Jetzt für einen weltwärts-Freiwilligendienst in Indien bewerben

Die Karl Kübel Stiftung bietet für acht Monate Einsatzstellen an

Die weltwärts-Freiwilligen können sich z.B. bei der Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche einbringen. © Karl Kübel Stiftung / privat
Die weltwärts-Freiwilligen können sich z.B. bei der Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche einbringen. © Karl Kübel Stiftung / privat

8.02.2025

 

(Bensheim/kks) - Die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie entsendet im August 2025 wieder 20 junge Menschen für acht Monate in Einsatzstellen bei Projektpartnern in Indien und auf den Philippinen. Es gibt noch vier freie Plätze in Indien. Engagierte junge Menschen können sich dafür noch bis zum 16. Februar 2025 bewerben.

Der weltwärts-Freiwilligendienst richtet sich an 18- bis 28-Jährige, die für einen längeren Zeitraum ins Ausland gehen und eine neue Kultur kennenlernen möchten. Das Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und ist mit dem QUIFD-Qualitätssiegel für Freiwilligendienste zertifiziert.


AKTUELL BEI WIR IM NETZ - AUS ALLER WELT - 11.02.2025


FIDES- NACHRICHTEN - 11.02.2024

ASIEN/MYANMAR - Katholische Kirche in Chin bei Luftangriff der birmanischen Armee beschädigt

 

Mindat (Fides) - Die birmanische Armee bei einem Luftangriff die katholische Herz-Jesu-Kirche in Mindat, einer Ortschaft im Staat Chin im Nordwesten Birmas beschädigt. Es handelt sich um die Kirche, die als Kathedrale der neu gegründeten Diözese Mindat ausgewählt worden war, die Papst Franziskus am vergangenen 25. Januar auf einem Teilgebiet der Diözese Hakha errichtet hatte. Wie Beobachter aus dem Chin dem Fidesdienst berichten, war das Gebiet von Mindat in den letzten Monaten von Zusammenstößen zwischen den „Chinland Defence Force“ (CDF) und der myanmarischen Armee betroffen. Bei den lokalen Kräften handelt es sich um die Milizen, die sich im Bundesstaat Chin in Opposition zur Militärjunta gebildet haben. Nach monatelangen Kämpfen hatten die lokalen Milizen die Kontrolle über das Gebiet übernommen es im Januar in einer offiziellen Erklärung zur „befreiten Zone“ erklär. In den verschiedenen Bundesstaaten und insbesondere in den Grenzgebieten haben sich oppositionelle Kräfte mit den historischen ethnischen Milizen zusammengeschlossen, den bereits bestehenden Armeen, die bereits seit Jahrzehnten Autonomie fordern und gegen die Zentralregierung kämpfen.

Die neue Kathedrale wurde am 6. Februar - wie erst jetzt bekannt wurde - aus der Luft bombardiert. Mehrere Bomben beschädigten das Dach und die Glasfenster und machten sie unbegehbar. Es gab keine Verletzten, da die Priester und Gläubigen das Gebiet aufgrund der schlechten Sicherheitslage und der anhaltenden Kämpfe bereits verlassen hatten. Aber noch in den letzten Tagen hatten die örtlichen Priester Inspektionen durchgeführt und über die Organisation der nächsten liturgischen Feiern zur Weihe des neu ernannten Bischofs, Pater Augustine Thang Zawm Hung, bisher Pfarrvikar in der Herz-Jesu-Kirche in Mindat, gesprochen.

Der Schaden an der Kirche hat bei den Gläubigen einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Sie wollen sich jedoch nicht entmutigen lassen, sondern das Dach der Kirche reparieren, den Gottesdienstraum von den Trümmern befreien und alle Schäden beseitigen. Wie der Gemeindpfarrer Paulinus sagt dazu wörtlich, „sind wir sehr traurig, weil unsere Kirche von Bomben getroffen wurde. Das ist eine Wunde in unserem Herzen. Aber wir werden uns davon nicht unterkriegen lassen. Wir werden sie wiederaufbauen. Und wir sind sicher, dass der Herr uns mit seiner Gnade und seinem Segen 'bombardieren' wird: Das wird unserem Volk Frieden und Wohlstand bringen“.

In der Diözese Mindat, die im südlichen Teil des Staates Chin liegt, leben bei einer Bevölkerung von etwa 360.000 Einwohnern rund 15.000 Katholiken. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört anderen christlichen Konfessionen an. Die Diözese hat insgesamt 23 Pfarreien und 48 Diözesanpriester, drei Ordenspriester und 21 Ordensschwestern sowie 40 Seminaristen das Kleinen Seminar besuchen und sieben Seminaristen im Priesterseminar studieren.

Während die katholischen Gläubigen in Chin unangenehme und schmerzhafte Vorfälle wie diesen erleben, fand in der Erzdiözese Yangon am diesem Sonntag (9. Februar) anlässlich des Festes Unserer Lieben Frau von Lourdes eine besondere Jubiläums-Wallfahrt zum Marienheiligtum in Nyaungbelin in der Region Bago statt. Über dreitausend Gläubige nahmen an der Wallfahrt teil und brachten ihre Hoffnung auf Frieden zum Ausdruck, indem sich der Jungfrau Maria anvertrauten. „Bischöfe, Priester und Ordensleute, katholische Gläubige, vereint mit Buddhisten, Muslimen und Hindus, beteten zu Unserer Lieben Frau von Lourdes für den Frieden in Myanmar und in der Welt“, heißt es in einer Mitteilung der Diözese.

(PA) (Fides 10/2/2025)

 

ASIEN/HEILIGESLAND - Pater David Neuhaus: Die jüngsten Vorschläge zur Zukunft des Gazastreifens “sind für mich wie ein Tritt in den Magen“

 

Jerusalem (Fides) - „Wir haben es nicht eilig“. Mit diesen Worten hat US-Präsident Donald Trump gestern ein wichtiges Detail seines Plans für den Wiederaufbau und die Entwicklung des Gazastreifens unter direkter Kontrolle der Vereinigten Staaten erläutert, den er letzte Woche während des Besuchs des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in Washington vorgestellt hat. In einer Rede vor Reportern an Bord der „Air Force One“, die ihn zum Superbowl nach New Orleans brachte, sagte der US-Präsident, der Gazastreifen müsse als „ein großes Grundstück betrachtet werden, das die Vereinigten Staaten in Besitz nehmen und langsam, sehr langsam entwickeln werden“, um „Stabilität in den Nahen Osten“ zu bringen. In Moskau antwortete unterdessen der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow auf die Frage nach dem „Trump-Plan“ für den Gazastreifen: „Im Moment kennen wir die Details noch nicht, also müssen wir geduldig sein“.

Für Pater David Neuhaus hingegen waren die in den letzten Tagen kursierenden Mutmaßungen über die Zukunft des Gazastreifens hingegen wie „ein Tritt in den Magen“. Dies betont er im Gespräch mit Fides. Der in Südafrika geborene Sohn deutsch-jüdischer Eltern, die in den 1930er Jahren aus Deutschland geflohen waren, war in der Vergangenheit auch Patriarchalvikar des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem für hebräischsprachige Katholiken und für Migranten.

 

Pater Neuhaus, was denken Sie über die jüngsten Vorschläge zur Zukunft des Gazastreifens?

 

DAVID NEUHAUS: US-Präsident Donald Trump hat eine Vision für den Gazastreifen, die er der Welt am 4. Februar 2025 mitteilte. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu war zu Besuch bei ihm. Das war wie ein Tritt in den Magen. Und ich bin nicht einmal Palästinenser. Ich bin ein Israeli.

 

Worauf beziehen Sie sich im Einzelnen?

 

NEUHAUS: Trumps kühn verkündeter Plan ist es, den Gazastreifen aus den Trümmerhaufen, die Israels Militäraktion hinterlassen hat, in eine Luxus-Küstenregion zu verwandeln. In dieser Vision gibt es keinen Platz für die Menschen, die Gaza als ihre Heimat betrachten. Diese Bevölkerung muss umgesiedelt werden (und es ist nicht klar, wohin). Dies ist eine weitere Etappe auf dem Weg zur Vertreibung der Palästinenser aus Palästina....

 

Sehen Sie das als Teil eines Prozesses?

 

NEUHAUS: Das ist ein Prozess, der schon vor langer Zeit begonnen hat. Und dazu gehört auch die Konzentration der palästinensischen Bevölkerung im Gaza-Streifen. In den Jahren 1947/1948 hat sich die Bevölkerung des Gazastreifens durch den Zustrom derjenigen, die von den Israelis aus ihren Häusern innerhalb Israels vertrieben wurden, mehr als verdreifacht, wodurch der Gazastreifen zu einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt wurde. Trump sprach nur von Gaza, aber Netanjahus Regierung hat bereits mit der Arbeit im Westjordanland begonnen und in den Städten Dschenin und Tulkarem eine dem Gazastreifen ähnliche Zerstörung angerichtet. Tausende von Palästinensern sind bereits aus ihren Häusern vertrieben worden.

 

Sind neue Ideen über die Zukunft des Gazastreifens die einzige Möglichkeit, sich die Gegenwart und Zukunft des jüdischen Staates im Kontext des heutigen Nahen Ostens vorzustellen?

 

NEUHAUS: Die Vision von Trump und Netanjahu unterscheidet sich sehr von der des amerikanisch-jüdischen Journalisten Peter Beinhart. Ich empfehle sein neuestes Buch „Being Jewish after the Destruction of Gaza: A Reckoning“ (Jüdisch sein nach der Zerstörung des Gazastreifens: Eine Einschätzung) als Gegenmittel zum Diskurs, der von der US-amerikanischen und israelischen Führung ausgeht. Beinhart rekonstruiert die jüdische Identität vor dem Hintergrund der Ereignisse der letzten Monate und betont nachdrücklich, dass der einzige Weg für Israel darin besteht, die Gleichberechtigung aller seiner Bürger zu gewährleisten. Beinhart, dessen Eltern südafrikanische Juden waren, hat die Botschaft des Kampfes gegen die Apartheid vollständig verinnerlicht. Eine andere prophetische Stimme, die des israelischen Aktivisten Orly Noy, Präsident des israelischen Informationszentrums für Menschenrechte in den besetzten Gebieten B'tselem, verkündete unmissverständlich: „Der Krieg wird erst dann enden, wenn die israelische Gesellschaft begreift, dass es nicht nur unmoralisch, sondern auch unmöglich ist, unsere Existenz durch die Unterdrückung und Unterwerfung eines anderen Volkes zu sichern - und dass die Menschen, die wir einsperren, bombardieren, aushungern und ihrer Freiheit und ihres Landes berauben, genau die gleichen Rechte beanspruchen können wie wir.“

(GV) (Fides 10/2/2025)

 

VATIKAN - Papst Franziskus: "Jesus stellt bei seiner Mission die Begegnung mit anderen an die erste Stelle“

 

Città del Vaticano (Fides) - „Jesus geht es nicht darum, eine Aufgabe zu erfüllen, oder einem bestimmten Zeitplan bei seiner Mission zu folgen. Im Gegenteil, er stellt die Begegnung mit anderen in den Vordergrund, die Beziehung, die Sorge um die Mühen und Misserfolge, die oft das Herz belasten und einem die Hoffnung nehmen, immer an die erste Stelle“, so Papst Franziskus in seiner Predigt zum Jubiläum der Streitkräfte an diesem Sonntag.

Papst Franziskus hat nur einen Teil der Predigt selbst vorgelesen und sie, wegen seiner aktuellen Bronchtis, dann einen Mitarbeiter beenden lassen.

In der Predigt nahm der Papst Bezug auf das Sonntagsevangelium und hob drei Verben hervor, mit dem der Evangelisten Lukas das Verhalten Jesu am See Gennesaret beschreibt: „er sah“, „er stieg ein“ und „er setzte sich“.

„Christus“, so heißt es in der Predigt des Papstes, „richtet seinen Blick voll Mitgefühl auf die Augen dieser Menschen und erkennt ihre Entmutigung, das Gefühl, der inneren Leere“. Aber Jesus „beobachtet nicht einfach die Dinge, die nicht funktionieren, wie wir es oft tun und uns in Wehklagen und Bitterkeit zu verschließen; stattdessen ergreift er die Initiative, bleibt in diesem schwierigen Moment bei ihnen stehen und beschließt, in das Boot des Lebens dieser Fischer zu steigen“.

Schließlich setzt sich Jesus hin, „um zu lehren, das heißt, um die gute Nachricht zu verkünden, um von der Schönheit Gottes inmitten der Mühen des menschlichen Lebens zu erzählen, um die Menschen spüren zu lassen, dass es noch eine Hoffnung gibt, auch wenn alles verloren scheint. Und dann geschieht das Wunder: Wenn der Herr in das Boot unseres Lebens einsteigt, um uns die gute Nachricht von Gottes Liebe zu bringen, die uns immer begleitet und uns trägt, dann beginnt das Leben wieder neu, dann kommt wieder Hoffnung auf, die verlorene Begeisterung kehrt zurück, und wir können das Netz wieder ins Meer auswerfen“.

In seiner Predigt, die von Erzbischof Ravelli verlesen wurde, bedankte sich der Bischof von Rom auch bei „den Streitkräften“, die tagtäglich ihren Dienst zum Schutz der Sicherheit und des Rechts verrichten: „Liebe Brüder und Schwestern, wir sind dankbar für das, was ihr tut, manchmal auch unter persönlichem Risiko“, heißt es in der Predigt wörtlich.

Direkt im Anschluss an die Messe mit Soldatinnen und Soldaten sowie Polizei- und Sicherheitskräften aus der ganzen Welt nahm Franziskus vor dem Angelus den roten Faden seiner Predigt wieder auf und rief dabei die Pastorale Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Gaudium et Spes“ in der es heißt: „Dieser bewaffnete Dienst soll nur zur Selbstverteidigung ausgeübt werden, niemals zur Erzwingung der Herrschaft über andere Nationen. Immer unter Beachtung der internationalen Konventionen über Konflikte. Und vor allem in heiligem Respekt vor dem Leben der Schöpfung“. Schließlich erwähnte der Papst noch einmal einige der aktuellen Konflikte und sagte wörtlich: „Beten wir für den Frieden, in der gequälten Ukraine, in Palästina, in Israel und im gesamten Nahen Osten, in Myanmar, in Kivu im Kongo, im Sudan. Überall sollen die Waffen schweigen und der Schrei der Völker, die um Frieden bitten, soll gehört werden“.

(F. B.) (Fides 9/2/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Bischof von Jalpaiguri zurückgetreten und Nachfolger ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den von Bischof Clement Tirkey von Jalpaiguri (Indien) eingereichten Rücktritt angenommen und den bisherigen Dozenten und Spiritual des „Morning Star Regional Seminary and College“ in Kalkutta, Pfarrer Fabian Toppo aus dem Klerus derselben Diözese zum zu seinem Nachfolger ernannt.

Bischof Fabian Toppo wurde am 21. Dezember 1960 in Darupisa in der Diözese Jashpur (Chhattisgarh) geboren. Er studierte Philosophie am Päpstlichen Seminar in Pune und Theologie an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom und erwarb einen Master-Abschluss in Englisch an der „University of North Bengal“ und anschließend einen Doktortitel in Biblischer Theologie an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom sowie ein Diplom in kirchlichem Verwaltungsrecht. Er wurde am 3. Dezember 1994 zum Priester geweiht und in die Diözese Jalpaiguri inkardiniert.

Nach der Priesterweihe hatte er folgende Ämter inne: Direktor des „Candidates‘ House“ für Ökumene und interreligiösen Dialog in Jalpaiguri (1994-1998), Pfarrer der Gemeinde „Shanti Rani“ in Mongradagni (1998-2001), Professor (2002-2007) und Administrator (2020-2021) des „Morning Star Regional Seminary and College“ in Kalkutta. Seit 2016 ist er Dozent für biblische Theologie und Spiritual am „Morning Star Regional Seminary and College“ in Kalkutta.

(Fides 8/2/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Erzbischof von Visakhapatnam ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Bischof von Warangal, Udumala Bala Showreddy, zum Erzbischof von Visakhapatnam ernannt.

Udumala Bala Showreddy wurde am 18. Juni 1954 in Gudur geboren und am 20. Februar 1979 zum Priester geweiht und ihn die Diözese Waranga inkadiniert, zu deren Bischof er am 3. April 2013 ernannt wurde, wobei er am darauffolgenden 23. Mai die Bischofsweihe empfing. Von September 2022 bis 9. April 2024 war er Apostolischer Administrator von Khammam.

(Fides 8/2/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Bischofskoadjutor für die Diözese Neyyattinkara ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Gerichtsvikar und Pfarrer der Gemeinde „St. Francis Xavier“ in Thirupuram, Pfarrer Selvarajan Dasan aus dem Klerus derselben Diözese, zum Bischofskoadjutor für die Diözese Neyyattinkara ernannt.

Selvarajan Dasan wurde am 27. Januar 1962 in Valiyavila in der Diözese Neyyattinkara geboren. Er studierte Philosophie und Theologie am St. Joseph’s Pontifical Seminary in Alwaye und erwarb das Lizentiat und den Doktortitel in Kirchenrecht an der Université catholique de Louvain. Am 23. Dezember 1987 wurde er zum Priester und in die Erzdiözese Trivandrum inkardiniert.

Nach seiner Priesterweihe hatte er folgende Ämter inne: Pfarrer von der Gemeinde „St. Albert“ in Muthiyavila (1988-1994); Direktor der Katechese in der Erzdiözese Trivandrum (1991-1995); Pfarrer von der Gemeinde „St. Jude“ in Chinnathurai (1994-1995); Pfarrer der Gemeinde „St. Theresa“ in Manikkapuram (1995); Verteidiger des Kirchengerichts von Trivandrum und Direktor der Seelsorge (2001-1995); Pfarrer der Gemeinde „St. Paul“ in Maranelloor und Direktor der Schulen (2001-2008); Verteidiger am Kirchengericht von Neyyattinkara (2001-2011); Mitglied des Konsultorenkollegiums und des Diözesanrats für wirtschaftliche Angelegenheiten (seit 2007); Kanzler und Pfarrer der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis (2008-2014); Pfarrer der Gemeinde „Sacred Heart“ und Direktor des „Logos Pastoral Centre“ (2014-2019). Seit 2011 ist er Gerichtsvikar von Neyyattinkara und seit 2019 Pfarrer von der Gemeinde „St. Francis Xavier“ in Thirupuram.

(Fides 8/2/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Weihbischof für die Erzdiözese Shillong ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Kanzler und Pfarrei der „Cathedral of Mary Help of Christians“ in Laitumkhrah, Pfarrer Bernard Laloo aus dem Klerus derselben Erzdiözese zum Weihibischof für die Erzdiözese Shillong ernannt und ihm den Titularsitz Trofimiana verliehen.

Bernard Laloo wurde am 16. Juni 1976 in Laitlyngkot (Meghalaya) in der Erzdiözese Shillong geboren. Er studierte Philosophie am „Christ College“ in Shillong und Theologie am „Jnana Deepa Institut for Philosophy and Theology in Pune. Er wurde am 30. April 2006 zum Priester geweiht und in die Erzdiözese Shillong inkardiniert.

Nach seiner Priesterweihe hatte er folgende Ämter inne: Stellvertretender Pfarrer der Gemeinde „St. Paul's in Upper“ in Shillong (2006-2007); Administrator des „Christ College“ in Shillong (2007-2009); Dekan und Studienbeauftragter am „St. Paul's Seminary“ in Shillong (2009-2015); Schulleiter der „Divine Saviour Hr. Secondary School“ in Laitumkhrah (2015-2016); Direktor des „Social Service Centre“ in Shillong (2017-2021). Seit 2022 ist er Kanzler der Erzdiözese Shillong und Pfarrer der „Cathedral of Mary Help of Christians“ in Laitumkhrah.

 

(Fides 8/2/2025)


Good news aus Thailand: Spielfilm sensibilisiert Eltern für positive Erziehungsmethoden

10.02.2025

 

(München/sos) - Es gibt sie: die guten Nachrichten, die positiven Veränderungen und Aufwärtstrends für Kinder und Familien. In einer Welt, die oft reflexartig auf das Negative schaut, berichten die SOS-Kinderdörfer in den ,Good News' über das, was uns aufrichtet .

In Thailand hat eine Filmvorführung zu einem friedvolleren Erziehungsstil in geflüchteten Familien geführt.

Weltweit erleiden jährlich über eine Milliarde Kinder und Jugendlichephysische und psychische Gewalt. Am häufigsten geht die Gewalt von Eltern und anderen Betreuungspersonen aus. Besonders Kinder aus migrierten Familien sind einem hohen Gewaltrisiko ausgesetzt. Die unsichere Lebenssituation führt bei den Eltern oft zu einem erhöhten Stresslevel, was sich auch negativ auf das Eltern-Kind-Verhältnis auswirkt.

 

In der thailändischen Provinz Tak, im Grenzgebiet zu Myanmar, hat eininternationales Team von Forschenden mit rund 2000 Eltern und Betreuungspersonen eine Studie zur Gewaltprävention bei Kindern durchgeführt. Alle Teilnehmenden sind aus Myanmar migriert oder vertrieben worden und von extremer Armut betroffen.

 

Zunächst wurden die Eltern zu ihren Erziehungsmethoden befragt. Im Anschluss wurde ihnen ein einstündiger Spielfilm gezeigt, der den Erziehungsberechtigten viel Identifikationspotential bot: Der Film handelte von Migranten, die sich in einer vergleichbaren Situation wie die Zuschauenden befanden.

 

 

Vier Monate später wurden die Eltern erneut zum familiären Klima und zu ihren Erziehungsmethoden befragt. Es stellte sich heraus, dass sieinfolge der Filmvorführung nun häufiger positive Erziehungsmaßnahmen anwendeten und die körperliche Gewalt gegenüber den Kindern um neun Prozent abgenommen hatte.


Pakistan: Blasphemie-Anklagen als Geschäftsmodell

 

 

10.02.2025

 

Seit Jahren steigt in Pakistan die Zahl der Blasphemie-Strafverfahren rasant an. Grund hierfür ist unter anderem die starke Zunahme von Anschuldigungen wegen „Online-Blasphemie“. Kriminelle nutzen das System für Erpressungen.

 

(München/csi) - Menschenrechtsanwälte berichteten am 10. Januar 2025 auf einer Pressekonferenz in Islamabad davon, dass in den letzten Jahren 450 Menschen aufgrund falscher Online-Blasphemie-Anschuldigungen inhaftiert worden sind. Die Anschuldigungen seien in diesen Fällen von einer kriminellen Gruppe erhoben worden, die in Verbindung mit der radikalislamischen Tehreek-e-Labbaik-Partei steht. Dabei funktioniert das System folgendermaßen: Die Bande verführt Betroffene dazu, fragwürdige Inhalte online zu stellen oder hackt sich direkt in deren Social-Media-Kontos ein, um „blasphemische Inhalte“ hochzuladen. Wenn die Polizei Anklage erhob, erpressten die Kriminellen die Beschuldigten und erhoben hohe Zahlungen als Gegenleistung für die Einstellung der Anklage. Wer nicht zahlen konnte oder wollte, wurde strafrechtlich verfolgt und riskierte die Todesstrafe. In einem Bericht der Nationalen Menschenrechtskommission Pakistans (NCHR), der auf einer Untersuchung von Blasphemiefällen zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 basiert, stellen die Autoren eine auffällige Zusammenarbeit von Behörden mit privaten Organisationen fest. Rana Abdul Hameed, Anwältin am Obersten Gerichtshof, erhebt diesbezüglich schwere Vorwürfe: „Diese Fälle sind nicht nur unbegründet, sondern auch ein Makel am Bild der Justiz.“ Aktuell befinden sich Hunderte Opfer dieses kriminellen Geschäftsmodells in Haft. Nach Angaben der Menschenrechtsanwälte sind bereits fünf von ihnen an den Folgen von Folter gestorben.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 9.02.2025

AFRIKA - Kardinal Bernardin Gantin und sein “römisches” und missionarisches Herz

 

Von Antonella Prenna

 

Rom (Fides) - Der wichtigste Flughafen in Benin, seinem Heimatland, ist nach dem 2008 verstorbenen Kardinal Bernardin Gantin benannt. Siebzehn Jahre nach seinem Tod waren es die Bischöfe der Bischofskonferenz des Latium, die das Verfahren zur Eröffnung des Selig- und Heiligsprechungsprozesses bewilligten. Und es war das Vikariat von Rom, das das Edikt veröffentlichte, das sein Diözesantribunal aufforderte, „alle Nachrichten zu ammeln, aus denen man in irgendeiner Weise Elemente ableiten kann, die für oder gegen den Ruf der Heiligkeit des besagten Dieners Gottes sprechen“.

 

Der Prozess zur Heiligsprechung des beninischen Kardinals, angefangen bei den beteiligten Akteuren, hebt damit einen der Züge hervor, die das gesamte menschliche und christliche Abenteuer dieses „afrikanischen Riesen“, wie Johannes Paul II. ihn nannte, geprägt haben: seine leidenschaftliche Identifikation mit der Kirche von Rom, die sein missionarisches Herz nährte und auch seine Liebe zu seinem Heimatland umfasste.

 

„Zweifelsohne ist es nicht das Hauptziel jedes Christen eines Tages selig- oder heilig gesprochen zu werden. Er strebt vielmehr danach ein „Gläubiger“ ein authentischer Mensch des Glaubens nach dem Vorbild Christi zu sein und Christus in allen Aspekten und Umfeldern des irdischen Lebens zu bezeugen und zu vergegenwärtigen. Dies ist die unverzichtbare Pflicht des Christen, dem der „Sendungsauftrag anvertraut wurde“, das heißt für denjenigen, der ausdrücklich mit der Glaubensverkündigung beauftragt wurde“, so der Kardinal in seinem Kommentar zur Missionsgebetsmeinung des Papstes für den November 2004 (vgl. Fides, 28/10/2004)

 

„Mit großer Dankbarkeit gegenüber dem Nachfolger Petri blicke ich in die Zukunft, am Vorabend neuer Horizonte, um immer Rom in meinem Herzen zu tragen, so wie ich versucht habe, die Kirche meines Landes nach Rom, der Stadt Petri, zu bringen“, heißt es in der Predigt, die er am Grab des Heiligen Petrus unter dem Hauptaltar im Petersdom, am 3. Dezember 2002, hielt und in der Gantin noch einmal hervorhebt, dass der Missionar, auch wenn er aus einer bestimmten Nation stammt, ein „römisches Herz“ haben muss, das sich nicht so sehr auf die irdische „civitas“ bezieht, sondern vielmehr auf die Ewige Stadt, d.h. auf den Papst, den Nachfolger Petri.

 

Als Missionar mit Leib und Seele verstand Kardinal Gantin die Mission als Schlüssel zum Verständnis seiner persönlichen Existenz und seines Priestertums.

 

In einem Interview mit Joseph Ballong, dem Leiter des französisch-afrikanischen Programms von Radio Vatikan, der am 1. Februar dieses Jahres verstorben ist, bringt er gut zum Ausdruck, wie seine positive Antwort auf die Bitte von Paul VI., an der Spitze der römischen Kurie zu dienen, sein Leben zutiefst geprägt und seine Berufung zum Weltmissionar bestimmt hat. Es ging darum, „Ja“ zum Ruf des Heiligen Vaters zu sagen, im Gefolge der Missionare, die die gleiche Antwort gaben, um Afrika zu evangelisieren. Für Kardinal Gantin bedeutet Christsein in erster Linie, Missionar zu sein, d.h. ein wahrer Zeuge der Frohen Botschaft des Heils zu werden und Jesus in jeder Kultur und jeder Situation gegenwärtig zu machen.

 

In seiner Rede in Ronco Scrivia (Italien) dem Geburtsort von Pater Francesco Borghero von der Gesellschaft der Afrikamissionen, einem der Missionare, die in seiner Heimat Benin mit der Verkündigung des Evangeliums begannen, sagte er: „Ich fühle mich zutiefst bewegt, Ihnen in meiner bescheidenen Person ein Zeichen der Dankbarkeit zu überbringen, die die Kirche Afrikas für die Missionare empfindet, die auf jede unter Verzicht auf noch so legitime menschliche Befriedigung ihre Gesundheit, ihre körperliche und geistige Kraft, jede ihrer Stärken, Begabung und Möglichkeit in den Dienst der Evangelisierung Afrikas gestellt haben, wobei sie enorme Schwierigkeiten und Opfer auf sich genommen haben. Ich vergesse nicht, dass meine eigene Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und die Wahl meines Lebens im christlichen Glauben sicherlich mit dieser Evangelisierung in Dahomey, dem heutigen Benin, verbunden sind“. Der Nachname Gantin bedeutet „eiserner Baum des afrikanischen Landes“, und sein Volk und sein Land waren und sind in seinem Leben immer präsent.

Die tiefe Verbundenheit des künftigen Seligen Gantin mit der Gesellschaft der Afrikamissionen bekräftigen, Zeugnisse von Menschen, die wichtige Momente und grundlegende Aspekte ihres Lebens mit ihm geteilt haben.

 

„Es war der 21. Juni 1975. Ein Samstag. Ein Jahr später werden Lorenzo Mandirola und ich, wir studierten am gleichen Seminar, zu Priestern für die Mission ‚ad Gentes‘ geweihtwerden“. so Pater Sandro Lafranconi (SMA) der die Diakonweihe von Kardinal Gantin empfangen hatte“, so der derzeit in Polynesien tätige Missionar gegenüber Fides. „Bischof Bernardin Gantin, der bereits nach Rom berufen worden war, um in der vatikanischen Zentralverwaltung zu arbeiten, war in unser SMA-Provinzhaus in Genua eingeladen worden, um uns die Diakonweihe zu spenden. Wenn seine Anwesenheit bei unserer Diakonatsweihe schon von besonderer Bedeutung war, so war es für ihn noch wichtiger, nach Genua zu kommen und bei dieser Gelegenheit bis nach Ronco zu reisen, einem kleinen Dorf im Scrivia-Tal, das hinter der ligurischen Hauptstadt liegt. Tatsächlich war es genau dieses Dorf, aus dem Pater Francesco Borghero, ein Mitglied der damals kaum 30 Jahre alten Gesellschaft für die Afrikamissionen aufgebrochen war. Pater Borghero gehörte zu den ersten, die in Dahomey, dem heutigen Benin, ankamen, um das erste Senfkorn des Evangeliums zu bringen. Hundert Jahre später gehörte Bernardin Gantin zu den Früchten des inzwischen kräftigen Gewächses der katholischen Kirche, das Wurzeln geschlagen und Zweige und Blätter, ja sogar Früchte getragen hatte. Ein Sohn des Bodens von Benin, Frucht des Baumes des Evangeliums, der dort ein Jahrhundert zuvor gepflanzt wurde.“

 

„Ich erinnere mich deutlich an die Diskretion, die Stille und die Sammlung, die dennoch seine tiefe Ergriffenheit kaum unterdrücken konnten, als er am Ende der Sonntagsmesse in der kleinen Kirche von Ronco Scrivia innehielt, um am Grab von Pater Borghero zu beten, das sich jetzt in einer Seitenkapelle der Kirche selbst befindet“, so Pater Sandro. „Und er wiederholte, dass dieser Tag für ihn die dankbare und freudige Rückkehr eines Sohnes in sein väterliches Haus war. Es war ein liebevolles und einfaches Zusammenkommen mit dem 'grand vieux', der das Evangelium in seine afrikanische Heimat gebracht hatte. Wenn ich heute ein Christ bin und wenn mein Land den auferstandenen Christus kennt, dann verdanke ich das Pater Borghero und meiner geistlichen Familie der Gsellschaftt der Afrikamissionen. Und auch wenn dies nicht seine genauen Worte sind, so übernehme ich doch die Verantwortung dafür, dass ich sie selbst aus seinem Herzen und von seinen Lippen habe sprechen hören“.

 

„Eine fröhliche, einfache, intelligente und kultivierte Persönlichkeit“, erinnert sich Pater Lafranconi. „Seine Wesensart und die Art sich zu präsentieren, seine diskrete Freundlichkeit und spontane Direktheit verhinderten, dass sich bei Begegnungen mit ihm auch nur der Schleier der Rassenunterschiede und des Unverständnisses einschlich. Als natürlicher Brückenbauer zwischen den Kulturen und Völkern wurde er zu einem herausragenden Vertreter der Kirche, weil es ihm gelang, diskret, bescheiden und aufrichtig zu sein. Wie könnten wir vergessen, dass Papst Johannes Paul II. ihm sein päpstliches Kreuz gegeben hatte, um ihn in Lourdes zu vertreten, als er in jenem dramatischen Jahr, in dem er Opfer des Anschlags auf dem Petersplatz wurde, nicht dorthin reisen konnte?“. „Von Bischof Gantin zum Diakon geweiht, bin ich immer wieder sprachlos, wenn ich feststelle, dass einer der wichtigsten Momente meines Lebens von einer Person geprägt wurde, deren Tugendhaftigkeit mit der der Heiligen vergleichbar ist“, schließt Pater Lafranconi gerührt.

 

Eine andere Erinnerung an den „afrikanischen Riesen“ hat Pater Lorenzo Rapetti, derzeit Provinzsekretär der Gesellschaft der Afrikamissionen in Genua.

 

„Ich kam in den 70er Jahren in Kontakt mit Kardinal Gantin, als ich als Missionar in der Elfenbeinküste in der Mission Lakota, vom Provinzial der Gesellschaft der Afrikamissionen in Paris gebeten wurde, einen Elfenbeinschnitzer zu beauftragen, einen Altar aus massivem Iroko-Holz zu schnitzen und dem Kardinal zu liefern, ähnlich dem, den er im Haus der Gesellschaft der Afrikamissionen in Paris bewunderte. Er mochte diesen Altar und benutzte ihn während seines gesamten Aufenthalts in Rom, zunächst in San Callisto und dann im Vatikan, um die tägliche Messe zu feiern. Er nahm ihn auch mit, als er 2002 nach Benin zurückkehrte, wo der Altar noch immer in der kleinen Kapelle des Hauses steht, in dem er seine letzten Jahre in Cotonou verbrachte“, so der Missionar gegenüber Fides.

 

„Der Kardinal war ideell Teil der Gesellschaft der Afrikamissionen, aber diese Zugehörigkeit wurde am 25. Juni 1993 auch konkret, als er zum Ehrenmitglied der Gesellschaft der Afrikamissionen ernannt wurde. Als er 1977 von Papst Paul VI. zum Kardinal ernannt worden war, steckte ihm der damalige Generalobere der Gesellschaft der Afrikamissionen, Pater Joseph Hardy, den bischöflichen Ring des Ordensgründers De Marion-Brésillac an den Finger, den er bei seiner Rückkehr nach Benin zurückgab“, so der Missionar.

„Ich wusste von seiner Verbundenheit mit der italienischen Provinz der Gesellschaft der Afrikamissionen durch den ligurischen Missionar Pater Francesco Borghero, der aus Ronco Scrivia stammte und den Gantin als den eigentlichen Gründer der kirchlichen Mission im damaligen Dahomey, dem späteren Benin, betrachtete“, so Pater Lorenzo weiter, „Ich hatte Gelegenheit, seine Talente und seine Persönlichkeit in den zehn Jahren meines Aufenthalts in Rom als Generalökonom und in anderen Aufgabenbereichen näher kennenzulernen. Er war oft bei uns im Generalat bei wichtigen Anlässen, wie dem 8. Dezember, dem Jahrestag der Gründung der Gesellschaft der Afrikamissionen (1856) und dem 25. Juni, dem Todestag unseres Gründers Melchior-Marie De Marion Brésillac. Manchmal traf ich ihn in Marino bei Rom, wo er zu den Schwestern Unserer Lieben Frau von den Aposteln ging, die in seinem Leben ebenso präsent waren, und er erinnerte sich gern an die Schwestern, die ihn in den ersten Jahren der Grundschule und bei seinem Eintritt ins Priesterseminar begleitet und unterstützt hatten“.

 

Die Verbindung zwischen Gantin und der Gesellschaft der Afrikamissionen reicht von seiner Ausbildung im Kleinen Seminar „Sainte Jeanne d'Arc“ und später im Großen Seminar „Saint Gall“, immer unter dem wachsamen Auge der Missionare der Gesellschaft der Afrikamissionen, bis zu seiner Priesterweihe durch Handauflegung des Erzbischofs Louis Parisot (SMA), dessen Nachfolger er an der Spitze der Erzdiözese Cotonou er werden sollte.

 

Im April 1999 hatte Gantin, der von 1984 bis 1998 Präfekt der Bischofskongregation war, in einem Interview mit der Monatszeitschrift „30 giorni“ klare Worte gefunden, um die Praxis der Versetzung von Bischöfen von einer Diözese in eine andere zu verurteilen, und seine Wertschätzung für die alte Disziplin zum Ausdruck gebracht, die dazu tendierte, die Nachfolger der Apostel als „beständig“ und dauerhaft in den Bischofssitzen zu betrachten, für die sie bestimmt waren. „Wenn er ernannt wird“ so der Kardinal im Interview, „muß der Bischof für das Gottesvolk Vater und Seelsorger sein. Und Vater ist man für immer. Und so soll ein auf einen bestimmten Bischofssitz ernannter Bischof allgemein und grundsätzlich immer dort bleiben. Ich will Ihnen das verdeutlichen: Die Beziehung zwischen dem Bischof und seiner Diözese wird auch mit einer Ehe verglichen, und eine Ehe ist nach dem evangelischen Geist unauflöslich. Der neue Bischof darf keine anderen persönlichen Pläne machen. Es kann schwerwiegende, sehr schwerwiegende Gründe dafür geben, daß die Autorität entscheidet, den Bischof zu entfernen, ihn sozusagen von einer Familie in eine andere schickt. Wenn die Autorität das entschieden hat, dann waren dafür eine Reihe von Gründen ausschlaggebend, und ganz sicher nicht der Wunsch eines Bischofs, den Bischofssitz zu wechseln“. In demselben Interview stellte Gantin das damals selbstverständliche Konzept der „Kardinaldiözesen“ in Frage: „Heute gibt es in den Ländern, die erst vor kurzem evangelisiert wurden, wie Asien und Afrika, nicht sogenannte Kardinalssitze, sondern die Purpurwürde wird der Person übertragen. So müßte es überall sein, auch in der westlichen Welt. Es gäbe keine deminutio capitis, und auch kein Fehlen des Respekts, wenn z.B. der Erzbischof der riesigen Erzdiözese Mailand, wie auch anderer alter und hochgeachteter Diözesen, nicht zum Kardinal kreiiert wird. Das wäre keine Katastrophe”.

 

„Inzwischen bin auch ich Römer geworden und kehre als römischer Missionar in mein Afrika zurück“, sagte Gantin, als er nach mehr als 30 Jahren im Dienst der römischen Kurie in sein Heimatland zurückkehrte. „Ich habe Rom mit zwar verlassen, aber nicht mit meinem Herzen. Ich bleibe ein römischer Missionar in meinem Land, wo ich die Fürsorge der ganzen Weltkirche trage. Ich bin seit zwei Jahren wieder hier. Und ich habe diese Entscheidung getroffen, um zu beten, um den Bischöfen meines Landes mit meiner Anwesenheit und meinem Gebet zu helfen“.

 

Er war der erste afrikanischer Bischof in der römischen Kurie und der erste afrikanischer Kardinal, der ein Kurienkollegium leitete: „Unter den afrikanischen Bischöfen ist er einer der wenigen, die an allen Sitzungen des Zweiten Vatikanischen Konzils teilgenommen haben; er hat so viel dazu beigetragen, dass er derjenige war, den Papst Paul VI. auswählte, als er einen afrikanischen Bischof in der römischen Kurie haben wollte. Aufgrund seiner persönlichen Geschichte wurde Kardinal Gantin unter den Bischöfen Afrikas als Führungspersönlichkeit angesehen: Er machte nicht viel Lärm, er sprach nicht zu laut, aber jedes seiner Worte war viel wert“, sagte Kardinal Francis Arinze, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, über ihn.

(Fides 8/2/2025)

 

ASIEN/PHILIPPINEN - Weltwoche der interreligiösen Harmonie: Auf der Insel Mindanao nehmen Studenten, Bürger und Institutionen an zahlreichen Initiativen teil

 

Zamboanga City (Fides) - Christen und Muslime im Süden der Philippinen haben sich der von den Vereinten Nationen begangenen Weltwoche der interreligiösen Harmonie (1.-7. Februar) angeschlossen, die in katholischen Gemeinden, Schulen, Universitäten, Kulturzentren und vor allem in zahlreichen Städten auf der Insel Mindanao gefeiert wurde, wo in der „Autonomen Region Bangsamoro in Muslim Mindanao“ (BARMM) die meisten der sechs Millionen gläubigen philippinischen Muslime leben. Die BARMM besteht derzeit aus den Provinzen Basilan, Lanao del Sur, Maguindanao del Norte, Maguindanao del Sur und Tawi-Tawi (aktuelle wird die Einbeziehung der Provinz Sulu Islands diskutiert) und ist das Ergebnis des Friedensabkommens zwischen der Regierung und der „Moro Islamic Liberation“ Front.

Zu den Hauptakteuren und Förderern der Märsche, öffentlichen Kundgebungen, Seminare und Gebetstreffen gehörten die katholischen Gemeinden und Einrichtungen, die sich den Dialog zur Aufgabe gemacht haben, darunter auch die islamisch-christliche „Silsilah“- Bewegung, die vor über 40 Jahren in der Stadt Zamboanga von Pater Sebastiano D'Ambra, einem italienischen Missionar des Päpstlichen Instituts für die Auslandsmissionen (PIME), gegründet.

Aber auch zivile Einrichtungen beteiligen sich an der weltweit gefeierten Woche des interrelgiösen Dialogs. So zum Beispiel die Bürgermeisterin der Stadt Zamboanga, Maria Isabel Climaco Salazar, die einen interreligiösen Kongress in ihrer Stadt, die sich durch eine pluralistische Gesellschaft auszeichnet, veranstaltete und daran teilnahm, um der Bevölkerung eine Botschaft des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit für das Gemeinwohl zu übermitteln. Auf zivilgesellschaftlicher Ebene hatte auch der frühere philippinische Präsident Benigno Aquini Jr., bereits 2013 die zivilen Institutionen offiziell aufgefordert, sich der Initiative anzuschließen und ihr größte Aufmerksamkeit zu schenken, die darauf abzielt, das Bewusstsein zu schärfen und soziale Harmonie im Land zu schaffen.

Zu den verschiedenen Initiativen, die auf der Insel Mindanao stattfanden, gehörte auch ein Treffen am 4. Februar an der „Western Mindanao State University“, einer öffentlichen Universität in Zamboanga, an dem christliche und muslimische Studenten, Lehrkräfte und Bürger teilnahmen, die gemeinsam über das Thema des Aufbaus von Harmonie und Frieden diskutierten. Joselito Madroñal, Vizepräsident der Universität, betonte die Rolle der Universität als „Leuchtturm des Friedens“ in der Region, in der Kultur und in der Ausbildung junger Menschen. „Unsere Universität ist mehr als nur eine Bildungseinrichtung. Wir sind eine Kraft des Wandels, ein Katalysator für den Frieden und ein fester Partner auf der Suche nach Harmonie“, betonte er. Unter den anwesenden Rednern waren Pater Sebastian D'Ambra, der Gründer der Silsilah-Bewegung, Scheich Mahir Gustaham, ein muslimischer Vertreter und Koordinator des Forums „Interreligiöse Solidarität für den Frieden“, und Pater Guilrey Anthony Andal (SJ), die ihre Erfahrungen weitergeben und die jungen Menschen ermutigen wollten, den Weg des friedlichen Zusammenlebens weiterzugehen. Im Anschluss an die interreligiöse Feier eröffnete die Universität offiziell den „Monat der Künste“, wobei die Kunst als privilegierte Sprache und als fruchtbarer Boden für den interreligiösen Dialog bezeichnet wurde.

 

(PA) (Fides 8/2/2025)


Südsudan: Kinderbibel von „Kirche in Not“ hilft beim Lesen lernen in der Muttersprache

Pfarrer Stefaan Lecleir mit Kindern seiner Pfarrei im Südsudan. © Kirche in Not
Pfarrer Stefaan Lecleir mit Kindern seiner Pfarrei im Südsudan. © Kirche in Not

6.02.2025

 

 

(München/acn) - Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) gibt seine Kinderbibel mit dem Titel „Gott spricht zu seinen Kindern“ in der afrikanischen Sprache Azande (auch Pazande genannt) heraus. Sie wird von schätzungsweise 1,8 Millionen Angehörigen der gleichnamigen Volksgruppe in der Demokratischen Republik Kongo, in der Zentralafrikanischen Republik und im Südsudan gesprochen. Die neue Ausgabe auf Azande ist eine von rund 200 Übersetzungen, in der die Kinderbibel von „Kirche in Not“ seit 1979 erschienen ist. Über 51 Millionen Exemplare wurden bislang verteilt.


FIDES-NACHRICHTEN - 8.02.2025

AFRIKA/NIGERIA - Katholischer Priester entführt

 

Abuja (Fides) - Ein katholischer Priester wurde am Morgen des gestrigen 6. Februar entführt. Es handelt sich um Pfarrer Cornellus Manzak Damulak, der an der „Veritas University“ in der Bundeshauptstadt Abuja studiert.

Nach Angaben der Diözese Shendam, der der Priester angehört, „wurde Pfarrer Damulak in den frühen Morgenstunden des 6. Februar in seiner Wohnung im Stadtteil Zuma 2 im Bwari Area Council des Haupstadtdistrikts verschleppt“.

„Wir rufen alle Christusgläubigen und alle Menschen guten Willens auf, für seine rasche und sichere Freilassung aus den Händen seiner Entführer zu beten. Wir vertrauen unseren Bruder, Pfarrer Cornelius Manzak Damulak, der mütterlichen Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, unserer Mutter, und aller Heiligen an, dass sie ihm Kraft schenken und ihn wieder zu uns zurückbringen“, heißt es in der Mitteilung der Diözese abschließend.

Die Diözese Shendam ist der Diözese Jos im Bundesstaat Plateau (Zentralnigeria) als Suffraganbistum unterstellt.

Die Region Bwari, in der der Priester entführt wurde, ist eine der am stärksten von Entführungen betroffenen Regionen. Viele Bewohner der Gegend, vor allem Bauern, wurden entführt, und für ihre Freilassung wurden hohe Geldsummen gefordert.

Auch die Art und Weise, wie der Priester entführt wurde, nämlich durch Banditen, die ihn in seiner Wohnung überfielen, ist nicht neu. Ende Januar wurde eine ganze Familie von mit Kalaschnikows bewaffneten Banditen entführt, die in ihr Haus in Chikakore, einer Stadt am Rande von Kubwa (ebenfalls in der Region Bwari), etwa 30 Kilometer vom Zentrum von Abuja entfernt, eindrangen.

(L.M.) (Fides 7/2/2025)

 

ASIEN/VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE - Bischof Martinelli über das Heilige Jahr im Vikariat südliches Arabien: „Dass wir eine Kirche der Migranten sind, hilft uns, unsere ganze Hoffnung auf Christus zu setzen“

 

Abu Dhabi (Fides) - Die Kirche im Vikariat des Südlichen Arabien sei eine „Kirche der Migranten“, in der jeder mit dem Gefühl lebe, dass immer „etwas fehlt“, angefangen von der Heimat und den entfernten Angehörigen. Aber diese Wahrnehmung könne „eine Chance“ werden, vor allem, um sich einander zu öffnen, und gleichzeitig bringe "dieser Zustand“ die Dynamik der christlichen Hoffnung zum Vorschein, „eine Hoffnung, die uns nicht enttäuscht, weil sie in der Liebe Christi verwurzelt ist, einer unwiderruflichen Liebe, einer ewigen Liebe“.

So schreibt der Kapuzinerbischof Paolo Martinelli, Apostolischer Vikar des Südlichen Arabien, in seinem Hirtenbrief an die katholischen Gemeinden seines Vikariats, das Oman, den Jemen und die Vereinigten Arabischen Emirate umfasst, anlässlich des Ordentlichen Jubiläums der katholischen Kirche.

Bischof Martinelli verweist auf die charakteristischen Faktoren - Pilgerschaft und Hoffnung -, die die Jubiläumszeit kennzeichnen, und hebt die vielen Gemeinsamkeiten zwischen Migranten und Pilgern hervor: „Wir sind heute aufgerufen, Pilger der Hoffnung zu sein“, denn „ein Pilger geht durch die Widrigkeiten des Lebens in dem Wissen, dass Gott ihn nie verlässt. Das Pilgerdasein erinnert uns daran, dass wir Migranten sind. Und wie ein Pilger ist auch ein Migrant immer auf dem Weg“.

„Wir leben in diesem Teil der Welt, weit weg von unserer Heimat und unseren Herkunftsländern. Wir sind eine Kirche der Migranten, die aus über hundert verschiedenen Nationen stammen. Unser Leben hier hängt von vielen Umständen ab, die nicht in unserer Hand liegen. Aber gerade in diesen Situationen sind wir aufgerufen, mit größerer Leidenschaft Pilger der Hoffnung zu sein“, so der Bischof und zitierte die Bulle „Spes non confundit“ (Nr. 13), in der der Papst „Zeichen der Hoffnung für Migranten“ fordert, „die ihr Land auf der Suche nach einem besseren Leben für sich und ihre Familien verlassen. Ihre Erwartungen dürfen nicht durch Vorurteile und Abschottung zunichtegemacht werden“.

Migrant zu sein, so Martinelli weiter, „bedeutet immer, mit Einschränkungen konfrontiert zu sein“, zum Beispiel mit der Abwesenheit der Familie. „Auch wenn wir hier viel Hilfe erfahren, können wir nicht alles haben, was wir in unseren Herkunftsländern hatten“, und dies mache uns allen „die Vergänglichkeit des Lebens“ bewusst.

„Ich lade euch ein, euer Leben als Migranten in diesem arabischen Land als Teil eurer Pilgerreise zum Himmelreich zu leben, wobei ihr ständig von der christlichen Hoffnung getragen werdet. Wir sind für das ewige Glück geschaffen; lassen wir uns nicht von vergänglichen Gütern täuschen“, so der Apostolische Vikar weiter.

„Die Massenmigration“, schreibt der Apostolische Vikar, “verändert das Gesicht der Gesellschaften und der Kirche. Sich dieses epochalen Wandels bewusst zu sein und als Migranten und Pilger der Hoffnung zu leben, führt uns dazu, unsere Zugehörigkeit zu einer Kirche, die sich aus Menschen aus vielen verschiedenen Ländern zusammensetzt, intensiv und in Harmonie zu leben und gleichzeitig Frieden und Solidarität im gesellschaftlichen Leben zu fördern. Auf diese Weise können wir, geeint in der Vielfalt, ein prophetisches Zeichen für das Reich Gottes sein“.

Bischof Martinelli erinnert auch daran, dass in diesem Jahr der 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa begangen wird, auf dem „das Glaubensbekenntnis, das wir jeden Sonntag sprechen, formuliert wurde. Es wird noch heute von allen christlichen Kirchen und Konfessionen anerkannt. Das Gedenken an das Glaubensbekenntnis fordert uns auf, uns für die Förderung der Einheit aller Christen einzusetzen“.

„Ich lade alle ein, dieses Heilige Jahr der Hoffnung mit Elan zu leben. Ich ermutige dazu, an den Veranstaltungen unseres Vikariats teilzunehmen, insbesondere in den Jubiläumskirchen (vgl. Fides 10/1/2025) und an den in Rom geplanten internationalen Veranstaltungen“, so der Apostolische Vikar des Südlichen Arabien abschließend.

(F.B.) (Fides 7/2/2025)

 

ASIEN/PHILIPPINEN - Maßnahme mit politischen Auswirkungen im Wahlkampf: Landwirtschaftsministerium ruft “Ernährungsnotstand” für Reis aus

 

Manila (Agenzia Fides) - Der von der philippinischen Regierung ausgerufene „Ernährungsnotstand“ zur Bekämpfung der „Reiskrise“ - aufgrund eines „außergewöhnlichen“ Anstiegs der Preise für das Grundnahrungsmittel des Landes - „ist ein wirtschaftliches Problem, hat aber auch politische Auswirkungen: Wir befinden uns im Wahlkampf, im Hinblick auf die Wahlen im Mai, und das Reisthema wird diese Zeit beeinflussen. Es wird von den Politikern genutzt werden, um aus dem Konsens für oder gegen Präsident Marcos Kapital zu schlagen“, betont Antonio Ledesma, der emeritierte Erzbischof von Cagayan de Oro auf der Insel Mindanao, im Gespräch mit Fides.

„In Mindanao“, so der Jesuit, “herrscht im Moment zwar Unzufriedenheit, aber die Menschen können immer noch Reis auf dem Markt kaufen. Natürlich ist das ein wichtiges Thema, und wir befinden uns in einem prekären Gleichgewicht“. “Es gibt Bauern, die ein geringes Einkommen aus dem Reisanbau für den Verkauf haben“, so der Erzbischof weiter. „Ihre Situation überschneidet sich mit dem Problem der Importe, da der inländische Bedarf auf den Philippinen nicht durch die lokale Produktion gedeckt werden kann. Es ist ein offenes und langwieriges Problem, das Land in Bezug auf den Reisbedarf autark zu machen und Maßnahmen zu finden, um dies zu erreichen. Dies sind alles Themen, die das Gemeinwohl berühren, aber sie kommen jetzt in den Wahlkampf und laufen Gefahr, instrumentalisiert zu werden“, erklärt er.

Die Erklärung über den Ernährungsnotstand für Reis wurde am 4. Februar unterzeichnet und ermöglicht die Freigabe von Reisbeständen der „Nationalen Lebensmittelbehörde“ (NFA), um die Preise zu stabilisieren „und um sicherzustellen, dass Reis, ein Grundnahrungsmittel für Millionen von Filipinos, für die Verbraucher zugänglich bleibt“, sagte Landwirtschaftsminister Francisco Tiu Laurel Jr. Eine Freigabe von 300.000 Tonnen Reis, etwa 30.000 pro Monat, ist für einen Zeitraum von zehn Monaten geplant, um den Markt durch niedrigere Preise zu stabilisieren

Die NFA wird damit beginnen, ihre Reisvorräte auf ausgewählten Märkten an von der Regierung kontrollierte Unternehmen zu einem Preis von 36 Pesos/kg zu verkaufen, während Reis derzeit zwischen 50 und 60 Pesos pro Kilo verkauft wird. Dies werde sowohl den Verbrauchern als auch den Landwirten vor Ort zugutekommen, da der Reis zu einem niedrigeren Preis erhältlich sein werde. Der Ausnahmezustand für die Lebensmittelsicherheit bleibt so lange in Kraft, bis er vom Ministerium wieder aufgehoben wird. Laurel betonte in diesem Zusammenhang, dass die Lebensmittelpreise trotz des Rückgangs der weltweiten Reispreise und der Senkung der Zölle auf importierten Reis im Juli 2024 hoch geblieben seien. Nach Angaben der philippinischen Statistikbehörde (Philippine Statistics Authority, PSA) erreichte die Reisinflation Ende 2024 einen Wert von 4,2 Prozent, wobei ein stetiger Anstieg zu verzeichnen ist.

