AFRIKA/GUINEA BISSAU - Neuer Bischof von Bafatà: Zuhören, Dialog und gemeinsames Voranschreiten gehören zu seinen Prioritäten
Bafatà (Fides) - „Ich möchte ein Hirte sein, der in den Dörfern, in unseren entferntesten Gemeinden, in unseren verwundeten Herzen präsent ist", so Victor Luís Quematcha (OFM) in seiner Predigt bei der ersten heiligen Messe, die er am Sonntag, den 29. Juni, als neuer Bischof von Bafatà in der Kathedrale feierte. Am Tag zuvor hatte eine Feier zur Inbesitznahme des Bistums stattgefunden, an der Bischöfe aus Guinea-Bissau, Senegal und Kap Verde sowie Gäste aus Portugal und Brasilien und eine große Zahl von einheimischen Gläubigen, darunter auch eine Vertretung der Päpstlichen Missionswerke, teilgenommen hatten.
In der Predigt bei seiner ersten Messe als Bischof hob Luis Quematcha das Zusammentreffen mit dem Hochfest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus hervor. Er betonte, dass er keine festen Pläne, Ideen oder Lösungen mitbringe, sondern dass er vor allem zuhören, den Dialog führen und gemeinsam mit den Menschen gehen wolle. „Ich komme mit offenem Herzen für den Heiligen Geist und die Schreie der Menschen", erklärte der neue Bischof von Bafatá, dessen Bistum sich über eine Fläche von mehr als 24600 Quadratkilometern erstreckt und eine grundlegende Rolle bei der Evangelisierung und der sozialen Entwicklung der östlichen und südlichen Regionen des Landes gespielt hat.
Víctor Luís Quematcha (OFM), wurde in Cúmura (Bissau) in Guinea Bissau, geboren (vgl. Fides 8/03/2025) und ist Nachfolger von Bischof Pedro Zilli (PIME) dem ersten Bischof der 2001 errichteten Diözese, der 2021 an den Folgen einer Coronainfektion starb.
Die Wahl des bischöflichen Mottos „Ihr alle seid Brüder" (Mt 23,8) verstehe sich als Einladung zur Geschwisterlichkeit und Einheit unter den Gläubigen und unterstreicht die Werte der Gemeinschaft und Solidarität im Einklang mit der Sendung der Kirche, Frieden und Harmonie zu fördern, wie der neue Bischof in einem Interview mit „Rádio Sol Mansi" erklärte.
(EG) (Fides 30/06/2025)
AFRIKA/KENIA - Bischöfe: "Wir müssen jungen Menschen zuhören"
Nairobi (Fides) - „Wir möchten alle - die Regierung, die Verantwortlichen und die Politik - bitten, die Tatsache zu berücksichtigen, dass wir versuchen die Würde der jungen Menschen zu schützen", so Erzbischof Philip Arnold Subira Anyolo von Nairobi am gesterigen Sonntag, 29. Juni, in einer Stellungnahm zu den Anschuldigungen des Innenministers Kipchumba Murkomen gegen katholische und nicht-katholische Religionsführer, denen der Minister vorwirft, auf sich auf die Seite der „Anarchisten" zu stellen und die Gewalt während der Proteste der „Generation Z" am 25. Juni zum Gedenken an die Opfer der letztjährigen Demonstrationen gegen das Finanzgesetz nicht zu verurteilen.
Bei den Zusammenstößen mit der Polizei während der diesjährigen Protestkundgebungen wurden mindestens 16 Menschen getötet (vgl. Fides 26/6/2025).
Der Erzbischof von Nairobi betonte in seiner Erklärung, dass der Kirche das Leben aller Menschen am Herzen liege: „Leben dürfen niemals für etwas anderes geopfert werden, als für eine bessere Zukunft, für das Wohlergehen der Nation und für das Wohlergehen der Menschen".
