanats Cixi und den 12 Missionsstationen der Pfarrei Xushan teil. Bischof Franz Xaver Jin erinnerte an die Geschichte und auch an die Wechselfälle der Pfarrei, wobei er die bereits erwähnten „Schlüsselwörter“ hervorhob: „Dankbarkeit gegenüber dem Herrn und allen, die dazu beigetragen haben, insbesondere die stillen Gläubigen, die mutigen und standhaften Gläubigen, die ihre Jugend der Verbreitung des Evangeliums des Reiches Gottes gewidmet haben“; die “Weitergabe des authentischen Glaubens“, bewahrt durch die Tradition der Kirche, die “das Lebenselixier für die Entwicklung der Diözese und der Pfarrei“ sind; und die „Mission“, mit der Aufforderung an alle, „mutig beim Glaubenszeugnis zu sein“ und “sich um andere zu kümmern und der Gemeinschaft zu dienen".

(NZ)Fides 8/7/2025

 

 

AMERIKA/VENEZUELA - Kinder des Apostolischen Vikariats Caroní nehmen an Feiern zum Heiligen Jahr teil

 

Ciudad Guayana (Fides) - "Liebe Kinder und Jugendlichen, ihr kennt Jesus, nun geht und ladet andere Kinder ein", so Bischof Gonzalo Alfredo Ontivares Vivas, der seit April 2021 das Apostolische Vikariat Caroní leitet, in einer Ansprache an die Kinder des Vikariats, die vergangene Woche an den Feierlichkeiten zum Heiligen Jahr der Hoffnung teilnahmen.

Das Büro der Päpstlichen Missionswerke (POM) im Apostolischen Vikariat Caroni hatte zu den Feiern zum Heilligen Jahr in den Einrichtungen des Bischofssitzes eingeladen. Mehr als 200 Kinder aus den Pfarrgemeinden und den indigenen Gemeinschaften nahmen an dem dreitägigen Ereignis teil, das im Zeichen der missionarischen Arbeit mit den Jüngsten in ihren Familien und unter Gleichaltrigen stand. Mitglieder verschiedener Gruppen des apostolischen Lebens und einige Diözesanpriester berichteten im Rahmen der Veranstaltung zum Heiligen Jahr der Kinder über ihre Erfahrungen.

Am letzten Tag erhielten die Mitglieder der Gruppe der Kinder- und Jugendmissionswerke Kathedrale, das Team der Päpstlichen Missionswerke des Vikariats und die Gruppenbetreuer der verschiedenen Gemeinschaften einen Schal als Zeichen des Engagements für die missionarische Arbeit um den Hals gehängt.

(EG) (Fides 08/07/2025)

 

 

ASIEN/KOREA - Weihbischof von Seoul ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Leiter der Abteilung für Kultur und Kommunikation und Pressesprecher der Erzdiözese Seoul, Pfarrer Matthew Kwang-Hee Choi, zum Weihbischof der Erzdiözese Seol ernannt und ihm den Titularsitz Elefantaria di Mauritania verliehen.

Bischof Matthew Kwang-Hee Choi wurde am 21. September 1977 in Seoul geboren. Er studierte Philosophie und Theologie an der Katholischen Universität von Korea und erwarb das kanonische Lizentiat in Theologie. Am 2. Juli 2004 wurde er zum Priester geweiht und in die Erzdiözese Seoul inkardiniert.

Danach war in folgenden Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Pfarrvikar von Mook-dong und Shingsa-dong in Seoul (2004-2007); kanonisches Lizentiat in Biblischer Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom (2008-2012); Pastoralreferent bei der Katholischen Jugendbibelgruppe (2013-2020); Ausbilder im „St. Peter's Formation Programme“ für junge Priester der Erzdiözese Seoul (seit 2020); stellvertretender Direktor des „St. Imbert“-Exerzitienzentrums in Seoul (2021-2023). Seit 2023 ist er Leiter der Abteilung für Kultur und Kommunikation der Erzdiözese Seoul; Mitglied des Priesterrats; Sekretär der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit; Mitglied der Kommission für Auslandsmissionen; Mitglied des Erzdiözesanrats; Mitglied der Onggi-Stipendiengesellschaft; Mitglied der Kommission für die Zulassung privater Vereinigungen des Laienapostolats; Mitglied der Kommission für die Heiligsprechung; Vizepräsident der Diözesan-Kommission für Massenmedien; Direktor der Akademie für katholische Kunst; Direktor der Galerie 1898; Leiter der Vereinigung katholischer Journalisten; Leiter von „Signis“ Korea.

Seit 2024 ist er Sprecher der Erzdiözese Seoul und Beauftragter für Außenbeziehungen für die Organisation des Weltjugendtags Seoul 2027; seit 2025 ist Mitglied des Verwaltungsrats der „Fondazione Giovanni Paolo II per la Gioventù“.

 

(EG) (Fides 8/07/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 8.07.2025

ASIEN/NEPAL - Neues Bildungsgesetz: Katholische Kirche fordert Gewährleistung des Rechts auf Bildung

 

Kathmandu (Fides) - Das die Verabschiedung des Bildungsgesetzes in Nepal, das nun kurz vor seiner Verabschiedung stehen soll, hat eine öffentliche Debatte und Proteste von Lehrern ausgelöst. Der nepalesische Lehrerverband, der in den letzten Wochen mehrere Protestkundgebungen organisiert hat, kündigte an, dass man weitere Protest auf den Weg bringen wird, wenn das Schulbildungsgesetz (School Education Bill) nicht innerhalb einer Woche verabschiedet wird.

Zu dem 163 Artikel umfassenden Gesetzentwurf wurden von den Gesetzgebern mehr als 1 700 Änderungsanträge eingereicht, weshalb seit anderthalb Jahren wird darüber heftig debattiert. Nach Ansicht des Lehrerverbandes, ist die jüngste Fassung jedoch ein Rückschritt gegenüber dem ursprünglichen Gesetzentwurf, der im September 2023 im Parlament eingebracht wurde.

Der Bildungsminister erklärte unterdessen, dass die Regierung für das nächste Jahr 211 Milliarden Rupien für den Bildungssektor bereitgestellt hat und dass die Exekutive beabsichtigt, auch private Schulen in die Verordnung aufzunehmen.

Die Forderungen der nepalesischen Lehrkräfte umfassen Themen wie Arbeitsplatzsicherheit, faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schulpersonal. Mit einem übergreifenden Ziel: das Recht auf Bildung für Kinder. Denn obwohl Bildung als Grundrecht in der nepalesischen Verfassung verankert ist, gibt es nach wie vor erhebliche Hindernisse wie geringe Investitionen, hohe Abbrecherquoten und veraltete Lehrmethoden sowie eine unzureichende Infrastruktur.

„Trotz der erzielten Fortschritte untergraben Herausforderungen wie Armut, soziale Ausgrenzung und geschlechtsspezifische Vorurteile weiterhin den Zugang der Kinder zur Bildung“, erklärt Pater Pius Perumana, ein nepalesischer Priester des Apostolischen Vikariats von Nepal, des kirchlichen Bezirks, der das gesamte Staatsgebiet umfasst, gegenüber Fides. „Eines der Themen, um die es geht“, stellt er fest, “ist das Bemühen, sicherzustellen, dass die privaten Schulen nicht ausschließlich gewinnorientiert sind, was meiner Meinung nach ein guter Schritt ist. Das Hauptproblem in Nepal ist die Frage, wie man das Recht auf Bildung den Kindern auch in den entlegensten Winkeln des Landes zugänglich machen kann“, bemerkt er.

In Nepal gibt es bei einer Gesamtbevölkerung von 33 Millionen etwa 11,5 Millionen Kinder, von denen etwa eine Million Waisen sind. Kinder im Alter von 0-14 Jahren machen etwa 39 % der Bevölkerung aus und etwa 3,5 Millionen Kinder sind zwischen 8 und 12 Jahren im schulpflichtigen Alter. Die nepalesische Verfassung von 2015 garantiert in Artikel 31 das Recht auf kostenlose und obligatorische Bildung bis zur Grundstufe (Klassen 1-8) und auf kostenlose Bildung bis zur Sekundarstufe (Klassen 9-12). Dieses Recht wurde durch auch auf Randgruppen wie Dalit-Kinder und Kinder mit Behinderungen ausgedehnt.

Laut dem Statistischen Jahrbuch der katholischen Kirche (Stand: 31. Dezember 2023) befinden sich in Trägerschaft des Apostolischen Vikariats Nepal, das eine Gemeinschaft von etwa 8.000 Katholiken umfasst insgesamt 24 Kindergärten (mit 1.300 Kindern), 29 Grundschulen (mit über 13.000 Schülern) und 25 Mittelschulen mit 25.000 Schülern verschiedener Ethnien und Religionen.

(PA) (Fides 7/72025)

 

ASIEN/CHINA - Zum Abschluss des Studienjahres: Bischof von Peking erteilt Missionsauftrag an Seminaristen

 

Peking (Fides) – Bischof Joseph Li Shan von Peking, hat am Sonntag, 6. Juli, während der feierlichen Abschlusszeremonie des Studienjahres 2024/2025 den neun Absolventen des diözesanen Priesterseminars den Missionsauftrag (für das Pastoralpraktikum) erteilt und den Abschluss in Philosophie verliehen. Bischof Li überreichte auch die Diplome an die vier Seminaristen, die alle Prüfungen für die Lehrtätigkeit (higher education examination for self-learner) bestanden haben. Der Bischofskoadjutir von Peking, Matthew Zhen Xuebin, leitete den Gottesdienst in der Kirche des Priesterseminars. Im Rahmen des Gottesdienstes wurden auch die Versetzungen von Diözesanpriestern in die verschiedenen Pfarreien und Einrichtungen der Diözese bekannt gegeben.

Neuer Vizerektor des Priesterseminars ist Pfarrer Peter Cao Wei, der am 28. Oktober 2010, dem Fest der Heiligen Apostel Simon und Judas Thaddäus, zum Priester geweiht wurde. Der ehemalige Vizerektor Pater Shi Huimin wird neuer Pfarrer der Pekinger Kathedrale, die dem Heiligen Erlöser geweiht ist.

Pfarrer Peter Cao hatte bereits im Priesterseminar gearbeitet, unter anderem als Verantwortlicher für die Ausbildung der Seminaristen und die Seelsorge in der Seminargemeinschaft. Vom 30. Juni 2015 an verbrachte er acht Monate auf den Philippinen, um dort Englisch zu lernen. Zurück in Peking wurde er im März von der Erzdiözese mit einer neuen Aufgabe im Ausland betraut: dem Dienst an der chinesischen katholischen Gemeinde in der Erzdiözese Los Angeles (USA).

In seiner Predigt betonte Bischof Joseph Li Shan, dass „das Priesterseminar das Herz der Diözese“ sei. „Es ist ein Ort für die Ausbildung hervorragender Berufungen für die Kirche“, betonte der Bischof, der auch den Ausbildern dankte, die seit vielen Jahren im Seminar tätig sind: „Dank ihres Eifers und ihrer verantwortungsvollen Haltung bei der Begleitung von Berufungen sowie ihrer stillen Hingabe an den Ausbildungsprozess konnte das Seminar fruchtbare Ergebnisse erzielen und eine Reihe hervorragender Priester für die Kirche ausbilden“.

NZ)Fides 7/7/2025

 

AMERIKA/USA - "Gaza Humanitarian Foundation": Hintergründe

 

Rom (Agenzia Fides) - Die „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF), die für die Verteilung von Lebensmitteln an die Bevölkerung im Gazastreifen zuständig ist, wird seit dem 3. Juni von dem evangelikalen Prediger Johnnie Moore Jr. geleitet, der vom „Newsmax Magazine“ als „einer der 25 einflussreichsten evangelikalen Führer in Amerika“ bezeichnet wird.

Moore ist in diesem Amt Nachfolger von Jake Wood, einem ehemaligen Marinesoldaten, der als Geschäftsführer der GHF zurückgetreten ist, weil es ihm nach eigener Aussage nicht gelungen ist, „das Hilfsprojekt unter strikter Einhaltung der humanitären Grundsätze der Solidarität, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit durchzuführen, auf die ich nicht verzichten will“. Dies war nicht der einzige Fall einer Distanzierung von der im Februar 2025 im US-Bundesstaat Delaware gegründete Stiftung, deren Genfer Büro, das in Wirklichkeit nur eine Scheinniederlassung war, von den Schweizer Behörden Ende Juni aufgelöst wurde. Auch die Unternehmensberatungsfirma „Boston Consulting Group“ distanzierte sich in einer Erklärung öffentlich von der Stiftung und erklärte, dass einige ihrer Mitarbeiter im Oktober 2024 angeboten hätten, ein Team zu leiten, um eine humanitäre Organisation zur Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza zu gründen, „ohne jedoch den tatsächlichen Charakter der Arbeit offenzulegen“ und die „in der Folge unerlaubte Aufgaben ausführten“. Diese Personen haben das Unternehmen inzwischen verlassen.

Moores Amtsantritt unterstreicht die Verbindung der GHF mit amerikanischen evangelikalen Gemeinden, die Israel nahe stehen. Als Präsident des „Congress of Christian Leaders“ sitzt Moore im Vorstand der International „Fellowship of Christians and Jews“ (IFCJ), die sich als „die führende Non-Profit-Organisation, die Brücken zwischen Christen und Juden baut“ bezeichnet „und Israel und das jüdische Volk in der ganzen Welt mit humanitärer Betreuung und lebensrettender Hilfe versorgt“. Zu ihren verschiedenen Aktivitäten gehören solche zugunsten israelischer Soldaten in Form von „Gutscheinen für Lebensmittel, Kleidung, Möbel und andere notwendige Dinge; Unterstützungsprogramme für ehemalige Soldaten, alleinstehende Soldaten (Soldaten aus anderen Ländern, die sich in der israelischen Armee kämpfen, aber keine Freunde oder Verwandte in Israel haben) und Soldaten in Not“. Vor allem aber wirbt die IFCJ für die jüdische Einwanderung nach Israel als „Erfüllung der biblischen Prophezeiung“ („Wir haben zur Erfüllung der Prophezeiung beigetragen, indem wir seit 1983 über 760.000 Juden bei der Alija, der Einwanderung nach Israel, geholfen haben“, heißt es auf der Website der Organisation. Moore ist auch Mitglied „Anti-Defamation League’s Task Force for Minorities in the Middle East“, einer Organisation, die 1913 zur Bekämpfung des Antisemitismus in den Vereinigten Staaten gegründet wurde.

Moore, der sich als Vorkämpfer für Religionsfreiheit präsentierte, schlug zur Zeit des Aufstiegs des Islamischen Staates (IS) Alarm wegen der Notlage religiöser Minderheiten, Christen und Jesiden, die von den Dschihadisten bedroht werden. Der GHF-Chef ist seit langem sehr aktiv im Nahen Osten, wo er sich mit mehreren politischen und religiösen Führern getroffen hat, darunter die Kronprinzen von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu. Daher behauptet er, aktiv am Abschluss des „Abraham Abkommens“ beteiligt gewesen zu sein, den strategischen Vereinbarungen zwischen Israel und einer Reihe arabischer Staaten in der Region, die unter der Ägide der ersten Trump-Administration (2017-2021) auf den Weg gebracht wurden. Die Verbindung mit dem derzeitigen US-Präsidenten geht auf die erste Wahlkampagne des Trumps im Jahr 2016 zurück, als Moore Ko-Vorsitzender von Donald Trumps evangelikalem Beratungsgremium war. Im folgenden Jahr traten Moore und andere Evangelikale bei Trump für die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem ein. Später ernannte Trump Moore zum Mitglied der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit.

Die bisweilen undurchsichtige Herkunft der GHF-Gelder hat in Israel selbst für Kontroversen gesorgt. Der Oppositionsführer Yair Lapid bezeichnete die Stiftung als „Scheinfirma“, die verdeckt von der israelischen Regierung finanziert werde. Als „Scheinfirma“ bezeichnet Lapid auch eine weitere US-Organisation vor, die neben der Stiftung im Gazastreifen tätig ist. Dabei handelt es sich um „Safe Reach Solutions“ (SRS), die zusammen mit „UG Solutions“ (die von einem ehemaligen so genannten "Green Berets", d. h. einem Mitglied der US-amerikanischen Spezialeinheit „United States Army Special Force“ geleitet wird) von der GHF beauftragt wurde, den Schutz der Nahrungsmittelverteilungsstellen zu gewährleisten. In der Praxis handelt es sich um private Militärunternehmen, die nach Angaben der israelischen Presse seit Januar 2025 im Gazastreifen tätig sind, ohne dass der israelische Inlandsgeheimdienst „Schin Bet“, der auch in den palästinensischen Gebieten tätig ist, dies überwacht. An der Spitze der SRS steht Phil Reilly, ein ehemaliger CIA-Beamter. Das Unternehmen wurde am 20. November 2024 im Bundesstaat Wyoming gegründet und soll mit der amerikanischen Strategieberatungsfirma „Orbis Operations“ in Verbindung stehen, die im Herbst 2024 von der israelischen Regierung beauftragt wurde, einen Plan für die Verteilung humanitärer Hilfe ohne Umweg über die UN-Organisationen zu prüfen. Der von „Orbis Operations“ vorgelegte Plan sah die Einrichtung eines Zentrums für die Verteilung von Nahrungsmitteln durch eine private humanitäre Organisation vor, die ihre Sicherheit privaten Militäruntehmeb in Abstimmung mit dem israelischen Militär anvertrauen sollte. Dieser Plan wurde später mit der Stiftung GHF und den beiden Auftragnehmern SRS und UG Solutions umgesetzt.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der Operationen im Gazastreifen in den Hilfsverteilungszentren der GHF mehr als 580 Zivilisten getötet und mehr als 4.000 verletzt.

(L.M.) (Fides 7/7/2025)

 

OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Bischof von Alotau-Sideia zurückgetreten und Nachfolger ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den von Bischof Rolando Crisostomo Santos (C.M.) von Alotau-Sideia (Papua Neuguinea) eingereichten Rücktritt angenommen und den bisherigen Rektor des Holy Spirit Seminary in Bomana (Port Moresby), P. Jacek Piotr Tendej (C.M.), zu seinem Nachfolger ernannt.

Pater Jacek Piotr Tendej (C.M.) wurde am 26. Juni 1963 in Handzlówka, Łańcut (Polen) geboren. Nachdem er die ewigen Gelübde bei der Kongregation der Mission (Vinzentiner) abgelegt hatte, erwarb er einen Master in Moraltheologie an der Päpstlichen Theologischen Akademie in Krakau, ein kanonisches Lizentiat in Erziehungswissenschaften an der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom und einen Doktortitel in Pädagogik an der Akademia Pedagogiczma im. Kaomisji Edukacji Narodowej in Krakau. Am 25. Mai 1991 wurde er zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne: Lehrer an der Grundschule in Zakopane, Polen (1991-1995); Lehrer am Gymnasium in Krakau, Polen (1995-1997); Lehrer und Kaplan der „St. Stanislaus Kostka“ in Brooklyn, New York, USA (2000); Erzieher an der „Fr. Siemaszko“-Stiftung in Krakau (2001-2002); Dozent für Erziehungswissenschaften am Theologischen Institut der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. in Krakau (2001-2013).

Seit 2014 ist er Rektor des „Holy Spirit Seminary“ in Bomana (Port Moresby).

(EG) (Fides 7/07/2025)

 

OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Bischof von Wabag ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Weihbischof und Apostolischen Administrator der Diözese Wabag, Justin Ain Soongie, zum neuen Bischof der Diözese Wabag (Papua Neuguinea) ernannt und ihm den Titularsitz Forma entzogen.

Bischof Justin Ain Soongie wurde am 2. Juni 1973 in Tsikiro (Papua-Neuguinea) geboren. Er absolvierte sein Postulat und Noviziat bei den Brüdern der Nächstenliebe und setzte seine Priesterausbildung am Good Shepherd Seminary in Fatima in Banz und am Catholic Theological Insitute in Bomana fort. Er erwarb das Lizentiat in Moraltheologie an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom. Am 11. Mai 2005 wurde er zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne: Vizepfarrer in Tsikiro (2005) und in Mang und Mariant (2005 - 2006); Pfarrer in Mang (2006-2011); Generalvikar der Diözese Wabag (2014 - 2021); Dozent am Seminar von Banz in der Erzdiözese von Mt. Hagen (2014-2021; Pfarrer in Sari (2014 – 2021). Am 15. Juni 2021 wurde er zum Weihbischof von Wabag ernannt und es wurde ihm der Titularsitz Forma verliehen; am darauffolgenden 2. September empfing er die Bischofsweihe. Seit 2025 ist er Administrator der Diözese Wabag.

(EG) (Fides 7/07/2025)

 

VATIKAN/ANGELUS - Papst Leo: “Wir müssen den Herrn der Ernte bitten”, dass er Arbeiter schickt, „die bereit sind auf dem Feld der Mission zu arbeiten”

 

Vatikanstadt (Fides) - Die Kirche und die Welt „brauchen nicht Menschen, die religiöse Pflichten erfüllen und ihren Glauben wie ein äußeres Etikett zur Schau stellen“. Stattdessen brauchen sie „Arbeiter, die bereit sind auf dem Feld der Mission zu arbeiten, Jünger die verliebt sind und überall, wo sie sich befinden Zeugnis vom Reich Gottes ablegen“. Und dazu „bedarf es nicht allzu vieler theoretischer Ideen bezüglich pastoraler Konzepte; vor allem ist es nötig den Herrn der Ernte bitten“. Daran erinnerte Papst Leo XIV. in seiner kurzen Katechese zum sonntäglichen Angelus-Gebet.

Vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast wandte sich der Papst an vielen Menschen, die sich trotz der großen Hitze auf dem Petersplatz versammelt hatten, und bezog sich auf das Sonntagsevangelium (Lk 10,01-12.17-20) um einige der eigentlichen Wesenszüge der apostolischen Dynamik der Kirche in Erinnerung zu rufen.

„Das heutige Evangelium“, so Papst Leo zu Beginn seiner Ansprache, “erinnert uns an die Bedeutung der Sendung, zu der wir alle berufen sind, jeder gemäß seiner eigenen Berufung und in den konkreten Situationen, in die der Herr ihn hineingestellt hat“. In dem Abschnitt aus dem Sonntagsevangelium, schickt Jesus zweiundsiebzig Jünger jeweils zu zweit an Orte und in Städte, in die er selbst zu gehen gedenkt. Eine symbolische Zahl, die sich auf die Völker bezieht, die damals als auf der Erde bekannt waren. Eine Zahl, die - wie Papst Leo erklärt - „anzeigt, dass die Hoffnung des Evangeliums für alle Völker bestimmt ist: eben das ist die Weite des Herzens Gottes, seine reiche Ernte, das heißt das Werk, das er in der Welt vollbringt, damit alle seine Kinder von seiner Liebe erreicht und gerettet werden“.

In der Dynamik des apostolischen Werkes selbst“, so der Papst, ist es Gott selbst, der sät und die Ernte wachsen lässt. Der Herr sei „wie ein Sämann großherzig in die Welt hinausgegangen, um auszusäen. Und so hat er in die Herzen der Menschen und der Geschichte den Wunsch nach Unendlichkeit, nach einem erfüllten Leben, nach befreiender Erlösung hineingelegt“. So „keimt das Reich Gottes wie ein Samenkorn in im Boden und die Frauen und Männer von heute, auch wenn sie von so vielen anderen Dingen in Beschlag genommen zu sein scheinen, warten auf eine größere Wahrheit, suchen nach einem tiefen Sinn für ihr Leben, sehnen sich nach Gerechtigkeit und tragen in sich die Sehnsucht nach dem ewigen Leben“.

Auf der anderen Seite - fuhr der Papst fort, indem er an die Worte Jesu erinnerte - „gibt es jedoch nur wenige Arbeiter, die auf den vom Herrn bestellten Acker gehen und die, noch davor, dazu in der Lage sind vorher mit den Augen Jesu den guten Weizen zu erkennen, der reif für die Ernte ist“. Wenige „erkennen dies, und halten inne, um das Geschenk anzunehmen, es zu verkünden und es anderen weiterzugeben.

Papst Leo räumte ein, dass „es nicht an ‚Gelegenheitschristen‘ mangelt, die hin und wieder einem guten religiösen Gefühl Raum geben oder an der einen oder anderen Veranstaltung teilnehmen; aber wenige sind bereit, jeden Tag auf dem Acker Gottes zu arbeiten, den Samen des Evangeliums in ihrem Herzen zu pflegen, um ihn dann in den Alltag hineinzutragen, in der Familie, an Orte, wo sie arbeiten oder studieren, in die verschiedenen sozialen Umfeldern und zu den Bedürftigen“. Und dazu bedürfe es „nicht zu vieler theoretischer Ideen bezüglich pastoraler Konzepte; vor allem ist es nötig den Herrn der Ernte zu bitten“. Er wird es sein, der „uns zu seinen Arbeitern machen und uns als Zeugen seines Reiches aussenden auf den Acker der Welt“.

Nach dem Angelusgebet und der Begrüßung der zahlreichen Anwesenden auf dem Petersplatz sprach der Papst den Familien sein aufrichtiges Beileid aus, die bei dem Hochwasser in seiner Heimat Texas Angehörige insbesondere ihre Töchter verloren haben. „Wir beten für sie“, bekräftig Papst Leo.

Mit Blick auf die verschiedenen Kriegsgebiete betonte der Papst, ohne sich dabei auf konkrete Kriegsherde zu beziehen, sagte Papst Leo abschließend: „Der Friede ist eine Sehnsucht aller Völker, ein schmerzhafter Schrei jener, die vom Krieg heimgesucht werden. Bitten wir den Herrn, an die Herzen zu rühren und die Regierenden zu inspirieren, auf dass die Gewalt der Waffen durch die Suche nach Dialog ersetzt werden möge“.

(GV) (Fides 6/7/2025)

 

VATIKAN - Jubiläum der Priester: Videodokumentation über das “Bigard Memorial Seminary” bei der Begegnung von Papst Leo mit Priestern, Ausbildern, Seminaristen und Berufungsbegleitern gezeigt

 

Vatikanstadt (Fides) - Unter den Seminaren, die direkt dem Dikasterium für die Evangelisierung (Sektion die für Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) unterstehen, ist das „Bigard Memorial Seminary“ in der nigerianischen Diözese Enugu das Priesterseminar mit der größten Zahl von Seminaristen. Derzeit studieren an dem Seminar, das nach Jeanne Bigard, der Gründerin des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werks, benannt ist, mehr als 700 Seminaristen. In einem Video berichten die Seminaristen und Ausbilder des Seminars, zusammen mit dem Rektor, Pfarrer Albert Ikpenwa, von den Erfahrungen ihrer Studiengemeinschaft, dem gemeinschaftlichen Gebet und der Vorbereitung auf das Priestertum, in der Einrichtung die 2024 das 100-jährige Jubiläum ihrer Gründung feierte (vgl. Fides 21/11/2024).

Pater Guy Bognon (PSS) Generalsekretär des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werks, stellte das nigerianische Priesterseminar (auch anhand der Projektion des Videos) während des Internationalen Treffens von Papst Leo XiV. mit den Priestern, Ausbildern, Seminaristen und Berufungsbegleitern, das am Donnerstag, den 26. Juni, anlässlich des Priesterjubiläums im Auditorium in der Via della Conciliazione in Rom stattfand.

Das Dikasterium für die Evangelisierung unterstützt über das Päpstliche Apostel-Petrus die Ausbildung des einheimischen Klerus und damit die die diözesanen und interdiözesanen Seminare in Afrika, Asien, Ozeanien und in den Apostolischen Vikariaten Lateinamerikas. Im vergangenen Jahr wurden 778 Seminare unterstützt, die 82.859 Kandidaten aufnahmen. Unter den Aktivitäten zugunsten dieser Seminare spielt auch die Ausbildung von Ausbildern eine wichtige Rolle.

„In jedem akademischen Semester“, erklärte Pater Bognon während des Treffens, “lädt das Dikasterium eine Gruppe von Ausbildern nach Rom zu einem speziellen Fortbildungskurs ein, der nicht so sehr auf den Intellekt, sondern auf das Herz abzielt, mit dem Ziel, eine Kohärenz zwischen dem Glauben und dem täglichen Leben herzustellen. Solche Schulungen werden auch vor Ort in den Ländern organisiert. Die Teilnehmer sind danach glücklich und gestärkt“.

Die Arbeit des Dikasteriums für die Evangelisierung zielt auf eine ernsthafte Unterscheidung und eine solide Ausbildung ab, gerade dort, wo es viele Berufungen gibt. In der Videodokumentation des „Bigard Memorial Seminary“ wechseln sich die Zeugnisse der Seminaristen mit denen der Ausbilder ab, wodurch die Vielfalt der Aspekte der Ausbildung - spirituell, akademisch, pastoral und menschlich - und die ständige Begleitung durch die Ausbilder auf dem Weg deutlich werden.

(EG) (Fides 05/07/2025)

LINK

VIDEO -> https://www.youtube.com/watch?v=UqaidAhRsyA

 

 

AFRIKA/D.R. KONGO - "Wir Frauen von Bukavu": Eine Mutter von vier Kindern berichtet aus der von der M23 besetzten Stadt

 

Kinshasa (Fides) - „Ich bin eine Mutter von vier Kindern, die ich zur Schule schicke. Ich sammle leere Plastikflaschen; nachdem ich sie gewaschen habe, fülle ich sie mit Wasser oder Fruchtsaft aus einem Pulverpräparat, lege sie in den Gefrierschrank und verkaufe sie dann für 200 Kongo-Franc (weniger als 10 Cent)“, so Josephine, einer Mutter aus Bukavu, der Hauptstadt der kongolesischen Provinz Südkivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, die Mitte Februar von der M23-Bewegung mit Unterstützung ruandischer Truppen erobert wurde (vgl. Fides 17/2/2025). „Aber während früher eine Mutter, die ihr Kind auf den Markt schickte, ihm etwas Kleingeld ließ und das Kind davon meinen Saft kaufte, ist das heute nicht mehr der Fall, und es ist schwierig für Kinder, etwas zu kaufen“, sagt Josephine.

„In Bukavu ist das Leben seit Beginn des Vormarsches der M23-Bewegung sehr schwierig geworden: Viele haben ihre Arbeit verloren, viele können nicht mehr Handel treiben, weil die Lagerhäuser, in denen wir unsere Waren gelagert haben, systematisch geplündert werden. Diejenigen, die gekommen sind, um uns den Krieg zu bringen, haben auf ihre Weise geplündert; einige Einwohner, die sahen, dass die Soldaten geflohen und die Polizei abgezogen worden war, haben ihre Mitbürger geplündert; und Menschen, die aus dem Gefängnis ausgebrochen sind, sind die Ursache dieser Plünderungen“, so Josephine weiter.