IIn dieser Situation wurden Wohlfahrtsprogramme für den Verkauf von billigerem Reis in Zentren und Verkaufsstellen im Rahmen des Programms „Rice for all“ ins Leben gerufen, um den Bürgern des Landes, insbesondere aus den ärmeren Bevölkerungsschichten, zu helfen. In den katholischen Gemeinden ist zur Unterstützung der Ernährungssicherheit der Ärmsten das Programm „Pondo ng Pinoy“ aktiv, eine Anti-Armuts-Initiative, die 2004 zunächst in der Diözese Manila auf den Weg gebracht wurde und inzwischen in 30 Diözesen verbreitet ist. Grundlage des Programms ist die Formel „das Wenige von Vielen“, bei der so viele Menschen wie möglich eingeladen sind jeden Tag 25 Cent zu spenden als Geste der Nächstenliebe gegenüber den Bedürftigen.

(PA) (7/2/2025)

 

AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischöfe zur schweren Krise im Land: “Wir dürfen uns der Hoffnung nicht berauben lassen”

 

Bogota (Fides) - „Wir sind ernsthaft besorgt über die Bitten um Hilfe und die Not der Bevölkerung und der Gemeinschaften, die ernsthaft betroffen sind“, schreiben die in Bogota zur Vollversammlung versammelten kolumbianischen Bischöfe. „Es ist dringend notwendig, den Migranten, den Vertriebenen, den Abgeschobenen, den Rückkehrern, den Opfern der zunehmenden Gewalt in den ländlichen Gebieten des Landes, besondere Aufmerksamkeit zu widmen“. Die kolumbianischen Bischöfe beziehen sich dabei auf die Region Catatumbo, in der seit einiger Zeit die Gewalt wütet, die die Region in die schwerste Krise seit 2002 stürzt.

Während der Vollversammlung, die am 3. Februar begann, lenkten die Bischofskonferenz die Aufmerksamkeit auf den Präsidenten der Republik, Gustavo Petro, nach einer kontroversen Kabinettssitzung, die live im nationalen Fernsehen übertragen wurde. „Das Land befindet sich in einer schweren Krise“, warnten die Bischöfe und forderten „wirksame Antworten“ auf die „tiefgreifenden, dringenden und schmerzhaften Probleme, die die Nation heimsuchen“. „Wir erklären unsere Solidarität mit Catatumbo und anderen Regionen des Landes“, erklärten sie.

„Darüber hinaus bleibt das Problem nicht nur der abgeschobenen Migranten, sondern auch derjenigen, die aufgrund der Gewalt in den Regionen vertrieben, abgeschoben und ausgewiesen wurden, latent bestehen“, so die Bischöfe. Deshalb appellierten sie nachdrücklich an die nationale Regierung und alle staatlichen Institutionen, koordiniert zu arbeiten und sich auf das Wohl der Nation zu konzentrieren, „um das vereinte und friedliche Land zu verwirklichen, nach dem wir uns alle sehnen.“

„Heute mehr denn je, lassen wir uns nicht die Hoffnung nehmen, sondern konzentrieren wir unsere Anstrengungen und unterstützen wir die Initiativen, die in den Gemeinden durchgeführt werden“, bekräftigen die Bischöfe.

 

(AP) (Fides 7/2/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 7.02.2025

VATIKAN - Papstbotschaft zum Weltmissionssonntag 2025: Die Kirche setzt die Sendung Jesu fort, indem sie inmitten der Völker für alle da ist

 

Vatikanstadt (Fides) - „Die Kirche, die Gemeinschaft der missionarischen Jünger Christi“, ist heute „gesandt, um die Hoffnung in einer Welt wieder neu zu beleben, über der dunkle Schatten liegen“. „Während sie sich einerseits Verfolgungen, Bedrängnissen und Schwierigkeiten und andererseits ihren eigenen Unzulänglichkeiten und Fehlern aufgrund der Schwäche ihrer einzelnen Glieder stellen muss“, „wird sie beständig von der Liebe Christi angetrieben“ und setzt die Sendung Jesu fort, „indem sie inmitten der Völker für alle da ist“.

 

Dies ist der Kern der Botschaft von Papst Franziskus für den Weltmissionssonntag 2025, der weltweit am 19. Oktober begangen wird.

 

Das Dokument trägt das Datum des 25. Januar, Fest der Bekehrung des Apostels Paulus, und wird am heutigen 6. Februar veröffentlicht, dem liturgischen Gedenktag des Heiligen Paul Miki und seiner Gefährten, einer Gruppe von 25 japanischen Märtyrern, darunter acht Priester und Ordensleute der Gesellschaft Jesu und des Ordens der Minderbrüder, europäische oder in Japan geborene Missionare und siebzehn Laien. Sie alle wurden verhaftet und, wie das römische Martyrologium berichtet, „schwer misshandelt und zum Tode verurteilt. Alle zusammen, auch die Jungen, wurden gekreuzigt, weil sie Christen waren“.

 

Die Daten sind nicht zufällig, wenn man bedenkt, welche Themen in der Botschaft mit dem Titel „Missionare der Hoffnung unter den Völkern“ behandelt werden.

 

Im Mittelpunkt der in drei Abschnitte gegliederten Botschaft, steht das das Thema der Hoffnung, der theologischen Tugend, die auch im Mittelpunkt des Ordentlichen Jubiläums steht, das die katholische Kirche gegenwärtig feiert. Das Thema - so erklärt der Papst - wurde gewählt, weil „es den einzelnen Christen und die Kirche, die Gemeinschaft der Getauften, an ihre grundlegende Berufung erinnert, in der Nachfolge Christi Boten und Bauleute der Hoffnung zu sein“.

 

Daher „der Wunsch“ des Bischofs von Rom, „einige maßgebliche Aspekte der missionarischen christlichen Identität in Erinnerung zu rufen, damit wir uns vom Geist Gottes leiten lassen können und vor heiligem Eifer für eine neue Zeit der Evangelisierung der Kirche brennen“. Und vor allem, „unseren Blick auf Christus zu richten, der die Mitte der Geschichte ist“, „in dem sich das Heil für alle erfüllt“, sowie „das oberste Vorbild all derer, die im Laufe der Jahrhunderte den von Gott empfangene Auftrag auch unter extremen Herausforderungen erfüllen“.

 

„Durch seine Jünger, die zu allen Völkern gesandt und von ihm auf geheimnisvolle Weise begleitet werden, setzt Jesus, der Herr, seinen Dienst der Hoffnung für die Menschheit fort“, indem er sich auch heute noch „über jeden armen, geplagten, verzweifelten und vom Bösen heimgesuchten Menschen beugt, um ‚auf seine Wunden das Öl des Trostes und den Wein der Hoffnung‘ zu gießen“, schreibt der Papst unter Berufung auf die Präfation „Gesù buon Samaritano“.

 

Die Gedanken des Papstes gelten auch den Missionaren und Misionarinnen ad gentes, die „dem göttlichen Ruf folgend“ zu den anderen Völkern gegangen sind, „um die Liebe Gottes in Christus bekannt zu machen. Ich danke euch von Herzen! Euer Leben ist eine konkrete Antwort auf den Auftrag des auferstandenen Christus, der seine Jünger ausgesandt hat, allen Völkern das Evangelium zu verkünden. Damit erinnert ihr an die universale Berufung der Getauften, durch die Kraft des Geistes und das tägliche Engagement für die Völkern zu Missionaren der großen Hoffnung zu werden, die uns der Herr Jesus, dem Herrn, geschenkt wurde“.

 

Der Horizont dieser Hoffnung, so der Papst, „geht über die vergängliche Irdische hinaus und öffnet sich für das Göttliche, das wir bereits in der Gegenwart verkosten“. Der Bischof von Rom zitiert den heiligen Paul VI., der vor fünfzig Jahren im Apostolischen Schreiben „Evangelii Nuntandi“ (Nr. 27), schrieb, dass das von Christus angebotene Heil nicht nur „ein diesseitiges Heil nach dem Maß der materiellen Bedürfnisse oder auch der geistigen" ist, "die [...] sich mit den zeitlichen Wünschen, Hoffnungen, Geschäften und Kämpfen gänzlich decken, sondern ein Heil, das alle Grenzen übersteigt, um sich dann in einer Gemeinschaft mit dem einen Absoluten, mit Gott, zu vollenden: ein transzendentes, eschatologisches Heil, das seinen Anfang gewiss schon in diesem Leben hat, aber sich erst in der Ewigkeit vollendet“.

 

Daher die Einladung, die in der Bulle „Spes non confundit“ aufgezeigten Handlungsmöglichkeiten Maßnahmen in die Tat umzusetzen „mit besonderem Augenmerk auf die Ärmsten und Schwächsten die Kranken, die Älteren, und diejenigen, die von der materialistischen und konsumorientierten Gesellschaft ausgeschlossen sind…. Oft sind sie es dann, die uns lehren, wie ein Leben in Hoffnung zu möglich ist. Und durch den persönlichen Kontakt werden wir in die Lage versetzt, die Liebe des mitfühlenden Herzens des Herrn weiterzugeben“. Alle Getauften, so fährt der Papst fort und zitiert eine Rede, die er selbst im Juni vor zwei Jahren bei der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke gehalten hat, sind „gesandt, um diese Mission fortzusetzen: Zeichen sein für das Herzen Christi und der Liebe des Vaters, indem wir die ganze Welt umfangen“.

 

Dazu, so betont Papst Franziskus, „ist es notwendig, dass wir in uns die österliche Spiritualität erneuern, die wir in jeder Eucharistiefeier und besonders im Ostertriduum, der Mitte und dem Höhepunkt des liturgischen Jahres, miterleben“. Außerdem sind „Missionare der Hoffnung Männer und Frauen des Gebets, denn ‚der Mensch, der hofft, ist ein Mensch, der betet‘, wie der ehrwürdige Kardinal Van Thuan betonte, der in der langen Zeit der Bedrängnis im Gefängnis dank der Kraft, die er aus dem beharrlichen Gebet und der Eucharistie empfing, die Hoffnung lebendig hielt (vgl. F.X. Nguyen Van Thuan, „Il cammino della speranza“, Roma 2001, Nr. 963). Vergessen wir nicht, dass das Gebet die erste missionarische Handlung und gleichzeitig ‚die erste Kraft der Hoffnung‘ ist“.

 

„Lasst uns also“, so der Papst, „die Mission der Hoffnung vom Gebet her erneuern, vor allem vom Gebet mit dem Wort Gottes und insbesondere den Psalmen, einer großen Symphonie des Gebets, deren Komponist der Heilige Geist ist. Die Psalmen lehren uns, auch in widrigen Umständen zu hoffen, die Zeichen der Hoffnung zu erkennen und den beständigen ‚missionarischen‘ Wunsch zu hegen, dass Gott von allen Völkern gepriesen werde“.

 

Im dritten und letzten Teil der Botschaft beschreibt der Bischof von Rom die Evangelisierung als einen „gemeinschaftlichen Prozess“, der „nicht mit der ersten Verkündigung und der Taufe endet, sondern sich mit der Bildung der christlichen Gemeinschaften fortsetzt, indem jeder Getauften auf dem Weg des Evangeliums begleitet wird. In der modernen Gesellschaft ist die Zugehörigkeit zur Kirche nie etwas, was man ein für alle Mal erworben hat. Deshalb ist das missionarische Wirken der Weitergabe und Bildung eines reifen Glaubens an Christus, 'das Paradigma für alles Wirken der Kirche'", fügt er hinzu und zitiert damit das Apostolische Schreiben „Evangelii gaudium“ (Nr 15).

 

„Ich weise noch einmal nachdrücklich weiterhin auf diese missionarische Synodalität der Kirche hin sowie auf den Dienst der Päpstlichen Missionswerke zur Förderung der missionarischen Verantwortung der Getauften und zur Unterstützung der neuen Teilkirchen. Und ich ermutige euch alle, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen, mit eurem Lebenszeugnis und Gebet, mit euren Opfern und eurer Großzügigkeit aktiv an der gemeinsamen Mission der Verkündigung des Evangeliums teilzunehmen“, schließt Papst Franziskus.

(F.B.) (6/2/2025)

LINK

Papstbotschaft zum Weltmissionssonntag 2025 im Wortlaut -> https://www.fides.org/de/attachments/view/file/MESS_GMM_2025_TED.docx

 

AFRIKA/SUDAN - Vormarsch der Armee auf Khartum: Womöglich entscheidende Wende im sudanesischen Bürgerkrieg?

 

Khartum (Fides) - Der Vormarsch der Soldaten der sudanesischen Armee (Sudan Armed Forces, SAF) setzt sich fort. Man will die Kontrolle über Khartum, die sudanesische Hauptstadt, die mit den Milizionären der RSF „Rapid Support Forces“ (RSF) umkämpft ist, zurückgewinnen.

Die Offensive der Armee unter Leitung von General Abdel-Fattah Burhan begann Anfang Januar im Bundesstaat Dschasira, dessen Hauptstadt Wad Madani am 11. Januar erobert wurde. Eine Operation, die von Gewalt gegen Zivilisten, auch südsudanesischer Nationalität, geprägt war. Diese Stadt liegt zwar 200 km von Khartum entfernt, ist aber ein wichtiger Knotenpunkt von Straßen, die aus verschiedenen Richtungen in die Bundeshauptstadt führen. In den letzten Wochen ist die Armee von Wad Madani aus entlang der Ufer des Blauen Nils vorgerückt, hat Städte und Dörfer im gesamten nördlichen Teil des Staates und im Süden des Staates Khartum eingenommen und anschließend die Stellungen der RSF in Khartum von mehreren Seiten angegriffen. Ein Armee-Sprecher erklärte gestern, am 5. Februar, dass die Truppen den Bezirk Al-Rumaila, ein medizinisches Depot, ein Industriegebiet und die staatliche Münzanstalt im Süden Khartums eingenommen haben. Mit der Einnahme von Al-Rumaila rückt das Militär von General Burhan näher an das Zentrum von Khartum heran, der Hochburg und Kommandozentrale der von Mohamed Hamdan Dagalo geführten „Rapid Support Forces“.

Auf der östlichen Seite des Nils gelang es der Armee, das Geen Valley und das Gebiet von Sheikh Al-Fadani unter Kontrolle zu bringen, das etwa sieben Kilometer von der Soba-Brücke entfernt liegt, die den Ost-Nil mit der Stadt Khartum verbindet.

Sollten sich die RSF-Milizionäre zurückziehen, könnten sie sich auf die „Giad Industrial City“, einen riesigen Industrie-Komplex mit Fabriken und Lagerhäusern rund 45 km südöstlich des Zentrums von Khartum, zurückziehen, wo sie anscheinend ihren Widerstand vorbereiten. Das heißt, wenn sie sich stattdessen nicht entschließen, im Zentrum der sudanesischen Hauptstadt Haus um Haus zu kämpfen, was die ohnehin schon schwere humanitäre Krise noch verschärfen würde, da die Zivilbevölkerung bei den Kämpfen von beiden Seiten bombardiert wird.

(L.M.) (Fides 6/2/2025)

 

ASIEN/INDONESIEN - Mögliche Amnestie für politische Gefangene in Papua: Franiskaner fordern “Initiative für einen tiefgreifenden Dialog”

 

Jayapura (Fides) - Um den bewaffneten Konflikt, der die indonesische Region West-Papua seit Jahrzehnten belastet, in den Griff zu bekommen, zieht die indonesischen Regierung unter der Führung des neuen Präsidenten Prabowo Subianto eine Amnestie für die Unabhängigkeitsrebellen in Papua in Betracht. Der Minister für Justiz, Menschenrechte und Einwanderung, Yusril Ihza Mahendra, bezeichnete den Vorschlag als „in Prüfung“ und sagte, dass die Regierung die Einzelheiten des Amnestieplans ausarbeite, der nur denjenigen gewährt würde, die der Republik Indonesien die Treue schwören. Die Maßnahme sei „als Teil der Bemühungen zur Lösung des Konflikts gedacht“ und bedürfe noch der Zustimmung des Repräsentantenhauses. Prabowos Amnestievorschlag folgt einer ähnlichen Initiative des ehemaligen Präsidenten Joko Widodo, der 2015 politische Gefangene aus Papua begnadigt hat.

Unter der Bevölkerung von Papua herrscht unterdessen eine gewisse Skepsis gegenüber dem Vorschlag der Zentralregierung. Pater Alexandro Rangga (OFM), Direktor der Kommission „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ in Papua, betont im Gespräch mit Fides: „Es stimmt, dass die Freilassung einiger Gefangener, die aus politischen Gründen inhaftiert sind, eine gewisse Erleichterung für die Familien bedeuten könnte“. Er erinnert jedoch daran, dass „die Gefangenen, die in der Vergangenheit freigelassen wurden, nicht mehr dieselben sind: sie haben tiefe Traumata erlitten, einige sprechen nicht mehr, vielleicht wegen der Misshandlungen, die sie erlitten haben. Es wird also notwendig sein, den Zustand der freigelassenen Gefangenen zu überprüfen“.

Darüber hinaus gebe es ein grundlegendes Problem: „Die Maßnahme der Regierung läuft Gefahr, ein unzureichender Schritt zu sein, wenn sie nicht in einen umfassenderen Plan eines ‚ganzheitlichen‘ Dialogs, d.h. auf allen Ebenen, eingebettet ist, der die Situation in der Region und das Leiden der lokalen Bevölkerung umfassend berücksichtigt“, stellt der Franziskanerpater fest. „Die Menschen in Papua befürchten, dass es sich nur um ein Trostpflaster handelt und dass grundlegende Fragen ungelöst bleiben“, stellt er fest. „Wir fordern deshalb eine Initiative für einen tiefgreifenden Dialog und die Befähigung aller beteiligten Akteure, um die Probleme an der Wurzel zu packen und zum Frieden zu gelangen“, sagt er.

Der Franziskaner erinnert daran, was den Bewohnern von fünf Dörfern im Bezirk Oksop in Zentralpapua, dem Gebiet der Diözese Jayapura, widerfahren ist (vgl. Fides 17/1/2025). Sie flohen Ende November aufgrund der Stationierung von Militäreinheiten in diesem Gebiet in andere Gebiete. Nach Angaben der Kommission des Franziskanerordens sind 300 Menschen in andere Dörfer vertrieben worden, und viele andere haben sich im Wald versteckt, „aber nach Angaben der Armee und anderer Offizieller sind diese Berichte nicht wahr“, stellt sie fest. „Aus diesem Grund bereitet unsere Kommission für Gerechtigkeit und Frieden nun einen detaillierten Bericht mit einer Liste der Vertriebenen und den Problemen, denen sie ausgesetzt sind, vor; wir beabsichtigen, ihn zusammen mit den Bischöfen und religiösen Führern Papuas dem indonesischen Präsidenten vorzulegen“. Nach Ansicht von Pater Rangga „bleibt das eigentliche Problem in Papua offen, nämlich das militärische Vorgehen der indonesischen Zentralregierung, um ihre Politik und Projekte in dem Gebiet zu fördern. Dieser Ansatz führt zu Leid vor Ort und einem Gefühl der gewaltsamen Auferlegung“.

Papua, die östlichste Region Indonesiens, die die westliche Hälfte der Insel Neuguinea bildet, ist seit ihrer umstrittenen Eingliederung in die Republik Indonesien durch militärischer Gewalt im Jahr 1969 ein Ort der Spannungen. In der Region, die von Menschen mit melanesischer Herkunft bewohnt wird und reich an natürlichen Ressourcen ist, kam es bereits in den frühen 1970er Jahren zu einem separatistischen Aufstand. Trotz des Reichtums an Ressourcen ist Papua nach wie vor eine der ärmsten Regionen Indonesiens mit einer hohen Armuts- und Analphabetenrate.

(PA) (Fides 6/2/2025)

 

VATIKAN - Beigeordneter Sekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung zum Erzbischof ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den beigeordneten Sekretär und Verwaltungsbeauftragten des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevanglisierung und die neuen Teilkirchen), Monsignore Samuele Sangalli, zum Erzbischof ernannt und ihm den Titularsitz Zella verliehen.

Samuele Sangalli wurde am 10. September 1967 in Lecco (Italien) geboren. Er trat im Alter von 14 Jahren in das Priesterseminar der Erzdiözese Mailand ein und wurde am 8. Juni 1996 in der Erzdiözese Mailand von Kardinal Carlo Maria Martini zum Priester geweiht.

Zunächst als Diakon, dann als Priester war er von 1992 bis 1997 geistlicher Begleiter in der von den Kamillianerpatres in Mailand geleiteten gemeinschaft „Alleluia“ für die Rehabilitation von Suchtkranken. In der gleichen Zeit unterrichtete er katholische Religion am „Liceo Classico B. Zucchi“ in Monza und war pastoraler Mitarbeiter in der Pfarrei „Beata Vergine Assunta“ in Bruzzano (Mailand).

Am 25. April 2023 hatte Papst Franziskus Monsignore Sangalli (bisher Mitarbeiter des Dikasteriums für die Bischöfe) zum Untersekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelsierung und die neuen Teilkirchen) ernannt.

Von 1997 bis 1999 war er als Pfarrvikar in der Pfarrei „Santa Maria del Rosario“ in Mailand tätig.

Im Auftrag seiner Vorgesetzten gehörte er von 1992 bis 2006 zusammen mit den Jesuitenpatres zum Team der geistlichen Begleiter der CVX-Bewegung (Gemeinschaften des christlichen Lebens) die sich an der Spiritualität des heiligen Ignatius von Loyola inspirieren.

Im Jahr 2000 war er Visiting Scholar an der Faculty for Divinity der Universität Cambridge (UK) und arbeitete in der örtlichen katholischen Pfarrei „Our Lady and the English Martyrs“.

Nach seinem Umzug nach Rom im Jahr 2001 war er bis 2009 geistlicher Begleiter am Villa Nazareth College.

Ausgehend von dem spirituellen Weg, den er mit einigen jungen Universitätsstudenten der Villa Nazareth unternahm, und der anschließenden Begegnung mit jungen Menschen und Familien, die er während seiner Lehrtätigkeit an der Päpstlichen Universität Gregoriana und der „LUISS Guido Carli“ in Rom kennenlernte, gründete er 2010 die Oikia-Gemeinschaft. Von 2004 bis 2012 war er zunächst mit den Jugendlichen der Villa Nazareth und dann mit der Oikia-Gemeinschaft an den Festtagen in der Pfarrei „S. Benedetto“ im römischen Stadtteil Ostiense tätig.

Seit 2005 ist er Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und seit 2014 Mitglied des Franziskanischen Säkularordens.

Derzeit ist er Lehrbeauftragter am Institut für Anthropologie und Direktor der „Sinderesi“-Schule für aktive Bürgerbeteiligung am „Centro Alberto-Hurtado“ das zur Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom gehört. Außerdem ist er Professor für die freien Kurse über Berufsethik an der Fakultät für Rechtswissenschaften und Global Governance through Interreligious Dialogue an der Fakultät für Politikwissenschaften der Universität „LUISS Guido Carli“ in Rom.

Papst Franziskus hat den ehemaligen Beamter der Bischofskongregation, Samuele Sangalli, am 25. April 2023 zum Untersekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) ernannt. Am 1. Oktober 2024 (vgl. Fides 1/10/2024) ernannte ihn der Papst zum beigeordneten Sekretär in derselben Sektion desselben Dikasteriums, mit der Funktion des Verwaltungsbeauftragten.

(GV) (Fides 6/2/2025)

 

AFRIKA/BURKINA FASO- Bischof von Tenkodogo ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Administrator derselben Diözese, Pfarrer David Koudougou aus dem Klerus der Diözese Tenkodogo zum Bischof der Diözese Tenkodogo (Burkina Faso) ernannt.

Bischof David Koudougou wurde am 1. August 1972 in Tenkodogo geboren und schloss sein Studium der Philosophie und Theologie am Priesterseminar „Saint Jean Baptiste de Wayalghin“ in Ouagadougou ab. Am 14. Juli 2001 wurde er zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Pfarrvikar der Herz-Jesu-Pfarrei in Garango (2001-2002); Pfarrvikar von Boussouma (2002-2006); Professor für Kirchenrecht und Homiletik am Priesterseminar "Saint Pierre Claver" in Koumi (2009-2013); Doktor des Kirchenrechts an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom (2013-2016); Pfarrvikar der Gemeinde „Saint Paul" in Moaga, Beamter des Metropolitangerichts von Koupèla; Mitglied des Konsultorenkollegiums der Erzdiözese Koupèla, Generalsekretär der Kommission für kirchliche Gerichte und Rechtsangelegenheiten der Bischofskonferenz, bischöflicher Delegierter im Diözesanrat für das katholische Bildungswesen der Diözese Tenkodogo (2017-2023). Seit 2023 ist er Mitarbeiter des Kirchengerichts und Mitglied des Kollegiums der Konsultoren der Diözese Tenkodogo sowie Diözesanadministrator von Tenkodogo.

 

(EG) (Fides 06/02/2025)


Estland: Von zehn auf bis zu 10 000 Katholiken in 55 Jahren

Bischof Philippe Jourdan beim Gottesdienst in seiner Kathedrale in Tallinn. © Diözese Tallinn
Bischof Philippe Jourdan beim Gottesdienst in seiner Kathedrale in Tallinn. © Diözese Tallinn

6.02.2025

 

(München/acn) - Estland verzeichnet ein starkes Wachstum der katholischen Gemeinde. „1970 zählte sie nur etwa zehn Gläubige, heute sind es zwischen sieben- und zehntausend“, berichtete Bischof Philippe Jourdan im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Er leitet eines der jüngsten Bistümer der Welt: Seine Diözese Tallinn wurde Ende September 2024 errichtet; vorher war sie seit 1924 Apostolische Administratur, eine Art „dauerndes Provisorium“. Während der Zeit der Sowjetherrschaft war sie zwischen 1945 und 1992 unbesetzt. Der Franzose Jourdan er kam in 1990er-Jahren in das baltische Land; er leitete die Kirche in Estland bereits vor der Bistumsgründung.

 



Syrien: Christen zwischen Angst und Normalität

Kirche trotz einzelner Übergriffe weiterhin „vorsichtig optimistisch“

Menschen in Aleppo feiern den Regimewechsel. © HiBa/Kirche in Not
Menschen in Aleppo feiern den Regimewechsel. © HiBa/Kirche in Not

3.02.2024

 

(München/acn) - Aus manchen Regionen Syriens melden Informationsquellen des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) vereinzelte Einschränkungen der Religionsfreiheit für Christen durch Islamisten. Die Stimmung sei jedoch dennoch „vorsichtig optimistisch“.

 

Die Zusicherung der neuen Regierung, die Religionsfreiheit zu respektieren, betrachteten viele Christen mit Skepsis, erklären lokale Ansprechpartner von „Kirche in Not“, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben müssen. Allerdings könnten keine allgemeinen Aussagen getroffen werden, was den Umgang mit den Christen angehe. Es gebe regional große Unterschiede.

 

 

In einigen Orten hätten radikale Gruppen zum Beispiel getrennte Sitzplätze für Frauen und Männer in öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Pflicht zur Verschleierung für Frauen durchsetzen können. Den Erfolg dieser Maßnahmen führen die Beobachter bisher noch auf das Fehlen einer einheitlichen Verwaltung nach dem Machtwechsel zurück.


Türkei: „Traumatische Folgen der Erdbeben sind nicht in Wiederaufbaustatistiken sichtbar“

EU-Projekt verstärkt Beratung für Betroffene

 

Erdbeben * Türkei * syrische Geflüchtete * Traumabewältigung * Rechtsberatung

 

6.02.2025

 

(Berlin/dwd) - Mehr als 15 Millionen Menschen waren von den verheerenden Erdbeben am 6. Februar 2023 in der Türkei betroffen. Viele haben Angehörige, Wohnungen und Existenzen verloren. Trotz umfangreicher Wiederaufbauprogramme stehen vor allem syrische Geflüchtete in der Türkei weiter vor enormen Herausforderungen. Ein Projekt, das vom Europäischen Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (ECHO) finanziell unterstützt wird, hilft Betroffenen.

 

„Die traumatischen Folgen der Erdbeben begleiten Überlebende jeden Tag, sie sind aber in Wiederaufbaustatistiken nicht sichtbar“, sagt Miray Müge Yücel, Koordinatorin für das Türkei-Programm der Diakonie Katastrophenhilfe. Psychologische Teams der Partnerorganisation Support to Life (STL) hatten erhoben, dass 85 Prozent der von ihnen unterstützten Menschen Symptome von Angst und Depression zeigen. Kinder haben immer noch Albträume und Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren. „Viele Menschen leben bis heute mit ihren Familien in provisorischen Wohncontainern ohne ausreichende Privatsphäre und Sicherheit. Frauen müssen Gemeinschaftstoiletten benutzen, die oft schlecht beleuchtet und nicht gesichert sind. Das verstärkt Ängste und Unsicherheiten“, sagt Miray Müge Yücel.

 

Mit finanzieller Unterstützung durch die Europäische Union erhielten zwischen Mai und Dezember 2024 mehr als 9.300 Menschen in den Provinzen Adıyaman, Hatay und Kahramanmaraş individuelle psychologische Unterstützung, wurden rechtlich beraten oder an öffentliche Dienstleistungen durch STL-Mitarbeitende vermittelt. „Vor allem für geflüchtete Frauen ist dieses Angebot wichtig. Für sie gibt es oft keine psychosoziale Hilfe in ihrer eigenen Sprache. Häusliche Gewalt hat seit den Erdbeben erheblich zugenommen, aber in den wenigen verbliebenen Frauenhäusern gibt es keine Dolmetscher und sie können nur vorübergehende Lösungen anbieten", beschreibt Miray Müge Yücel.

 

Laut Befragungen von STL unter Frauen und Mädchen in ihren Programmen gaben 56 Prozent von ihnen an, geschlechtsspezifische Gewalt erlebt zu haben - ein Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Zeitraum vor den Erdbeben. Warum die Hilfe gebraucht wird, erklärt die Syrerin Zehra (Name geändert). „Meine Kinder wurden krank und ich konnte sie wegen fehlender Papiere nicht zum Arzt bringen. Ich hatte ständig Angst, dass die Familie des Vaters auftauchen würde. Ich hatte kein Geld und konnte nicht einmal beweisen, dass die Kinder von mir sind. Ich fühlte mich völlig gefangen", erzählt Zehra. Sie musste regelrecht kämpfen, um ihre zwei kleinen Kinder zu behalten, denn die Familie ihres Ex-Partners drohte damit, ihr diese wegzunehmen.

 

Durch das umfassende Förderprogramm von Support to Life erhielt Zehras Familie die medizinische Versorgung und in Zusammenarbeit mit den Migrationsbehörden die notwendigen Ausweispapiere für ihre Kinder. Zudem wurde sie zum Schutz des Sorgerechts rechtlich begleitet und bekam ein Telefon, um im Notfall Hilfe rufen zu können. „Jetzt können meine Kinder zum Arzt gehen und sie bekommen ihre Impfungen. Ich habe endlich das Gefühl, dass wir eine Chance auf ein sicheres Leben haben. Zum ersten Mal seit dem Erdbeben kann ich nachts schlafen, weil ich weiß, dass meine Kinder geschützt sind", sagt Zehra.

 

Mit dem Sturz des Assad-Regimes am 8. Dezember 2024 haben in der Türkei Diskussionen über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge zugenommen. Die anhaltende Wirtschaftskrise mit hoher Inflation, gesunkener Kaufkraft und Arbeitslosigkeit hat die Stimmung gegen Flüchtlinge im Land angeheizt. „Die sichere, freiwillige und menschenwürdige Rückkehr ist ein komplexer Prozess, der für viele Menschen noch zu früh kommt“, betont Miray Müge Yücel. Einen Monat nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien sind laut türkischen Behörden zwar mehr als 81.000 syrische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückgekehrt. Doch die Mehrheit der rund drei Millionen Flüchtlinge will weiter in der Türkei bleiben – trotz zunehmender sozialer Spannungen in den aufnehmenden Gemeinden.

 

Um diese neuen Herausforderungen zu bewältigen, wurde im Projekt eine zusätzliche Rechtsberatung eingeführt. Auf diese Weise konnten bereits mehr als 250 Personen in den vergangenen Wochen über ihre weiterhin geltenden Schutzrechte und die Verfahren zur freiwilligen Rückkehr nach Syrien informiert werden. In Syrien fehlt es an Unterkünften und Sicherheit, aber auch an wirtschaftlichen Perspektiven. Die Entscheidung des EU-Rats für Auswärtige Angelegenheiten vom 27. Januar, erste Lockerungen der Sanktionen gegen Syrien einzuleiten, ist ein hoffnungsvolles Signal. Es kann dazu beitragen, die syrische Wirtschaft anzukurbeln und die Lage der Menschen im Land so zu verbessern.

 

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 6.02.2025

VATIKAN/GENERALAUDIENZ - Papst Franziskus: Erinnerung, Barmherzigkeit und Verheißung sind Schlüsselworte für das Wirken Gottes in der Geschichte

 

Vatikanstadt (Fides) - Erinnerung, Barmherzigkeit, Verheißung: dies seien die drei Schlüsselwörter für diejenigen, die wie die Jungfrau Maria das Wirken Gottes des Vaters in der Geschichte der Menschheit erkennen, so Papst Franziskus bei der heutigen Generalaudienz in der Aula „Paolo VI“.

Der Papst, der erkältet war, las den Text der Katechese nicht selbst: „Ich möchte mich entschuldigen“, erklärte Papst Franziskus, „denn mit dieser schweren Erkältung fällt es mir schwer zu sprechen“. Ein Mitarbeiter des Staatssekretariats verlas die Ansprache für den Papst, die sich mit den Themen „Selig ist die, die geglaubt hat“, der Heimsuchung und dem Magnifikat befasste.

Als die Jungfrau Maria die heilige Elisabeth besucht, so der Bischof von Rom, „ist es vor allem Jesus, der im Schoß seiner Mutter sein Volk besucht… Maria macht sich auf den Weg, sie beschließt sich nicht, sich vor der Welt abzuschotten, sie fürchtet weder Gefahren noch das Urteil der anderen, sondern geht den Menschen entgegen“. Denn „wenn man sich geliebt fühlt, erfährt man eine Kraft, die Liebe weiterträgt. Wie der Apostel Paulus sagt, ‚die Liebe Christi drängt uns‘ (2 Kor 5,14), sie bewegt und treibt uns an“.

Die Begegnung der beiden Frauen, Maria und Elisabeth, „hat eine erstaunliche Wirkung: Die Stimme der ‚Gnadenreichen‘, die Elisabeth begrüßt, ruft eine prophetische Bewegung in dem Kind in ihrem Schoß hervor und lässt Elisabeth eine doppelte Segnung aussprachen („Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes“). Zudem eine Seligpreisung („Selig die, die die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“). „Angesichts der Anerkennung der messianischen Identität ihres Sohnes und ihrer eigenen Berufung als Mutter spricht Maria nicht von sich selbst, sondern von Gott. Sie erhebt einen Lobgesang voller Glaube, Hoffnung und Freude, ein Lied, das täglich im Abendgebet der Kirche erklingt: das Magnificat“, so der Papst.

Dieses Lob „ist von biblischen Anklängen durchzogen, ein Zeichen dafür, dass Maria nicht ‚aus dem Rahmen‘ fallen will, sondern sich mit den Väter in Einklang bringt und Gottes Erbarmen für die Demütigen preist“. Die starke Präsenz des österlichen Motivs mache des Magnifikat „auch zu einem Lied der Erlösung… Die Verben stehen alle in der Vergangenheit“, erklärte der Papst, weil sie „durchdrungen von einer liebevollen Erinnerung, die die Gegenwart mit Glauben erfüllt und die Zukunft mit Hoffnung erleuchtet: Maria besingt die Gnade der Vergangenheit, doch sie ist zugleich die Frau der Gegenwart, die die Zukunft in ihrem Schoß trägt“.

Und während der erste Teil des Lobgesangs „das Wirken Gottes in Maria preist, die als Mikrokosmos des Gottesvolkes, vollkommen dem Bund folgt“, so weitet sich der zweite Teil „auf das Werk des Vaters im Makrokosmos der Geschichte seiner Kinder“ aus, und „entfaltet sich um drei Schlüsselbegriffe: Erinnerung – Barmherzigkeit - Verheißung“.

Gott hat in der Tat „beginnend mit dem Exodus, sein Volk gerettet, und über sein Bundesvolk einen ununterbrochenen Strom barmherziger Liebe ‚von Generation zu Generation‘ fließen lassen und offenbart nun die Fülle des Heils in seinem Sohn, den er gesandt hat, um sein Volk von seinen Sünden zu erlösen. Von Abraham bis zu Jesus Christus und zur Gemeinschaft der Gläubigen erscheint das Pascha als die hermeneutische Schlüsselgröße, um jede nachfolgende Befreiung zu verstehen, bis hin zu der, die der Messias in der Fülle der Zeit vollbracht hat“, so der Papst abschließend.

Erst am Ende der Audienz, während der Grußworte in italienischer Sprache, ergriff der Papst wieder das Wort, um den Friedensappell in aller Deutlichkeit zu wiederholen: „Denken wir an die Länder, in denen Krieg herrscht: die gepeinigte Ukraine, Israel, Sudan, so viele Länder, die dort leiden. Denken wir an die vertriebenen Menschen in Palästina und beten wir für sie“, so der Papst wörtlich. Zuvor hieß es in dem Grußwort auf Polnisch: „Ich ermutige Sie, für die Priester und geweihten Männer und Frauen zu beten, die ihren Dienst in armen und kriegsgebeutelten Ländern verrichten, insbesondere in der Ukraine, im Nahen Osten und in der Demokratischen Republik Kongo. Für viele ist diese Anwesenheit ein Beweis dafür, dass Gott an sie denkt“.

(F.B.) (Fides 5/2/2025)

 

AFRIKA/GHANA - Parlamentsdebatte wirft Frage der Unvereinbarkeit zwischen katholischem Glauben und Freimaurerei neu auf

 

Accra (Fides) - Seit Ende Januar bekräftigte die katholische Kirche in Ghana mit einer Reihe von Stellungnahmen die Unvereinbarkeit zwischen dem katholischen Glauben und der Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge.

Alles begann während der parlamentarischen Anhörungen zur Ernennung des Ministers für Jugend und Emanzipation, George Opare Addo. Während der Parlamentsdebatte fragte der Oppositionspolitiker Afenyo-Markin, der selbst einer freimaurerischen Vereinigung angehört, ob Opare Addo Freimaurer sei. Daraufhin bekannte dieser sich offen zu seiner Mitgliedschaft in einer freimaurerischen Vereinigung.

Dieses Eingeständnis veranlasste die Erzdiözese Accra am 26. Januar in einer Verlautbarung zu bekräftigen, dass Katholiken nicht mit der Freimaurerei in Verbindung treten dürfen. Afenyo-Markin, der sich auch zum Katholizismus bekennt, erklärte daraufhin, er habe keine offizielle Mitteilung der Kirche über seine Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge erhalten.

„Mein Erzbischof Palmer-Buckle (Erzbischof von Cape Coast) hat mir keinen Brief geschrieben“, betonte Afenyo-Markin daraufhin in einem Interview am 29. Januar. „Ich habe gesehen, dass Briefe im Umlauf sind, aber niemand hat mir persönlich geschrieben“, so der parlamentarische Oppositionsführer.

Die ghanaische Bischofskonferenz hat sich in dieser Angelegenheit unterdessen mit einer am 31. Januar veröffentlichten Erklärung zu Wort gemeldet, in der diese ausdrücklich den Standpunkt der Kirche zur Unvereinbarkeit zwischen dem katholischen Glauben und der Mitgliedschaft in der Freimaurerei bekräftigt. Unter Bezugnahme auf die Lehren verschiedener Päpste seit der Bulle von Clemens XII. vom 28. April 1738, die Bestimmungen des Codex des kanonischen Rechts und die Erklärungen der damaligen Kongregation (und später des Dikasteriums) für die Glaubenslehre erinnern die Bischöfe „die Gläubigen daran, dass die Mitgliedschaft in freimaurerischen Organisationen nach der Lehre der Kirche eine ernste Angelegenheit ist, die zu geistigem Schaden führen kann. Diejenigen, die sich in solchen Vereinigungen engagieren, werden nachdrücklich aufgefordert, ihre Mitgliedschaft zu überdenken, um ganz im Licht des Evangeliums zu leben“.

„Denn die katholische Kirche vertritt gegenüber der Freimaurerei den Standpunkt, dass sie eine eigenständige Religion mit Lehren ist, die mit den christlichen Lehren unvereinbar sind“, heißt es in der Verlautbarung weiter. „Die Freimaurerei fördert eine Form des Universalismus, die die einzigartige Rolle Jesu bei der Erlösung der Menschheit nicht anerkennt. In vielen Fällen bietet sie auch eine synkretistische Sicht der Religion, die den christlichen Glaubens untergräbt“.

(L.M.) (Fides 5/2/2025)

 

AFRIKA/SÜDSUDAN - Tausende Menschenleben gefährdet: Gesundheitsbehörden setzen HIV/AIDS-Programm in Yambio aus

 

Yambio (Fides) - Die Aussetzung des HIV- und AIDS-Programms im Bezirk Yambio in Westäquatoria, Südsudan, gefährdet Tausende von Menschenleben. Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Patienten und lokale Behörden haben zu dringenden Maßnahmen aufgerufen, um die Finanzierung zu sichern und den Zugang zu lebensrettenden Behandlungen zu gewährleisten.

Nach der Entscheidung über den 90-tägigen Stopp der Aktivitäten der „United States Agency for International Developmen“t (USAID), mit der die Vereinigten Staaten das wichtigste Land für die Bereitstellung humanitärer Hilfe sind, bestätigte das Gesundheitsministerium des Bundesstaates Westäquatoria die Aussetzung des HIV- und AIDS-Programms in Yambio.

„Das Programm wurde aufgrund der US-Entscheidungen vorübergehend gestoppt. Ich habe mit dem Programmdirektor des ‚Catholic Medical Mission Board‘ (CMMB) Yambio gesprochen, und er versicherte mir, dass die Gespräche noch andauern. Wir erwarten, dass wir bald weitere Informationen erhalten“, sagte Gesundheitsminister James Abdallah Arona gegenüber der lokalen Presse.

Der Minister zeigte sich besorgt über die Auswirkungen der Entscheidung des US-amerikanischen Präsidenten und wies darauf hin, dass das Programm in hohem Maße von internationalen Gebern, darunter vor allem USAID und Schweden, abhängig sei. „Unter der Einstellung der Finanzierung werden alle kranken Menschen leiden. Ich fordere die nationale Regierung und unsere Partner auf, Wohltäter einzubinden, um die weitere Unterstützung für unsere gefährdete Bevölkerung sicherzustellen“, sagte Arona.

„Wir wurden angewiesen, alle laufenden Dienste ohne Vorankündigung einzustellen. Bevor wir den Betrieb einstellten, informierten wir alle Gesundheitsabteilungen im Bezirk über die Entwicklung“, sagte der Leiter der Abteilung für die Prävention der Mutter-Kind-Übertragung (PMTCT) des CMMB Yambio „Die Regierung muss schnell handeln, um weiteres Leid zu verhindern. Die Auswirkungen dieser Aussetzung könnten verheerend sein“, betonte er.

USAID wurde 1961 mit dem Ziel gegründet, die weltweite Armut zu bekämpfen, humanitäre Hilfe für Länder zu leisten, die von Konflikten oder gesundheitlichen Notlagen betroffen sind, und die Entwicklung demokratischer Gesellschaften durch die Verbesserung ihres Potenzials zu unterstützen. Seit den 1980er Jahren arbeitet USAID in den Bereichen Ernährungssicherheit, Recht auf Bildung und humanitäre Hilfe und konzentriert sich dabei auf die Bekämpfung der Ausbreitung pandemischer Bedrohungen und Krankheiten wie HIV und Malaria sowie auf die Unterstützung der Gesundheit von Müttern und Kindern.

(AP) (Fides 5/2/2025)

 

ASIEN/INDIEN - „Assisi Assisi Free Food Support“: Kapuziner in Tamil Nadu bringen im Heiligen Jahr Ernährungsprogramm auf den Weg

 

Dindigul (Fides) – Ein Mahlzeit für arme Studenten aus ländlichen Gebieten und andere Bedürftige wird ihm Rahmen der Initiative „Free Food Support“ verteilt, die seit heute, dem 5. Februar, im „Anugraha College“ der Kapuzinerpatres in der Diözese Dindigul (Tamil Nadu) als prophetische Geste für das Jubiläumsjahr auf den Weg gebracht wurde. „Wir wollen konkret unsere Nähe zu den Ärmsten zeigen, im Geiste des Jubiläums, das den Armen Hoffnung bringen soll“, so Pater George Bernardshaw Jesudass (OFM Cap) der Direktor der Schule, das Kollegs mit 900 Studierenden im Alter zwischen 18 und 23 Jahren, besucht wird. Die Einrichtung, die der Kamaraj-Universität in Madurai angegliedert ist, nimmt Studenten aus Bauernfamilien auf und ermöglicht ihnen eine höhere Bildung. „Wir sind glücklich und erhalten Unterstützung von unseren Mitbrüdern der Provinz Maria, Königin des Friedens, und anderen. Jede Hilfe ist von unschätzbarem Wert, um das Leben unserer Studenten positiv zu beeinflussen und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten, die die Grundlage für jede tägliche Aktivität wie das Studium ist“, erklärt der Ordensmann, der auch Provinzvikar ist.

Die Initiative spiegelt den integrativen Ansatz wider, den die indischen Kapuziner vor allem für die ärmsten Menschen in den ländlichen Gebieten verfolgen, jenseits aller ethnischen, kulturellen oder Kastenunterschiede. „Wenn wir im Himmel sind, werden die Türen für alle offen sein, und es wird keine Unterscheidung nach Kultur, Sprache, sozialem Status oder Kaste geben“, so Pater Bernardshaw. „Das Kastendenken ist in der Gesellschaft und auch in den hierarchischen Strukturen der Kirche präsent. Ich glaube, dass es immer noch eine Gefahr für die katholische Gemeinschaft darstellt“, beklagt er. „Wir Kapuziner errichten in unserer Beziehung zu unseren Nächsten keine Schranken oder Hierarchien, wir sind allen nahe und unsere Türen stehen allen offen“, betont er und berichtet, dass die Provinz mit ihren 150 franziskanischen Ordensleuten in verschiedenen Bereichen des Apostolats tätig ist: „Hilfe und Solidarität für die Bedürftigen; psychologische und soziale Beratung; die Leitung von Heimen für verlassene alte Menschen und psychisch Kranke; Hilfe für Suchtkranke, insbesondere für junge Menschen, die von Drogen oder Alkohol abhängig sind; der sehr wichtige Bereich der Bildung mit Kollegs, die insbesondere das Wachstum von Studenten aus Familien in ländlichen Gebieten begleiten“. „Dieses Apostolat“, stellt er fest, “stellt die Brüder an die Seite der Menschen und wird von allen geschätzt“.

„Im Namen von des heiligen Franz von Assisi versuchen wir auch, den Menschen die 'sichere Hoffnung' zu schenken , die er gepredigt hat“, erklärt der Provinzial der Kapuziner, Pater Arockiadoss Savarimuthu.

Die Kapuzinerbrüder sind seit fast 400 Jahren in Indien. In der Geschichte ihrer Präsenz lassen sich vier Phasen unterscheiden: die Kapuziner in Indien, die direkt von der damaligen Heiligen Kongregation „de Propaganda Fide“ abhängig waren (1632-1887); die Aktivitäten der Kapuziner in Indien als Missionen, die von den Provinzen anderer Länder gefördert wurden (1887-1982); die Entstehung des „Indischen Kommissariats“ und die Entwicklung eigener Kapuzinerprovinzen in ganz Indien (1922-1963); die Konsolidierung und Ausbreitung der indischen Kapuziner in ihrem eigenen Land und in der Mission „ad gentes“ in anderen Ländern (1963-heute). In den fast 400 Jahren ihrer Missionstätigkeit tauften die Brüder Tausende von Menschen, gründeten mehrere Diözesen, halfen bei der Ausbildung des einheimischen Klerus und bauten 13 Kathedralen, die bis heute ein deutliches Zeichen ihres Engagements für die Mission und die Kirche in Indien sind. Den Kapuzinerklöstern sind karitative Einrichtungen, Zentren für soziale Entwicklung und apostolische Aktivitäten auch im Bereich der Kultur angegliedert, mit der Veröffentlichung von Werken der franziskanischen Theologie und Spiritualität in der Landessprache.

(PA) (Fides 5/2/2025)

 

ASIEN/TAIWAN - Weihbischof für die Diözese Taipei ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Kanzler der Diözese und Pfarer der“St. John’s Cathedral“ in Chiayi, Pfarrer Peter Chao Yung-Chi aus dem Klerus der Diözese Chiayi zum Weihbischof für die Diözese Taipei ernannt und ihm den Titularsitz Rusgunie verliehen.

Bischof Peter Chao Yung-Chi wurde am 28. März 1973 in Taichung City (Taiwan) geboren. Er erwarb den akademischen Grad des Bakkalaureat in Philosophie und in Theologie an der „St.-Robert-Bellarmine“-Fakultät und das kanonische Lizentiat in Religionswissenschaften an der Abteilung für Religionswissenschaften der „Fu Jen Catholic University“. Am 3. Februar 2001 wurde zum Priester geweiht und in die Diözese Chiayi inkardiniert.

Danach hatte folgende Ämter inne: Vizepfarrer der “St. John's Cathedral” in Chiayi (2001-2002); Vizepfarrer der Gemeinde „Our Lady of Sorrows“ in Chiayi (2002-2003); Vizerektor des „Taiwan Regional Seminary“ (2003-2015); Pfarrer der Gemeinden „Immaculate Conception“ und „St. Catherine's“ in Dalin (2015-2022); Kaplan des „Anna Nursing Home“ und des „Chung-Jen Junior College of Nursing, Health Science and Management“ in Chiayi (2016-2022). Seit 2016 ist er Kanzler der Diözese Chiayi und seit 2023 Pfarrer der „St. John's Cathedral“ in Chiayi.

 

(EG) (Agenzia Fides 05/02/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 5.02.2025

AFRIKA/D.R. KONGO - Bischof von Goma: “Der Waffenstillstand hält, aber die Menschen haben Angst“

 

Kinshasa (Fides) - „Die Stadt ist ruhig, aber die Menschen haben immer noch Angst, ihre Häuser zu verlassen, weil die Sicherheit nicht vollständig gewährleistet ist“, berichtet Willy Ngumbi Ngengele, Bischof von Goma, im Gespräch mit Fides aus der Hauptstadt der kongolesischen Provinz Nordkivu, die am 27. Januar von der Rebellenbewegung M23 eingenommen wurde. „Die Schulen sind noch weitgehend geschlossen, auch weil viele Schulgebäude bei den Kämpfen beschädigt oder zerstört wurden“, berichtet Bischof Ngengele. „Am schlimmsten ist die Situation in den Krankenhäusern, die aufgrund der hohen Verletztenzahlen und des Mangels an Medikamenten und Ausrüstung an ihrer Belastungsgrenzen stoßen.“

„Die Internetverbindungen sind nach wie vor schwierig, die Menschen müssen sich mit Behelfslösungen arrangieren, um mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben“, so der Bischof weiter.

Etwa eine Million Binnenvertriebene aus den ländlichen Gebieten in der Provinz Nordkivu, die zuerst von den Kämpfen betroffen waren, leben in Goma. Ihre Lage ist derzeit ungewiss, denn, wie Bischof Ngengele berichtet, wurden „die Flüchtlingslager geschlossen und diejenigen unter den Vertriebenen, die noch ein Zuhause haben, kehren in ihr Heimatdorf zurück. Diejenigen, die das nicht können, bleiben in Goma unter prekären Bedingungen“.

Gestern, am 3. Februar, hat die M23 „aus humanitären Gründen“ eine einseitige Waffenruhe ausgerufen, die heute in Kraft getreten ist. „Im Moment hält der Waffenstillstand, aber die Menschen haben immer noch Angst, sich nach draußen zu wagen, weil sie sich nicht ganz sicher fühlen“, sagt der Bischof.

Im Bemühen um eine friedliche Lösung der Krise, wurde gestern eine Delegation der katholischen Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) von Präsident Félix Tshisekedi in Kinshasa empfangen. Bei den Gesprächen wurde dem Staatschef ein Versöhnungsplan vorgestellt, den die CENCO gemeinsam mit der protestantischen „Église du Christ au Congo“ (ECC) erarbeitet hat. „Die beiden Kirchen haben die Initiative ergriffen, dieses Projekt auszuarbeiten, um aus der Krise herauszukommen. Wir haben es heute dem Staatsoberhaupt vorgestellt, der es mit großer Aufmerksamkeit entgegen genommen hat; er hat es sehr geschätzt und uns ermutigt. Es sei ein lobenswertes Projekt“, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Donatien Nshole, am Ende der mehr als einstündigen Audienz.

(L.M.) (Fides 4/2/2025)

 

ASIEN/PHILIPPINEN - Hirtenbrief zum Jubiläum: "Es gibt Hoffnung für das Land”

 

Manila (Fides) - „Hoffnung gibt uns Mut und Freiheit“, heißt es im Hirtenbrief der Philippinischen Bischofskonferenz, der am 2. Februar zum Abschluss der Vollversammlung der Bischöfe in den Kirchen verteilt und verlesen wurde. Das vom Vorsitzender der Bischofskonferenz und Bischof von Caloocan, Kardinal Pablo Virgilio David, unterzeichnete schreiben stellt das Thema Hoffnung in den Mittelpunkt, eine Tugend, und stellt einen Bezug zu den brennendsten Fragen der Nation her: von der Forderung nach Transparenz und Rechenschaftspflicht - im Hinblick auf die für Mai 2025 angesetzten Zwischenwahlen - bis hin zu dem Wunsch, „eine missionarischere und synodalere Kirche zu werden“. Die Bischöfe erklären, dass sie sich zu einer „gemeinschaftlichen Unterscheidung über die aktuellen Fragen, die unsere Nation betreffen“ verpflichtet haben.