Erzbischof Anyolo rief deshalb erneut dazu auf, den jungen Menschen zuzuhören: „Wir müssen uns alle einig sein, die Verantwortlichen in der Regierung, die Kirche und die Eltern, alle, die sich um die jungen Menschen kümmern, wir müssen ihnen zuhören, sie verstehen und ihnen helfen, zu wachsen und zu reifen".
Auch Mitglieder der anglikanischen Kirche antworteten auf die Vorwürfe des Innenministers. „Wir räumen dem wirtschaftlichen Wohlergehen der Bevölkerung höchste Priorität ein. Die Lebenshaltungskosten sind für viele Familien untragbar. Junge Menschen sind arbeitslos. Eltern können das Schulgeld nicht bezahlen. Die Unternehmen haben zu kämpfen. Dies sind nicht nur Statistiken, sondern Geschichten von echtem Leid. Die Regierung muss zuhören, handeln und schnell reagieren", betonte der anglikanische Bischof von Nyahururu, Samson Gachathi.
„Ich weiß, dass es keinen Bischof oder Kirchenvertreter geben wird, weder katholisch noch anglikanisch, der auf die Straße geht, um die Polizei zu verteidigen. Niemand wird darüber sprechen, dass auch Polizisten verletzt wurden", hatte der Innenminister erklärt, der bekräftigte, dass neun Polizeistationen angegriffen, von denen fünf in Brand gesetzt wurden. Außerdem seien Dutzende von Fahrzeugen der Polizei, der Regierung und der Zivilbevölkerung beschädigt worden. Das Landwirtschaftsministerium behauptete außerdem, dass mehr als 7.354 Säcke Düngemittel im Wert von rund 230.000 USD aus einem nationalen Lagerhaus im Bezirk Meru, etwa 200 Kilometer östlich von Nairobi, gestohlen wurden, wobei das Chaos der in Gewalt ausartenden Demonstrationen ausgenutzt wurde. Der Diebstahl wurde von den kenianischen Behörden als „direkter Angriff auf die kenianische Ernährungssicherheit" bezeichnet.
(L.M.) (Fides 30/6/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Ein einheimischer Priester ist Koadjutor des Apostolischen Vikariats Phnom Penh: "Ein wichtiger Schritt für die katholische Kirche in Kambodscha"
Phnom Penh (Fides) - 1975 wurde der junge kambodschanische Priester Joseph Chmar Salas von Papst Paul VI. zum Koadjutor des Apostolischen Vikars von Phnom Penh ernannt: Er war der erste kambodschanische Bischof der Geschichte. Kambodscha und das kambodschanische Volk erlebten damals die dunkelste Zeit ihrer Geschichte: Chmar Salas wurde eines der Opfer des Regimes der Roten Khmer und starb 1977 in Tangkok, weit entfernt von seinem Vikariat. In den 1990er Jahren, nach dieser traurigen, von Tod und Leid geprägten Zeit, als die Religionsfreiheit im Land wieder eingeführt wurde, wurde die Ortskirche vom Heiligen Stuhl den Priestern der Pariser Auslandsmissionen (Missions étrangères de Paris, MEP) anvertraut: Apostolischer Vikar von Phnom Penh war zunächst Yves Ramousse (MEP), dann Émile Destombes (MEP) (seit 2001) und schließlich, seit 2010, der jetzige Vikar Bischof Olivier Schmitthaeusler.
Am 28. Juni 2025 wurde fünfzig Jahre nach der Ernennung des ersten kambodschanischen Bischofs wiederholt sich dies Geschichte: Der kambodschanische Priester Pierre Suon Hang Ly wurde zum Koadjutor des Apostolischen Vikars von Phnom Penh ernannt. Der derzeitige Vikar, Bischof Schmitthaeusler, erklärt dazu gegenüber Fides: „Leo XIV. hat der Kirche von Kambodscha ein großes Geschenk gemacht, indem er einen Kambodschaner zum Koadjutor des Vikariats von Phnom Penh ernannte. Priester, Ordensleute und alle Gemeinden sind voller Freude und Glück und heißen Pierre Suon Hang Ly in Phnom Penh herzlich willkommen".