„Wegen des Krieges können wir nicht mehr zu den umliegenden Märkten fahren“, fährt sie fort, „Diejenigen, die noch versuchen, sich auf dem Markt in Mudaka zu versorgen, müssen unterwegs hohe Abgaben zahlen. Wenn wir zum Beispiel mit 30.000 Francs (umgerechnet 10 Dollar) einkaufen, müssen wir 20.000 an Steuern zahlen. Wir werden blockiert und als Geiseln gehalten. Es kommt auch Vergewaltigungen, sogar im Stadtzentrum, wobei die Eltern oft versuchen, das Verbrechen zu verbergen, damit ihre Tochter nicht den Respekt der Bevölkerung verliert“.

„Es ist schwierig, den Schulbesuch meiner Kinder zu bezahlen, weil kein Geld da ist. Sie versuchen, zur Schule zu gehen, aber jeden Tag werden sie hinausgeworfen. Ihr Vater war Beamter und wie andere Beamte arbeitet er nicht. Wir haben keine andere Wahl, als uns durchzuschlagen“, bedauert Josephine.

„Wir Frauen sind tot, auch wenn wir noch atmen“, bekräftigt Josephine, „Nachdem wir um das Wenige, das wir hatten, beraubt wurden, bleiben wir im Elend zurück und sind nicht mehr in der Lage, unsere Familien zu ernähren, obwohl wir die Hauptstütze des Hauses waren. Wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen. Wir schlafen und wissen nicht, ob wir wieder aufstehen werden. Wir essen nicht, wir kleiden uns nicht, wir reisen nicht, wir leben nicht, wir sterben! Wir sind Opfer von Vereinbarungen, derer wir uns nicht einmal bewusst sind“.

„Unserer nationalen Regierung möchte ich sagen, dass sie uns zuallererst helfen soll, hier im Osten des Landes Frieden zu schaffen, indem sie sich auf allen Ebenen engagiert, denn es gibt unzählige Morde. Mit Frieden wird alles einfach, ohne Frieden ist nichts möglich“, fordert sie. „Der M23 möchte ich sagen: Wer kommt, um einen Menschen zu befreien, tötet ihn nicht! Der Befreier sucht den Frieden für die Menschen. Jesus hat sein Leben gegeben, er hat uns befreit. Ihr seid Mörder, Plünderer und Halsabschneider. Geht und sagt denen, die euch geschickt haben, dass sie uns in Ruhe lassen sollen“.

„An die Adresse der internationalen Gemeinschaft wiederhole ich die Worte von Papst Franziskus: ‚Hände weg von Afrika!‘“, betont sie, „Ihr seid der größte Feind der Demokratischen Republik Kongo: Ihr kommt nicht, um uns zu helfen, sondern um unsere Bodenschätze auszubeuten. Ihr seid es, die die M23 unterstützen. Ihr stellt euch als reich dar, aber die Reichen sind wir Kongolesen. Ihr täuscht uns, indem ihr behauptet, ihr würdet uns helfen, aber ihr seid Wirtschaftskriminelle. Ihr interessiert euch nicht für das Leben der Kongolesen, sondern für die Bodenschätze des Kongo. Lasst uns in Ruhe: Bleibt zuhause bei und lassen lasst uns bei uns bleiben. Gott hat uns unseren Reichtum geschenkt: Wenn ihr ihn wollt, und geht auf legale Weise vor“.

„Ich gehe jetzt mit meinen Flaschen weg; morgen werde ich sie für ein paar Cent verkaufen... und das Leben geht weiter“, so Josephine abschließend.

(Fides 5/7/2025)

 

AFRIKA/KENIA - Weihbischof von Wote ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Weihbischof der Erzdiözese Nariobi, Simon Peter Kamomoe, zum Weihbischof der Diözese Wote ernannt.

 

Simon Peter Kamomoe wurde am 26. November 1962 in Gatundu im Bezirk Kiambu in der Erzdiözese Nairobi geboren. Nach dem Besuch des „St. Mary's Major Seminary“ in Molo studierte er Philosophie am „St. Augustine's Senior Seminary“ in Mabanga und Theologie am „St. Matthias Mulumba Senior Seminary“ in Tindinyo. Am 18. Juni 1994 wurde er zum Priester geweiht und in die Erzdiözese Nairobi inkardiniert.

 

Danach hatte er folgende Ämter inne: Assistent am „Queen of Apostles Junior Seminar“ in Nairobi (1994-1995); Assistent in den Pfarreien Thigio (1995), Mang'u (1995-1996), Ndundu (1996-1997) und St. Matia Mulumba in Thika (1997-1998); Pfarrer der Gemeinde „Our Lady of Fatima“ in Kiriko (1998-1999) und der Gemeinde „St. Peter and Paul“ in Kiambu (1999-2008); Gerichtsvikar und Mitglied des Konsultorenkollegiums (1999-2008); Administrator der Basilica Minor der Heiligen Familie in Nairobi und Kaplan des Diözesanbüros für Familienseelsorge (seit 2008).

 

Am 13. Februar 2024 wurde ihm der Titularsitz Tubune di Numidia verliehen und am 6. April 2024 wurde er zum Weihbischof von Nairobi geweiht.

(Fides 5/7/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Erzbischof von Madurai ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Bischof von Palayamkottai und Apostolischen Administrator von Madurai, Antonysamy Savarimuthu, zum Erzbischof von Madurai ernannt.

 

Antonysamy Savarimuthu wurde am 8. Dezember 1960 in Vadakku Vandanam, in der Diözese Tuticorin (Tamil Nadu) geboren. Am 26. April 1987 wurde er zum Priester geweiht und in die Diözese Palayamkottai inkardiniert.

 

Am 20. November 2019 wurde er zum Bischof von Palayamkottai ernannt und empfing am darauffolgenden 15. Dezember die Bischofsweihe. Seit 2024 ist er Apostolischer Administrator von Madurai.

 

(Fides 5/7/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 4.07.2025

VATIKAN - Jubiläum der missionarischen Welt: Päpstliche Missionswerke bringen Fortbildungskurse auf den Weg

 

Vatikanstadt (Fides) - Im Rahmen des Heiligen Jahres und anlässlich der Jubiläums der missionarischen Welt, das am 4. und 5. Oktober stattfindet, organisiert die Päpstliche Missionsvereinigung der Kleriker gemeinsam mit den Nationaldirektionen der Päpstlichen Missionswerke Spaniens und Costa Ricas einen missionarischen Fortbildungskurs in spanischer Sprache.

Der Kurs, der von Oktober 2025 bis Juni 2026 dauern wird und umfasst 25 Sitzungen, die in drei Blöcke unterteilt sind. Jede Vorlesung dauert etwa eine Stunde und 45 Minuten. Der Unterricht findet jeweils dienstags um 20.00 Uhr entsprechend der spanischen Zeitzone statt (13.00 Uhr in Costa Rica).

Im ersten Block der Online-Vorlesungen, der vom 28. Oktober bis zum 16. Dezember 2025 stattfindet, werden die Grundlagen der Missionswissenschaft und die biblischen und theologischen Aspekte der Missionstätigkeit erörtert. Im zweiten Block, der vom 10. Februar bis zum 14. April 2026 stattfindet, ist dem Studium der Geschichte der Evangelisierung und den aktuellen Fragen zum heutigen missionarischen Ansatz der Kirche gewidmet. Im dritten Block, der vom 21. April bis zum 30. Juni 2026 dauert, werden die Missionspastoral und -spiritualität, die kirchlichen Strukturen und Instrumente in den Missionsgebieten sowie die marianische Spiritualität im Hinblick auf die Mission erörtert.

Auf dem Programm stehen grundlegende, biblische, historische und exegetische missionswissenschaftliche Themen; die Mission in den verschiedenen Kontinenten; zeitgenössische Mission; neue missionarische Herausforderungen; missionarische und ökumenische Pastoralarbeit; missionarische Spiritualität und missionarische Katechese heute.

Am Ende des Kurses wird eine vom Internationalen Sekretariat der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker ausgestellte Teilnahmebescheinigung ausgestellt.

Informationen zu den Kursen und den Anmeldemodalitäten finden sich unter dem folgenden Link: https://omp.es/curso-de-actualizacion-en-misionologia/

(EG) (Fides 3/7/2025)

LINK

Plakat -> https://www.fides.org/it/attachments/view/file/Cartel.pdf

 

AFRIKA/SIMBABWE - „Fortbildungsseminar" für Richter und Staatsanwälte abgesagt: „Unabhängigkeit ist tief in der Verfassung verwurzelt"

 

Harare (Fides) - Auf Druck von Juristen, Anwälten und Mitgliedern der Zivilgesellschaft wurde eine Anordnung annulliert, die simbabwische Richter zur Teilnahme an einer Reihe von Schulungen an der „Herbert Chitepo School of Ideology" der der Regierungspartei „Zimbabwe African National Union - Patriotic Front" (ZANU-PF), verpflichten sollte.

Laut einem Regierungserlass sollten die Schulungen, die vom 4. bis 5. Juli stattfinden sollten, von Fulton Mangwanya, dem Leiter der „Central Intelligence Organisation", und Martin Rushwaya, dem Chefsekretär des Kabinetts von Präsident Emmerson Mnangagwa, sowie von Ishmael Mada, dem Dekan der Ideologieschule der Partei, gehalten werden.

Die Anwesenheitspflicht für die Richter und Staatsanwälte bei einem Seminar an der Schule der Regierungspartei und das Eingreifen des Chefs des staatlichen Geheimdienstes hatten im Land große Bestürzung ausgelöst, da eine Aushöhlung der Unabhängigkeit der Justiz und deren Politisierung befürchtet wurde.

Zu den Organisationen, die gegen die Anordnung interveniert haben, gehört die Katholische Juristenvereinigung von Simbabwe (Catholic Lawyers Association of Zimbabwe) , die in einer gestern, am 2. Juli, veröffentlichten Erklärung „tiefe Besorgnis über die Angemessenheit dieser so genannten Fortbildung zum Ausdruck bringt, die den modernen Rechtsgrundsätzen, die in Simbabwe und anderen Ländern der Region fest verankert sind, fremd zu sein scheint".

In der Erklärung heißt es, man verurteile „die Politisierung der Richterausbildung" und fordere „alle Regierungsstellen auf, den Grundsatz der Gewaltenteilung und der Rechtsstaatlichkeit zu respektieren, der im obersten Gesetz des Landes verankert ist". Der Verband katholischer Juristen erinnert an die Artikel der Verfassung, in denen es heißt, dass „die Unabhängigkeit der Justiz keine kosmetische Erscheinung ist, sondern ein tief verwurzelter Grundsatz, der den Kern des simbabwischen Rechtssystems bildet.

„Die Unterwerfung von Richtern, die immer unabhängig sein und so auftreten müssen, unter die Ideologie einer Partei unter Ausschluss der anderen gefährdet nicht nur die Justiz, sondern untergräbt auch ihre Unabhängigkeit und Unparteilichkeit", heißt es in der Erklärung weiter. „Wir stellen fest, dass all dies zu einer Zeit geschieht, in der das Vertrauen der Bevölkerung in die Justiz gering ist, da der Eindruck weit verbreitet ist, dass sie unter der Kontrolle der Exekutive steht".

In diesem Zusammenhang ordnete das Gericht in Harare gestern die Verhaftung von Faith Zaba, der Herausgeberin des „Zimbabwe Independent", an, weil sie einen Artikel veröffentlicht hatte, in dem sie den Präsidenten scharf kritisierte. Der Inhalt des Artikels wurde von Staatsanwalt Takudzwa Jambawu als „sachlich falsch und darauf ausgerichtet, bei den Simbabwern Feindseligkeit gegenüber dem Präsidenten zu wecken" bezeichnet.

(L.M.) (Fides 3/7/2025)

 

 

 

ASIEN/SÜDKOREA - Ordensschwestern helfen Frauen in Not: "Ein einziges Leben ist wertvoller als die ganze Welt"

 

 

 

Von Pascale Rizk

 

Chunchon (Agenzia Fides) - Seit mehr als 50 Jahren beten und arbeiten die Schwestern Unserer Lieben Frau vom Guten Hirten in Chuncheon, Seoul und Jeju in Südkorea für Frauen und Mädchen in Schwierigkeiten: alleinstehende Mütter, Einwanderinnen, schwangere Frauen, in der Familie misshandelte Mädchen. In den letzten Monaten haben sie in ihrem Provinzhaus der internationalen Ordenskongregation in Chuncheon eine neue Einrichtung für Frauen in Not eingeweiht.

Das 1995 mit Hilfe von Spenden gegründete Schwesternhaus in Chuncheon wächst auch heute noch mit der Unterstützung alter und neuer Wohltäter, die die Arbeit der Schwestern zugunsten von Frauen und Mädchen aus dem ganzen Land schätzen.

Der Bischof von Chuncheon Simon Kim Ju-young, wandte sich bei der Einweihungsfeier im vergangenen April an die Wohltäter mit den Worten: „Sie müssen die Glücklichsten von allen sein. Sie sollten wissen, dass wenn wir Priester das Gebet manchmal vernachlässigen, die Nonnen aber im Gegenteil immer fleißig beten". Er selbst war es, der ein Jahr zuvor die Pfarreien der Diözese eingeladen hatte, die von den Schwestern gestartete Spendenkampagne zu unterstützen.

„Seit 1993", berichtet Schwester Marie Jean Bae, die von 2014 bis 2019 Provinzoberin war, "hatten die Schwestern von Chuncheon das Grundstück, auf dem das neue Gebäude steht, kostenlos genutzt. Dann, im Jahr 2022, bot der Eigentümer das Land zum Verkauf an. Wenn es verkauft und ein anderes Gebäude an dieser Stelle gebaut worden wäre, hätten die Nonnen ihr Projekt aufgeben müssen". „Wir und die Schwestern des kontemplativen Zweigs beteten gemeinsam aus Verzweiflung. Der barmherzige Gott erhörte unsere Gebete, und nur zwei Tage, nachdem wir unsere Gebete intensiviert hatten, änderte der Eigentümer des Grundstücks seine Meinung und beschloss, es dem Kloster zu schenken, wobei er sich dafür entschuldigte, dass er dies nicht früher getan hatte", so die Ordensfrau weiter. „Was noch überraschender ist, ist, dass er uns auch dafür gedankt hat, dass wir das Geschenk angenommen haben", fasst Schwester Marie Jean zusammen, die inzwischen in Südkorea Koordinatorin von „Talita khum", dem internationalen Netzwerk gottgeweihter Frauen gegen Menschenhandel, geworden ist.

In diesem Jahr feiert die Kongregation das zweihundertjährige Bestehen ihres kontemplativen Zweigs, dessen Geschichte auf die Werke und spirituellen Erkenntnisse des heiligen Johannes Eudes (1601-1680) aus dem 17. Jahrhundert zurückgeht, als Prostitution eine soziale Geißel war und mit Gefängnis bestraft wurde. Angesichts des Elends und der Ungerechtigkeit, die in einer Zeit des geistigen und moralischen Niedergangs herrschten, wurde Eudes von der jungen Madeleine Lamy in Caen in der Normandie dazu gedrängt, das erste Zufluchtshaus zu gründen, ein echtes „Hospiz für diese Seelen". Von der päpstlichen Genehmigung bis zur Revolution von 1789 vergingen 150 Jahre, in denen sich die Ordensleute zerstreuten und ihre Häuser geschlossen wurden. Erst 1825 wurden die Häuser dank des Mutes einer jungen Oberin, Maria Euphrasia, der Gründerin der Schwestern der heiligen Magdalena, heute Schwestern Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit des Guten Hirten, wieder eröffnet.

 

Ordensschwestern an der Seite von Frauen in Not

 

Zwischen den 1960er und 1970er Jahren - unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil - begannen sich auch in Korea Veränderungen im Leben der Schwestern abzuzeichnen. Im Jahr 1966 kamen auf Einladung von Bischof Peter Han Kong-ryel aus der Diözese Gwangju vier US-amerikanische Ordensfrauen nach Korea, um die Spiritualität der Schwestern vom Guten Hirten zu etablieren. Han war erschüttert über die sexuelle Ausbeutung junger Mädchen und Frauen durch das US-Militär in seiner Diözese und ersuchte die Schwestern im Charisma der Gründerin, der heiligen Maria Euphrasia diesen Opfern der Unterdrückung zu helfen. So kam es, dass die Schwestern 1968 in der Nähe des US-Luftwaffenstützpunkts in Gunsan ein Wohnheim und eine Berufsschule einrichteten. Diese Einrichtung blieb bis 1976 in Betrieb.

Inspiriert von dem Motto „Ein Leben ist kostbarer als die ganze Welt" das Engagement für alleinstehende schwangere Frauen zu unterstützen, deutlich, wie wichtig es für die katholische Kirche war, geeignete Einrichtungen für diese Frauen zu schaffen. So begannen die Schwestern auf Einladung von Bischof Park Thomas Stewart mit einem kleinen Haus in Seoul und eröffneten 1979 in der Provinz Chuncheon das „Mary's Home" für alleinstehende Mütter, bevor sie 1985 in den heutigen Provinzhauskomplex und in die Beratungs- und Unterstützungszentren für Frauen umzogen.

Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Bekämpfung der Prostitution im Jahr 2004 in Südkorea und der erheblichen Zunahme internationaler Ehen - vor allem aufgrund der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu China im Jahr 1992 - wurden die Formen der Unterstützung für Frauen in Not verstärkt, um dem dringenden Bedarf an Beratung für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind, gerecht zu werden und die Kommunikation zwischen Ehepartnern verschiedener Nationalitäten zu verbessern, die häufig durch sprachliche und kulturelle Barrieren erschwert wird.

 

Heilung der Wunden an Körper und Seele

 

Das gestiegene Bewusstsein für Gerechtigkeit und die Anprangerung des Missbrauchs von Frauen führte 1995 in Südkorea zur Verabschiedung des „Grundgesetzes für die Entwicklung der Frauen" (여성발전기본법).

In Zentren für schwangere Frauen wie „Mary's Home" werden die Frauen auf eine sichere Geburt vorbereitet und können dann entscheiden, ob sie ihr Kind behalten oder in Pflege geben wollen. Die Arbeit der Schwestern ist in diesem Bereich von entscheidender Bedeutung, da sie sich für eine Anti-Abtreibungspolitik zugunsten der Würde des Lebens einsetzen. Indem sie die Frauen in diese Häuser aufnehmen, wollen sie sie auch vor sozialen Vorurteilen schützen. Mütter, die Opfer verschiedener Formen von Gewalt geworden sind, können auch von außerhalb kommen, um in den von den Schwestern geleiteten Einrichtungen Zuflucht zu suchen, z. B. im „Haus der Freunde" in Seoul oder in einem anderen Frauenhaus in Jeju. Die Formen der Unterstützung können kurzfristig (sechs Monate) - verlängerbar - oder langfristig (zwei Jahre) sein. Um ihnen die Rückkehr zur Normalität zu erleichtern, werden Programme entwickelt, die ihnen helfen, ihre seelischen und körperlichen Wunden zu heilen. Die Frauen werden bei der persönlichen und beruflichen Entwicklung begleitet und erfahren Unterstützung in Form von kostenloser Unterkunft und Verpflegung, medizinischer Versorgung, Berufsausbildung zur Erlangung wirtschaftlicher Unabhängigkeit und Vorbereitung auf den GED, eine Prüfung, die dem weiterführenden Schul-Abschluss entspricht.

Besondere juristische Unterstützung und Rechtsberatung bietet das Zentrum in Chuncheon, das in Zusammenarbeit mit der Caritas betrieben wird, z. B. bei Klagen gegen den Täter oder beim Verfassen einer Erklärung in Zivilprozessen.

Die Schwestern betreiben auch Heime für Mädchen, die Opfer von häuslicher Gewalt und familiären Problemen geworden sind. In diesen Einrichtungen wie z. B. dem „Good Shepherd House" in Seoul wird versucht, jungen Mädchen die Wärme der Familie, das Gefühl der Liebe und der Aufnahme an einem sicheren und angenehmen Ort zurückzugeben, wo man ihnen ein Stück Normalität zurückgeben will. „Es gibt keinen größeren Schmerz, als zu Hause von den eigenen Eltern missbraucht zu werden. Um eine gesunde Unabhängigkeit zu erlangen und sich psycho-emotional zu erholen, ist es ein langer Weg, aber sie schaffen es", sagt Mariana Inea Young, Therapeutin und Sozialarbeiterin, „So viele kommen zurück, um ihre Geschichten der Genesung zu erzählen", fügt Schwester Damiana Ham hinzu.

 

 

Eine Hotline als erste Anlaufstelle

 

Jeden Donnerstag ging Schwester Rufina Hwa Jung Shim - 66 Jahre alt und nach sieben Jahren als Leiterin der „Hotline" in Jeju nun im Ruhestand - in die Stadtviertel, um Frauen auf der Straße zu helfen. Ihr Eifer, das vierte Gelübde der Schwestern vom Guten Hirten, lässt sie die Grenzen von Raum und Zeit überwinden, um ihre Mission fortzusetzen. „Jeden Morgen beginnen wir mit einer Bibellesung, und auch wenn das Personal aus Frauen aller koreanischen Konfessionen besteht, bleibt das Evangelium das Herzstück der Mission." Im „1366-Centre" sind die Schwestern von der Diözese beauftragt, den telefonischen Beratungsdienst „Catholic Women's Line" zu leiten, der 1998 vom Ministerium für Gesundheit und Wohlfahrt eingeführt wurde. Je nach Fall werden die Frauen vor Ort unterstützt oder in Frauenhäusern untergebracht und mit der Polizei, Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen, die zu ihrem Schutz eingerichtet wurden, in Verbindung gebracht.

Unterdessen erließ das Ministerium für Chancengleichheit und Familienangelegenheiten am 1. Juli ein Gesetz, mit dem die Regierung das „System der Vorauszahlung von Familienbeihilfen" einführt. Das System sieht die Vorauszahlung von Familienbeihilfen und -beiträgen auch dann vor, wenn sich ein Elternteil (in der Regel der Vater) seinen Unterhaltspflichten entzieht. Die nicht gezahlten Beiträge des zahlungsunfähigen Elternteils verbleiben bei diesem als Schuld gegenüber den öffentlichen Einrichtungen, die durch Zahlung der Beiträge an die Sozialversicherungsträger zu begleichen ist.

Das Gesetz sieht für jedes Kind bis zur Volljährigkeit einen monatlichen Unterhalt von 200.000 KRW (entspricht 125 Euro) vor. Dies ist eine Form der Unterstützung, die auch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von alleinerziehenden Müttern und Frauen, die von ihren Ehepartnern verlassen wurden, lindert.

(Fides. 3/7/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Nach Explosion in Chemiefabrik: Katholische Kirche fordert Transparenz und Schutz der Würde von Arbeitnehmern

 

Hyderabad (Fides) - „Die Explosion in einer Chemiefabrik im Bundesstaat Telangana wirft einmal mehr das ernste Problem der Ausbeutung und der Missachtung der Würde der Arbeiter auf. Bei den Opfern handelt es sich zumeist um arme Menschen, Angehörige tribaler Völker, Wanderarbeiter und Tagelöhner, die am meisten gefährdet sind. Es wird zu prüfen sein, ob Fahrlässigkeit vorliegt und ob die Behörden und das Unternehmen, dem die Fabrik gehört, alle Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten haben", so Pfarrer Stephen Alathara, stellvertretender Generalsekretär und Sprecher der Indischen Bischofskonferenz (CCBI), im Interview mit Fides, nachdem sich am 30. Juni im Bezirk Sangareddy, nördlich von Hyderabad, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Telangana, eine Explosion ereignet hatte, bei der mindestens 40 Arbeiter ums Leben kamen und mehr als 35 verletzt wurden, viele von ihnen noch in kritischem Zustand. Die Explosion verursachte den Einsturz eines dreistöckigen Gebäudes, das von dem Pharmaunternehmen „Sigachi Industries Private Limited" betrieben wurde.

Angesichts der Empörung der Öffentlichkeit hat die Regierung des Bundesstaates Telangana den Familien der verstorbenen Arbeiter eine Entschädigung von 10 Millionen Rupien und den Verletzten eine Entschädigung von 1 Million Rupien versprochen. Außerdem soll heute, am 3. Juli, eine Untersuchungskommission mit Experten und Wissenschaftlern eingesetzt werden, um die Explosion zu untersuchen. Die Kommission soll die Ursachen ermitteln und die Abfolge der Ereignisse feststellen, die zu dem Unglück geführt haben.

„Die indische Kirche hat sich in allen Gemeinschaften zusammengeschlossen, um ihre Solidarität zu bekunden und während der täglichen Messen für die Opfer zu beten, worum die Bischöfe von uns gebeten haben", so Pfarrer Alathara gegenüber Fides.

In einer offiziellen Mitteilung drückte auch die interrituelle indische Bischofskonferenz (CBCI) ihre „tiefe Trauer und Betroffenheit über die tragische Explosion in einer Chemiefabrik in Telangana" aus. „Unser Mitgefühl gilt den Familien, die ihre Angehörigen in dieser plötzlichen und verheerenden Tragödie verloren haben. Wir beten auch für die rasche und vollständige Genesung all derer, die verletzt wurden, und dass der Herr ihren Familien und Betreuern Kraft und Mut schenkt", heißt es in der Mitteilung der indischen Bischöfe der verschiedenen Riten. Viele der Opfer, so die Bischöfe, stammten ursprünglich aus anderen Bundesstaaten und waren Binnenmigranten, die nach Telangana gekommen waren, um ihre Familien zu versorgen. Die CBCI-Erklärung forderte „eine gründliche und transparente Untersuchung, um die Ursachen der Explosion und alle festgestellten Mängel aufzuklären", und wies darauf hin, dass „die Würde jedes menschlichen Lebens und das Recht auf ein sicheres und geschütztes Arbeitsumfeld als moralische und verfassungsmäßige Verantwortung aufrechterhalten werden müssen".

„Es ist notwendig, die Arbeitsgesetze zu überprüfen, die es den Unternehmen erlauben, die Arbeitnehmer auszubeuten", so Pfarrer Alathara abschließend, „Und wir müssen sehen, ob alle im Gesetz festgelegten Regeln eingehalten wurden. Die Leidtragenden sind immer die Ärmsten, die Wehrlosen, die, die nicht einmal vor Gericht ziehen können, die Migranten, die Stammesangehörigen, die Schwächsten. Die Kirche ist an ihrer Seite, um ihnen mit allen Mitteln und in jeder Form zu helfen".

 

(PA) (Fides 3/7/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 3.07.2025

AFRIKA/TOGO - Bischöfe verurteilen "unverhältnismäßige" Gewalt

 

Lomé (Fides) - „Wir verurteilen auf das Schärfste die inakzeptable und unverhältnismäßige Gewalt, unabhängig von ihrem Ursprung, ihren Tätern oder ihrer Rechtfertigung", so die Bischöfe Togos in einer gemeinsamen Stellungnahme zu den Zusammenstößen der vergangenen Woche, die zum Tod von mindestens sieben Menschen führten.

 

In der am 30. Juni veröffentlichten Erklärung, die vom Vorsitzenden der togolesischen Bischofskonferenz und Bischof von Kpalimé, Benoît Alowonou, unterzeichnet wurde, heißt es, dass „ein solch unverhältnismäßiger Einsatz von Gewalt zur Unterdrückung einer - wenn auch nicht genehmigten - Demonstration schlichtweg inakzeptabel ist".

 

Am 27., 28. und 29. Juni waren Tausende von Menschen in Lomé auf die Straße gegangen, um gegen die Verfassungsreform zu protestieren, mit der Togo von einer Präsidial- in eine parlamentarische Republik umgewandelt wurde (vgl. Fides 16/4/2024). Dadurch konnte Faure Gnassingbé, der seit 2005 nach dem Tod seines Vaters und Vorgängers im Präsidentenamt, Gnassingbé Eyadéma, im Amt ist, nicht mehr als Staatschef, sondern als Premierminister an der Macht bleiben. Faure Gnassingbé wurde im Mai als Ministerpräsident vereidigt. Für dieses Amt gibt es keine offizielle Amtszeitbegrenzung, so dass Faure Gnassingbé vom Parlament auf unbestimmte Zeit wiedergewählt werden kann.

 

„Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor dem Gedenken an alle Landsleute, die in Zusammenhang mit dieser Gewalt ums Leben gekommen sind, und sprechen ihren Familien unser aufrichtiges Beileid aus", so die Bischöfe, die „die politischen Akteure, die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte und die Meinungsmacher auffordern, Verantwortung, Mäßigung und aufrichtiges Engagement für den Aufbau unseres Landes zu zeigen".

(L.M.) (Fides 2/7/20259

 

ASIEN/INDONESIEN - Katholiken auf der Insel Sulawesi: Inspiriert vom Konzilsdokument "Nostra Aetate" und vom Besuch von Papst Franziskus

 

Vatikanstadt (Fides) - „Wir gehen gemeinsam mit der muslimischen Bevölkerung auf den Wegen des Dialogs und der Barmherzigkeit. Als Katholiken leben wir in einem Gebiet Indonesiens, in dem wir eine kleine Minderheit in der Gesellschaft sind. Das entmutigt oder verängstigt uns nicht. Es gibt einen tiefen Glauben, der in der Beteiligung der Menschen deutlich sichtbar ist und der uns immer wieder zu einer Beziehung mit dem Anderen aufruft, mit Menschen unterschiedlichen Glaubens, mit denen es im Allgemeinen keine Probleme im Zusammenleben gibt", sagt der Erzbischof von Makassar, Franciskus Nipa, im Interview mit Fides, der am 29. Juni als einziger indonesischer Erzbischof von Papst Leo XIV. das Pallium erhielt. „Es war ein berührender Moment der starken Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri. Papst Leo XIV. ist ein Papst, der ein Missionar war und daher unser Leben sehr gut versteht", sagt er.

Der Erzbischof berichtet von seiner Mission auf der Insel Sulawesi, der drittgrößten Insel des indonesischen Archipels, deren Gebiet in zwei katholische Diözesen unterteilt ist: Manado im Norden und Makassar im Süden, zu dem drei indonesische Provinzen gehören. Der bischöfliche Wahlspruch von Erzbischof Franciskus Nipa lautet „Misericodiam volo" und drückt seinen tiefen Wunsch aus, „immer und ganz im Dienst des Volkes zu stehen, das Gott mir anvertraut hat". In der Vergangenheit war Erzbischof Nipa zwölf Jahre lang Generalsekretär der Erzdiözese, eine grundlegende Aufgabe, die eine direkten und besonderen Kenntnis des Territoriums, der Pfarreien, der Probleme, Fragen und Bedürfnisse der katholischen Gläubigen der Diözese, etwa 250.000, bei einer Bevölkerung von über 13 Millionen, die in 56 Pfarreien aufgeteilt sind, mit sich bringt.