Der Brief zitiert den Römerbrief: „Gegen alle Hoffnung voll Hoffnung“ (vgl. Röm 4,18) und stellt fest, dass das philippinische Volk „mit der Verzweiflung kämpft und sich bemüht, inmitten der Widrigkeiten Hoffnung zu schöpfen“.

„Auf dem Gebiet der Moral stellen wir Verwirrung, Gleichgültigkeit, Apathie und Hilflosigkeit fest angesichts der mörderischen Angriffe auf das Leben, insbesondere auf Unschuldige. Die Kultur der Straflosigkeit, der Egoismus und der Verlust des Sündenbewusstseins sind alarmierend“, heißt es. Hinzu kommen die Traumata „von Katastrophen und Tragödien aufgrund des klimatischen Wandels“. Im Bereich der Wirtschaft „die Zunahme der Armut, die sich in steigender Arbeitslosigkeit und steigenden Preisen für Waren und Dienstleistungen äußert“, was die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert. Im politischen Bereich „sind der Missbrauch öffentlicher Gelder und Ressourcen“, „die Kultur des Klientelismus und der Lügen wirklich beunruhigend“, und auch auf der Ebene der Kommunikation „werden Unwahrheit und Desinformation als Waffen gegen die Wahrheit eingesetzt“.

Angesichts dieser Realität sei es notwendig, „den Weg der persönlichen, institutionellen und kirchlichen Umkehr einzuschlagen, um die Hoffnung wieder zu finden. Dies ist die Gelegenheit, die uns das Jubiläumsjahr bietet“, heißt es in dem Hirtenbrief.

Die Bischöfe erinnern daran, dass „die Hoffnung nicht zugrunde gehen lässt, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen“ (vgl. Röm 5,5), und verkünden, dass Christus der Erlöser ist und dass „die Liebe Gottes unser Leiden, unser Elend und unseren Tod durchdringt, uns rettet und uns verwandelt“.

„Die Liebe, die die Finsternis besiegt, offenbart Funken der Hoffnung“, die „in den Führungspersönlichkeiten zu sehen sind, die sich an den Grundsätzen einer guten Regierungsführung orientieren“. „Wir sehen Funken der Hoffnung“, fahren die Bischöfe fort, „im Idealismus junger Menschen und verantwortungsbewusster Bürger, die ihren Idealismus und Patriotismus nicht verkaufen“, und „in der spontanen Zusammenarbeit zwischen Nichtregierungsorganisationen, zivilgesellschaftlichen und religiösen Organisationen“ oder „in gewöhnlichen Arbeitnehmern, die einen aufrichtigen Dienst leisten, auch ohne Anerkennung“.

Und weiter: „Wir sehen Funken der Hoffnung in jenen, die ihren Ruf, ja sogar ihr Leben aufs Spiel setzen, um Korruption zu bekämpfen und Gerechtigkeit zu üben“ und „im philippinischen Geist der Widerstandsfähigkeit und in jenen, die sich einem echten Dienst widmen, obwohl sie von ihren eigenen Bedürfnissen überwältigt sind“.

„Wir, eure geistlichen Führer“, so die Bischöfe, “teilen den Schmerz, der durch diese Wunden des Leidens verursacht wird. Auch wir spüren die tiefe Beunruhigung und die scheinbare Lähmung, von der viele betroffen sind, die in den Abgrund der Verzweiflung gezogen werden“. Deshalb „wollen wir in diesem Jubiläumsjahr der Hoffnung gemeinsam das Geschenk der vom Heiligen Geist geweckten Hoffnung hochhalten. Diese Hoffnung ist nicht einfach Optimismus oder ein positives Gefühl. Es sind Einblicke in die Gabe der Hoffnung, die vom Heiligen Geist kommt, der uns zum Handeln drängt“.

„Jede Handlung der Hoffnung hat ihren Ursprung im Heiligen Geist“, heißt es in dem Hirtenbrief, „Deshalb bitten wir euch, liebe Menschen, dass ihr die Hoffnung in euch neu entfachen lasst. Möge sie zu einer Flamme der Hoffnung werden“.

„Möge der Heilige Geist das Antlitz der Erde erneuern und die dunklen Räume und Orte unseres Lebens und unserer Nation verwandeln“, so die Bischöfe, „Die Gnade des Heiligen Geistes ist eine sanfte Brise, die uns vorwärts treibt“ und indem wir eine „geistliche Revolution der Hoffnung“ fördern und gemeinsam „auf einem Pilgerweg der Hoffnung zum Reich des Vaters“ gehen.

„Es gibt Hoffnung! May Pag-Asa!“, schreiben die Bischöfe in der Landessprache Tagalog. Sie schließen mit dem Rat des Heiligen Paulus: „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“ (Galater 6,9).

(PA) (Fides 4/2/2024)

 

ASIEN/VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE - Kardinal Tagle: “Dialog als Gegenmittel gegen Misstrauen und Feindesligkeiten gegenüber der religiösen Dimension”

 

Abu Dhabi (Fides) - In einer Welt, in der die Säkularisierung immer weiter voranschreitet, sei „das einzige Gegenmittel die Begegnung und der Dialog auf der Grundlage von Freundschaft und Respekt zwischen Menschen verschiedener religiöser Traditionen“. Dies könne „uns helfen, jene Form des Misstrauens zu überwinden, die wir leider immer häufiger in hochgradig säkularisierten Gesellschaften beobachten“, d.h. „Misstrauen oder sogar Feindseligkeit nicht nur gegenüber bestimmten religiösen Traditionen, sondern gegenüber der religiösen Dimension selbst“, so Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Propräfekt des Dikasteriums für Evangelisierung - Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen - in seiner Rede in Abu Dhabi bei der Eröffnung der Zeremonie zur Verleihung des „Zayed-Preises für menschliche Geschwisterlichkeit“. Der Preis wurde 2019 im Anschluss an die Unterzeichnung des „Dokuments über Brüderlichkeit alle Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ ins Leben gerufen, das am 4. Februar desselben Jahres in Abu Dhabi von Papst Franziskus und dem Großimam von Al-Azhar, Ahmad Al-Tayyeb, unterzeichnet wurde.

Sechs Jahre nach dieser historischen Unterzeichnung versicherte Kardinal Tagle als Vertreter des Heiligen Stuhls im „Abrahamic Family House“, einer Einrichtung, die ebenfalls aus der Veröffentlichung des Dokuments hervorgegangen ist, den Anwesenden, dass die katholische Kirche den „Wert der Förderung der Freundschaft und des Respekts zwischen Männern und Frauen verschiedener religiöser Traditionen“ anerkenne und hochhalt und, betonte, wie wichtig diese Aspekte heute seien, „da einerseits die Welt in gewissem Sinne ‚kleiner‘ als je zuvor geworden ist und andererseits das Phänomen der Migration den Kontakt zwischen Menschen und Gemeinschaften verschiedener Traditionen, Kulturen und Religionen intensiviert hat“.

„In verschiedenen Teilen der Welt“, so der Propräfekt des Missionsdikasteriums, ‚gibt es Situationen, in denen das Zusammenleben schwierig ist und in denen politische oder wirtschaftliche Beweggründe kulturelle oder religiöse Unterschiede instrumentalisieren, Missverständnisse oder Fehler der Vergangenheit schüren und ein Klima des Misstrauens und der Angst erzeugen“. Daher die Aufforderung, über den Dialog als „einziges Gegenmittel“ nachzudenken.

„In der Tat werden wir jedes Mal, wenn wir diesen Weg beschreiten, der vom Dokument über die Geschwisterlichk der Menschen aufgezeigt wird, immer authentischer menschlich“, betonte der Propräfekt des Dikasteriums für Evangelisierung und erinnerte daran, dass in säkularisierten Gesellschaften in denen „Religion als etwas Unnützes oder gar Gefährliches angesehen wird und man oft denkt, dass ein Zusammenleben nur möglich ist, wenn die Menschen ihre religiöse Zugehörigkeit in den rein privaten Bereich verlegen oder sich in ‚neutralen‘ Räumen begegnen, die keinen Bezug zum Transzendenten haben“, der Dialog in der Tat die einzige praktikable Lösung sei.

„Es ist unmöglich zu glauben, dass die Geschwisterlichkeit in einem 'Labor' entstehen kann. Natürlich muss jeder die aufrichtigen Überzeugungen der anderen respektieren, auch die der Nicht-Gläubigen, aber wir müssen den Mut und die Geduld haben, dies zu tun und dabei dem treu zu bleiben, was wir sind und woran wir glauben“, schloss der Kardinal und betonte, dass „die Anerkennung des Grundrechts auf Religionsfreiheit in all ihren Dimensionen für den Weltfrieden und das gemeinsame Zusammenleben unerlässlich ist“.

Seit seiner Einführung (2019) wurde der Zayed-Preis für menschliche Geschwisterlichkeit bisher an 16 Preisträger verliehen, darunter 11 Einzelpersonen und 5 Organisationen. Insgesamt waren 66 Länder am Nominierungsverfahren beteiligt. Der diesjährige Preisträger war die „World Central Kitchen“, eine humanitäre Organisation, die von Krisen und Konflikten betroffene Gemeinschaften mit Lebensmitteln versorgt. Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, für ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel. Ein weiterer Preis ging an den äthiopisch-amerikanischen Erfinder Heman Bekele, der im Alter von nur fünfzehn Jahren einen kostengünstige Seifenprototyp (Melanoma treating Soap) entwickelt hat, der Hautkrebs im Frühstadium verhindert und heilt.

(F.B.) (Fides 4/2/2025)

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AMERIKA/PARAGUAY - Nationaldirektorin der Päpstlichen Missionswerke ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Propräfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), hat am 2. Januar 2025, Schwester Justina Santander (SSPS) für die kommenden fünf Jahre (2025-2030) zur Nationaldirektorin der Päpstlichen Missionswerke in Paraguay ernannt.

Schwester Justina Santander (66) ist paraguayische Staatsangehörige und hat über 40 Jahre lang als Ordensfrau und Missionarin in der Kongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes (Missionsgesellschaft der Steyler Missionsschwestern) gearbeitet. Sie war 33 Jahre lang als Missionarin weit weg von ihrem Heimtland tätig, hauptsächlich in Botwana. Sie studierte Spiritualität und Seelsorge am „The Milltown Institute“ in Irland, wo sie auch Englisch studierte, und erwarb zunächst einen Bakkalaureat-Abschluss in Religionspädagogik und dann einen Bachelor-Abschluss in Bildungsmanagement an der Universität Südafrika. Sie hat an zahlreichen Spezialisierungskursen teilgenommen, unter anderem an einem über Kurs über Gebärdensprache und integrative Bildung. Letztes Jahr nahm sie an einem Kurs über Führung und geistliche Entwicklung am „Mater Dei Pastoral Centre“ in Südafrika teil. Sie war unter anderem Schulleiterin der „St. Arnold Primary School“ in Tonota, Botswana, Koordinatorin des HIV/AIDS-Programms in der „San Jose“-Schule und Oberin in der Gemeinde Gaborone. Außerdem war sie von 2006 bis 2014 Lehrerin für Religion und christliche Erziehung an der „San Jose“-Schule mit einem pastoralen Programm für Schüler aus Waisenhäusern und mit einer besonderen Problematik und arbeitete in der Kathedrale „Our Lady of the Desert“ in Francistown. Sie ist Mitarbeiterein der missionarischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit der Steyler Missionare in Paraguay.

 

(EG) (Fides 04/02/2025)


Demokratische Republik Kongo: Kriegsangst nach Eroberung der Stadt Goma

Lager für Flüchtlinge aus der Region Goma auf einem Kirchengelände. © Kirche in Not
Lager für Flüchtlinge aus der Region Goma auf einem Kirchengelände. © Kirche in Not

31.01.2025

 

(München/acn) - Rebellen der Miliz M23 haben große Teile von Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo, in ihre Gewalt gebracht. In der Region herrscht nun Angst vor einem Krieg mit dem Nachbarland Ruanda. Bischof Willy Ngumbi Ngengele berichtete dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN), dass die Neugeborenenstation eines Krankenhauses zwischen die Fronten geraten sei. Säuglinge seien dabei ums Leben gekommen.

 

Auch komme es dem Bischof zufolge zu sexuellen Gewalttaten; die Menschen hätten kaum Zugang zu Lebensmitteln und Wasser. Es sei eine „schwere Stunde“, er verfolge die Entwicklung „mit Bestürzung“, teilte Ngumbi Ngengele mit. Der Bischof rief die Beteiligten dazu auf, „unter allen Umständen das menschliche Leben und die private und öffentliche Infrastruktur im Einklang mit dem Völkerrecht zu respektieren.“

 




Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung stagniert

SOS-Kinderdörfer zum Gedenktag am 6. Februar

 

 

3.02.2025

 

(München/sos) - Die Bekämpfung der weltweiten Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen stagniert. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar hin. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der grausamen Praxis könnten mit dem rasanten Bevölkerungswachstum in vielen besonders betroffenen Ländern nicht Schritt halten. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Das ist sehr ernüchternd! Wir müssen jetzt Präventionsmaßnahmen und Aufklärungsarbeit maximal intensivieren."

Genitalverstümmelung ist eine grausame Tradition, bei der Mädchen derGenitalbereich brutal beschnitten wird, was sehr schmerzvoll ist, schwere Traumata auslösen kann und gegen die Menschenrechte verstößt.Gemäß Schätzungen der WHO sind weltweit 230 Millionen Mädchen und

Frauen von Genitalverstümmelung, englisch ,Female Genital Mutilation' (FGM), betroffen. Trotz einiger Fortschritte in den letzten Jahren müsste die FGM-Bekämpfung 27 Mal schneller als bisher voranschreiten, um bis 2030 das UN-Nachhaltigkeitsziel ,Beendigung aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen' zu erreichen.

- FGM ist weiterhin in vielen Ländern erlaubt, wird tabuisiert oder verharmlost. Besonders stark stagniert die FGM-Bekämpfung in Somalia, Mali und Guinea-Bissau. Die Quote der betroffenen Mädchen und Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren hat dort in den letzten 30 Jahren kaum abgenommen.

- Auch staatliche Verbote helfen nur bedingt: So gehört die FGM-Quote in Gambia ebenfalls zu den höchsten weltweit - obwohl die Praxis seit 2015 gesetzlich verboten ist. 73 Prozent aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sind betroffen. - Immer öfter wird FGM schon bei Säuglingen und Kleinkindern durchgeführt, was intervenierende Maßnahmen besonders erschwert. Mehr als zwei Millionen Mädchen unter fünf Jahren erleiden jährlich eine Genitalverstümmelung. - Die Folgen für die körperliche und mentale Gesundheit sind gravierend und währen oft ein Leben lang. Dazu gehören Blutvergiftung und chronische Infektionen, Geburtskomplikationen, Unfruchtbarkeit,  Sexualstörungen und Depressionen. Etwa 25 Prozent der Mädchen und  Frauen sterben während oder infolge der Beschneidung.

 

So helfen die SOS-Kinderdörfer:

 

 

Die SOS-Kinderdörfer engagieren sich weltweit für die Abschaffung der Genitalverstümmelung. Die Hilfsorganisation leistet in Eltern-Workshops und in Schulen Aufklärungsarbeit. In Empowerment-Programmen werden Mädchen und Frauen über ihre Rechte informiert und erlernen Verhaltensmaßnahmen, die sie in einer unabhängigen Lebensführung stärken. Zur Wiederherstellung der Gesundheit erhalten sie in den medizinischen Zentren der SOS-Kinderdörfer kostenlose Behandlungen, zur Bewältigung  traumatischer Erlebnisse psychosoziale Unterstützung.


FIDES-NACHRICHTEN - 3.02.2025

AFRIKA/NIGERIA - Armut, Ernährungsunsicherheit, unzureichende Gesundheitsversorgung und Anstieg der Lebenshaltungskosten

 

Abuja (Fides) - Zu den schweren Gewaltwellen, die die nigerianische Bevölkerung heimsuchen, darunter Entführungen, Zusammenstöße, Terroranschläge und brutale Morde, kommen Armut, Ernährungsunsicherheit, unzureichende Gesundheitsversorgung und ein unverhältnismäßiger Anstieg der Lebenshaltungskosten hinzu.

„Wir leiden sehr. Wir haben fast nichts zu essen, und seit mehr als vier Jahren können wir keine Landwirtschaft mehr betreiben, weil die Banditen uns aus unseren Gemeinden vertrieben haben. Wir brauchen dringend die Unterstützung der Regierung“, heißt es deshalb auch in einer Mitteilung der Bewohner eines Flüchtlingslagers im Bundesstaat Zamfara im Nordwesten Nigerias.

In dieser Region des Landes vertreiben bewaffnete Gruppen Bauern von ihrem Land, schließen Märkte und erpressen Geld von den Gemeinden. Mehr als 2,2 Millionen Menschen wurden gezwungen zu fliehen, viele von ihnen leben jetzt in überfüllten Lagern ohne jegliche Ressourcen. Nach Angaben der lokalen Presse beeinträchtigen die anhaltenden Konflikte auch im Nordosten die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion. Familien, die auf ihr Land zurückkehren, scheuen sich, fernab von den militarisierten Städten Landwirtschaft zu betreiben, und riskieren so, zu verhungern.

Im Jahr 2020 brachte die nigerianische Regierung den so genannten „Nationalen Multisektoralen Aktionsplan für Lebensmittel und Ernährung“ auf den Weg, eine Initiative für den Zeitraum 2021-2025 zur Bekämpfung von Ernährungssicherheit und Unterernährung, mit dem Schwerpunkt auf der Steigerung der Lebensmittelproduktion durch landwirtschaftliche Investitionen. Leider haben die Mittel bisher nicht ausgereicht.

Die Landwirtschaft erwirtschaftet 24 % des nigerianischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) und beschäftigt mehr als 30 % aller Arbeitskräfte, aber die Mittel für den Sektor bleiben weit hinter dem 10 %-Ziel zurück, das die Afrikanische Union in der Maputo-Erklärung von 2003 festgelegt hat, in der gefordert wird, dass innerhalb von fünf Jahren mindestens 10 % der nationalen Haushalte für die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung bereitgestellt werden (vgl. Fides 21/09/2006).

Das bevölkerungsreichste Land Afrikas mit rund 225 Millionen Einwohnern hat eine der höchsten Raten von Wachstumsverzögerungen bei Kindern in der Welt: 32 % der Kinder unter fünf Jahren sind betroffen.

Nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) sind in Nigeria zwei Millionen Kinder, vor allem im Norden des Landes, von Unterernährung betroffen, an der täglich etwa 2.400 Kinder unter fünf Jahren sterben.

(AP) (Fides 3/2/2025)

 

AFRIKA/D.R. KONGO - Bukavu: Wazalendo-Milizen verzeichnen großen Zulauf

 

Kinshasa (Fides) - „In Bukavu ist die Lage im Moment ruhig, aber die jungen Leute strömen massenhaft zu den Rekrutierungszentren der Selbstverteidigungsgruppen der so genannten ‚Wazalendo‘-Milizen“, berichten Beobachter gegenüber Fides aus der Hauptstadt der kongolesischen Provinz Südkivu, die nun ebenfalls vom Vormarsch der Rebellenbewegung M23 bedroht ist, nachdem diese bereits Goma (Hauptstadt der Provinz Nordkivu) eingenommen hat.

„Die M23 scheint ihren Vormarsch auf Bukavu unterdessen gestoppt zu haben“, so die Beobachter. „Wir leben also in den Tag hinein, ohne wirklich zu wissen, was uns erwartet. Auch die Armee hat eine Kampagne gestartet, um Zivilisten zu rekrutieren, die sich Selbstverteidigungsgruppen anschließen. Viele junge Menschen sind dem Aufruf der Behörden gefolgt und verstärken nun die Reihen der so genannten ‚Wazalendo‘-Milizen“.

Die Beobachter berichten, dass „sich das Leben auch in Goma langsam erholt. In einigen Vierteln gibt es wieder Strom und seit gestern Abend auch wieder Internetverbindungen. Heute wurden die Schulen wieder geöffnet, zumindest die, die nicht für die Aufnahme von Vertriebenen bestimmt waren“. „Was die Vertriebenen betrifft, so wurden unterdessen die verschiedenen Flüchtlingslager rund um die Stadt aufgelöst; diejenigen, die dazu in der Lage waren, sind an ihre Herkunftsorte zurückgekehrt; die anderen waren gezwungen, in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden unterzukommen“, so die Beobachter weiter.

Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Gesundheitslage in der Stadt sehr ernst. „Mehrere Gesundheitseinrichtungen arbeiten an der Kapazitätsgrenze: Es mangelt an Betten, Medikamenten, medizinischer Ausrichtung, Notfall-Kits, Blutspenden, Treibstoff, chirurgischem Material und sonstiger Ausrüstung“, heißt es in einem Bericht vom 30. Januar, der Fides vorliegt. „Die Leichenhallen sind überfüllt (mehr als 770 leblose Körper wurden bereits eingesammelt, andere liegen noch immer in den Straßen der unsicheren Stadtteile verstreut und befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Verwesung)“. Dem Bericht zufolge befinden sich 2.800 Verletzte in den Krankenhäusern der Stadt. Viele Verletzte bleiben ohne angemessene medizinische Versorgung zu Hause, während die Gefahr von Epidemien hoch bleibt.

Auf politischer Ebene bekräftigten die Staatsoberhäupter der Mitgliedsstaaten der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) zum Abschluss ihres außerordentlichen Gipfels am 31. Januar in Harare (Simbabwe) ihr „unerschütterliches Engagement, die Demokratische Republik Kongo in ihren Bemühungen um die Wahrung ihrer Unabhängigkeit, Souveränität und territorialen Integrität weiterhin zu unterstützen“. Es ist daher zu befürchten, dass sich der Konflikt zu einer Auseinandersetzung ausweitet, die über die Region der Großen Seen hinausgeht, wie der Präsident von Burundi in einem auf seinem YouTube-Kanal veröffentlichten Video erklärte: „Wenn es im Ostkongo keinen Frieden gibt, gibt es auch keinen Frieden in der Region. Der Konflikt betrifft nicht nur Burundi, Tansania, Uganda und Kenia, sondern die gesamte Region“.

(L.M.) (Fides 3/2/2025)

 

RUSSLAND - Bischofsweihe in Nowosibirsk: “Das Gute tun, das hier und jetzt möglich ist”

 

Von Chiara Dommarco

 

Nowosibirsk (Fides) - Am Sonntag, 2. Februar, wurde der deutsche Jesuit Pater Stephan Lipke in der Kathedrale der Verklärung in Nowosibirsk zum Bischof geweiht. Papst Franziskus hatte den Jesuiten Lipke am 12. September 2024 zum Weihbischof der Diözese der Verklärung von Nowosibirsk ernannt und ihm den Titularsitz von Arena verliehen. Die Diözese Verklärung wird von Bischof Joseph Werth geleitet, der seit der Erneuerung der katholischen Strukturen in Russland im Jahr 1991 im Amt ist.

Seit 17 Jahren ist Pater Stephan Lipke als Missionar in Russland tätig. Nachdem er im Oktober 2008 von der Ermordung zweier Jesuitenpriester (Pater Otto Messmer und Pater Victor Betancourt) in Moskau durch einen Psychiatriepatienten erfahren hatte, bat Pater Lipke seine Vorgesetzten, ob er in die Mission nach Russland entsandt werden könne. Seit 2011 lebt Pater Lipke in Russland, wo er am Priesterseminar der Diözese in Nowosibirsk, anschließend an der katholischen Schule und als Pfarrer in Tomsk tätig war. Er promovierte in russischer Literatur an der Staatlichen Universität Tomsk, wurde 2018 Direktor des St.-Thomas-Instituts in Moskau und lehrte mittelalterliche Philosophie und Probleme der zeitgenössischen Philosophie an der Patrice-Lumumba-Universität für Völkerfreundschaft in Moskau. Seit 2020 ist Pater Lipke Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz der Russischen Föderation.

In der russischen Hauptstadt ist Pater Lipke für viele Katholiken eine wichtige Bezugsperson und für viele Orthodoxe und Protestanten ein aufrichtiger Freund. Im Hinblick auf die aktuellen Beziehungen zwischen dem Katholizismus und der russischen Orthodoxie betont der Jesuit in einem Interview mit Fides anlässlich seiner Bischofsweihe, wie „wichtig es ist, immer einen Dialog zu führen, wenn und wo wir sehen, dass wir durch den Wunsch, nach dem Evangelium zu leben, vereint sind“.

Neben der kulturellen Tätigkeit am St. Thomas-Institut und der Lehrtätigkeit an verschiedenen russischen Universitäten ist Pater Stephan Lipke in den Moskauer Jahren mit der Seelsorge der anglophonen katholischen Gemeinden betraut worden, die sich hauptsächlich aus philippinischen Gastarbeitern und Studenten aus verschiedenen afrikanischen Ländern zusammensetzen. Am 20. Januar 2025 kehrte Pater Stephan nach Nowosibirsk zurück, wo er nun seine neue Aufgabe als Weihbischof antritt.

Das von ihm gewählte Bischofsmotto lautet „Obsecramus pro Christi“ (2 Kor 5,20): „Wir sind also als Gesandt an Christi statt“. „Ein dringender Aufruf zur Versöhnung“, erklärt der Jesuit und bezog sich dabei auf den Inhalt des zweiten Korintherbriefes, dem das Zitat entnommen ist.

In der Diözese Verklärung in Nowosibirsk, die sich über ein Gebiet von 2 Millionen Quadratkilometer erstreckt, leben gut eine halbe Million Katholiken, das rund 2 % der Gesamtbevölkerung. Zusammen mit der Diözese St. Clemens in Saratow und der Diözese St. Josef in Irkutsk ist sie eine Suffragan-Diözese der Erzdiözese der Mutter Gottes in Moskau: alle vier bilden die Kirchenprovinz der katholischen Kirche in Russland mit ihren weit verstreuten und meist kleinen katholischen Gemeinden.

„Es gibt ein großes Bedürfnis der Katholiken, trotz der Entfernungen vereint zu sein und sich gleichzeitig um andere zu kümmern, zum Beispiel um die Armen unabhängig davon, aus welchem Milieu sie kommen“, sagt der neue Bischof. Darüber hinaus betont der Jesuit, dass der Wert der Bildungs- und Wohltätigkeitsinitiativen der katholischen Kirche in der Diözese der Verklärung von Nowosibirsk für die gesamte russische Zivilgesellschaft von Bedeutung sei: „Denken Sie zum Beispiel an die unermüdliche Hilfe der Caritas für die Kinder in Zentralasien oder die Hilfe der Schwestern von Mutter Teresa für Alkoholiker. Oder auch an die Schulen in Nowosibirsk und Tomsk. Nicht nur Katholiken erwarten etwas Gutes von diesen Initiativen und Einrichtungen“.

Aus seiner Moskauer Zeit wird Pater Lipke nach Nowosibirsk „eine besondere Liebe zu Migranten und Ausländern mitnehmen, insbesondere zu den vielen afrikanischen Studenten, die in jeder Universitätsstadt zu finden sind“. Auf die Frage, welches Merkmal seiner eigenen Ausbildung im Charisma des Heiligen Ignatius von Loyola ihn als Bischof in Sibirien begleiten wird, antwortet der Jesuit: „Die Lehre, nicht so sehr auf die Umstände zu achten, sondern das Gute zu tun, das hier und jetzt möglich ist“.

(Fides 3/2/2025)

 

ASIEN/MYANMAR - Jubiläum im Exil: Katholiken in Loikaw wollen die Hoffnung nicht verlieren

 

Loikaw (Fides) - Vertreibung, Hunger, Kälte, die Müdigkeit eines täglichen Lebens in Flüchtlingslagern oder in behelfsmäßigen Siedlungen in den Wäldern können die katholischen Gläubigen in Loikaw, einer Diözese im birmesischen Staat Kayah im Osten des Landes, nicht davon abhalten, das Heilige Jahr zu feiern. Wie Pfarrer Paul Pa, Diözesanbeauftragter für das Heilige Jahr 2025, gegenüber Fides berichtet, bemüht sich die katholische Gemeinde von Loikaw mit rund 90.000 Mitgliedern, die in einem Gebiet verstreut sind, das von Zusammenstößen und Kämpfen zwischen der Armee und den Oppositionskräften geprägt ist, nach Einheit und hat die geistige Kraft gefunden, ihr „Jubiläum im Exil“ zu feiern, seit die Christ-König-Kathedrale und der Pastoralkomplex in Loikaw im November 2023 vom Militär beschlagnahmt und besetzt wurden.

Es sei eine tiefe Wunde für die Ortskirche, die jedoch „die Hoffnung nicht verliert“, sagt der Priester: „Da wir die Kathedralkirche nicht als Jubiläumskirche nutzen konnten, haben wir die Mutter-Gottes-Pfarrkirche in Sondu, wo unser Bischof Celso Ba Shwe derzeit residiert, zur Konkathedrale bestimmt“, sagt er. „Diese Kirche ist eines unserer Jubiläums-Pilgerzentren, zusammen mit dem Heiligtum Unserer Lieben Frau von Lourdes in Yusamoso, der St. Josephs-Kirche in Hoya, der Herz-Jesu-Kirche in Dorokhu und der Kirche in der Region Mese.“ Alle wurden von den „Wanderpriestern“ aus Loikaw, die ständig in der Gegend unterwegs sindmit dem „Leitfaden“ für die Feier des Jubiläums, mit der Wallfahrt und dem Ablassgesuch ausgestattet.

Beim Eröffnungsgottesdienst des Jubiläums ermutigte der Bischof die Gläubigen, „an der Hoffnung festzuhalten“, denn „der Herr ist mit uns, er trägt uns, er ist die Quelle unserer Hoffnung“. „Außerdem“, so fuhr er fort, „erwächst die Hoffnung aus der Solidarität und der gegenseitigen Nächstenliebe in dieser Zeit der Wüste, der Finsternis, des Leids, der Vertreibung“, „einer Zeit des Exils, in der sich jeder danach sehnt, nach Hause zurückzukehren, es aber wegen der weit verbreiteten Gewalt nicht kann“..

Pfarrer Paul Pa ist wie die anderen Priester und Ordensleute der Diözese ständig unterwegs und besucht die Jubiläumskirchen und Flüchtlingslager, wobei er die Frömmigkeit der Pilger bemerkt, die „nach langen, Märschen zu Fuß ankommen, innehalten, um zu beten, bewegt sind, Gott um Hilfe bitten, die Sakramente empfangen, Ablass gewinnen“. Der Priester betont, dass der Dienst der Priester von Loikaw „heute vor allem ein Dienst des Trostes und des Beistands für die Bedrängten“ sei.

Neben dem menschlichen und spirituellen Trost geht es aber auch um humanitäre Hilfe für die Bedürftigsten, vor allem für Vertriebene, Kinder, alte Menschen und Kranke, in einer Situation, in der auch die privaten Gesundheitszentren und Kliniken der katholischen Kirche mit ernsten Schwierigkeiten und Engpässen zu kämpfen haben.

(PA) (Fides 3/2/2025)

 

VATIKAN/ANGELUS - Papst Franziskus am Tag der Darstellung des Herrn: “In Jesus wohnt die ganze Fülle Gottes”

 

Vatikanstadt (Fides) – “Das lässt uns immer wieder staunen: Das Heil der Welt ist in einem allen konzentrier!”, denn "in Jesus wohnt die ganze Fülle Gottes“, so Papst Franziskus beim sonntäglichen Angelusgebet mit den auf dem Petersplatz versammelten Pilgern und Gäubigen am Fest der Darstellung des Herrn.

In seinem Kommentar zum Sonntagsevangelium , das von der Begegnung der Heiligen Familie mit den Simeon und Hanna im Tempel von Jerusalem erzählt, bemerkte der Papst, wie die „bewegten Stimmen“ der beiden alten Menschen „zwischen den antiken Steinen des Tempels erklingen und die Erfüllung der Erwartungen Israels verkünden. Gott ist inmitten seines Volkes wahrhaftig gegenwärtig: nicht weil er hinter den Tempelmauern wohnt, sondern weil er als Mensch unter den Menschen lebt“ und das ist „die Neuheit, die die Geschichte der Welt verändert“.

In diesem Zusammenhang ging der Bischof von Rom auf die drei Worte ein, mit denen Simeon Jesus beschreibt: Er ist „das Heil“, „das Licht“ und „ein Zeichen des Widerspruchs“.

Vor allem aber ist Jesus das Heil, „das Heil der Welt, ist in einem allen konzentriert“, „denn in Jesus wohnt die ganze Fülle Gottes“. Jesus ist auch das Licht, denn er „erlöst von der Finsternis des Bösen, des Schmerzes und des Todes. Wie sehr brauchen wir auch heute Licht, dieses Licht“.

Und dann ist Jesus „ein Zeichen des Widerspruchs. Jesus offenbart uns das Kriterium für die Beurteilung der gesamten Geschichte und ihres Dramas, aber auf für das Leben eines jeden von uns“, nämlich die Liebe.

Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz würdigte der Papst auch den „Tag des Lebens“, den die Italiens Kirche heute begeht: „Ich schließe mich den italienischen Bischöfen an, um den vielen Familien zu danken, die das Geschenk des Lebens bereitwillig annehmen“ und lud zum Kinderrechtsgipfel am Montag im Vatikan ein.

„Und was den primären Wert des menschlichen Lebens betrifft, so wiederhole ich das „Nein“ zum Krieg“, sagte der Papst. Krieg „zerstört Leben und ruft Verachtung hervor“, erklärte Franziskus. Mit Blick auf das Heilige Jahr 2025 erneuerte er seinen Appell „insbesondere an die Regierenden christlichen Glaubens, in den Verhandlungen jede Anstrengung zu unternehmen, um alle andauernden Konflikte zu beenden“. Die Gläubigen lud er zum Gebet für den Frieden ein, „in der gequälten Ukraine, in Palästina, Israel, Libanon, Myanmar, Sudan und Nord-Kivu“.

 

(F.B.) (Fides 2/2/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 2.02.2025

AFRIKA/DSCHIBUTI - Welttag des geweihten Lebens: Schwester Anna über ihre Tätigkeit in der Mission in Dschibuti

 

Ali Sabieh (Fides) - „Ich mag es zu sehen, wie der Herr in den Menschen wirkt; er ist es, der mich berufen hat, Missionarin zu sein, in der Mission unter Nicht-Christen, und ich bin hier, um Hoffnung zu schenken“, so die 1944 geborene Consolata-Missionsschwester Anna Bacchion, die in Dschibuti in einer 2004 von ihrer Kongregation eröffneten Mission arbeitet.

Schwester Anna ist seit der Gründung der Mission in Dschibuti dabei. Im Vorfeld des Welttages des geweihten Lebens (der am Sonntag, den 2. Februar begangen wird), erzählt die Ordensfrau im Gespräch mit Fides vom Reichtum eines Lebens unter Nicht-Christen.

„Es gibt einen Satz aus dem Johannesevangelium, der mich immer wieder beeindruckt hat:: «Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat (Johannes 3, 16-17)»", erklärt die Ordensfrau, die sich vor allem in der Schule und in der Behindertenhilfe tätig ist. „Das bedeutet“, fügt Schwester Anna hinzu, “dass Gott alle Menschen liebt, Muslime, Juden, jede Ethnie und Religion…. Jeden zu lieben, überall. Wir Missionare sind aufgerufen, durch unser Zeugnis zu 'infizieren'. Wir sprechen nicht von Jesus, aber Jesus ist in ihrer Mitte“.

Schwester Anna Bacchion trat 1969 den Consolata-Missionsschwestern bei und kam 1976 nach Libyen, wo sie sieben Jahre lang mit schwerbehinderten Kindern arbeitete. Sie kehrte nach Italien zurück, um eine Zeit lang dort im Dienst ihrer Kongregation zu stehen, bis sie 2004 nach Dschibuti kam, einem Land an der Grenze zwischen Äthiopien und Somalia mit einer muslimischen Mehrheit.

„In meinen beiden Erfahrungen, zuerst in Libyen und dann in Dschibuti“, erzählt Schwester Anna Bacchion, “sah ich immer den Samen Jesu unter den Menschen, die ich traf. In Libyen begegnete ich Müttern, die in der Schule arbeiteten und die trotz ihrer vielen Kinder und ihrer prekären wirtschaftlichen Lage während der Schulferien die Türen ihrer Häuser für andere Kinder öffneten, die die Schule besuchten, aber weit weg von ihren Familien lebten. In Dschibuti sah ich die Großzügigkeit und die offenen Herzen der Menschen vor Ort, und ich habe noch vor Augen, wie der Präfekt von Dschibuti eine Mutter und ein kleines Mädchen mit einer genetischen Krankheit, die die gleichen Folgen wie Lepra hatte, zu sich nahm, die ich zu ihm gebracht hatte, um ihn zu bitten, sich um sie zu kümmern“.

Im Rahmen des Programms „Lire, écrire, compter“ (LEC) werden Kinder ohne Papiere unterrichtet oder Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage waren, eine Schule zu besuchen, während das Schulprojekt „École pour tous“ seine Türen für behinderte Kinder öffnet, die bisher in Heimen untergebracht waren. Diese beiden Bildungsinitiativen sah Schwester Anna wachsen und gedeihen.

„Es ist von grundlegender Bedeutung, dass das Kind das Bewusstsein hat, dass es große Dinge tun kann. Für diese Kinder haben wir immer versucht, das Maximum zu tun. Dank des kirchlichen Engagements in diesem Bereich ist diese Art von Projekt heute auch auf die staatliche Ebene ausgedehnt worden“, berichtet sie.

Heute arbeiten fünf Consolata-Missionarinnen in Dschibuti. Drei von ihnen, darunter Schwester Anna, sind in Ali Sabieh, etwa 100 km von der Hauptstadt entfernt, wo die Mission ursprünglich gegründet wurde. „Der Ort, an den er mich schickt, ist meine Familie“, fasst Schwester Anna zusammen. „Die behinderten Kinder, um die ich mich seit der ersten Mission in Libyen kümmere, sind meine Kinder. Ihr Leid ist mein Leid, ihre Freude ist meine Freude“.

(EG) (Fides 1/2/2025)

 

ASIEN/LAOS - Abschied von Pater Titus Banchong: "Die Liebe sprengt die Fesseln des Hasses”

 

Von Paolo Affatato

 

Vientiane (Agenzia Fides) - „Ich bin bereit für Jesus und werde sein Märtyrer sein, wenn ich dessen würdig bin und wenn er mich will. Inzwischen glaube ich, dass die Zeit schon sehr nahe ist“, schrieb der laotische Priester Titus Banchong Thopanhong, kurz bevor er 1976 von den Sicherheitskräften des „Pathet Lao“ verhaftet wurde. Titus Banchong Thopanhong, von 1999 bis 2019 Apostolischer Administrator von Luang Prabang, ist am 25. Januar im Alter von 78 Jahren in Vientiane gestorben. Er erlag einer langen Krankheit, die nicht zuletzt auch auf die Entbehrungen der letzten 50 Jahre zurückzuführen war.

Pater Titus war Mitglied der Kongregation der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria (OMI) und sieben Jahre lang inhaftiert. Während seiner gesamten Haftzeit hörte man nichts von ihm. Viele dachten, er sei umgebracht worden. Stattdessen wurde er freigelassen und konnte sein Leben als einfacher Seelsorger für die kleine katholische Gemeinde in Laos, die heute etwa 60.000 Katholiken zählt, wieder aufnehmen.

Titus ist der Name, den Banchong Topagnong im Alter von 8 Jahren erhielt, als er zusammen mit seiner Familie in dem Hmong-Dorf Kiukiatan in Nordlaos, wo er 1947 geboren wurde, getauft wurde. In diesem Dorf gehörte er in den Jahren von 1957 bis 1958 zu den Messdienern von Pater Mario Borzaga, dem Missionar, der 2016 seliggesprochen werden sollte. „Titus hat noch heute eine wertvolle Erinnerung an diesen Priester bewahrt, der sein Leben zutiefst geprägt hat“, erinnert sich sein Mitbruder Fabio Ciardi, der eine tiefe menschliche und geistliche Freundschaft mit Pater Titus pflegte.

Bei den Missionaren hatte der junge Titus die Gelegenheit, seinen Glaubensweg zu vertiefen: In diesen Jahren, zwischen 1958 und 1969, besuchte er die Seminare zunächst in Vientiane und dann in Luang Prabang. Pater Angelo Pelis, ebenfalls ein OMI-Missionar, der damals das Seminars in Luang Prabang leitete, erinnert sich an ihn als einen „einfachen, zurückhaltenden, sanftmütigen und lächelnden Jungen“. „Die Charaktereigenschaft, die ihn sein ganzes Leben lang prägen sollte, war die Demut: eine Demut nach dem Vorbild Jesu Christi“, so Pater Pelis. Der junge Titus beschloss, seine Ausbildung bei den Oblaten in Italien fortzusetzen, und 1970 schickte ihn Monsignore Alessandro Staccioli (OMI), damals Apostolischer Vikar von Luang Prabang, zum Studium nach Italien, wo er zunächst in San Giorgio Canavese und dann ab 1973 in Vermicino (bei Rom) Philosophie und Theologie studierte.

Pater Titus schreibt in einem der Briefe, die in dem den von Michele Zanzucchi herausgegebenen Buch „Auch im Gefängnis kann ich lieben“ gesammelten sind: „Ich war noch unsicher über meine Berufung, aber nach und nach spürte ich in meinem Herzen den Wunsch aufkommen, Jesus auf radikale Weise nachzufolgen, das heißt, dem Herrn zu folgen, der sich sehr zu wünschen schien, dass ich ihn liebe. Er war es, der sich für mich interessierte, nicht ich für ihn. Er hatte mich nach und nach zu sich genommen und mir zu verstehen gegeben, dass ich in ihm immer den wahren Sinn meines Lebens finden würde“.

Während er sich in Italien aufhielt, kam es in seinem Land zu einem Regimewechsel, bei dem die kommunistischen Widerstandskämpfer der „Pathet Lao“ die Macht übernahmen, und 1975 wurden alle Missionare des Land verwiesen.

Pater Titus spürte den starken Wunsch in seine Heimat zurückzukehren und Priester für die Menschen in Laos zu sein, den Wunsch, dort und nicht anderswo ein Zeuge für Christus zu sein. Das treibt Pater Titus dazu, nach Laos zurückzukehren. „Ich habe mich für die Kirche von Laos entschieden, und ich spüre, dass Gott mich dort und nicht anderswo haben will“, schreibt er. „Selbst wenn ich nur einen Tag lang Priester sein sollte, kehre ich nach Laos zurück“. Und weiter: „Ich habe beschlossen, nach Laos zurückzukehren, denn es gibt dort niemanden für das Apostolat. Ich kehre zurück, damit wir alle stärker werden, ich kehre zurück, um den Gläubigen zu helfen. Bei meiner Rückkehr habe ich mich für Gott allein entschieden; er ist es, der mich zurückkehren lässt, und deshalb kehre ich zurück“. In der Kathedrale von Vientiane wurde er am 28. September 1975 vom damaligen Bischof von Vientiane, Thomas Nantha, zum Priester geweiht, dem ersten der Volksgruppe der Hmong.

Am nächsten Tag schrieb er: „Ich habe keine Angst mehr, denn ich gehöre dem Herrn. Ich bin zu allem bereit. Ich bin überglücklich. Keiner kann mich von Ihm trennen. Jeden Tag entdecke ich mehr und mehr, dass Er mit mir ist. Ich habe Ihn… Er bittet mich um alles, ich gebe Ihm alles“.

Er begann einen streng kontrollierten seelsorgerischen Dienst, mit drohender Verhaftung, zuerst in Luang Prabang, dann in Vientiane, schließlich in Paksane. Er fährt mit seinem Motorrad durch die Dörfer, besucht die Menschen und spendet den katholischen Familien die Sakramente.

Obwohl er nie kritische Worte gegen die Machthaber gebrauchte, wurde Pater Tito dreimal inhaftiert und „lernte, selbst in der größten Not die Zärtlichkeit der Liebe Gottes zu erkennen“, erinnert sich Pater Pelis. Über seine Inhaftierung erzählt er: „Man könnte sagen, dass die Mithäftling im Gefängnis alle bekehrt wurden, sie wurden gut. Mit Liebe kann man auch die Fesseln des Hasses sprengen“. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis beschwerte er sich nicht: „Ich wurde freigelassen“, schreibt er. „Nachdem sie mich freigelassen hatten, konnte ich alle Christen in der Provinz Siam aufsuchen und fand sie auch. Viele, die seit über 30 Jahren dort waren, hatten keine Priester mehr“, erzählte er.

Nachdem er zum „Apostolischen Administrator“ von Luang Prabang, der alten Hauptstadt, ernannt worden war, lebte er das Leben eines Missionars und widmete sich mit Eifer und Nächstenliebe dem Dienst an seinem Volk. Im Jahr 2005 teilte er Fides voller Freude und Begeisterung mit, dass er im Vikariat von Luang Prabang die Erlaubnis erhalten habe, die erste katholische Kirche in Nordlaos seit den schmerzlichen Zeiten von 1975, nach der kommunistischen Revolution, zu eröffnen. Und er sagte, er sei „sehr erbaut durch den Glauben und die Hingabe der lokalen Familien“. In seiner pastoralen Arbeit ging er „Schritt für Schritt vor, wir gehen soweit der Herr es uns erlaubt“. Diese Hoffnung wurde wahr, als er die ersten neuen Berufungen zum Priestertum in der kleinen laotischen Gemeinschaft aufblühen sah und als er 2016 an der Seligsprechungsliturgie von 17 laotischen Missionaren und Laien teilnahm, die zwischen 1954 und 1970 von kommunistischen Widerstandskämpfern getötet wurden. Unter den sechs Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria (OMI), die seliggesprochen wurden, befand sich auch der junge italienische Missionar Mario Borzaga, der 1960 im Alter von 27 Jahren zusammen mit dem einheimischen Katechisten Paul Thoj Xyooj starb. Titus hatte sie in sein Herz geschlossen.

 

(Fides 31/1/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 1.02.2025

AFRIKA/D.R. KONGO - Ohne Strom und Wasser: Katholische Pfarrei in Goma nimmt 2000 Vertriebene auf

 

Kinshasa (Fides) - „Die größte Gefahr für die Bevölkerung in Goma sind die so genannten ‚Wazalendo‘-Milizionäre“, berichten Beobachter aus Kreisen der Ortkirche gegenüber Fides über die Lage in der Hauptstadt von der kongolesischen Provinz Nordkivu, die in die Hände der von der ruandischen Armee unterstützten Rebellenbewegung M23 gefallen ist.

Die so genannten „Wazalendo“ sind Mitglieder regierungsnaher Milizen, die an der Seite der regulären Armee gegen den Vormarsch der M23 kämpfen. Während die meisten regulären Soldaten sich nach der Einnahme von Goma ergaben oder sich den MONUSCO-Blauhelmen stellten, tauchten die „Wazalendo“-Milizionäre unter.

„Die Wazalendo dringen auf der Suche nach Lebensmitteln in die Häuser der einfachen Leute ein, was angesichts der Versorgungsengpässe für alle ein Problem darstellt. Wenn sie nichts zum Plündern finden, drohen sie, ihnen die Kinder wegzunehmen. Und man kann sich leicht vorstellen, was sie Frauen und Mädchen antun können“, berichten die Beobachter. „Die Mitglieder der M23 und Ruander versuchen unterdessen, die Ordnung wiederherzustellen. Im Moment wird von gelegentlichen Schießereien in der Nähe des Flughafens berichtet“.

„Die humanitäre Lage in Goma ist nach wie vor schwierig, weil es keinen Strom und kein Wasser gibt, das aus dem Kivusee gepumpt und gefiltert wird. Ohne Strom funktionieren die Pumpen und Kläranlagen nicht. Am schwierigsten sind die Bedingungen für die Vertriebenen (in Goma leben schätzungsweise eine Million Binnenflüchtlinge). In der Pfarrei des heiligen Franz Xaver in Ndosho, einem Vorort am Rande der Stadt, leben etwa 2.000 Vertriebene ohne Wasser und unter prekären Bedingungen; hinzu kommen etwa 1.600 Personen, die in der nahe gelegenen Schule untergebracht sind“, berichten die Beobachter.

Unterdessen geht der Vormarsch der Rebellen auf Bukavu, die Hauptstadt der Provinz Südkivu, langsam weiter. „Die M23-Einheiten sind 115 km von der Stadt entfernt, rückt aber nur langsam vor, da sie immer noch große Verluste erlitten hat“, so die Quellen. „In den letzten Tagen pendeln Krankenwagen zwischen Goma und Ruanda, um die sterblichen Überreste der auf den Straßen der Stadt gefallenen Soldaten zu ihren Familien zu bringen und ein würdiges Begräbnis zu ermöglichen, da sie sonst in Massengräbern gelandet wären, die gerade ausgehoben werden. Zudem wird es langsam heiß in Goma, und auch deshalb ist es ist dringend notwendig, die Leichen, die auf den Straßen liegen, zu begraben“.

„In Bukavu bleibt die Lage nach dem Abzug Mitarbeiter der ausländischen Hilfsorganisationen im Moment zwar ruhig, aber man lebt in Ungewissheit“, so die Beobachter abschließend. Unterdessen wurden auch burundische Soldaten von der Regierung in Bujumbura zur Unterstützung der kongolesischen Streitkräfte entsandt.

Auf politischer Ebene hat Corneille Nangaa, der Führer der Kongo-Fluss-Allianz, am gestrigen 30. Januar, in Goma eine Pressekonferenz gegeben, auf der er seinen Willen bekräftigte, bis nach Kinshasa zu marschieren, um Präsident Félix Tshisekedi zu stürzen. Die britische Botschaft in Kinshasa hat unterdessen ein Kommuniqué in englischer und französischer Sprache herausgegeben, in dem sie die Besetzung von Goma durch die Rebellenbewegung M23 und die ruandische Armee verurteilt und mit einer möglichen Einstellung der Unterstützung des Vereinigten Königreichs für Ruanda droht, falls die Feindseligkeiten nicht eingestellt werden.

(L.M.) (Fides 31/1/2025)

 

ASIEN/MYANMAR - Vier Jahre nach dem Putsch: Gebet und Nächstenliebe angesichts von Gewalt, Hunger und Vertreibung

 

Yangon (Fides) - „Die Katholiken hoffen, dass der Ausnahmezustand nicht verlängert wird und beten für Gerechtigkeit und Frieden“, so der Katholik Joseph Kung aus Yangon, der in der Nationalen Menschenrechtskommission mitarbeitet, gegenüber Fides. In dem Land jährt sich am 1. Februar zum vierten Mal der Putsch mit dem die Militärjunta die demokratische Regierung stürzte und das Parlament auflöste. Beobachtern zufolge steht General Min Aung Hlaing, der Chef der Junta, kurz davor, den Ausnahmezustand zu verlängern, während er die Absicht bekräftigt, bis 2025 Wahlen abzuhalten.

Der Bürgerkrieg, der mehr als 50 000 Tote und 3,5 Millionen Binnenvertriebene gefordert hat, hat zu einer Nahrungsmittelnotlage geführt, und die Situation wird sich 2025 nach Schätzungen des Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen noch verschlimmern, während mehr als 15 Millionen Menschen an Hunger leiden und 20 Millionen Einwohner (mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung) humanitäre Hilfe für Nahrungsmittel und Krankheiten benötigen werden. Auch die Zahl der Vertriebenen wird auf 4,5 Millionen ansteigen. Die Zivilbevölkerung wird auch durch Landminen bedroht, die laut dem 'Landmine Monitor 2024' in allen 14 Staaten und Regionen Myanmars und in etwa 60 Prozent der Städte Opfer fordern (692 in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024). Wie Beobachter gegenüber Fides berichten, platziert die Armee Landminen in Dörfern, auf Bauernhöfen, in Reis- und Maisfeldern und in der Nähe von Militärlagern. Wenn Bauern auf die Felder gehen, um Lebensmittel zu ernten, riskieren sie ihr Leben.

Katholische Gemeinden und Ordensgemeinschaften berichten unterdessen über die Not der Kinder: Einerseits gibt es ein wachsendes Phänomen der Kinderarbeit, bei dem Kinder in Sektoren wie Kleidung, Landwirtschaft, Gastronomie, Hausarbeit, Bauwesen und Straßenverkauf beschäftigt werden, was eine offene Verletzung der Rechte der Kinder darstellt. Andererseits wird Kindern und Jugendlichen durch die Schließung von Schulen und Bildungseinrichtungen das Grundrecht auf Bildung verwehrt, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Zukunft der Nation hat. Viele Ordensgemeinschaften und katholischer Pfarreien richten deshalb kleine informelle Schulen ein, wo sie versuchen, den Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen.

Terence Anthony, Pfarrer der Gemeinde Unserer Lieben Frau von Lourdes im südlichen Teil der Erzdiözese Yangon, betont gegenüber Fides: „Wir vertrauen uns dem Herrn im Gebet an und tun unser Bestes mit konkreten Aktionen. In vielen Gegenden des Landes, wo gekämpft wird oder wo es keine Gewalt gibt, widmen sich Priester, Ordensleute und Katechisten unermüdlich dem Dienst an der verwundeten und geprüften Menschheit. Wir trösten die Bedrängten und geben den Hungernden Brot. Wir stellen uns in den Dienst der Armen, der Vertriebenen und der Schwächsten und versuchen, ein konkretes Zeugnis der Liebe Gottes zu geben“.

(PA) (Fides 31/1/2024)

 

ASIEN/SYRIEN - Syrisch-katholischer Erzbischof von Homs: Die neue Zeit ist voller Rätsel

 

Von Gianni Valente

 

Homs (Fides) - „Für Syrien hat eine neue Zeit begonnen. Und es ist wieder eine schwierige Zeit“, so Erzbischof Jacques Mourad. Der Mönch der Klostergemeinschaft von Deir Mar Musa, spiritueller Sohn von Pater Paolo Dall'Oglio, wurde 2015 monatelang von Dschihadisten des Islamischen Staates in Geiselhaft gehalten. Vielleicht hat diese Erfahrung seine christliche Sicht der Dinge noch deutlicher gemacht. Und heute, als syrisch-katholischer Erzbischof von Homs, entspricht das, was er über das neue Leid in Syrien sieht und hört, nicht der vorherrschenden Darstellung in den Medien, insbesondere im Westen, die von einem „Regimewechsel“ berichten, einem erfolgreichen und friedlichen Regimewechsel mit neuen islamistischen Führern, die sich um internationale Anerkennung bemühen, nachdem über 50 Jahre lang der Assad-Clan die Geschicke des Landes geleitet hatte.