Erzbischof Nipa geht von dem Kontext aus, in dem die Katholiken leben: „In Sulawesi haben wir im Allgemeinen gute Beziehungen zu der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung. Eine wertvolle Quelle der Inspiration für unser tägliches Leben ist ‚Nostra Aetate', das Konzilsdekret über die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den nichtchristlichen Religionen. Wir pflegen gute Beziehungen auf der Ebene der einfachen Menschen, aber auch mit islamischen Führern und mit den zivilen Behörden", erklärt er. „Manchmal kommt es in bestimmten Gebieten einer Provinz vor, dass die staatlichen Behörden uns auf die lange Bank schieben, wenn es um eine Genehmigung für den Bau einer neuen Kirche geht, und diese Wartezeit kann sich über Jahre hinziehen, bis zu 30 oder 40 Jahren, was faktisch eine Verweigerung der Genehmigung bedeutet", berichtet er.

In der Vergangenheit hat die Präsenz islamistischer Extremisten das Zusammenleben untergraben und Wunden geschlagen: Am 28. März 2021, dem Palmsonntag, gab es einen Bombenanschlag in der Herz-Jesu-Kathedrale in Makassar, bei dem zwei Attentäter starben und mindestens 20 Menschen verletzt wurden.

„Aber wir versuchen immer, Hindernisse zu überwinden und das Gute zu finden, das der Herr in jedes Ereignis legt", sagt er. „Eine sehr positiver Impuls", bemerkt er, "war der Besuch von Papst Franziskus in Indonesien im vergangenen Jahr. Er war wichtig für unsere islamisch-christlichen Beziehungen. In der Tat hatten wir in der Vorbereitung Gelegenheit, uns mit muslimischen Führern und Gläubigen zu treffen, und zwar im Rahmen einer Reihe von monatlichen Treffen, die abwechselnd in der Kirche und in der Moschee stattfanden und die guten Beziehungen festigten". „Die Muslime reagieren positiv auf dieses Engagement für den Dialog, und wir sind ermutigt. Die Bekräftigungen des guten Willens, die bei diesen Treffen entstanden sind, versuchen wir nun alle in die Praxis, in das tägliche Leben zu übertragen", so der Erzbischof.

Im Rahmen seines pastoralen Dienstes in dem weitläufigen Gebiet besucht der Erzbischof auch die Gemeinden in den entlegeneren Gebieten, darunter den Verwaltungsbezirk Tana Toraja, ein Gebiet, aus dem Erzbischof Nipa stammt und das durch Landschaften mit Reisfeldern, Hügeln, Bergen und Dörfern gekennzeichnet ist, und von indigenen Toraja-Gemeinschaften bewohnt ist, die animistischen Kulten folgen. Die Einweihung der charakteristischen Kirche der Heiligen Familie, die in den Felsen des Berges gehauen ist, sei im vergangenen Januar, ein wichtiger Moment für das Volk der Toraja gewesen: sie habe Aufmerksamkeit erweckt, wegen ihrer originellen Struktur und ihrer Bedeutung, als „eine Kirche, die sich durch eine einzigartige Integration in die natürliche Landschaft auszeichnet, wobei Christus im Mittelpunkt steht".

(PA) (Fides 2/7/2025)

 

AMERIKA/MEXIKO - Schüsse im Morgengrauen in den Straßen von Villahermosa: Priester auf dem Weg zu einem Krankenbesuch schwer verletzt

 

Villahermosa (Fides) – Der Pfarrer der Kirche des Heiligen Franz von Assisi, Héctor Alejandro Pérez, befindet sich noch immer in kritischem Zustand im Krankenhaus „Rovirosa" in Villahermosa. Der Priester wurde von mehreren Kugeln in den Bauch getroffen, als er auf dem Weg zu einem Krankenbesuch in der Kolonie Gaviotas Sur war.

 

Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden des Montag, 30. Juni, als der Priester nach Angaben der Diözese Tabasco kurz vor 6 Uhr morgens unterwegs war, um ein krankes Gemeindemitglied zu besuchen. Unbekannte gaben mehrere Schüsse ab, die Pfarrer Pérez trafen.

 

Der Priester wurde ins Krankenhaus gebracht und musste sich einer langwierigen Operation unterziehen (ein Teil des Magens musste entfernt werden). Die Ärzte bezeichneten die klinische Situation aufgrund des Blutverlustes und der Komplexität der inneren Verletzungen vom ersten Moment an als sehr ernst.

 

Die Angelegenheit wird derzeit von der Polizei untersucht. In einer Mitteilung spricht die Diözese Tabasco von einer „Verwechslung von Personen", was die Ermittler jedoch weder bestätigen noch dementieren. Die Diözese verurteilt diesen barbarischen Akt aufs Schärfste und bittet Gott, die Herzen der Angreifer zu berühren, damit sie sich bekehren, während sie „die Gläubigen und Menschen guten Willens" einlädt, „sich auf der Suche nach Frieden zu vereinen".

 

Auch die mexikanische Bischofskonferenz äußert ihre Nähe zu dem Priester, der sich laut einem neuen medizinischen Bulletin, das ebenfalls von der Diözese Tabasco herausgegeben wurde, „in einem kritischen, aber stabilen Zustand" befindet. Die mexikanischen Bischöfe bringen ihre „tiefe Bestürzung und brüderliche Verbundenheit angesichts des feigen bewaffneten Angriffs auf Pater Hector Pérez zum Ausdruck. Wir vereinen uns im Gebet zum Herrn des Lebens für die baldige Genesung von Pater Hector und vertrauen ihn dem Schutz der Jungfrau Maria an. Unsere Unterstützung gilt der Diözese Tabasco, der Pfarrgemeinde des Heiligen Franz von Assisi, seiner Familie und seinen Freunden. Möge Christus, der Friedefürst, unsere Bemühungen um den Aufbau einer Gesellschaft, in der Gerechtigkeit, Versöhnung und Achtung vor dem Leben herrschen, inspirieren und unterstützen".

(F.B.) (Fides 2/7/2025)

 

VATIKAN - Klimakrise und ökologische Schulden: Bischöfe Asiens, Afrikas und Lateinamerikas veröffentlichen gemeinsames Dokument

 

Vatikanstadt (Fides) - Den „falschen Lösungen" die Stirn bieten und die Aufmerksamkeit der reichen Länder darauf lenken, „mit dringenden Maßnahmen" die ökologischen Schulden der ärmsten Nationen zu begleichen. Dazu fordert das „Ein Appell für Klimagerechtigkeit und das gemeinsame Haus: ökologische Umkehr, Transformation und Widerstand gegen falsche Lösungen" (Un llamado por la justicia climática y la casa común: conversión ecológica, transformación y resistencia a las falsas soluciones) auf, das aus der Zusammenarbeit zwischen den kontinentalen bischöflichen Zusammenschlüssen Lateinamerikas und der Karibik (CELAM), Asiens (FABC) und Afrikas (SECAM) hervorgegangen ist und von der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika koordiniert wurde.

 

Das Dokument, das in drei große Kapitel unterteilt ist, beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Klimakrise, die bereits in der Enzyklika „Laudato si'" (vor zehn Jahren von Papst Franziskus veröffentlicht) erörtert wurden, und befasst sich auf globaler Ebene mit den verschiedenen sozialen und moralischen Auswirkungen, wobei es einen Appell an die Staaten richtet, nicht mit „falschen Lösungen" zu intervenieren, wie sie es bisher getan haben, sondern mit konkreten Maßnahmen.

 

 

Klimaschulden und grüne Wirtschaft

 

Bereits zu Beginn des Textes wird der „Widerspruch" angeprangert, dass eine angebliche „Energiewende" mit den Gewinnen aus der Erdölförderung finanziert wird, ohne dass eine wirkliche Verpflichtung zur Abkehr von fossilen Brennstoffen besteht.

 

Daher auch die Kritik am so genannten „Greenwashing" der Umweltpolitik: Die grüne Wirtschaft, auch wenn sie als nachhaltiges Modell dargestellt wird, birgt das Risiko, nichts anderes als eine „Modernisierung des Kapitalismus" zu sein, die weiterhin Macht und Reichtum in den Händen einiger weniger konzentriert, die Ärmsten ausschließt und die bestehenden Ungleichheiten verschärft.

 

Das derzeitige System, so wird in dem Text betont, neigt nicht dazu, den Planeten zu schützen, sondern die Natur zu „kommerzialisieren" und sie in ein „Gut zu verwandeln, das nur von einigen wenigen gehandelt werden kann", ohne die Handlungen und Prozesse zu hinterfragen, die zur Klimakrise geführt haben.

 

Die Bischöfe rufen daher dazu auf, „ein wirklich nachhaltiges, unterstützendes und inklusives Wirtschaftssystem aufzubauen", das auch die ökologischen Schulden berücksichtigt. Papst Franziskus, der in dem Dokument zitiert wird, erinnerte bereits daran, dass ökologische Schulden und Auslandsschulden „Seiten der gleichen Medaille" sind.

 

In der Verkündigungsbulle des Jubiläums 2025 „Spes non confundit" und in der Botschaft zum Weltfriedenstag 2025 hatte der argentinische Papst die Auslandsverschuldung als „Instrument der Kontrolle" von Regierungen und Finanzinstitutionen über arme Länder bezeichnet.

 

Das Dokument greift diese Worte und die oft geäußerte Aufforderung von Papst Franziskus an die reichen Länder auf, „ihre ökologische Schuld anzuerkennen und zu begleichen, die aus den jahrzehntelangen Emissionen und der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zum Nachteil der armen Länder resultiert". Schätzungen zufolge könnten sich die Klimaschulden des globalen Nordens in den nächsten 25 Jahren auf 192 Billionen Dollar belaufen. Aus diesem Grund wird in dem Text eine „nicht nur finanzielle, sondern auch moralische Gerechtigkeit" gefordert, die Transparenz und konkrete Verpflichtungen zur Unterstützung der schwächsten Bevölkerungsgruppen verlangt, ohne deren Verschuldung weiter zu verschlimmern.

 

Verantwortung und Klimagerechtigkeit

 

Zu den Maßnahmen, die das Dokument vorschlägt, gehört auch der Appell an die Verantwortung: Den Bischöfen zufolge müssen die Länder, die in der Vergangenheit am meisten zu den Schadstoffemissionen beigetragen haben, die größten Lasten bei der Eindämmung und Anpassung übernehmen, ohne die ärmeren Länder weiter zu belasten.

 

Um dies zu erreichen, schlägt der Text die Schaffung einer „neuen Koalition" vor, die die Kirche, Regierungen, indigene Völker sowie Wissenschaftler und humanitäre Organisationen im Süden und „Verbündete im Norden" zusammenbringt, um „ehrgeizige Maßnahmen zu untersuchen und zu fördern, die soziale und ökologische Schulden angehen" und so „eine gerechte und nachhaltige Zukunft für neue Generationen" garantieren.

 

In diesen Tagen wurde die kirchliche Beobachtungsstelle für Klimagerechtigkeit gegründet, die von der kirchliche Amazonas-Konferenz (Conferência Eclesial da Amazônia, CEAMA), gefördert wird. Diese Beobachtungsstelle wird die Umsetzung der auf den letzten Klimakonferenzen (COP) getroffenen Vereinbarungen überwachen, jegliche Nichteinhaltung registrieren und die Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen beobachten.

 

(F.B.) (Fides 1/7/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 1.07.2025

AFRIKA/GUINEA BISSAU - Neuer Bischof von Bafatà: Zuhören, Dialog und gemeinsames Voranschreiten gehören zu seinen Prioritäten

 

Bafatà (Fides) - „Ich möchte ein Hirte sein, der in den Dörfern, in unseren entferntesten Gemeinden, in unseren verwundeten Herzen präsent ist", so Victor Luís Quematcha (OFM) in seiner Predigt bei der ersten heiligen Messe, die er am Sonntag, den 29. Juni, als neuer Bischof von Bafatà in der Kathedrale feierte. Am Tag zuvor hatte eine Feier zur Inbesitznahme des Bistums stattgefunden, an der Bischöfe aus Guinea-Bissau, Senegal und Kap Verde sowie Gäste aus Portugal und Brasilien und eine große Zahl von einheimischen Gläubigen, darunter auch eine Vertretung der Päpstlichen Missionswerke, teilgenommen hatten.

In der Predigt bei seiner ersten Messe als Bischof hob Luis Quematcha das Zusammentreffen mit dem Hochfest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus hervor. Er betonte, dass er keine festen Pläne, Ideen oder Lösungen mitbringe, sondern dass er vor allem zuhören, den Dialog führen und gemeinsam mit den Menschen gehen wolle. „Ich komme mit offenem Herzen für den Heiligen Geist und die Schreie der Menschen", erklärte der neue Bischof von Bafatá, dessen Bistum sich über eine Fläche von mehr als 24600 Quadratkilometern erstreckt und eine grundlegende Rolle bei der Evangelisierung und der sozialen Entwicklung der östlichen und südlichen Regionen des Landes gespielt hat.

Víctor Luís Quematcha (OFM), wurde in Cúmura (Bissau) in Guinea Bissau, geboren (vgl. Fides 8/03/2025) und ist Nachfolger von Bischof Pedro Zilli (PIME) dem ersten Bischof der 2001 errichteten Diözese, der 2021 an den Folgen einer Coronainfektion starb.

Die Wahl des bischöflichen Mottos „Ihr alle seid Brüder" (Mt 23,8) verstehe sich als Einladung zur Geschwisterlichkeit und Einheit unter den Gläubigen und unterstreicht die Werte der Gemeinschaft und Solidarität im Einklang mit der Sendung der Kirche, Frieden und Harmonie zu fördern, wie der neue Bischof in einem Interview mit „Rádio Sol Mansi" erklärte.

(EG) (Fides 30/06/2025)

 

AFRIKA/KENIA - Bischöfe: "Wir müssen jungen Menschen zuhören"

 

Nairobi (Fides) - „Wir möchten alle - die Regierung, die Verantwortlichen und die Politik - bitten, die Tatsache zu berücksichtigen, dass wir versuchen die Würde der jungen Menschen zu schützen", so Erzbischof Philip Arnold Subira Anyolo von Nairobi am gesterigen Sonntag, 29. Juni, in einer Stellungnahm zu den Anschuldigungen des Innenministers Kipchumba Murkomen gegen katholische und nicht-katholische Religionsführer, denen der Minister vorwirft, auf sich auf die Seite der „Anarchisten" zu stellen und die Gewalt während der Proteste der „Generation Z" am 25. Juni zum Gedenken an die Opfer der letztjährigen Demonstrationen gegen das Finanzgesetz nicht zu verurteilen.

Bei den Zusammenstößen mit der Polizei während der diesjährigen Protestkundgebungen wurden mindestens 16 Menschen getötet (vgl. Fides 26/6/2025).

Der Erzbischof von Nairobi betonte in seiner Erklärung, dass der Kirche das Leben aller Menschen am Herzen liege: „Leben dürfen niemals für etwas anderes geopfert werden, als für eine bessere Zukunft, für das Wohlergehen der Nation und für das Wohlergehen der Menschen".

Erzbischof Anyolo rief deshalb erneut dazu auf, den jungen Menschen zuzuhören: „Wir müssen uns alle einig sein, die Verantwortlichen in der Regierung, die Kirche und die Eltern, alle, die sich um die jungen Menschen kümmern, wir müssen ihnen zuhören, sie verstehen und ihnen helfen, zu wachsen und zu reifen".

Auch Mitglieder der anglikanischen Kirche antworteten auf die Vorwürfe des Innenministers. „Wir räumen dem wirtschaftlichen Wohlergehen der Bevölkerung höchste Priorität ein. Die Lebenshaltungskosten sind für viele Familien untragbar. Junge Menschen sind arbeitslos. Eltern können das Schulgeld nicht bezahlen. Die Unternehmen haben zu kämpfen. Dies sind nicht nur Statistiken, sondern Geschichten von echtem Leid. Die Regierung muss zuhören, handeln und schnell reagieren", betonte der anglikanische Bischof von Nyahururu, Samson Gachathi.

„Ich weiß, dass es keinen Bischof oder Kirchenvertreter geben wird, weder katholisch noch anglikanisch, der auf die Straße geht, um die Polizei zu verteidigen. Niemand wird darüber sprechen, dass auch Polizisten verletzt wurden", hatte der Innenminister erklärt, der bekräftigte, dass neun Polizeistationen angegriffen, von denen fünf in Brand gesetzt wurden. Außerdem seien Dutzende von Fahrzeugen der Polizei, der Regierung und der Zivilbevölkerung beschädigt worden. Das Landwirtschaftsministerium behauptete außerdem, dass mehr als 7.354 Säcke Düngemittel im Wert von rund 230.000 USD aus einem nationalen Lagerhaus im Bezirk Meru, etwa 200 Kilometer östlich von Nairobi, gestohlen wurden, wobei das Chaos der in Gewalt ausartenden Demonstrationen ausgenutzt wurde. Der Diebstahl wurde von den kenianischen Behörden als „direkter Angriff auf die kenianische Ernährungssicherheit" bezeichnet.

(L.M.) (Fides 30/6/2025)

 

ASIEN/KAMBODSCHA - Ein einheimischer Priester ist Koadjutor des Apostolischen Vikariats Phnom Penh: "Ein wichtiger Schritt für die katholische Kirche in Kambodscha"

 

Phnom Penh (Fides) - 1975 wurde der junge kambodschanische Priester Joseph Chmar Salas von Papst Paul VI. zum Koadjutor des Apostolischen Vikars von Phnom Penh ernannt: Er war der erste kambodschanische Bischof der Geschichte. Kambodscha und das kambodschanische Volk erlebten damals die dunkelste Zeit ihrer Geschichte: Chmar Salas wurde eines der Opfer des Regimes der Roten Khmer und starb 1977 in Tangkok, weit entfernt von seinem Vikariat. In den 1990er Jahren, nach dieser traurigen, von Tod und Leid geprägten Zeit, als die Religionsfreiheit im Land wieder eingeführt wurde, wurde die Ortskirche vom Heiligen Stuhl den Priestern der Pariser Auslandsmissionen (Missions étrangères de Paris, MEP) anvertraut: Apostolischer Vikar von Phnom Penh war zunächst Yves Ramousse (MEP), dann Émile Destombes (MEP) (seit 2001) und schließlich, seit 2010, der jetzige Vikar Bischof Olivier Schmitthaeusler.

Am 28. Juni 2025 wurde fünfzig Jahre nach der Ernennung des ersten kambodschanischen Bischofs wiederholt sich dies Geschichte: Der kambodschanische Priester Pierre Suon Hang Ly wurde zum Koadjutor des Apostolischen Vikars von Phnom Penh ernannt. Der derzeitige Vikar, Bischof Schmitthaeusler, erklärt dazu gegenüber Fides: „Leo XIV. hat der Kirche von Kambodscha ein großes Geschenk gemacht, indem er einen Kambodschaner zum Koadjutor des Vikariats von Phnom Penh ernannte. Priester, Ordensleute und alle Gemeinden sind voller Freude und Glück und heißen Pierre Suon Hang Ly in Phnom Penh herzlich willkommen".

"Dies ist ein sehr wichtiger Schritt für die katholische Kirche in Kambodscha", so Bischof Olivier Schmitthaeusler weiter, „Ich habe den Heiligen Stuhl schon seit einiger Zeit darum gebeten. Jetzt ist die Zeit dafür reif". „Die Ernennung eines kambodschanischen Apostolischen Vikars ist ein Zeichen für die Reife unserer Ortskirche und ein starkes Signal, die kleine katholische Kirche noch tiefer in der Gesellschaft, der Kultur und dem Leben des Landes zu verwurzeln", fährt er fort, „Was mich betrifft, so werde ich meinen Dienst als Apostolischer Vikar von Phnom Penh noch einige Zeit fortsetzen, flankiert von Bischof Ly. Gemeinsam werden wir nun als Brüder im Bischofsamt, als Nachfolger der Apostel, die Hirten dieses Teils des Volkes Gottes sein und der Kirche mit Liebe, aber auch mit größerer Bereitschaft und neuer Dynamik dienen, um die Frohe Botschaft in allen Teilen des Vikariats zu verkünden".

„Wir werden dabei gemeinsam mit den Priesteramt, unseren Seminaristen, allen Ordensgemeinschaften, Diözesanämtern, Pfarrgemeinden, katholischen Nichtregierungsorganisationen und Laienmissionaren unterwegs sein", versichert Bischof Schmitthaeusler, der um den Schutz der Jungfrau Maria bittet: „Wir vertrauen uns der Muttergottes vom Mekong an, damit sie uns in diesem Heiligen Jahr der Hoffnung bei unserer Mission führt. Beten wir füreinander in diesem historischen Moment für unsere katholische Kirche in Kambodscha".

Und er schließt: „Wir danken dem Herrn für die Anwesenheit von Bischof Ly als Koadjutor des Vikariats, und wir danken ihm, dass er diese neue Aufgabe im Dienst des Gottesvolkes in Phnom Penh mit Vertrauen und Hingabe angenommen hat. Bischof Ly kennt das Vikariat von Phnom Penh mit seiner Vielfalt, seiner Dynamik und seinen Herausforderungen in dieser neuen Gesellschaft, die sich im Aufbau befindet, bereits sehr gut".

Pierre Suon Hang Ly wurde am 15. April 1972 in Pho Thom, dem Heimatdorf von Bischof Joseph Chmar Salas, geboren und besuchte das Priesterseminar zunächst in Battambang und anschließend in Phnom Penh. Am 9. Dezember 2001 wurde er zum Priester geweiht. Von 2002 bis 2007 war er als Seelsorger in Kampot und Takeo tätig und studierte dann bis 2015 am „Institute Catholique" in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Phnom Penh wurde er zum Pfarrer der neuen Seelsorgeeinheit Thmey und zum Generalvikar ernannt. Im Juli 2022 wurde er zum Apostolischen Präfekten von Kompong Cham ernannt, ein Amt, das er bis zu seiner Ernennung zum Koadjutor von Phnom Penh innehatte.

(PA) (Fides 30/6/2025)

 

ASIEN/CHINA - Gläubige begleiten Priester mit dem Gebet beim "Jubiläum der Hoffnung"

 

Peking (Fides) – Mit einer 24-stündigen eucharistischen Anbetung und Gebeten zum Heiligsten Herzen Jesu haben chinesische Katholiken im Zeichen der Volksfrömmigkeit die Tage vor und nach dem Herz-Jesu-Fest erlebt und dabei chinesische Seminaristen, Bischöfe und Priester vom 25. bis 27. Juni in Gemeinschaft mit Papst Leo XIV. und der Weltkirche bei den Heilig-Jahr-Feiern des „Jubiläums der Hoffnung" begleitet.

In der Kathedrale der Diözese Wenzhou begann die eucharistische Anbetung am 26. Juni um 20 Uhr und endete am 27. Juni um 20 Uhr. Die Gläubigen waren eingeladen, besonders für die „Heiligung der Priester" zu beten. Auch die Seminaristen und Priester selbst richteten ihre Gebete an das Heiligste Herz Jesu und baten um die Gaben der Gesundheit, der Heiligkeit und der Ausübung der christlichen Tugenden. Die eucharistische Anbetung war durch das Beten des Rosenkranzes, das Hören auf das Wort Gottes und Kirchenmusik geprägt. Am Ende jeder vollen Stunde wurden die Gebetsanliegen für die Heiligung der Priester im Dienst der Sendung der Kirche in Erinnerung gerufen.

Die Praxis der eucharistischen Anbetung erinnert alle daran, dass Priester und Laien nur durch die Gabe der Eucharistie jeden Tag mit der Bitte voranschreiten, in ihrem täglichen Leben das Wunder ihrer eigenen Heiligkeit und der Heiligkeit der anderen zu erfahren.

In der Diözese Taiyuan weihte Bischof Paul Meng Ningyou am Samstag, den 28. Juni, anlässlich des Jubiläumsanlasses zwei neue Priester. Bischof Meng empfahl ihnen, das Evangelium zu verkünden, zu leben und den Gläubigen ein Vorbild zu sein, sowie um ihre eigene Heiligung im Lichte der Lehre Christi zu bitten, die Sakramente zu spenden und im Dienst an den Gläubigen tätig zu sein und ihr Priestertum in Freude und in Gemeinschaft mit dem Bischof zu leben.

Vom 23. bis 26. Juni versammelten sich Priester aus der Diözese Sanyuan in der chinesischen Provinz Shaanxi, um sich anlässlich des Jubiläums der Priester gemeinsam mit dem „gemeinschaftlichen Weg des Heiligen Jahres" zu befassen. Während der vier Tage der Weiterbildung und des Austauschs meditierten die Priester der Diözese Sanyuan über ihren priesterlichen Dienst und die täglichen Verpflichtungen ihrer pastoralen Erfahrung im Licht der Zeugnisse und Lehren von Heiligen und Kirchenvätern. Die vier Tage, die sie gemeinsam verbrachten, waren eine wertvolle Gelegenheit, den missionarischen Eifer neu zu beleben und ihren Weg der Bekehrung fortzusetzen.

(NZ)Fides 30/6/2025

 

VATIKAN - Papst Leo am Hochfest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus: Die Einheit der Kirche „nährt sich aus Vergebung"

 

Vatikanstadt (Fides) - Die Kirche von Rom ist „„ist aus dem Zeugnis der Apostel Petrus und Paulus entstanden ist und durch ihr Blut und das vieler Märtyrer befruchtet wurde". Auch sie seien arme Sünder, mit ihren Irrtümern und Widersprüchen gewesen. Und was sie groß gemacht hat, sei die Vergebung Christi, der sie „von Bekehrung zu Bekehrung" geformt hat und „mehr als einmal ging er hin, um sie abzuholen, um sie auf seinen Weg zurückzubringen". Denn „Jesus ruft nie nur einmal". Und deshalb „können wir alle immer hoffen, woran uns auch das Heilige Jahr erinnert".

So verband Papst Leo XIV. Vergangenheit und Gegenwart, den Ruhm der Apostel mit dem Zeugnis der Märtyrer von heute und auch mit dem Eifer der Pilger, die aus aller Welt kommen, um anlässlich des Heiligen Jahres ihre Reliquien in der Ewigen Stadt zu verehren. Er tat dies am Sonntag, dem 29. Juni, anlässlich des Hochfests der Heiligen Petrus und Paulus, den Schutzpatronen der Diözese und der Stadt Rom. Zunächst mit der feierlichen heiligen Messe in der Vatikanbasilika und danach in der kurzen Katechese vor dem Angelus-Gebet vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast mit dem auf dem Petersplatz, trotz der atemberaubenden Hitze versammelten zahlreichen Römer und Pilger.

 

Der Dienst des Bischofs von Rom an der Einheit

 

Auch in unseren Tagen gebe es überall auf der Welt „Christen, die das Evangelium großzügig und mutig macht, auch um den Preis ihres Lebens" betonte Papst Leo und erinnerte an das Martyrium von Petrus, Paulus. Es gibt - wie Papst Franziskus in Erinnerung rief – „eine Ökumene des Blutes, eine unsichtbare und tiefe Einheit zwischen den christlichen Kirchen, die indes noch nicht in voller und sichtbarer Gemeinschaft miteinander leben".

Der Dienst des Bischofs von Rom, so der Nachfolger sei ein „Dienst an der Einheit", da „die Kirche von Rom durch das Blut der Heiligen Petrus und Paulus verpflichtet ist, in Liebe der Gemeinschaft aller Kirchen zu dienen".

Der Fels, auf den sich die Kirche gründet, erinnerte Papst Leo, "ist Christus ". Ein Stein, „der von den Menschen verworfen wurde und den Gott zum Eckstein gemacht hat". Ein Stein, „der von den Menschen verworfen wurde und den Gott zum Eckstein gemacht hat". Auch „die Päpstlichen Basiliken Sankt Peter und Sankt Paul „erzählen uns, wie diese Umkehrung immer weitergeht. Sie befinden sich am Rande der Stadt von einst, „außerhalb der Mauern", wie man bis heute sagt". „Was uns groß und herrlich erscheint, wurde zuvor verworfen und ausgestoßen, weil es im Widerspruch zur weltlichen Mentalität stand". „Wer Jesus nachfolgt", so der Papst weiter, „befindet sich auf dem Weg der Seligpreisungen, wo Armut im Geiste, Sanftmut, Barmherzigkeit, Hunger und Durst nach Gerechtigkeit, das Wirken für den Frieden auf Widerstand und sogar Verfolgung stoßen. Und doch erstrahlt die Herrlichkeit Gottes in seinen Freunden und formt sie auf ihrem Weg von Bekehrung zu Bekehrung". Und „an den Gräbern der Apostel, diesem jahrtausendealten Pilgerziel, entdecken auch wir, dass wir von Bekehrung zu Bekehrung leben können"

 

"Jesus ruft nie nur einmal"

 

„Das Neue Testament" so Papst Leo weiter, „verschweigt nicht die Fehler, Widersprüche und Sünden derer, die wir als die größten Apostel verehren. Zu dieser Größe fanden sie nämlich durch Vergebung. Der Auferstandene hat sie mehr als einmal abgeholt, um sie wieder auf seinen Weg zurückzubringen. Jesus ruft nie nur einmal. Deshalb können wir alle immer hoffen, daran erinnert uns auch das Heilige Jahr". Die Einheit in der Kirche und unter den Kirchen „nährt sich aus Vergebung und gegenseitigem Vertrauen. Dies beginnt in unseren Familien und Gemeinschaften. Wenn Jesus uns vertraut, können auch wir einander in seinem Namen vertrauen".

 

Auch zwischen Petrus und Paulus kam es zum Konflikt

 

Auch in der Predigt während der heiligen Messe im Petersdom, erinnerte Papst Leo an die Geschichte der beiden Schutzpatrone Roms und daran, dass die kirchliche Gemeinschaft im Heiligen Geist, Unterschiede oder mögliche Meinungsverschiedenheiten nicht aufhebt.

„Simon", so Papst Leo, „war ein Fischer aus Galiläa, Saulus hingegen ein strenger Intellektueller, der der Partei der Pharisäer angehörte; der erste lässt sofort alles zurück, um dem Herrn zu folgen; der zweit verfolgte die Christen, bis er vom auferstandenen Christus verwandelt wird; Petrus predigte vor allem den Juden; Paulus hat das Verlangen, den Völkern die Frohe Botschaft zu bringen". Zwischen den beiden „kam es zum Konflikten hinsichtlich der Beziehung zu den Heiden, so dass Paulus erklärte: ‚Als Kephas aber nach Antiochia gekommen war, habe ich ihm in Angesicht widerstanden, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte".