Die vorherrschende Medienberichterstattung verschweigt beispielsweise die weit verbreitete Gewalt und die Angst, die wieder einmal die Tage eines großen Teils der syrischen Bevölkerung überschattet. Eine Gewalt, die - wie Jacques Mourad einräumt - „eine Falle zu sein scheint, in die alle, die hier an die Macht kommen, hinein geraten“.

In den letzten Wochen - so der syrisch-katholische Erzbischof von Homs gegenüber der Fides - sind Menschen verschwunden, die Gefängnisse füllen sich, „und man weiß nicht, wer dort noch lebt und wer tot ist“. Diejenigen, die beschuldigt werden, mit dem zusammengebrochenen Regime gemeinsame Sache gemacht zu haben, werden in aller Öffentlichkeit gefoltert. Und er berichtet auch von „mehreren Fällen von jungen Christen, die auf der Straße vor aller Augen bedroht und gefoltert wurden, um ihnen Angst einzujagen und sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören und Muslime zu werden“. Verbrechen, die sich weit weg von Damaskus ereignen.

Die Dinge laufen nicht gut, und Pater Mourad hat den Eindruck, dass „niemand etwas tun kann“, um aus dieser neuen Zeit der Angst und der Rache herauszukommen. „Ich versuche die Menschen zu ermutigen, zu trösten, um Geduld zu bitten und nach Lösungen zu suchen.“, so Erzbischof Jacques Mourad, “In der Weihnachtszeit habe ich unsere 12 Pfarreien besucht und war auch in den Dörfern unterwegs, um zu ermutigen, um gemeinsam die Hoffnung zu bewahren. Es gab schöne Begegnungen mit verschiedenen Gruppen. Aber wenn die Gewalt zunimmt, werden unsere Worte und unsere Aufrufe zur Geduld sie nicht mehr überzeugen“.

Unterdessen besuchte Kardinal Claudio Gugerotti, Präfekt des Dikasteriums für die Orientalischen Kirchen, als Gesandter des Papstes in den vergangenen Tagen Syrien, um die Nähe des Nachfolgers Petri zu den christlichen Gemeinschaften zu bezeugen, die sich besonders große Sorgen machen.

„Das frühere Regime“, erklärt Erzbischof Mourad, “präsentierte sich als Verteidiger der Christen. Sie sagten immer: Wenn wir gehen, werden die Fanatiker zurückkehren. Jetzt sehen viele Priester die Zukunft pessimistisch. Meine Antwort ist immer dieselbe: Die Situation ist auf jeden Fall unvergleichlich mit der von früher, als es unvorstellbare Verbrechen gab. Aber seit der neuen Gewalt gibt es nun auch diejenigen, die sagen: 'Ihr habt gesehen, dass es stimmt, was Bashar al Assad gesagt hat'. Das Ergebnis ist, dass viele Christen jetzt, mehr noch als zuvor, keinen anderen Weg mehr sehen, als auszuwandern. Syrien zu verlassen. Und es fällt uns schwer zu sagen, dass wir die Hoffnung nicht verlieren dürfen. Wir versuchen es, aber die Menschen glauben nicht, was wir sagen. Was sie erleben und was sie sehen, ist zu unterschiedlich“.

In den Kirchen scheint seit dem Sturz des Assad-Regimes in vielerlei Hinsicht alles so weiterzugehen wie bisher: Gottesdienste, Prozessionen, Gebete und Werke der Nächstenliebe. Die neuen Machthaber haben keine Zwangsvorschriften erlassen, die das kirchliche Leben in seiner Alltäglichkeit in irgendeiner Weise beeinträchtigen. Der anerkannte Anführer Ahmad Sharaa, auch bekannt als Abu Muhammad Dscholani, Anführer der bewaffneten Dschihadistengruppe „Hayat tahrir al Sham“, der sicham 29. Januar zum „Interimspräsident“ Syriens ernannte, hatte sich Ende 2024 mit Pater Ibrahim Faltas und den Franziskanern getroffen und anerkennende Worte für Papst Franziskus gefunden und betont, dass die während und nach dem Bürgerkrieg ausgewanderten Christen nach Syrien zurückkehren sollten. Die Gewalt, unter der die jungen Christen zu leiden hatten, äußerte sich in Form von Angriffen auf Einzelpersonen. „Aber“, so Jacques Mourad, “als die Beschlagnahmung der Waffen begann, wurden die christlichen und alawitischen Soldaten entwaffnet. Niemand hat den Sunniten die Waffen weggenommen“. „Und die Realität“, fügt er hinzu, “ist, dass es keine Regierung gibt. Es gibt verschiedene bewaffnete Gruppen. Einige sind Fanatiker, andere nicht. Und jeder hat seine eigene Macht und setzt seine eigene Herrschaft in den Gebieten durch, die er kontrolliert. Und sie haben viele Waffen, nachdem sie auch die des alten Regimes übernommen haben“. Wie andere Bischöfe auch, traf sich Erzbischof Mourad mit Vertretern der neuen Kräfte. Er hörte beruhigende Worte, aber dann ändern sich die Dinge nicht.

Jacques Mourad sagt, er wisse nicht, wie es weitergehen könne. In der Zwischenzeit geht er selbst weiter. „Wir setzen unser Leben als Pfarreien und als Diözese fort, Tag für Tag“, sagt er. Seit April letzten Jahres ist der Erzbischof für den Katechismus in ganz Syrien zuständig. Schon damals war die Lage ernst: keine Arbeit, die Gesellschaft und die christlichen Gemeinschaften noch immer von den Folgen des Krieges zerrissen.

„Ich dachte, das Wichtigste wäre, mit den Kindern neu anzufangen. Man kann nur mit Kindern und Jugendlichen neu anfangen, nachdem der Krieg alles irgendwie ausgelöscht hat. Und gemeinsam mit ihnen muss man wieder bei den wesentlichen, ursprünglichen Dingen anfangen“, so der Erzbischof weiter.

Die regionalen kirchlichen Ausschüsse wurden neu gebildet, um gemeinsam an der Ausbildung von Katecheten zu arbeiten, denn „viele, die Erfahrung hatten, waren weggegangen. Jetzt gibt es junge Leute, die Begeisterung haben, aber noch einen geistlichen Weg und eine katechetische und biblische Ausbildung machen müssen“. Die Diözesen, die Jesuiten und die Bibelgesellschaft haben ihre Kräfte gebündelt, „um sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Wir danken dem Herrn, weil so viele junge Menschen einen solchen Wunsch, einen solchen Mut und eine solche Großzügigkeit zeigen“. Das Gleiche gelte für die Liturgien und die Wiederaufnahme der Wallfahrten nach Mar Musa und zu allen anderen Klöstern, „um die Erinnerung wieder aufleben zu lassen, in dieser Situation der Armut und des Leidens, die nach wie vor sehr ernst ist. Und um zu sehen, ob etwas wiedergeboren wird, wie ein neuer Spross“.

(Fides 31/1/2025)

 

AMERIKA/KOLUMBIEN - Consolata-Missionare verabschieden sich: In Toribio geht eine historische Etappe zu Ende

 

Toribío (Fides) - „Danke, dass ihr mit uns gegangen seid, dass ihr Teil unserer Geschichte seid“, hieß es beim Dankgottesdienstes, der am Sonntag, den 26. Januar, mit Blick auf die Ankunft der ersten Consolata-Missionare in Toribío, im nördlichen Cauca, vor nunmehr 41 Jahren, und den jetzt bevorstehenden Abschied der Missionare, gefeiert wurde.

„Das Ende der Anwesenheit der Missionare in Toribío markiert das Ende einer historischen Etappe, aber nicht das Ende einer Mission“, heißt es in einer von den Consolata-Missionaren veröffentlichten Mitteilung. „Die Saat, die mehr als vier Jahrzehnte lang gesät wurde, trägt weiterhin Früchte in Form von Gemeindeleitern, in ihrem Glauben gestärkten Familien und einer Ortskirche, die sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzt.“

Seit mehr als vier Jahrzehnten begleiten die Consolata-Missionare der die Gemeinden von Toribío, einem Gebiet, das durch ein reiches indigenes Kulturerbe, aber auch durch tiefgreifende soziale und politische Herausforderungen geprägt ist. Die Missionare wurden Zeugen der Widerstandsfähgigkeit, der Solidarität und des Engagements für die indigenen, bäuerlichen und afro-amerikanische Gemeinschaften der Nasa.

„Liebe Familie, wir grüßen alle aus dieser Pfarrkirche St. Johannes der Täufer und aus dem Dorf Toribio: Wir haben getan, was wir tun mussten“, sagte Pater Venanzio Mwangi, der Regionalobere der Consolata-Missionare, in Anlehnung an die Worte des heiligen Joseph Allamano, des Gründers der Missionsgesellschaft.

Bei der Zeremonie versammelten sich zahlreiche Gläubige, Gemeindeleiter und Vertreter lokaler Organisationen, die ihre Dankbarkeit für die pastorale und soziale Arbeit der Missionare zum Ausdruck brachten. Sie erinnerten an die gemeinsame Geschichte der Missionare und der Gemeinschaft, an Momente der Freude und des Leids, an die Kämpfe für soziale Gerechtigkeit, den Schutz des Territoriums und die Förderung des Friedens inmitten bewaffneter Konflikte.

In Toribío kamen die ersten Consolata-Missionare nach dem gewaltsamen Tod von Pfarrer Alvaro Ulcué Chocué im Jahr 1984 an, dem ersten indigenen Priester der Volksgruppe der Nasa, der in der Kirche der Erzdiözese Popayan geweiht wurde, der ihre Arbeit inspirierte und dessen Vermächtnis in der Region weiterlebt.

Im Laufe der Jahre haben sich die Missionare in das Leben der Gemeinden integriert, nicht nur als geistliche Begleiter, sondern auch als Verbündete beim Aufbau einer würdigeren Zukunft. Sie haben Kirchengemeinden gegründet, Gemeindeleiter ausgebildet und eine inkulturierte Spiritualität gestärkt, die die Traditionen der Vorfahren des Nasa-Volkes respektiert und schätzt.

Die Region Cauca ist von besonderer strategischer Bedeutung insbesondere für den Drogenhandel da sie alle Stufen der Verarbeitung und Vermarktung in einem Gebiet vereint: der illegale Anbau, die Verarbeitung und die so genannten „Rutas“, die Routen, über die die Drogen das Land illegal verlassen.

 

(AP) (Fides 31/01/2025)


Sudan: Massaker an südsudanesischen Christen

 

31.01.2025

 

(München/csi) - Im sudanesischen Ort Wad Madani haben Truppen der Sudanesischen Streitkräfte (SAF) zahlreiche südsudanesische Christen ermordet. Nun eskalieren die Spannungen zwischen den Nachbarn Sudan und Südsudan.

Im Sudan tobt seit April 2023 erneut ein Bürgerkrieg. Wie jetzt bekannt wurde, eroberten nun am 11. Januar dieses Jahres Teile der SAF die im Ostsudan gelegene Stadt Wad Madani von Truppen der Rapid Support Forces (RSF) zurück. Im Anschluss verübten sie ein Massaker an mindestens 13 südsudanesischen Christen, wie Social-Media-Videos zeigen. Als Reaktion darauf kam es im Südsudan zu Vergeltungsmaßnahmen gegen Sudanesen. Unter den Opfern soll auch ein Diplomat gewesen sein. Während Südsudans Außenminister eine Untersuchung mit Unterstützung der Vereinten Nationen fordert, bestreitet der Sudan die Beteiligung offizieller Truppen und leitete seinerseits eine eigene Untersuchung ein.

 

Das jüngste Massaker mit Enthauptungen im Stil des IS erinnert an die ethnische und religiöse Gewalt, der Christen im Sudan vor allem während des Bürgerkriegs von 1983 bis 2005 ausgesetzt waren. Regierungstruppen der damaligen islamistischen Diktatur des Landes verübten immer wieder schwere Menschenrechtsverstöße, die von internationalen Beobachtern als Völkermord eingestuft wurden. 2011 erlangte der Südsudan seine Unabhängigkeit. 


Mali: Katholische Schulen vor dem Aus

Schüler einer katholischen Schule im Bistum Kayes im Westen von Mali. © Kirche in Not
Schüler einer katholischen Schule im Bistum Kayes im Westen von Mali. © Kirche in Not

28.01.2025

 

(München/acn) - Die malische Regierung hat angekündigt, den Gehaltszuschuss für Lehrer an katholischen Schulen zu streichen. Das bringt die Bildungseinrichtungen in schwere Bedrängnis, wie Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) berichten. „Wir brauchen dringend Unterstützung, um unsere Schulen zu retten“, teilt ein Ansprechpartner mit, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will.

 

Eigentlich hatte die Regierung geplant, den Zuschuss von bis zu 80 Prozent der Lehrergehälter an den katholischen Schulen schon zum Schuljahr 2024 zu streichen. Nach Verhandlungen konnte diese um ein Jahr verschoben werden. Aber mit Beginn des neuen Schuljahres ist die Zukunft für konfessionelle Bildungseinrichtungen ungewiss. Damit entsteht ein schwerer Schaden für das von Terror und Islamismus erschütterte Land, stellt der Projektpartner fest: „Was in den katholischen Schulen geschieht, ist eine Chance für den christlich-islamischen Dialog und den Aufbau solider Beziehungen.“

 

 


FIDES-NACHRICHTEN  - 31.01.2025

AFRIKA/D.R. KONGO - “Ausländer verlassen Bukavu: Vormarsch der Rebellenbewegung M23 auf die Haupstadt der Provinz Südkivu befürchtet“

 

Kinshasa (Fides) - „In Bukavu sind die Ausländer auf der Flucht“, berichten Missionare aus der Hauptstadt der kongolesischen Provinz Südkivu gegenüber Fides. „Die verschiedenen Botschaften in Kinshasa haben ihre Landsleute angewiesen, die Stadt zu verlassen, weil man befürchtet, dass die M23-Rebellen sie erobern könnte, nachdem sie die Kontrolle über Goma und die Provinz Nordkivu übernommen haben“, so die Beobachter. „Wichtige Abteilungen internationaler Organisationen er Vereinten Nationen und verschiedene internationale Nichtregierungsorganisationen haben ihren Sitz in Bukavu. Jetzt werden die ausländischen Mitarbeiter dieser Organisationen über Ruanda evakuiert.“

„Derzeit befinden sich die Rebellentruppen bereits in Nyabibwe, im Gebiet von Kalehe in Südkivu“, so die Beobachter. „Es handelt sich um einen bergigen Gipfel, und wenn man nach Süden hinabsteigt, befindet man sich 25 km vom Ufer des Kivusees entfernt; von dort aus kann man Bukavu leicht erreichen.“ „Die Bewegungen der M23-Einheiten werden durch die Mittel erleichtert, die ihnen von der ruandischen Armee zur Verfügung gestellt wurden, die neue Geländewagen mit Lastkähnen nach Goma transportierte, die den Rebellen übergeben wurden“, so die Beobachter weiter.

In Nyabibwe befindet sich ein Bergwerk, in dem Coltan und Kassiterit abgebaut werden, zwei der strategischen Mineralien, die Gegenstand des andauernden Krieges sind, an dem lokale und regionale Akteure beteiligt sind, hinter denen Weltmächte und multinationale Bergbaukonzerne stehen.

Unterdessen stabilisiert sich die Lage in Goma, das von ruandischen Truppen und den von ihnen unterstützten M23-Rebellen erobert wurde. Die M23-Rebellen haben die ersten Patrouillen in der Stadt organisiert, um die Bevölkerung zu beruhigen und die Widerstandsnester der kongolesischen Armee und der regierungsfreundlichen „Wazalendo“-Miliz zu bekämpfen.

„Die Rebellen versuchen, sich als 'Befreier' gegen das, was sie als 'das repressive Regime in Kinshasa' bezeichnen, darzustellen: Sie versuchen daher, ein Minimum an Ordnung und Dienstleistungen für die Bevölkerung der Stadt, die sie erobert haben, zu gewährleisten“, berichten die Beobachter. Wie Corneille Nangaa, der Anführer der Kongo-Fluss-Allianz, erklärte, ist es das Ziel der Guerillakämpfer, auf die Hauptstadt Kinshasa zu marschieren (etwa 1.600 km Luftlinie von Goma entfernt, aber die Straßenentfernung beträgt mehr als 2.500 km), um Präsident Félix Tshisekedi zu stürzen. „Es erinnert an die Situation vor etwa dreißig Jahren, als die Guerilla Ende 1996 den Siegeszug antrat, der im Osten des Landes begann und im Frühjahr 1997 Mobutu in Kinshasa stürzte. Aber damals wurden die von Ruanda und Uganda unterstützten Guerillas auch von anderen ausländischen Mächten unterstützt. Nun müssen wir sehen, welche internationalen Interessen heute am Werk sind“, kommentierten die Beobachter.

Um dem Vormarsch der Rebellen entgegenzuwirken, ordnete Präsident Tshisekedi unterdessen die allgemeine Mobilisierung an und appellierte an ehemalige Soldaten und junge Menschen, sich der Armee anzuschließen.

(L.M.) (Fides 30/1/2025)

 

ASIEN/PAKISTAN - Missbrauch des Blasphemiegesetzes wird zum “Geschäftsmodell”: Falsche Anklagen zum Zweck der Erpressung

 

Islamabad (Fides) - Es gebe eine kriminelle Gruppe, die ein Geschäft damit betreibt, unschuldigen Menschen falsche Anschuldigungen wegen Blasphemie anzuhängen. Die Organisation nutze das Blasphemiegesetz als Falle und als Geschäft für Erpressung, wovon bereits 450 unschuldige Opfer betroffen seien. Dies beklagen christliche und muslimische Anwälte in Pakistan, die seit einigen Monaten eine Häufung ähnlicher Fälle beobachten: Junge Menschen, gleich welcher Religion, werden hereingelegt und dann online der Blasphemie beschuldigt, was zur Verhaftung, Inhaftierung und formalen Anschuldigung der Blasphemie führt, die in Pakistan auch lebenslange Haft oder die Todesstrafe bedeuten kann.

Wie der katholische Anwalt und Parlamentsabgeordnete Khalil Tahir Sandhu gegenüber Fides berichtet, haben die Familien der fälschlicherweise der Blasphemie Beschuldigten zusammen mit ihren Rechtsvertretern kürzlich eine öffentliche Konferenz abgehalten, um den Mechanismus aufzudecken, Alarm zu schlagen und ein gezieltes Eingreifen der Polizeibehörden und der Justiz zu fordern. Der Betrug hat viele Familien erschüttert, die die Regierung und die Justizbehörden nun auffordern, den zu Unrecht Inhaftierten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Offiziell bestätigt wurde Angelegenheit auch von der Nationalen Menschenrechtskommission (National Commission for Human Rights,NCHR), die eine unabhängige Untersuchung durchführte und die Aktivitäten einer Organisation beschrieb, die Blasphemie zu ihrem Vorteil kriminell ausnutzt und Unschuldige zum Zwecke der Erpressung in die Falle lockt. Aus dem NCHR-Bericht geht hervor, dass die meisten Opfer zu Familien mit niedrigem Einkommen oder aus der Mittelschicht gehören. Den Angaben zufolge sind mehr als 450 Personen Opfer dieser Anschuldigungen geworden, die allesamt erfunden sind. Mehr als 150 Personen sind im Gefängnis in Adiala, 170 im Gefängnis in Lahore und im Gefängnis in Kot Lakhpat und 55 im Zentralgefängnis von Karatschi inhaftiert.

Die Anwälte äußern ernste Bedenken hinsichtlich der Integrität des Rechtssystems und der Rechtsstaatlichkeit und stellen fest, dass „diese Fälle offensichtlich unbegründet sind und, wenn diese Praxis nicht gestoppt wird, einen unauslöschlichen Schandfleck auf dem Justizwesen hinterlassen werden“. „Diese Praxis lässt ernste Zweifel an der Transparenz unseres Justizsystems aufkommen. Es ist dringend notwendig, eine transparente und unparteiische Untersuchungskommission einzusetzen, um die für diese Verschwörung verantwortliche organisierte Gruppe zu untersuchen und zu zerschlagen“, so Sardar Mushtaq Gill, Rechtsanwalt und Gründer der NRO “Legal Evangelical Association Development“ (LEAD).

Die Funktionsweise ist folgende: Junge Männer werden über Facebook und andere Social-Media-Plattformen auf Mädchen aufmerksam gemacht. Sie werden dann eingeladen, zu WhatsApp-Gruppen zu wechseln, um persönliche Gespräche zu führen. Sie beginnen zu chatten und die Mädchen gewinnen ihr Vertrauen. Später schickt das Mädchen eine Nachricht mit einem gotteslästerlichen Bild oder Schriftzug. Das ahnungslose Opfer bittet um eine Erklärung. Das Mädchen gibt vor, nicht zu wissen, worum es geht, und bittet darum, die Nachricht zurückzuschicken. Sobald dies geschehen ist, blockiert das Mädchen das Opfer sofort und stellt ihm eine Falle, wobei sie ihn beschuldigt, blasphemische Inhalte online zu teilen.

Erschwerend kommt hinzu, dass einige junge Angeklagte in der Haft durch Folter ums Leben gekommen sind. Dies deutet nach Ansicht der Anwälte auf ein Zusammenspiel von Beamten der Federal Investigation Agency (FIA) hin, der Bundesbehörde, die eigentlich Licht in die kriminellen Praktiken bringen sollte. Außerdem gibt es Anwälte, die vor Gericht die Kläger verteidigen und Druck auf die Richter ausüben.

In Pakistan sind in islamistischen Kreisen Überwachungsgruppen wie die „Legal Commission on Blasphemy Pakistan“ (LCBP) entstanden, ein Netzwerk von 13 Organisationen, die angeblich „entschieden gegen Online-Blasphemie vorgehen“. Beobachtern zufolge steht das Netzwerk in Verbindung mit der radikal-islamischen politischen „Partei Tehreek-e-Labbaik Pakistan“. Anwälte und Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen fordern Ermittlungen in diesen Kreisen, um kriminelle Machenschaften aufzudecken. „Dieser alarmierende Missbrauch religiöser Gesetze ist zu einem schrecklichen Mittel der Erpressung geworden und gibt Anlass zu ernster Besorgnis über die Sicherheit und die Rechte aller Bürger“, so der Anwalt Sardar Mushtaq Gill.

(PA) (Fides 30/1/2025)

 

AMERIKA/KOLUMBIEN - Catatumbo: Humanitärer Hilfskorridor eingerichtet und Ausnahmezustand veranlasst

 

Tibú (AFides) - Die Welle der Gewalt, die hauptsächlich auf die Kontrolle des internationalen Kokainhandels in der Region Catatumbo zurückzuführen ist, hat Präsident Gustavo Petro dazu veranlasst, den Ausnahmezustand auszurufen und die Armee einzusetzen.

Wie der Nationale Koordinator für Katastrophenrisikomanagement der Caritas Kolumbien mitteilt, befinden sich unter den Opfern dieser schweren Krise, der schlimmsten seit 2002, Zivilisten, Minderjährige, schwangere Frauen, Menschen mit Behinderungen und Mitglieder indigener Gemeinschaften.

Innerhalb von etwa 10 Tagen haben die Zusammenstöße zwischen der Guerilla der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und den Kämpfern der „Frente 33“ der ehemaligen Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) mehr als hundert Todesopfer gefordert, Tausende von Binnenvertriebenen mussten ihre Häuser verlassen und ebenso viele sind aufgrund der gewalttätigen Zusammenstöße isoliert und können sich nicht mehr fortbewegen. Unterdessen fliehen viele Menschen weiterhin in als sicher geltende Gebiete gelangt.

Um den vielen unschuldigen Opfern zu helfen, wurde ein humanitärer Hilfskorridor eingerichtet, der zusätzliche Unterstützung durch die Lieferung von Produkten, Getränken, Lebensmitteln für den sofortigen Verzehr und Werkzeugen bietet. In den betroffenen Gebieten suchten Tausende von Menschen in den Pfarreien und Seminaren der katholischen Kirche in Tibú, Ocaña, Gabarra und Tabo Zuflucht. Durch die Zusammenarbeit der Diözesen Cúcuta, Ocaña und Tibú mit der „Asociación Nacional de Empresarios de Colombia“ (ANDI), „Bancos de Alimentos der Columbia“ (ÁBACO) sowie durch Geldspenden wurden bereits 23.622 Kilo Lebensmittel und lebensnotwendige Güter zur Verfügung gestellt.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind bis heute mehr als 47.000 Vertriebene in die Städte Tibú (10.482 Vertriebene), Ocaña (10.719), Cúcuta (16.663) und anderen Gemeinden (11.699) geflüchtet. Schätzungen zufolge sind außerdem mehr als 23.000 Menschen in der Region eingeschlossen.

Die Front Comuneros del Sur, eine Dissidentengruppe der ENL, ist eine der Ursachen für die Krise zwischen der bewaffneten Gruppe und der Regierung, nachdem sie sich offiziell den 2016 eingeleiteten Friedensprozess angeschlossen hatte, der mit dem zwischen der kolumbianische Regierung und der damalige FARC-Guerilla unterzeichneten Friedensvertrag besiegelt wurde. „Wir evakuieren die Anführer und Unterzeichner aus Catatumbo, die von ELN verfolgt werden; ein erstes Kontingent von 400 Mann soll bereits in der Region angekommen sein“, sagte Verteidigungsminister Iván Velásquez.

 

(AP) (Fides 30/1/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 30.01.2025

VATIKAN/GENERALAUDIENZ - Papst Franziskus über den heiligen Josef: Er "vertraut Gott”

 

Vatikanstadt (Fides) – Er gehöre zu den “Tätern des Wortes”, die der Apostel Jakobus nennt, „Jene, die das Wort in Taten umsetzen“, es zu „zu Fleisch, Leben werden lassen“, so Papst Franziskus bei der Generalaudienz über die Figur und das Leben des heiligen Josef, den Ziehvater Jesu.

Josef, ein Mann „der Träume Gottes“, erklärte der Papst, der den Zyklus der Katechese zum Thema „Jesus, unsere Hoffnung“ fortsetzte und sich dabei auf den Abschnitt des Matthäusevangeliums konzentrierte, in dem die Erscheinung des Engels vor Marias zukünftigem Ehemann beschrieben wird, angesichts dieser göttlichen Erscheinung „kein Wort spricht“: „Josef vertraut Gott, und er ist ihm gehorsam“.

Er, der „im Matthäusevangelium als Verlobter Marias die Szene betritt“, wird, als er „von der Schwangerschaft Marias erfuhr, „auf eine harte Probe gestellt“. Angesichts einer solchen Situation, so der Bischof von Rom, „die eigentlich zur Auflösung der Verlobung geführt hätte, schlug das Gesetz zwei Lösungen vor: entweder eine öffentliche Rechtshandlung, wie die Vorladung der Frau vor Gericht, oder eine private Handlung, wie einen Scheidebrief, den man der Frau aushändigt“.

Josef hingegen, der vom Evangelisten als „gerecht“ bezeichnet wird, „folgt dem Wort Gottes und handelt klug: Er lässt sich nicht von instinktiven Gefühlen leiten… sondern lässt sich von göttlicher Weisheit leiten. Er beschließt, sich in aller Stille, also privat, von Maria zu trennen. Und das ist die Weisheit Josephs, die ihm ermöglicht, keine Fehler zu machen und auf die Stimme des Herrn zu hören“. Und so erinnere Josef von Nazareth an einen anderen Josef, nämlich an den Sohn Jakobs, „der den Beinamen ‚der Träumer‘ trug, von seinem Vater über alles geliebt und von seinen Brüdern zutiefst gehasst, den Gott erhöhrt hat, indem er ihn an den Hof des Pharaos brachte“.

Als er die Offenbarung des Engels hört „fragt Josef nicht nach weiteren Beweisen, er vertraut Gott, er nimmt den Traum Gottes über sein Leben und das seiner Verlobten an. Und so tritt er in die Gnade derer ein, die die göttliche Verheißung mig Glauben, Hoffnung und Liebe zu leben wissen“, fügte der Papst hinzu und schloss: „Bitten auch wir den Herrn um die Gnade, mehr zu hören als zu sprechen, die Gnade, Gottes Träume zu träumen und Christus, der vom Augenblick der Taufe an in unserem Leben lebt und wächst, verantwortungsvoll anzunehmen“.

Am Ende der Audienz richtete der Papst in seinen Grußworten in verschiedenen Sprachen seine Gedanken an die chinesischen Katholiken: „In Ostasien und in verschiedenen Teilen der Welt feiern heute Millionen von Familien das Neujahrsfest, eine Gelegenheit, die familiären und freundschaftlichen Beziehungen noch intensiver zu pflegen. Mit den besten Wünschen für das neue Jahr wünsche ich ihnen allen meinen Segen, während ich für jeden einzelnen vom Herrn Frieden, Gelassenheit und Gesundheit erbitte“.

„Bitten wir den heiligen Josef, der Jesus mit väterlicher Liebe geliebt hat, dass er so vielen Kindern nahe ist, die keine Familie haben und sich nach einem Vater und einer Mutter sehnen. Möge der Herr euch alle segnen und euch immer vor allem Bösen bewahren“, fügte der Bischof von Rom in seinem Gruß an die arabischsprachigen Pilger hinzu.

Abschließend erinnerte der Papst an die Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo, die er „mit Sorge“ verfolge. „Ich fordere alle Konfliktparteien auf, sich zur Einstellung der Feindseligkeiten und zum Schutz der Zivilbevölkerung in Goma und anderen von den Militäroperationen betroffenen Gebieten zu verpflichten“, so Papst Franziskus. „Mit Besorgnis verfolge ich auch die Geschehnisse in der Hauptstadt Kinshasa“ fuhr er fort, „Wir hoffen, dass alle Formen der Gewalt gegen Menschen und ihr Eigentum so bald wie möglich aufhören. Ich bete für die baldige Wiederherstellung des Friedens und der Sicherheit und rufe die lokalen Behörden und die internationale Gemeinschaft auf, alles zu tun, um die Konfliktsituation mit friedlichen Mitteln zu beenden“.

(F.B.) (Fides 29/1/2025)

 

AFRIKA/D.R. KONGO - “Hat die Flucht der militärischen Führung die Eroberung von Goma begünstigt?“

 

Kinshasa (Fides) - „In Goma gibt es 2 Millionen Menschen, die Not leiden“, berichten Beobachter aus Kreisen der Ortskirche, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden möchten, gegenüber Fides. „Mindestens eine Million von ihnen sind Vertriebene aus anderen Gebieten in Nord-Kivu, die zuvor vom Krieg betroffen waren“.

Zur Einnahme der Hauptstadt von Nord-Kivu (östliche Provinz der Demokratischen Republik Kongo) durch die von Ruanda unterstützten M23-Truppen berichten die Beobachter: „Der Zusammenbruch der kongolesischen Armee (FARDC) begann am Sonntagabend, als die Befehlshaber die Stadt auf mehreren Booten verließen, und vom Hafen von Goma am Kivu-See in das etwa hundert Kilometer entfernte Bukavu (Hauptstadt von Süd-Kivu) fuhren. Von dort aus bestiegen die militärischen Führer ein Flugzeug, das sie nach Kinshasa brachte. Den Truppen, die keine Befehlshaber mehr hatten, standen gut ausgerüstete M23-Rebellen und Soldaten der ruandischen Armee gegenüber. Schnell nahmen die M23-Rebellen und die Ruander die wichtigsten Punkte der Stadt ein: das Zentrum, den Hafen und den Flughafen. Mehrere kongolesische Soldaten ergaben sich den Rebellen oder lieferten sich den MONUSCO-Blauhelmen aus“. „Die Eroberung von Goma war blutig, es gab mehrere Tote, von denen viele noch in den Straßen der Stadt liegen. Es gibt mindestens tausend Verletzte, die das durch den Mangel an Wasser, Strom, Lebensmitteln und Medikamenten überlastete Gesundheitssystem zusätzlich belasten“, so die Beobachter weiter.

Am heutigen 29. Januar, „scheint sich die Lage in Goma zu beruhigen, obwohl aus einigen Vierteln vereinzelte Schießereien gemeldet werden“, so die Beobachter weiter, „Doch Lebensmittellager, darunter das des Welternährungsprogramms (WFP), und Märkte wurden geplündert. Es herrscht Strommangel, da die Hochspannungsmasten umgestürzt wurden; infolgedessen fehlt es an Wasser, das aus dem Kivu-See gepumpt und dann in speziellen Anlagen gereinigt wird, die nun ohne Strom nicht betrieben werden können. Die Plünderung der Vorräte und die Unterbrechung der Lieferungen aus dem Umland haben zu einer Nahrungsmittelknappheit geführt, die von Stunde zu Stunde dramatischer wird“.

Auf politischer Ebene erklärte Corneille Nangaa, der Anführer der Kongo-Fluss-Allianz (AFC), zu der aucfh die M23-Bewegung gehört, unterdessen, dass man beabsichtige, die Regierung in Kinshasa zu stürzen. „Dies war bereits 1997 geschehen, als von Ruanda und Uganda unterstützte Rebellen, ausgehend vom Osten des damaligen Zaire, Kinshasa eroberten und den damaligen Präsidenten Mobutu zur Flucht zwangen“, so unsere Beobachter. Man vermute, „dass die M23 auf Bukavu marschieren wird, wobei sie versuchen wird, so wenig Opfer wie möglich zu fordern, denn Nangaa ist ein kongolesischer Politiker, der versucht, die Unzufriedenheit unter den Soldaten auszunutzen, die sich von ihren Befehlshabern verraten fühlen; unter anderem sind die Soldaten trotz der Ausgaben für die Armee schlecht ausgerüstet und haben nicht einmal die richtige Kleidung, um der Kälte zu trotzen, wobei man bedenken sollte, dass wir uns hier auf einer Höhe von 1.500 bis 1.700 Metern befinden“, so die Beobachter abschließend.

Corneille Nangaa war von 2015 bis 2021 Präsident der Unabhängigen Nationalen Wahlkommission (CENI), wurde aber im August 2024 wegen Hochverrats zum Tode verurteilt, nachdem er 2023 die Kongo-Fluss-Allianz gegründet hatte.

(L.M.) (Fides 29/1/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Bischof von Imphal zur Lage in Manipur: "Wir brauchen Friedensstifter”

 

Imphal (Fides) - „In Manipur gibt es heute weniger Gewalt als vor einem Jahr, was auf die massive Präsenz der indischen Streitkräfte zurückzuführen ist: Mehr als 70.000 Soldaten sind in allen Pufferzonen zwischen den beiden Konfliktparteien stationiert. Doch die Lage bleibt angespannt und stark polarisiert. Es bedarf eines offiziellen Waffenstillstands und konkreter Vermittlungsschritte zur Befriedung. Wir brauchen Friedensstifter“, betont Linus Neli, der Erzbischof von Imphal, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Manipur, gegenüber der Fides zur Situation in dem nordostindischen Bundesstaat, in dem im Mai 2023 ein interethnischer Konflikt zwischen den Gemeinschaften der Meitei und der Kuki-Zo ausgebrochen war. Um Zusammenstöße zu vermeiden, bestand die vorläufige Lösung der lokalen Regierung darin, die Streitparteien in isolierte Gebiete zu trennen. Es fehlen jedoch konstruktive Schritte für den Frieden. Der Finanzminister von Manipur, N. Biren Singh, erklärte am Sonntag, die Regierung arbeite an „der Entwicklung des Staates“ und wolle sich für ein neues Manipur einsetzen, „in dem Frieden und Liebe zur Vergangenheit herrschen“.

Bischof Neli sieht sich durch diese Perspektive ermutigt, die, wie er betont, notwendigerweise davon ausgehen muss, dass man den beiden Gemeinschaften, die sich im Konflikt befinden, zuhört: „Die beiden Gemeinschaften“, stellt er fest, „können das Gebiet der jeweils anderen nicht durchqueren, da es rund um die Uhr von bewaffneten Männern überwacht wird. In der Meitei-Gemeinschaft berichten die anwesenden Christen von einem Klima der Unterdrückung. Die Kuki-Zo ihrerseits kämpfen hartnäckig für eine eigene Verwaltung, was den Wünschen der Meitei-Mehrheit zuwiderläuft. Die Meitei sind für die territoriale Integrität Manipurs und fordern den Status eines ‚anerkannten Stammes‘, die Forderung, die ursprünglich der Auslöser für die Gewalt zwischen den Bevölkerungsgruppen war“. Unter diesen Umständen sei „keine spontane politische Lösung in Sicht, solange die Regierung des Bundesstaates und die Zentralregierung nichts unternehmen“, sagt er.

Auf gesellschaftlicher Ebene gebe es besorgniserregende Phänomene: „Die Zunahme des Drogenhandels, eine bewaffnete Militanz von Personen, die sich Waffen beschaffen, Fälle von Erpressung nehmen zu: Mit anderen Worten, die Kriminalität lebt von den Schwierigkeiten des Staates und der Zentralregierung, für Sicherheit zu sorgen“, sagt der Bischof und stellt fest, dass „die Gesellschaft stark polarisiert ist“. „Nur Angehörige neutraler Gemeinschaften oder anderer ethnischer Gruppen wie der Nagas dürfen die Grenze zwischen den streng abgeschotteten Gebieten zwischen Meitei und Kuki-Zo überschreiten“, berichtet Bischof Neli.

„Die Ortskirche“, sagt er, “leistet mit ihren Ordenspriestern und Laien weiterhin humanitäre Hilfe: Wir sind am Bau von Häusern beteiligt, sorgen für den Lebensunterhalt, Bildung und psychosoziale Unterstützung“. „Darüber hinaus“, so berichtet er, “sind die Christen aktiv und an einem interreligiösen Forum beteiligt, das sich ständig bemüht, die Parteien zum Dialog und zum Frieden zu bringen“. „Wir fordern jetzt einen offiziellen Waffenstillstand und einen Pakt, damit die Zivilbevölkerung sich sicher auf den Nationalstraßen bewegen kann und freien Zugang zum Flughafen und zu medizinischen Einrichtungen hat“, betont er.

Die katholischen Gläubigen von Manipur, die sowohl zu den Kuki-Zo als auch zu den Meitei gehören, sind den gleichen Schwierigkeiten ausgesetzt und können sich nicht fortbewegen, was sich auf die Feierlichkeiten und Aktivitäten der Kirche auswirkt: „Anlässlich des Jubiläums“, sagt er, „haben wir die feierliche Eröffnungseucharistie in der Kathedrale gefeiert, die auf Meitei-Gebiet liegt. Der emeritierte Erzbischof öffnete eine weitere heilige Pforte in einer anderen Kirche für die Kuki-Zo, die nicht in die Kathedrale der Stadt kommen können. So ermöglichen wir allen, zu beten und einen vollkommenen Ablass zu erhalten. Wir haben das Thema Hoffnung für das Jahr 2025 und ein Neunjahresprogramm festgelegt, das uns zum Jubiläum im Jahr 2033 führen wird. Wir hoffen aufrichtig, dass es ein Weg sein wird, der von Frieden und Versöhnung geprägt ist“.

(PA) (Fides 29/1/2025)

 

AMERIKA/KOLUMBIEN - Catatumbo: Bischof von Tibú will Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufrechterhalten

 

Tibú (Fides) - In weniger als einer Woche haben gewaltsame Zusammenstöße zwischen Mitgliedern der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und Dissidentengruppen der ehemaligen Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) in der Region Catatumbo, im Nordosten Kolumbiens an der Grenze zu Venezuela, hundert Tote und Tausende von Vertriebenen gefordert. Es handelt sich um die schlimmste Welle der Gewalt der letzten Zeit.

Der Bischof von Tibú, Israel Bravo Cortés (vgl. Fides 14/6/2024), forderte diejenigen, die die bewaffnete Gewalt schüren, auf, „zur Vernunft zu kommen und zu begreifen, dass es nicht der richtige Weg ist, sich gegenseitig zu töten und noch mehr Blut in einem Gebiet zu vergießen, das schon immer mit dem Blut unschuldiger Männer und Frauen befleckt war“. „Wir müssen begreifen, dass dies nicht der richtige Weg ist“, appellierte der Prälat kürzlich in einem Aufruf.

Bischof Bravo erklärte, dass der Grund für die derzeitigen Auseinandersetzungen „die Differenzen zwischen den beiden revolutionären Kräften in der Region und den verbotenen Banden, die sich im Krieg mit dem kolumbianischen Staat befinden“ seien.

Außerdem, so betont der Bischof von Tibú, „verschlechtert sich die Situation im Zusammenhang mit dem Problem der von ihnen produzierten Kokapaste und der Kontrolle über das Gebiet. Einer der Auslöser war der Tod eines Familienvaters, einer Mutter und ihres acht Monate alten Sohnes“.

„Respektiert das Leben und stoppt das Massaker“, so auch die Bischöfe des Landes. „Was hier geschieht, stellt eine klare Verletzung des humanitären Völkerrechts dar“, heißt es in einer Mitteilung der Bischofskonferenz von Kolumbien (CEC), die sich auf die durch die Gewalt verursachten Vertreibungen bezieht. „Die Guerilla greift die Zivilbevölkerung direkt an; Bauern, Indigene und Afroamerikaner sind die Hauptleidtragenden des Konflikts, nicht nur in Catatumbo, sondern in verschiedenen Teilen Kolumbiens. Die Gewalt hinterlässt eine Spur des Schmerzes, der Angst und der Verzweiflung in den Gemeinden“.

Die Diözese Tibú hat einige Seminarräume und das „Papst-Franziskus-Zentrum“ - das vor einigen Jahren zur Unterstützung venezolanischer Migranten eingerichtet wurde - zur Verfügung gestellt, um Vertriebene aus verschiedenen Dörfern aufzunehmen, die vor bewaffneter Gewalt fliehen. Unterdessen haben einige kolumbianische Migranten auch in venezolanischen Gemeinden Zuflucht gefunden. Bischof Bravo befürchtet, dass die schwerwiegenden Folgen dieser Zusammenstöße zu „einer Massenvertreibung von Kindern, verzweifelten Familien, Menschen, die das Gebiet in Richtung der Stadt Cúcuta verlassen, sowie zu großen Verlusten durch die Aufgabe von Bauernhöfen mit Vieh, Häusern, um die sich niemand mehr kümmert, und einem großen Klima der Verwüstung und Angst“ führen werden.

„Wir sind hier, Pilger der Hoffnung, Jesus Christus zu begegnen, an der Seite der Opfer von Gewalt und bewaffneten Konflikten“, sagte der Bischof von Tibù, zuversichtlich, dass diese Zeit des Jubiläums der katholischen Kirche dazu beitragen wird, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Gebiete von Catatumbo lebendig zu halten.

„Es ist dringend notwendig, die Gesetzlosigkeit und die bewaffneten Gruppen mit Strategien zu bekämpfen, die den Menschenrechten und der Gewaltprävention Vorrang einräumen, und insbesondere die unterzeichneten Friedensabkommen umzusetzen“, so die Bischöfe abschließend.

Am Ende des Angelus am Sonntag, 26. Januar, äußerte sich auch Papst Franziskus besorgt über die Situation in Kolumbien, insbesondere in der Region Catatumbo, „wo die Zusammenstöße zwischen bewaffneten Gruppen viele zivile Opfer und mehr als dreißigtausend Vertriebene gefordert haben“. „Ich drücke ihnen meine Verbundenheit aus und bete für sie“, fügte der Bischof von Rom hinzu.

 

(AP) (Fides 29/1/2025)


Menschen bei Neuanfang in Syrien unterstützen

Projekte verbessern Unterkünfte und den Zugang zum Arbeitsmarkt

 

29.01.2025

 

Syrien * Vertriebene * Umfrage zu Rückkehr * Sanierung Wohnraum

 

(Berlin/dwd) - Die Diakonie Katastrophenhilfe setzt mehr als drei Millionen Euro für neue Projekte in Syrien ein, um Vertriebene des Bürgerkriegs und Betroffene der Erdbeben von 2023 zu unterstützen. „Die nächsten Monate sind entscheidend, um den Menschen bei einem Neustart in ihrem Land zu helfen und Perspektiven zu schaffen“, sagt Mathew Masinde, Regionalbüroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Laut einer Umfrage stehen syrische Geflüchtete in der Türkei vor allem wegen des fehlenden Wohnraums, geringer Einkommensmöglichkeiten und einer volatilen Sicherheitslage einer Rückkehr nach Syrien skeptisch gegenüber.

 

Fast 14 Millionen Syrerinnen und Syrer waren vor dem Sturz von Baschar al-Assad im eigenen Land vertrieben oder haben Schutz im Ausland gesucht. Für eine freiwillige und sichere Rückkehr brauchen sie verlässliche Einkommensquellen, verfügbare Unterkünfte und ein sicheres Umfeld. Laut einer Umfrage von Support to Life (STL), einer türkischen Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe, zog zum Jahresbeginn nur jeder fünfte syrische Flüchtling in der Türkei eine Rückkehr nach Syrien in Betracht, während mehr als die Hälfte vorerst in der Türkei bleiben möchte. Fast 91 Prozent nennen fehlende Unterkünfte als Haupthindernis für eine Rückkehr. Die Türkei hat mehr als drei Millionen syrische Geflüchtete aufgenommen.

 

Wer eine Rückkehr nach Syrien plant, sorgt sich um die hohen Lebenshaltungskosten und die fehlenden Einkommensmöglichkeiten. „Die Folgen des Konflikts, die hohe Inflation der vergangenen Jahre und die desolate Wirtschaftslage geben den Menschen kaum eine Chance, aus eigener Kraft die anhaltende Not zu überwinden. Aus den Hoffnungen auf einen Wandel darf keine Frustration werden“, sagt Mathew Masinde. Bereits im vergangenen Jahr hatten Partner der Diakonie Katastrophenhilfe im Nordwesten Syriens Berufslehrgänge für Frauen und Männer gefördert und bezahlte Arbeitseinsätze durchgeführt. Dabei wurden kilometerlange Bewässerungsgräben repariert, um die landwirtschaftliche Produktion zu fördern. Ab Februar startet ein neues Projekt im Umfang von knapp einer Million Euro, um ähnliche Hilfe auszuweiten. 

 

Auch die Instandsetzung von Wohnraum in Syrien spielt eine wichtige Rolle. „Im Norden Syriens leben mehr als zwei Millionen Menschen in Zeltcamps und viele weitere Familien in beschädigten Gebäuden – teils ohne Türen und Fenster und ohne Elektrizität oder funktionierende sanitäre Anlagen. Mit der Schaffung menschenwürdiger Unterkünfte verbessern wir die Lage der intern Vertriebenen und gleichzeitig die Perspektiven für Menschen, die aus dem Ausland zurückkehren wollen“, sagt Masinde. Rund 200 Wohnungen werden in den kommenden Monaten saniert und zehn Gebäude im Erdbebengebiet verstärkt. Zu den Schwerpunktregionen gehören Aleppo, Hama und Latakia.

 

Die englischsprachigen Ergebnisse der STL-Umfrage unter syrischen Geflüchteten in der Türkei finden Sie hier:  https://www.supporttolife.org/wp-content/uploads/2025/01/250108_Intentions-Survey-Report_EN.pdf

 

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Flüchtlingshilfe Syrien

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 29.01.2025

AFRIKA/D.R. KONGO - Bischof von Goma: “Neugeborenenstation im Krankenhaus Charité von Gefechten betroffen”

 

Kinshasa (Fides) - Die Kämpfe in Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu, die die M23-Rebellen zwischen Sonntag, den 26. und Montag, den 27. Januar eingenommen hatten, gehen weiter.

Die M23-Einheiten stoßen auf Widerstand der Soldaten der kongolesischen Streitkräfte (FARDC) und regierungsfreundlichen Wazalando-Milizen. Vier weitere südafrikanische Soldaten der Mission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika in der Demokratischen Republik Kongo (SAMIDRC) kamen bei den Zusammenstößen ums Leben, nachdem in den letzten beiden Tagen bereits neun Soldaten getötet worden waren. Die Zusammenstöße konzentrieren sich auf das Gebiet des Flughafens, der inzwischen angeblich ebenfalls von der M23 eingenommen worden ist.

Die Lage in der Stadt ist nach wie vor chaotisch. Es kommt zu Kämpfen, Strom- und Kommunikationsausfällen und Plünderungen. Einwohner fliehen aus der Stadt. Das Welternährungsprogramm (WFP) hat sich unterdessen besorgt über die Aussetzung der Verteilung humanitärer Hilfe in der Region geäußert, die bereits in den nächsten 24 Stunden zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit führen könnte.

In einer gestern am gestrigen 27. Januar veröffentlichten Botschaft beklagte der Bischof von Goma, Willy Ngumbi Ngengele, dass zu den Zielen der Bombardierung auch die Neugeborenenstation des Entbindungskrankenhauses „General Charité“ gehörte, was „den Tod von Neugeborenen verursachte“. Das Gelände der Diözesanverwaltung sei ebenfalls betroffen. Der Bischof berichtet von der „Zerstörung der Fenster eines neu eingeweihten Gebäudes“. „Ich bedauere die Plünderung einiger Geschäfte und Lagerhäuser durch die Bevölkerung und manchmal durch das Militär. Dies verschlimmert die ohnehin schon beklagenswerte humanitäre Lage weiter“, so der Bischof von Goma.

„Ich appelliere an alle am bewaffneten Konflikt beteiligten Parteien und an die Bevölkerung, das menschliche Leben und die öffentlichen und privaten Infrastrukturen, die von allen und unter allen Umständen gemäß der Menschenwürde und dem Völkerrecht geschützt werden müssen, absolut zu respektieren“, so Bischof Ngumbi Ngengele weiter. Der Bischof schließt mit der Aufforderung an „den Klerus und die Ordensleute sowie die Gläubigen und alle Menschen guten Willens, jedem, der in Not ist, die notwendige Hilfe zukommen zu lassen“.

Unterdessen finden in Kinshasa Demonstrationen gegen die „Invasion Ruandas in den Osten der Demokratischen Republik Kongo“ statt.

(L.M.) (Fides 28/1/2025)

 

AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Mission Monasao: “Einfachheit und Armut nicht nur an Weihnachten”

 

Monasao (Fides) - In Zentralafrika war der Monat Dezember von einer Reihe wichtiger Feierlichkeiten geprägt, wie dem Tag der Republik (1. Dezember) und für die christliche Gemeinschaft das Weihnachtsfest und Neujahrsfeierlichkeiten zwischen dem 31. Dezember und dem 1. Januar. Pater Michele erzählt uns, wie die Pygmäen der Mission Monasao diese besonderen Tage erlebt haben.

„In Monasao gibt es viele Kinder. Bei den Feierlichkeiten zum Jahresende ziehen sie durch das Dorf und bitten um eine Süßigkeit oder etwas zu essen, nachdem sie gesungen und der Familie ein frohes neues Jahr gewünscht haben“, so Pfarrer Michele Farina, der als Fidei donum-Missionar aus der italienischen Diözese Savona, der unter dem Pygmäenvolk der Bayaka lebt und arbeitet.

„Im Jahr 2024 feierte ich mein drittes Weihnachten in Monasao, und wenn ich ein paar Worte wählen müsste, um die Art und Weise, wie es in unserem Dorf gelebt wird, zusammenzufassen, wären das die Worte Einfachheit und Armut. Dank dieser Worte, die hier zum Leben erweckt werden, erstreckt sich Weihnachten in Monasao auch auf den Rest des Jahres“, fährt der Priester fort. „Die Hälfte unseres Dorfes wird von Bayaka-Pygmäen bewohnt, von denen die meisten in Hütten (hutte genannt) leben, die einer Krippe sehr ähnlich sehen. Es handelt sich um sehr einfache Hütten, die die Bayaka im Wald errichtet haben. Sie sind ein halbnomadisches Volk, das je nach Jahreszeit umzieht, um zu jagen, ihrer Hauptbeschäftigung. Da sie das nötige Holz und Laub hatten, konnten sie ihre Hütten innerhalb eines Tages bauen. Sie sind klein, halbkugelförmig und haben einen kleinen Eingang, aus dem jeden Morgen und jeden Abend alle Familienmitglieder, sogar zehn Personen, herauskommen und hineingehen. Abends zünden sie in der Mitte der Hütte ein kleines Feuer an, um sich warm zu halten und Insekten abzuwehren.“

„An Weihnachten wird auch in der Kirche eine kleine Hütte vorbereitet“, erklärt Pater Michael, “in die die Familie von Nazareth gestellt wird. Die Freude über dieses Fest prägt die gesamte Feier in der Kirche, mit Liedern, Tänzen und den Sachspenden, die die Menschen bei der Gabenbereitung bringen. Wenn schon jeden Sonntag in der Messe die Freude über die Begegnung mit dem Herrn so groß ist, dann erst recht am Weihnachtsfest. Es gibt nicht viele Dinge, nur ein paar Dekorationen aus einfachen Zeichnungen, Papierschnipseln und ein paar Luftballons, die an einer Schnur aufgehängt sind, ein paar Palmzweige und die Hütte mit Maria, Josef und dem Jesuskind verwandeln die Kirche, um Weihnachten noch feierlicher zu begehen.“

„Es gibt kein großes Essen am Heiligabend, kein besonderes Mittagessen am 25. Dezember für die Familien in Monasao, außer den üblichen Speisen: Maniok, Kokosblätter, für ein paar Privilegierte ein Stück Fleisch...“, schließt der Missionar.

(AP) (Fides 28/1/2025)

 

ASIEN/MYANMAR - Synodale Prozesse in der Erzdiözese Yangon: „Eine Gemeinschaft im Aufbruch“

 

Yangon (Fides) - Eine synodale Gemeinschaft aufbauen, die mit Christus auf die verwundete Menschheit zugeht und authentisch missionarisch ist, das Evangelium verkündet und Trost zu spendet angesichts der Schwierigkeiten und Herausforderungen der heutigen Zeit in dem vom Bürgerkrieg geprägten Land: mit diesem Ziel versammelte sich die katholische Gemeinschaft der Erzdiözese Yangon gestern, am 27. Januar, im Pfarrsaal der „St. Mary's Cathedral“ in Yangon, um eine Studien- und Diskussionswoche zu beginnen, in der die Erkenntnisse der Synode zur Synodalität auf den lokalen Kontext übertragen werden sollen. Neben dem Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo, waren die Weihbischöfe, mehr als 60 Priester, 50 Ordensleute und 55 Laien anwesend, die ihre Erfahrungen und die Sichtweise der über die gesamte Diözese verstreuten Gemeinden und Pfarreien einbringen sollen.

Die Anwesenden sprachen über die Notwendigkeit einer „Gemeinschaft im Aufbruch“ in einem, in dem die gesamte Bevölkerung und damit auch die katholische Gemeinschaft Momente der Entmutigung, der Vertreibung, der Armut und des Mangels an Grundbedürfnissen erlebt.

Das Treffen, so informierte Pfarrer Hyginus Myint Soe, der Moderator der Diskussionsrunde, wurde nach der „synodalen Methode des Gesprächs im Geist“ durchgeführt, was bedeutet, dass man gemeinsam auf die Stimme des Heiligen Geistes hört, um gemeinsam zu entscheiden. Eine Methode, die, wie sie auf der Synode im Vatikan praktiziert wurde, die Phasen des Zuhörens, der Reflexion, des Gebets, der Diskussion und der Entscheidungsfindung umfasst. Pfarrer Hyginus Myint Soe erklärte: „Zunächst tauschten die Anwesenden Erfahrungen, Gebete und Überlegungen aus“.

Ziel der kirchlichen Versammlung ist es, „die gesamte Erzdiözese zu erneuern, indem wir uns dem Wandel und der Entwicklung zuwenden und sechs Tage lang auf den Heiligen Geist hören, der uns zu einer synodalen Umkehr einlädt“. Für jedes Thema, so der Priester, „ist eine Diskussionsrunde geplant, gefolgt von einer betenden Reflexion vor dem Allerheiligsten Sakrament“.

Folgende Punkte sollen im Mittelpunkt der Reflexion stehen: der Geist einer synodalen und missionarischen Kirche; die Verwaltung der Kirche; die Mission im digitalen Umfeld; die Bildung im Glauben; das priesterliche und religiöse Leben; die sozio-pastorale Entwicklung; der Zustand der Familie; die Präsenz und das Leben der kirchlichen Bewegungen und die Bewahrung der Schöpfung. Die Methode des „Gesprächs im Geiste“ wird auf jeden dieser Bereiche angewendet.

Einer der Punkte, den die Kirche in Yangon nicht aus den Augen verlieren will - während sie eine „Zeit in der Wüste“ erlebt - ist, dass die Aktivitäten in den Kirchen auf ein Minimum reduziert sind und sich oft auf die Feier der Sakramente beschränken. Daher die Verpflichtung von Priestern, Ordensleuten und Laien, „aus der Komfortzone herauszukommen“, zu den Bedürftigen, den Bedrängten, den Menschen zu gehen, die vor allem in den ländlichen Gebieten Opfer der Armut sind oder von Verzweiflung ergriffen werden: dort, wo es an Wohnung, Arbeit, Nahrung, täglichem Lebensunterhalt und Bildung für Kinder und Jugendliche mangelt.

(PA) (Fides 28/1/2025)

 

AMERIKA/USA - Fünf Franziskaner werden seliggesprochen: Ihr kompromisslose Eintreten gegen Polygamie kostete sie das Leben

 

Vatikanstadt (Fides) - Sie weigerten sich, die Praxis der Polygamie unter den getauften amerikanischen Ureinwohnern zu billigen. Dafür wurden sie zu Märtyrern. Vier Jahrhunderte nach den Ereignissen von 1597 in den Küstendörfern von Georgia hat Papst Franziskus das Dekret zur Anerkennung des Martyriums der Diener Gottes Pedro da Corpa, Blas Rodríguez de Cuacos, Miguel de Añón, Antonio de Badajoz und Francisco de Veráscola bestätigt.

Es handelte sich um fünf Ordensleute des Ordens der Minderen Brüder, die im Gebiet der heutigen Diözese Savannha in den Vereinigten Staaten von Amerika „aus Hass gegen den Glauben“ getötet wurden. Sie stammten alle aus Spanien und waren als Missionare aufgebrochen, um das Evangelium unter dem Volk der Guale zu verkünden, das an der Küste Georgias lebte. In ihren Dörfern wurde Polygamie praktiziert.

Fray Pedro de Corpa, der sich 1587 auf den neuen Kontinent begab, kam im Dorf Tolomato (in der Nähe des heutigen Darien) an und beschloss zusammen mit seinen Mitbrüdern, einen erwachsenen Guale nur dann zu taufen, wenn dieser eine monogame Ehe eingegangen war.

Alles schien gut zu laufen, doch wie auf der offiziellen Website des Ordo Fratrum Minorum zu lesen ist, auf der die Biografien der fünf Missionare nach der Bekanntgabe der Anerkennung ihres Martyriums im Detail veröffentlicht wurden, beschloss ein junger lokaler Krieger namens Juanillo, der getauft und bereits verheiratet war, sich eine zweite Frau zu nehmen. Der Krieger, ein Neffe des Stammeshäuptlings, sollte die Leitung des Dorfes übernehmen. Schließlich beschloss Juanillo, die Warnungen von Fray Pedro da Corpa bezüglich seiner Taufverpflichtung zu ignorieren, die Mission zu verlassen und sich mit anderen Eingeborenen des Landesinneren gegen den Franziskaner zu verbünden. In den ersten Septembertagen des Jahres 1597 überfielen die Krieger Bruder Pedro in seiner Hütte, töteten ihn mit einer Axt.

Der Hass gegen den Glauben, wie es im heute veröffenlichten Dekret festgelegt ist, richtete sich bald gegen die anderen vier Minderbrüder, die in den anderen Dörfern lebten. Der zweite, der umkam, war Bruder Blas Rodríguez de Cuacos. Zur Zeit der Ereignisse arbeitete er in dem Dorf Tupiquí, in der Nähe des heutigen Eulonia. Als er sich der Gruppe bewaffneter Eingeborener gegenüber sah, bat er in dem Wissen um seinen bevorstehenden Tod um die Erlaubnis, seine letzte Messe feiern zu dürfen. Dies wurde ihm gewährt, und am Ende des Gottesdienstes wurde auch er mit einem Axthieb getötet und sein Leichnam im Wald zurückgelassen, wo er von den Tieren gefressen wurde.

Pater Miguel de Añón war zusammen mit dem Laienbruder Antonio de Badajoz als Missionar auf der Insel Santa Catalina täti,. Der Stammeshäuptling warnte letzteren vor dem Aufstand, der sich gegen die Ordensleute anbahnte, aber er floh nicht und zog es vor, mit Pater Miguel in dem Dorf zu bleiben. Beide ertrugen ihr Martyrium, dem viele Folterungen vorausgingen, im Glauben. Ihre Leichen wurden in der Dorfkapelle beigesetzt.

Der letzte der fünf Franziskaner, der das Martyrium erlitt, war Pater Francisco de Veráscola. Ihm wurde die neue Mission auf der Insel Asao, dem heutigen San Simón, gegenüber der heutigen Stadt Brunswick, Georgia, anvertraut. Seine imposante Statur und körperliche Stärke brachten ihm den Spitznamen „der kantabrische Riese“ ein. Diese Eigenschaft machte ihn bei der Guale-Jugend beliebt, mit der er sich im Ringen und bei Ballspielen messen konnte. Zum Zeitpunkt des Todes seiner Gefährten war er nicht anwesend: Er war mit dem Kanu nach San Agustín gefahren, um Material für die Kapelle zu holen. Als er in Asao ankam, wurde er sofort von Aufständischen angegriffen, die ihn mit einem Axthieb töteten.

Jahrhunderte später begann in der Diözese Savannah vor etwas mehr als vierzig Jahren, im Jahr 1981, der Prozess zur Selig- und Heiligsprechung dieser Märtyrer, der von den amerikanischen Bischöfen auf den Weg gebracht wurde. Nun wurde das Dekret zur Anerkennung des Martyriums der fünf Ordensleute veröffentlicht.

(F.B.) (Fides 27/1/2025)

 

AFRIKA/TANSANIA - Bischof von Iringa zurückgetreten und Nachfolger ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franzikus hat den von Bischof Tarcisius Ngalalekumtwa von Iringa (Tansania) eingereichten Rücktritt angenommen und den bisherigen Bischofsvikar für den Klerus der Diözse Mafinga und Pfarrer von Ujewa Romanus Elamu Mihali aus dem Klerus von Mafinga zu seinem Nachfolger ernannt.

Bischof Romanus Elamu Mihali wurde am 10. Juni 1969 in Itulituli (Mufindi) geboren und studierte Philosophie und Theologie am „Peramiho Major Seminay“ in Songea. Am 13. Juli 2000 wurde er zum Priester geweiht und in die Diözese Iringa inkardiniert.

Danach hatte folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: stellvertretender Pfarrer von „St. Paul the Apostle" in Ilula (Iringa) (2000-2003); Lehrer und Ausbilder am „Kizito Minor Seminary“ in Mafinga (2003-2005); Studium für einen Master in Zoologie, einen Bakkalaureat in Naturwissenschaften und in Pädagogik an der Universität von Kerala, Indien (2005-2011); Assistenzpfarrer der Gemeinde „Our Lady of Fatima“ in Usomaki (Iringa) (2012-2015); Pfarrer der Gemeinde „Our Lady of the Assumption“ in Ujewa, (Iringa) (2015-2024).

Nach der Errichtung der Diözese Mafinga (2024) wurde er in die neue Diözese inkardiniert.

Dal 2024 è Parroco della Virgin di Ujewa (Mafinga), Vicario Episcopale per il Clero e Segretario per la Salute della Diocesi di Mafinga.

Seit 2024 ist er Pfarrer der Gemeinde „Mary of the Assumption“ in Ujewa (Mafinga), Bischofsvikar für den Klerus und Sekretär für das Gesundheitswesen in der Diözese Mafinga.

 

(EG) (Fides 28/01/2025)


Demokratische Republik Kongo: Kirchenvertreter werfen Ruanda Unterstützung von Milizen vor

Flüchtlingsfamilie in Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu. © MONUSCO/Sylvain Liechti
Flüchtlingsfamilie in Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu. © MONUSCO/Sylvain Liechti

27.01.2025

 

(München/acn) - Kirchliche Mitarbeiter in der Demokratischen Republik Kongo erheben schwere Vorwürfe gegen das Nachbarland Ruanda: Es unterstütze bewaffnete Milizen in der Provinz Nord-Kivu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo und boykottiere Friedensverhandlungen. „Es fehlt der politische Wille, die Situation zu ändern“, erklärte Projektpartner Pater Marcelo Oliveira. „Das Problem liegt vor allem bei Ruanda, das weiterhin versucht, das Land zu übernehmen und die natürlichen Ressourcen zu plündern.“

 

 

Eine für 15. Dezember anberaumte Friedenssitzung unter Vermittlung Angolas sei nicht zustande gekommen, weil die Vertreter der ruandischen Seite abgesagt hatten. „Sie suchen ständig nach Vorwänden, um fernzubleiben, und so setzt sich der Krieg endlos fort“, kritisierte Pater Marcelo.


Hunderttausende Menschen auf der Flucht

Zivilbevölkerung im Osten der Demokratischen Republik Kongo in katastrophaler Lage

 28.01.2025

 

 

Goma * DR Kongo * Rebellengruppe M23 * humanitäre Hilfe * Flucht

 

(Berlin/dwd) - Die Rebellengruppe M23 hat die Kontrolle über Teile der Großstadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) übernommen. Nach Angaben von Mitarbeitenden der Diakonie Katastrophenhilfe haben die Kämpfe in der Stadt am Dienstagmorgen wieder zugenommen. „Es ist ein neuer Höhepunkt der Gewalt, die seit Jahren hingenommen und weitgehend ignoriert wird und allein im vergangenen Jahr drei Millionen Menschen vertrieben hat“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Dieser langjährige Konflikt steht jetzt vor einer unheilvollen Eskalation.“

 

Mit dem Einmarsch der Rebellen in Goma ist völlig unklar, ob humanitäre Hilfe im nötigen Umfang und unter sicheren Bedingungen geleistet werden kann. Goma ist Sitz vieler Hilfsorganisationen, die in entlegenen Regionen der vom Konflikt gebeutelten Provinzen Nord-Kivu und Süd-Kivu arbeiten. „Uns erreichen Berichte über Menschen, die in Goma beim Versuch, die Stadt zu verlassen, getötet worden sind. Alle Kriegsparteien müssen das Recht der Menschen auf Schutz und Hilfe achten. Die Kämpfe in eng bewohnten Stadtteilen bedeuten ein extremes Risiko vor allem für die Zivilbevölkerung, aber auch für dort ansässige Hilfsorganisationen. Die Kriegshandlungen müssen so schnell wie möglich eingestellt werden“, betont Martin Keßler. 

 

Allein im Januar waren laut UN-Angaben mehr als 400.000 Menschen im Osten der DR Kongo vor den Kämpfen geflohen. Viele Vertriebene hatten nahe Goma Schutz gesucht, wo sie der Konflikt nun eingeholt hat. „Diese Menschen sind der Gewalt schutzlos ausgesetzt. Uns bereitet Sorge, dass geschlechtsbasierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen noch weiter als bisher zunimmt, wenn das Chaos anhält. Es gibt momentan keine sicheren Orte für Vertriebene und keine ausreichende Versorgung mit Energie, Wasser oder sanitären Einrichtungen“, sagt Martin Keßler. Bereits vor den jetzigen Kämpfen um Goma waren rund 21 Millionen Menschen im Land auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Diakonie Katastrophenhilfe ist mit Partnern unter anderem im Bereich Ernährungssicherung und dem Schutz vor geschlechtsbasierter Gewalt in der Region aktiv. 

 

 

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Nothilfe DR Kongo

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 27.01.2025

EUROPA/ITALIEN - Roseline Hamel beim “Jubiläum der Kommunikation und Medien”: „Vergebung ist eine Kraft des Friedens und der Hoffnung“

 

Von Pascale Rizk

 

In einer „Welt, die überall aus den Fugen gerät“, in der sich so viele dem Bösen hingeben, sogar „aus Bequemlichkeit“, gibt es auch Männer und Frauen des Glaubens und des guten Willens, die das „Gute und die Liebe über alles“ leben und bezeugen. Und es lohnt sich immer, über ihre Geschichten zu staunen und sie zu erzählen.

Dies sind Worte der Menschlichkeit und der Hoffnung, die Roseline Hamel - die Schwester von Pater Jacques Hamel, dem Priester, der am 26. Juli 2016 in der Normandie von zwei jungen, der islamistischen Propaganda verfallenen Männern hingerichtet wurde, am Samstagnachmittag (25. Januar) in der römischen Kirche San Luigi dei Francesi in ihrer Ansprache bei der auf Initiative der „Fédération des Médias Catholiques“ im Rahmen des am Wochenende in Rom begangenen „Jubiläums der Kommunikation und Medien“ organisierten Veranstaltung.

Die 84-jährige Roseline Hamel, die im Rollstuhl zu dem Treffen kam, ist selbst zu einer unermüdlichen Zeugin dessen geworden, was seit dem Tod ihres Bruders, der vor dem Altar ihrer Kirche in der Gemeinde Saint Etienne du Rouvray in der Nähe von Rouen ermordet wurde, in ihrem Leben geschehen ist. Mit strahlendem Gesicht und ruhiger, fester Stimme verließ Roseline zum dritten Mal in diesem Januar ihr Haus in Armentières, um an ihren Bruder zu erinnern, der von denen getötet wurde, die mit ihren Hassbekundungen den Namen Gottes verhöhnten.

Wenige Wochen nach dem Tod ihres Bruders musste sich Roseline einer Notoperation unterziehen: Sie war durch die schrecklichen Schmerzen krank geworden. Dann machte sie sich auf die Suche nach derjenigen machen, die - so dachte sie - einen ähnlichen Schmerz empfinden könnte wie sie selbst: die Mutter von Adel Kermiche, einem der beiden Mörder. Von diesem Moment an begann eine Geschichte der Heilung und Freundschaft zwischen den beiden Frauen, die alle Entfernungen und Unterschiede überwunden hat. Eine Geschichte, die Roseline erzählt, wann immer es möglich ist. „Pfarrer Jacques“, erzählte die Frau in weißer Bluse und mit weißem Schal, in der römischen Kirche San Luigi dei Francesi, “hatte sechs Jahre vor seiner Ermordung mit dem interreligiösen Dialog mit der muslimischen Gemeinschaft begonnen. Um einander zu verstehen, müssen wir einander kennen, und um einander zu kennen, müssen wir miteinander reden, trotz der Unterschiede, die uns einschüchtern können. Nur wenn wir uns mit ihnen und ihren Unterschieden auseinandersetzen, werden wir keine Angst vor anderen haben. Indem wir unsere Freuden und Sorgen miteinander teilen, nicht um uns zu vereinen, sondern vor allem, um uns zu verstehen. Wir sind alle Menschen“.

„So konnte Roseline Hamel in dem überwältigenden, gewaltigen Ereignis der Ermordung ihres Bruders während der Messe die Menschlichkeit wiederentdecken“, betonte Samuel Lieven, Redakteur der Wochenzeitung ‚le Pélerin‘, der ebenfalls bei dem Treffen anwesend war.

Roseline war auch letztes Jahr in Rom gewesen, um Papst Franziskus zum dritten Mal zu treffen. Sie hatte ihm eine Predigt von Pater Jacques anlässlich der Verleihung des 2017 gestifteten Pater-Jacques-Hamel-Preises für den interreligiösen Dialog geschenkt, der für „erbauliche Zeugnisse, die niemals das unglaubliche Leid und den Schmerz übersehen, und den Wunsch, der um Gnade bittet, um sie zu überwinden“, verliehen wird, erklärte Philippine de Saint-Pierre, Generaldirektorin des katholischen Fernsehsenders KTO. Auch Philippe Lansac, Generaldirektor des katholischen Radiosenders RCF, sprach bei dem Treffen, das dem Thema „Wie können katholische Medien Erbauer des Friedens sein?“ gewidmet.

In ihrer Ansprache erinnerte Roseline Hamel an die Dringlichkeit, den Dialog „zu provozieren“, „indem wir uns auf das Unbekannte, auf das Andersartige zubewegen“, in der Erkenntnis, dass „wir alle Kinder Gottes sind, und deshalb sind wir alle Brüder, Kinder desselben Vaters“.

Das Gedenken an Pater Jacques Hamel, so Roseline abschließend, ist auch „das Gedenken an sein Leben, das er im Glauben an Christus bis zum Ende gelebt hat, und bezeugt, dass in Frankreich und in der ganzen Welt die Vergebung eine Kraft des Friedens und der Hoffnung ist“.

Nach einer entsprechenden Bekanntgabe am Karfreitag, den 13. April 2017, wurde die Diözesanphase des Seligsprechungsverfahrens am 20. Mai 2017 offiziell eröffnet und nun am vergangenen 9. März mit der abschließenden Sitzung in der Kirche Notre Dame de l'Annonciation im Erzbistum Rouen beendet (vgl. Fides 12/03/2019). Während dieser Phase fanden 66 Anhörungen statt, bei denen die fünf Augenzeugen des Mordes angehört wurden, 51 weiter Zeugen wurden geladen (darunter Familienangehörige von Pfarrer Hamel, Freunde, Gemeindemitglieder, Priester ...) und 5 Zeugen von Amts wegen. Die Hauptfragen betrafen den Mord, die Umstände des zu untersuchenden Martyriums, das Leben von Pfarrer Hamel und wie er die christlichen Tugenden lebte, sowie sein Ruf der Heiligkeit und die Gnadenereignisse, die seiner Fürsprache zugeschrieben werden.

(Fides 26/01/2025)

 

AFRIKA/D.R. KONGO - M23-Rebellen nehmen Goma ein

 

Kinshasa (Fides) - „Die Nacht war schrecklich“, berichten lokale Quellen aus Goma gegenüber Fides. Die Hauptstadt von Nord-Kivu (Osten der Demokratischen Republik Kongo) wurde am heutigen 27. Januar von von den Rebellen der M23-Bewegung eingenommen.

Der Beobachter beschreibt Szenen sich im Munzenze-Gefängnis ab, in dem etwa 3.000 Menschen inhaftiert sind, abspielten „In der Nacht, als sich die Rebellen näherten, begannen die Insassen einen Aufstand“, so der Beobachter, „Die Wärter begannen wild zu schießen. Heute Morgen gegen 8 Uhr begannen die Gefangenen, vom Dach des Gefängnisses zu springen und zu fliehen. Alle Gefangenen entkamen. Wir wissen nicht, ob es die Beamten selbst waren, die ihnen die Gefängnistüren geöffnet haben, Tatsache ist, dass das Gefängnis jetzt leer ist“.

„Im Morgengrauen sind die M23-Kämpfer in die Stadt eingedrungen, und die Kämpfe konzentrieren sich nun auf das Gebiet des Flughafens“, berichtet der Beobachter weiter.

Die kongolesischen Streitkräfte kapitulierten im Morgengrauen des 27. Januar. Die kongolesischen Behörden bestätigten unterdessen den Tod des Militärgouverneurs der Provinz, Péter Cirimwami, nachdem widersprüchliche Berichte über sein Schicksal veröffentlicht worden waren.

Die Niederlage der kongolesischen Streitkräfte betrifft auch die internationale Gemeinschaft, die in Nord-Kivu die Blauhelme der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) und die Soldaten der Mission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika in der Demokratischen Republik Kongo (SAMIDRC) stationiert hatte. Bei den Kämpfen der letzten Stunden kamen mindestens neun südafrikanische Soldaten der SAMIDRC sowie drei Blauhelme aus Malawi und einer aus Uruguay, die zur MONUSCO gehören, ums Leben.

Einige Regierungssoldaten und regierungsnahe Wazalendo-Milizionäre ergaben sich der MONUSCO, wie von den M23-Rebellen gefordert, die für sich in Anspruch nehmen, den Verkehr auf dem Kivu-See zu kontrollieren und damit den Fluchtweg durch dessen Gewässer zu blockieren.

Während die Regierung in Kinshasa die vom türkischen Präsidenten Erdogan vorgeschlagene Vermittlung ablehnte (vgl. Fides 24/1/2025), kündigte der kenianische Präsident William Ruto einen außerordentlichen Gipfel der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) an, der „in den nächsten 48 Stunden“ in Anwesenheit der Staatschefs der Demokratischen Republik Kongo und Ruandas stattfinden soll.

(L.M.) (Fides 25/1/2025)

 

ASIEN/CHINA - Chinesisches Neujahrsfest in katholischen Gemeinden: Segenswünsche für Familien, Krankenhausbesuche und Werke der Nächstenliebe

 

Peking (Fides) – Unzählige Menschen machen sich in diesen Tagen quer durch China auf den Weg, um die Tage des chinesischen Neujahrsfestes mit ihren Familien zu verbringen. Die vielen Wanderarbeiter, die in den Großstädten arbeiten, kehren in ihre Herkunftsorte zurück.

In diesem Jahr fällt das chinesische Neujahrsfest auf den 29. Januar. Für die katholischen Gemeinden in China ist dies eine günstige Gelegenheit, um pastorale Initiativen auf den Weg zu bringen, die im Zeichen der Freundschaft und des Miteinander stehen.

Freiwillige aus mehr als 60 Pfarreien in der Diözese Shanghai haben damit begonnen, Häuser in ihren Vierteln zu besuchen, um allen das traditionelle Segenszeichen zum Aufhängen an die Wohnungstüren zu bringen. Priester, Nonnen und Laien gingen unter der Leitung von Bischof Joseph Shen Bin durch die Straßen, um Familie für Familie zu beglückwünschen und zu segnen. In der Predigt zum gestrigen Sonntagsgottesdienst (26. April) in der Kathedrale, lud Joseph Shen Bin alle ein, „sich innerlich im Zeichen des Jubiläums zu erneuern, um das neue Jahr mit einer völlig neuen Perspektive zu begrüßen“ und „die frohe Botschaft des Evangeliums und des Friedens zu verkünden“. Als konkrete Geste der Nächstenliebe werden in dieser Zeit die Opfergelder für die Menschen in den erdbebengeschädigten Gebieten Tibets gespendet.

Lokale katholische Gemeinden sehen den wichtigsten Festtag in der chinesischen Kultur als eine Gelegenheit, die sie auch auf pastoraler Ebene nutzen. In der Gemeinde von Wuhu in der Provinz Anhui haben Priester und Ordensschwestern die Initiative ergriffen, um an diesen Tagen 12 älteren und kranken Menschen in der Gemeinde mit besonderer Fürsorge beizustehen und Besuche in Krankenhäusern und Altenheimen zu organisieren, um dort die Sakramente der Eucharistie, der Buße und der Krankensalbung zu bringen.

Aber auch die Priester und Ordensschwestern sind Empfänger von guten Wünschen und Danksagungen. In der Diözese Xi'an wollte die Jugendgruppe in der Kathedrale einen Moment des Miteinanders mit Priestern, Ordensschwestern und Bischof Anthony Dang Mingyan begehen.

Ähnliche pastorale Initiativen, die auch durch das Heilige Jahr inspiriert und anlässlich des Mondneujahrs organisiert wurden, fanden auch in den Pfarreien der Provinzen Peking, Wenzhou, Jiangxi und Zhejiang sowie in der Diözese Sanyuan (Provinz Shaanxi) unter der Leitung von Bischof Joseph Han Yingjin statt.

(NZ) (Fides 27/1/2025)

 

ASIEN/PHILIPPINEN - Regierung will Reispreise bremsen und Spekulationen verhindern

 

Manila (Fides) - Die Regierung in Manila hat den Preis für importierten Reis nach „ausführlichen Beratungen“ mit Vertretern der Branche, wie Importeuren und Einzelhändlern, und den Regierungsbehörden auf 58 Pesos pro Kilogramm begrenzt, um den Anstieg der Reispreise zu bremsen. Die Maßnahme, die am 20. Januar in Kraft getreten ist, sieht eine schrittweise Senkung der Preise für das Produkt vor. Landwirtschaftsminister Francisco Tiu Laurel Jr. erklärte, dass der empfohlene Einzelhandelspreis für importierten Reis zunächst 58 Pesos pro Kilo beträgt, eine Obergrenze, die in erster Linie festgelegt wurde, um den steigenden Preisen im Großraum Manila zu begegnen. Bis zum 5. Februar wird der empfohlene öffentliche Preis dann auf 55 Pesos gesenkt. Bis zum 15. Februar wird er dann weiter auf 52 Pesos gesenkt, bis zum 1. März auf 50 Pesos und schließlich auf 49 Pesos, „solange die Weltmarktpreise so bleiben, wie sie heute sind“, so Laurel. Nach Ansicht des Ministers „wird die schrittweise Senkung einen geordneten Übergang auf dem Markt ermöglichen und eine Destabilisierung des Reissektors vermeiden, so dass sich die Unternehmen ohne größere Störungen anpassen können“.

Der empfohlene Preis für das Grundnahrungsmittel wird jeden Monat überprüft, um neue Faktoren zu berücksichtigen, die die Getreidepreise beeinflussen. Einerseits will die Regierung sicherstellen, dass „der Reispreis fair und erschwinglich ist“, andererseits will sie dafür sorgen, dass die Reisindustrie rentabel bleibt, aber Spekulationen vermeiden: „Wir können nicht zulassen, dass die Gier einiger weniger das Wohlergehen einer ganzen Nation gefährdet“, sagte er.

Der Landwirtschaftsminister bekräftigte zudem seine Pläne, während der Pflanzsaison Subventionen an die Reisbauern zu verteilen, um die lokale Palay-Produktion (unpolierter Reis) bis 2025 zu steigern. Der „Rice Competitiveness Enhancement Fund“ ist ein staatlicher Fonds für Reiserzeuger, dessen Umfang bis 2025 auf 30 Milliarden Pesos verdreifacht wurde. Dies geschieht im Zuge des Reistarifgesetzes, das 2018 erlassen und im vergangenen Dezember vom Kongress geändert wurde, um die Finanzierung der Modernisierung der Reisindustrie zu erweitern. Etwa 6 Milliarden Pesos der ursprünglichen 10 Milliarden Pesos sind für die Mechanisierung der Landwirtschaft vorgesehen, 4 Milliarden Pesos für Saatgut. Weitere Mittel sind für die Bewässerung, die Diversifizierung und die technische Ausbildung von Reisbauern vorgesehen. Ziel ist es, die Landwirte während der Pflanzsaison zu unterstützen, u. a. durch die rechtzeitige Lieferung von Saatgut und Düngemitteln, um eine effiziente Anpflanzung zu gewährleisten und die Produktivität zu steigern. Die nationale Reiserzeugung wird im laufenden Jahr voraussichtlich rund 20 Millionen Tonnen betragen, während sie bis Ende 2024 auf insgesamt 19,3 Millionen Tonnen geschätzt wird.

Auf den Philippinen ist die Reiserzeugung ein wichtiger Aspekt der Lebensmittelversorgung und der Wirtschaft des Landes. Es gibt schätzungsweise 2,4 Millionen Reisbauern im Land. „Sie sind das Rückgrat des Landes und liefern die Grundnahrungsmittel für alle. Es ist wichtig, ihre Arbeit zu schützen und dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung zu einem fairen Preis von Reis profitieren kann“, erklären die Priester der Diözese San Jose in der Provinz Nueva Ecija im Norden der Philippinen und weisen darauf hin, dass „wenn der Reis zu teuer ist, vor allem die Armen und weniger Wohlhabenden darunter leiden“. In dem Gebiet, das als „Reisspeicher der Philippinen“ bekannt ist, hat die örtliche katholische Kirche die Landwirte stets unterstützt und in den letzten Jahren auch Schulungsprogramme zur Vermittlung ökologischer Anbaumethoden eingerichtet.

(PA) (Fides 27/1/2024)

 

VATIKAN - Papst Franziskus am Bibelsonntag: “Der spricht zu uns als Zeugen und hat uns aufgerufen, das Evangelium zu verkünden“

 

Vatikanstadt (Fides) - „Das Heil, das“ Jesus “uns schenkt, ist noch nicht vollständig verwirklicht, wie wir wissen; und doch werden Kriege, Ungerechtigkeit, Leid und Tod nicht das letzte Wort haben, denn das Evangelium ist ein lebendiges und verlässliches Wort, das niemals enttäuscht. Das Evangelium enttäuscht nie“.

Im Petersdom im Vatikan stand Papst Franziskus der Heiligen Messe anlässlich des VI. Bibelsonntags vor, den er 2019 selbst eingeführt hatte. Die Feier bildete auch den Abschluss der dreitägigen Veranstaltung, die dem Jubiläum der Kommunikation und Medien gewidmet war.

Das Evangelium, so der Papst, müsse „nicht nur gehört oder verstanden werden, nein. Es muss das Herz erreichen und Erstaunen hervorrufen“, denn „das Wort Gottes versetzt uns immer in Erstaunen, dringt in unsere Herzen ein und erneuert uns immer“. „Die ganze Bibel erinnert an Christus und sein Werk, und der Geist vergegenwärtigt es in unserem Leben und in der Geschichte“, so Papst Franziskus weiter. „Wenn wir die Heilige Schrift lesen, wenn wir sie betend betrachten und studieren, erhalten wir nicht nur Informationen über Gott, sondern wir empfangen vielmehr den Geist, der uns an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hat. So erwartet unser vom Glauben entzündetes Herz hoffnungsvoll das Kommen Gottes“.

„Antworten wir mit Leidenschaft auf die frohe Botschaft Christi! Denn der Herr hat zu uns nicht als stummen Zuhörern gesprochen, sondern als Zeugen und er hat uns aufgerufen, zu allen Zeiten und an allen Orten zu das Evangelium zu verkünden“, schloss der Papst, der im Anschluss insgesamt vierzig Laien aus verschiedenen Ländern zum Lektorendienst beauftragte, davon vier aus Albanien, drei aus Argentinien, fünf aus Österreich, einer aus Bolivien, vier aus Brasilien, fünf von den Philippinen, einer aus Island, sechs aus Italien, fünf aus Mexiko, einer aus Polen und fünf aus Slowenien.

„Seien wir ihnen dankbar und beten wir für sie“, so der Papst „Wir alle wollen uns alle dafür einsetzen, den Armen eine frohe Botschaft, den Gefangenen die Entlassung und den Blinden das Augenlicht und den Zerschlagenen die Freiheit zu verkünden. Rufen wir ein Gnadenjahr des Herrn aus“.

Im Anschluss an den Gottesdienst betete der Papst das Angelusgebet mit den auf dem Petersplatz versammelten Pilgern und Gläubigen. Und am Vorabend des Internationalen Gedenktages für die Opfer des Holocaust, der in diesem Jahr mit dem 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zusammenfällt, erinnerte Papst Franziskus an die Schrecken der Shoah, bei der „auch viele Christen starben, darunter zahlreiche Märtyrer. Das Grauen der Vernichtung von Millionen von Juden und Andersdenkenden in jenen Jahren kann weder vergessen noch geleugnet werden“.

Anschließend erinnerte der Papst an den anhaltenden Konflikt im Sudan: „Der anhaltende Konflikt im Sudan, der im April 2023 begann, verursacht die schwerste humanitäre Krise der Welt, mit dramatischen Folgen auch im Südsudan“, so Papst Franziskus wörtlich. „Ich stehe den Völkern beider Länder nahe und rufe sie zu Geschwisterlichkeit und Solidarität auf, um jede Art von Gewalt zu vermeiden und sich nicht instrumentalisieren zu lassen“. „Ich erneuere meinen Appell an die Kriegsparteien im Sudan“, fuhr er fort, „die Feindseligkeiten einzustellen und sich an einen Verhandlungstisch zu setzen. Ich fordere die internationale Gemeinschaft nachdrücklich auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Vertriebenen die notwendige humanitäre Hilfe zukommen zu lassen und den Kriegsparteien zu helfen, bald Wege zum Frieden zu finden.“

Der Papst äußerte sich besorgt über die Situation in Kolumbien, insbesondere in der Region Catatumbo, „wo die Zusammenstöße zwischen bewaffneten Gruppen viele zivile Opfer und mehr als dreißigtausend Vertriebene gefordert haben“. „Ich drücke ihnen meine Verbundenheit aus und bete für sie“, fügte der Bischof von Rom hinzu, der schließlich auch an den Welt-Lepra-Tag erinnerte: “Ich ermutige diejenigen, die sich für die von dieser Krankheit Betroffenen einsetzen, ihr Engagement fortzusetzen und auch denjenigen zu helfen, die geheilt sind, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Sie sollen nicht ausgegrenzt werden!“, so Papst Franziskus.

(F.B.) (Fides 26/1/2025)

 

AFRIKA/ALGERIEN - Bischof von Laghouat zurückgetreten und Nachfolger ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den von Bischof John Gordon MacWilliam (M. Afr.) von Laghouat (Algerien) eingereichten Rückrtitt angenommen und den ehemaligen Rektor des Päpstlichen Instituts für Arabische Studien (PISAI), Pfarrer Diego Ramón Sarrió Cucarella (M.Afr.), zu seinem Nachfolger ernannt.

Bischof Diego Ramón Sarrió Cucarella wurde am 20. Juli 1971 in Valencia, Spanien, geboren. Er studierte Philosophie an der Theologischen Fakultät in Madrid und Theologie an der „Tangaza University“ in Nairobi (Kenia) und wurde am 2. Juni 2001 zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Animator am Kultur- und Dokumentationszentrum der Sahara in Ghardaïa in der Diözese Laghouat (2001-2003): Lizentiat am PISAI (2004-2006); Direktor der Diözesanbibliothek in Tunis (2006-2009), Doktorat in Islamwissenschaft an der „Georgetown University“ in Washington D.C. (2009-2013); Rektor (2014-2017) und Präsident (2017-2024) des PISAI. Er lehrt Islamwissenschaft an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom und ist Konsultor des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog.

(Fides 25/1/2025)

 

AFRIKA/BURKINA FASO - Bischof von Nouna zurückgetreten und Nachfolger ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den von Bischof Joseph Sama von Nouna (Burkina Faso) eingereichten Rücktritt angenommen und den bisherigen Rektor des Großen Seminars „Saint Pierre-Saint Paul“ in Kossoghin (Ouagadougou, in Burkina Faso), Pfarrer Guy Mukasa Sanon aus dem Klerus der Diözese Bobo-Dioulasso zu seinem Nachfolger ernannt.

Bischof Guy Mukasa Sanon wurde am 14. September 1968 in Toussiana geboren. Nach dem Studium der Philosophie am Priesterseminar „Saint Jean Baptiste“ in Wayalghin in Ouagadougou absolvierte er ein Theologiestudium am Priesterseminar „Saint Pierre Claver“ in Koumi in Bobo-Dioulasso und wurde am 4. Juli 1996 zum Priester geweiht und in die Erzdiözese Bobo-Dioulasso inkardiniert.

Danach hatte er folgenden Ämter und absolvierte weitere Studien: Pfarrvikar der Gemeinde „Saint Vincent“ in Koko in Bobo-Dioulasso (1996-1998); Ausbilder und Studienleiter am Kleinen Seminar von Naxos, Bobo-Dioulasso (2001-2005); Doktor der Philosophie an der „Université catholique de Louvain“ in Belgien (2005-2010); Pfarrvikar (2010-2011) und Pfarrer (2011-2016) der Kathedrale von Bobo-Dioulasso; Gastprofessor am Priesterseminar „Saint-Pierre-Saint-Paul“ von Kossoghin in Ouagadougou (2011-2016); ständiger Ausbilder und Professor für Philosophie am Priesterseminar „Saint-Pierre-Saint-Paul“ von Kossoghin in Ouagadougou (2016-2019); seit 2019 ist er Rektor desselben Seminars.

(Fides 25/1/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Erzbischof von Bombay zurückgetreten und Nachfolger ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den von Kardinalerzbischof Oswald Gracias von Bombay (Indien) eingereichten Rücktritt angenommen und den bisherigen Bischofskoadjutor derselben Diözese, John Rodrigues, zu seinem Nachfolger ernannt.

Bischof John Rodrigues wurde am 21. August 1967 in Mumbai geboren. Er erwarb ein Lizentiat in Dogmatischer Theologie an der Päpstlichen Lateran-Universität in Rom (2000-2002) und wurde am 18. April 1998 zum Priester geweiht und in die Erzdiözese Mumbai inkardiniert.

Danach hatte er folgende Ämter inne: Stellvertretender Pfarrer der Gemeinde „St. Michael's“ in Mahim (1998-1999); Sekretär des Erzbischofs von Bombay (1999-2000); Professor für Dogmatische Theologie (2002-2013) und Studiendekan (2011-2013) am „St. Pius X College“ in Goregaon.

Am 15. Mai 2013 wurde er zum Titularbischof von Deulto und zum Weihbischof von Bombay ernannt und empfing am 29. Juni 2013 die Bischofsweihe. Am 25. März 2023 wurde er in die Diözese Poona versetzt.

(Fides 25/1/2025)

 

ASIEN/MYANMAR - Diözese Mindat errichtet und erster Bischof ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat auf einem Teilgebiet der Diözese Hakha die neue Diözese Mindat (Myanmar) errichtet und sie der Erzdiözese Mandalay als Suffraganbistum unterstellt und den bisherigen Verantwortlichen für die Übersetzung der Bibel in die Landessprache und Pfarrvikar der Gemeinde „Sacred Heart“ in Mindat, Pfarrer Augustine Thang Zawm Hung aus dem Klerus der Diözese Hakha zum ersten Bischof der neuen Diözese ernannt.

Bischof Augustine Thang Zawm Hung wurde am 4. Dezember 1973 in Mindat geboren. Er studierte Philosophie am „Pyin Oo Lwin Major Seminary“ und Theologie am „St. Joseph's Catholic Major Seminary“ in der Erzdiözese Yangon und wurde am 17. November 2002 zum Priester geweiht und in die Diözese Hakha inkardiniert.

Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Pfarrer der Gemeinde „St. Michael's“ in Kanpetlet, Mindat (2003-2005); Lizenziat in Heiliger Schrift am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom (2005-2009); Sekretariat der Diözese Kalay (2009-2010); Sekretariat der Diözese Hakha (2010-2012); Doktorat in Bibelwissenschaft an der Universität Innsbruck in Österreich (2013-2018); Professor am „St. Joseph's Major Seminary“ in Yangon (2018-2022). Seit 2022 ist er Pfarrvikar von der Gemeinde „Sacred Heart“ in Mindat und verantwortlich für die Übersetzung der Bibel in die Landessprache.

Die neue Diözese Mindat [Mindatin(us)] in Myanmar liegt im Bezirk Mindat im südlichen Teil des Staates Chin, einschließlich der Division Magwem. Der Sitz der Diözese ist die Stadt Mindat. Die Kathedralkirche des neuen Kirchensprengels ist die derzeitige Pfarrkirche „Most Sacred Heart of Jesus“ in Mindat.

(Fides 25/1/2025)

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Statistiken -> https://www.fides.org/it/attachments/view/file/Erezione_Diocesi_di_Mindat.pdf


Libanon: „Frieden ist noch nicht wiederhergestellt“

Marielle Boutros, Projektkoordinatorin von „Kirche in Not“ im Libanon. © Kirche in Not
Marielle Boutros, Projektkoordinatorin von „Kirche in Not“ im Libanon. © Kirche in Not

24.01.2025

 

(München/acn) - Nach den Worten der Projektkoordinatorin des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ für den Libanon, Marielle Boutros, herrschen derzeit dort Hoffnung und Ungewissheit. Die Wahl von Armeechef Joseph Khalil Aoun zum Präsidenten sei ein Aufbruchsignal, nachdem das Amt über zwei Jahre vakant war. Doch der Alltag bleibe nach wie vor von großen Schwierigkeiten geprägt, sagte Boutros: „Die Lage ist alles andere als einfach. Oft reicht der Lohn am Monatsende nicht einmal mehr für Lebensmittel. Aber zumindest gibt es Hoffnung, dass es aufwärts geht.“

 

Die israelische Offensive gegen die Hisbollah, die Ende November mit einer Waffenruhe endete, habe auch die Zivilbevölkerung schwer getroffen, erklärte Boutros: „Zahlreiche Menschen haben ihre Arbeitsstelle verloren, und im Südlibanon sind zahlreiche Felder durch Phosphorbomben auf Jahre vernichtet.“ Der Süden gilt als Hisbollah-Hochburg, gleichzeitig leben dort viele Christen.

 


FIDES-NACHRICHTEN - 26.01.2025

ASIEN/MYANMAR - Verhandlungen zur Beendigung der Gewalt: Dialog und humanitäre Hilfe sind Priorität

 

Yangon (Fides) - Priorität in Myanmar sei der Dialog mit dem Ziel Frieden zu schaffen. Dies bekräftigen die Länder des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN) und die Vereinten Nationen im Hinblick auf die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft bei der Suche nach neuen Wegen sucht, um Verhandlungen in dem vom Bürgerkrieg geplagten Land aufzunehmen. Am 21. Januar traf der Generalsekretär der ASEAN, Kao Kim Hourn, mit Julie Bishop, der UN-Sondergesandten für Myanmar, zusammen, um die aktuelle Lage im Land zu erörtern. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Rolle der UN-Organisationen bei der Unterstützung der humanitären Bemühungen und der Förderung der Umsetzung des „Fünf-Punkte-Plans“ der ASEAN-Staaten, wobei die Bedeutung der Zusammenarbeit zur Förderung des Friedens, der Stabilität und des Wohlergehens des birmanischen Volkes in einer Zeit großen Leids betont wurde.

In der ASEAN hat der neue Vorsitz Malaysias auf dem jüngsten Außenministergipfel der Organisation das Problem des Bürgerkriegs in Myanmar öffentlich angesprochen und ein Ende der Gewalt sowie den freien Fluss der dringend benötigten humanitären Hilfe für die über 3 Millionen Vertriebenen gefordert. In der gegenwärtigen Situation, so betonte Malaysia, sei noch vor der Erwägung möglicher Wahlen, die die regierende Militärjunta bis Ende 2025 versprochen hat, die Befriedung des Landes der notwendige Schritt. Die Wahlen müssen in der Tat „inklusiv sein. Sie dürfen nicht isoliert sein, sondern müssen alle Interessengruppen einbeziehen“, so der Vertreter Malaysias. Solange das Land zwischen den von der Junta kontrollierten Gebieten und den vom Oppositionsbündnis kontrollierten Gebieten geteilt ist, sei eine friedliche und umfassende Wahl faktisch unmöglich.

In den letzten Monaten hatte das ASEAN-Mitglied Thailand vorgeschlagen, eine „Troika“ aus Malaysia, dem Vorsitzenden im Jahr 2025, Laos, dem letztjährigen Vorsitzenden, und Indonesien, das den Verband der Ostasiatischen Staaten im Jahr 2026 leiten wird, einzurichten, um die Verhandlungen zu leiten und den „Fünf-Punkte-Plan für den Frieden“ umzusetzen. Beobachtern zufolge besteht eine der kritischen Fragen darin, die etwa 20 bewaffneten Organisationen der ethnischen Minderheiten und die Regierung der Nationalen Einheit (National Unity Government Myanmar, NUG) im Exil in diesen Prozess einzubeziehen.

Vor diesem komplexen Hintergrund intervenierte jüngst auch China, das Gespräche mit den ethnischen Milizen führte und als Vermittler einen Waffenstillstand zwischen der birmanischen Armee und der Myanmar National Democratic Alliance Army (MNDAA) aushandelte, der am 18. Januar in Kraft trat. Die MANDAA besteht größtenteils aus ethnisch chinesischen Soldaten und kontrolliert einen großen Militärstützpunkt nahe der chinesischen Grenze im Osten des Landes. Die Militärformation ist auch Teil der „Three Brotherhood Alliance“ mit der Ta'ang National Liberation Army (TNLA) und der Arakan-Army (AA), der Koalition bewaffneter Oppositionsgruppen, die den größten Teil der Grenzgebiete kontrolliert.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, sagte, dass für China die Priorität darin bestehe, die Kämpfe nahe der Grenze zwischen beiden Ländern zu beenden und dass China weiterhin aktiv den Frieden und den Dialog für den Friedensprozess im Norden Myanmars fördern werde, um „Sicherheit, Stabilität und Entwicklung der Grenzgebiete zwischen China und Myanmar“ zu fördern. Der Waffenstillstand, so Beobachter gegenüber Fides, werde auch einen Handelsfluss garantieren, der der Zivilbevölkerung zugutekomme. Gegenwärtig gibt es ständige Beziehungen zwischen China und den beiden anderen Gruppen der Allianz, TNLA und AA, und man hofft, dass diese Initiative zu weiteren Ergebnissen in Richtung eines Waffenstillstands führen wird.

(PA) (Fides 25/1/2025)

 

AMERIKA/CHILE - Erster Nationaler Jugendtag: “Jesus ruft euch, sagt nicht nein”

 

La Serena (Fides) - „Lasst uns alle unsere Herzen öffnen. Ihr, besonders die jungen Leute, öffnet eure Herzen für Jesus. Tut es, habt keine Angst, denn der Herr braucht euch heute, er braucht uns alle heute“. Mit diesen Worten wandte sich der Weihbischof der Erzdiözese La Serena, Henry Joseph Balzán, an die jungen Menschen, die sich zum ersten Nationalen Jugendtag in Chile versammelt hatten. Der Prälat forderte die Jugendlichen auf, darüber nachzudenken, wer die Ausgegrenzten von heute sind, und nach dem Beispiel Jesu zu Instrumenten der Eingliederung und Unterstützung zu werden.

„Der Herr möchte, dass euer Herz bereit ist, den Ausgegrenzten von heute zu helfen, sie aufzusuchen, sie einzubeziehen und ihnen die Hand zu reichen. Jesus hat euch gerufen, er will durch euch wirken. Sagt nicht nein zu ihm“, so Bischof Balzán.

Die Eröffnungsveranstaltung, an der Tausende von Jugendlichen teilnahmen, fand am 22. Januar statt und bildete den Auftakt zu einer fast einwöchigen Reihe von Begegnungen, Dialogen der Hoffnung, Solidaritätsaktionen sowie künstlerischen und kulturellen Veranstaltungen, die bis Sonntag, den 26. Januar, in den Städten La Serena und Coquimbo stattfinden werden.

Die Eröffnungsmesse, der der Weihbischof von La Serena vorstand und bei der rund zwanzig Bischöfe und ebenso viele Priester aus verschiedenen Diözesen konzelebrierten, wurde von musikalischen Darbietungen begleitet. „Die musikalische Begleitung soll den Gottesdienst zu einem Erlebnis machen, das in den Herzen von Tausenden von Jugendlichen aus ganz Chile, die von Arica bis Feuerland zusammenkommen, um gemeinsam den Glauben, die Brüderlichkeit und die Hoffnung zu feiern, eingebrannt bleiben wird“, so die Organisatoren in einer Mitteilung, die Fides vorliegt.

Bischof Balzán, Mitglied der Veranstaltungsausschusses des Jugendtages, betonte in seiner Begrüßungsansprache, dass dieses Ereignis der katholischen Kirche in Chile im Kontext des Beginns des von Papst Franziskus ausgerufenen Jubiläums stattfindet, dessen Motto Teil des Mottos des Jugendtages ist: „Nationaler Jugendtag 2025: Junge Pilger der Hoffnung“.

Nach der Eröffnung am 22. Januar konzentrierten sich die Treffen am 23. Januar auf das Thema „Jesus ist unsere Hoffnung“. Der heutige 24. Januar steht unter dem Motto „Zeugen der Hoffnung“, in Anlehnung an die Solidaritätsmissionen, die die Jugendlichen inmitten der verschiedenen Realitäten der Pfarreigebiete, in denen sie aufgenommen wurden, durchgeführt haben. Der Samstag, der 25., steht unter dem Motto „Ihr seid das Licht auf unserem Weg“, wobei die Jugendlichen zu den letzten Eucharistiefeiern in ihren Pfarrgemeinden zusammenkommen, bevor sie zum Leuchtturm von La Serena ziehen, wo die gemeinsame eucharistische Anbetungsvigil gefeiert wird. Am Sonntag, dem 26. Mai, findet schließlich ein Tag des „Festes und der Danksagung“ statt, der mit einem feierlichen Schlussgottesdienst zu Ende geht.

 

(AP) (Fides 25/1/2025) 


Ständeratskommission unterstützt Friedensforum zum Bergkarabach-Konflikt

Schweiz setzt wichtiges Zeichen der Hoffnung

Sie hoffen auf eine Rückkehr in ihre Heimat Bergkarabach: Vertriebene Mütter mit ihren Kindern. Foto: CSI
Sie hoffen auf eine Rückkehr in ihre Heimat Bergkarabach: Vertriebene Mütter mit ihren Kindern. Foto: CSI

22.01.2025

 

(Zürich-Binz/csi) - Die Aussenpolitische Kommission des Ständerats (APK-S) hat heute die Motion zum Friedensforum für den Bergkarabach-Konflikt angenommen. Angesichts der prekären Situation der über 100'000 vertriebenen Karabach-Armenier wurde die Behandlung der Motion vorgezogen. Nachdem der Nationalrat im Dezember 2024 der Motion mehrheitlich zugestimmt hat, ist dies ein weiteres Signal für die Unterstützung der Flüchtlinge und für die Stabilisierung der Region. Christian Solidarity International Schweiz (CSI) begrüsst diesen wegweisenden Entscheid, der die Position der Schweiz in den internationalen Friedensbemühungen stärkt.

Nach der Annahme durch die APK-S geht die Motion im Frühling in den Ständerat. Bei Annahme wird der Bundesrat beauftragt, zeitnah ein internationales Friedensforum zum Bergkarabach-Konflikt zu organisieren. Dieses soll konkrete Verhandlungen über die Rückkehr der Karabach-Armenier in ihre Heimat ermöglichen.


FIDES-NACHRICHTEN - 24.01.2025

ASIEN/MALAYSIA - Im Heiligen Jahr erscheinen zwei neue Bibelausgaben in der Landessprache

 

Kuching (Agenzia Fides) - Die Christen in der Region Sarawak auf der malaysischen Insel Borneo dürfen sich im gerade begonnenen Heiligen Jahr über die Veröffentlichung von zwei neuen Bibelausgaben in der Landessprache „Bahasa Malaysia“ freuen. Die von der Bibelgesellschaft von Malaysia in Zusammenarbeit mit der ökumenischen Association of Churches in Sarawak herausgegebene Publikation soll das geistliche Leben der Christen im ganzen Land, insbesondere in der Region Borno auf der Insel Malaysia, bereichern.

Bei der Ankündigung der Veröffentlichung auf einer Veranstaltung im Rahmen der Woche des Gebets für die Einheit der Christen am 21. Januar in Kuching sagte Reverend Datuk Danald Jute, Generalsekretär der Association of Churches in Sarawak: „Das Schöne an Bibelübersetzungen ist, dass sie jeden daran erinnern, dass Gott alle Sprachen spricht und versteht. So wird Bahasa Malaysia nicht nur zu unserer Landessprache, sondern auch zu einer heiligen Sprache, durch die Gott zu uns spricht. Christen können diese Bibeln als Hilfsmittel nutzen, um Gott näher zu kommen und seine Botschaft weiterzugeben“.

Den neuen Bibelübersetzungen lägen Jahre des Studiums und des Engagements zugrunde, bekräftigte er. In der Tat sei „das Verständnis der Sprache, Kultur und Theologie entscheidend, um sicherzustellen, dass das Wort Gottes genau wiedergegeben wird“, betonte er. Dank neuer technologischer Errungenschaften und neuer Software, die den Wissenschaftlern geholfen haben, habe man die Arbeit in 13 statt der geschätzten 20 Jahre abschliessen können, „aber die Anstrengungen, die unternommen wurden, sind nach wie vor immens“, betonte er. Dafür bedankten sich alle Anwesenden bei den Übersetzern, Forschern und allen, die die Veröffentlichung möglich gemacht haben. Die Übersetzungen seien „ein Eckpfeiler, um den Glauben der Bahasa Malaysia sprechenden Christen zu stärken und sie darauf vorzubereiten, das Evangelium zu leben und weiterzugeben“, so die Anwesenden.