Und „diese Frage wird, wie wir wissen, später auf dem Konzil von Jerusalem behandelt, wo die beiden Apostel erneut aufeinandertreffen". Die beiden „sind unterschiedliche Wege gegangen, hatten unterschiedliche Ideen, haben manchmal mit evangeliumsgemäßer Offenheit diskutiert und gestritten. Doch das hinderte sie nicht daran, in der 'concordia apostolorum' zu leben, das heißt in einer lebendigen Gemeinschaft im Geist, in einem fruchtbaren Einklang in der Verschiedenheit".´Gerade weil die kirchliche Gemeinschaft „aus dem Impuls des Geistes" komme, vereine sie „die Unterschiede und schafft Brücken der Einheit in der Vielfalt der Charismen, Gaben und Dienste". Und eine so gelebte Gemeinschaft, so der Papst weiter, wie wichtig, „damit die Vielfalt der Gaben, geeint im Bekenntnis des einzigen Glaubens, zur Verkündigung des Evangeliums beiträgt". Die Kirche brauche dies, ebenso wie „die Beziehungen zwischen Laien und Priestern, zwischen den Priestern und den Bischöfen, den Bischöfen und dem Papst; ebenso braucht sie die Pastoral, den ökumenischen Dialog und die Beziehung der Freundschaft, die die Kirche mit der Welt pflegen möchte".

 

Die Frage Jesu und die Lebendigkeit des Glaubens

 

Die Heiligen Petrus und Paulus - so Papst Leo – „fordern uns auch hinsichtlich der Lebendigkeit unseres Glaubens heraus".

Im Mittelpunkt des Matthäus-Evangelium, „das wir gehört haben" stehe „genau die Frage, die Jesus seinen Jüngern stellt: „Ihr aber, für wen haltetet ihr mich?". „Jeden Tag, in jeder Stunde der Geschichte", so der Papst, "müssen wir uns dieser Frage stellen. Wenn wir nicht wollen, dass unser Christsein nur ein Relikt der Vergangenheit ist, wie Papst Franziskus immer wieder gemahnt hat".

Während der heiligen Messe zum Hochfest der Schutzpatrone Roms empfingen 54 neuen Erzbischöfe das Pallium aus den Händen von Papst Leo, ein Zeichen - wie er sagte - „die an die euch anvertraute pastorale Aufgabe erinnert und die Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom ausdrückt". Papst Leo begrüßte auch die Mitglieder der Synode der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, die bei der der heiligen Messe anwesend waren, sowie die Delegation des Ökumenischen Patriarchats, die von Patriarch Bartholomäus, „meinem hochgeschätzten Bruder, Seiner Heiligkeit Bartholomäus, hierher entsandt wurde" und von Metropolit Emmanuel von Chalcedon geleitet wurde (auf dem Foto bei der Begrüßung mit Papst Leo).

(GV) (Fides 29/6/2025)

 

OZEANIEN/SALOMONEN - "Auf dem Weg zu Jesus": Gemeinsame Tage im Zeichen des Heiligen Jahres für Kinder in Tetere

 

Tetere (Fides) – Im Rahmen einer Initiative, an der in der Christkönig-Pfarrei in Tetere nahmen mehr als 200 Schüler teilnahmen, erklärten die Salesianer Don Boscos den Kindern die mit dem Heiligen Jahr verbundenen Riten und den Ablauf einer Wallfahrt, in deren Rahmen man den vollkommenen Ablass erhält. Drei Tage lang nahmen die Schüler an gemeinsamen Gebetsmomenten, Katecheseveranstaltungen und Aktivitäten zum Thema „Pilger der Hoffnung: Kinder auf dem Weg zu Jesus" teil.

Ausgehend vom Thema des Heiligen Jahres begleiteten die Erzieher die Schüler zusammen mit ihren Familien auf Pilgerfahrten und luden sie ein, Werke der Nächstenliebe zu vollbringen. Die Bedeutung des Heiligen Jahres wurde auch mithilfe von Cartoons und Liedern veranschaulicht, um allen auf leicht verständliche Weise den Geist des Jubiläums als Gelegenheit zur Versöhnung und gegenseitigen Vergebung zu vermitteln.

Im Rahmen der Initiative wurden auch die Geschichte und die Symbole des Heiligen Jahres erläutert und für Erzieherinnen und Erzieher wurden Momente der Reflexion mit Berichten zum Thema Missbrauchsprävention angeboten.

(F.B.) (Fides 28/6/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Koadjutor für die Erzdiözese Kalkutta ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Bischof von Asanol, Elias Frank, zum Koadjutor der Erzdiözese Kalkutta ernannt.

(Fides 28/6/2025)

 

ASIEN/KAMBODSCHA - Koadjutor für das Apostolischer Vikariat Phnom-Penh ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Apostolischen Präfekt von Kompong-Cham, Pierre Suon Hangly, zum Koadjutor des Apostolischen Vikariats Phnom-Penh ernannt.

Pierre Suon Hangly wurde am 14. April 1972 in Phnom-Penh geboren. Am 9. Dezember 2001 wurde er zum Priester geweiht und in das Apostolische Vikariat von Phnom-Penh inkardiniert.

Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte folgende Studien: Pastoraler Dienst in den Sektoren Kampot-Kep und Takeo (2001-2007); Lizenziat in Theologie mit Spezialisierung auf Spiritualität am „Institut Catholique de Paris" (2015); Rektor des Nationalen Priesterseminars „Saint Jean Marie Vianney" (2015-2017); Pfarrer der Gemeinde „Saint Peter and Paul" in Phnom-Penh (2015-2022); Pro-Vikar des Apostolischen Vikariats von Phnom-Penh (2017-2022); Präfekt der Apostolischen Präfektur Kompong-Cham (2022).

 

(Fides 28/6/2025)


EUROPA/ITALIEN - Pater Luigi Buccarello im Amt Generaloberer der Trinitarier bestätigt: „Wo es Dialog gibt, gibt es keine Gewalt"

  

30.06.2025

 

Von Antonella Prenna

 

Rom (Fides) - „Wir arbeiten in problematischen, schwierigen und komplexen Kontexten, in denen es Verfolgung gibt. Wo Gewalt und Verfolgung herrschen, gibt es keinen Dialog, fehlt der Respekt für den anderen. Genau aus diesem Grund konzentrieren wir uns zur Unterstützung unseres spezifischen Auftrags, verfolgten Christen zu helfen, auch auf den interreligiösen Dialog, auf die Religionsfreiheit als Thema zur Vertiefung und Sensibilisierung nicht nur auf sozialer, sondern auch auf theologischer Ebene", so Pater Luigi Buccarello im Interview mit Fides am Ende des Generalkapitels des Ordens der allerheiligsten Dreifaltigkeit und des Loskaufs der Gefangenen (Trinitarier, O.SS.T.) (vgl. Fides 7/11/2023), auf dem er für eine weitere Amtszeit als Generaloberer bestätigt wurde. Mit ihm anwesend war auch Pater Antonio Aurelio Fernández Serrano, Präsident der Organisation „Trinitarian International Solidarity" (SIT), die für die Koordinierung der Aktivitäten zur Unterstützung verfolgter Christen verantwortlich ist.

 

In Anlehnung an die Erklärung „Dignitatis Humanae"

 

„In Anlehnung an die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Religionsfreiheit ‚Dignitatis Humanae' und das darauf folgende päpstliche Lehramt", fährt Pater Buccarello fort, ‚arbeiten wir seit zwei Jahren mit dem Zentrum für interreligiöse Studien der Päpstlichen Universität Gregoriana zusammen, mit dem wir einen sechsmonatigen Kurs mit dem Titel 'Religionsfreiheit: Probleme, Herausforderungen und Perspektiven' organisiert haben, der in diesem Jahr erstmals angeboten wurde. Neben dem Kurs, der sich an Theologiestudenten und Interessierte richtet, haben wir eine zweijährige theologische Forschungsgruppe ins Leben gerufen, an der 15 Spezialisten aus verschiedenen Forschungsbereichen beteiligt sind. Das Thema der Religionsfreiheit erfordert einen interdisziplinären und transdisziplinären Ansatz; Geopolitik, Geschichte, Soziologie, Theologie, Kirchenrecht, Zivilrecht und Religionswissenschaft sind daran beteiligt. Am Ende dieses zweijährigen Forschungszeitraums wird eine Veröffentlichung stehen".

 

„Der Mangel an Religionsfreiheit", so der Priester, "ist eine Herausforderung für jede Religion. Jeden Tag hören wir von Anschlägen in Nigeria, Jemen und Syrien. Syrien hatte den Regimewechsel überschwänglich gefeiert, aber wir sehen, dass wir wieder am Anfang stehen". „Wir sind zusammen mit Pater Antonio immer in Kontakt mit diesen Ländern, und da wir diese Realitäten mit unseren eigenen Händen berühren, erkennen wir, dass die Religionsfreiheit die einzige Garantie für Frieden und Koexistenz ist. Unser Dienst ist nicht wohltätig, sondern wir wollen das Problem an der Wurzel packen und die Ursachen bekämpfen, die der religiösen Intoleranz zugrunde liegen."

 

„Das Generalkapitel", fährt Generaloberer fort, "hat sehr viel Wert auf die spezifische Ausbildung unserer Studenten im Hinblick auf diese Themen gelegt. Auf dem Gebiet des interreligiösen Dialogs zu arbeiten, bedeutet, einen Weg zum Frieden zu ebnen. Die Religionsfreiheit ist der Weg zum Frieden. Eines der wichtigen Themen des nachkonziliaren Lehramtes ist die Betrachtung der Religionsfreiheit als Voraussetzung für den Frieden, denn wo die Freiheit geachtet wird, herrscht offensichtlich Frieden, gibt es Akzeptanz des Anderen, Wertschätzung der religiösen Vielfalt. Fundamentalisten wenden Gewalt an, weil sie religiöse Vielfalt nicht dulden. Sie wollen Einheitlichkeit, auch innerhalb ihrer eigenen religiösen Tradition, sie sehen die Religion als einen monolithischen Block und halten sich für die einzigen Träger der authentischen religiösen Botschaft. Wenn diese Akzeptanz der Vielfalt fehlt und Unterschiede als Bedrohung und nicht als Bereicherung empfunden werden, ist der Frieden in Gefahr. Aber auch unser Glaube ist in Gefahr, denn er führt uns immer zur Begegnung mit dem Anderen".

 

 

Eine lange Geschichte

 

Die gegenwärtige Mission der Trinitarischen Ordensfamilie fällt mit einer Aktualisierung ihres Gründungscharismas zusammen. „Der trinitarische Orden", erklärt Pater Buccarello, "wurde für verfolgte Christen gegründet, offensichtlich in einer anderen Zeit und in einem anderen historischen Kontext. In unserem Motto „Gloria tibi Trinitas et captivis libertas" findet sich das Wort 'Sklaven', 'Gefangene'. Unser Gründer, der heilige Johannes von Matha, begann die „Befreiungsmissionen", zunächst von Spanien nach Marokko, mit einem Brief von Innozenz III., in dem er dem Sultan von Marokko die Trinitarier empfahl und sagte, dass das Werk der Sklavenbefreiung ein Werk der Nächstenliebe sei, das wichtigste, das bedeutendste, und dass es von allgemeinem Nutzen sei. In der Tat hatte der Papst den Trinitariern die Erlaubnis erteilt, christliche Sklaven auch durch den Austausch mit muslimischen Sklaven zu befreien, so dass eine doppelte Befreiung sowohl der christlichen als auch der muslimischen Sklaven stattfand".

 

Johannes von Matha war ein gebildeter Theologe und hatte nicht die Absicht, eine neue Ordensfamilie zu gründen. Während seiner ersten Messe hatte er eine Vision: er sah Christus in der Mitte, der die Arme zweier Sklaven hält, eines weißen Christen und eines schwarzen Muslims. Nach einer Zeit der Besinnung wurde ihm klar, dass er eine Ordensfamilie gründen musste, die sich dieser besonderen Mission widmete: dem Loskauf der Gefangenen „pro fide Christi".

 

„Heute", fügt Pater Buccarello hinzu, "wissen wir, dass diese Inspiration unseres Gründers sehr aktuell ist. Die beiden 'Lungen' unserer Mission sind die Werke der Barmherzigkeit und die verfolgten Christen. Und letzteres ist das Werk, das uns am meisten identifiziert und vereint. Um dieses Charisma zu aktualisieren, hat das Außerordentliche Generalkapitel 1999 anlässlich des 800. Jahrestages der Verabschiedung der Ordensregel und des 4. Jahrestages der Ordensreform die Gründung einer Organisation beschlossen, die diesen Bereich der Hilfe für verfolgte Christen koordinieren und fördern soll und ‚Trinitarian International Solidarity' heißen sollte."

 

Der derzeitige Präsident der Organisation, Pater Antonio Aurelio Fernández Serrano, erklärt dazu, dass „es sich um einen internen Organismus der trinitarischen Ordensfamilie handelt, dessen erstes 25-jähriges Bestehen gerade gefeiert wurde. Aus diesem Anlass haben wir einen Dokumentarfilm gedreht, um auf das Problem der verfolgten Christen aufmerksam zu machen". „Unsere Projekte", erklärt er, "sind auch in Ländern wie dem Sudan und dem Südsudan präsent, wo wir bereits mehrere Jugendliche befreit haben."

 

Pater Buccarello fügt Einzelheiten über ein Treffen der Hilfsorganisation in Bahrain hinzu, wo auf Initiative des Apostolischen Vikars von Nordarabien, Bischof Aldo Berardi, O.SS.T., auch eine Begegnung mit Abdullah Abdullah, dem Leiter des „Global Center for Peace Coexistence", stattfand (vgl. Fides 23/10/2024). „Abdullah kam zu unserem Kapitel, um von seiner Erfahrung zu berichten", sagte der Generalobere. „Er war auch im italienischen Parlament, wo er bei einem Treffen in der Abgeordnetenkammer den Trinitarierorden als ein Beispiel für Dialog, Fürsorge, Nächstenliebe und Respekt bezeichnete".

 

Die Herausforderungen der heutigen Zeit

 

Die Trinitarier sind in der römischen Pfarrei „Santa Maria delle Fornaci" tätig, der Titelkirche von Kardinal Mario Zenari, Apostolischer Nuntius in Syrien. „Der Kardinal", erzählt Pater Buccarello, „hat mit uns viel über die Situation in Syrien gesprochen, über Verfolgung, aber auch über Armut, über die vielen Christen, die das Land in den letzten Jahren verlassen haben. Wenn die Christen aus dem Nahen Osten verschwinden, geht das Gleichgewicht verloren, das für ein harmonisches Zusammenleben verschiedener Kulturen und Glaubensrichtungen sorgt. Das friedliche Zusammenleben ist am meisten gefährdet, wenn ein historischer Bestandteil der religiösen Landschaft eines Gebiets verschwindet".

 

Der Orden der Trinitarier ist in fünfundzwanzig Ländern vertreten, darunter Vietnam, Südkorea und Indien, ein Land, in dem, so Pater Buccarello, die Fälle von Gewalt und Schikanen gegen Christen von Jahr zu Jahr zunehmen, ebenso wie in vielen Gebieten Afrikas, in denen „terroristische Gruppen und Bewegungen die aggressive Proselytenmacherei betreiben" aktiv sind.

 

Der spezifische Beitrag, den der Trinitarierorden für die Zukunft leisten kann, besteht nach Ansicht des Generaloberen darin, „Ordensleute auszubilden, die Experten für den interreligiösen Dialog sind. Wir alle müssen sensibilisiert werden, auch in der westlichen Welt, wo wir oft nicht wissen, wie man mit der religiösen Vielfalt umgeht, gibt es keine echte Begegnung zwischen den Menschen. Jeder hat seinen eigenen Raum, es gibt keine echte Integration". „In vielen Schulen in Norditalien", stellt er fest, "ist zum Beispiel die Mehrheit der Schüler nicht katholisch und nicht christlich. Welche Mittel geben wir den Kindern an die Hand, damit sie interagieren und den anderen willkommen heißen können? Und gibt es noch andere Situationen, die unbekannt sind. Unsere Trinitarier-Schwestern in Valence haben zum Beispiel eine Schule am Rande von Marseille. Achtzig Prozent der Schüler sind Muslime, die sich für die katholische und nicht für die staatliche Schule entscheiden, weil sie einen religiösen Ansatz einem materialistischen, atheistischen vorziehen. In unserer Schule in Nord-Assam in Indien sind nur fünf Prozent der Schüler katholisch, die anderen sind Hindus und Muslime. Sie leben jedoch problemlos zusammen, denn die religiöse Vielfalt ist eine Ressource, die den Respekt vor dem anderen wachsen lässt und den Wert der Koexistenz und des Friedens fördert.

 

Das „Motto" des Generalkapitels war ein Zitat aus dem zweiten Brief des Paulus an die Korinther: „Gehetzt und doch nicht verlassen; niedergestreckt und doch nicht vernichtet.". „Eines der Kriterien, die sehr gut hervorgehoben wurden", betonte der Generalobere, "ist, dass die Religionsfreiheit keine theoretische Frage ist, sondern das Leben so vieler Menschen betrifft und Leid verursacht und dass sie kontextbezogen analysiert werden muss. Jede Realität in ihrer Komplexität und Problematik stellt die Religionsfreiheit vor andere Herausforderungen. In Kanada zum Beispiel können Ordensleute nicht mit einem Ordensgewand ins Krankenhaus gehen. In der westlichen Welt gibt es einen aggressiven Säkularismus, der dazu neigt, die Religion auf die private Sphäre zu reduzieren, und identitätspolitische kulturelle Bewegungen, die die Religion instrumentalisieren. Identitäre Bewegungen zielen darauf ab, eine Art Differenz und Opposition zwischen „uns und euch" zu markieren, indem sie Narrative schüren, die an die Angst der Menschen appellieren, etwa wenn Migrationen als eine Art Invasion des Feindes dargestellt werden, der gekommen ist, um unsere Identität zu zerstören. Wir alle, angefangen bei den religiösen Führern, müssen lautstark darauf hinweisen, dass man den Namen Gottes nicht mit Krieg und Gewalt in Verbindung bringen kann. Das muss mit Nachdruck gesagt werden. Doch selbst in diesen Tagen hören wir Äußerungen von politischen Führern, die den Krieg als eine Art göttlichen Auftrag rechtfertigen wollen".

 

(Fides 28/6/2025)


„Kirche in Not“ trauert um irakischen Bischof al-Mekko

Er war Motor des Wiederaufbaus in der Ninive-Ebene

Paul Habib Yousif al-Mekko koordinierte den Wiederaufbau in zahlreichen Orten der irakischen Ninive-Ebene. © Kirche in Not
Paul Habib Yousif al-Mekko koordinierte den Wiederaufbau in zahlreichen Orten der irakischen Ninive-Ebene. © Kirche in Not

27.06.2025

 

(München/acn) - Mit nur 49 Jahren ist am 18. Juni der chaldäisch-katholische Bischof Paul Habib Yousif al-Mekko im Irak an Krebs verstorben. Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) trauert um einen langjährigen Projektpartner und Freund.

 

Al-Mekko leitete seit 2022 die Diözese Alkosch (Alqosh) in der nordirakischen Ninive-Ebene, etwa 30 Kilometer von Mossul entfernt. Schon zuvor spielte der Priester eine Schlüsselrolle für die Christen in der Region, besonders nach der Vertreibung durch die Terrortruppen des Islamischen Staates (IS) im Jahr 2014 und dem Wiederaufbau, der drei Jahre später beginnen konnte.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 2.06.2025

AFRIKA/NIGERIA - Gedenkstätte für die 41 Opfer des Anschlags auf die Kirche in Owo demoliert

 

Abuja (Fides) - „Die katholische Diözese Ondo verurteilt unmissverständlich den plötzlichen und unerwarteten Abriss des Owo Memorial Park und hält ihn für inakzeptabel“, so Bischof Jude Ayodeji Arogundade von Ondo, in einer am 25. Juni veröffentlichten Erklärung die Entscheidung des Gouverneurs des Bundesstaates Ondo, Lucky Aiyedatiwa, den Gedenkpark abzureißen, der zum Gedenken an die Opfer des Angriffs auf die Kirche des Heiligen Franziskus von Owo errichtet wurde, der am Sonntag, den 5. Juni 2022 verübt wurde. Eine bewaffnete Gruppe hatte das Gotteshaus angegriffen und wahllos auf die Gläubigen geschossen, die gerade die Sonntagsmesse feierten.

Nach Ansicht von Bischof Arogundade ist der Abriss eine „Verletzung unseres gemeinsamen Respekts vor der Würde des Lebens und der Erinnerung an unsere 41 Brüder und Schwestern, die zu Unrecht getötet wurden“.

„Der Memorial Park wurde von der Landesregierung als neutraler und gemeinschaftlicher Raum für kollektives Gedenken, Reflexion und Heilung nach dem Terroranschlag vom 5. Juni 2022 eingerichtet“, erinnert der Bischof.

Der Gedenkpark wurde von der Regierung des ehemaligen Gouverneurs von Ondo, Arakunrin Oluwarotimi Akeredolu, errichtet. Der Bau des Parks begann im März 2023 und wurde im Juni 2023 abgeschlossen. Während dieses Zeitraums gab es keine Einwände oder Proteste von irgendjemandem. „Das Gelände wurde rechtmäßig von der Landesregierung erworben und erschlossen und öffentlich als Gedenkstätte zu Ehren der Opfer ausgewiesen. Er wurde von der Landesregierung in Auftrag gegeben und von der Kirche gesegnet“, betont der Bischof von Ondo.

Bischof Arogundade weist abschließend darauf hin, dass „die Diözese sofort nach Bekanntwerden der Abrisspläne einen Brief an den Gouverneur des Bundesstaates Ondo geschrieben und um eine offizielle Anhörung gebeten hat, um die Gründe für den Abriss des Gedenkparks zu erfahren. Zum Zeitpunkt dieser Erklärung sind mehr als 72 Stunden vergangen, und das Büro des Gouverneurs hat noch immer nicht geantwortet.“

(L.M.) (Fides 26/6/2025)

 

AFRIKA/KENIA - Tote und Verletzte bei Ausschreitungen während einer Demonstration zum Gedenken an die Opfer der letztjährigen Zusammenstöße

 

Nairobi (Fides) - Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei sind am gestrigen 25. Juni in Kenia mindestens 16 Menschen getötet worden. Diese Zahl wurde heute Morgen von „Amnesty Kenia“ veröffentlicht, wonach die meisten Opfer von den Sicherheitskräften getötet wurden. Nach Angaben der Polizei gab es 12 Opfer.

Zusätzlich zu den Toten wurden mindestens 400 Menschen bei den Protesten am ersten Jahrestag der Demonstrationen gegen das Finanzgesetz 2024 verletzt, die zu Unruhen und Gewalt führten und 60 Menschenleben forderten.

Nach Angaben der kenianischen Behörden haben gewaltbereite Elemente die gestrigen Demonstrationen infiltriert und Chaos gestiftet, um öffentliches und privates Eigentum zu plündern.

Die kenianische Regierung hat unterdessen die Schließung großer Fernsehsender angeordnet, weil sie gegen eine Richtlinie der kenianischen Kommunikationsbehörde (Communications Authority of Kenya, CA) verstoßen haben, die die Live-Übertragung von Protesten untersagt.

Die Maßnahme löste unter Medienbeobachtern und Rechtsexperten Empörung aus. Der ehemalige Oberste Richter Willy Mutunga nannte die Richtlinie verfassungswidrig und einen Verstoß gegen die Pressefreiheit. Die „Kenya Editors' Guild“ verurteilte die Entscheidung und beschuldigte die CA, das Gesetz falsch anzuwenden und den öffentlichen Zugang zu Informationen zu untergraben, was gegen die Artikel 33 und 34 der Verfassung verstoße.

(L.M.) (Fides 26/6/2025)

 

ASIEN/VIETNAM - Todesstrafe für acht Verbrechen abgeschafft: “Ein Schritt, der Hoffnung macht”

 

Ho-Chi-Minh-Stadt (Fides) - Vietnam hat die Todesstrafe für acht Straftaten abgeschafft, darunter Bestechung, Unterschlagung und Aktivitäten zum Sturz der Regierung. Wie die offizielle „Vietnam News Agency“ berichtet, hat die Nationalversammlung mit der einstimmigen Verabschiedung einer Änderung des Strafgesetzbuches beschlossen, dass die Todesstrafe für bestimmte Straftaten nicht mehr vorgesehen ist. Dazu gehören auch die Zerstörung von Staatseigentum, die Herstellung von gefälschten Arzneimitteln, die Aufwiegelung zum Krieg, die Spionage und der Drogenschmuggel. Ab Juli beträgt die Höchststrafe für diese Straftaten lebenslange Haft. Bei denjenigen, die vor dem 1. Juli wegen dieser Verbrechen zum Tode verurteilt wurden, wird die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt.

Katholiken in Vietnam beten und hoffen im Einklang mit der kirchlichen Lehre, dass die Todesstrafe im Lande endgültig abgeschafft wird. Ein katholischer Priester in Ho-Chi-Minh-Stadt weist gegenüber Fides auf die „Unmenschlichkeit der Todesstrafe“ hin. Im Interview mit der Fides sagt Pater Dominic Ngo Quang Tuyen, Priester in Ho-Chi-Minh-Stadt und Sekretär der Kommission für Evangelisierung der vietnamesischen Bischofskonferenz: „Es ist ein Schritt, der Hoffnung macht: Eine solidarische Gesellschaft bietet den Gefangenen die Möglichkeit, zurückzukehren und ein würdiges Leben zu führen. Die Kirche lehrt uns, dass das menschliche Leben geschützt und geachtet werden muss, weil es ein Geschenk Gottes ist, von der Geburt bis zum Ende“. Er fährt fort: „Jeder Mensch ist nach dem Abbild Gottes geschaffen. Und auch Menschen, die Unrecht getan oder ein Verbrechen begangen haben, verdienen Zeit, um rehabilitiert und erlöst zu werden“.

In der vietnamesischen Kirche gibt es eine aktive Gefängnispastoral, die sich vor allem auf die geistliche Begleitung der Gefangenen konzentriert, mit dem Engagement von Priestern, die neben materieller und psychologischer Hilfe und geistlichem Beistand auch zuhören und sich um Austausch bemühen, ausgehend vom Wort Gottes. Einige kirchliche Organisationen kümmern sich auch um die Bedürfnisse der Familien der Gefangenen.

Zehn Arten von Verbrechen (wie Mord, Hochverrat, Terrorismus und sexueller Missbrauch von Kindern) können in Vietnam weiterhin mit der Todesstrafe geahndet werden. Die Zahl der Häftlinge in den vietnamesischen Todestrakten ist nicht bekannt, da Daten über Hinrichtungen als Staatsgeheimnis gelten. Seit 2011 wird die Todesstrafe in dem asiatischen Land ausschließlich durch die Giftspritze vollstreckt, während sie früher durch das Erschießungskommando vollzogen wurde.

(PA) (Fides 26/6/2025)

 

AFRIKA/MADAGASKAR - Weihbischof von Antananarivo ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Generalvikar der Erzdiözese, Pfarrer Mamiarisoa Modeste Randrianifahanana, zum Weihbischof von Antananarivo ernannt und ihm den Titularsitz Giocondiana verliehen.

Bischof Mamiarisoa Modeste Randrianifahanana wurde am 18. Juni 1967 in Fiakarana geboren. Er studierte Philosophie am Priesterseminar von Antsirabe und Theologie am Priesterseminar von Ambatoroka in Antananarivo. Am 6. September 1997 wurde er zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne: Kaplan der eucharistischen Jugendbewegung und Liturgie-Beauftragter (1997-2003); Rektor des Propedeutischen Seminars in Antananarivo (1998-2003); Fidei-Donum-Priester auf La Réunion (2003-2017); Pfarrer im Missionsbezirk Ambatolampy (2017-2020); Ausbilder am Großen Seminar in Antsirabe (2020-2023); Generalvikar (seit 2023).

 

(EG) (Fides 26/06/2025)


„Kirche in Not“ sammelt 139,3 Millionen Euro für notleidende Christen in 137 Ländern

Schüler aus Libanon danken für die Hilfe durch „Kirche in Not“. Foto: © Kirche in Not
Schüler aus Libanon danken für die Hilfe durch „Kirche in Not“. Foto: © Kirche in Not

23.06.2025

 

(München/acn) - Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (international: ACN – Aid to the Church in Need) hat im Jahr 2024 insgesamt 139,3 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Hinzu kommen 2,2 Millionen Euro an Rücklagen aus den Vorjahren. Insgesamt förderte „Kirche in Not“ damit Aktivitäten mit 141,5 Millionen Euro (2023: 144,5 Mio.). Der deutsche Zweig von „Kirche in Not“ hat mit rund 16,6 Millionen Euro dazu beigetragen, ein Plus von 300.000 Euro gegenüber dem Vorjahr.

 

 

Das Hilfswerk ist rein durch Spenden finanziert und erhält keine staatlichen Zuschüsse. Es ist in 24 Ländern mit einem Nationalbüro vertreten; im vergangenen Jahr konnte ein neues Büro in Lima (Peru) eröffnet werden. Rund 360 000 Wohltäter aus aller Welt haben zu dem erfreulichen Spendenergebnis beigetragen. Mit dem Betrag konnten 5335 Projekte in 137 Ländern umgesetzt werden.


FIDES-NACHRICHTEN - 25.06.2025

AFRIKA/NIGERIA - Katholischer Priester getötet: Er wollte bei Familienstreit vermitteln

 

Abuja (Fides) - Ein katholischer Priester ist in Nigeria getötet worden, als er versuchte, einen Familienstreit zu schlichten. Pfarrer Godfrey Oparaekwe, Gemneindepfarrer der St. Ambrosius-Kirche in Ubakala (Umuahia South LGA) im Bundesstaat Abia (Südnigeria) starb am Abend des 17. Juni. Nach Informationen der Diözese Umuahia, die Fides vorliegen, war der Priester in Begleitung der Tochter des Paares und eines anderen Mannes zum Haus des Mannes gegangen, um ein Motorrad zu holen, das dem Mädchen gehörte. Das Ehepaar befand sich seit einiger Zeit in einer Krise, die so weit ging, dass die Frau und die Kinder das Haus verlassen hatten und der Mann allein zurückblieb. Pfarrer Oparaekwe hatte versucht zu schlichten, wurde aber von dem Mann bedroht. Am Abend des 17. Juni stach der Mann plötzlich mit einem Messer auf Pfarrer Oparaekwe ein, verletzte ihn schwer und bedrohte dann weitere Personen mit der gleichen Waffe. Der Angreifer wurde ruhiggestellt, während Pfarrer Oparaekwe ins Krankenhaus gebracht wurde. Wenige Stunden nach seiner Einlieferung verstarb der Priester jedoch an den Folgen seiner Verletzungen.

Pfarrer Godfrey wurde am 4. Oktober 1953 in Ulakwo (Owerri) in Nigeria geboren. Er wurde 1983 im St. Joseph's-Seminar in Ulakwo (Oweni) in Nigeria in der Diözese Umuahia zum Priester geweiht. Im Jahr 2000 erwarb er einen Master-Abschluss in Theologie von der „Franciscan University“ in Steubenville in Arizona.

Von 2002 bis 2012 war er in verschiedenen Ämtern in der Diözese Tucson (Arizona, USA) tätig, bevor er nach Nigeria zurückkehrte.