Die Ausgabe „Alkitab Kudus Malaysia“ ist das Ergebnis eines neuen Übersetzungsarbeit, die 2011 von der Bibelgesellschaft initiiert wurde, um der wachsenden Nachfrage malaiischsprachiger Kirchen nach einer formalen Übersetzung zu entsprechen, die näher an den Originaltexten der Bibel ist. Im Gegensatz zur Ausgabe „Alkitab Berita Baik“ - einer Adaption der Bibel, die einen „dynamischen Äquivalenz“-Ansatz bei der Übersetzung verwendet - folgt die“ Alkitab Kudus Malaysia“ einem „formalen Äquivalenz“-Ansatz, wodurch sie sich ideal für die akademische Forschung, tiefergehende Studien und den Vergleich mit der aramäischen und griechischen Terminologie eignet.

„Das Projekt erforderte akribische sprachliche, theologische und kulturelle Überlegungen, um das zu schaffen, was jetzt als eine vollständig malaysische Bibel gilt. Mit ihrer Fertigstellung ist die „Alkitab Kudus Malaysia“ ein Zeugnis für das Engagement der malaysischen Kirche, das Wort Gottes in seiner ganzen Tiefe zu verstehen“, so die Bibelgesellschaft. „Diese Bibel ist nicht nur eine Übersetzung, sie ist ein Geschenk an die malaysische Kirche. Sie ermöglicht eine tiefere und genauere Beschäftigung mit der Heiligen Schrift für Studium, Gebet und Gottesdienst“, sagte der Generalsekretär der Bibelgesellschaft, Pfarrer Mathew K. Punnoose.

Andererseits ist die „Alkitab Berita Baik Edisi Studi“-Ausgabe ist mit Kommentaren, Verweisen und Erläuterungen ausgestattet, und soll auch Nichtfachleuten, d.h. allen Getauften, ein tieferes Verständnis der Heiligen Schrift ermöglichen. „Diese Bibel füllt eine Lücke, indem sie das Wort Gottes auf verständliche Weise anbietet und jedem das Handwerkszeug gibt, um es noch besser zu verstehen“, heißt es dazu.

(PA) (Fides 23/1/2025)

 

ASIEN/SÜDKOREA - Erzdiözese Seoul hat künftig 1000 Priester: Insgesamt ist ein Rückgang bei den Berufungen zu verzeichnen

 

Seoul (ides) - Mit der Priesterweihe von 26 Diakonen, die am 7. Februar in der Myeongdong-Kathedrale in Seoul stattfindet, wird die Zahl der Priester in der Erzdiözese Seoul von derzeit 974 auf genau eintausend Priester anwachsen, eine Zahl, die auch die Ordensleute einschließt. Die Feier wird unter einem Thema aus der Heiligen Schrift stehen: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2,5). Der Weiheritus wird von Erzbischof Peter Chung Soon-taick geleitet werden und umfasst 25 Diakone aus der Erzdiözese und einen aus dem Seminar „Redemptoris Mater“.

Unter den neuen Priestern ist auch der zweite gehörlose Priester in der koreanischen katholischen Kirche: 18 Jahre nach Pfarrer Park Min-seo wird Diakon Kim Dong-jun speziell in der Gehörlosenseelsorge tätig sein. Zu den Kuriositäten gehören laut der Pressestelle der Erzdiözese Seoul auch zwei neue Priester, die aus derselben Familie stammen wie zwei andere Priester: Die Diakone Ryu Ho-jun und Kim Yong-woo sind die jüngeren Brüder von Pfarrer Ryu Ho-young und Pfarrer Kim Yong-ju, die im Jahr 2023 zu Priestern geweiht werden.

Obwohl die Zahl der Priester in Seoul der 1.000er-Marke erreicht hat, macht sich die koreanische katholische Kirche weiterhin Gedanken über den allgemeinen Rückgang der Berufungen zum Priesteramt, ein Phänomen. Nach Angaben des Dikasteriums für Evangelisierung gab es im Jahr 2013 in den verschiedenen Diözesen der koreanischen Kirche insgesamt 1.264 Priesteramtskandidaten. Zehn Jahre später, im Jahr 2023, waren es 790 Seminaristen, was einem Rückgang von etwa 40 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts entspricht.

Betrachtet man die Zahl der getauften Katholiken, so zeigt die offizielle Statistik der koreanischen Bischofskonferenz (für das Jahr 2023), dass die getauften Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren 1,8 % der koreanischen Bevölkerung ausmachen; in der Altersgruppe der 5-9-Jährigen sind es 3,9 % und im Alter von 10-14 Jahren 5,8 % der koreanischen Gesamtbevölkerung. Vergleicht man diese Zahlen mit der allgemeinen Zahl, die besagt, dass die Katholiken in Korea 11,5 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, wird deutlich, dass die Zahl der Katholiken im Laufe der Generationen abnimmt. Hier kommt auch das Phänomen des allgemeinen demografischen Rückgangs ins Spiel, denn die Geburtenrate in Südkorea gehört zu den niedrigsten der Welt (im Jahr 2023 liegt sie bei 0,72). Unterdessen ist die koreanische Gesellschaft wettbewerbsorientiert, leistungsorientiert und konsumorientiert, so dass junge Menschen immer weniger Zeit für die innere Suche und die transzendente Dimension zu haben scheinen.

(PA) (Fides 23/1/2025)

  

ASIEN/CHINA - Bischof Joseph Joseph Cai Bingrui von der Diözese Xiamen in die Diözese Fuzhou versetzt

 

Von Gianni Valente e Marta Zhao

 

Fuzhou (Fides) – Die Diözese Fuzhou hat einen neuen Bischof: Es ist Joseph Cai Bingrui, der bisherige Bischof der Diözese Xiamen. „Papst Franziskus“, heißt es in den Verlautbarungen Presseamtes des Heiligen Stuhls, „hat am 15. Januar 2025 Joseph Cai Bingrui zum Bischof von Fuzhou ernannt, nachdem er seine Kandidatur im Rahmen des Vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China gebilligt hatte“, und ihn damit von der Diözese Xiamen versetzt. Beide Diözesen befinden sich in der Küstenprovinz Fujian.

Die kanonische Inbesitznahme des neuen Bischofs von Fuzhou fand am heutigen Donnerstag, den 23. Januar in Fuzhou im Rahmen einer offiziellen Zeremonie statt, an der rund 500 Personen, darunter 116 Priester und etwa 50 Ordensfrauen, teilnahmen. Während der Zeremonie, die von Bischof Vincent Zhan Silu von Mindong geleitet wurde, wurde betont, dass die Versetzung mit der Zustimmung des Bischofs von Rom erfolgt. Außerdem wurde das vom so genannten „Kollegium der katholischen chinesischen Bischöfe“ vorbereitete Schreiben zur Annahme der Versetzung verlesen. An der Zeremonie nahmen weitere Bischöfe teil, darunter auch Bischof Wu Yishun von Shaowu (Minbei) und Bischof Joseph Yang Yongqiang von Hangzhou.

In seiner Ansprache verwies Bischof Cai auf seine Liebe zu seinem Heimatland und versprach, alles Notwendige zu tun, um die Versöhnung in der Diözese und die Einheit unter den Priestern zu fördern und dabei auch die Kriterien der Inkulturation und „Sinisierung“ zu beachten. Cai erinnerte daran, dass die Kirche lebt, um das Evangelium zu verbreiten, wobei sie ihre Mission an den lokalen sozialen und politischen Kontext anpasst.

 

 

Der Werdegang des neuen Bischofs

 

Bischof Joseph Cai Bingrui wurde am 15. September 1966 in einer katholischen Familie geboren. Zwischen 1985 und 1992 studierte er Philosophie und Theologie am Sheshan-Seminar in Shanghai. Am 15. August 1992 wurde er zum Priester geweiht.

Im Jahr 1993 wurde er zum Diözesanadministrator der Diözese Xiamen gewählt, die nach dem Tod von Bischof Joseph Jang Ziyu am 8. April 1991 ohne Bischof war.

Joseph Cai hat von Anfang an bewiesen, dass er die Diözese mit pastoraler Weisheit leitet. Am 19. November 2007 wurde er schließlich zum Bischof der Diözese ernannt. Die Weihe zum Bischof von Xiamen fand zweieinhalb Jahre später, am 8. Mai 2010, mit Zustimmung der chinesischen Behörden in der Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz statt.

Die liturgische Feier zur Weihe des neuen, damals 44-jährigen Bischofs wurde von Bischof John Fang Xingyao von Linyi geleitet. Die Liturgie wurde von fünf weiteren Bischöfen konzelebriert, darunter Joseph Cheng Tsai-fa, damals emeritierter Erzbischof von Taipeh, der zusammen mit einer Gruppe von Laien und Priestern eigens aus Taiwan angereist war.

Als Bischof von Xiamen hat Joseph Cai Initiativen gefördert, die darauf abzielen, alle Getauften auf ihrem Weg und bei ihrem Zeugnis zu begleiten, indem er an den Glauben der Apostel als Quelle allen missionarischen Eifers erinnert.

Am 1. Mai 2023 eröffnete Bischof Cai in der Diözese Xiamen das Jahr des Katechismus. Wie Fides berichtete (vgl. Fides 5/5/2023) war allen in der Kathedrale Anwesenden bei der feierlichen Eröffnung eine chinesische Ausgabe des vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger zusammengestellten und von Johannes Paul II. in den 1990er Jahren genehmigt Katechismus der Katholischen Kirche als Willkommensgeschenk überreicht worden. Während des ganzen Jahres haben alle Pfarreien, Priester, Schwestern und Laien intensiv an den Aktivitäten des von der Diözesankommission für Seelsorge und Evangelisierung vorbereiteten Programms teilgenommen. Unter anderem nahmen etwa sechzig Katechisten aus verschiedenen Pfarreien und Schwestern aus verschiedenen Kongregationen an einem Studienkurs im Katholischen Bildungszentrum der Provinz, das dem Marienheiligtums in Changle angschlossen ist, teil. Die Teilnehmer des Kurses, der im Juli 2023 stattfand, vertieften ihr Studium des Katechismus der Katholischen Kirche und tauschten Erfahrungen und Vorschläge aus, wie man allen Getauften helfen kann, die Schönheit der Inhalte der christlichen Lehre auch unter Berücksichtigung der Zeichen der Zeit, des aktuellen sozialen Kontextes und der traditionellen chinesischen Kultur zu vermitteln.

 

Die Diözese Fuzhou

 

Der Weg der Diözese Fuzhou war in den letzten Jahrzehnten auch von Leid und Druckausübung geprägt, was zum Teil zu Spaltungen geführt hat.

Die Diözese von Fuzhou war seit dem 14. April 2023 ohne Bischof, nachdem Bischof Peter Lin Jiashan im Alter von 88 Jahren verstorben war (vgl. Fides 14/4/2023). Lin war während der Kulturrevolution verhaftet und in Arbeitslager gebracht worden und wurde erst 1981 im Alter von 46 Jahren zum Priester geweiht.

Im Jahr 1984 wurde Peter Lin erneut für 10 Jahre seiner Freiheit beraubt. 1997 hatte er die Bischofsweihe von John Yang Shudao, dem damaligen Bischof von Fuzhou, erhalten, der von der Regierung nicht anerkannt wurde.

Im Jahr 1991 war in Fuzhou bereits ein Bischof nach den von der Religionspolitik der Regierung vorgeschriebenen Verfahren geweiht worden: Joseph Zheng Changcheng, der 1912 in einer Zimmermannsfamilie geboren wurde.

Nach dem Tod von Zheng im Jahr 2006 wurden in Fuzhou keine neuen, von der Regierung anerkannten „offiziellen“ Bischöfe ernannt. Am 9. Juni 2020 wurde die Bischofsweihe von Peter Lin Jiashan von den chinesischen politischen Behörden offiziell anerkannt. Vor dem offiziellen Einsetzungsakt hatte Erzbischof Lin sich in einem Brief an die Priester und Ordensfrauen gewandt, in dem er unter anderem mitteilte, dass er die Anerkennung der der Regierung unterstellten Gremien akzeptiert habe, weil er "die Einheit" in der Diözese anstrebe und nach dem Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl von 2018 und den von den vatikanischen Dikasterien 2019 veröffentlichten "pastoralen Leitlinien" die "Bedingungen" für das Voranschreiten auf dem Weg der Versöhnung vollständig erfüllt seien. Lin versicherte, dass der Akt der öffentlichen Formalisierung seines bischöflichen Amtes in vollem Einklang mit dem Glaubensbekenntnis der "einen, heiligen, katholischen und apostolischen" Kirche stehe und forderte alle Getauften auf, "in einem Geist der Einheit und der Gemeinschaft zu leben, den Weg der Versöhnung durch gegenseitige Akzeptanz und Nachsicht zu gehen und Angriffe und Urteile zu vermeiden, die Zwietracht schüren, um in Jesus Christus eins zu sein".

(Fides 23/1/2025)

 

AFRIKA/MOSAMBIK - Diözese Alto Molócuè errichtet und Bischof ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat auf Teilgebieten der Diözesen Gurúè und Quelimane die Diözese Alto Molócuè errichtet und sie der Erzdiözese Nampula als Suffraganbistum unterstellt und Pfarrer Estêvão Ângelo Fernando aus dem Klerus der Diözese Quelimane zum ersten Bischof der Diözesei Alto Molócuè (Mozambik) ernannt.

Bischof Estêvão Ângelo Fernando wurde am 17. Juni 1974 in Inhassunge in der Diözese Quelimane geboren. Nach dem Besuch des Propedeutischen Seminars „Santo Agostinho“ in Quelimane trat er in das Philosophische Seminar „Santo Agostinho“ in Matola und später in das Theologische Seminar „San Pio X“ in Maputo ein, wo den akademischen Grad des Bakkalaureats erwarb. Am 24. Juni 2001 wurde er zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgenden Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Pfarrvikar und Pfarrer von Mocuba (2001-2006); Mitglied der Kommission für Flüchtlinge im südlichen Afrika (2002-2006); Geistlicher Leiter der Apostolischen Bewegung der Xaverianer (2003-2010); Rektor des Propedeutischen Seminars „Santo Agostinho“ in Quelimane (2007-2010); Vorsitzender der Medienkommission von Quelimane (2010-2011); Mitarbeiter in der Pfarrei „Santa Maria Maggiore“ in Cordenons, Diözese Concordia-Pordenone (Italien) (2011-2014); Lizentiat in Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät Triveneto in Padua (2014); Mitarbeiter in der Pfarrei „San Francesco d’Assisi“ in Pordenone, Diözese Concordia-Pordenone (Italien) (2015-2019); Ausbilder am Philosophischen Seminar „Santo Agostinho“ in Matola (2020-2021); Doktorat in Pastoraltheologie an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom. Seit 2022 ist er Ausbilder und Verwalter am „Seminário Filosófico São Carlos Lwanga“ in Nampula.

(EG) (Fides 23/01/2025)

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Statistiken -> httpS://www.fides.org/it/attachments/view/file/Dati_statistici.pdf

 

 

ASIEN/CHINA - Bischof von Fuzhou ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Am heutigen 23. Januar 2025 nimmt Bischof Joseph Cau Bingrui, den Papst Franziskus nach der Billigung der Kandidatur auf der Grundlage des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China am 15. Januar 2025 zum Bischof von Fuzhou (Provinz Fujian, China) ernannt und ihn von der Diözese Xiamen (Provinz Fujian, China) versetzt hatte, sein Bistum in Besitz.

Bischof Joseph Cai Bingrui wurde am 15. September 1966 in einer katholischen Familie geboren. Zwischen 1985 und 1992 studierte er Philosophie und Theologie am Priesterseminar von Sheshan in Shanghai. Am 15. August 1992 wurde er zum Priester geweiht. Im Jahr 1993 wurde er zum Diözesanadministrator der Diözese Xiamen gewählt. Am 19. November 2007 wurde er zum Bischof derselben Diözese ernannt.

 

(EG) (Fides 23/01/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 23.01.2025

VATIKAN/GENERALAUDIENZ - Papst Franziskus: Maria mit dem Namen “Kecharitoméne” ist das Meisterwerk Gottes

 

Vatikanstadt (Fides) – Von Maria, dem „Meisterwerk“ der „Gnade Gottes“, sollte man „beim Hören des Wortes“ lernen. Papst Franziskus setzte bei seiner Generalaudienz in der Aula „Paolo VI“ die Katechese des Heilig-Jahr-Zyklus zum Thema „Jesus Christus, unsere Hoffnung“ fort, wobei er über die Verkündigungsgeschichte des Evangeliums sprach und „das Hören und die Verfügbarkeit“ hervorhob, die Maria gegenüber dem Wort Gottes zeigt. Ein Wort, das „aus der Höhe“ komme und alles verwandele.

Der Evangelist Lukas zeige zu Beginn seines Evangeliums „die Auswirkungen der verwandelnden Kraft des Wortes Gottes“, „das nicht nur die Vorhöfen des Tempels erreicht“, sondern auch „ein Dorf, das in der hebräischen Bibel nie erwähnt wird: Nazareth“, damals „ein kleines Dorf in Galiläa, am Rande Israels, im Grenzgebiet zu den Heiden und deren Einflüssen“.

Hier, so der Papst, bringe der Engel Gabriel, „dessen Namen auf die Kraft Gottes verweist“, „eine Botschaft von völlig unerhörter Form und Inhalt, so sehr dass das Herz Marias erschüttert ist“. Anstelle des klassischen Grußes „Friede sei mit dir“, wende sich Gabriel an die Jungfrau mit der Aufforderung „Freue dich!“. Dies, so betonte der Papst, sei „ein Appell, der in der biblischen Geschichte sehr beliebt ist; die Propheten verwenden ihn, wenn sie das Kommen des Messias ankündigen (vgl. Zeph 3,14; Joel 2,21-23; Sach 9,9)“, es ist „die Einladung zur Freude, die Gott an sein Volk richtet, wenn das Exil endet und der Herr seine lebendige und aktive Gegenwart spürbar werden lässt“.

Der andere Aspekt dieser ungewöhnlichen Begrüßung sei der unbekannte Name, mit dem Gott Maria anruft, „ein Name der Liebe: kecharitoméne, was soviel bedeutet wie ‚erfüllt von göttlicher Gnade‘“, was, so der Bischof von Rom weiter, besage, dass „die Gottes Liebe“ „schon lange im Herzen Mariens wohnte“, so sehr, dass „Gottes Gnade“ „in ihr eine innere Umformung vollzog und sie zu seinem Meisterwerk gemacht“ habe. Der Beiname werde begleitet von der Beruhigung: „Fürchte dich nicht“. Worte, so Papst Franziskus, die Gott an alle richte, denen er wichtige Aufgaben anvertraue, „zu Abraham, Isaak und Moses“.

„Und er sagt es auch zu uns: Fürchte dich nicht, mache weiter. Vater, ich habe Angst davor oder davor… Und was machst du, wenn… Entschuldigen Sie Vater, ich sage Ihnen die Wahrheit, ich gehe zur Hexe und lasse mir die Hände lesen.... Bitte! Gott sagt zu uns, habt keine Angst, das ist schön“, fügte der Papst hinzu.

In der Verkündigung des Engels offenbare sich die Sendung, die Gott, Maria anvertraut habe, die „in ihrem Herzen zahlreiche Bibelstellen widerhallen lässt, die sich auf die königliche und den messianischen Identität des Kindes beziehen, das von ihr geboren werden soll und dass das Kind als die Erfüllung der alten Prophezeiungendargestellt wird“. „Das Wort aus der Höhe ruft Maria dazu auf, die Mutter des lange erwartete Messias aus dem Hause David zu sein“, ein König „der nicht in menschlicher und fleischlicher, sondern in göttlicher und geistlicher Weise König sein wird“, der den Namen „Jesus“ tragen wird, was „Gott rettet“ bedeutet, und alle für immer daran erinnert, dass nicht der Mensch rettet, sondern Gott allein“.

Maria, so der Papst abschließend, „ist erschüttert bis ins Mark“, aber „als intelligente Frau, die in der Lage ist, in den Ereignissen zu lesen, sucht sie zu verstehen, zu erkennen, was ihr widerfährt“, indem sie „nach innen sucht“. Und so „nimmt das Wort in ihrem eigenen Fleisch auf und übernimmt damit die größte Aufgabe, die je einer Frau, einem menschlichen Geschöpf anvertraut wurde…“. „Lasst uns von ihr lernen, unsere Ohren für das göttliche Wort zu öffnen, es aufzunehmen und zu bewahren, damit es unsere Herzen in Tabernakel seiner Gegenwart verwandelt, in gastfreundliche Häuser, wo die Hoffnung wächst“, schließt der Papst seine Katechese.

„Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich in meinem Herzen bei der Bevölkerung von Los Angeles bin, wo das Feuer, das noch anhält, ganze Viertel und Gemeinden zerstört hat", sagte Papst Franziskus in seinen Grußworten zum Ende seiner Generalaudienz. „Möge die Jungfrau von Guadalupe für alle Einwohner Fürsprache einlegen, damit sie Zeugen der Hoffnung sein können, durch die Kraft der Vielfalt und Kreativität, für die sie weltweit bekannt sind", so Papst Franziskus wörtlich.

Schließlich rief der Papst zu Gebeten für Frieden in Kriegs- und Krisenregionen auf und erwähnte in diesem Zusammenhang neben dem Nahen Osten, einmal mehr auch die Ukraine und Myanmar „Gestern habe ich die Pfarrei in Gaza angerufen, das mache ich jeden Tag. Sie haben sich sehr gefreut. 600 Leute sind dort, Mitglieder der Pfarrei und des Kollegs. Sie haben mir gesagt: ,Heute haben wir Linsen mit Huhn gegessen.` Etwas, das sie in diesen Zeiten nicht mehr gewohnt sind...Sie waren sehr froh!", berichtete Papst Franziskus zum Ende seiner Generalaudienz. „Krieg ist eine Niederlage. Und wer profitiert vom Krieg? Die Waffenhersteller“, fügte er hinzu.

(F.B.) (Fides 22/1/2025)

 

EUROPA/POLEN - Sternsinger besuchen Apostolische Nuntiuatur und Präsidentenpalast

 

Warschau (Fides) - Nicht nur Häuser, Straßen und Schulen gehören zu den Orten, die die polnischen Sternsinger in diesem gerade begonnenen Jahr besucht haben, sondern sie wurden auch in der Apostolischen Nuntiatur und im polnischen Präsidentenpalast empfangen. Zwei ganz besondere Begegnungen für die beiden Delegationen, die am 8. bzw. 16. Januar von Erzbischof Filippazzi, dem Apostolischen Nuntius in Polen, und der Gattin des polnischen Präsidenten, Frau Agata Kornhauser-Duda, willkommen geheißen wurden.

Die Aktion der Sternsinger, die in Polen bis zum 2. Februar, dem Fest der Darstellung Jesu im Tempel, andauern wird, findet in allen 42 polnischen Diözesen statt, wo rund 1000 Gruppen unterwegs sind.

Die Demokratische Republik Kongo, das Beispielland der Aktion in diesem Jahr, war bei beiden Besuchen durch afrikanische Lieder und eine kleine Aufführung vertreten, die täglichen Herausforderungen dargestellten, mit denen ihre Altersgenossen in diesem Teil der Welt konfrontiert sind.

Bei beiden Anlässen war eine große Vertretung der Päpstlichen Missionswerke in Polen (POM) anwesend, begleitet von deren Nationaldirektor, Pfarrer Maciej Będziński, und Schwester Monika Juszka (rmi), der nationalen Sekretärin des Kindermissionswerks.

„Ich habe meinen diplomatischen Dienst in Sri Lanka begonnen und dort das Päpstlichen Kindermissionswerk kennengelernt“, sagte der Apostolische Nuntius, Erzbischof Filippazzi, der Sternsingergruppe in der Pfarrei „St. Stanisław Kostka“ in Okuniew, „Der derzeitige Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, war Mitglied der Kindermissionswerke, bevor er Priester, Bischof und Kardinal wurde, und förderte tatkräftig deren Gruppen, von denen es heute sehr viele auf der asiatischen Insel gibt. Diese evangelisierende Kraft der Kinder wird natürlich nicht nur in Asien gebraucht, sondern auf allen Kontinenten und heute vielleicht noch mehr in Europa“.

Der Apostolische Nuntius forderte deshalb die Sternsinger auf, „Evangelisatoren“ zu sein, angefangen in der Familie und in der Schule, und ihr Engagement für Gleichaltrige, die in schwierigen Situationen leben, fortzusetzen.

An dem Besuch im im polnischen Präsidentenpalast nahmen die Sternsinger aus Włocławek, die zur katholischen Jan-Długosz-Schule gehören, teil. Frau Agata Kornhauser-Duda, die Ehefrau des polnischen Präsidenten, berichtete von ihren Erfahrungen bei Besuchen in Missionsländern und betonte, dass dank des Engagements polnischer Kinder viele Gleichaltrige aus diesen Ländern eine Mahlzeit erhalten und zur Schule gehen. Die Kinder stellten der First Lady viele Fragen, die sie gerne beantwortete, während sie die Sternsinger aufforderte, ihr von ihrem Engagement zu berichten. Das Treffen endete mit einem Gebet für die Missionen und für Kinder und Jugendliche in der ganzen Welt, das in der Privatkapelle des Präsidentenpalasts stattfand.

(EG) (Fides 22/01/2025)

 

AFRIKA/DR KONGO - Bischöfe zum interkonfessionellen Gebet für kongolesische Streitkräfte: “Wir beten für alle, auch für die Feinde”

 

Kinshasa (Fides) - „Der Minister schlug vor, am 9. Februar die religiösen Konfessionen zusammenzubringen, um für die kongolesischen Streitkräfte (FARDC) zu beten und eine Kollekte zu ihren Gunsten zu organisieren. Die katholische Kirche hat kein Problem mit dem Gebet, aber sie tut es auf ihre Weise“, sagte der Generalsekretär der Kongolesische Bischofskonferenz (CENCO), Donatien Nshole, am gestrigen 21. Januar, nach einem Treffen mit Constant Mutamba Tungunga, dem Justizminister, bei dem das interkonfessionelle Gebet zugunsten der Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo (FARDC) und der Bevölkerung im Osten des Landes Gegenstand des Gesprächs waren.

Die Initiative, die darauf abzielt, verschiedene religiöse Konfessionen in einem gemeinsamen Gebet für die Wiederherstellung des Friedens im Osten des Landes zusammenzubringen, einer Region, die unter der Gewalt hunderter bewaffneter Gruppen leidet, wurde vom Justizminister Constant Mutamba auf den Weg gebracht. In einer Pressemitteilung vom 20. Januar kündigte der Minister an, dass er sich mit den verschiedenen religiösen Führern in Verbindung gesetzt habe, um am 9. Februar im In- und Ausland Gebetsversammlungen für den Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu veranstalten, bei denen Spenden zugunsten der Streitkräfte und der so genannten regierungsfreundlichen „Wazalendo“-Milizen gesammelt werden sollen.

Auf die Anfrage des Ministers antwortete Monsignore Nshole: „Es ist unsere Aufgabe als Kirche, zu beten. Wir sind uns bewusst, dass die Sicherheitslage und die humanitäre Situation im Osten katastrophal sind. Einige Jahre bevor die Situation sich zuspitzte, konnte ich aus erster Hand erfahren, unter welchen Bedingungen unser Militär in diesen bereits schwierigen Gebieten arbeitet“.

„Die katholische Kirche hat also kein Problem damit, zu beten, aber auf ihre eigene Art und Weise, das heißt, unser Glaube fordert uns auf, noch weiter zu gehen und auch für unsere Feinde zu beten“, fuhr er fort. „Sie bitten uns, für unser Militär zu beten. Wir haben kein Problem damit, für den Frieden zu beten, denn die Soldaten sind Opfer des fehlenden Friedens im Osten des Landes. Aber es sind nicht nur die Soldaten: Wir denken an die vielen Vertriebenen, die Familien, die in den Wäldern leben, die Opfer, die Waisenkinder. Sie alle brauchen das Gebet für den Frieden. Dies wird also eine Gelegenheit sein, unser Gebet für den Frieden zu intensivieren“, betonte der Generalsekretär der Bischofskonferenz.

„Eine weitere Besonderheit, die die katholische Kirche betrifft, ist das Kirchenrecht, zu dessen Einhaltung sich der kongolesische Staat in dem Rahmenabkommen verpflichtet hat. Kanon 1254 legt fest, dass die Spenden für den Gottesdienst, die Seelsorger, das Apostolat und die karitativen Werke bestimmt sind. In diesem Sinne brauchen die Soldaten und ihre Familien natürlich karitative Unterstützung, wie alle anderen auch. Wir werden also Einklang mit unserer Lehre und unserem Glauben der Initiative folgen“.

„Wir beten nicht, um den Krieg zu gewinnen, sondern um den Frieden zu erhalten“, betont der Generalsekretär der Bischofskonferenz abschließend.

(L.M.) (Fides 22/1/2025)

 

ASIEN/HEILIGES LAND - Waffenstillstand in Gaza: Die Waffen ruhen, doch es herrrscht Ungewissheit

 

Von Pater Ibrahim Faltas (ofm)*

 

Jerusalem (Fides) – Es sind nur wenige Tage seit der Ankündigung eines Waffenstillstands vergangen, nur wenige Stunden seit dem Beginn der Waffenruhe. Seit dem Morgen des Sonntags, 19. Januar 2025, schweigen die Waffen in Gaza. Allein die Ankündigung, dass der Krieg für sechs Wochen eingestellt werden könnte, hat die Bewohner von Gaza jubeln lassen. Ich wollte eigentlich schreiben 'hat die Freude explodieren lassen', aber jede Formulierung, die an Krieg erinnert, hat einen traurigen und gewalttätigen Unterton. Und nach der Ankündigung des möglichen Waffenstillstands mischte sich das Gefühl der Freude mit Traurigkeit, wurde die Hoffnung von Trauer überschattet.

 

Diejenigen, die in Gaza überlebt haben, die Vertriebenen, leben (und das ist schon viel!) in einer schwierigen Situation. Sie haben alles verloren, sie haben die Sicherheit ihrer Häuser und ihrer Lieben verloren, sie haben die Normalität des Alltags verloren.

Die Freude über den Waffenstillstand ist auch eine Freude über die geretteten Leben. Aber der Gedanke geht sofort zu den geliebten Menschen, die ihr Leben durch den Krieg verloren haben. Und alles wird noch trauriger, wenn man nicht weiß, wohin man gehen soll, um nach diesen Leichen zu suchen.

 

Ich habe gehört, wie einige Kinder, die sich über den Waffenstillstand freuen, einfache und wesentliche Wünsche äußerten. Ein kleines Mädchen möchte wieder in ihr Zimmer gehen und ihre Sachen im Schrank finden: doch wird sie ihr Zuhause finden oder nur einen Haufen Schutt? Eine Gruppe von Kindern möchte wieder durch die Straßen des Viertels rennen und Fußball spielen, ohne Angst vor Bombenangriffen zu haben. Eine Mutter mit einem kleinen Jungen auf dem Arm ist glücklich, weil sie die erste Nacht verbracht haben, ohne vom Lärm der Bomben und dem von Explosionen erleuchteten Himmel geweckt zu werden. Ein junger Vater von drei Kindern sagte, er habe gespannt auf die Ankündigung des Waffenstillstands gewartet, weil er in den vergangenen 15 Monaten ständig Angst gehabt habe, einen seiner Angehörigen zu verlieren. Einige Universitätsstudenten sprachen verbittert über den Krieg, der ihr Studium und ihre Zukunft unterbrochen hatte, doch gleich darauf entschuldigten sie sich fast beim Gedanken an die vielen Gleichaltrigen, die ihr Leben verloren hatten und weder Gegenwart noch Zukunft haben würden.

 

Die Geschichten über das Leben in Gaza sind Geschichten großen Leids.

 

Durch Vermittlung und Dialog konnte ein erstes Ergebnis erzielt werden. Doch schon nach wenigen Stunden wich die Hoffnung auf den Beginn eines friedlichen Zusammenlebens den Nachrichten über Gewalt aus dem Westjordanland.

Die guten Absichten sind gescheitert und sind der Gewalt und dem Einsatz von Waffen nicht weit von dem Ort gewichen, an dem sie nach 15 Monaten Krieg gerade aufgehört haben.

Ich möchte immer noch denen glauben, die von Frieden sprechen, ich möchte denen vertrauen, die Lösungen versprechen. Aber die jüngsten Ereignisse und Verlautbarungen verheißen nichts Gutes.

 

Ich bete, dass die Politik immer Verantwortung für die Menschen übernimmt und ein echtes Interesse am Gemeinwohl hat. Eine Politik, die den Weg der Gerechtigkeit beschreitet, die Tiefe der Wahrheit hat und den Geschmack des Friedens hat. Eine Politik, die als Instrument des Lebens und des Respekts vor dem Leben agiert. Eine Politik, die nicht nur darauf bedacht ist, Machtpositionen zu besetzen, sondern das Wohlergehen und die Entwicklung der Völker fördert.

 

Papst Franziskus erinnert uns oft daran, dass Gott immer alles verzeiht. Möge Gott auch denen vergeben, die ihre Macht nutzen, um zu töten und nicht, um Leben zu retten.

 

(Fides 22/1/2025)

 

*Vikar der Kustodie im Heiligen Land

 

ASIEN/BANGLADESH - Katholiken wollen in einer heiklen Phase des Übergangs Hoffnung schenken

 

Dhaka (Fides) - „Eine allgemeine Krise ist im Lande zu spüren. Das Land befindet sich einer sehr heiklen Phase des Übergangs. Es gibt Spannung, es gibt Unsicherheit. Wir sind ziemlich besorgt über die allgemeine Situation des Landes. In vielen Bereichen, sowohl im öffentlichen als auch im privaten, herrscht eine Krise. Vor allem auf wirtschaftlicher Ebene gibt es Probleme, die neue Proteste ankündigen“, so Pfarrer Redon Robert Hadima, ein bangladeschischer Priester, Vizerektor des Interdiözesanen Priesterseminars in Dhaka, wo er sich der Ausbildung junger Bangladescher auf dem Weg zum Priestertum widmet, gegenüber Fides. Im Sommer 2024, als die Studentenbewegung zu heftigen Straßenprotesten aufrief, die später zum Sturz und zur Flucht der damaligen Premierministerin Sheikh Hasina führten, erreichte der Protest, auch in gewaltsamer Form, das Gebiet, in dem sich das Seminar befindet. Das Gebäude hatte zwar keine Angriffe oder Schäden zu verzeichnen, doch andere öffentliche und private Einrichtungen wurden ins Visier genommen und beschädigt.

„Das bangladeschische Volk wollte ein neues Kapitel aufschlagen. Man vertraute einer Übergangsregierung, doch nun, nach einigen Monaten, scheint die Lage erneut kritisch zu sein: Die Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Lage. Mehr als 200 Textilfabriken wurden geschlossen, was schwere Auswirkungen auf die Beschäftigung hat. Eine galoppierende Inflation selbst bei den Grundbedarfsgütern, eine rapide Abwertung des bengalischen Taka gegenüber dem US-Dollar, die die Kosten für importierte Waren in die Höhe treibt: alles Phänomene, die die Unzufriedenheit der Bevölkerung schüren. Wenn die Menschen nicht genug zu essen haben und um ihr Überleben kämpfen müssen, führt dies zu einer potenziell explosiven sozialen Situation“, stellt Pfarrer Hadima fest.

Im öffentlichen Sektor ist es das Schulsystem, das darunter leidet: Die umstrittene Entscheidung der Übergangsregierung von Bangladesch, den Inhalt einiger Schulbücher zu ändern und frühere Ausgaben zurückzuziehen, hatte zur Folge, dass Millionen von Schülern im neuen Schuljahr, das im Januar 2025 begann, ohne Bücher und das notwendige Unterrichtsmaterial dastanden. Ziel war es, die Schulbücher umzuschreiben, um die historischen Bezüge zu Scheich Mujibur Rahman, dem Vater der abgesetzten Premierministerin Sheikh Hasina, zu ändern. Mujibur Rahman wurde bisher als derjenige bezeichnet, der im Februar 1971 die Unabhängigkeit Bangladeschs von Pakistan erklärte. In den neuen Büchern wird die Unabhängigkeitserklärung stattdessen Ziaur Rahman, dem ehemaligen Präsidenten und Gründer der Bangladesh Nationalist Party (BNP), zugeschrieben, und Verweise auf Mujibur als „Vater der Nation“ wurden gestrichen. Historikern zufolge gab Ziaur, der damals Major der Armee war, die Erklärung jedoch im Namen von Mujibur ab, der damals von den pakistanischen Behörden inhaftiert worden war.

„Das Fehlen der Bücher in den Klassenzimmern“, erklärt Pfarrer Hadima, “hat zu einer Orientierungslosigkeit in den öffentlichen und privaten Schulen geführt. Es gibt auch ein ziemlich ernstes Phänomen in den höheren Bildungseinrichtungen: den Rücktritt oder den Rauswurf hervorragender Dozenten, die, nur weil sie der Studentenbewegung nicht gefielen, ihre Lehrstühle verlassen haben. Das Niveau der höheren Bildung sinkt dadurch enorm“.

„Was man wahrnimmt“, so der katholische Priester, „ist in gewisser Weise das Ende der ‘Flitterwochen' der Übergangsregierung mit der Bevölkerung, die noch nicht einmal das Datum der Wahlen kennt und die sich sehnlichst politische, wirtschaftliche und soziale Stabilität wünscht. Wir leben in einer heiklen Übergangsphase, in einem prekären Gleichgewicht. Es herrscht ein allgemeines Gefühl der Unzufriedenheit in der Bevölkerung, und heute werden sogar die Anführer der Studentenbewegung heftig kritisiert und als Auslöser dieser instabilen Phase hingestellt. Es besteht die Befürchtung, dass die sozialen Spannungen wieder in Gewalt ausarten könnten“.

„Ein weiteres Problem“, so Pfarrer Hadima, “ist die Reorganisation und das Wiederaufleben radikaler islamistischer Gruppen, die Probleme in der Gesellschaft verursachen könnten, indem sie Praktiken und diskriminierende Handlungen insbesondere gegen religiöse Minderheiten wie Christen und Hindus anschüren“.

Er schließt mit den Worten: „Als katholische Gemeinschaft, die 0,03 % der Bevölkerung ausmacht, sollten wir versuchen, unseren Beitrag zur Stabilität zu leisten, die Gemüter zu beruhigen, die Menschen um Geduld zu bitten und gerade in dieses Jubiläumsjahr im Zeichen der Hoffnung zu leben. Die Hoffnung ist da, sie ist der Herr und sie ist unerschütterlich. Wir verpflichten uns, im Kleinen die Nächstenliebe und die Solidarität mit allen zu fördern, besonders mit den Ärmsten und Schwächsten“.

 

(PA) (Fides 22/1/2024)


„Kirche in Not“ ruft am 1. Februar zum 24-Stunden-Gebet für Myanmar auf

Christin in Myanmar beim Gottesdienst. © Kirche in Not/Magdalena Wolnik
Christin in Myanmar beim Gottesdienst. © Kirche in Not/Magdalena Wolnik

22.01.2025

 

(München/acn) - Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) lädt zu einem Weltgebetstag für den Frieden in Myanmar ein. Dieser wird am Samstag, 1. Februar, stattfinden, dem vierten Jahrestag des Militärputschs in dem südostasiatischen Land. „Kirche in Not“ lädt Wohltäter, Freunde und Projektpartner dazu ein, sich der Gebetsinitiative anzuschließen. Zudem ruft das Hilfswerk dazu auf, den Gebetsauruf in den sozialen Netzwerken zu teilen.

 

„Wir sind tief betroffen von der Situation in Myanmar“, erklärte die Geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“ (ACN), Regina Lynch, am internationalen Sitz des Hilfswerks in Königstein im Taunus. Die Menschen litten unter Bombenangriffen, Hunger, fehlendem Strom und Armut. Priester und Ordensleute seien häufig tagelang unterwegs, um entlegene Gemeinden zu erreichen – oft unter Lebensgefahr. „Trotz allem setzen sie ihre Arbeit fort“, betonte Lynch. „Sie danken für die Unterstützung und bitten uns: ,Bitte betet für uns und unser Volk.’ Genau das wollen wir tun.“

 

 


Waffenruhe in Gaza: Langfristige Unterstützung für Kinder und Familien nötig

Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotograf: Mohammad al Baba
Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotograf: Mohammad al Baba

17.01.2025

 

(München/ots) - Die angekündigte Waffenruhe in Gaza ist nach Angaben der SOS-Kinderdörfer ein Moment der Hoffnung, dem aber unverzüglich Taten folgen müssen. SOS-Lanna Idriss, Vorständin der SOS-Kinderdörfer in Deutschland, sagt: "Es muss sichergestellt sein, dass alle israelischen Geiseln freigelassen und Hilfslieferungen nach Gaza uneingeschränkt zugelassen werden. Das Leid der Bevölkerung ist unermesslich. Es mangelt an Nahrung, Medikamenten, Unterkünften, Kinder sind am Ende ihrer Kräfte!"

 

90 Prozent der Einwohner Gazas sind auf der Flucht, die meisten leben unter katastrophalen Bedingungen in Geflüchtetenlagern. Idriss sagt: "Für viele von ihnen gibt es keine Rückkehr, weil ihre Häuser und ihre Dörfer völlig zerstört sind. Sie werden sehr viel Unterstützung benötigen, um ihr Leben wieder aufzubauen."

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 21.01.2025

VATIKAN - Schulungskurse für neu ernannte Bischöfe: Sammelband mit Vorträgen und Predigten veröffentlicht

 

Vatikanstadt (Fides) - Als wertvolles Instrument für Bischöfe auf der ganzen Welt bei der Leitung ihrer Herde versteht sich die vom Dikasterium für Evangelisierung (Abteilung für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) und dem Dikasterium für die Bischöfe herausgegebene neue Veröffentlichung mit dem Titel „Hirten Christi. Auf dem Weg zu einer synodalen Kirche“.

Der in Zusammenarbeit mit dem Verlag „Libreria Editrice Vaticana“ (LEV) herausgegebene Band fasst in einem einzigen Text die 25 Vorträge und 8 Predigten zusammen, die den Tagen des Studiums, des Gebets und der Reflexion zugrunde lagen, an denen die kürzlich ernannten Bischöfe (fast alle wurden im letzten Jahr geweiht) vom 15. bis 22. September in Rom während der alljährlichen „Schulungskurse für neuernannte Bischöfe“ aus den Zuständigkeitsbereichen dieser beiden kurialen Behörden teilnahmen.

Die Veranstaltung, die fester Bestandteil der Programmplanung der Römischen Kurie ist, wies im vergangenen Jahr eine noch nie dagewesene Besonderheit auf: Zum ersten Mal wurde ein großer Teil der Schulungen in der Päpstlichen Universität Urbaniana sowohl von den Bischöfen, die an dem vom Dikasterium für Evangelisierung (Abteilung für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) organisierten Ausbildungkurs teilnahmen, als auch von denen, die an dem vom Dikasterium für die Bischöfe organisierten ähnlichen Schulungskurs teilnahmen, gemeinsam besucht.

An dem vom Dikasterium für Evangelisierung organisierten Kurs haben 114 Bischöfe teilgenommen, an dem vom Dikasterium für die Bischöfe organisierten Kurs 153, insgesamt also 267. Darunter befanden sich auch 25 Bischöfe des östlichen Ritus (für die das Dikasterium für die Ostkirchen zuständig ist) und 5 neu geweihte Bischöfe, die in der römischen Kurie tätig sind.

Zusätzlich zu den zweitägigen gemeinsamen Sitzungen in der Päpstlichen Universität Urbaniana nahmen die beiden Gruppen von Bischöfen an Vorträgen und Debatten zu spezifischen Themen an zwei verschiedenen Orten teil: Der vom Dikasterium für Evangelisierung organisierte Kurs mit dem Titel „Die bischöfliche Mission in einer synodalen Kirche leben“ fand im Päpstlichen Kolleg St. Peter statt, während der vom Dikasterium für Bischöfe organisierte Kurs im Päpstlichen Kolleg St. Paul abgehalten wurde.

Die Vorträge der Kardinäle, die die verschiedenen Gremien der Römischen Kurie leiten, bis hin zu den Predigten, die während der Gebetszeiten gehalten wurden, sind nun in einem Buch zusammengefasst, das seit einigen Tagen im Buchhandel erhältlich ist und mit einer von den Kardinälen Tagle und Prevost, dem Pro-Präfekten des Dikasteriums für Evangelisierung bzw. dem Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe, verfassten Einleitung beginnt. Den Teilnehmern des Schulungskurses wird der Band von den jeweiligen kurialen Behörden zur Verfügung gestellt.

Die „Schulungsseminare“, die den neu geweihten Bischöfen in den dem Dikasterium für Evangelisierung anvertrauten Kirchsprengel vorbehalten sind, wurden 1994 mit dem Ziel ins Leben gerufen, allen neuen Bischöfen zu Beginn ihrer Amtszeit die Möglichkeit zu geben, sich mit den vielschichtigen Herausforderungen ihres Amtes auseinanderzusetzen und gemeinsame Tage in Rom erleben zu können, die von Dialog und Gebet geprägt sind und die sie mit ihren Brüdern im Bischofsamt aus aller Welt teilen.

(Fides 21/1/2025)

 

AFRIKA/SÜDAFRIKA - Drama um illegale Mine in Stilfontein wirft Licht auf unmenschliche Ausbeutung

 

Johannesburg (Fides) - Mindestens 78 illegale Bergleute sind in der Goldmine Stilfontein in Südafrika ums Leben gekommen, nachdem die Polizei im August 2024 den Eingang zur Mine blockiert hatte, um sie zu zwingen, das Gelände zu verlassen und sich den Behörden zu stellen.

Seit August letzten Jahres, als die südafrikanischen Behörden beschlossen, die Mine zu sperren, um dem weit verbreiteten illegalen Bergbau entgegenzuwirken, der die südafrikanische Wirtschaft nach Angaben des Bergbauministers allein im Jahr 2024 mehr als 3 Milliarden Dollar gekostet hat, sind bisher fast 2.000 illegale Bergleute aus der Mine gekommen.

Diejenigen, die aus der Mine herauskamen, beschrieben eine verheerende Situation. Das Minengelände besteht aus einem vertikalen Stollen, der etwa 2,6 km unter die Erde führt. Als die Polizei den Zugang versperrte, waren die Bergleute ohne Lebensmittel- und Wasservorräte, die von ihren Komplizen in den Schacht hinabgelassen worden waren. Dutzende von Menschen verhungerten; der Gestank ihrer Leichen mischte sich mit dem Geruch der Lebenden, die sich seit Monaten nicht mehr waschen konnten.

Unter denjenigen, die sich der Polizei stellten, befand sich auch der mutmaßliche Anführer der illegalen Bergarbeiter, ein Staatsbürger von Lesotho, bekannt als „Tiger“. Er wurde jedoch nicht in der Sicherheitszelle der Polizeistation angetroffen, in der er inhaftiert war. Eine Flucht, die den Verdacht der Komplizenschaft unter den Polizisten aufkommen lässt.

Die Flucht von „Tiger“ nährt den Verdacht auf ein regelrechtes kriminelles Netzwerk, das seit Jahren auf der Suche nach verbleibenden Vorkommen einige der 6.000 verlassenen, goldreichen Minen des Landes plündert. Es handelt sich dabei um Minebn, die von großen Unternehmen aufgegeben wurden, weil ihre industrielle Ausbeutung nicht mehr rentabel ist.

Der Bischof von Mthatha, Sithembele Anton Sipuka, hatte sich Anfang Januar zu dem Drama in Stilfontein geäußert und in einer Mitteilung erklärt, dass „die Geschichte des illegalen Bergbaus in Silfontein ein zu komplexes Thema ist“. „Es geht um das Wirtschaftssystem, das es den großen Bergbauunternehmen angeblich erlaubt, mit der Art und Weise, wie sie maximale Gewinne erzielen, die Umwelt zu zerstören und das Leben der Menschen im Bergbaugebiet nicht zu verbessern, davonzukommen, während es gleichzeitig die Armen, die versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, unterdrückt“, beklagte er.

„Dazu kommt auch die Frage der Legalität, wenn es um Menschen geht, die illegal ins Land kommen, denn es wird behauptet, dass die meisten illegalen Bergleute Ausländer sind. Dann gibt es noch das Problem der kriminellen Syndikate, die arme Menschen ausnutzen, um riesige Gewinne zu machen. Schließlich gibt es noch das Problem der eingeschlossenen illegalen Bergleute, die sich weigern, die Minen zu verlassen, oder die gezwungen sind, unter Tage zu bleiben“, so der Bischof.

Nach Ansicht des Bischofs von Mthatha konzentriert sich die Aufmerksamkeit der Medien zwar auf die Maßnahmen der Regierung, „aber es wird nicht viel über die Bergbauunternehmen gesagt, die diese Minen unsaniert und für jedermann zugänglich hinterlassen haben“. „Das Gesetz sollte sie zur Rechenschaft ziehen. Außerdem sollte die Möglichkeit der Wiederverwendung der alten Minen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze geprüft werden“, fordert er.

„Die Polizei sollte, während sie sich mit der aktuellen Krise der eingeschlossenen Menschen, die nur Fußsoldaten sind, befasst, die mutmaßliche Organisation, die hinter all dem steckt, untersuchen und vor Gericht stellen“, so Bischof Sipuka abschließend.

(L.M.) (Fides 21/1/2025)

 

ASIEN/INDONESIEN - Priesterweihen zu Beginn des Heiligen Jahres: Historischer Moment für Kamillianer auf der Insel Flores

 

Maumere (Fides) – Das Heilige Jahr 2025 hat den Kamillianern (MI) in Indonesien mit der Weihe von fünf jungen Priestern, die einen neuen historischen Moment für den Krankenpflegeorden darstellt, bereits zu Beginn neue Hoffnung geschenkt.

„Am Sonntag, den 19. Januar 2025, weihte Bischof Ewaldus Sedu, im Seminar der Kamillianer in Maumere auf der Insel Flores fünf neue Priester, womit sich die Zahl unserer einheimischen Priester in dem großen asiatischen Land in nur 15 Jahren seit unserer Ankunft auf 19 erhöht hat“, berichtet Pater Luigi Galvani (MI) ein Pionier der Mission auf der Insel Flores, gegenüber Fides. Die letzten Priesterweihen auf der Insel gehen auf den Juli 2024 zurück. „Zweifellos“, fährt er fort, “sind die Kamillianer, wie Dutzende von Kongregationen von Männern und Frauen, in den letzten zwei Jahrzehnten mit großem Enthusiasmus und dem Wunsch in das Land gekommen, ihren apostolischen Beitrag zur indonesischen katholische Kirche zu leisten, die immer noch einen ermutigenden Moment der Gnade in der Zahl der Priester- und Ordensberufungen erlebt“.

„In Maumere, der bevölkerungsreichsten Stadt der Insel, befindet sich das größte theologische Seminar der katholischen Kirche mit etwa 1.500 Studenten aus fünf Diözesen und verschiedenen Ordensgemeinschaften (vgl. Fides 15/7/2017)“, so der Missionar weiter, „Bischof Sedu hatte in den sechs Jahren seiner Amtszeit das Privileg, 450 neue Priester zu weihen. Unter ihnen sind einige Dutzend, die als Missionare in verschiedene Länder entsandt wurden.“

Der Missionar weist auch darauf hin, dass die Kamillianer in diesem Jubiläumsjahr ein weiteres bedeutendes Ereignis feiern: 450 Jahre seit der Bekehrung ihres Gründers, des heiligen Kamillus von Lellis. „Erobert von der Liebe Christi, änderte er sein Leben radikal und widmete sich ganz dem Dienst an den Kranken und Armen. Sicherlich wird das Beispiel des Gründers den jungen indonesischen Kamillianern mehr Mut, guten Willen und neuen Enthusiasmus schenken um ihre missionarische Präsenz auszuweiten und so den Traum des heiligen Kamillus zu verwirklichen, ‚Zeichen der Hoffnung‘ für immer mehr Kranke und Arme zu werden, die zu lieben und ihnen zu dienen“.

(AP) (Fides 21/1/2025)

 

ASIEN/SÜDKOREA - Missionar: "Koreaner wollen die Errungenschaften der Demokratie schützen“

 

Seoul (Fides) - „In der Bevölkerung herrscht eine allgemeine Unruhe: Nach der Amtsenthebung und der Verhaftung des Präsidenten herrscht ein Gefühl der Ungewissheit und des Wartens auf eine Lösung in einer Angelegenheit, die noch mehrere Monate dauern könnte. Aber eines ist klar: Die Koreaner wollen die Errungenschaften der Demokratie um jeden Preis schützen“, sagt so der Consolata-Missionar, Pater Diego Cazzolato, der seit dreißig Jahren in dem ostasiatischen Land lebt und derzeit in der Gemeinde Dajeon ansässig ist, im mit Fides. Der italienische Missionar erinnert daran, dass „unmittelbar nach der Ausrufung des Kriegsrechts eine allgemeine Mobilisierung in allen koreanischen Städten stattfand“. „Die Menschen, vor allem Erwachsene und ältere Menschen, wurden sofort an die schmerzlichen Ereignisse von 1980 erinnert“, erklärt er.

„Damals“, so erinnert sich Pater Diego, “war die Diktatur von Chun Doo-hwan nach dem Staatsstreich vom Dezember 1979 errichtet worden. Im Frühjahr 1980 nahmen die Demonstrationen von Professoren und Studenten zu, die demokratische Reformen forderten. Die Regierung reagierte darauf mit einem gewaltsamen Vorgehen und verhängte am 17. Mai 1980 landesweit das Kriegsrecht. Am nächsten Tag, dem 18. Mai, kam es zu dem berüchtigten Massaker in Gwangju, wo ein Volksaufstand gegen die Diktatur ausgebrochen war“. „Die Gewalt der südkoreanischen Armee forderte Hunderte von Opfern“, fährt er fort „Es ist ein dunkles Kapitel der nationalen Geschichte. Die Erinnerung an diese Ereignisse hat noch immer Gewicht und ist in diesen jüngsten Ereignissen wieder wach geworden. Die Bevölkerung hat diesen Albtraum noch einmal erlebt und wird alles tun, um zu verhindern, dass er sich wiederholt“.

Nachdem der Oberste Gerichtshof einen Haftbefehl gegen den am 15. Januar inhaftierten Präsidenten Yoon Suk Yeol bestätigt hatte, stürmten unterdessen Anhänger des ehemaligen Präsidenten am Sonntag, den 19. Januar, das Bezirksgericht von Seoul und verwüsteten das Gebäude. Im Zusammenhang mit dem Eingreifen der Polizei wurden 83 Personen verletzt und 87 verhaftet.