(L.M.) (Fides 24/6/2025)

 

AFRIKA/KENIA - Erklärung der Bischöfe zum bevorstehenden Protesttag: “Nein zu Gewalt, Ja zum Leben”

 

Nairobi (Fides) - „Wir sind ernsthaft besorgt über die schwerwiegende Mißachtung des menschlichen Lebens in unserem Land“, so die Bischöfe von Kenia in einer heute, 24. Juni, mit Blick auf den morgigen Protesttages zum Gedenken an die Opfer der letztjährigen Demonstrationen gegen das Finanzgesetz veröffentlichten Erklärung.

„Episoden von mysteriösem Verschwinden, außergerichtlichen Tötungen und gewaltsamen Einschüchterungen sind zu häufig geworden“, prangern die Bischöfe in dem Dokument an, das Fides vorliegt.

Die Bischöfe erinnern an die Namen einiger der getöteten oder verschwundenen Personen und betonen, „dass es sich nicht nur um Namen handelt, sondern um Brüder, Schwestern, Priester, Söhne, Töchter und Freunde, die Schutz und Gerechtigkeit verdient haben“.

Sie erwähnen insbesondere die jüngste Ermordung von Boniface Kariuki, einem Demonstranten, „der von einem Polizeibeamten aus nächster Nähe erschossen wurde“. Der 21-Jährige war bei Demonstrationen erschossen worden, die Gerechtigkeit für den Tod des Bloggers Albert Ojwang in einer Sicherheitszelle forderten.

„Sicherheitsbeamte haben einen Eid geleistet, die Bevölkerung zu schützen und ihr nicht zu schaden“, heißt es in der Erklärung dazu.

Die Bischöfe bitten die Behörden, die Proteste der jungen Menschen, der „Generation Z“, anzuhören, die ihre berechtigten Forderungen angesichts der gravierenden wirtschaftlichen Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, zum Ausdruck bringen („hohe Steuern, fehlende Chancen und ein System, das ihre Stimmen ignoriert“).

Die Prälaten bitten die jungen Menschen, nicht auf Gewalt zurückzugreifen und friedlich zu demonstrieren: „Bleibt friedlich, aufrichtig und mutig“, appellieren sie. „Die Kirche liebt und kümmert sich um euch. Hütet euch vor denen, die versuchen, euch zu manipulieren oder für böse Zwecke zu beeinflussen“.

Schließlich appellieren die Bischöfe an das „Gewissen der politischen Führer“, nicht zuzulassen, dass Unmenschlichkeit die Nation beherrscht. „Schweigen Sie nicht über den Tod von Kenianern“, heißt es in der Erklärung.

Die kenianische Bischofskonferenz kündigte an, dass am 29. Juni in allen katholischen Kirchen Kenias Messen zum Gedenken an die getöteten jungen Menschen und die Opfer von Entführungen und willkürlichen Hinrichtungen stattfinden werden.

(L.M.) (Fides 24/6/2025)

 

ASIEN/KASACHSTAN - Bischöfe Zentralasiens in einem Schreiben an den Papst: “Wir wollen mit Petrus fischen!”

 

Astana (Fides) - „Obwohl wir nur eine kleine Herde sind, fühlen wir uns als lebendige Glieder des Leibes Christi und sind bereit, uns mit Eifer am Evangelisierungsauftrag zu beteiligen, den uns der Herr anvertraut hat: Wir wollen mit Petrus fischen!“, so die di katholischen Bischöfe Zentralasiens in einer Botschaft an Papst Leo XIV. kurz vor der Inbesitznahme der römischen Kathedra des Bischofs von Rom am 25. Mai in der Lateranbasilika.

In dem Schreiben (datiert auf den 24. Mai, aber erst jetzt veröffentlicht), das die Unterschrift der Bischöfe José Luis Mumbiela Sierra, Vorsitzender der Zentralasiatischen Bischofskonferenz, Jerzy Maculewicz, stellvertretender Vorsitzender, und Evgeny Zinkovsky, Generalsekretär, trägt, versichern die Bischöfe „aus dem Herzen Zentralasiens“ ihre „ständigen Gebete und unerschütterliche Treue“ im Hinblick auf das Amt des Nachfolgers Petri: „Im Vertrauen auf die Liebe Gottes werden wir auf den Wegen unserer Mission furchtlos die kostbare und fruchtbare Saat des Glaubens unserer Heiligen Mutter Kirche säen und Hoffnung und Barmherzigkeit auf alle Straßen dieser Welt ausstrahlen, die des Trostes Gottes so sehr bedürfen“.

Und schließlich die Einladung, diese Länder, am Kreuzweg der Völker und Kulturen, zu besuchen: „Die Anwesenheit der Päpste hat sich unauslöschlich in das Gedächtnis unserer Völker eingeprägt. Die Besuche des Heiligen Johannes Paul II. und von Papst Franziskus in Kasachstan, Aserbaidschan und der Mongolei sind uns noch in bester Erinnerung. Sie haben unseren Glauben gestärkt und der Welt den universellen Charakter der Kirche gezeigt. Deshalb möchten wir Sie herzlich einladen, uns im Laufe Ihres Pontifikats zu besuchen. Es wäre eine große Ehre und ein Segen für unsere Gemeinden, Sie zu willkommen zu heißen und Ihnen das lebendige Zeugnis des katholischen Glaubens in diesem Teil der Welt zu zeigen“.

(F.B.) (Fides 24/6/2025)

 

ASIEN/KAMBODSCHA - Apostolischer Präfekt von Battambang zur Schließung der Grenze zu Thailand: "Krise betrifft vor allem einfache Menschen“

 

Battambang (Fides) - Die Regierung von Kambodscha hat bestätigt, dass die thailändische Armee in der Nacht zum 23. Juni einseitig alle Grenzübergänge zu Kambodscha geschlossen hat. Nach Angaben der thailändischen Armee wurden die Grenzübergänge in sechs thailändischen Provinzen, die an Kambodscha grenzen, geschlossen, mit wenigen Ausnahmen für Studenten oder Personen, die sich in medizinischer Behandlung befinden. Jeder andere Personen- oder Fahrzeugverkehr ist derzeit verboten.

Die Schließung ist die jüngste in einer Reihe von Repressalien, die sich seit dem Zwischenfall an der Grenze am 28. Mai verschärft haben, bei dem ein kambodschanischer Soldat bei Schießereien im so genannten „Smaragddreieck“, einer kleinen Grünfläche an der Grenze zwischen Thailand, Kambodscha und Laos, getötet wurde. Es ist einer von mehreren umstrittenen Regionen, die sowohl Thailand als auch Kambodscha als zu ihrem Gebiet gehörig beanspruchen.

Die beiden Armeen beschuldigten sich gegenseitig, zuerst geschossen zu haben. Am 7. Juni schloss die thailändische Armee die Grenze vorübergehend und reduzierte dann die Öffnungszeiten. Am 12. Juni kündigte Kambodscha die Aussetzung der Stromeinfuhren an und schloss die internationale Grenze bei Daung in der Provinz Battambang aus „Sicherheitsgründen“.

Thailand und Kambodscha sind durch eine etwa 820 Kilometer lange Grenze getrennt, die durch mehrere umstrittene Gebiete verläuft. „Dieser Streit besteht seit mehr als einem Jahrhundert und geht auf die Zeit des französischen Kolonialreichs zurück“, erklärt Bischof Enrique Figaredo, Apostolischer Präfekt von Battambang (Kambodscha) im Interview mit Fides. „Die beteiligten Parteien gehen von einer Karte aus dem Jahr 1907 aus, mit der Frankreich, das Kambodscha bis 1953 als Kolonialmacht besetzt hielt, erstmals die Grenze zwischen den beiden Ländern gezogen hat. Thailand argumentiert, dass die Karte nicht verbindlich sei. Kambodscha hat den Internationalen Gerichtshof angerufen, um die territoriale Zugehörigkeit von vier umstrittenen Gebieten festzustellen. Auch Thailand ist nicht damit einverstanden, den Gerichtshof zu befragen“, so der Präfekt.

„Es sollte beachtet werden, dass diese Krise“, fügt er hinzu, “für die einfachen Menschen Härten und Unannehmlichkeiten mit sich bringt. Die Grenze zwischen Kambodscha und Thailand ist in der Tat sehr durchlässig und wird ständig von einem regen Handel und von Arbeitern überquert. Die Schließung der Grenze blockiert den für das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben so wichtigen Personen- und Warenverkehr“. Bischof Figaredo sagt, dass viele Menschen in der Provinz Battmbag, dem Gebiet seiner apostolischen Präfektur, von diesen Strömen betroffen sind. „Die Menschen vor Ort erleben diese Phase mit großer Enttäuschung, Überraschung und Verwirrung“, stellt er fest. „Außerdem gibt es Hunderte von Vertriebenen, Menschen, die auf der anderen Seite der Grenze festsitzen und nicht nach Hause zurückkehren können“, beklagt er.

Der Streit hat in beiden Ländern nationalistische Gefühle geweckt. Thailand hat Touristen und thailändischen Staatsbürgern verboten, Poipet zu besuchen oder dort zu arbeiten, eine kambodschanische Stadt, deren Wirtschaft auf dem Vorhandensein von acht Spielkasinos beruht, die fast ausschließlich von thailändischen Bürgern besucht werden. Wie der thailändische Premierminister Paetongtarn Shinawatra erklärte, hat Thailand in diesem Zusammenhang auch Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um die grenzüberschreitenden kriminellen Aktivitäten in dem mit Kambodscha entstandenen Streit zu unterbinden.

(PA) (Fides 24/6/2025)

 

ASIEN/CHINA - Ende des akademischen Jahres im Seminar von Sheshan: Studierende sollen „Zeichen der Zeit“ lesen

 

Schanghai (Fides) - Die diesjährigen Studienkurse im Seminar in Sheshan der Diözese Shanghai wurden mit der Verleihung von sechs Diplomen an sechs Seminaristen des Jahrgangs 2019 und von Diplomen an die Ordensschwestern, die am zweiten Ausbildungskurs für Ordensleute teilgenommen haben, abgeschlossen.

Der Abschluss des Studienjahres wurde am Samstag, 21. Juni, mit einer feierlichen Zeremonie begangen, an der unter anderem Bischof Joseph Shen Bin von Shanghai, Bischof Francis Xavier Jing Yangke von Ningbo, Schwester Wang Min, Generaloberin der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau von der Darstellung, und Vertreter der Zivilbehörden teilnahmen.

Bischof Shen Bin, der auch Rektor des Seminars in Sheshan ist, überreichte den Seminaristen und den Ordensschwestern die Diplome und dankte allen Lehrern und Familienangehörigen der Seminaristen, Priester und Ordensfrauen, die an den Kursen teilgenommen hatten. Bischof Shen Bin forderte die Absolventen außerdem auf, „den Zeichen der Zeit zu folgen, zu denen die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz und das sich verändernde internationale Szenario gehören“.

Pfarrer Francis Fang Buke, Vizerektor des Seminars, forderte in seiner Ansprache an die Studenten alle auf, sich der Mission zu widmen, das Evangelium zu verkünden und den Glauben an Christus zu bezeugen, sich aktiv an sozialen Werken zu beteiligen und allen Menschen gemäß dem Geist der Barmherzigkeit der Kirche zu begegnen.

 

NZ) (Fides 24/6/2025


Neue syrische Machthaber „nicht gewillt, Minderheiten zu schützen“

Anschlag auf Kirche in Syrien

23.06.2025

 (Göttingen/gfbv) - Nach dem verheerenden Anschlag auf die Mar-Elias-Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus wiederholt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ihre Warnung vor einer drohenden Gewalteskalation gegen Minderheiten in Syrien. „Die neuen syrischen Machthaber sind nicht gewillt, Minderheiten vor Angriffen zu schützen. Vielmehr gehören Kurden, Drusen, Alawiten und Schiiten zu ihren Hauptfeinden. Der IS hingegen kann in den von al-Scharaa kontrollierten Gebieten ungehindert operieren“, sagte der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido heute in Göttingen.

„Als ich Ende April dieses Jahres im Nordosten Syriens den kurdischen General Mazlum Abdi traf, den Chef der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), warnte er vor der Präsenz von IS-Kämpfern in den von der sogenannten Übergangsregierung kontrollierten Regionen. Angehörige religiöser Minderheiten in diesen Gebieten bestätigten dies. Sie berichten, dass sie in ständiger Angst vor Angriffen leben“, berichtete der Menschenrechtler, der im April viele Regionen Syriens, darunter Damaskus, besuchte.

Für den Anschlag auf die Mar-Elias-Kirche in Damaskus am Sonntag (22. Juni) wird der „Islamische Staat“ (IS) verantwortlich gemacht. Gleichzeitig erreichten die GfbV Berichte über Drohungen gegen Christen in anderen Teilen Syriens. In der Provinz Hama wurde an mehreren Kirchen die Botschaft „Ihr kommt dran“ hinterlassen. Die Mar-Elias-Kirche in Damaskus ist eine rum-orthodoxe Kirche und befindet sich im Stadtteil Tabbalah in der Nähe des Stadtviertels Al-Duwaila. Sie wurde 1990 erbaut.

Die GfbV fordert Politik und Medien in Deutschland erneut auf, die neuen islamistischen Machthaber und die syrischen Milizen, die Ende 2024 die Macht in Damaskus übernommen haben, nicht zu verharmlosen. „Die sunnitischen Milizen, die die Macht in Syrien übernommen haben, unterscheiden sich kaum vom IS. Daher haben diese Milizen auch seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs kein Interesse, den IS zu bekämpfen“, erklärte der Nahostexperte Dr. Sido. „Eine Beschwichtigungspolitik gegenüber den sunnitischen Islamisten in Syrien wird nicht helfen, das Land zu stabilisieren, sondern die Machthaber vielmehr ermutigen, ihre bisherige Politik fortzusetzen. Der neue islamistische Machthaber in Damaskus glaubt nicht an eine multiethnische, multireligiöse Gesellschaft in Syrien, sondern an einen einheitlichen sunnitisch-islamischen Staat“, so Dr. Sido. Al-Scharaa setze auf oberflächliche Veränderungen und nette Rhetorik, um sein Image zu verbessern.

Bis zum Ausbruch der Revolte im März 2011 war Syrien nach Ägypten das Land mit der größten christlichen Minderheit im Nahen Osten. Dort lebten zwei bis drei Millionen Gläubige. Heute wird ihre Zahl auf etwa 300.000 geschätzt, was etwa zwei Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Christen in Syrien sind hinsichtlich ihrer Konfessionen sehr unterschiedlich. Den größten Anteil der Christen machen die Rum-Orthodoxen aus – sowohl in Damaskus als auch im ganzen Land. Sie sehen sich als Repräsentanten eines arabischen Christentums. Ihre Liturgie wird ausschließlich auf Arabisch gehalten.

„Sollte die Gewalt gegen Christen anhalten, wird dies letztlich zu einer symbolischen christlichen Präsenz in Syrien führen. Die wenigen verbliebenen Christen werden dann in ihrer einst mehrheitlich christlichen Heimat zu Fremden erklärt. Die neuen Herrscher in Damaskus tragen die Verantwortung für diese Gewalt, da sie Hassreden gegen Christen und ethnische sowie religiöse Minderheiten nicht unterbinden, sondern bewusst täglich weiter schüren“, sagt der Nahostexperte. Er warnt davor, dass sich ein Szenario wie im Irak wiederholen könnte. „Nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im Jahr 2003 wurden christliche Kirchen sowie zivilgesellschaftliche Organisationen der Assyrer/Aramäer/Chaldäer im ganzen Irak vor allem von sunnitischen Islamisten angegriffen. Der heutige Machthaber Syriens, al-Scharaa, kämpfte als Dschihadist in den Reihen sunnitischer Milizen gegen die USA, Schiiten, Kurden, Yeziden und Christen.“

 

 


Weltweit werden immer mehr Kinder vertrieben

SOS-Kinderdörfer zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni

Bildrechte: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotograf:Christian Lesske
Bildrechte: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotograf:Christian Lesske

18.06.2025

 

(München/ots) - Während Regierungen weltweit ihre Einwanderungspolitik schärfer regulieren, sind immer mehr Kinder aufgrund von Konflikten und Naturkatastrophen gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni hin. Derzeit befinden sich rund 50 Millionen Kinder auf der Flucht.

 

"Kinder und Jugendliche legen auf der Flucht oftmals tausende von Kilometern zurück, ein monate- teils jahrelanger Kampf ums Überleben. Die Weltgemeinschaft muss den Fluchtursachen stärker entgegenwirken - und verstärkt Sorge tragen, dass geflüchtete Kinder medizinisch und psychosozial besser betreut und integriert werden", sagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 20.06.2025

Die Herausforderungen der Impfstoffproduktion in Afrika

 

Von Cosimo Graziani

 

20.06.2025

 

Abuja (Fides) - In den letzten Wochen hat in Nigeria ein von lokalen Forschern entwickelter Impfstoff gegen Lassa-Fieber erste Zeichen von Wirksamkeit im Kampf gegen die Krankheit gezeigt, die in der ersten Hälfte des Jahres 2025 in dem afrikanischen Land 747 neue Ansteckungsfälle und 142 Todesfälle verzeichnete. Dies gab Simeon Agwale, Vorstandsvorsitzender des nigerianischen Pharmaunternehmens „Innovative Biotech“, bekannt. Der Impfstoff wurde unter Lizenz der Universität Melbourne entwickelt, und die Testdosen wurden in den Vereinigten Staaten hergestellt, bis die notwendige Infrastruktur in Nigeria aufgebaut ist.

Für den afrikanischen Riesen ist die Möglichkeit, den Impfstoff gegen eine Krankheit, von der er nach wie vor heimgesucht wird - die Sterblichkeitsrate ist seit 2024 gestiegen -, eigenständig zu entwickeln und zu produzieren, ein bedeutender Erfolg, der symptomatisch für einen positiven Trend in der Impfstoffentwicklung auf dem gesamten Kontinent ist.

Mehrere afrikanische Länder sind bestrebt, die einheimische Impfstoffproduktion zu erhöhen, eine Priorität, die seit der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen hat. Im Jahr 2022 wurde die Initiative „Partnerships for African Vaccine Manufacturing“ (PAVM) ins Leben gerufen, die darauf abzielt, bis 2040 insgesamt 60 Prozent des afrikanischen Impfstoffbedarfs zu produzieren (derzeit sind es nur 1 Prozent).

Das Problem der Impfstoffherstellung hängt auch mit der Planungs- und Entwicklungsphase zusammen. Nach Angaben des „Africa Centre for Disease Control and Prevention“ (CDC), der für Desease-Management zuständigen Abteilung der Afrikanischen Union, gab es im Jahr 2024 fünfundzwanzig Impfstoffprojekte auf dem gesamten Kontinent: fünfzehn im frühen Entwicklungsstadium, fünf mit Produktionskapazitäten, aber ohne Transferkapazität, und fünf mit Produktions- und Transferkapazität. Die Zahlen sind positiv und werden durch die Tatsache untermauert, dass es auf dem gesamten Kontinent mindestens ein Dutzend aktive Pharmaunternehmen in Ländern wie Nigeria, Marokko, Ägypten, Südafrika und Algerien gibt. All diese Aspekte tragen zur Stärkung des Impfstoff-Ökosystems bei, das in der Vergangenheit bereits Früchte getragen hat, wie z. B. der Ebola-Impfstoff, der nach dem Ausbruch 2013 in Westafrika entwickelt wurde.

Kürzlich wurden drei wichtige Vereinbarungen zur Stärkung der Produktionskapazitäten für Impfstoffe in Afrika bekannt gegeben, von denen eine im Dezember 2024 und zwei im Februar dieses Jahres unterzeichnet wurden. An der ersten waren die „U.S. International Development Finance Corporation“, die Afrikanische Entwicklungsbank und die „International Finance Corporation“ (IFC) beteiligt. Sie sah die Bereitstellung von fünfundvierzig Millionen Dollar für VaxSen vor, eine Tochtergesellschaft des in Dakar ansässigen Pasteur-Instituts im Senegal, einem ebenfalls in der Impfstoffforschung sehr aktiven Land. Die Vereinbarung sollte die Produktionskapazitäten stärken, die lokale Lieferkette unterstützen und ein starkes Vertriebsnetz für Impfstoffe schaffen, wie es in der Strategie 2040 der Afrikanischen Union vorgesehen ist, zu der auch PAVM gehört. Neben den Auswirkungen auf das Gesundheitswesen sollte sich das Abkommen auch auf die Entstehung von qualifizierten Arbeitsplätzen auswirken, da die Einrichtungen des Pasteur-Instituts erweitert werden. Es stellt sich die Frage, ob nach den Kürzungen der Trump-Administration bei der internationalen Zusammenarbeit in den letzten Monaten auch dieses Projekt zurückgefahren oder gar gestrichen wird.

Die erste der im Februar unterzeichneten Vereinbarungen betrifft eine Investition in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar durch die „Gavi-The Vaccine Alliance“, eine öffentlich-private Partnerschaft, die weltweit Impfprojekte, insbesondere für Kinder, unterstützt. Gemäß dieser Vereinbarung werden die Mittel für den Aufbau einer Produktionsplattform für RNA-Impfstoffe in Afrika verwendet, an der sowohl afrikanische Privatunternehmen wie das ägyptische Unternehmen „EVA Pharma“ als auch ausländische Unternehmen wie das französische Unternehmen „DNA Script“ und die belgischen Unternehmen „Unizima“ und „Quantoom Biosciences“ beteiligt sind. Bei einer zweiten im Februar unterzeichneten Vereinbarung handelt es sich jedoch um eine rein afrikanische Zusammenarbeit: Die ägyptische „Biogeneric Pharma“ und die südafrikanische „Afrigen“ werden die Entwicklung von RNA-Impfstoffen ausweiten, um auch das kontinentale Know-how bei der Herstellung und Anwendung zur Bekämpfung von Krankheiten, die den Kontinent heimsuchen, zu stärken.

Diese Initiativen wurden in dem Bericht aufgeführt, den die „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“ (CEPI) im Februar dieses Jahres veröffentlichte. Die in Oslo ansässige Stiftung wies darauf hin, dass zu den Problemen, die gelöst werden müssen, um eine selbständige Impfstoffindustrie in Afrika zu entwickeln, Probleme beim Zugang zu Finanzmitteln, Produktionsbeschränkungen, Zölle und Zollgebühren sowie eine unsichere Nachfrage gehören. Das Problem des Impfstoffmarktes in Afrika hat großen Einfluss auf die Entscheidungen der verschiedenen Impfstoffunternehmen in der Welt, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Bevölkerung Afrikas, insbesondere die junge Bevölkerung, in den kommenden Jahren weiter stark wachsen wird.

(Fides 19/6/2025)

  

ASIEN/MYANMAR - Mit dem Einsetzen der Regenzeit spiztz sich die Lage der Erdbebenopfer in Mandalay zu

 

Mandalay (Fides) - Drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben vom 28. März 2025 ist das Gebiet um Mandalay in Nord-Zentral-Myanmar seit mehr als drei Wochen von starken Regenfällen und Gewittern betroffen. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle und der Nachbeben sind einige Gebäude, die durch das Erdbeben bereits geschädigt waren, zusammengebrochen, was die betroffenen Gemeinden in weitere Bedrängnis gebracht hat. Dies geht aus einem Bericht des Notfallteams für humanitäre Hilfe der Erzdiözese Mandalay hervor, der Fides vorliegt, und in dem es heißt: „Viele Menschen verbringen die Nacht noch immer im Freien oder in Behelfsunterkünften. Viele Häuser wurden durch das Erdbeben beschädigt oder zerstört, so dass die Familien gezwungen sind, im Freien zu schlafen. In und um Mandalay nutzen die Menschen Planen, Zelte oder Bambuskonstruktionen, um sich vor dem Wetter zu schützen. Der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und lebensnotwendigen Gütern ist nach wie vor eingeschränkt, und die örtliche Hilfe reicht kaum aus, um die dringenden Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaften zu befriedigen“.

Mit dem Einsetzen des Monsuns, heißt es in dem Bericht, werde die Situation für die Erdbebenopfer wahrscheinlich noch schwieriger werden: „Die behelfsmäßigen Unterkünfte, die oft aus Planen oder Bambus bestehen, werden starken Regenfällen und Winden nicht standhalten können. Wir befürchten, dass Überschwemmungen und schlechte hygienische Bedingungen das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten erhöhen werden, insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Ohne dringende Unterstützung bei der Bereitstellung dauerhafterer Unterkünfte und der Verbesserung der Hygienebedingungen werden die Sicherheit und das Wohlergehen großer Teile der Bevölkerung während der Regenzeit ernsthaft bedroht sein“.

Unterdessen hat die Diözese unbeschädigte Strukturen und Kirchengebäude oder Räume zur Unterbringung der Vertriebenen zur Verfügung gestellt. „Behelfsmäßige Zelte wurden von den Erdbebenopfern im Komplex der Gemeinde St. Michael in Mandalay aufgestellt. Unter den Betroffenen befinden sich nicht nur Katholiken, sondern auch Buddhisten. Ihre Häuser wurden schwer beschädigt und sind noch nicht repariert worden“, heißt es in dem Bericht.

Freiwillige Helfer des Diözesanteams verteilen humanitäre Hilfe an die Erdbebenopfer, andere haben die Reparatur der beschädigten Kirchengebäude übernommen, und wieder andere leiten Nothilfeteams. Priester und Ordensleute, die das Schicksal der Flüchtlinge teilen, schlafen noch immer außerhalb ihrer gewohnten Unterkünfte, z. B. im Innenhof des erzbischöflichen Ordinariats. Pfarrer Peter Kyi Maung, Sekretär der Erzdiözese, erklärt dazu: „Unsere Räume wurden durch das Erdbeben beschädigt und sind im Moment nicht sicher. Wir haben uns mit einfachen Laken und Moskitonetzen in den offenen Bereichen des Komplexes zum Schlafen eingerichtet. Bis die notwendigen Reparaturen durchgeführt werden, haben wir keine andere Wahl, als weiterhin unter diesen provisorischen Bedingungen zu leben. Aber alle Freiwilligen und Gläubigen arbeiten jeden Tag hart daran, die Situation Stück für Stück zu verbessern. Der Herr gibt uns die Kraft, weiterzumachen“.

 

(PA) (Fides 19/6/2025)


„Extrem belastend für Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden“

12,7 Millionen Menschen in west- und zentralafrikanischen Ländern auf der Flucht

 

Weltflüchtlingstag * Flüchtlinge * Krieg Sudan * Tschad

 

(Berlin/dwd) - Gewalt und bewaffnete Konflikte haben in west- und zentralafrikanischen Ländern in den vergangenen Monaten Zehntausende Menschen vertrieben. Vor allem durch den andauernden Krieg im Sudan steigen die Flüchtlingszahlen weiter an. „Auf der Suche nach Sicherheit erreichen viele Flüchtlinge Länder, in denen sie unter äußerst schlechten Bedingungen leben müssen“, sagt Charlotte Greene, Regionalbüroleiterin der Diakonie Katastrophenhilfe. „Oft folgt die Gewalt den Menschen und zwingt sie erneut zur Flucht. Dieser Kreislauf muss durch anhaltende Unterstützung, mehr Schutz und friedensbildende Maßnahmen durchbrochen werden.“

 

Allein im Mai hatten laut UN-Angaben mehr als 70.000 Flüchtlinge den Sudan in Richtung Tschad verlassen. Auslöser waren Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und Milizen der Rapid Support Forces, denen Angriffe auf Dörfer und Vertriebenencamps vorgeworfen werden.

Flüchtlingscamps im Osten des Tschad sind überfüllt, zu wenig Hilfe erreicht die ankommenden Menschen. Bisher hat die internationale Gemeinschaft nur rund ein Viertel der knapp 400 Millionen Euro aufgebracht, die für eine angemessene humanitäre Versorgung der rund eine Million sudanesischen Geflüchteten benötigt werden.

 

„Wenn die Ressourcen immer knapper werden, ist das extrem belastend für Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden. Sie müssen täglich darum kämpfen, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Das kann zu Spannungen führen und das friedliche Zusammenleben zwischen diesen Gruppen zunehmend gefährden", warnt Charlotte Greene. Die Mehrheit der Länder in der Sahelzone gehöre zu den ärmsten und einkommensschwächsten Ländern der Welt. „Diese wachsende Lücke bei der Unterstützung muss schnell geschlossen werden. Hilfe muss stärker auf den Bedürfnissen und Kapazitäten der betroffenen Menschen aufbauen und darf sie nicht ignorieren."

 

Die Diakonie Katastrophenhilfe hatte in den vergangenen Monaten vor allem sanitäre Einrichtungen in tschadischen Flüchtlingscamps verbessert. Ein durch das Auswärtige Amt finanziertes Hilfsprojekt setzt den Fokus auf Bargeldhilfen, damit Familien Nahrungsmittel kaufen können. Kleinkinder und stillende Mütter erhalten nährstoffreiche Spezialnahrung. Insgesamt erreicht das Projekt rund 51.000 Menschen im Tschad und Niger.

 

Katastrophal ist auch die Lage für rund eine halbe Million Geflüchteter in Kamerun, dem südlichen Nachbarland des Tschad. Vor allem Menschen aus der Zentralafrikanischen Republik suchen im Norden und Osten Schutz. Zusätzlich sind in Kamerun aufgrund von Naturkatastrophen und Gewalt durch Terrorgruppen mehr als eine Million Menschen intern vertrieben. Die Mehrzahl lebt außerhalb von organisierten Camps. Durch starke Regenfälle mit Überschwemmungen kam es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Choleraausbrüchen. Partner der Diakonie Katastrophenhilfe verteilten Hygienekits und klärten über Risiken auf, um die Ausbreitung einzudämmen. Besonders gefährdete Gemeinden werden künftig finanziell dabei unterstützt, die größten Herausforderungen selbst zu bewältigen.

 

Laut UN-Angaben hat sich die Zahl gewaltsam vertriebener Menschen in der Sahelzone mit rund 4,3 Millionen seit Ende 2020 nahezu verdoppelt.

„Es gibt in der Region eine ständige grenzüberschreitende Bewegung von Menschen, um der steigenden Gewalt und auch den Folgen des Klimawandels zu entkommen. Diese Situation muss regional gelöst werden, damit die Menschen nicht wiederholt zur Flucht gezwungen sind“, sagt Greene.

 

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Flüchtlingshilfe weltweit

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

 

 


Uganda: „Als wir hier ankamen, gab es nichts!“

Weltflüchtlingstag am 20. Juni

Selfie von Pater Ubaldino Andrade – genannt Pater Ube – mit Kindern aus dem Flüchtlingslager in Palabek © Kirche in Not
Selfie von Pater Ubaldino Andrade – genannt Pater Ube – mit Kindern aus dem Flüchtlingslager in Palabek © Kirche in Not

19.06.2025

 

(München/acn) - Schon von Weitem hört man sein Lachen. Es ist herzlich und ansteckend. Auch die Kinder lachen. Mittendrin: Pater Ubaldino Andrade, ein Salesianerpater, den hier alle nur Pater Ube nennen. Doch wo er lebt, ist es von außen betrachtet sonst eher trostlos und weniger zum Lachen: ein Flüchtlingslager im Norden Ugandas, ganz in der Nähe zur Grenze nach Südsudan. Hier leben mehr als 90 000 Menschen. Das ist so groß wie Tübingen.

 

Zusammen mit drei weiteren Patres kam er vor acht Jahren nach Palabek. „Als wir hier ankamen, hatten die Menschen keine Kleidung, waren verdreckt und verfügten weder über Hygieneartikel noch Essen“, berichtet Pater Ube gegenüber Vertretern des internationalen Hilfswerks „Kirche in Not“. „Wir selbst hatten kein Haus. Ein Katechet ließ uns in seinem Zuhause übernachten. Seine Familie teilte das Essen mit uns. Nachts wartete ich mit meiner Tasche darauf, dass man mir ein Zimmer zeigte – bis mich eine Frau zu einem Platz auf dem Boden führte. Es gab nichts!“

 

 


Nigeria: Bis zu 200 Tote bei Angriff auf Flüchtlinge

Eine Frau mit Kind, die nach einem Überfall auf ihr Dorf durch radikale Fulani geflohen ist (Archivbild). © Kirche in Not
Eine Frau mit Kind, die nach einem Überfall auf ihr Dorf durch radikale Fulani geflohen ist (Archivbild). © Kirche in Not

17.06.2025

 

(München/acn) - Bei einem Überfall von mutmaßlich radikalen Fulani-Milizen in der südnigerianischen Gemeinde Yelewata sind nach Angaben der Stiftung für Gerechtigkeit, Entwicklung und Frieden (FJDP) im Bistum Makurdi vermutlich bis zu 200 Menschen getötet worden. In einem Gespräch mit dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ berichtete der Gemeindepfarrer der Stadt, Father Ukuma Jonathan Angbianbee, von einem grausamen Massaker: „Menschen wurden niedergemetzelt. Überall lagen Leichen verstreut.“

 

Das Attentat ereignete sich am späten Freitagabend (13. Juni). Es ist ein dramatischer Höhepunkt einer seit einigen Wochen andauernden Welle von Überfällen auf mehrheitlich christliche Dörfer in der Region, bei denen bisher bereits mehr als 100 Menschen getötet worden sind. Tausende Menschen sind wegen des Terrors auf der Flucht. Viele sind nach Yelewata gekommen, weil die Stadt als relativ sicher galt. Nach dem aktuellen Angriff haben viele die Stadt jedoch verlassen.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 18.06.2025

AFRIKA/KENIA - Proteste gegen Polizeigewalt im Zusammenhang mit dem Tod von Albert Ojwang

 

Nairobi (Fides) - Heute, am 17. Juni, kam es in den zentralen Geschäftsvierteln von Nairobi und Mombasa zu Protesten, bei denen Hunderte von jungen Menschen auf die Straße gingen, um Gerechtigkeit für Albert Ojwang zu fordern, den 31-jährigen Lehrer und Blogger, der in Polizeigewahrsam starb.

Die Sicherheitskräfte versuchten, die Menge zu zerstreuen, indem sie Tränengaskanister abfeuerten, während Banden von Motorradfahrern in Zivilkleidung die Demonstranten angriffen.

Im Zentrum der Proteste steht der stellvertretende Generalinspektor der Polizei Eliud Lagat. Albert Ojwang war am 6. Juni in seinem Haus in Kakot im Bezirk Homa Bay, festgenommen worden, weil er in den sozialen Medien einen Beitrag veröffentlicht hatte, in dem er Lagat verleumdet haben soll. Er wurde über 350 Kilometer zur zentralen Polizeistation in Nairobi transportiert und dort wegen Verleumdung im Rahmen der Gesetze über Cyberkriminalität angeklagt. Am 8. Juni wurde Albert Ojwang bei einer Routineuntersuchung bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden.

Zunächst wurde Ojwangs Tod von den Behörden als Selbstmord eingestuft; dann gab Präsident William Ruto angesichts der Proteste seiner Familie und der Zivilgesellschaft selbst zu, dass der Tod des Bloggers auf das Konto der Polizei geht und dementierte damit vorherige Stellungnahmen.

Bisher wurden zwei Polizeibeamte, Samson Talaam von der zentralen Polizeistation und James Mukhwana, im Zusammenhang mit dem Tod des Lehrers verhaftet, während die „Independent Policing Oversight Authority“ (IPOA) und die „Internal Affairs Unit“ (IAU) ihre Ermittlungen fortsetzen. Darüber hinaus wurde ein Techniker verhaftet, der in der Nacht vom 7. auf den 8. Juni das Videoüberwachungssystem der zentralen Polizeistation in Nairobi manipuliert haben soll, um einigen Beamten zu ermöglichen, Ojwang aus seiner Arrestzelle in den Karura-Wald zu bringen, wo er zu Tode gefoltert wurde.

Eliud Lagat selbst ist inzwischen zurückgetreten, aber das hat die Gemüter der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, nicht beruhigt, denn der Mord an Ojwang hat die nationale Empörung über die Polizeibrutalität neu entfacht und den Ruf nach Reformen im Sicherheitssektor erneuert.

(L.M.) (Fides 17/6/2025)

 

ASIEN/VIETNAM - Eucharistische Jugendbewegung: Nährboden für Berufungen

 

Ho-Chi-Minh-Stadt (Fides) - „Die eucharistische Jugendbewegung in Vietnam ist die Hoffnung und die Zukunft der vietnamesischen katholischen Kirche, da sie hervorragende Erziehungsmethoden anwendet; keine andere katholische Bewegung in der vietnamesischen Kirche ist so gültig und lebendig wie die vietnamesische eucharistische Jugend“, so Erzbischof Joseph Nguyen Nang auf der VI. alljährlichen Nationalen Konferenz der Vietnamesischen Eucharistischen Jugendbewegung (Movement of Eucharistic Youth). Der Erzbischof merkte an: „Die Betreuer, Katecheten und Kinder der Bewegung sind sehr begeisterungsfähige Menschen, die sich aktiv an der apostolischen Mission der vietnamesischen Kirche beteiligen. Dies ist ein hervorragender Nährboden für Berufungen zum Priestertum, zum gottgeweihten Leben und für begeisterte Ordensleute und Laienapostel.“

Die Konferenz fand vom 12. bis 14. Juni 2025 in der „Hanh Thong Tay“-Kirche in der Erzdiözese Ho-Chi-Minh-Stadt (Südvietnam) statt. Anwesend waren zahlreicher Priester und Vorstandsmitglieder der diözesanen Gruppen der eucharistischen Jugendbewegung, die aus den 27 vietnamesischen Diözesen zusammengekommen waren.

Dank der leuchtenden Beispiele der vietnamesischen Märtyrer bringt die Kirche Vietnams katholische Familien hervor, die einen frommen Glauben leben, und katholische Vereinigungen, die in vielen Pfarreien des Landes mit viel Engagement und Hingabe arbeiten, darunter auch die „Eucharistische Jugendbewegung“ mit einer soliden Organisationsstruktur und einer starken operativen Vitalität. Heute, im Kontext einer sich schnell verändernden Gesellschaft, verzeichnet die Praxis des Glaubens im religiösen Leben junger Menschen weltweit einen Rückgang. Daher ist es dringend notwendig, den Glauben junger Menschen in der vietnamesischen Kirche zu fördern, um den jüngeren Generationen ein solides Fundament des Glaubens zu vermitteln.

Im Rahmen der Konferenz in Ho-Chi-Minh-Stadt, die sich mit dem Thema Hoffnung befasste, insbesondere im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr 2025, sagte Bischof Peter Nguyen Van Vien, Vorsitzender der vietnamesischen Kommission für eucharistische Jugend- und Kinderarbeit: „Hoffnung beschränkt sich nicht auf die Bedeutung einer geistlichen Tugend, sondern bedeutet hier auch Licht und Orientierung für die Mission der Erziehung und Begleitung der Jugend von heute“.

Der Generalsekretär der Bewegung, Pfarrer John Le Quang Viet, fasste die Ergebnisse und Früchte, aber auch die Schwierigkeiten und Sorgen der letzten Jahre zusammen und wünschte sich mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung von den Bischöfen und Pfarrern der einzelnen Diözesen und Gemeinden, damit die Bewegung wirklich zu einem „Reservoir“ für die Zukunft der vietnamesischen Kirche wird.

Ein sehr gutes Zeichen für die vietnamesische Kirche ist die Tatsache, dass viele Kleine und Große Priesterseminare sowie Bildungshäuser der Männer- und Frauenorden die Ausbildung von Grubbenleitern und Betreuern der Bewegung in ihr Ausbildungsangebot aufgenommen haben. Auf der Konferenz wurde zudem die Hoffnung geäußert, dass sich dieses Engagement auf das ganze Land ausdehnt und dass die Bischöfe der Diözesen Seminaristen und junge Priester ermutigen, sich aktiv mit der Eucharistischen Jugendbewegung vertraut zu machen, um die heranwachsende vietnamesische Generation zu begleiten.

Der Anteil junger Menschen in Vietnam ist sehr hoch: Jungen und junge Männer im Alter von 10 bis 24 Jahren machen über 20% der Bevölkerung aus. Die Jugendlichen, die sich der Bewegung anschließen, sind in der Regel Teenager, die wöchentlich den Katechismus und die Sonntagsmesse in den Pfarreien des Landes besuchen. Sie nehmen auch an monatlichen Aktivitäten wie Wohltätigkeitsarbeit und Freizeitaktivitäten teil.

Die vietnamesische eucharistische Jugendbewegung ist nach dem Vorbild der weltweiten eucharistischen Jugendbewegung gegründet wurde, die ihren Ursprung in Frankreich hat. Diese Bewegung begann 1929 in Vietnam und fand allmählich eine positive Resonanz bei vietnamesischen Geistlichen und Laien in vielen Regionen. Die pädagogischen Grundlagen der Bewegung sind das Wort Gottes und die Lehren der katholischen Kirche.

(AD-PA) (Fides 17/6/2025)

 

ASIEN/SÜDKOREA - Dokumentarfilm über das Leben des koreanischen Fidei-donum-Priesters Stephan Kim Seong-hyeon in der Mongolei

 

Seoul (Fides) - Das Leben und die Missionsarbeit des koreanischen Priesters Stephan Kim Seong-hyeon in der Mongolei veranschaulicht ein Dokumentarfilm der auf dem YouTube-Kanal der „Korea Catholic Times“ veröffentlicht wurde, und auch die Frage beantworten will: Wer ist eigentlich ein Priester? Es wird die Geschichte des Fidei-Donum-Missionars aus der Diözese Daejeon nacherzählt, der im Mai 2023 im Alter von 55 Jahren plötzlich verstarb.

 

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Pfarrer Stephan ist Mitglied des Säkularinstituts „Istituto del Prado“ und kam 2002 in die Mongolei, wo er die Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ in der Region Khan Uul gründete, bevor er in die Steppe zog, etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, und sich schließlich in Erdenesant niederließ. Hier teilte er den Lebensstil der nomadischen Hirten, lebte in einem Ger, einem typischen mongolischen Zelt, und reiste zu Pferd.

 

Im Jahr 2020 holte Bischof Giorgio Marengo, ein Consolata-Missionar, der kurz zuvor zum Apostolischen Präfekten von Ulaanbaatar ernannt worden war, ihn als Vikar an seine Seite. Drei Jahre lang widmete sich Pfarrer Stephano Kim Seong-hyeon der Seelsorge an den Gläubigen in der Kathedrale und der geistlichen Betreuung der koreanischen Auslandsgemeinde vor Ort, zusätzlich zu allen Bedürfnissen der Präfektur.

 

Der Dokumentarfilm, der von der „Korean Prado Priests Associaton“, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, mitproduziert wurde, befasst sich auch mit der Spiritualität des seligen Antoine Chevrier, dem Gründer des säkularen Männerinstituts. Der Film, der kostenlos online verfügbar ist, ist der zweite Dokumentarfilm, den die „Korea Catholic Times“ über das Leben des Missionars produziert hat.

 

Letztes Jahr produzierte die katholische Zeitung zusammen mit der Diözese Daejeon einen Film mit dem Titel „Wind of the Prairie - The Last Lecture of a Mongolian Missionary“. Der Film wurde dafür gelobt, dass er Aspekte der Spiritualität von Pfarrer Stephan Kim Seong-hyeon hervorhebt, und wurde bei den 34. „Korea Catholic Mass Media Awards“ in der Kategorie Internetradio ausgezeichnet.

(F.B.) (Fides 17/6/2025)

 

AMERIKA/HAITI - Humanitäre Lage ist katastrophal: Menschen geben die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht auf

 

Pourcine-Pic Makaya (Fides) - „Hinter jeder Zahl steht ein Mensch, dessen Leid unermesslich ist: Kinder, Mütter, ältere Menschen, von denen viele gezwungen waren, ihre Heimat mehr als einmal zu verlassen, oft nur mit den Kleidern, die sie trugen, und die nun unter Bedingungen leben, die weder sicher noch zumutbar sind“, so Amy Pope, Generaldirektorin der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationan, nach der Veröffentlichung des Berichts am 11. Juni, aus dem hervorging, dass derzeit fast 1,3 Millionen Menschen aufgrund der Gewalt in Haiti aus ihren Häusern vertrieben wurden, die höchste Zahl in der Geschichte des Landes von 11,5 Millionen.

Allein im ersten Quartal 2025 wurden weitere 1.600 Menschen von kriminellen Banden getötet - und tausend verletzt -, wobei mehrere Massaker jeweils Dutzende von Menschenleben forderten. Port-au-Prince bleibt das Epizentrum der Krise, aber die Gewalt der Banden breite sich weit über die Hauptstadt hinaus aus, so die IOM. Jüngste Angriffe in den nordwestlichen Departements Centre und Artibonite sollen Hunderttausende von Einwohnern zur Flucht gezwungen haben, von denen viele jetzt in Notunterkünften unter äußerst prekären Bedingungen lebten. In Artibonite, dem größten der 10 Departements des Landes, habe die Gewalt allein in der Gemeinde Petite Rivière mit rund 200.000 Einwohnern mehr als 92.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Noch alarmierender sei die Lage im Departement Centre. In Städten mit weniger als 200.000 Einwohnern wie Mirebalais und Saut-d'Eau habe sich die Zahl der Menschen, die auf der Flucht sind, innerhalb von nur zwei Monaten von rund 68.000 auf über 147.000 mehr als verdoppelt. Viele Menschen lebten nun ohne Zugang zu medizinischer Versorgung, sauberem Wasser und Schulen, so dass bereits gefährdete Familien ums Überleben kämpfen müssen, so die IOM. Da immer mehr Menschen gezwungen seien, aus dem Land zu fliehen, nehme die Zahl der spontan entstehenden Camps für vertriebene Personen weiter zu. Seit Dezember sei die Zahl dieser Lager von 142 auf 246 gestiegen.

In diesem Klima des Leidens, des Schmerzes, der Krise und der Verlassenheit fehlt es nicht an Initiativen zugunsten der Bevölkerung. Eine davon ist „Let's Move for Haiti“, ein Lauf im Park des Flusses Gesso-Stura, der am Mittwoch, den 2. Juli, von einer Gruppe von Freunden und Unterstützern von Pater Massimo Miraglio organisiert wird. Der italienische Kamillianermissionar aus Borgo San Dalmazzo bei Cuneo lebt und arbeitet seit fast zwanzig Jahren in Haiti, in einer der ärmsten Regionen Mittelamerikas. Der gesamte Erlös der Veranstaltung kommt dem Projekt „Ein Netz von Wegen für die menschliche und wirtschaftliche Entwicklung“ zugute, das der Missionar seit einigen Monaten in der Pfarrei Pourcine/Pic Makaya, deren Pfarrer er ist, durchführt. Pater Massimo hatte das Ende der ersten Phase der Reinigung und Instandhaltung einiger Wege angekündigt, damit sich die Menschen sicherer und schneller fortbewegen können und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Gebiets gefördert wird.

„Heute“, schreibt Pater Massimo, “befinden wir uns in den ersten Tagen der Abschlussprüfungen für das Schuljahr 2024-25 in der Grundschule der Pfarrei Pourcine-Pic Makaya. Ein weiteres Jahr geht mit Genugtuung zu Ende, aber es bleibt noch so viel zu tun“. Neben der Schule werden auch die anderen von dem Missionar initiierten Projekte weitergeführt, wie die Alphabetisierungskurse für Erwachsene, das Gästehaus, die Wiedereinführung des Kaffeeanbaus, die Bohnenplantagen, das Aquädukt sowie die vielen Aktivitäten des Gemeinschaftslebens.

Dem IOM-Bericht zufolge ist schätzungsweise fast die Hälfte der Bevölkerung in Haiti auf humanitäre Hilfe angewiesen, vor allem in Form von Nahrungsmitteln, Unterkünften, Hygiene- und Gesundheitsversorgung sowie Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Trinkwasser und Strom. Was die Sicherheit betrifft, so wurde die örtliche Polizei durch mehrere hundert Soldaten einer internationalen Unterstützungsmission verstärkt, die von der kenianischen Militärpolizei geleitet wird und sich aus Truppengruppen aus mittelamerikanischen und karibischen Ländern zusammensetzt.

„Ohne sofortige Finanzierung und Zugang werden Millionen von Menschen weiterhin in Gefahr sein“, so Amy Pope. Die Vertreterin der IOM ist der Ansicht, dass humanitäre Hilfe unerlässlich ist, aber dies sei nicht das Einzige, was benötigt werde. „Wir müssen jetzt handeln. Die Stärke des haitianischen Volkes ist inspirierend, aber Widerstandsfähigkeit kann nicht ihre einzige Zuflucht sein. Diese Krise darf nicht die neue Normalität werden”, so die IOM-Generaldirektorin abschließend.

(AP) (Fides 17/6/2025)

 

AMERIKA/CHILE - Kapelle des heiligen Franz von Assisi in Curacautí erneut durch Brandstiftung verwüstet

 

Santiago de Chile (Fides) - „In tiefer Trauer“ ist die Diözese Temuco mit der katholische Gemeinde von Curacautín verbunden, wo „ein weiterer Brandanschlag die Kapelle des heiligen Franz von Assisi in der Stadt Radalco verwüstet hat“. Der Brandanschlag, der sich in den letzten Tagen mitten in der Nacht ereignete, ist der zweite auf die Kapelle der Pfarrei San Pedro de Curacautín: Das Gebäude war bereits 2023 zerstört worden. Die Kapelle wurde wieder aufgebaut, doch heute ist von diesem Ort des Gebets nur noch Asche übrig.

 

Angesichts dieser neuen Gewalttat, so heißt es in einer Mitteilung der Diözese, drückte Bischof Jorge Concha Cayuqueo seine Verbundenheit aus und lud alle Gläubigen ein, sich im Gebet für den Frieden zu vereinen: „Das Feuer in der Kapelle des heiligen Franz von Assisi ist ein schwerer Schaden für das Leben der christlichen Gemeinschaft und der Menschen in diesem Ort. Für die Katholiken ist sie ein Ort der Anbetung, aber sie hat schon immer der gesamten Gemeinschaft, unabhängig vom religiösen Glauben, Hilfe geleistet“.

 

„Es handelt sich um eine sehr fleißige Gemeinde, die in den letzten Monaten zusammengekommen war, um ihre Kapelle wieder aufzubauen. Heute erleidet sie wieder einmal einen Totalverlust. Aber wir vertrauen auf den Glauben“, so der Pfarrer von Curacautín, Pater Víctor Núñez.

 

Das Gebiet von Temuco ist Schauplatz des so genannten „Mapuche-Konflikts“, bei dem sich die Mapuche-Gemeinschaften und der chilenische Staat gegenüberstehen. Im Mittelpunkt des Konflikts stehen Fragen zu Landbesitz Autonomie und indigener Kultur. Das von der Diözese herausgegebene Kommuniqué endet mit einem Aufruf zum Frieden: „Wir erheben unsere Stimme, um alle Gewalttaten abzulehnen, die die Räume des Glaubens, der Begegnung und des Gebets bedrohen. Wir laden die gesamte Diözesangemeinschaft und alle Menschen guten Willens ein, sich im Gebet für unsere Brüder und Schwestern von Radalco, für den Frieden in Araucanía und für den gegenseitigen Respekt, der es uns ermöglicht, in Geschwisterlichkeit zusammenzuleben, zu vereinen. Der heilige Franz von Assisi, der Schutzpatron dieser Kapelle, möge für seine Gemeinschaft Fürsprache einlegen und uns mit seinem Geist des Friedens, der Versöhnung und der Liebe zur ganzen Schöpfung inspirieren“.

(Fides 16/6/2025)

 

OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: “Die Heiligsprechung von Peter To Rot ist ein Beweis dafür, dass das Opfer der Missionare Früchte trägt“

 

Port Moresby (Fides) - Die Heiligsprechung von Peter To Rot, dem ersten Heiligen Papua-Neuguineas, stellt „einen Moment der Freude und des Stolzes für alle Missionare“ Ozeaniens dar, „denn sie ist der Beweis dafür, dass ihr Opfer, ihr Einsatz und ihre Hingabe ‚Früchte‘ getragen haben und weiterhin tragen“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Papua-Neuguinea, Pfarrer Christian Sieland, im Interview mit Fides einen Tag nach der Bekanntgabe des Datums der Heiligsprechung von Peter To Rot.

Der engagierte Katechet setzte auch während des Zweiten Weltkriegs seinen Glaubensdienst fort, obwohl die japanischen Besatzer ihn verboten hatten. Besonders sein Widerstand gegen die Polygamie brachte ihn in Konflikt mit den Machthabern. Er wurde 1945 verhaftet und im Gefängnis durch Vergiftung ermordet. Seine Geschichte, so der Nationaldirektor, sei eine Geschichte, „die für die Weltkirche heute eine Inspiration sein kann, weil sie die Lehren Christi verkörpert“. Während er von der Freude erzählt und davon, wie sich die katholische Glaubensgemeinschaft auf den Moment der Heiligsprechung vorbereiten, erklärt Pater Christian Sieland, was es für die Katholiken, insbesondere für die Katecheten, bedeutet zu sehen, wie eine Schlüsselfigur, „ohne die Papua heute nicht als christliche Nation bezeichnet werden könnte“, zu den Ehren der Altäre erhoben wird.

 

Wie nimmt die katholische Gemeinschaft die Ankündigung der Heiligsprechung auf?

 

Die katholische Gemeinschaft nimmt diese Ankündigung mit großer Freude und Begeisterung auf. Seit vielen Jahren beten die Gläubigen in Papua-Neuguinea für die Heiligsprechung des seligen Peter To Rot. In Ländern wie Italien, Polen oder Spanien erleben die Menschen regelmäßig die Heiligsprechung eines Landsmannes, und mit der Zeit löst eine solche Nachricht nicht mehr die gleiche Begeisterung aus. Aber für unser Land, Papua-Neuguinea, ist die Heiligsprechung von To Rot ein historischer Moment, denn er wird unser erster einheimischer Heiliger sein. Für den gesamten pazifischen Raum ist To Rot ein Glaubensheld und ein Vorbild, dessen Leben und Tugenden für viele Generationen eine Inspiration sind. Deshalb sehen wir alle mit großer Freude und Begeisterung der Heiligsprechung unseres ersten einheimischen Heiligen entgegen.

 

Was bedeutet die Heiligsprechung von To Rot für die Missionare auf der Insel?

 

Sicherlich ist es ein großer Moment der Freude für sie alle. In weniger als 150 Jahren sind die Missionare, von den „Pionieren“ bis zu den heute aktiven, dem großen Sendungsauftrag Christi gefolgt: Geht in alle Welt und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes tauft. Peter To Rot wurde weniger als 50-60 Jahre nach der ersten Verkündigung des Evangeliums unter seinem Volk, die Tolai, zum Märtyrer. Sein vorbildliches Leben als christlicher Schüler - er hatte sogar das Priesteramt in Erwägung gezogen - und später als Katechet, sein Engagement für seine Frau und seine Familie in einer polygamen Gesellschaft haben bewiesen, dass das Opfer und die Hingabe der ersten Missionare, nicht nur das Wort zu säen, sondern auch verantwortungsbewusste, gewissenhafte und tugendhafte Menschen auszubilden, im Leben vieler Menschen wirklich gute Früchte getragen haben. Das außergewöhnlichste Beispiel für einen verantwortungsbewussten, gewissenhaften und tugendhaften jungen Menschen war eben To Rot, der das Evangelium annahm und wollte, dass das Licht des Evangeliums seine Kultur, sein Leben und die Herzen seines Volkes durchdringt und verändert. Wir können daher sagen, dass diese Heiligsprechung für alle unsere Missionare ein Moment der Freude und des Stolzes ist, denn sie ist der Beweis dafür, dass ihr Opfer, ihr Einsatz und ihre Hingabe Früchte getragen haben. Heute ist Papua-Neuguinea zu über 90 Prozent christlich, obwohl nur ein Drittel davon katholisch ist. Aber wir wären heute keine überwältigend christliche Nation, wenn unsere Missionare nicht so grundlegende Arbeit geleistet hätten. Heute ist Papua-Neuguinea zu über 90 Prozent christlich, obwohl nur ein Drittel davon katholisch ist. Aber wir wären heute keine überwiegend christliche Nation, wenn unsere Missionare nicht so grundlegende Arbeit geleistet hätten.

 

Wie werden die Vorbereitungen für die Zeremonie konkret ablaufen?

 

Die Vorbereitungen für die Zeremonie werden je nach Region auf unterschiedliche Weise stattfinden. Die lebhaftesten und freudigsten Feierlichkeiten werden sicherlich in Rabaul, der Heimatdiözese von Peter To Rot, stattfinden. Jetzt, da wir das Datum der Heiligsprechung kennen, das gestern von Papst Leo XIV. bekannt gegeben wurde, beginnen wir mit den Vorbereitungen für das Programm. In meiner Pfarrei werden wir alle Katechetinnen und Katecheten aus den zehn so genannten Außenstationen in unsere Hauptpfarrkirche einladen, und wir werden gemeinsam feiern, indem wir uns mit dem Leben von To Rot befassen, gemeinsam essen und die Heiligsprechungsmesse live im Fernsehen verfolgen. Das Fest von Peter To Rot, das auf den 7. Juli fällt, wird von mehreren Gemeinden gefeiert, während andere es verschieben und mit dem Jubiläum der Katechisten verbinden, das vom 26. bis 28. September stattfindet.

 

Was hält die Kirche von Papua-Neuguinea von der Tatsache, dass ihr erster Heiliger ein Katechet ist?

 

Die allgemeine Auffassung ist, dass dies das Beste ist, was unserer Kirche passieren konnte: dass ein Laie und Katechet zum ersten Heiligen unserer jungen Nation erklärt wird. Unsere Kirche ist in erster Linie eine Kirche, die durch das Opfer der ersten Katecheten entstanden ist, die Seite an Seite mit den ersten Missionaren Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten. Sie waren nicht nur Übersetzer, sondern auch Lehrer für Grund- und Allgemeinwissen in einem Volk, das noch nie eine schriftliche Kultur kannte. Keine leichte Aufgabe, da auf der Insel nur eine mündliche Kommunikationskultur herrschte. Oft wurden Katechisten ausgebildet und im Voraus in unbekannte und unerforschte Gebiete geschickt, um die Menschen auf die Ankunft der Missionare vorzubereiten. Viele dieser jungen Männer blieben in den Missionsgebieten, wurden von den Stämmen adoptiert, heirateten und bekamen Kinder, und die meisten von ihnen kehrten nie wieder an ihren Geburtsort zurück. Heute stammen viele unserer einheimischen Priester aus Familien von Katecheten. Ich würde daher sagen, dass die Heiligsprechung von To Rot, einem Laien und Katechisten, eine Vorsehung ist und auch den Ursprung und das Wesen unserer Ortskirche widerspiegelt, die auf dem unentgeltlichen Dienst der Katechisten aufgebaut ist, die unverzichtbare Mitarbeiter aller Priester in unserem Land waren und immer noch sind. Ohne meine 14 Katechetinnen und Katecheten könnte ich mich nicht um meine große Pfarrei mit 10 Gemeinden kümmern. Peter To Rot wurde zum Hirten seiner Herde, als alle Priester und Ordensleute seiner Zeit von den Japanern in Gefangenenlagern interniert wurden. Er wurde zu einem Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zu einer Zeit, als alle anderen Angst hatten, den Glauben zu bezeugen. Daher bin ich mir sicher, dass alle unsere Ordensleute und Laien glücklich und stolz sind, dass ein Katechet unser erster Heiliger wird.

 

Was kann die Geschichte von To Rot die Weltkirche lehren?

 

Ich denke, die Geschichte von To Rot kann eine Inspiration für die Weltkirche sein, weil er die Lehren Christi verkörperte. Er folgte Christus nach, nahm sein Kreuz auf sich und verlor sein Leben um Christi willen. Sein Leben und sein Martyrium spiegeln sich besonders in einer Passage aus dem Lukasevangelium wider, da Peter To Rot mit einigen Mitgliedern seiner eigenen Familie, seiner eigenen Kultur und Tradition zu kämpfen hatte, bis er schließlich sein Leben für die Liebe Christi gab. Er war ein echter Jünger Jesu. Seine Geschichte lehrt uns den Glauben und den Mut, im Angesicht des Bösen zu widerstehen und gegen die Kultur des Todes zu kämpfen, die uns heute auf so viele Arten umgibt. Sein Leben lehrt uns, nicht das zu fürchten, was den Körper töten kann, sondern die Seele.

 

(F.B.) (Fides, 14/6/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 14.06.2025

ASIEN/INDONESIEN - Bischof der Molukken nutzt TikTok für die Verkündigung des Glaubens

 

Amboina (Fides) - „Die geographischen Schwierigkeiten der riesigen Molukken-Inseln sind zum Beispiel kein Hindernis mehr: Dank der Technologie ist die Entfernung kein ernsthaftes Problem mehr, wir haben eine Brücke, die die gesamte katholische Glaubensgemeinschaft der Diözese Amboina vereint“, sagt der Bischof von Amboina, Seno Ngutra, gegenüber Fides. In einer Diözese, die aus unzähligen kleinen Inseln besteht, nutzt er Massenmedien und soziale Medien als Mittel der Verbindung in der pastoralen Arbeit.

Diese Mittel ersetzen jedoch nicht den menschlichen Kontakt und die direkte Beziehung zu den verschiedenen Gemeinschaften, weshalb der Bischof viel reist: er feiert Messen und spendet die Sakramente in den Pfarreien, die über den Molukken-Archipel im Osten Indonesiens verstreut sind. Auf diesen Inseln, wo die Evangelisierung 1546 mit dem Wirken des portugiesischen Missionars Franz Xaver begann, zählt die Diözese Amboina, die den gesamten Archipel umfasst, bei mehr als drei Millionen Einwohnern (Christen und Muslime) 117 000 Katholiken, die sich auf 64 Pfarreien verteilen. Auch aufgrund ihrer geografischen Lage „sind die Pfarrgemeinden aufgerufen, ihre Autonomie und Unabhängigkeit zu wahren, nicht nur in Bezug auf die Verwaltung, sondern auch in Bezug auf das pastorale und geistliche Leben“, betonte Bischof Ngutra.