Der Überfall sorgte für Unruhe im Land und wurde in der Presse als „eine der größten Herausforderungen für die Justiz in den letzten Jahrzehnten“ bezeichnet, wobei der Schaden auf 600-700 Millionen Won (etwa 500.000 USD) geschätzt wurde. „Terrorakte, die sich gegen einzelne Richter oder Gerichtsverfahren richten, sind nicht nur eine völlige Absage an die Rechtsstaatlichkeit, sondern auch ein Affront gegen alle verfassungsmäßigen Institutionen. Dies ist eine äußerst ernste Angelegenheit“, sagte Cheon Dae-yeop, Leiter des Verwaltungsbüros des Obersten Gerichtshofs.

Der Oberste Richter Cho Hee-dae berief eine Dringlichkeitssitzung mit den Richtern ein, um Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Vorfälle zu erörtern, während eine Untersuchung im Gange ist, um die Verantwortung festzustellen und Anklage gegen die Demonstrierenden zu erheben.

Im Verfahren gegen den ehemaligen Präsidenten Yoon wird erwartet, dass das koreanische Verfassungsgericht bis zum 11. Juni das Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon bestätigt oder aufhebt.

 

(PA) (Fides 21/1/2024)


Gaza: SOS-Kinderdorf Rafah komplett zerstört

 

21.01.2025

 

(München/sos) - Das SOS-Kinderdorf Rafah in Gaza ist komplett zerstört worden. Laut der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer habe man nach Ausrufen der Waffenruhe die erste Gelegenheit genutzt, um sich ein Bild der Lage zu machen. Reem Alreqeb, kommissarische Leiterin der Hilfsorganisation in Rafah, sagt: "Die ehemaligen Wohnhäuser sind dem Erdboden gleich gemacht worden. Wir werden das Dorf komplett neu aufbauen müssen. Es ist zu befürchten, dass die in Gaza verbliebenen Kinder und Mitarbeitenden noch sehr lange in provisorischen Unterkünften leben müssen."

 

Das SOS-Kinderdorf Rafah war im Mai 2024 evakuiert worden, nachdem der Aufenthalt dort für die Kinder immer bedrohlicher geworden war.

Obwohl explizit als humanitäres Zentrum ausgewiesen, waren Bombeneinschläge zeitweise bis auf 200 Meter an das SOS-Kinderdorf herangekommen. Alreqeb hatte damals die schwere Entscheidung getroffen, 33 Kinder sowie Mitarbeitende inmitten des Krieges in die Stadt Khan Younis umzusiedeln. Jetzt sagt sie: "Hätten wir das Dorf nicht verlassen, wären wir wahrscheinlich alle getötet worden. Einmal mehr zeigt sich, dass unschuldige Kinder den höchsten Preis für diesen grausamen Krieg zahlen."

 

Alreqebs große Hoffnung ist nun, dass die Waffenruhe hält und in einen dauerhaften Frieden mündet. Aber auch dann seien die Kinder in Gaza noch lange auf Hilfe angewiesen. Es fehle an allem:

Nahrungsmitteln, Unterkünften, medizinischer Versorgung sowie psychologischer Unterstützung. Alreqeb sagt: "Die gesamte Infrastruktur - Straßen, Wasser- und Stromversorgung, Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen - wurde während des Krieges zerstört. Es wird Jahre dauern, das wiederaufzubauen."

 

Die SOS-Kinderdörfer in Israel und Palästina

 

 

Die SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützen Kinder, Jugendliche und Familien auf allen Seiten von Konflikten. Sie setzen sich weltweit, so auch in Israel und in Gaza, für jedes Kind ein - unabhängig von Staatsangehörigkeit, Hautfarbe, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit. Gerade in krisengeprägten Regionen sind Kinder, vor allem ohne elterliche Fürsorge, akut gefährdet. Aufgrund der langjährigen Erfahrung in Israel und in palästinensischen Gebieten werden die SOS-Kinderdörfer auch in der derzeitigen Situation ihre Arbeit fortführen und sich weiterhin für Kinder und Familien einsetzen.


FIDES-NACHRICHTEN - 20.01.2025

AFRIKA/DR KONGO - Kirchen legen “Sozialen Pakt” für den Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor

 

Kinshasa (Fides) - „Sozialpakt für Frieden und Zusammenleben in der Demokratischen Republik Kongo und in der Region der Großen Seen“. Dies ist der Name des Abkommens, das von der katholischen Bischofskonferenz des Kongo (Conférence Épiscopale Nationale du Congo, CENCO) und der Kirche Christi im Kongo (Église du Christ au Congo, ECC), dem Zusammenschluss von 64 protestantischen und evangelikalen Konfessionen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC), unterzeichnet wurde. Die Initiative zielt darauf ab, den Frieden in den umkämpften Ostprovinzen des Landes wiederherzustellen, die seit mehr als 30 Jahren von Chaos und Gewalt beherrscht werden, da Hunderte von bewaffneten Gruppen, oft mit ausländischer Unterstützung, dort ihr Unwesen treiben (vgl. Fides 17/1/2023).

Die Initiative wurde auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kinshasa von, den Generalsekretären der CENCO bzw. der ECC, Monsignore Donatien Nshole und Reverend Eric Nsenga, vorgestellt, die ihre Hoffnung zum Ausdruck brachten, dass 2025 „das Jahr des Friedens“ werden möge.

 

Der Sozialpakt inspiriert sich am „Bumuntu“-Konzept. Dabei sollten afrikanische Werte und Traditionen priorisiert werden, die sich Strategien einer gewaltfreien Konfliktlösung bedienen. Die „Bumuntu“-Kultur fördert durch ihren integrativen Charakter den sozialen Zusammenhalt.

Der Sozialpakt basiert auf den folgenden fünf Grundprinzipien: Wiederherstellung der sozialen und spirituellen Werte; Lösung von Konflikten durch Dialogs und gewaltfreie Beseitigung der Ursachen; Anerkennung der Vielfalt zur Stärkung der Einheit und des gesamten afrikanischen Kontinents; Überzeugung der politischen Führer, bewaffnete Konflikte zu beenden, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen zu begrenzen; Ermutigung zu aufrichtiger internationaler Unterstützung für Gerechtigkeit, Frieden und ökologische Nachhaltigkeit.

Zur Umsetzung des Sozialpakts werden CENCO und ECC thematische Kommissionen für Frieden und sozialen Zusammenhalt bilden, die eine nationale Charta für Frieden und Harmonie formulieren werden. Schließlich soll eine „Internationale Konferenz für Frieden, gemeinsame Entwicklung und Koexistenz in der Region der Großen Seen“ einberufen werden.

(L.M.) (Fides 20/1/2025)

 

AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Nach Erdbeben in Afar e Oromia: Tausende Familien evakuiert

 

Addis Abeba (Fides) - „Einige Bewohner der Bezirke Awash und Dulecha zögern weiterhin, die Gebiete zu verlassen, insbesondere die Viehzüchter, die um ihr Vieh und ihr Eigentum besorgt sind“, heißt es in der Mitteilung des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), die sich auf eine Reihe von Erdbeben bezieht, die sich seit letzter Woche in Teilen von Afar und Oromia ereignet haben.

„In den letzten Wochen wurden in Äthiopien mehrere vom Great Rift Valley ausgehende Erdbeben registriert, die hauptsächlich die Region Afar und den Bezirk Awash Fentale betrafen. Auch in Amhara und Oromia bis hin zur Hauptstadt Addis Abeba waren Erdbeben zu spüren“, so die italienische Botschaft in Addis Abeba in einer Erklärung vom 17. Januar.

„Das Zögern, die betroffenen Ortschaften zu verlassen, rührt daher, dass die Evakuierungsorte keine geeigneten Bedingungen für den Lebensunterhalt der Hirten bieten. Die Behörden erwägen über die Einsatzleitung (Incident Command Post, ICP) „Zwangsumsiedlungen für die Hochrisikogebiete“, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. OCHA berichtete unterdessen, dass in der vergangenen Woche insgesammt 18 Erdbeben im Zusammenhang rund um den Vulkan Fentale registriert wurden.“

Es wurden bereits mehr als 80.000 Menschen aus Gebieten evakuiert, in denen es immer wieder zu Beben, Erdrutschen und Ascheauswurf kommt. OCHA erklärte weiter, dass „viele Evakuierte in offenen Räumen mit behelfsmäßigen Unterkünften wie Plastikplanendächern oder schlecht konstruierten traditionellen kuppelförmigen Strukturen leben, die sie tagsüber sengender Hitze sowie kalten Nächten und starkem Wind aussetzen“. Die Agentur warnte, dass „das Fehlen angemessener Unterkünfte die Gefährdung insbesondere von Frauen, Mädchen und Kindern erhöht“.

„Die Umsiedlung von fast 400.000 Tieren hat die Lebensgrundlage der Hirten zerstört, da in den Evakuierungsgebieten kein geeignetes Land für die Haltung der Tiere zur Verfügung steht“, heißt es in dem Bericht. In einem früheren Bericht erklärte die UN-Agentur, dass 6.780 Familien unter den aus Afar, wo die meisten Vertriebenen leben, evakuierten Menschen Nahrungsmittelhilfe erhalten haben. Insgesamt 2.250 Familien sind jedoch weiterhin ohne jegliche Unterstützung.

(AP) (Fides 20/01/2025)

 

ASIEN/PAKISTAN - Gebetswoche für die Einheit der Christen: Wallfahrt zum Grab von Akash Bashir

 

Lahore (Fides) - Der junge Katholik Akash Bashir, für den die Diözese Lahore den Seligsprechungsprozess auf den Weg gebracht hat, ist eine Figur, die Christen aller Konfessionen vereint. Nicht nur: Mit seiner Geste, sein Leben für das Wohl seines Nächsten zu opfern, um unschuldige Menschen zu schützen, die in der St. John's Church in Lahore beteten, ist er auch ein Symbol der Freundschaft, das über die Grenzen der Kirche hinausgeht und zu einer Brücke für den interreligiösen Dialog mit den muslimischen Gläubigen wird. All dies wurde am 18. Januar dieses Jahres konkret zum Ausdruck gebracht, als zu Beginn der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen eine Gruppe pakistanischer Christen verschiedener Konfessionen zum Grab von Akash Bashir pilgerte, um dort an einem gemeinsamen Moment des ökumenischen Gebets teilzunehmen und das Leben und das Schicksal der Christen in Pakistan der Fürsprache des jungen Mannes anzuvertrauen, den alle bereits als „Märtyrer“ bezeichnen.

An dem Treffen nahmen Pater Lazar Aslam (OFMCap) und der protestantische Pfarrer Samuel Ashan Khokhar teil, der vor der Wallfahrt auch Pater Nobal Lal (SDB), den Oberen der Salesianer Don Boscos in Pakistan, getroffen hatte.

Prarrer Khokhar berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit dem tragischen Vorfall in Youhanabad am 15. März 2015, als der Mut des jungen Katholiken, sich dem Selbstmordattentäter entgegenzustellen, vielen Menschen das Leben rettete. Der Pastor war am Ort des Anschlags und ergriff sofort Maßnahmen, unter anderem zur Sicherung des Geländes und zur Versorgung der Verletzten. Pfarrer Khokhar organisierte den Transport der Verletzten und Verstorbenen in das Allgemeine Krankenhaus und später in das Jinnah-Krankenhaus in Lahore. „Ich war dafür zuständig, die Leichen in Empfang zu nehmen, sie in die Leichenhalle zu bringen und eine Liste derjenigen zu erstellen, die auf tragische Weise ihr Leben verloren hatten. Ich erinnere mich besonders daran, wie ich den Namen von Akash Bashir auf einen der Leichensäcke schrieb“, berichtet er gegenüber Fides. „Es war ein bewegender Moment, als ich das Gesicht des Jungen sah. Obwohl er leblos war, beeindruckte mich seine Schönheit: das Lächeln und die Gelassenheit, die von Akashs Gesicht ausgingen, berührten mich tief. Er strahlte eine leuchtende Präsenz aus, die an die frühen christlichen Märtyrer erinnerte“, erinnert er sich.

Nach dem Anschlag war Pfarrer Khokhar, der selbst Opfer ständiger Einschüchterungen war, gezwungen, Pakistan für einige Zeit zu verlassen und äußerte nun den Wunsch, das Grab von Akash Bashir zu besuchen.

Bei dem ökumenischen Treffen auf dem Friedhof in Lahore war ein weiterer protestantischer Pastor, I.B. Rocky, zusammen mit den jungen Mitgliedern seiner Gemeinde anwesend, der sagte: „Akash vermittelt uns eine starke Botschaft, nämlich die, im Glauben standhaft zu bleiben. Es liegt an jedem von uns, unsere Gemeinschaft zu lieben und zu schützen, indem wir dem Beispiel von Akash folgen, der sein Leben für Gott, seine Kirche und die Menschen geopfert hat“. Der protestantische Pfarrer zitierte die Stelle aus der Offenbarung des Johannes, wo es heißt: „Sei treu bis in den Tod; dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben“ (Offb 2,10), und ermutigte die Gläubigen, den Glauben zum Fels ihres Lebens zu machen.

Anschließend besuchten die Teilnehmer die katholische Kirche „St. John's“ in Youhanabad, einem Stadtteil von Lahore, dem Ort, an dem Akash Bashir zu Tode kam. „Das Vermächtnis von Akash Bashir ist zu einem kraftvollen Symbol der interreligiösen Einheit und Gemeinschaft geworden: Seine Gestalt zieht Menschen verschiedener Konfessionen und sogar Nicht-Christen an, die sein Grab besuchen und dort beten“, so Pater Lazar Aslam gegenüber Fides. „Es war eine zutiefst spirituelle Erfahrung, die ein tiefes Gefühl der Einheit schuf, indem wir uns gegenseitig als Kinder Gottes und als gemeinsame Menschen anerkannten. Durch sein Opfer inspiriert Akash Bashir die pakistanischen Gläubigen weiterhin zur Solidarität, zum Schutz ihres Glaubens und zur Verkörperung der Werte der Liebe, des Friedens und des Dialogs mit allen Menschen im täglichen Leben“, so der Ordensmann abschließend.

(PA) (Fides 20/1/2025)

 

ASIEN/CHINA - Neuen Diözese Lüliang: Wer ist Bischof Anton Ji Weizhong?

 

Von Gianni Valente

 

Lüliang (Fides) - Die katholische Kirche in der Volksrepublik China hat einen neuen Bischof: Er heißt Anton Ji Weizhong, ist 51 Jahre alt und der elfte Bischof, der auf dem chinesischen Festland auf der Grundlage des zwischen der Regierung in Peking und dem Heiligen Stuhl geltenden vorläufigen Abkommens über die Ernennung neuer chinesischer Bischöfe geweiht wurde.

Ji Weizhong empfing heute Morgen (20. Januar 2025) die Weihe als Bischof der Diözese Lüliang, einem neuen Kirchsprengel, der von Papst Franziskus als Suffraganbistum des Bischofssitzes von Taiyuan in der nordchinesischen Provinz Shanxi errichtet wurde. Papst Franziskus hatte Pfarrer Anton Ji am 28. Oktober 2024 zum Bischof von Lüliang ernannt, wie das Presseamt des Vatikans heute mitteilte.

Die Weiheliturgie für den neuen Bischof wurde in der Herz-Jesu-Kathedrale in Fenyang gefeiert, die heute zur Präfektur Lüliang gehört. Hauptzelebrant der Bischofsweihe war Bischof Paul Meng Ningyou von Taiyuan. Die konzelebrierenden Bischöfe waren Bischof Peter Liu Genzhu von Hongdong/Linfen, Bischof Paul Ma Cunguo von Shuozhou und Bischof Peter Ding Lingbin von Changzhi. An der Feier nahmen 130 Priester aus der Provinz Shanxi und anderen Teilen Chinas sowie Ordensschwestern, Seminaristen und Laien, insgesamt 450 Personen, teil.

 

 

Wer ist der neue Bischof?

 

Anton Ji Weizhong wurde am 3. August 1973 im chinesischen Kreis Wenshui geboren, der heute zur neu errichteten Diözese Lüliang gehört. Als drittes von drei Kindern sagte er in einem kurzen Schreiben über seine Berufung zum Priester, dass er im katholischen Glauben aufgewachsen sei, vor allem durch das tägliche Zeugnis seiner Mutter.

Der neue Bischof studierte von 1995 bis 2001 Theologie am Nationalen Priesterseminar in Peking und wurde am 14. Oktober 2001 zum Priester geweiht und in die Diözese Fenyang inkardiniert. Anschließend absolvierte er ein Sprachstudium an der Universität Xi'an.

Im Februar 2005 kam Pfarrer Anton Ji nach Deutschland und begann sein Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Augustin der Steyler Missionare (Gesellschaft des Göttlichen Wortes, SVD) unter der geistlichen Leitung des Steyler-Missionars Anton Weber. Im März 2010 schloss er sein Studium mit einer Dissertation über das Modell einer chinesischen Lokalkirche ab. Am 30. Juni 2010 hatte er dazu an derselben Universität einen Vortrag bei einer Veranstaltung zum Thema „Die Kirche Chinas auf dem Weg zur finanziellen Selbstängkeit?“ gehalten. An der vom China-Zentrums der Steyler Missionare in Sankt Augustin organisierten Veranstaltung nahm als Redner auch Dr. Wolf Kantelhardt in seiner Eigenschaft als Verantwortlicher des katholischen Hilfswerks Misereor für Projekte in China teil.

Tornato nella diocesi di Fenyang, padre Ji ha svolto le funzioni di vice-parroco, Responsabile del Centro pastorale diocesano e Vicario Generale. Nello scritto già citato, Anton Ji ha ricordato il lavoro svolto per aprire nuovi pozzi nei villaggi della provincia di Shanxi e l’opera pastorale volta a favorire processi di riconciliazione nella comunità ecclesiale locale.

Zurück in der Diözese Fenyang war Ji als Vikar, Leiter des diözesanen Pastoralzentrums und Generalvikar tätig. In dem oben erwähnten Vortrag erinnerte Pater Ji an die Arbeit zur Eröffnung neuer Brunnen in Dörfern in der Provinz Shanxi und an die pastorale Arbeit zur Förderung von Versöhnungsprozessen in den lokalen Gemeinden.

 

Die Errichtung der neuen Diözese Lüliang

 

Der Ernennung und Weihe des neuen Bischofs gingen zwei päpstliche Bestimmungen voraus, die die Gestaltung der kirchlichen Bezirke auf dem chinesischen Festland betreffen. Am 28. Oktober hat Papst Franziskus im Hinblick auf die Bischofsernennung von Antonio Ji zunächst die Diözese Fenyang aufgehoben (die im April 1946 von Papst Pius XII. errichtet wurde und seit dem 2. Januar 2023, dem Tod des 96-jährigen Bischofs John Huo Cheng, vakant ist) und gleichzeitig die neue Diözese Lüliang errichtet und sie der pastoralen Leitung von Ji Waizhong anvertraut, der am selben Tag zum Bischof von Lüliang ernannt wurde.

Die Aufhebung der Diözese Fenyang und die gleichzeitige Errichtung der Diözese Lüliang sind Teil der Maßnahmen zur Anpassung der chinesischen katholischen Diözesen an die gegenwärtige Realität Chinas, in deren Rahmen die aus den Jahrzehnten vor der Ausrufung der Volksrepublik China stammende Unterteilung der kirchlichen Bezirke zumindest teilweise geändert und angepasst wird. In dem fraglichen Gebiet hat die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte das soziale und demografische Profil des Gebiets verändert, was auch zu Veränderungen in der zivilen und administrativen Struktur geführt hat. Lüliang hat im Verhältnis zum Umland an Bedeutung gewonnen: 1971 wurde es zur Präfektur und 2004 zur bezirksfreien Stadt ernannt. Und die Tendenz, dass die kirchlichen Bezirke mit der der politisch-administrativen Gliederung übereinstimmt, scheint eine Konstante bei den Entscheidungen des Heiligen Stuhls und der Ortskirchen zu sein.

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass bereits das Konzil der Kirche von China, das 1924 in Schanghai tagte, in einer seiner Empfehlungen an den Heiligen Stuhl die Forderung nach einer neuen Unterteilung der kirchlichen Regionen und Bezirke geäußert hatte, um sie - soweit möglich - an die Unterteilung der zivilen Provinzen in China zu jener Zeit anzupassen.

Im Kommuniqué des Heiligen Stuhls zur Nachricht über die Auflösung der Diözese Fenyang und die Errichtung der Diözese Lüliang wird betont, dass diese Maßnahmen von Papst Franziskus angeordnet wurden „in dem Wunsch, die Seelsorge an der Herde des Herrn zu fördern und wirksamer für ihr geistliches Wohl zu sorgen“. Im Kommuniqué des Heiligen Stuhls heißt es, dass die Diözese Lüliang Suffragan von Taiyuan ist, dass der Bischofssitz „in der Kathedralkirche des Heiligsten Herzens Jesu in Fenyang“ verbleibt. Aufgezählt werden alle Bezirke, städtischen Gebiete und Territorien, die der neuen Diözese unterstellt sind, um zu betonen, dass „das Territorium der Diözese Lüliang dem der Hauptstadt Lüliang entspricht, mit einer Gesamtfläche von 21. 000 Quadratkilometern und einer Gesamtbevölkerung von 3.346.500 Einwohnern, davon etwa 20.000 Katholiken, die von 51 Priestern und 26 Ordensschwestern betreut werden“.

In den Jahren seit der Unterzeichnung des vorläufigen Abkommens zwischen Peking und dem Heiligen Stuhl über die Ernennung chinesischer Bischöfe (22.9.2018) gab es bis heute elf neue katholische Bischofsweihen in Festlandchina. Im gleichen Zeitraum haben auch acht sogenannte „nicht-offizielle“ Bischöfe um die öffentliche Anerkennung ihrer Rolle durch die politischen Behörden in Peking gebeten und diese auch erhalten (einer von ihnen, Elder Peter Lin Jiashan, Bischof von Fuzhou, ist inzwischen im April 2023 verstorben). Die Zahl der unbesetzten chinesischen Diözesen nimmt also allmählich ab.

(Fides 20/1/2025)

 

ASIEN/CHINA - Aufhebung der Diözese Fenyang und Errrichtung der Diözese Lüliang

 

Vatikanstadt (Fides) - In dem Wunsch, die Seelsorge an der Herde des Herrn zu fördern und sich wirksamer um ihr geistliches Wohl zu kümmern, hat Papst Franziskus am 28. Oktober 2024 beschlossen, die Diözese Fenyang die am 11. April 1946 von Papst Pius XII. errichtet worden war, auf dem chinesischen Festland aufzuheben und gleichzeitig die neue Diözese Lüliang, Suffragan von Taiyuan, Provinz Shanxi, zu errichten, deren Bischofssitz sich in der Kathedralkirche des Heiligsten Herzens Jesu in Fenyang, Stadt Lüliang, befindet. Die kirchlichen Grenzen der neuen Diözese werden folgende Gebiete umfassen: den Bezirk Lishi, die Kreise Wenshui, Jiaocheng, Xingxian, Linxian, Liulin, Shilou, Lanxian, Fangshan, Zhongyang, Jiaokou und die Stadtkreise Xiaoyi und Fenyang. Stattdessen werden die Kreise Kelan und Jingle in die Erzdiözese Taiyuan eingegliedert, während die Kreise Pingyao und Jiexiu in die Diözese Yuci eingegliedert werden. Auf diese Weise entspricht das Gebiet der Diözese Lüliang dem der Hauptstadt Lüliang mit einer Gesamtfläche von 21.000 km2 und einer Gesamtbevölkerung von 3.346.500 Einwohnern, von denen etwa 20.000 Katholiken sind, die von 51 Priestern und 26 Nonnen betreut werden.

(EG) (Fides 20/01/2025)

 

ASIEN/CHINA - Bischof von Lüliang geweiht

 

Vatikanstadt (Fides) – Am heutigen 20. Januar 2025 wurde Pfarrer Antonio Ji Weizhong zum Bischof geweiht, der von Papst Franziksus am 28. Oktober 2024 auf der Grundlage des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volkrepublik China zum Bischof von Lüliang (Provinz Shanxi, China) ernannt worden war.

Bischof Anton Ji Weizhong wurde am 3. August 1973 in Wenshui (Shanxi) geboren. Er studierte Theologie am Nationalen Priesterseminar in Peking und wurde am 14. Oktober 2001 zum Priester geweiht und in die Diözese Fenyang inkardiniert. Anschließend absolvierte er ein Sprachstudium an der Universität Xi'an und erwarb ein Lizentiat in Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD in Sankt Augustin (Deutschland). In Fenyang war er als Pfarrvikar, als Leiter des diözesanen Pastoralzentrums und als Generalvikar tätig.

 

(EG) (Fides 20/01/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 19.01.2025

Das Jubiläum 2025: Ein Volk, das im Licht der Hoffnung durch die Welt geht

 

Von Stefano Lodigiani

 

Rom (Fides) - Was oder vielmehr wen suchte die lange Prozession von Menschen, die am Abend des 29. Dezember in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom und der ganzen Kirche auf den Straßen und Plätzen der Städte und Diözesen der Welt einem Kreuz, einem Buch und ihrem Pfarrer folgten? An einem Sonntag in der Weihnachtszeit, an dem die Familien normalerweise mit Verwandten und Freunden zusammenkommen, kamen viele aus ihren Häusern, um sich auf den Weg zu machen, vielleicht trotz der Strenge des Winters und der einbrechenden Dunkelheit, um eine besondere Zeit zu beginnen, die einen uralten Namen trägt: das Heilige Jahr.

Unter ihnen waren Jung und Alt, Familien, Bruderschaften, kirchliche Bewegungen, Kinder auf den Schultern ihrer Eltern und ältere Menschen in Rollstühlen, Menschen mit unsicheren Schritten, die sich gegenseitig stützten, alle waren sie versammelt und verstanden die Bedeutung des Augenblicks, den sie erlebten.

In gewisser Weise erinnerten sie an „das Volk, das in der Finsternis wandelt“, das auf „das große Licht“ wartet, das der Prophet Jesaja beschreibt. Aber hier wurde die Dunkelheit durch die brennenden Kerzen erhellt, die jeder bei sich trug, das Licht des auferstandenen Christus, das uns durch die Taufe vermittelt wurde, und durch die Weggefährten, die mit ihnen gingen: die Schar der Heiligen, Seligen und Märtyrer, die durch den Gesang der Litanei angerufen wurden.

Die irdische Kirche hat, wie in den wichtigsten und heikelsten Abschnitten ihrer Geschichte, die Fürsprache der himmlischen Kirche angerufen, um den einzigen Weg zu gehen, der zur Begegnung mit dem Vater durch den Sohn führt: Er ist die einzige Tür, um zum Vater zu gelangen.

Man wird nie erfahren, welches Zeichen diese Glaubensbekundung einer Kirche, die aus sakralen Gebäuden auf die Straßen der Welt tritt, hinterlassen hat. Unter den Menschen, die in den Geschäften einkauften oder sich in den Cafés drängten, als die Prozession vorbeizog, kamen einige heraus und andere gingen weiter ihren Beschäftigungen nach. Vielleicht fragten sich einige, was all diese Menschen hinter einem Kreuz zu suchen hatten, das sich in seiner Nacktheit durch die weihnachtliche Beleuchtung der Straßen und Geschäfte bewegte.

Die Antwort kam, als der Bischof am Ende der Prozession an der Tür der Kathedrale den gekreuzigten Christus hochhob und verkündete: „Gegrüßet seist du, Kreuz Christi, unsere einzige Hoffnung. Du bist unsere Hoffnung, wir werden in Ewigkeit nicht zugrunde gehen“.

Die beeindruckende Beteiligung von Priestern, Seminaristen, Ordensleuten, zivilen und militärischen Autoritäten und vor allem die große Zahl von Gläubigen, die die Straßen, Plätze und Kathedralen der Diözesen in aller Welt füllten, hat sogar einige Bischöfe in Erstaunen versetzt.

Angesichts statistischer und soziologischer Erhebungen, die ausgehend von den Ländern des „alten Kontinents“ Europa das Ende des Katholizismus verkünden, finden viele in Christus, der am Kreuz gestorben und auferstanden ist, in seinem Wort, das uns durch die Evangelien verkündet wird, und in der kirchlichen „Gemeinschaft der Getauften“, die sich um ihren Bischof schart, die Hoffnung, die andere nicht geben können.

Die Hoffnung ist die Hauptbotschaft des Jubiläums 2025, wie Papst Franziskus in der Verkündigungsbulle „Spes non confundit“, „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ (Röm 5,5) schrieb. Möge das Licht der christlichen Hoffnung jeden Menschen erreichen, als eine Botschaft der Liebe Gottes, die sich an alle richtet! Und möge die Kirche in allen Teilen der Welt eine treue Zeugin dieser Botschaft sein!“ (SNC 6)

Aus historischen Dokumenten geht hervor, dass Anfang des 13. Jahrhunderts viele Pilger nach Rom kamen, um die Vergebung der Sünden zu erlangen. Papst Bonifatius VIII., beeindruckt von ihrem Glauben, erließ am 22. Februar 1300 die Bulle, mit der er das Heilige Jahr ausrief. Das erste Jubiläum in der Geschichte der Kirche entstand aus einem spontanen Impuls des Volkes Gottes, das vom Heiligen Geist bewegt wurde.

Auch das 25. Ordentliche Weltjubiläum wurde im Zeichen eines Gottesvolkes eröffnet, das auf die Straße ging und der Stimme desselben Geistes folgte, der die Kirche seit zweitausend Jahren beseelt. „Es ist nämlich der Heilige Geist, der mit seiner beständigen Gegenwart in der pilgernden Kirche das Licht der Hoffnung in den Gläubigen verbreitet. Er lässt es brennen wie eine Fackel, die nie erlischt, um unserem Leben Halt und Kraft zu geben. Tatsächlich täuscht die christliche Hoffnung nicht und sie enttäuscht nicht, denn sie gründet sich auf die Gewissheit, dass nichts und niemand uns jemals von der göttlichen Liebe trennen kann… (SNC 3).

 

(Fides 18/1/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 18.01.2025

AFRIKA/SÜDSUDAN - Massaker an südsudanesischen Zivilisten in Wad Madani führen zu Spannungen zwischen Juba und Kharthum

 

Juba (Fides) – In Juba, der Hauptstadt des Südsudan, kam es am gestrigen 16. Januar zu Unruhen, wobei Demonstranten auf die Straße gingen, um gegen die Tötung von Südsudanesen im benachbarten Sudan zu protestieren.

Einige nutzten das Chaos, um Geschäfte sudanesischer Bürger zu plündern und die sudanesische Botschaft anzugreifen, wobei ein Diplomat verletzt wurde. Die Polizei gab Schüsse in die Luft ab, um die Menge zu zerstreuen.

Die Nachricht von der Tötung von Zivilisten, darunter auch südsudanesische Staatsangehörige, nach der Einnahme von Wad Madani im Sudan durch die sudanesischen Streitkräfte (Sudan Armed Forces, SAF) sorgte für Aufregung. Wad Madani, die Hauptstadt des sudanesischen Bundesstaates Jazira (wichtigster Getreideproduzent des Landes), wurde am 11. Januar von der Armee zurückerobert, nachdem die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) die Stadt im Dezember 2023 eingenommen hatten. Die Wut der Südsudanesen wurde durch Videos angeheizt, die im Internet kursieren und Gräueltaten des SAF-Militärs an Südsudanesen und Westsudanesen zeigen.

Das südsudanesische Außenministerium hat unterdessen den sudanesischen Botschafter einbestellt, um gegen den „Verlust des Lebens unschuldiger Bürger“ zu protestieren.

Die Regierung in Khartum erklärte, man habe eine Untersuchungskommission zu den Massakern in Wad Madani eingesetzt. Nach Angaben des sudanesischen Botschafters in Juba wurden die Menschenrechtsverletzungen nicht von den regulären Streitkräften, sondern von Soldaten einer mit der Armee zusammenarbeitenden Miliz begangen. Ein SAF-Sprecher räumt ein, dass es „Verstöße durch Einzelpersonen“ gegeben habe.

Zum Zeitpunkt der Eroberung durch die Rapid Support Forces (RSF) im Dezember 2023 galt das südlich der Hauptstadt Khartum gelegene Wad Madani als relativ sicheres Gebiet, so dass Tausende von Menschen (darunter auch südsudanesische Staatsbürger), die vor den Kämpfen in anderen Gebieten des Sudan geflohen waren, dort Zuflucht gefunden hatten und danach mehr als ein Jahr lang in der Stadt gefangen waren. Die Rückeroberung der Stadt durch die SAF war ein wichtiger Schritt im sudanesischen Konflikt, der von anhaltenden Menschenrechtsverletzungen durch alle Konfliktparteien vor Ort geprägt ist. Die US-Regierung verhängte sowohl gegen den SAF-Befehlshaber Mohammad Hamdan Dagalo Mousa als auch gegen den SAF-Anführer General Abdel Fattah Al-Burhan Sanktionen wegen Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Ebenfalls sanktioniert wurde Ahmad Abdalla, ein sudanesisch-ukrainischer Staatsbürger und Mitarbeiter des Defense Industries System (DIS), früher bekannt als Military Industrial Corporation (MIC), sowie von „Portex Trade Limited“, einem von Abdalla kontrollierten Unternehmen mit Sitz in Hongkong, wegen Verstoßes gegen das UN-Waffenembargo gegen sudanesische Gruppierungen.

(L.M.) (Fides 17/1/2025)

 

ASIEN/HEILIGES LAND - Pfarrer der katholischen Gemeinde begrüßt Waffenruhe in Gaza: „Folgen des Krieges werden schrecklich sein“

 

Gaza (Fides) - „Die Nachricht vom Waffenstillstand hat Freude ausgelöst. Jetzt warten wir alle auf den Sonntag, an dem der Waffenstillstand beginnen könnte. Auch wenn wir hier in Gaza wissen, dass es ein schwieriger Weg sein wird“, so der Pfarrer der lateinisch-katholischen Pfarrei der Heiligen Familie, Pater Gabriel Romanelli, zu der Ankündigung des Abkommens zwischen Israel und der Hamas, das unter den Gemeindemitgliedern und im gesamten Gazastreifen als „frischer Wind und Hoffnungsschimmer“ begrüßt wurde. Gleichzeitig bestätigt der argentinische Missionar, der dem Institut des Fleischgewordenen Wortes angehört, gegenüber Fides, dass es „auch gestern und heute noch Dutzende von Toten und Hunderte von Verletzten gab“. Es gebe „immer noch Tod, Zerstörung und Angst“, die weiterhin in den Alltag prägen.

Seit der Ankündigung des Abkommens am vergangenen Mittwoch wurden bei israelischen Angriffen im Gazastreifen mehr als hundert Menschen getötet.

Das von Katar und den Vereinigten Staaten angekündigte Abkommen sieht eine erste Phase von sechs Wochen vor, in der 33 im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln im Austausch gegen Hunderte von in israelischen Gefängnissen inhaftierten Palästinensern freigelassen werden sollen. In dieser ersten Phase sollen die Weichen für einen endgültigen Frieden gestellt werden.

Die endgültige Unterzeichnung des Abkommens durch Israel ist noch ausgesetzt, bis die Beschlüsse des Sicherheitskabinetts und der Regierungsgipfel, die heute begonnen haben, vorliegen. Mindestens zwei Minister haben damit gedroht, die Mehrheit der Regierung zu verlassen, falls die „Waffenruhe“ in Gaza akzeptiert wird. Einigen israelischen Medien zufolge wird die israelische Regierung ihre endgültige Position erst am Samstagabend klarstellen.

Unterdessen bleibt die lateinische Pfarrei eine Oase und ein Zufluchtsort inmitten der anhaltenden kollektiven Not der Menschen in Gaza: „Jeden Tag“, erzählt Pater Romanelli, „verbringen wir drei oder vier Stunden in der Kirche mit Gebeten: Laudes, Rosenkranz, Vesper, Messe. Es gibt eine Bibelgruppe, die den Brief des Apostels Jakobus liest, und es gibt weiterhin Treffen mit Jugendlichen und Erwachsenen. Und mit der Hilfe der gesamten Kirche, insbesondere des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem und des Malteserordens, spenden wir Tausenden von Zivilisten Trost. Familien, die nichts zu essen haben“. Wenn der Waffenstillstand beginnt, fügt Pater Gabriel hinzu, „können wir anfangen, über die Folgen des Krieges nachzudenken. Die werden schrecklich sein. Mit Gottes Hilfe werden wir versuchen, weiterhin so viel Gutes zu tun, wie wir können“.

(GV) (Fides 17/1/2025)

 

ASIEN/INDONESIEN - Massive Militärpräsenz in Westpapua: Indigene Einwohner sind “Fremde im eigenen Land”

 

Jayapura (Fides) - Die plötzliche Besetzung von Waldgebieten und Dörfern indigener Völker durch den massiven Einsatz von Militäreinheiten in der indonesischen Region Papua wird zu einer Konstante, die das Leben einer ganzen Region mit ihrem menschlichen und natürlichen Erbe prägt. So erging es den Bewohnern von fünf Dörfern im Bezirk Oksop (im Zentrum Papuas im Gebiet der Diözese Jayapura), die Ende November wegen der Stationierung von Militäreinheiten in andere Gebiete, wie den benachbarten Bezirk Oksibil, flohen. „Die Anwesenheit des Militärs im Bezirk Oksop hat in der Gemeinde Angst und Unsicherheit ausgelöst. Verschiedene Aktionen des Militärs, wie das Aufstellen von Posten in Kirchen und die Nutzung öffentlicher Einrichtungen ohne Erlaubnis, haben die Situation weiter verschlimmert“, sagt er Pater Alexandro Rangga (OFM), Direktor der Kommission „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ in Papua. Nach Angaben der Kommission der Franziskaner wurden 300 Menschen in andere Dörfer vertrieben, während viele sich in den Wäldern verstecken.

„Das Grundproblem in Papua ist die Art und Weise, wie die indonesische Zentralregierung nationale Projekte mit einem militärischen Ansatz verfolgt. Darüber hinaus bringt die massive Präsenz des Militärs auch Aktivitäten mit sich, die vom Militär selbst gefördert werden, mit Interessenkonflikten und Operationen am Rande der Legalität“, stellt der Franziskaner fest.

Wie eine offizielle Mitteilung der Diözese Jayapura bestätigt, „ist die Sicherheitslage im Bezirk Oksop nach wie vor ungünstig“. In der Tat „zögern die Flüchtlinge, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren, weil sie Angst haben“. Die Anwesenheit von immer mehr Truppen – allein zwischen dem 13. und 15. Januar 2025 wurden drei Truppen entsandt - habe die Spannungen noch verstärkt. „Die vertriebenen Menschen haben traumatische Erfahrungen gemacht, als sie ihre Häuser verlassen mussten“, berichtet der Franziskaner.

Als Reaktion auf diese Notsituation fordern die Kirche von Jayapura und die Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung die Regierung auf, „die Streitkräfte aus dem Bezirk Oksop abzuziehen und einen Raum für den Dialog zu öffnen, um eine friedliche Lösung zu finden“ und in der Zwischenzeit „den Flüchtlingen angemessene humanitäre Hilfe zu leisten“. Der Weg des Dialogs, so der Franziskaner, „ist der einzige Weg, die Gewalt zu beenden und einen nachhaltigen Frieden in Papua zu schaffen“.

Bei der Beurteilung der Gesamtsituation stellt Pater Rannga fest, dass „sich die Lage in den letzten Jahren verschlechtert hat“. „Obwohl die indonesische Regierung auf verbaler Ebene von einem „Sicherheits“-Ansatz zu einem Ansatz übergegangen ist, der von „Wohlfahrt“ spricht, werden in Wirklichkeit immer noch Soldaten eingesetzt, um Programme jeglicher Art vor Ort durchzuführen“, erklärt er, „Das ist besorgniserregend, denn die Menschen haben bereits eine lange und traumatische Erfahrung mit dem Militär gemacht. Insgesamt gibt es in Papua zwischen 60.000 und 100.000 Binnenvertriebene, vor allem aus Maybrat, Kiwirok und Intan Jaya“.

Darüber hinaus habe die indonesische Regierung „seit 2020 in West-Papua Lebensmittelplantagen angelegt (oft für Palmölplantagen, Anm. d. Red.), ohne die Zustimmung der indigenen Völker einzuholen, die sich um ihr Land betrogen fühlen: Sie nutzen die lokalen Behörden oder die Armee, um sich das Land gewaltsam anzueignen, und diese Vorgehensweise führt zu Zusammenstößen und Unzufriedenheit“, erklärt er weiter.

„Als Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung haben wir den UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (Committee on economic, social and cultural rights, CESCR) auf diese Probleme aufmerksam gemacht: den angestammten Besitz von Land, die Ungleichheiten zwischen indigenen Papuas und Migranten, den Zugang zu Gesundheits- und Bildungseinrichtungen“, so der Ordensmann.

Die Spannungen in dem Gebiet gehen auf das umstrittene Referendum von 1969 zurück, durch das Papua in die Republik Indonesien eingegliedert wurde, was eine lange Periode fortschreitender Verarmung und Marginalisierung der einheimischen Papuas einleitete. Der Aufstieg separatistischer bewaffneter Gruppen (wie der „West Papuan National Liberation Army“, TPN-PB, dem bewaffneten Flügel der „Papua Liberation Movement“) löste einen schwelenden Konflikt aus, der Tausende von Menschen zur Flucht veranlasste und das Leben in einer Region, die ohnehin schon durch Unterentwicklung gekennzeichnet ist, weiter erschwerte. Darüber hinaus kommen die Projekte zur Ausbeutung der enormen natürlichen Reichtümer Papuas (Palmöl, Kupfer, Gold, Holz, Erdgas) nicht der indigenen Bevölkerung zugute, die stattdessen die negativen Auswirkungen wie die Zerstörung von Land, die Verseuchung von Wasserquellen und die daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme zu tragen hat.

In der Zwischenzeit hat das von Jakarta geförderte interne Migrationsprogramm („Transmigrasi“) die demografische Zusammensetzung Papuas verändert, was den sozioökonomischen Status der indigenen Papuas schwächt und ihre Beschäftigungsmöglichkeiten einschränkt. Die Einheimischen beschweren sich, dass sie „zu Fremden in ihrem eigenen Land geworden sind“.

(PA) (Fides 17/1/2024)

 

AMERIKA/ARGENTINIEN - Diözesanmission in San Roque: “Gott führt alles zum Guten”

 

San Roque (Fides) - Mehr als 70 Missionare, darunter ganze Familien, nehmen im Bistum San Roque der Presidencia Roque Sáenz Peña an der Diözesanmission 2025 teil, die im Nationlpark „El Impenetrable“ in der argentinischen Provinz Chaco stattfindet. Der Nationalpark verdankt seinen Namen der zerklüfteten Natur, die ihn schwer zugänglich macht, und vor allem dem Mangel an Wasser.

In diesem Jahr besuchen die Missionare fünf Missionstationen in dem Gebiet. „Es scheint immer schwierig, alles zu organisieren, um diese Orte zu erreichen und sich dann wieder von den Bewohnern verabschieden zu müssen. Aber wenn wir ankommen, stellen wir fest, dass Gott alles zum Guten führt“, so die Missionare in einer Verlautbarung. „Wir sind traurig, dass wir uns von den Familien verabschieden müssen, die wir kennengelernt haben und mit denen wir in diesen Tagen viele Momente gemeinsam erlebt haben. Wir würden gerne länger bleiben, aber wir wissen, dass alles ein Ende hat. Das gehört zu den Erfahrungen des Missionarseins“.

Die Diözesanmission im Nationalpark „El Impenetrable“ wurde vor mehr als 30 Jahren mit dem Ziel gegründet, Familien zu besuchen, die aufgrund der geografischen Entfernung zu den entlegensten Gebieten der Diözese San Roque gehören. Priester können in einigen Orten in diesem riesigen Naturschutzgebiet im Norden der Diözese nur zwei- oder dreimal im Jahr die Sakramente spenden, und es gibt nur wenige Katecheten, die die Gemeinden betreuen.

(AP) (Fides 17/1/2025)

 

AMERIKA/VENEZUELA - Bischöfe wollen sich im Heiligen Jahr für “das Land, die Person, die Wahrheit, die Gerechtigkeit, den Rechtsstaat, die Freiheit und den Frieden" einsetzen

 

Caracas (Fides) - Venezuela befindet sich weiterhin in einer der schlimmsten wirtschaftlichen und sozialen Krisen der Geschichte. Derzeit leben 82% der Venezolaner in Armut und 53% in extremer Armut. Nach Angaben des Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen haben in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts 7,7 Millionen Venezolaner das Land aufgrund von Armut, Ungleichheit und politischer Unterdrückung verlassen, bei einer Gesamtbevölkerung von 28 Millionen.

In diesem dramatischen Kontext appellieren die Bischöfe Woche nach dem Amtsantritt von Präsident Nicolas Maduro an alle mit der Bitte, „das Gemeinwohl über Partikular- oder Parteiinteressen zu stellen, der Versuchung zu widerstehen, angesichts der nationalen Ereignisse und der Verfolgung aus politischen Gründen gleichgültig zu bleiben“, damit „jeder von uns nach seinen Fähigkeiten und seiner Verantwortung dazu beiträgt, Antworten auf die schwierige Situation zu geben, die wir heute erleben“. Die Bischöfe wollen sich im Heiligen Jahr für “das Land, die Person, die Wahrheit, die Gerechtigkeit, den Rechtsstaat die Freiheit und den Frieden“ einsetzen.

Zu Beginn dieses Heiligen Jahres haben die Bischöfe ihre Verpflichtung bekräftigt, „das venezolanische Volk in seinen Freuden und Leiden zu begleiten und durch tägliches evangelisierendes Handeln dazu beizutragen, dass in diesem Land die Achtung der Menschenwürde gewährleistet wird“.

Dreizehn Länder der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) haben unterdessen die Amtseinführung Maduros als Präsident Venezuelas wegen fehlender demokratischer Legitimation abgelehnt. Der venezolanische Präsident, der seit 2013 an der Macht ist und für weitere sechs Jahre im Amt ist, trat sein Amt am 10. Januar 2025 an.

 

(AP) (Fides 17/1/2025)


FIDES-NACHRICHTEN - 17.01.2025

VATIKAN - Im Gedenken an den seligen Paolo Manna: “Aus sich selbst herausgehen“ und Christus folgen

 

Vatikanstadt (Fides) – Er war Missionar in Burma (Myanmar), Generaloberer des Päpstlichen Instituts für Auslandsmissionen (PIME) und Gründer der heutigen Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker. Dies sind die wichtigsten biographischen Daten des seligen Paolo Manna, dessen Fest am heutigen Donnerstag, dem 16. Januar, an seinem 152. Geburtstag (16/01/1872) gefeiert wird.

Der im süditalienischen Avellino geborene Pater Manna ging nach Abschluss seines Studiums und seiner Priesterweihe in Mailand im Jahr 1894 im Alter von nur 22 Jahren nach Birma (dem heutigen Myanmar), wo er unter dem Stamm der Ghekkú „die Saat“ des Evangeliums ausstreute. In den 12 Jahren seiner Missionstätigkeit kehrte er aus ernsten gesundheitlichen Gründen (er litt an Tuberkulose) dreimal nach Italien zurück; 1907 hielt er sich zu seinem großen Bedauern zum letzten Mal dort auf, bevor er endgültig nach Italien zurückkehrte. Er hatte von der Mission unter den Nichtchristen geträumt und musste seinen Zustand und seine eignen Grenzen demütig annehmen und sein ganzes Leben dem Werk der Erlösung anvertrauen, durch das Christus selbst auf geheimnisvolle Weise im Leben der Menschen und der Völker wirkt.

Dieser Aspekt seiner Existenz und Erfahrung wird am kommenden Sonntag, den 19. Januar, im Mittelpunkt eines missionarischen Gebets und der Reflexion stehen, das von der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker (PUM), einem der vier Päpstlichen Missionswerke, in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Zentrum für missionarische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit (Centro Internazionale di Animazione Missionaria, CIAM) und dem Päpstlichen „Collegio Urbano“ organisiert wird. Um 18.30 Uhr die feierliche Sonntagsvesper gelesen, gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Pater Manna und sein Aufbruch als Missionar der Hoffnung Christi“.

„Im Leben und Denken des seligen Paolo Manna zeigt sich das Herausgehen aus sich selbst in der Fügsamkeit, die Eingebungen des Herrn anzunehmen, sowohl in der missionarischen Berufung, als er als junger Priester nach Burma ging und dort arbeitete, als auch in der Annahme der neuen Eingebungen des Herrn, sein missionarisches Engagement in seinem Heimatland fortzusetzen, als seine Gesundheit es ihm nicht mehr erlaubte, seiner ursprünglichen Berufung zu folgen“, so Pater Dinh Anh Nhue Nguyen (OFMConv), Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker . Pater Anh Nhue unterstreicht „die Demut, mit der der selige Pater Manna in jedem Augenblick seines Lebens und in jeder Situation auf den Willen des Herrn hörte, ihn annahm und in die Tat umsetzte. Wie der heilige Johannes Paul II. sagte, ist Paul Manna ein leuchtendes Beispiel für apostolische Kühnheit. Angetrieben von glühender Liebe zu Christus, gründete er ein neues Werk [d.h. die Missionsvereinigung],indem er auf bislang unbekannte Möglichkeiten und neue kühne Horizonte der Mission hinwies (vgl. Ansprache an die Teilnehmer der Vollversammlung der Päpstlichen Missionswerke, 11. Mai 2001)“

Die Redner des Runden Tisches sind Pfarrer Armando Nugnes, Rektor des Päpstlichen „Collegio Urbano“, Pfarrer Alessandro Brandi, Mitarbeiter des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werks und Direktor des CIAM, und Pater Anh Nhue selbst, der erklärt: „Der Runde Tisch soll in erster Linie ein Gespräch zwischen all jenen sein, die an der Initiative teilnehmen werden, vor allem, weil das gewählte Thema eine Gelegenheit für alle ist, insbesondere für die Seminaristen des Päpstlichen „Collegio Urbano“, das Thema ihres laufenden Ausbildungsjahres ‚Zur Hoffnung berufen‘ zu vertiefen: Aus sich herausgehen, um glaubwürdige Missionare zu sein im Licht der Lebenserfahrung und des Denkens des seligen Manna“.

Schließlich soll der Abend der missionarischen Reflexion und des Gebets die konkreten Initiativen der laufenden missionarischen Ausbildung bereichern, die von der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker in Zusammenarbeit mit dem CIAM für Priester, Ordensleute und Gläubige aus der ganzen Welt sowie für die Pilger, die während des Heiligen Jahres in dem von Papst Paul VI. nach dem seligen Paolo Manna benannten Zentrum für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit wohnen werden auf den Weg gebracht wurden.

(EG) (Fides 16/01/2024)

 

AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Weihnachten in der Apostolischen Präfektur Robe: “Den Leib Christi in den Verletzlichsten erkennen”

 

Robe (Fides) - „Die Weihnachtszeit hier in Äthiopien endet mit dem Timkat-Fest, dem äthiopisch-orthodoxen Fest der Taufe des Herrn, die in der Theologie und kirchlichen Praxis der orthodoxen Kirche eine viel größere Bedeutung hat als das eigentliche Weihnachtsfest, im Gegensatz zu unserer katholischen Tradition“, dies berichtet Pater Emanuele Ciccia von der Missionsgemeinschaft Villaregia aus der Apostolischen Präfektur Robe zum Ende der Weihnachtszeit.

„Im Dreiklang der Feste der Offenbarung des Wortes von Weihnachten, Epiphanie und Taufe legt das letztere zweifellos mehr Gewicht auf die Göttlichkeit“, fährt Pater Emanuele fort, “während für uns Katholiken der Schwerpunkt auf der Menschwerdung Christi liegt, daher die Armut der Krippe, die Einfachheit der Nacht von Bethlehem, die Demut der Krippe“. „In der Weihnachtsnacht stand der Apostolische Präfekt, Pater Angelo Antolini, der Messe vor und öffnete die Heilige Pforte der Kirche von Robe, unserer Kathedrale in der kleinen, in der Minderheit lebenden Präfektur“, berichtet er.

„Wir haben Weihnachten so erlebt, wie Papst Franziskus sagen würde: 'Indem wir den Leib des armen Christus berühren'. Obwohl Weihnachten am 7. Januar gefeiert wurde, waren wir in der Woche vom 24. und 25. Dezember 2024, in der die katholische Welt die Geburt Jesu feierte, in der East Bale Zone, rund sieben bis acht Stunden von Robe entfernt und arbeiteten mit dem Frauen- und Kinderbüro einiger Provinzen in der East Bale Zone zusammen, um das Bewusstsein für traditionelle Praktiken zu schärfen, die für Frauen schädlich sind, darunter weibliche Genitalverstümmelung und frühe Heirat: Das ist Evangelisierung für uns! Was die Würde der menschlichen Person verletzt, ist für uns ein privilegierter Raum für die Verkündigung des Evangeliums ... und es geht uns an!“

„Das war für uns Weihnachten“, schließt der Missionar, “um den Herrn Jesus und seinen Leib in den verletzlichsten Menschen zu erkennen... die katholische Gemeinschaft muss im Rahmen der Evangelisierung die unantastbare Würde des Menschen bekräftigen“.

(AP) (Fides 16/1/2025)

 

AFRIKA/D. R. KONGO - Ituri: Mindestens 600 Milizionäre legen Waffen nieder

 

Kinshasa (Fides) - Mindestens 600 Milizionäre haben ihre Waffen niedergelegt und sich dem Programm zur Entwaffnung, Demobilisierung, gemeinschaftlichen Wiedereingliederung und Stabilisierung (Programme de Désarmement , Démobilisation, Rélevement Communautaire et Stabilisation, P-DDRCS) der kongolesischen Regierung angeschlossen. Die Übergabe fand am gestrigen 15. Januar in Mabanga im Gebiet Djugu in der Provinz Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo statt.

Die Milizionäre gehören der Selbstverteidigungsgruppe Zaire (auch bekannt als „Jeunesse/Zaïre") an, die nach eigner Aussage das Volk der Hema vertritt, das sich seit Jahren im Konflikt mit dem Volk der Lundu befindet, das seinerseits der CODECO (Cooperative for the Development of Congo, vgl. Fides 25/9/2024) verteidigt wird.