Jede Pfarrei, auch die in abgelegenen Gebieten, erklärt der Bischof, werde deshalb auf diesem Weg der Autonomie - die immer in gegenseitiger Gemeinschaft gelebt wird - ermutigt, in den drei Bereichen der Seelsorge aktiv zu werden: Liturgie, Katechese und karitative Werke. Und dort, wo es besondere Bedürfnisse gibt, wird der Bischof selbst aktiv und sensibilisiert die Spender, die die Kirche in ihrer Entwicklung unterstützen wollen. Die Gemeinde, der die Spenden zukommen, antwortet den Spendern mit einer Nachricht oder einer Videobotschaft per Smartphone: „Auch wenn es sich um eine einfache Geste handelt, sind die Spender sehr glücklich, denn sie fühlen sich gewürdigt und freuen sich“, bemerkt der Bischof und fügt eine weitere nützliche Funktion der modernen Technologie hinzu.

Bischof Ngutra ist überzeugt vom „großen Potenzial der sozialen Medien für die Verbreitung des Glaubens in einem Inselstaat wie dem unseren. Die Medien haben einen großen Einfluss auf das menschliche Leben. Sie können negative Auswirkungen haben, aber sie können auch ein außerordentliches Mittel der Verkündigung sein“, sagt er. Seit seiner Zeit als Priester war Bischof Ngutra daran gewöhnt, die Technologie in seinem seelsorgerischen Dienst zu nutzen, indem er verschiedene digitale Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, WhatsApp und TikTok, das bei jungen Menschen sehr beliebt ist, nutzte.

Diese Gewohnheit setzt sich fort: jetzt teilt der Bischof regelmäßig jeden Morgen seine täglichen Glaubensimpulse, die als „Geistliche Morgentautropfen“ bekannt sind und von den Gläubigen, Priestern, Ordensleuten und Jugendlichen im ganzen Gebiet gesehen werden. Und am Abend veröffentlicht er „den Segen zur Nacht“ in Form von kurzen Videos, die Aspekte des geistlichen Lebens beleuchten. Seine Nachrichten in den sozialen Medien werden von den Gläubigen der Diözese Amboina von vielen Menschen sehnlichst erwartet, die das kurze tägliche Wort ihres Pfarrers freudig annehmen.

In den letzten Wochen hat der Bischof begonnen, auch auf TikTok Inhalte zu Glaubensfragen und Katechese zu bestimmten Themen anzubieten. „Junge Menschen verbringen viel Zeit in der digitalen Welt. Wenn wir sie auf diesen Plattformen nicht ansprechen, verpassen wir die Gelegenheit, die Frohe Botschaft des Evangeliums weiterzugeben“, sagt er. Er will den Nutzern der sozialen Medien damit die Nähe ihres Bischofs vermitteln. „Selbst bei der Wahl zum Bischof von Amboina habe ich die Nachricht von der Ernennung über die Zoom-Plattform erhalten“, erinnert er sich. „Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass Medien und digitale Technologien ein wichtiger Bestandteil der Verkündigung und des Dienstes für die Neuevangelisierung sein werden“, bemerkt er. Heute nennen ihn die Gläubigen den „Online-Bischof“, weil er, wie sie sagen, „durch diese Plattformen die Botschaft Christi wirklich näher an die Herzen der Menschen bringt“.

 

(PA) (Fides 13/6/2025)


SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni

Zwangsarbeit von Kindern nimmt weltweit zu

SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotografin:Alea Horst
SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotografin:Alea Horst

10.06.2025

 

(München/ots) - Pandemien, Klimakatastrophen, Kriege - die sich überlappenden globalen Krisen zwingen immer mehr Kinder zur Arbeit unter Zwang. Darauf machen die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni aufmerksam. Derzeit leisten weltweit mehr als 3,3 Millionen Kinder Zwangsarbeit.

 

"Zwangsarbeit ist eine der schlimmsten Formen von Kinderarbeit. Die Haupttreiber sind Armut, Diskriminierung und Geschlechterungleichheit. Wir müssen stärkere Unterstützungssysteme schaffen, die Kinder vor Ausbeutung und Missbrauch schützen. Jedes Kind hat das Recht, zur Schule zu gehen und in Sicherheit aufzuwachsen", sagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 12.06.2025

AFRIKA/SUDAN - Die Region Kordofan ist erneut Hauptschauplatz des Konflikts

 

Khartum (Fides) - Kordofan ist zum Hauptschauplatz des Krieges geworden, in dem die sudanesischen Streitkräfte (SAF) seit Dezember 2023 gegen die Rapid Support Forces (RSF) kämpfen.

Die Region umfasst drei Bundesstaaten: Nord-Kordofan, Süd-Kordofan und West-Kordofan. Ihre strategische Bedeutung ergibt sich aus der Tatsache, dass sie im Zentrum des Sudan liegt und die Provinz Darfur, die westliche Region des Landes, die die Hochburg der RSF ist, von den östlichen Gebieten trennt, aus denen die Armee in jüngster Zeit die paramilitärischen Kräfte der RSF, insbesondere aus dem Raum Khartum, vertrieben hat.

Aus diesem Grund hat die Armee große Truppen in Kordofan stationiert, die auch über leicht zugängliche Nachschublinien verfügen. SAF-Soldaten rücken entlang der Saderat-Straße vor und versuchen, Bara einzunehmen, die größte von der RSF kontrollierte Stadt in Nord-Kordofan. Unterdessen griff die RSF Stellungen der Regierung in Babanusa in West-Kordofan an.

Für die RSF bedeutet der Verlust der Kontrolle über Kordofan, dass sie den Weg für ihre Gegner nach Darfur frei macht. Aus diesem Grund haben die Paramilitärs unter der Führung von Mohamed Hamdan „Hemedti“ Dagalo eine allgemeine Mobilisierung angeordnet, um der Offensive der SAF zu begegnen.

Es gibt auch Berichte über Drohnenangriffe sowohl durch die Armee als auch durch Paramilitärs. Drohnen der SAF griffen Stellungen der RSF in den Städten Bara und Gabrat al-Sheikh, nördlich und nordwestlich von Obeid, der Hauptstadt von Nord-Kordofan, sowie in Nyala, der Hauptstadt von Süd-Darfur und dem Nervenzentrum der RSF, an. Während Drohnen der RSF Stellungen der Armee in El Obeid, das vom Militär kontrolliert wird, aber von der RSF umzingelt ist, unter Beschuss nahmen.

Der Konflikt hat zunehmend auch eine internationale Dimension. Die SAF beschuldigt die RSF, die von der libyschen Nationalarmee von Khalifa Haftar unterstützt wird, Grenzposten im Dreiländereck zwischen Libyen, Ägypten und dem Sudan angegriffen zu haben.

In einer Mitteilung beschuldigte das sudanesische Außenministerium auch die Vereinigten Arabischen Emirate, den Angriff zu unterstützen, und bezeichnete ihn als „gefährliche Eskalation“ und „klare Verletzung des Völkerrechts“. „Die sudanesisch-libysche Grenze ist seit langem ein wichtiger Korridor für Waffen und Söldner, die terroristische Milizen unterstützen, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert und von Haftars Truppen und mit ihnen verbundenen terroristischen Gruppen koordiniert werden“, so das Ministerium.

Der libysche General, der von den Emiraten, aber auch von Ägypten unterstützt wird, das auch ein wichtiger Unterstützer der SAF ist, diese Anschuldigungen zurück.

(L.M.) (Fides 11/6/2025)

 

ASIEN/CHINA - Joseph Lin Yuntuan ist der neue Weihbischof von Fuzhou

 

Von Gianni Valente

 

Fuzhou (Agenzia Fides) - Am heutigen Mittwoch, den 11. Juni 2025, dem Fest des heiligen Apostels Barnabas, wurde der 73jährige Bischof Joseph Lin Younan offiziell als Weihbischof von Fuzhou in der chinesischen Provinz Fujian anerkannt und in sein Amt eingeführt. Dies teilt das Presseamt des Heiligen Stuhls mit, das darauf hinweist, dass der Papst den Bischof „im Rahmen des Dialogs im Hinblick auf das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China“ am 5. Juni 2025, zum Weihbischof von Fuzhou (Provinz Fujian, China) ernannte. Dies ist die erste Ernennung eines chinesischen Bischofs durch den derzeitigen Papst, weniger als einen Monat nach Beginn seines Pontifikats.

Weihbischof Lin Yuntuan wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.

Die offizielle Anerkennung von Bischof Joseph Lin Yuntuan im Amt als Weihbischof der Diözese Fuzhou war ein lang erwartetes Ereignis in der örtlichen Glaubensgemeinschaft. Bislang hatten die Behörden und der chinesische Regierungsapparat das bischöfliche Amt von Bischof Lin nicht anerkannt.

Die Zeremonie zur Amtseinführung wurde von Bischof Vincenz Zhan Silu von Mindong, geleitet, der im vergangenen Oktober auch an der Bischofssynode in Rom teilgenommen hatte.

Während der Zeremonie erklärte Weihbischof Lin, dass er der Verfassung treu bleibe und allen helfen wolle, das Land und die Kirche zu lieben, das Evangelium zu verkünden und die Einheit des Landes in Harmonie zu fördern, indem er den Kriterien der „Sinisierung“ folge. An der feierlichen Zeremonie nahmen auch Vertreter der Bischofskonferenz, der Patriotischen Vereinigung und des Komitees für religiöse Angelegenheiten der Provinz teil.

Nach der Einführungszeremonie wurde eine Heilige Messe gefeiert, die von Bischof Joseph Cai Bingrui von Fuzhou geleitet wurde. Es konzelebrierten Bischöfe aus den Diözesen der Provinz Fujian: neben Bischof Zhan Silu auch Bischof Lin Yuntang und Bischof Wu Yishun aus Minbei. Rund 80 Priester und mehr als 200 Oredensfrauen und Laiengläubige waren anwesend.

Der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, erklärte in Rom: „Wir freuen uns, dass heute, anlässlich der Amtsübernahme des Weihbischofs von Fuzhou durch Giuseppe Lin Yuntuan, sein bischöfliches Amt auch für zivilrechtliche Zwecke anerkannt wird.“ Er sprach von einem „wichtigen Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Diözese“, der aus dem fortlaufenden Dialog mit den chinesischen Behörden hervorgehe.

Weihbischof Lin Yuntuan, heißt es in der offiziellen Verlautbarung des Presseamts des Heiligen Stuhls, wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.

Die Leitung der Diözese Fuzhou hatte am 23. Januar Bischof Joseph Cai Bingrui offiziell übernommen, nachdem er zuvor Bischof der Diözese Xiamen gewesen war. „Papst Franziskus“, so berichtete das Bulletin des Presseamtes des Heiligen Stuhls damals, „hat seine Kandidatur im Rahmen des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China gebilligt und Joseph Cai am 15. Januar 2025 zum Bischof von Fuzhou ernannt“ und ihn damit von Xiamen in das neue Bistum versetzt . Beide Diözesen befinden sich in der Küstenprovinz Fujian.

Während der Amtseinführungszeremonie, die ebenfalls von Bischof Vincenzo Zhan Silu geleitet wurde, wurde betont, dass die Versetzung mit dem Einverständnis des Bischofs von Rom erfolgt, und es wurde ein vom „Kollegium der chinesischen Bischöfe“ verfasstes Schreiben zur Anerkennung der Versetzung verlesen.

 

 

Die Diözese Fuzhou

 

Der Weg der katholischen Glaubensgemeinschaft in Fuzhou war in den letzten Jahrzehnten von Leid und Beeinträchtigungen geprägt, die auch zu Spaltungen geführt haben.

Vor der Ernennung von Bischof Cai Bingrui war der Bischofssitz von Fuzhou seit dem 14. April 2023 dem Tag, an dem Bischof Peter Lin Jiashan im Alter von 88 Jahren verstarb, vakant.

Am 9. Juni 2020 war die Bischofsweihe von Peter Lin Jiashan von den chinesischen politischen Behörden offiziell anerkannt. Vor dem offiziellen Einführungsakt hatte Erzbischof Lin sich in einem Brief an die Priester und Ordensfrauen gewandt, in dem er unter anderem mitteilte, dass er die Anerkennung der der Regierung unterstellten Gremien akzeptiert habe, weil er "die Einheit" in der Diözese anstrebe und nach dem Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl von 2018 und den von den vatikanischen Dikasterien 2019 veröffentlichten "pastoralen Leitlinien" die "Bedingungen" für das Voranschreiten auf dem Weg der Versöhnung vollständig erfüllt seien. Lin versicherte, dass der Akt der öffentlichen Formalisierung seines bischöflichen Amtes in vollem Einklang mit dem Glaubensbekenntnis der "einen, heiligen, katholischen und apostolischen" Kirche stehe und forderte alle Getauften auf, "in einem Geist der Einheit und der Gemeinschaft zu leben, den Weg der Versöhnung durch gegenseitige Akzeptanz und Nachsicht zu gehen und Angriffe und Urteile zu vermeiden, die Zwietracht schüren, um in Jesus Christus eins zu sein".

(Fides 11/6/2025)

 

ASIEN/MYANMAR - Feindesliebe in Zeiten des Krieges: Kirchliche Bewegungen begehen Heilig-Jahr-Feiern in Myanmar

 

Yangon (Agenzia Fides) - „Liebe deinen Nächsten, liebe zuerst, liebe deine Feinde“. Es sind die Worte des Evangeliums, es sind die Worte Christi, und es sind die Worte, die jeder Christ im Kontext von Myanmar, das von Leid, Gewalt, Schmerz, Konflikten, Überlebenskampf und Vertreibung geprägt ist, zu leben aufgerufen ist. Es sind Worte, die den Verstand und die Herzen der burmesischen Katholiken erfüllen, die Pfingsten als einen Moment tiefgreifender geistlicher Erneuerung in ihrem „Hier und Jetzt“ erlebten. Wie kann der Geist Gottes im heutigen Myanmar empfangen und gelebt werden, fragten sich die Mitglieder der kirchlichen Bewegungen und Vereinigungen, die in der „St. Mary's Cathedral“ in Yangon versammelt waren, um anlässlich des Pfingstfestes die „Heilig-Jahr-Feiern der kirchlichen Bewegungen“ zu begehen.

Am 7. und 8. Juni nahmen zahlreiche Familien und viele Jugendliche an der Heilig-Jahr-Feier teil, zu der Mitglieder verschiedener lokaler und internationaler kirchlicher Vereinigungen und Bewegungen aus allen Teilen des Landes zusammenkamen. Trotz vieler Schwierigkeiten machten sich die Gläubigen auf den Weg, bewegt von der Freude, die Begegnung mit Christus gemeinsam zu erleben, der die Kraft gibt, dem Bösen und dem durch Gewalt verursachten Leid nicht zu erliegen. Unter ihnen waren viele Laiengläubige, die unter anderen der Kongregation des Heiligen Vinzenz von Paul, der Fokolar-Bewegung, der ökumenischen katholischen Vereinigung „Fondacio“ angehören.

Die Gläubigen schritten durch die Heilige Pforte und gestalteten die Feier mit Gesang und Gebet. Die von den einzelnen Bewegungen ausgewählten Vertreter stellten ihre Bewegungen und Aufgaben vor und berichteten von ihren Erfahrungen und Aktivitäten, wie z.B. der Hilfe für die Armen, den Krankenbesuchen, dem Gebet in der Gemeinschaft und der Betreuung der Vertriebenen. In dem schwierigen aktuellen Kontext fanden sich die Gläubigen als ein Volk von Gläubigen wieder, das, beseelt vom Heiligen Geist, der die verschiedenen Charismen Leben inspiriert, das evangelische „Salz, Licht und Sauerteig“ in jeder Lebenssituation und in jedem Winkel des Landes ist, selbst inmitten von Not und Gewalt. Das Vorhandensein von Bewegungen und organisierten Vereinigungen von Gläubigen erweist sich als ein Geschenk Gottes, insbesondere für den Weg des Glaubens und für das tägliche Leben von Familien und Jugendlichen, die unter der weit verbreiteten Unsicherheit aufgrund des Krieges und des jüngsten Erdbebens leiden. Die Katholikin Winny von der Fokolar-Bewegung erinnerte in ihrem Beitrag die Anwesenden daran, dass „die Liebe zum Nächsten zu Hause beginnt“ und dass man bei allen Schwierigkeiten, die das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigen, den Blick auf Christus, den Herrn, richten muss, der am Kreuz hängt.

In der Kathedrale konnten die Gläubigen das Allerheiligste Sakrament anbeten und die Beichte ablegen. Es folgte die Eucharistiefeier unter dem Vorsitz von Bischof des Weihbischof der Erzdiözese Yangon, Francis Than Tun. Raymond Wai Lin Tun, ebenfalls Weihbischof von Yangon, betonte in der Predigt, dass die kirchlichen Bewegungen „das Evangelium in der Gemeinschaft mit dem Geist der persönlichen spirituellen Erneuerung und der Verkündigung des Evangeliums leben“, und zwar durch Erfahrungen in der Katechese, im Gemeinschaftsleben, in der Solidarität und im Dienst an den Mitmenschen. Sie spielten eine wichtige Rolle für die Kirche in Myanmar, weil sie „lebendige Zeugen Christi“ sind, so der Bischof der beonte, wie wichtig es ist, „eins mit der Kirche zu sein“.

Unter den Anwesenden überbrachte Prälat Andrea Ferrante, Geschäftsträger der Apostolischen Nuntiatur in Myanmar, Grüße und Segenswünsche von Papst Leo XIV. und bat um Gebete für ihn und seinen Dienst. Dann rief er dazu auf, im Gebet des verstorbenen Papst Franziskus zu gedenken, der so viel für Myanmar gebetet hat. „Die Gabe des Geistes schenkt Leben; der Heilige Geist bringt uns neues Leben, Liebe, Frieden und Freiheit“, sagte er und lud zu Gesten der Verbundenheit mit den Gläubigen ein, die aufgrund der Unsicherheit und des Erdbebens nicht anwesend sein konnten.

(PA) (Fides 11/6/2025)

 

ASIEN/CHINA - Weihbischof von Fuzhou ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Am heutigen Mittwoch, den 11. Juni 2025, wurde Bischof Joseph Lin Younan als Weihbischof von Fuzhou anerkannt und in sein Amt eingeführt, den der Papst im Rahmen des Dialogs im Hinblick auf das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China am 5. Juni 2025, zum Weihbischof von Fuzhou (Provinz Fujian, China) ernannte.

Weihbischof Lin Yuntuan wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.

 

(EG) (Fides 11/06/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 11.06.2025

AFRIKA/KENIA - Influencer stirbt in Untersuchungshaft: Bischöfe fordern Aufklärung des mysteriösen Todes von Albert Ojwang

 

Nairobi (Fides) - „Wir sind zutiefst beunruhigt über den tragischen und mysteriösen Tod von Albert Ojwang, der sich während seiner Untersuchungshaft ereignete. Sein Tod ist nicht nur ein persönlicher Verlust für seine Familie, sondern auch eine schmerzhafte Wunde für unser nationales Gewissen und eine Erinnerung an die dringende Notwendigkeit der Rechenschaftspflicht in unserem Justizsystem“, so die Kenianische Bischofskonferenz (KCCB) in einer Stellungnahme, in der sie Klarheit über den Tod von Albert Ojwang, einem 31-jährigen Lehrer und Social-Media-Influencer, zu fordern, der am 8. Juni in Untersuchungshaft starb.

Er war am 6. Juni in Kakot, im Verwaltungsbezirk Homa Bay, festgenommen worden, weil er in einem Social-Media-Posting angeblich den stellvertretenden Generalinspektor Eliud Lagat verleumdet haben soll. Er wurde über 350 Kilometer zur zentralen Polizeistation in Nairobi gebracht und dort wegen verleumderischer Veröffentlichungen im Rahmen der Gesetze über Cyberkriminalität angeklagt. Am 8. Juni wurde Ojwang bei einer Routinekontrolle bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden, offenbar mit Kopfverletzungen. Die Polizei erklärte, er habe Selbstmord begangen, nachdem er seinen Kopf wiederholt gegen die Zellenwand geschlagen hatte, und wurde bei seiner Ankunft im Mbagathi-Krankenhaus für tot erklärt. Der Anwalt der Familie berichtete, dass an Ojwangs Körper schwere körperliche Verletzungen festgestellt wurden, darunter Schwellungen am Kopf, Prellungen und Blutungen aus Nase und Mund, die nicht mit der Darstellung der Polizei übereinstimmen.

Unterdessen hat der Generalinspekteur der Polizei sechs diensthabende Beamte der zentralen Polizeistation von Nairobi vorübergehend vom Dienst suspendiert, bis die genauen Umstände von Ojwangs Tod geklärt sind.

„Wir sprechen der Familie und den Angehörigen des verstorbenen Albert Ojwang unser tiefstes Beileid aus. Wir teilen ihre Trauer und die berechtigte Forderung der Öffentlichkeit nach Wahrheit und Gerechtigkeit“, heißt es in der Erklärung der Bischöfe weiter.

„Wir unterstützen nachdrücklich die Maßnahme des Generalinspekteurs, die in diesen Fall verwickelten Beamten zu suspendieren, und drängen darauf, dass die Ermittlungen zügig, transparent und frei von Einmischung durchgeführt werden. Niemand steht über dem Gesetz, und diejenigen, die für schuldig befunden werden, müssen mit allen rechtlichen Konsequenzen rechnen“, so die Bischöfe weiter.

Der Tod von Ojwang erfolgt vor dem Hintergrund starker Spannungen durch die Proteste der Generation Z im Jahr 2024, die von den Behörden brutal unterdrückt wurden und 60 Todesopfer forderten. Darüber hinaus haben mehr als 100 von der „Independent Policing Oversight Authority“ (IPOA) dokumentierte Todesfälle in Gewahrsam zwischen 2020 und 2024 den Ruf nach einer Polizeireform laut werden lassen.

„In dieser schwierigen Zeit rufen wir alle Kenianer, insbesondere die jungen Menschen, dazu auf, ruhig, friedlich und betend zu bleiben“, appellieren die Bischöfe in ihrer Stellungnahme. „Lassen wir uns nicht zu Gewalt oder Spaltung verleiten. Unsere Stärke liegt in unserer Einheit und unserer gemeinsamen Forderung nach Gerechtigkeit mit legalen Mitteln“.

„Wir sollten unsere Institutionen daran erinnern, dass eine gerechte Gesellschaft daran gemessen wird, wie sie die Schwachen behandelt. Lassen wir nicht zu, dass dieser Fall wieder unter den Teppich gekehrt wird. Möge Albert Ojwangs Name nicht zu einer wachsenden Liste vergessener Opfer hinzugefügt werden“, schlossen die Bischöfe.

Der Oberste Rat der Muslime Kenias forderte ebenfalls eine transparente Untersuchung des Todes des Lehrers und rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.

(L.M.) (Fides 10/6/2025)

 

AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Bischöfe von Bangassou fordern Ende der Gewalt in der Diözese

 

Bangui (Fides) – „Wir, die Bischöfe von Bangassou, sind zusammen mit der gesamten katholischen Gemeinschaft zutiefst besorgt über die Gewalt, die Haut Mbomou betrifft“, betonen Bischof Juan Josè Aguirre von Bangassou und sein Koadjutor, Bischof Aurelio Gazzera, in einem Hirtenbrief, der am Sonntag, den 8. Juni, während der Gottesdienste in den Pfarreien der Diözese im Südosten der Zentralafrikanischen Republik verlesen wurde.

„Wir können nicht akzeptieren, dass der Südosten unseres Landes, die Zentralafrikanische Republik, Schauplatz von Gewalt jeglicher Art ist, ein Land, aus dem die Menschen fliehen, ein Land der Verwüstung“, schreiben die beiden Bischöfe. „Wir beklagen Dutzende von Todesopfern in den letzten Wochen“, betonen sie in diesem Zusammenhang.

In ihrem Schreiben erinnern die Bischöfe Aguirre und Gazzera daran, dass „der Südosten seit Jahrzehnten in Trauer ist, eine Region, die zuerst von den Kämpfern der LRA, dann von der Seleka-Rebellen und schließlich von den ‚Azande Ani Kpi Gbe‘ umkämpft und ausgebeutet wurde; die letzte Bewegung, die gegründet wurde, um die Bevölkerung vor der Gewalt der UPC (Unité pour la Paix en Centrafrique) und anderer ehemaliger bewaffneter Gruppen zu schützen, droht zu einer Gefahr für die Bevölkerung selbst zu werden“. Die LRA (Lord's Resistance Army) ist eine aus Uganda stammende Guerillabewegung, die in diesem Teil Zentralafrikas seit mehreren Jahren agiert, während sich in der „Seleka“-Bewegung eine Reihe von Milizen zusammenschlossen, die während des Bürgerkriegs 2012 entstanden sind. Bei der UPC (Unité pour la Paix en Centrafrique) handelt es sich hingegen um eine Gruppe, die 2014 aus einer Abspaltung der „Seleka“-Bewegung hervorgegangen ist.

Zu diesen Gruppen gesellten sich in jüngster Zeit auch Söldner des russischen privaten Militärunternehmens Wagner, die offiziell zur Unterstützung der zentralafrikanischen Streitkräfte (FACA) operieren, aber für schwere Gewalt gegen unschuldige Zivilisten verantwortlich waren.

„In den letzten Wochen haben wir Tote zu beklagen: Soldaten der FACA, aber auch Zivilisten. Zivilisten wurden erschossen, verwundet, gefoltert und hingerichtet - und das völlig ungestraft“, so Bischof Aguirre und Bischof Gazzera. „Wir denken an die Tausenden von Zivilisten, die aus Zemio, Mboki und Djema fliehen mussten, darunter Zehntausende auf dem Weg in die Demokratische Republik Kongo. Wir denken an Dörfer, die bombardiert, geplündert und in Brand gesetzt wurden“.

„All das muss ein Ende haben: Die Gewalt wird nicht aufhören. Ganz im Gegenteil! Gewalt erzeugt nur noch mehr Gewalt, Spaltung und Elend, Hass, Misstrauen und letztlich einen Teufelskreis der Rache“, warnen die Bischöfe.

„Wir bitten alle Beteiligten: Azande Ani Kpi Gbe, FACA, Wagner und die Bevölkerung, der Gewalt ein Ende zu setzen und sich zu engagieren, damit diese abgelegene und isolierte Region ohne Straßen und Verkehrsverbindungen in Frieden leben kann und zu einem Gebiet wird, in dem jede Frau, jeder Mann, jedes Kind, jeder Jugendliche mit Hoffnung auf das Leben und die Zukunft blicken kann“, so Bischof Aguirre und Bischof Gazzera in dem Hirtenbrief.

„Die katholische Kirche, die in den letzten Wochen die Türen der Missionen in Zemio, Mboki und Obo geöffnet hat, ist immer bereit und willens, alle Menschen guten Willens an einem Tisch zu empfangen, um über Frieden, Versöhnung und Entwicklung in der Region zu diskutieren und zu arbeiten“, betonen die beiden Bischöfe.

„Dies ist nicht die Zeit für Krieg, sondern für den Dialog! Es ist nicht die Zeit der Gewalt, sondern die Zeit des Zuhörens! Es ist nicht die Zeit der Verdächtigungen, des Grolls, der pauschalen Anschuldigungen und der Eifersüchteleien, sondern die Zeit, den Armen zuzuhören, ihren Schrei nach Frieden zu hören! Lasst uns beten und den Frieden erflehen. Aber lasst uns auch Frauen und Männer des Friedens sein, in unseren Gedanken, Worten und Taten. Der Friede sei mit euch!“ schließen die Bischöfe.

(L.M.) (Fides 10/6/2025)

 

ASIEN/LIBANON - MECC TV: Der “Middle East Council of Churches” lanciert ökumenischen Fernsehsender

 

Libanon (Fides) - Ein neuer „ökumenischer“ Fernseh- und Radiosender versteht sich als Instrument des gemeinsamen Zeugnisses für die Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens. Der neue Sender MECC TV hat am heutigen, am 10. Juni, seine experimentellen Testsendungen aufgenommen. Es handelt sich um eine neue Medieninitiative des ökumenischen Rates der Kirchen im Nahen Osten (Middle East Council of Churches, MECC), der das 50-jährige Bestehen seiner Gründung im Jahr 1974 feierte.

Die Initiative wurde auf einer Pressekonferenz am gestrigen Montag, dem 9. Juni, in Beirut, am Sitz des MECC-Generalsekretariats, vorgestellt.

Im Rahmen der Pressekonferenz betonte die MECC-Medienbeauftragte, Lea Adel Maamary, dass die erste Aufgabe der christlichen Medien „inmitten von Gefahren und Überraschungen darin besteht, ihrem Volk Kraft zu geben“ und dabei zu helfen, das historische und kirchliche Erbe der einzelnen Kirchen zu bewahren. Der zugeschaltete jordanische Priester Rifaat Bader, Initiator und Chefredakteur des Nachrichtenportals „abouna.org“ betonte in seinen Ausführungen, dass die ökumenische Initiative, die darauf abzielt, Christen in der Verkündigung des Evangeliums durch die Medien zu vereinen, gerade jetzt Gestalt annimmt, da der 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa gefeiert wird, das das gemeinsame Glaubensbekenntnis formulierte, das noch heute den verschiedener Konfessionen gesprochen wird.

Professor Michel Abs, Generalsekretär des MECC, wies in seinem Beitrag als Akademiker und Analytiker gesellschaftlicher Prozesse darauf hin, dass in der heutigen Zeit die Manipulation von Informationen so weit gehen könne, dass sie ein echtes Verbrechen darstellt, während die Weitergabe und Verbreitung von Informationen zum Wohle der Allgemeinheit „eine menschliche, nationale und religiöse Pflicht darstellt“.

Der 1974 in Nikosia gegründete ökumenische Rat der Kirchen des Nahen Ostens, der derzeit seinen Sitz in Beirut hat, möchte die Zusammenarbeit der christlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens in Fragen von gemeinsamem Interesse erleichtern und zur Überwindung konfessioneller Unterschiede beitragen

Rund 30 Mitglieder mehrerer „Kirchenfamilien“, d. h. der katholischen, , der östlich-orthodoxen und der orientalisch-orthodoxen und der evangelischen Kirchenfamilie, gehören dem Rat an.