Über 200 zivile Ausrüstungen wurden von der DDR-S-Abteilung der MONUSCO (UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo) im Rahmen des Programms zur Entwaffung und Demobilisierung (P-DDRCS) gespendet.

Der Selbstauslieferung dieser Milizgruppe aus Zaire wurde bei einem Treffen vom 8. Mai bis 2. Juni 2023 in Aru auf den Weg gebracht, das zur Unterzeichnung einer ersten Absichtserklärung durch zunächst nur vier bewaffnete Gruppen führte, die jedoch nach und nach auf weitere Gruppen ausgedehnt wurde.

Das Gebiet Djugu steht im Mittelpunkt von Auseinandersetzungen zwischen lokalen und regionalen bewaffneten Gruppen um die Kontrolle über seine Ressourcen, einschließlich der Goldminen. Die derzeitige Gewalt in dem Gebiet brach im Dezember 2017 aus, nachdem die verschiedenen ethnischen Gruppen jahrelang relativ friedlich zusammengelebt hatten.

(L.M.) (Fides 16/1/2025)

 

AFRIKA/KENIA - Bischofskoadjutor für die Diözese Meru ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Pfarrer und Rector des “Consolata Shrine” in der Erzdiözese Nairobi, P. Jackson Murugara, I.M.C., zum Bischofskoadjutor für die die Diözese Meru (Kenia) ernannt.

Bischof Jackson Murugara, I.M.C., wurde am 7. April 1970 in Kamanyaki (Tharaka-Nithi County, Diözese Meru) geboren. Nachdem er in das Institut der Consolata-Missionare eingetreten war, schloss er seine Studien in Philosophie am „Consolata Institute of Philosophy“ in Nairobi und in Theologie am „Missionary Institute“ in London ab. Am 18. November 2000 legte er seine ewigen Gelübde ab am 15. August 2001 wurde er in der Diözese Meru zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Vikar in Kagaene und Mujwa, in der Diözese Meru (2001-2002); Vikar in Chiga, in der Erzdiözese Kisumu (2002-2003); Ausbilder der Postulanten am Consolata-Seminar in Nairobi (2003-2009); Lizentiat in Spiritueller Theologie am Päpstlichen Institut für Spiritualität „Teresianum“ in Rom (2011); Direktor der Pastoralzentren „Bethany House“ und „Charity Home“, in der Diözese Muranga (2011-2018). Seit 2018 ist er Pfarrer und Rektor des „Consolata Shrine“ in der Erzdiözese Nairobi.

(EG) (Fides 16/01/2025)

 

ASIEN/CHINA - Heiliges Jahr und Rückblick auf 420 Jahre Geschichte: Die von Matteo Ricci gegründete Kirche feiert ihr „Gnadenjahr”

 

Peking (Fides) - Getragen vom Licht des Glaubens, das vor 420 Jahren von dem Jesuitenmissionar Matteo Ricci entzündet wurde, haben die Gemeindemitglieder der Pekinger Kirche der Unbefleckten Empfängnis eine Zeit begonnen, die für ihre Gemeinde ein echtes „Gnadenjahr“ darstellt. Eine besondere Zeit, in der die Feiern und Initiativen im Zusammenhang mit dem „Jubiläum der Hoffnung“ 2025 mit denen verbunden sind, die für den 420jährigen Gründungsjubiläum der Kirche geplant sind, das mit der Figur von Pater Matteo Ricci in Zusammenhang steht.

Dieser besondere Weg der Gemeinde der Kirche der Unbefleckten begann am Dienstag, dem 14. Januar, mit einer feierlichen Eucharistiefeier. An diesem Tag feiert die Diözese Peking den „Tag der Heiligen“ und gedenkt insbesondere der Gestalten des seligen Odorico da Pordenone (1286-1331), des seligen Zhou Wenmo (Märtyrer in Korea im Jahr 1795) und des ehrwürdigen Matteo Ricci, wie die Diözese in einem Leitfaden mit dem Titel „Pilger der Hoffnung und Erbauer des Friedens“ vorschlägt.

In seiner Predigt ging deshalb auch Pfarrer Peter Zhao Jianmin auf die drei Persönlichkeiten ein, die das Leben der Diözese geprägt haben. „Pater Ricci“, so der Priester, “reiste viel, um die Flamme des Glaubens in dieses Land zu bringen. Seine Weisheit, sein Mut und seine Hingabe haben uns alle tief berührt. .... Auch der selige Odorico da Pordenone und der selige Jakob Zhou Wenmo haben mit ihrem Zeugnis unseren Glauben und unseren Wunsch, das Evangelium zu verkünden neu entfacht“.

Der Gemeindepfarrer, Pfarrer Zhang Hongbo, eröffnete offiziell die Feierlichkeiten zum 420. Gründungsjubiläum der Kirche, die durch eine Reihe von Initiativen und Veranstaltungen geprägt sein werden. Alle Teilnehmer an der Eucharistiefeier erhielten als Geschenk einen Band über das Leben von Matteo Ricci und einen Leitfaden für ein fruchtbares Glaubensleben im Rahmen des Jubiläums der Hoffnung.

Die Initiative, ein Jahr zu veranstalten, das dem Jubiläum der Kirchengründung gewidmet ist, zielt darauf ab, die Geschichte der Pfarrei bekannt zu machen, so dass die Gemeindemitglieder Impulse für geistiges Wachstum aus der Rückverfolgung der Ereignisse, der Wechselfälle und der Entfaltung der Gnadengaben und guten Werke finden können, die den Weg dieser Kirchengemeinde im Laufe ihrer 420-jährigen Geschichte geprägt haben.

Die Eröffnung des „Jubiläums der Hoffnung“ fand in der Diözese Peking am Samstag, dem 28. Dezember, statt. Alle Priester, Ordensleute und eine Vielzahl von Laien der Diözese Peking hatten sich auf dem Vorplatz der Kathedrale versammelt, die dem Heiligen Erlöser geweiht ist, wo Bischof Joseph Li Shan und dessen Koadjutor, Bischof Matthew Zhen Xuebin, dem feierlichen Gottesdienst zum Beginn des Jubiläumsjahres in der Hauptstadt der Volksrepublik China vorstanden. Alle lauschten schweigend der öffentlichen Verlesung großer Auszüge aus der päpstlichen Bulle zur Verkündung des Jubiläums „Spes non confundit“. Anschließend zogen alle in einer Prozession durch die Heilige Pforte und sangen das „Gebet der Heiligen“.

Darüber hinaus hat die Kirche von Peking im Einklang mit den Anweisungen der päpstlichen Bulle „Spes non confundit“ und dem „Schreiben des Heiligen Vaters, mit dem er einen Gedenktag für lokale Heilige einführt“ , das der Bischof von Rom am 9. November (am Fest des Weihetags der Lateranbasilika) unterzeichnet hat, Vorschläge zum Thema „Pilger der Hoffnung und Friedensstifter“ veröffentlicht.

(NZ) (Fides 16/1/2025)

 

ASIEN/INDIEN - Das Heilige Jahr in den Teeanbaugebieten in den Hügeln Westbengalens

 

Darjeeling (Fides) - Sie arbeiten in den Plantagen, die einen der meistgeschätzten Schwarztees der Welt produzieren: Im Bergdistrikt Darjeeling, einem Landstrich, der zum indischen Bundesstaat Westbengalen gehört und an Nepal, Bhutan und Bangladesch grenzt, sind etwa 40.000 Katholiken vor allem Adivasi (indigene Bevölkerungen), in den 87 Anbaugebieten (Tea Gardens) beschäftigt, die auf einer Fläche von 19.000 Hektar verstreut sind. „In den 60 Pfarreien der Diözese Darjeeling und auch in den katholischen Schulen haben wir bereits vor sechs Monaten damit begonnen, das Jubiläumsgebet zu beten, als geistliche Vorbereitung auf das Heilige Jahr. Die Freude dieser einfachen und bescheidenen Menschen, die das Jubiläumsjahr mit großer Hingabe und mit einer Wallfahrt zur Kathedrale der Diözese, unserer Jubiläumskirche, begehen, ist spürbar“, erklärt Pater C.M. Paul von den Salesianern Don Boscos, Lehrer am College der Salesianer Don Boscos in Siliguri und Gründer und Leiter eines Radiosenders der Salesianer Don Boscos, eines Gemeinschaftsradios, das sich an das lokale Publikum wendet, um mit den Menschen in den ländlichen Dörfern in Kontakt zu treten, gegenüber Fides. „Es werden Gruppen von Gläubigen organisiert, die bis zu 60 km weit fahren, um in die Kirche zu gehen, um zu beichten, an der Eucharistie teilzunehmen, für den Papst zu beten und den vollkommenen Ablass zu erhalten“, berichtet er.

In der Diözese, einem malerischen Bezirk im Norden Bengalens, sind seit jeher Ordensgemeinschaften wie die Jesuiten und die Salesianer Don Boscos vertreten, die sich vor allem in der Bildung und der Jugendpastoral engagieren. Die örtlichen Gläubigen erinnern sich noch an die Ankunft von Mutter Teresa von Kalkutta. Ihre Arbeit im Dienste der besitzlosen und verlassenen alten Menschen wird auch heute noch von den Missionsschwestern der Nächstenliebe fortgeführt. Ihr Beispiel ist ein Zeugnis des Glaubens. Die katholische Gemeinschaft in Darjeeling unterhält Colleges, Grund- und Sekundarschulen, Berufsausbildungsinstitute, mehrere Sozialzentren, Waisenhäuser und Kindergärten sowie Heime für ältere und mittellose Menschen. Die Dienste, die die katholische Kirche leistet, haben dazu geführt, dass die katholische Gemeinde von allen geschätzt wird, und das in einem Gebiet, in dem mehr als 1,5 Millionen Einwohner verschiedener ethnischer Gruppen mit unterschiedlichen religiösen Zugehörigkeiten leben: Hindus, Nepalesen, Bengalesen, Bhutaner, Sikkims, Tibeter.

„In den Familien hier leben oft Menschen verschiedener Religionen zusammen, Katholiken, Hindus und andere. Es herrscht eine Atmosphäre der Toleranz und des gegenseitigen Wohlwollens. Unsere Gläubigen erleben das Jubiläum als eine wertvolle Gelegenheit zur geistlichen Erneuerung und Umkehr: Der Glaube der einfachen Menschen evangelisiert“, berichtet der Salesianer.

 

(PA) (Fides 16/1/2024)


122 Priester und Ordensleute wurden 2024 ermordet, entführt oder inhaftiert

Kirche hinter Stacheldraht auf den Philippinen. © Kirche in Not
Kirche hinter Stacheldraht auf den Philippinen. © Kirche in Not

17.01.2025

 

(München/acn) - Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) hat im vergangenen Jahr 122 Fälle zusammengetragen, bei denen Priester und Ordensleute Gewalt angetan wurde. Darunter sind 13 Morde, 38 Entführungen und 71 Inhaftierungen. Zehn dieser Fälle betrafen Ordensfrauen, von denen acht entführt und zwei festgenommen wurden. In die Liste hat „Kirche in Not“ sowohl Kirchenmitarbeiter aufgenommen, die von religiöser Verfolgung betroffen waren, als auch Fälle, in denen sie in Ausübung ihres Dienstes attackiert wurden. 


Psychische Situation von Kindern durch weltweite Kriege immer schlechter

SOS-Kinderdörfer: Psychosoziale Versorgungslücke stellt Entwicklungszusammenarbeit vor neue Herausforderungen

Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotografin:Carolina Ruiz
Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotografin:Carolina Ruiz

13.01.2025

 

(München/ots) - 473 Millionen Kinder weltweit sind aktuell von Kriegen und Konflikten betroffen. Das hat nach Angaben der SOS-Kinderdörfer dramatische Auswirkungen auf ihre Psyche. "Menschengemachte traumatische Erlebnisse sind für Kinder schwerer zu verarbeiten als Naturkatastrophen, weil sie das kindliche Vertrauen in ihre Mitmenschen schwer erschüttern", sagt Dr. Monika Kleck, Fachreferentin für mentale Gesundheit und psychosoziale Unterstützung der SOS-Kinderdörfer.

 

"Die Zunahme von bewaffneten Konflikten macht mehr psychosoziale Hilfe für Kinder notwendig. Dazu reicht die Anzahl und die Kapazitäten der Fachkräfte für psychische Gesundheit in vielen Ländern nicht aus," sagt Kleck. Zudem werde Hilfsorganisationen häufiger als früher in Krisenregionen wie dem Gazastreifen oder dem Sudan der Zugang erschwert. Die Zugangsverweigerung für humanitäre Hilfe sei 2023 mit 5158 Vorfällen so hoch wie nie zuvor gewesen.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 15.01.2025

EUROPA/RUMÄNIEN - Rumänien: Kulturelle Invasion, steigende Militärkosten, Annullierung der Präsidentenwahl

 

Von Victor Gaetan*

 

„Die Unschuldigen bezahlen den Krieg, die Unschuldigen! Denken wir an diese Wirklichkeit und sagen wir zueinander: Der Krieg ist ein Wahnsinn. Und jene, die am Krieg und am Waffenhandel verdienen, sind Verbrecher, die die Menschheit töten“ (Papst Franziskus, Generalaudienz 24. August 2022)

 

"Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu Essen bekommen, denen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder."

(Dwight D. Eisenhower, Rede 1953 vor der American Society of Newspaper Editors)

 

Bukarest (Fides) - Nur 48 Stunden vor der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen am 8. Dezember in Rumänien hat die amtierende Regierung die Stichwahl um das Präsidentenamt abgesagt. Die Diaspora des Landes - etwa 8 Millionen im Ausland lebende Menschen - hatte bereits mit der Stimmabgabe begonnen.

 

Der amtierende Präsident Klaus Johannis verwies vage auf eine ausländische Einmischung als Grund für diese schockierenden und undemokratischen Beschluss, eine Anschuldigung, die erstmals von US-Außenminister Anthony Blinken öffentlich erhoben wurde, der erklärte: „Die rumänischen Behörden decken einen groß angelegten und gut finanzierten russischen Versuch auf, die jüngsten Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen.

Bislang wurden keine konkreten Beweise für eine russische Einmischung vorgelegt.

 

Was in Rumänien geschieht, ist eine Fallstudie: Zu einer kulturellen Invasion gesellt sich eine gefangene politische Elite, die ausländischen Interessen nach dem Mund redet und das Land in eine Startrampe für eine mögliche Ausweitung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine verwandeln will.

Was hat den Prozess behindert?

Ein orthodoxer Kandidat, Calin Georgescu, der den Frieden zum zentralen Thema seiner Kandidatur machte. Leider ist der Frieden für ein NATO-Land mit langen Grenzen zur Ukraine im Norden und Osten zu einem gefährlichen Ziel geworden.

 

Das Christentum in Rumänien wurde von den letzten drei Päpsten gewürdigt, nicht zuletzt, weil es der Bevölkerung geholfen hat, im Kommunismus zu überleben. Jetzt wehren sich die Gläubigen gegen die versuchte kulturelle und militärische Übernahme ihrer Heimat durch die NATO und die Europäische Kommission.

 

Das von den Päpsten gepriesene Rumänien

 

Rumänien war das erste Land mit einer orthodoxen Mehrheit, das von einem Papst besucht wurde, als Johannes Paul II. 1999 drei Tage zu Gast bei Patriarch Teoctist in der Hauptstadt Bukarest war. Es war eine magische Pilgerreise, auch weil die beiden bereits befreundet waren: Teoctist war vor der rumänischen Revolution kurz vor Weihnachten 1989 fast ein ganzes Jahr zu Gast im Vatikan in Rom gewesen.

 

Im Vorfeld seiner Reise hatte Johannes Paul II. monatelang Rumänisch gelernt, um Botschaften in der Landessprache überbringen zu können und so kulturelle Nähe zu vermitteln. Dies war insofern von Bedeutung, als die rumänisch-orthodoxe Kirche und die griechisch-katholische Kirche in der Vergangenheit, insbesondere vor der Machtübernahme durch den Kommunismus im Jahr 1948, eng zusammenarbeiteten und sogar die Schaffung von „Großrumänien“ im Jahr 1918 nach dem Ersten Weltkrieg mitgestalteten.

 

Auch Papst Franziskus besuchte 2019 Rumänien und lobte die multiethnische und multireligiöse Harmonie, die dort - anders als in der benachbarten Ukraine - erreicht wurde. Gemeinsam mit dem rumänisch-orthodoxen Patriarchen Daniel bat der Papst in der größten orthodoxen Kathedrale der Welt Gott, den beiden Glaubensgemeinschaften zu helfen, „noch nie dagewesene Wege des Austausches und der Mission“ zu finden.

 

 

Ein christlicher Wahlsieger

 

So waren viele Katholiken in Rumänien und im Ausland (rund 1,4 Millionen Menschen) vom unerwarteten Sieg des parteilosen Călin Georgescu (62) in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 24. November begeistert, weil er an die Bedeutung des christlichen Glaubens für die nationale Wiedergeburt erinnert und seine Vision ökumenisch ist.

 

Am 18. Dezember, dem Tag der nationalen Minderheiten, schrieb Georgescu in den sozialen Medien: „Ich garantiere allen ethnischen Gemeinschaften, dass niemand sie jemals als Bürger zweiter Klasse in diesem Land behandeln wird... So wie wir jede Religion respektieren, respektieren wir auch jede ethnische Gemeinschaft.... Eure Identität und eure Muttersprache werden immer garantiert sein“.

 

Georgescu hat auch eine familiäre Verbindung zur katholischen Kirche durch seinen Onkel, den Künstler Aurelian Bucataru, der das Innere der St.-Josephs-Kathedrale gestaltet hat, in der sowohl Papst Johannes Paul II. als auch Papst Franziskus die Messe feierten.

 

Liebe war ein zentrales Thema seiner Wahlkampagne. Auf der Website des Kandidaten stand daher die Aussage: „Wenn die Kraft der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, werden wir als Nation wiedergeboren werden können“. Er ist überzeugt, dass zu wenig getan wurde, um ein Ende des Krieges in der benachbarten Ukraine auszuhandeln.

 

Georgescu ist Wissenschaftler, Umweltschützer und Experte für nachhaltige Entwicklung. Er vertrat Rumänien in verschiedenen UN-Gremien (1996-2013) und wurde u. a. zum Sonderberichterstatter ernannt, um zu untersuchen, inwieweit die Atomtests auf den Marshallinseln langfristige negative Auswirkungen auf die Gesundheit der dortigen Bevölkerung haben. Während seiner Tätigkeit im Vorstand des Club of Rome (2013-2021) arbeitete Georgescu mit der römischen Basisgemeinschaft Sant'Egidio zusammen.

 

Georgescu kritisiert die Verlagerung nationaler Ressourcen auf ausländische Interessen, die wachsende Armut und die „Woke“-Ideologie, die LGBT-Themen Vorrang vor den Bedürfnissen von Familien einräumt - alles Positionen, die ihm Unterstützung eingebracht haben.

 

Georgescu ist Präsident einer gemeinnützigen Organisation, der „Asociația Pământul Strămosesc“ (Verein Land unserer Vorfahren), die sich für „Kleinbauern, ländliche Familien, Kunst und Handwerk, Familie und Glauben“ einsetzt. Im Rahmen seiner zahlreichen Projekte zur Unterstützung von Dörfern mit begrenzten Ressourcen verwendete der Verein traditionelle Materialien, um einen unbrauchbaren Trinkwasserbrunnen auf dem Gelände einer griechisch-katholischen Kirche in Tauni (Comuna Valea Lunga, Judetul Alba) zu reparieren, einer Ortschaft, in det die Kirche ein Zentrum des Dorflebens ist. Kinder in traditionellen Kostümen waren bei der Wiedereinweihung des Brunnens dabei. [siehe Fotos].

 

Staatsstreich der politischen Elite

 

Călin Georgescu ist ruhig, würdevoll und warmherzig und verfügt über ein bedeutendes internationales Netzwerk und tiefe nationale Wurzeln. Ist dies nicht das Profil eines idealen Präsidenten? Die rumänischen Wähler sahen das so und gaben ihm im ersten Wahlgang am 24. November mit 23 % die meisten Stimmen, was ihn in die Stichwahl am 8. Dezember gegen die eher liberale Kandidatin Elena Lasconi katapultierte.

 

Doch plötzlich beschwerte sich die US-Regierung lautstark über eine „Einmischung von außen“. Auch die Europäische Kommission war nicht zufrieden. So kam es, dass nur einen Tag später, am Nikolaustag, das rumänische Verfassungsgericht (eine Gruppe von neun Personen, die keine Berufsrichter sind), die von den Regierungsparteien ernannt wurden, die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen annullierte.

 

Sowohl Georgescu als auch Lasconi verurteilten die Annullierung der Wahl. Georgescu warnte seine Anhänger besonders eindringlich davor, auf die Straße zu gehen, da Demonstrationen leicht zu Gewalt hätten führen können. Währenddessen waren die europäischen Beamten stumme Zeugen der Untergrabung der Demokratie. Darüber hinaus wurden Georgescus Strom- und Internetverbindungen abrupt für vier Tage unterbrochen. Seine Anhänger wurden verhaftet und verhört, ihre Wohnungen durchsucht und ihre Bankkonten eingefroren: Einschüchterungsmaßnahmen, wie sie von repressiven Regimen eingesetzt werden.

 

Es handelte sich um einen beispiellosen und zweifellos undemokratischen Schritt eines unpopulären amtierenden Präsidenten, der die Entscheidung mit veröffentlichten Geheimdienstdokumenten untermauerte, in denen die Manipulation der Wahl durch einen „staatlichen Akteur“ über TikTok vermutet wird. (Johannis ist seit 2014 im Amt. Die rumänische Verfassung sieht vor, dass seine Amtszeit nur im Falle eines Krieges oder einer Katastrophe per Gesetz über zwei Fünfjahresperioden hinaus verlängert werden kann).

 

Georgescu wurde in der westlichen Presse als „rechtsextremer NATO-Kritiker“ (CNN), „rechter Außenseiter, und selbsternannter NATO-Kritiker“ (Reuters), „nationalistischer Politiker am Rande der Gesellschaft“ (BBC) und „Rechtsextremer, mit christlich-orthodox-fundamentalistischen, prorussischen und esoterischen Ansichten“ (Deutsche Welle) verunglimpft. Seit wann ist der christliche Glaube ein Synonym für Extremismus?

 

Innerhalb weniger Wochen, als es noch keine Beweise für eine russische Einmischung gab, begannen Beamte einer staatlichen Behörde, die mit der Untersuchung eines möglichen Wahlbetrugs beauftragt war, zu veröffentlichen, was sie gefunden hatten: Beweise dafür, dass die wichtigste Einrichtung, die Hunderttausende von Euro an etwa 100 TikTok-Influencer zahlte, um für Georgescus Plattform zu werben, die Nationalliberale Partei (NLP) war, d. h. die politische Partei des amtierenden Präsidenten.

Das System sollte angeblich konservative Wähler für Georgescu gewinnen und sie von einem anderen Kandidaten ablenken, um die Kandidatur im zweiten Wahlgang zu begünstigen.

 

Einmischung: Russland oder NATO-EU?

 

Doch der derzeitige Präsident Klaus Johannis, der unrechtmäßig an der Macht ist, und der US-Botschafter traten in den Medien auf, um die angebliche Wahlsabotage zu untermauern. Der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, unterstützte die These der russischen Einmischung auch dann noch, als sich die Nachricht von den TikTok-Taktiken der NLP verbreitete. „Wir sehen im gesamten Bündnis immer mehr russische Aktionen, wie Luftraumverletzungen, Desinformation, Cyberangriffe.... Wir müssen gemeinsam sehr wachsam sein.“

Ohne jeglichen Beweis für eine russische Einmischung beanspruchen plötzlich westliche Politiker die Lorbeeren für sich: Seltsamerweise prahlte ein ehemaliger EU-Kommissar vor einigen Tagen [9. Januar] im französischen Fernsehen: „Wir haben es in Rumänien getan und wir werden es in Deutschland tun, wenn es nötig ist“.

Was viele zunehmend mit den Ereignissen in Verbindung bringen, ist die geografische Lage Rumäniens an der Grenze zur Ukraine, sowohl im Norden als auch am Schwarzen Meer, und die Absicht der NATO, die rumänische Politik zu kontrollieren, um das Land optimal nutzen zu können.

 

 

Die Ziele der NATO

 

Unter dem ominösen Titel „Wie sich Rumänien auf einen totalen Krieg gegen Russland vorbereitet“ erklärt ein am 22. Dezember veröffentlichtes YouTube-Video, wie „Rumänien zur Geheimwaffe der NATO“ für die Ukraine werden könnte. Das von „The Military Show“ mit 1,29 Millionen Abonnenten produzierte Video scheint eine zuverlässige Quelle zu sein und findet in Rumänien weite Verbreitung.

 

In dem Video wird über die umfangreichen Waffenkäufe des Landes berichtet, die Teil eines Plans sind, das Land zu einer Luftmacht zu machen. Neue Raketenbatterien und mobile Kommandozentralen werden den gleichzeitigen Abschuss von 16 Raketen ermöglichen. Das rumänische Verteidigungsministerium bestätigt, dass im Rahmen der Militärübungen „Dacian Spring 2025“ zum ersten Mal französische Streitkräfte auf Brigadeebene in das Land kommen werden.

 

Die größte politische „Sünde“ Georgescus scheint darin zu bestehen, dass er die Beteiligung Rumäniens am Chaos, am Tod und an der Zerstörung im Nachbarland ablehnt. Auf die Frage der BBC, ob sein Land der Ukraine mehr militärische Unterstützung gewähren sollte, antwortete er: „Nein. Alles hört auf. Ich muss mich nur um mein Volk kümmern. Wir haben auch viele Probleme“. Seine Position scheint mit den Grundsätzen der Subsidiarität und der lokalen Entscheidungsfindung übereinzustimmen, die von der katholischen Soziallehre bekräftigt werden.

 

 

Steigende Rüstungsausgaben

 

Während Georgescu und sein Team die undemokratische Entscheidung vor Gericht anfechten, wächst seine Anhängerschaft weiter. Obwohl die Kirchen in Rumänien darauf bedacht sind, politische Themen zu vermeiden, haben einzelne Geistliche aller christlichen Konfessionen ihre Unterstützung für sein Engagement für die Bedürfnisse der einfachen Menschen zum Ausdruck gebracht.

 

Die meisten Menschen sehen einen Zusammenhang zwischen der raschen Aufstockung der Truppen in Rumänien, dem NATO-Mitglied mit der längsten Grenze zur Ukraine, und der Weigerung des Westens, die Wahl eines Präsidenten zuzulassen, der Frieden und den Schutz der nationalen Souveränität anstrebt.

 

In den letzten zwei Jahren hat die rumänische Regierung eine Reihe von Militärausgaben getätigt, darunter 1 Milliarde Dollar für in den USA hergestellte Panzer und im Oktober 7,2 Milliarden Dollar für 32 amerikanische F-35-Kampfjets - der teuerste Waffenkauf in der Geschichte des Landes.

 

Im Jahr 2024 werden die Militärausgaben des Landes um 45 % auf 21 Mrd. USD steigen. Ein Teil der Ausgaben steht im Zusammenhang mit dem Bau des größten NATO-Militärstützpunkts in Europa - in der Nähe des Schwarzen Meeres und der rumänisch-ukrainischen Grenze -, der 10.000 NATO-Soldaten und ihre Familien beherbergen soll. Im vergangenen September erhielt Rumänien von der US-Regierung ein Darlehen in Höhe von 920 Mio. USD zu einem Zinssatz von sage und schreibe 36 %!

 

Rumänien hat die höchste Inflationsrate in der EU und eine explodierende Staatsverschuldung, was zu einem Verlust der Souveränität führt. Letzten Monat stufte die internationale Ratingagentur Fitch das Land von stabil auf negativ herab. Inzwischen leben mehr als 20 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze; der Mindestlohn des Landes gehört zu den niedrigsten in der EU, was Millionen dazu veranlasst, im Ausland Arbeit zu suchen.

 

Ein erfahrener Diplomat fragte rhetorisch: „Ist den Militärstrategen klar, dass die Ruinierung der Ressourcen eines Landes und die massenhafte Unzufriedenheit der Bevölkerung katastrophale Ergebnisse garantieren?“

 

 

Die kulturelle Invasion geht der militärischen Expansion voraus

 

Der Begriff „kulturelle Invasion“ umbeschreibt, wie eine Gruppe die Kultur einer anderen untergräbt, indem sie - oft auf subtile Weise - eine fremde Weltanschauung aufzwingt. Der brasilianische katholische Denker Paulo Freire verwendete diesen Begriff im Zusammenhang mit Forschungsarbeiten zur Bildung, aber er ist inzwischen auch weit verbreitet, um die negativen Aspekte der Globalisierung zu analysieren.

 

Alvaro De Orleans-Borbon ist ein scharfsinniger Analytiker der internationalen Ereignisse. Als Wissenschaftler, der mit den königlichen Familien Frankreichs, Italiens, Spaniens, Bulgariens und Rumäniens in Verbindung steht, hat er eine Einschätzung der Geschehnisse in Rumänien vorgenommen.

 

„Es gibt zwei Arten von Invasionen, die tiefgreifende Auswirkungen auf ein Land haben können“, erklärt er. „Die eine ist eine militärische Invasion, wie der Einmarsch Russlands in die Ukraine. Aber davor gab es eine andere Art von Invasion, nämlich eine kulturelle Invasion, und das ist immer noch etwas, das das Land selbst nicht will, es sei denn, ein externer Akteur versucht, es zugunsten seiner eigenen Interessen zu beeinflussen.“

 

Umfragen zeigen, dass viele Rumänen mit der Annullierung der Präsidentschaftswahlen nicht einverstanden sind sind. Als am Sonntag, den 12. Januar, mehr als 100.000 Menschen auf den Straßen von Bukarest protestierten, waren zwischen den Nationalflaggen viele Kreuze zu sehen, die für die Hoffnung auf eine Vision standen, die der orthodoxe Patriarch Daniel mit Papst Franziskus während der Rumänienreise des Bischofs von Rom im Jahr 2019 hervorhob. Das heißt, dass orthodoxe und katholische Gläubige sich vereinen sollten, „um den Glauben an Christus und die christlichen Werte in einem sehr säkularisierten Europa zu verteidigen und zu fördern, um den jüngeren Generationen den Glauben an die barmherzige Liebe Christi für die Welt und den Glauben an das ewige Leben der menschlichen Person zu vermitteln“.

(Agenzia Fides, 14/1/2025)

 

 

*Victor Gaetan ist leitender Korrespondent des „National Catholic Register“ und berichtet über internationale Angelegenheiten. Er schreibt auch für die Zeitschrift „Foreign Affairs“ und hat Beiträge für den „Catholic News Service“ verfasst. Sein Buch „God's Diplomats: Pope Francis, Vatican Diplomacy, and America's Armageddon“ (Rowman & Littlefield, 2021) ist im Juli 2023 in zweiter Auflage als Taschenbuch erscheinen. Besuchen Sie seine Website unter VictorGaetan.org.

 

AFRIKA/MOSAMBIK - Spannungen vor Amtseinführung des Präsidenten: Opposition bleibt Parlamentseröffnung fern

 

Maputo (Fides) - Am heutigen 14. Januar wurde das neue mosambikanische Parlament, das aus den allgemeinen Wahlen vom 9. Oktober hervorgegangen ist (vgl. Fides 22/10/2024), eröffnet. Der Eröffnungssitzung blieben jedoch die Oppositionsparteien, die das Wahlergebnis anfechten, fern.

Die Lage ist also weiterhin angespannt vor der morgigen Amtseinführung von Präsident Daniel Chapo, dem Kandidaten der seit 1975 regierenden Frelimo (Mosambikanische Befreiungsfront), deren Sieg am 23. Dezember vom Verfassungsrat bestätigt wurde. Der Kandidat der oppositionellen Podemos (, Venancio Mondlane, der bei der Wahl an zweiter Stelle lag, hatte zwar Einspruch eingelegt, aber der Verfassungsrat lehnte den Antrag ab, obwohl einige Unstimmigkeiten eingeräumt wurden, die seiner Meinung nach jedoch die Gültigkeit des Ergebnisses nicht beeinträchtigten. Der Rat gewährte PODEMOS daher einige zusätzliche Abgeordnete und änderte den Prozentsatz der Stimmen für Mondlane von 20 % auf 25 % (während damit der Prozentsatz der Stimmen für Chapo von 70 % auf 65 % sank).

Mondlane lehnte den Beschluss des Rates ab und rief sich selbst zum Präsidenten aus, nachdem er am 9. Januar aus dem Exil in Südafrika (wo er behauptet, einem Attentat entgangen zu sein, vgl. Fides 5/11/2024) und einigen europäischen Ländern nach Mosambik zurückgekehrt war.

Die umstrittenen Ergebnisse lösten eine Welle der Gewalt und Proteste im ganzen Land aus, die nach Angaben mehrerer Nichtregierungsorganisationen mehr als 300 Tote und Tausende von Verletzten zur Folge hatten. Der Kandidat der Podemos sagte unterdessen, er sei bereit, für die Sache zu sterben, auch aufgrund seiner starken religiösen Überzeugungen (er gehört einer evangelikalen Gruppe brasilianischer Herkunft an). Um die Krise zu lösen, wird die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit mit Mondlane als Premierminister in Betracht gezogen.

(L.M.) (Fides 14/1/2025)

 

ASIEN/JORDANIEN - Missionare betreuen neue Wallfahrtskirche an der Taufstelle Jesu an den Ufern des Jordan

 

Wadi Kharar (Fides) - Es soll ein Ort im Zeichen des Gebets sein, im Zeichen der Feiern und der Zeit zum Nachdenken, aber auch ein Ort der Erholung für die vielen Pilger, die das konfliktgeplagte Heilige Land besuchen: nach der feierlichen Einweihungszeremonie der neuen Kirche in al-Maghtas an der Taufstelle Jesu, bereiten sich die „kontemplativen Missionare“ des Instituts des Fleischgewordenen Wortes an den Ufern des Jordan nun auf ein neues Leben vor. Bis vor kurzem gab es hier keine solche Einrichtung. Erst im Jahr 2009 wurde mit den Arbeiten begonnen.

Die feierliche Einweihung des Altars durch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am 10. Januar dieses Jahres habe man als „besonderen Moment der Gnade“ erlebt. „Wir danken dem Herrn für die großartige Zeremonie, die wir erlebt haben“, so Pater Sergio Perez, Priester des Instituts des fleischgewordenen Wortes, das mit der Betreuung dieses Wallfahrtsortes betraut ist, gegenüber Fides.

„Für uns ist es eine große Ehre und eine große Verantwortung“, fügt Pater Perez hinzu und erzählt dann die lange Geschichte von der Grundsteinlegung bis zur Einweihung, die gut 15 Jahre gedauert hat: “Dieses Projekt wurde uns 2008 anvertraut, als der Lateinische Patriarch von Jerusalem noch Fouad Twal war. Damals gab es noch nichts. Im Jahr darauf, 2009, kam Benedikt XVI. während seiner Reise ins Heilige Land, um den Grundstein des Heiligtums zu segnen. Ende 2024, 15 Jahre später, waren die Arbeiten abgeschlossen. Es fehlten noch der Steinaltar, der Ambo und das schöne Bild der Taufe Jesu, das die Apsis schmückt. Die letzten Arbeiten wurden noch am Tag vor dem großen Fest abgeschlossen“.

Und jetzt „haben das Lateinische Patriarchat von Jerusalem und die Kirche in Jordanien unserer Ordensfamilie auch die Betreuung der Pilger anvertraut“, betont Pater Perez und weist darauf hin, dass es derzeit vor Ort zwei kontemplative Gemeinschaften gibt: fünf Priester (ein sechster wird in den kommenden Monaten eintreffen), die als Mönche leben, und sechs Schwestern aus derselben Ordensfamilie, also insgesamt 12 Geweihte.

„Wir praktizieren das klösterliche Leben, wir singen das Stundengebet, wir feiern die Messe zusammen mit den Schwestern. Und dann die Stille, die Arbeit, das Studium, die Lectio Divina und die abendliche Rekreation“, so der Missionar. Der Ort, zu dem auch ein Gästehaus gehört, sei bereit, „Pilger aufzunehmen“. Pilger, die, so Pater Perez, „schon immer hier waren. Vor dem Krieg kamen viele Menschen an dieses Ufer. Jetzt ist Jordanien voll von Flüchtlingen aus Syrien und Palästina, aber es fehlen nicht die Pilger, auch wenn sie weniger werden“.

Der Pilgerstrom begann, als der Archäologe Michele Piccirillo, ein 2008 verstorbener Franziskanermönch, hier die Überreste einiger Wannen fand und den Ort als das im Johannesevangelium erwähnte „Bethanien jenseits des Jordan“ identifizierte. Nach Piccirillos Untersuchungen standen hier antike Kirchen, die von den jungen christlichen Gemeinden gebaut wurden, was den Ort als Taufstelle Jesu ausweist.

Mit der Unterstützung, die „König Abdullah II. der Kirche und ihren Werken zukommen lässt“ (der König hat seit einiger Zeit allen christlichen Konfessionen, die in Jordanien leben, Grundstücke geschenkt und es jeder von ihnen ermöglicht, ein Gotteshaus am Ufer des Flusses zu errichten, Anm. d. Red.), wurden Strukturen errichtet, die „diejenigen, die für spirituelle Exerzitien ins Kloster kommen, aber auch Gruppen, die mit Führern kommen, um verschiedene Heilige Stätten zu besuchen“, aufnehmen können.

Schließlich sei dies schon immer ein Kreuzweg von Völkern und Nationen, ein wahrer „Durchgangsort“, gewesen wie Pater Perez erklärt: „An diesen Ufern fand der Durchgang von Josua mit der Bundeslade statt, wie er in der Bibel beschrieben ist, der Übergang vom Alten zum Neuen Testament, der Übergang vom verborgenen Leben zum öffentlichen Leben Jesu und mit der Taufe auch der Übergang vom Tod zum ewigen Leben“. Und wenn man nach oben schaue, könne man feststellen, dass man von Orten umgeben ist, an denen sich das Menschliche und das Göttliche berührt haben. Ganz in der Nähe befindet sich auch der Hügel, auf dem der Prophet Elia der Überlieferung nach auf einem Feuerwagen in den Himmel gefahren wurde. Einige Dutzend Kilometer entfernt liegt die Festung des Herodes in Machaerus (Macheronte), wo Johannes der Täufer den Märtyrertod durch Enthauptung erlitt, und der Berg Nebo, wo auch der irdische Lebensweg des Moses endete.

Pater Perez wünscht sich, dass dieser Ort „immer mehr zu einem Ort der Begegnung zwischen den Menschen untereinander und zwischen den Menschen und Gott sowie des Übergangs wird. Hier erinnert uns alles daran, dass jeder von uns auf der Durchreise ist und unser letztes Ziel das ewige Leben ist“.

(F.B.) (Fides 14/1/2024)

 

ASIEN/PHILIPPINEN - Mit Blick auf die Wahl im Mai 2025: Katholiken für verantwortungsvolle Stimmabgabe

 

Manila (Fides) - Der „Pfarrpastoralrat für verantwortungsvolles Wählen“ (Parish Pastoral Council for Responsible Voting, PPCRV) lädt ein zu einem Weg des Gebets und der Aktion im Hinblick auf die Parlamentswahlen im Mai 2025. Die kirchliche Bewegung, die 1991 ins Leben gerufen wurde, will einen Beitrag - sowohl geistlicher Art als auch mit konkreten Aktionen - zur ordnungsgemäßen Durchführung der Wahl zu leisten. „Wir möchten die Hilfe der göttlichen Vorsehung erflehen, damit die Filipinos ihren Teil dazu beitragen, transparente, ehrliche, verantwortungsvolle und friedliche Wahlen zu gewährleisten“, erklärt Ana Singson, die Sprecherin der Bewegung, die in allen Diözesen Aufklärungskampagnen durchgeführt hat, gegenüber Fides. Geplant sind liturgische Feiern, die von verschiedenen katholischen Gemeinden und Schulen gestaltet werden, Informations- und Kulturveranstaltungen, Studienseminare und schließlich die Mobilisierung von etwa 450.000 Freiwilligen, die in Wahllokalen und Wahlzentren im ganzen Land eingesetzt werden, um den Wahlprozess in allen Phasen zu beobachten. Der PPCRV wurde von der Nationalen Wahlkommission (COMELEC) ordnungsgemäß als die für die Überwachung der Wahlvorgänge zuständige Einrichtung der Bürgerschaft akkreditiert. Wie die Wahlkommission mitteilte, wird bei der Wahl im Mai 2025 das neue automatisierte Wahlsystem eingeführt, und auch hier ist eine genaue Überwachung durch Beobachter an den Auszählungsmaschinen erforderlich, um die vollständige Ordnungsmäßigkeit der Vorgänge sicherzustellen.

„Wir wenden uns an die Laien und vor allem an die jungen Menschen“, so Ana Singson, “und zwar in einer überparteilichen Weise, aber mit dem Hinweis, dass der Beitrag eines jeden entscheidend ist, um sicherzustellen, dass der demokratische Prozess auch für künftige Generationen lebendig und sinnvoll bleibt“. Der PPCRV sieht in jungen Menschen „nicht nur die Zukunft unserer Demokratie, sondern auch einen wesentlichen Teil ihrer Gegenwart“. „Junge Menschen“, so der Verband, „spielen eine entscheidende Rolle, nicht nur für die Zukunft, sondern auch für die Gegenwart“.

Der PPCRV hielt im Dezember letzten Jahres eine Generalversammlung in Manila ab, an der 159 Koordinatoren aus Diözesen im ganzen Land teilnahmen. Sie erneuerten ihre Verpflichtung, die Grundsätze der Transparenz, der Ehrlichkeit, des Friedens und der Rechenschaftspflicht zu fördern, die auf den zivilen und politischen Übergang angewendet werden, den das Land derzeit durchläuft. „Diese Verpflichtung ist kein Slogan, sondern ein tiefes Spiegelbild des Sieges Christi und seiner erlösenden Kraft. Christus ruft jeden von uns auf, Hoffnung, Mut und Integrität zu verkörpern, wenn wir uns den vor uns liegenden Herausforderungen stellen“, sagte die Vorsitzende des PPCRV, Evelyn Singson. Der Erzbischof von Caceres, Rex Alarcon, der geistliche Begleiter der Bewegung, betonte, wie wichtig es sei, ein „informiertes Gewissen der Nation“ zu sein: „Der Glaube als Fundament und die Liebe zum Land als Richtschnur: Wenn wir diesen Prinzipien folgen, trägt jede noch so kleine Anstrengung zum Aufbau einer Nation bei, die von Integrität, Gerechtigkeit und Hoffnung geprägt ist“.

Am 12. Januar wurde in der Region Visayas (Zentralphilippinen) in der Erzdiözese Cebu ein Gottesdienst gefeiert. Der Erzbischof von Cebu, Jose S. Palma, der die Messe zelebrierte, betonte: „Unsere Taufe macht uns zu Verkündern der Frohen Botschaft, führt uns dazu, unseren Glauben an Jesus zu bezeugen und dieses Zeugnis in unseren Aktivitäten und verschiedenen Diensten in der Gesellschaft spürbar zu machen. Gute Politik steht im Dienst des Friedens und des Gemeinwohls“. Ein weiterer Gottesdienst wird im Rahmen der Initiative in Mindanao, im Süden der Philippinen, stattfinden und von Romulo Valles, dem Erzbischof von Davao, zelebriert werden.

Die Parlamentswahlen auf den Philippinen finden am 12. Mai 2025 statt. Insgesamt 317 Sitze im Repräsentantenhaus und 12 der 24 Sitze im Senat werden mit Blick auf den 20. Kongress der Philippinen zur Wahl stehen. Außerdem werden in allen Provinzen, Städten und Gemeinden des Landes Kommunalwahlen abgehalten. Sie werden als „Zwischenwahlen“ bezeichnet, weil die Gewählten ihr Amt in der Mitte der Amtszeit von Präsident Ferdinand Marcos Jr. antreten.

(PA) (Fides 14/1/2024)

 

ASIEN/MYANMAR - Bischofsweihe im umkämpften Staat Kachin: "Zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit suchen”

 

Myitkyina (Fides) - „Das Motto des neuen Bischofs von Myitkyina 'Quaerite autem primum regnum et iustitiam eius' (Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit) ist eine klare Aufforderung an uns alle, unser Land neu zu gestalten und wiederaufzubauen. Es ist eine Erinnerung daran, dass das Reich Gottes auch angesichts der Herausforderungen hier und jetzt gegenwärtig sein kann und muss“, so der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo am vergangenen 12. Januar bei der Weihe von Bischof John Mung La Sam, MF, dem neuen Bischof der Diözese Myitkyina, der Hauptstadt des birmanischen Staates an der Grenze zwischen Myanmar und China, in dem die ethnische Minderheit der Kachin lebt. Damit bezog ers auf das umkämpfte Gebiet des Staates Kachin-im Norden Myanmars. Die Einwohner des Staates (rund 1,7 Millionen Menschen) beansprucht seit über 60 Jahren dessen Autonomie und haben eine eigene Armee, die „Kachin Independence Army“, aufgestellt. In dem birmanischen Staat gibt es zwei katholische Diözesen: die Diözese Myitkyina (mit etwa 100.000 Gläubigen) und die Diözese Banmaw (mit 40.000 Katholiken).

Die Bischofsweihe gab Kardinal Bo die Gelegenheit, einen Einblick in die Situation des vom Bürgerkrieg zerrissenen Staates zu geben: „Die Kachin“, so der Kardinal in seiner Predigt, die Fides vorliegt, „sind mit Krisen konfrontiert, die in ihrem Ausmaß und ihrer Komplexität erschreckend sind: zunächst einmal Vertreibung und Auswanderung in einem Land, in dem ganze Gemeinschaften durch den Konflikt entwurzelt wurden. Die Familien leben in Lagern und sehnen sich nach der Stabilität eines Zuhauses. Die katholische Gemeinschaft selbst ist vertrieben und wandert mit ihrem Volk, wie die Israeliten in der Wüste“.

Auffallend sei „die Verzweiflung der Jugend“. „Viele junge Menschen in Kachin sehen keine Hoffnung für die Zukunft. Da sie nur begrenzte Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten haben, sind sie anfällig für Ausbeutung, Abhängigkeit und Verzweiflung“, so Kardinal Bo.

Ernste Probleme sind Phänomene wie der Drogenhandel und die Ausbeutung von Menschen: „Das Übel des Drogenhandels wirft einen dunklen Schatten auf unser Land, zerstört Leben und untergräbt Gemeinschaften. Es ist ein stiller Krieg, der die Schwächsten unter uns vernichtet“, sagte der Erzbischof von Yangon. All diese Phänomene führen zu einer mehrdimensionalen Krise: „Armut, soziale Instabilität und die Wunden des anhaltenden Konflikts machen das Überleben für viele zu einem täglichen Kampf. Diese Krise erfordert nicht nur Hilfe, sondern einen Systemwandel, der auf Gerechtigkeit und der Würde eines jeden Menschen beruht“.

In dieser Situation des Leids, so der Kardinal, „besteht die Hoffnung darin, gemeinsam das Reich Gottes zu suchen“. „Das Evangelium ruft uns auf, Arbeiter in der Ernte zu sein. Die Felder in Kachin sind in der Tat reichlich vorhanden und die Arbeit ist immens“, so Kardinal Bo, der an die jungen Menschen gewandt sagte: „Lasst euch von der Reise des Bischofs inspirieren, um die Verzweiflung zu überwinden. Strebt nach Wissen und Integrität und werdet zu Baumeistern eines gerechten und friedlichen Kachin“. „Vertriebene Familien“, fuhr er fort, “können ihre Häuser als Orte des Gebets und der Liebe nutzen, wo der Glaube auch inmitten der Not genährt und geteilt wird“. Die ganze Kirche möge „ein Zufluchtsort für die Vertriebenen“ sein, „eine Stimme für die Stimmlosen und eine Quelle der Heilung und Hoffnung für die Menschen mit gebrochenem Herzen“, hoffte er.

Bischof John Mung La Sam wird das Volk Gottes „auf eine synodale Reise führen, eine Reise, die wir gemeinsam unternehmen müssen. Als Leib Christi sind wir aufgerufen, uns in Gebet, Aktion und Solidarität zu vereinen. Gemeinsam können wir den Übeln unserer Zeit entgegentreten und eine Welt aufbauen, die die Gerechtigkeit und den Frieden des Reiches Gottes widerspiegelt.“ „Wenn wir zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit suchen, mit Herzen voller Hoffnung und Händen, die zur Arbeit bereit sind, ist alles möglich“, schloss Kardinal Bo.

(PA) (Fides 14/1/2025)

 

VATIKAN - Monsignore Gilbert Ndyamukama Gosbert zum Büroleiter im Dikasterium für die Evangelisierung ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat Monsignore Gilbert Ndyamukama Gosbert zum Büroleiter im Dikasterium für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen ernannt).

Monsignore Gosbert (47) wurde in Tansania geboren und wurde 2009 zum Priester geweiht und ist seit 2015 Mitarbeiter im Dikasterium für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen).

Er absolvierte sein Studium in Rom an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz mit einem Bachelor-Abschluss in Theologie, einem Doktorat in Moraltheologie und einem Diplom in Kirchenmanagement ab.

Er war unter anderem Pfarrvikar der Pfarrei „St. Paul“ in der Diözese Kayanga (Tansania) (2012-2013), Ausbilder und Dozent für Moraltheologie am „St. Charles Lwanga Major National Seminary“ in der Erzdiözese Dar es Salaam (Tansania) (2013-2015) und Pfarradministrator der Pfarrei „Santa Maria Assunta in Cielo in Borgo Pineto“ in der Diözese Civita Castellana (Italien) (2023-2024).

(EG) (Fides 14/01/2024)

 

OZEANIEN/ MARSHALLINSELN - Apostolischer Präfekt zurückgetreten und Nachfolger ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den vom Apostolischen Präfekten der Marshallinseln (Marschallinseln), P. Ariel A. Galido, M.S.C., eingereichten Rücktritt angenommen und den bisherigen Pfarrer der Pfarrei "St. Peter Chanel“ in Samoa, P. Tamati Alefosio Sefo, M.S.C., zu seinem Nachfolger ernannt.

Pater Tamati Alefosio Sefo, M.S.C., wurde am 28. April 1972 in Tafitoala Safata (Samoa) geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie am „Pacific Regional Seminary“ in Suva (Fidschi), wurde er am 27. November 2004 zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne und bildete sich weiter: Interimspfarrer der Gemeinde „St. Andrew's“ in Faleula (Samoa) (2005); Pfarrer der Gemeinde „St. Agnes“ in Samabula (Fidschi) (2006-2009); Fortbildungskurs am „Marymount Mercy Centre“ in New South Wales (Australien) (2010); Ausbilder und dann Ausbildungsleiter der Herz-Jesu-Missionare (MSC) (2011-2014); Vorsitzender des Chevalier Youth Trust Board (2015-2023); Oberer der Herz-Jesu-Missionare der Pazifischen Union (2015-2021); Provinzialoberer der Herz-Jesu-Missionare der Pazifischen Inseln (2021-2023). Seit 2023 ist er Pfarrer der Pfarrei „St. Peter Chanel“ in Samoa.

(EG) (Fides 14/01/2024)

 

OZEANIA/NEUKALEDONIEN - Erzbischof von Nouméa zurückgetreten und Nachfolger ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den von Erzbischof Michel-Marie-Bernard Calvet, S.M., von Nouméa (Neukaledonien) eingereichten Rücktritt angenommen und den bisherigen Bischof von Wallis et Futuna, Susitino Sionepoe, S.M., zu seinem Nachfolger ernannt.

 

(EG) (Fides 14/01/2024)


FIDES-NACHRICHTEN - 15.01.2025

AFRIKA/ÄGYPTEN - Missionar über das Dorf Kom Ghareeb: Menschlicher Reichtum, Gastfreundschaft und Glaube prägen das Leben der Bewohner

 

Kairo (Fides) - „Dieses Jahr hatte ich die Freude und die Gnade, zweimal Weihnachten feiern zu dürfen. Am 25. Dezember feierte ich wie alle Katholiken die Geburt Jesu in der Gemeinde von Shubra in Kairo. Am 7. Januar feierte ich dann Weihnachten mit meinen katholischen Brüdern des koptischen Ritus im Dorf Kom Ghareeb (كوم غريب), wo ich seit einer Woche war“, so Pater Anselmo Fabiano von der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA), der seit September letzten Jahres im Haus seines Ordens im Stadtteil Shubra in Kairo lebt und arbeitet in einem Bericht an Fides.

„Unmittelbar nach Neujahr verließ ich Kairo in Richtung Süden“, fährt Anselmo fort. „In der koptischen Gemeinde wurde ich vom Pfarrer Abuna Iusif brüderlich empfangen. Es war ein ziemlicher Sprung: von der großen, endlosen Stadt Kairo in dieses kleine Dorf von Bauern und Viehüchtern. Von der großen Kathedrale in Shubra mit etwa einem Dutzend Christen zu dieser kleinen Kirche, die in der Weihnachtsnacht voller Christen war.“

„Ich erlebte sofort einen außergewöhnlichen Empfang, angefangen beim Pfarrer, über die Kinder, die Jugendlichen, die mich jedes Mal, wenn sie mich sahen, herzlich begrüßten, mich aufsuchten und mich begleiteten, um ihr Leben zu zeigen“, so der italienische Missionar, „Ganz zu schweigen von all den Familien, die mir die Türen ihrer Häuser öffneten, um mich herzlich aufzunehmen“.

„Hier sind das Leben und die Umgebung ganz anders“, betont er, „wir sind umgeben von grünen Feldern mit Zwiebeln, Weizen, Gurken und Tomaten. Morgens sind es die Hähne und Esel, die wie ein natürlicher Wecker wirken. Das Geräusch von Pferde- und Ochsenhufen begleitet meinen Tag. Die Realität ist sicherlich viel ärmer: Ich treffe Kinder, die barfuß auf der staubigen Straße laufen und zerlumpte und abgenutzte Kleidung tragen, ihre Arbeit auf den Feldern ist hart und ermüdend, die Häuser sind sehr einfach. Aber ich habe mit meinen eigenen Händen einen außergewöhnlichen menschlichen Reichtum berührt, der aus einer großzügigen, manchmal entwaffnenden Aufnahme und einem starken, im Leben der Menschen verwurzelten Glauben besteht.“