(GV) (Fides 10/6/2025)

 

ASIEN/KAMBODSCHA - Katholiken appellieren an die Vereinten Nationen: “Wir müssen den Kindermord von Bethlehem verhindern“

 

Phnom Penh (Fides) - „Wir Bischöfe, Priester, Ordensleute und die Gläubigen in Kambodscha bitten die Vereinten Nationen, dringend zu intervenieren, um die Gewalt und das Blutvergießen im Gazastreifen zu beenden, damit Frieden herrscht und die Menschen in Würde, unter Achtung der Menschenrechte, in gegenseitiger Liebe und in Ruhe leben können“, heißte es in einem Appell, den der Apostolische Vikar von Phnom Penh, Bischof Olivier Schmitthaeusler, im Namen der katholischen Gemeinschaft in Kambodscha, veröffentlichte, dem sich auch die Apostolischen Präfekten von Battambang und Kompong Cham, Bischof Enrique Figaredo und Bischof Pierre Hangly, anschließen, die einen „dringenden Aufruf“ zur Beendigung der Gewalt in dem Streifen auf den Weg bringen.

Dem Appell der Bischöfe der Fides vorliegt, war eine interreligiöse Veranstaltung vorausgegangen, an der Vertreter der katholische Glaubensgemeinschaft in Kambodscha zusammen mit Delegierten der buddhistischen Gemeinschaften teilgenommen hatten: das internationale Kolloquium zum Thema „Buddhisten und Christen arbeiten gemeinsam für den Frieden durch Versöhnung und Widerstandsfähigkeit“.

„Dieser Dialog“, so die Bischöfe, „hat die religiöse Harmonie in Kambodscha als beispielhaftes Modell gezeigt, das wir mit Stolz der Welt präsentieren können“. Mit Bezug auf den Internationalen Tag der Kinderrechte verweisen die Bischöfe mit Sorge auf die anhaltende Gewalt im Gazastreifen: „Wir können nicht schweigen. Wie können wir uns gemeinsam auf die Suche nach Frieden begeben, während der Krieg weitergeht und das Leben Zehntausender unschuldiger Menschen, vor allem von Kindern und Säuglingen, fordert“, fragen sie sich.

Die Botschaft erinnert an den „Kindermord von Betlehem“, den Herodes nach dem Bericht des Matthäusevangeliums anordnete, und stellt fest: „Tragisch und schmerzlich sehen wir im Jahr 2025, wie sich die Geschichte in Gaza wiederholt. Seit 2023 haben etwa 18.000 Kinder und Kleinkinder durch diesen Krieg ihr Leben verloren. Viele Familien haben Väter, Mütter und Kinder verloren; ihre Häuser wurden durch den Beschuss zerstört“. Darüber hinaus „gibt es keinen Zugang zu Bildung; die Menschen leiden unter mangelder medizinischer Versorgung, Beeinträchtigungen und Nahrungsmittelmangel. Bilder von Kindern, Großeltern und Tausenden von sterbenden Eltern werden täglich in den sozialen Medien verbreitet und verursachen bei uns allen großen Schmerz und Trauer“, heißt es in dem Dokument.

Angesichts von so viel Gewalt „dankt die katholische Gemeinschaft in Kambodscha Gott dafür, dass er Kambodscha religiöse Harmonie schenkt und uns leitet, in Frieden zu leben. Aber wir können nicht gleichgültig bleiben, wenn wir sehen, wie Kinder und Tausende von Menschen leiden, wie Verletzte und Behinderte jeden Tag sterben“. Weiter heißt es: „Wir erinnern uns an das Jahr 1975, als die Roten Khmer die Kontrolle über Phnom Penh übernahmen und Kambodscha für drei Jahre, acht Monate und 20 Tage von der Welt abriegelten. Während dieser Zeit schwieg die internationale Gemeinschaft und ließ zu, dass mehr als 20 % der kambodschanischen Bevölkerung - etwa 2 Millionen Menschen - an Hunger und Massenmorden starben. Unter diesem Regime wurden die Menschen physisch und psychisch gefoltert, von ihren Familienangehörigen getrennt und lebten ohne familiäre Bindungen, in gegenseitigem Misstrauen und in extremer Angst“. Damals, so die Bischöfe, “gab es noch keine sozialen Medienplattformen wie heute. Aber heute haben wir diese sozialen Medien, die es uns ermöglichen, jeden Tag Zeuge der Tragödie in Gaza zu werden. Wir müssen zu Gott beten, dass der Frieden siegt“.

„Die katholische Gemeinschaft in Kambodscha lanciert einen dringenden Appell und bittet die Vereinten Nationen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den andauernden Krieg im Gazastreifen sofort zu beenden“, damit „nicht noch mehr Kinder und Unschuldige sterben, unter Qualen leiden, in Angst leben, obdachlos werden oder hungern müssen aufgrund dieses anhaltenden und blutigen Krieges“.

(PA) (Fides 10/6/2025)

 

ASIEN/HEILIGES LAND - “A Jerusalem Voice for Justice” bittet um Hilfe für Gaza: „Lasst uns die Netze auswerfen“

 

Jerusalem (Fides) - Nach mehr als anderthalb Jahren des Todes und der Zerstörung ist „der Moment, in dem wir leben, erschreckend“. Die Bevölkerung von Gaza ist „das erste Opfer“ eines grausamen Krieges. Und selbst diejenigen, die die Grausamkeit der Gewalt anprangern, unter der die Palästinenser in Gaza leiden, scheinen jetzt „hoffnungslos, gelähmt durch Verzweiflung und unfähig zu helfen. Erschöpft“. Dennoch müssen wir versuchen, „die Netze auszuwerfen“, wie es die Apostel nach dem Johannesevangelium taten, nachdem sie die ganze Nacht vergeblich versucht hatten zu fischen. Darum bittet die ökumenischen Gruppe „A Jerusalem Voice for Justice“ an Pfingsten erneut in einem Aufruf, in dem die Mitglieder als Christen des Heiligen Landes „die jüngsten beispiellosen Eskalation des israelischen Krieges in Gaza“ anprangern und darum bitten, sich „mit der Kraft der Auferstehung und des Heiligen Geistes an Pfingsten“ zu wappnen, um „weiterhin für das Leben und die Freiheit unserer Brüder und Schwestern in Gaza und überall sonst in Palästina/Israel zu kämpfen“.

 

In ihrer Botschaft weist die ökumenische Gruppe erneut darauf hin, dass „sich die Lage in den letzten Wochen immer weiter verschlechtert hat: Zu den fast 55.000 Toten und mehr als 120.000 Verletzten kommen Nahrungsmittelknappheit und Hungersnot (die Vereinten Nationen haben kürzlich 10.000 neue Fälle von Unterernährung festgestellt). Krankenhäuser und andere Einrichtungen sind fast vollständig geschlossen“. Die Verteilung der Hilfsgüter steht ebenfalls unter israelischer Kontrolle und wird ausschließlich von einer von den USA unterstützten Hilfsorganisation, der „Gaza Humanitarian Foundation (GHF)“, durchgeführt.

Am 16. Mai habe der GHF-Geschäftsführer Jake Woods erklärt - so heißt es in dem von „A Jerusalem Voice of Justice“ veröffentlichten Dokument -, dass er sich weigere, sich an „irgendeiner Aktion zu beteiligen, die zur Zwangsvertreibung der palästinensischen Bevölkerung führen würde“. Am 25. Mai 2025 trat er zurück, nachdem er Israel aufgefordert hatte, „die Hilfe auf allen möglichen Wegen zu ermöglichen“.

Das für die Verteilung von Hilfsgütern auferlegte System mit den Schwierigkeiten, die Verteilungszentren zu erreichen, und der Tötung von Menschen, die darauf warten, das zu erhalten, was sie zum Überleben brauchen, so die ökumenische Gruppe, „untermauert die Vermutung, dass das GHF eine Tarnung für israelische Militäroperationen ist“. Die Vereinten Nationen und viele internationale Nichtregierungsorganisationen, so heißt es in dem Dokument weiter, „haben erkannt, dass diese ‚Verteilung von Hilfsgütern‘ eine Eskalation des Krieges darstellt. Sie wissen sehr wohl, dass eine Beteiligung an einer solchen 'Verteilung' bedeuten würde, sich mitschuldig zu machen an der Verwendung von Nahrungsmittelhilfe als Teil einer Kriegsstrategie, die durch die Genfer Konventionen ausdrücklich verboten ist“.

 

Die ökumenische Gruppe „A Jerusalem Voice for Justice“, die sich spontan zusammenfand, wurde vor kurzem angesichts des neuen Ausbruchs von Gewalt und Terror im Heiligen Land offiziell gegründet, um Informationen zu den Fakten und Prozessen, die das Leben der Menschen im Land Jesu berühren, auszutauschen und zu vermitteln. Dem Netzwerk gehören unter anderem der emeritierte Lateinische Patriarch von Jerusalem Jerusalem, Bischof Michel Sabbah, der lutherische Bischof Munib Younan, der griechisch-orthodoxe Bischof Attallah Hanna, der Koordinator des Ökumenischen Zentrums „Sabeel“, Sawsan Bitar, der palästinensische Theologe John Munayer, der Jesuitenpater David Neuhaus und Pater Frans Bouwen von der Gesellschaft der Missionare von Afrika an.

(GV) (Fides 9/6/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Bischof von Jullundur ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Ökonom der Diözese und Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph’s“ in Phagwara, Pfarrer Jose Sebastian Thekkumcherikunnel aus dem Klerus der Diözese Jullundur, zum neuen Bischof von Jullundur ernannt.

Bischof Jose Sebastian Thekkumcherikunnel wurde am 24. Dezember 1962 in Kalaketty (Diözese Palai) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie am „St. Charles Inter-Diocesan Major Seminary“ in Nagpur und wurde am 1. Mai 1991 zum Priester geweiht und in die Diözese Jullundur inkardiniert.

Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Pfarrvikar der Gemeinde „St. Mary's“ in Fatehgarh Churian und Gastlehrer am „St. John's Vianney Minor Seminary“ in Amritsar (1991-1992); Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph's“ in Khasa (1992-1993); Pfarrer der Gemeinde „Sacred Heart“ und stellvertretender Rektor der „St. Francis School“ in Amritsar (1993-1996); Rektor der „St. Francis School“, Dekan und Pfarrer von der Gemeinde „St. Francis“ in Amritsar, Mitglied der diözesanen Bildungskommission, des Priesterrates und des „Docesan Charismatic Team“ (1996-2002); kanonisches Lizentiat im Fach Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom (2002-2004); Vizekanzler der Diözese Jullundur, Gerichtsvikar und Katechesebeauftragter (2005-2007); Kanzler und Gerichtsvikar der Diözese Jullundur, Dozent am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar, Mitglied des Konsultorenrates und des Verwaltungsrats des Priesterseminars (2007-2009); Leiter der theologischen Abteilung am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar (2009-2015); Rektor der „Christ the King Convent School“ in Kapurthala (2015); Kanzler und Gerichtsvikar der Diözese Jullundur, externer Dozent am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar und am „MJ Formation House“ in Jalandhar Cantt. (2015-2019); Rektor der „St. Pius X Convent School“ in Lambapind (2017-2023); Rektor und Pfarrer der „St. Mary's Cathedral“ in Jalandhar Cantt., Gerichtsvikar (2020-2022). Seit 2020 ist er Gastdozent am Großen Seminar und seit 2022 Ökonom der Diözese, Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph’s“ und Rektor der „St. Joseph's Convent School“ in Phagwara.

 

(Fides 7/6/2025)


Libanon: Viele Christen haben nach Luftschlägen ihre Lebensgrundlage verloren

Schwester Gerard Merhej leitet die Anontine Sisters‘ School in Debel/Libanon. © Kirche in Not
Schwester Gerard Merhej leitet die Anontine Sisters‘ School in Debel/Libanon. © Kirche in Not

10.06.2025

 

(München/acn) - Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Waffenstillstands im Libanon leidet besonders der Süden des Landes unter den Folgen der Luftschläge. Diese richteten sich zwar gegen die Hisbollah, zogen jedoch auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft; in der Region leben zahlreiche Christen. Ordensfrauen stehen der Bevölkerung bei.

 

„Die Menschen, die geblieben sind, haben kein Einkommen. Sie leben von der Landwirtschaft, und die Felder wurden durch den Krieg zerstört“, berichtet Schwester Gerard Merhej aus Debel, das rund 90 Kilometer südlich von Beirut unweit der Grenze zu Israel liegt, gegenüber dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. Mitarbeiter haben kürzlich die Projektpartner im Libanon besucht.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 10.06.2025

ASIEN/THAILAND - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: “Unsere Hoffnung ist eine andere Hoffnung”

 

Bangkok (Fides) - „Zu Ostern gab es in der Stadt Bangkok 200 Erwachsenentaufen, davon 15 aus meiner Pfarrei in Bangkok. Das ist eine gute Nachricht und ein Zeichen der Hoffnung: Es zeigt uns, dass der Herr handelt und Christus die Menschen anzieht und dies auch in unserem besonderen Kontext, einer zu 90% buddhistischen Nation, in der von 70 Millionen Einwohnern nur etwa 300 Millionen Katholiken sind“, so dr Nationaldiretor der Päpstlichen Missionswerke in Thailand, Pfarrer Peter Piyachart Makornkhanp, gegenüber Fides. „Als Kirche sind wir eine kleine Minderheit, zerbrechlich, aber wir sind stark im Glauben. Wir sind in der Gesellschaft respektiert, wir haben gute Schulen. Wir haben ein gutes Verhältnis zu allen“, betont der Nationaldirektor mit Blick auf den sozialen und kulturellen Kontext, in dem die katholische Gemeinschaft lebt.

„In Thailand“, erklärt er, “ist die derzeitige Mentalität von Großzügigkeit und Respekt gegenüber allen geprägt, was sich auch im Bereich der Religion widerspiegelt. Der Grundgedanke ist, dass alle Religionen positiv wahrgenommen werden und den Menschen helfen; Spiritualität ist ein starker Bestandteil des Lebens, ein wichtiger Teil, was auch immer es sein mag, also gibt es kein Problem, sich zu einer Glaubensgemeinschaft zu bekennen. Die positive Seite ist, dass wir mit allen Menschen Freundschaft schließen können, dass es gegenseitigen Respekt, Solidarität und guten Willen gibt und dass eine fruchtbare Zusammenarbeit mit anderen Menschen möglich ist. Die Kehrseite der Medaille ist, dass für den einfachen Menschen ein Glaube so gut ist wie der andere, und dass es völlig gleichgültig ist, zu welcher Religion man sich bekennt“.

Die katholische Kirche bringt „das spezifische Gesicht und den unverwechselbaren Beitrag des Christentums, des katholischen Glaubens. Wir haben kein Problem damit, zu predigen, wir sind frei, uns zu zeigen und das Antlitz Christi zu offenbaren“, aber oft denke man, „dass man bereits eine Religion hat, also nichts anderes braucht und nichts Neues sucht‘, stellt er fest.

„In der Freiheit, sich auszudrücken, sich der Gnade zu öffnen und das Evangelium weiterzugeben, hat die Kirche ihre eigene Vitalität“, so der Geistliche in diesem Zusammenhang, „Die Berufungen zum Priestertum sind da und nehmen zu: Wir haben 80 Seminaristen im interdiözesanen Seminar, das Priesteramtskandidaten aus den 11 thailändischen Diözesen aufnimmt, die, so Gott will, später Priester werden. Das ist eine gute Perspektive für das Leben unserer Kirche, die es uns ermöglicht, pastorale Aktivitäten zu leben und durchzuführen“. Der Nationaldirektor erinnert daran, „dass im Land eine Politik der Geburtenkontrolle betrieben wird und dass die thailändischen Frauen nicht viele Kinder bekommen, so dass die Gesamteinschätzung der Zahl der Berufungen positiv ist“, und dasselbe gelte für Berufungen zum Ordensleben.

Im Allgemeinen, sagt er, „hat die Kirche gute Beziehungen zu allen in der Gesellschaft, wo sie als moralische Autorität anerkannt ist, sie wird sowohl von den Institutionen als auch von den einfachen Menschen geschätzt. Die Bevölkerung versteht unsere Werte, und sie sieht die Werke wie Bildung, Wohlfahrt, sehr wichtig. Wir leiden nicht darunter, dass wir eine Minderheit sind, es gibt keine Feindseligkeit oder Diskriminierung, und das gibt dem normalen Leben der christlichen Gemeinschaften große Gelassenheit“, was sich auch in der Evangelisierungsarbeit widerspiegelt.

„Unsere Missionsbereiche“, so Pfarrer Peter Piyachart Makornkhanp, “sind die verschiedenen Bereiche des kirchlichen Lebens, einschließlich Bildung, Sozialarbeit, Caritas: alles dient der Verkündigung des Evangeliums. Ich möchte anmerken, dass die soziale Kommunikation der Kirche sehr gut entwickelt ist: Wir haben Radio- und Fernsehkanäle und soziale Medienkanäle, die vor allem junge Menschen ansprechen und weit verbreitet sind“.

„Doch auch einem Land mit unserer Kultur spüren wir die Säkularisierung, d.h. die Tendenz, ohne Gott zu leben. Aber dann kommt dieses tiefe Bedürfnis im Herzen zurück, es gibt etwas im Herzen der Menschen, das wieder auftaucht“, bemerkt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke. „Die Menschen suchen nach Wahrheit, sie suchen nach etwas, das über das materielle Leben hinausgeht“, fährt er fort, „oft überdenken die jungen Menschen, die in unseren Schulen lernen, wenn sie erwachsen werden, den Sinn und die Bedeutung ihres Lebens, dann kehren sie in die Kirche zurück und wollen mehr über Jesus Christus und unseren Glauben wissen. Unter ihnen sind auch die getauften Erwachsenen. Wir sehen das besonders im Jahr 2025, in dem wir das Jubiläum der Hoffnung feiern“.

„Die Hoffnung ist etwas, das fasziniert und Interesse weckt“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke. „Die Menschen finden Hoffnung in der katholischen Kirche, wir präsentieren eine andere Hoffnung für das Leben, die Christus selbst ist. Das ist etwas anderes als die Hoffnung, die man auf den Straßen der Welt findet. Es ist eine andere Hoffnung. Diejenigen, die sie annehmen, erleben und bezeugen neue Freude und neuen Frieden. Und das gibt auch uns Hoffnung“.

 

(PA) (Fides 9/6/2025)


Von Albanien bis Burundi...ein Tag für kleine Held:innen

Fix&Foxi TV & SOS-Kinderdörfer weltweit feiern den Internationalen Kindertag

28.05.2025

 

(München/ots) - Am 1. Juni feiert Fix&Foxi TV den Internationalen Kindertag mit einem besonderen Programmschwerpunkt in Zusammenarbeit mit SOS-Kinderdörfer weltweit. Ab 17:15 Uhr öffnet der Kindersender ein Fenster zu den Lebenswelten, Träumen und Kulturen von Kindern aus aller Welt - unter dem Motto: Kindern eine Stimme geben!

Diese bewegenden Einblicke erinnern daran, wie essenziell es ist, die Bedürfnisse von Kindern sichtbar zu machen und ihre Rechte zu stärken. Die TV-Sondersendung stellt dabei inspirierende junge Persönlichkeiten vor, die mit Hoffnung und Entschlossenheit ihren eigenen Weg gehen:

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 6.06.2025

AFRIKA/NIGERIA - Katholischer Priester entführt: Er war als Seelsorger in Alaska tätig und will in Nigeria Boko-Haram-Opfern helfen

 

Abuja (Fides) - „Ich habe mit Pfarrer Afina sprechen können. Es geht ihm gut und er ist in guter Verfassung. Wir hoffen, dass er bald freigelassen werden kann“, so der Weihbischof von Maiduguri (Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten Nigerias), John Bogna Bakeni, gegenüber Fides. Er bestätigte damit die von einigen Zeitungen in Fairbanks (Alaska, USA) verbreitete Nachricht über die Entführung von Pfarrer Alphonsus Afina, einem nigerianischen Priester, der jahrelang als Seelsorger in der US-Diözese tätig war.

„Pfarrer Afina wurde in der Nacht zum Sonntag, den 1. Juni, in der Nähe von Gwoza entführt, als er nach einer Messe nach Maiduguri zurückkehrte“, berichtet Erzbischof Bakeni. Die Entführer haben sich inzwischen telefonisch mit der Diözese Maiduguri in Verbindung gesetzt und den Beweis erbracht, dass Pfarrer Afina am Leben ist.

Das Gebiet um Gwoza ist aufgrund der Präsenz der beiden größten Gruppierungen, in die sich die islamistische „Boko Haram“ aufgespalten hat, ziemlich unsicher. Es handelt sich dabei um die „Jama'tu Ahlis Sunna Lidda'awati wal-Jihad“ (JAS). Die andere, die „Islamic State West Afrika Province“ (ISWAP), hat sich dem Islamischen Staat angeschlossen und wurde zur „Provinz Westafrika“ (vgl. Fides 2/7/2024).

Die Nachricht von der Entführung des nigerianischen Priesters löste in der US-Diözese Fairbanks, in der Pfarrer Afina von 2017 bis 2024 sechseinhalb Jahre lang in den Dörfern der Seward-Halbinsel tätig war, große Betroffenheit aus. Während seiner Zeit in der amerikanischen Diözese belegte Pfarrer Afina Online-Kurse, um einen Abschluss in Psychologie zu erwerben, und plante, nach seiner Rückkehr nach Nigeria ein Traumazentrum für Boko-Haram-Opfer aufzubauen.

Am 3. Juni feierte die Diözese Fairbanks eine Messe, um für die Rückkehr des Priesters zu seiner Familie zu beten. Mehr als 200 Gemeindemitglieder nahmen an der Messe teil, und weitere verfolgten die Live-Übertragung aus den Dörfern, in denen Pfarrer Afina tätig war.

(L.M.) (Fides 5/6/2025)

 

ASIEN/BAHRAIN - Prinz Salman trifft Apostolischen Vikar des nördlichen Arabien: Toleranz und friedliches Zusamenleben standen im Mittelpunkt der Gepräche

 

Manama (Fides) - „Das Königreich Bahrain unter der Führung König Hamad bin Isa Al Chalifa ist weiterhin fest entschlossen, die Werte der Toleranz und die Prinzipien des friedlichen Zusammenlebens zu fördern, die tief in der langen Tradition des Landes verwurzelt sind, das offen gegenüber verschiedenen Kulturen und allen Religionen ist“, so Salman bin Hamad Al Chalifa, Kronprinz und Premierminister am gestrigen 4. Juni, bei einem Treffen mit dem Apostolischen Vikar des nördlichen Arabien, Bischof Aldo Berardi, der com Rektor Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien in Awali, Pater Saji Thomas (OFM Cap) war.

 

Prinz Salman betonte, wie sehr diese Grundwerte dazu beigetragen haben, Bahrain als einzigartiges Modell für interkulturelle Koexistenz und Harmonie zu positionieren, und wie sehr sich das Königreich auch weiterhin für die Förderung von Initiativen einsetzt, die die Werte der Vergebung und des Friedens stärken. Er würdigte das Andenken von Papst Franziskus und erinnerte an seinen historischen Besuch in Bahrain im Jahr 2022.

 

Der Kronprinz dankte Bischof Berardi für seine Bemühungen, Mitgefühl und Toleranz zu fördern, und er wünschte ihm weiterhin viel Erfolg bei seiner Mission.

 

Der Apostolische Vikar seinerseits sagte, er fühle sich geehrt über die Gelegenheit dieses Treffens und lobte die kulturelle Vielfalt und das reiche Erbe Bahrains, die das friedliche Zusammenleben weiterhin untermauern.

(AP) (Fides 5/6/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Amristar: Das spirituelle Zentrum des Sihismus soll “kriegsfreie Zone” werden

 

Neu-Delhi (Fides) – Die Stadt Amristar, das spirituelle Zentrum des Sikhismus an der Grenze zwischen Pakistan und Indien, die Stätte des „Goldenen Tempels“, sollte zu einer „kriegsfreien Zone“ erklärt werden und nach dem Vorbild des Vatikans international geschützt werden: Das forderte der indische Parlamentarier und Sikh Sukhjinder Singh Randhawa von der indischen Regierung. Dabei forderte er den indischen Premierminister Narendra Modi auf, mit internationalen Gremien zusammenzuarbeiten, um den entsprechenden Anerkennungsprozess für eine Stadt in Gang zu setzen, die sich als symbolischer Ort des Friedens für die Menschheit präsentiert.

Die Angelegenheit, heißt es in einem offenen Brief, habe eine „tiefe spirituelle und nationale Bedeutung“, denn „die heilige Stadt Amristar ist nicht nur ein geografischer Ort, sondern das spirituelle Herz des Sikh-Glaubens und ein Leuchtfeuer der Liebe und des Friedens für die Menschheit“. „Ihre heilige Aura geht über religiöse Grenzen hinaus und bietet Trost, Einheit und Mitgefühl in einer Welt, die zunehmend von Konflikten und Spaltungen zerrissen wird“, fährt er fort.

„Für den Sikhismus hat Amritsar die gleiche spirituelle Bedeutung wie Mekka für die Muslime und der Vatikan für die Christen. Daher bitte ich in aller Bescheidenheit darum, dass die globale spirituelle Bedeutung von Amritsar offiziell anerkannt wird und dass geeignete internationale Sicherheitsmechanismen, ähnlich denen, die den Vatikan schützen, angenommen werden“, sagte er.

Randhawa stellt fest, dass die „jüngsten geopolitischen Spannungen, insbesondere an der indisch-pakistanischen Front, die berechtigte Sorge über die potenzielle Verwundbarkeit Amritsars im Falle eines militärischen Konflikts neu entfacht haben“. „Der Appell“, heißt es in dem Schreiben weiter, “ist keine Bitte um politische Souveränität (wie sie die Vatikanstadt genießt), sondern vielmehr eine Bitte um internationale spirituelle Anerkennung und dauerhaften Sicherheitsschutz. In einer Zeit, die durch zunehmende globale Spannungen und Militarisierung gekennzeichnet ist, muss Amritsar unbedingt vor der Bedrohung durch Krieg und Gewalt geschützt werden, jetzt und für immer“, so der Abgeordnete.

Der Politiker erinnerte an die universellen Lehren des Guru Granth Sahib (des heiligen Textes der Sikhismus), die auf Frieden, Demut und Brüderlichkeit beruhen und „eine starke moralische Kraft gegen die zunehmende Flut des Militarismus in der Welt“ darstellen. „Während viele globale Mächte zunehmend zu Konflikten neigen, stellt sich das Ethos des Sikhimsus von 'Sarbat da Bhala' ('das Wohl aller') als eine der letzten Hoffnungen der Menschheit auf Koexistenz und Frieden dar“, stellt er fest.

Die von der Gemeinschaft der Sikh und der Zivilgesellschaft in ganz Indien geäußerten Sorgen erforderten eine umfassendere Sichtweise, so der Abgeordnete weiter, über regionale Kreise hinaus und in einem internationalen Rahmen, „um die Sicherheit und Heiligkeit dieser verehrten Stadt unter allen Umständen zu gewährleisten“. Mit der Bitte um Unterstützung durch andere Parlamentarier aller Religionen forderte Randhawa den indischen Premierminister auf, „die notwendigen diplomatischen und legislativen Schritte einzuleiten, um Amritsar zu einer ‚kriegsfreien Zone‘ zu erklären und zu einem Ort, der von allen anerkannt und respektiert wird, da von dort eine Botschaft des Friedens und der Harmonie für die gesamte Menschheit ausgeht“.

 

(PA) (Fides 5/6/2025)


Vielfalt in Syrien wird Schritt für Schritt vernichtet

Sechs Monate nach dem Sturz von Assad (8.6.)

5.06.2025

 

(Göttingen/gfbv) - Sechs Monate nach dem Sturz des syrischen Diktators Bashar al-Assad warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor Naivität im Umgang mit den neuen islamistischen Machthabern: „Nach einem halben Jahr der islamistischen Herrschaft über das ursprünglich multi-religiöse Syrien sehen Minderheiten dort keine Zukunft mehr für sich”, berichtete GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido heute in Göttingen. „Die Machthaber um Ahmed al-Scharaa äußern sich nur vage zur Zukunft des Landes. Während die Menschen sich fragen, ob Syrien demokratisiert oder weiter islamisiert wird, eskaliert die Gewalt gegen ethnische und religiöse Minderheiten.” Dr. Sido ist im April ohne Kenntnis der Machthaber und ohne Begleitung durch das Informationsministerium in nahezu alle syrischen Provinzen gereist. Angehörige und anerkannte Vertreter der verschiedenen Minderheiten konnte er vertraulich interviewen.

„Während meiner Reise habe ich viele Anzeichen dafür gesehen, dass die neuen Machthaber die religiöse und ethnische Vielfalt in Syrien Schritt für Schritt vernichten und ein streng islamistisches Regime errichten wollen“, sagte Sido. „Die internationale und regionale Lage begünstigt dieses Vorhaben: Mit militärischer Unterstützung der Türkei und viel Geld aus Katar und anderen Golfstaaten werden islamistische Gruppen legitimiert und salonfähig gemacht. Selbst in Israel soll Katar in Abstimmung mit der Türkei viel Geld an Politiker, Journalisten und Denkfabriken verteilen, um eine islamismus-freundliche Politik zu begünstigen. Das berichtete mir Anfang Mai ein Journalist in Jerusalem“, erklärte Sido.

Mit Ausnahme der von Kurden kontrollierten Regionen im Nordosten Syriens sowie der Drusengebiete im Süden stehe das Land erkennbar unter türkischer Kontrolle: „In den von der Türkei besetzten Gebieten, wie der syrisch-kurdischen Region Afrin oder Idlib, wird nur noch mit türkischer Währung oder Dollar gehandelt. In Afrin sieht man überall türkische Flaggen, nicht nur auf Verwaltungsgebäuden, sondern auch an Checkpoints“, berichtete Sido. „Zudem kontrolliert die Türkei die Telekommunikationskanäle, also Telefon und WhatsApp, im ganzen Land. Aus diesem Grund haben mir Fachleute während meines Aufenthalts zur Vorsicht bei der Kommunikation mit Gesprächspartnern geraten.”

Während die Türkei die Gräber osmanischer Soldaten, die im Ersten Weltkrieg in Syrien getötet wurden, restauriert und großflächig mit türkischen Fahnen schmückt – wie in der Nähe des Grabs des legendären kurdischen Feldherren Saladin in Damaskus – wurden kurdische Friedhöfe und Gräber in Afrin vollständig zerstört. (s. angehängte Bilder)

Vor diesem Hintergrund wollen die Kurden und Drusen ihre Autonomie in keinem Fall aufgeben. Sie misstrauen den islamistischen Milizen, die nun in Damaskus an der Macht sind. „Nachdem genau diese Milizen im März die schutzlosen Alawiten massakriert haben, greifen sie nun vermehrt die Drusen an. Scheich Hikmat al-Hajari, das Oberhaupt der drusischen Minderheit und General Mazlum Abdi, der Chef der von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte, fordern als Lösung ein föderales System für Syrien. Die deutsche Politik und die Medien sollten diese Forderung unterstützen, wenn sie ein islamistisches Regime in Syrien verhindern wollen“, so Sido.