"Dies ist ein sehr wichtiger Schritt für die katholische Kirche in Kambodscha", so Bischof Olivier Schmitthaeusler weiter, „Ich habe den Heiligen Stuhl schon seit einiger Zeit darum gebeten. Jetzt ist die Zeit dafür reif". „Die Ernennung eines kambodschanischen Apostolischen Vikars ist ein Zeichen für die Reife unserer Ortskirche und ein starkes Signal, die kleine katholische Kirche noch tiefer in der Gesellschaft, der Kultur und dem Leben des Landes zu verwurzeln", fährt er fort, „Was mich betrifft, so werde ich meinen Dienst als Apostolischer Vikar von Phnom Penh noch einige Zeit fortsetzen, flankiert von Bischof Ly. Gemeinsam werden wir nun als Brüder im Bischofsamt, als Nachfolger der Apostel, die Hirten dieses Teils des Volkes Gottes sein und der Kirche mit Liebe, aber auch mit größerer Bereitschaft und neuer Dynamik dienen, um die Frohe Botschaft in allen Teilen des Vikariats zu verkünden".
„Wir werden dabei gemeinsam mit den Priesteramt, unseren Seminaristen, allen Ordensgemeinschaften, Diözesanämtern, Pfarrgemeinden, katholischen Nichtregierungsorganisationen und Laienmissionaren unterwegs sein", versichert Bischof Schmitthaeusler, der um den Schutz der Jungfrau Maria bittet: „Wir vertrauen uns der Muttergottes vom Mekong an, damit sie uns in diesem Heiligen Jahr der Hoffnung bei unserer Mission führt. Beten wir füreinander in diesem historischen Moment für unsere katholische Kirche in Kambodscha".
Und er schließt: „Wir danken dem Herrn für die Anwesenheit von Bischof Ly als Koadjutor des Vikariats, und wir danken ihm, dass er diese neue Aufgabe im Dienst des Gottesvolkes in Phnom Penh mit Vertrauen und Hingabe angenommen hat. Bischof Ly kennt das Vikariat von Phnom Penh mit seiner Vielfalt, seiner Dynamik und seinen Herausforderungen in dieser neuen Gesellschaft, die sich im Aufbau befindet, bereits sehr gut".
Pierre Suon Hang Ly wurde am 15. April 1972 in Pho Thom, dem Heimatdorf von Bischof Joseph Chmar Salas, geboren und besuchte das Priesterseminar zunächst in Battambang und anschließend in Phnom Penh. Am 9. Dezember 2001 wurde er zum Priester geweiht. Von 2002 bis 2007 war er als Seelsorger in Kampot und Takeo tätig und studierte dann bis 2015 am „Institute Catholique" in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Phnom Penh wurde er zum Pfarrer der neuen Seelsorgeeinheit Thmey und zum Generalvikar ernannt. Im Juli 2022 wurde er zum Apostolischen Präfekten von Kompong Cham ernannt, ein Amt, das er bis zu seiner Ernennung zum Koadjutor von Phnom Penh innehatte.
(PA) (Fides 30/6/2025)
ASIEN/CHINA - Gläubige begleiten Priester mit dem Gebet beim "Jubiläum der Hoffnung"
Peking (Fides) – Mit einer 24-stündigen eucharistischen Anbetung und Gebeten zum Heiligsten Herzen Jesu haben chinesische Katholiken im Zeichen der Volksfrömmigkeit die Tage vor und nach dem Herz-Jesu-Fest erlebt und dabei chinesische Seminaristen, Bischöfe und Priester vom 25. bis 27. Juni in Gemeinschaft mit Papst Leo XIV. und der Weltkirche bei den Heilig-Jahr-Feiern des „Jubiläums der Hoffnung" begleitet.
In der Kathedrale der Diözese Wenzhou begann die eucharistische Anbetung am 26. Juni um 20 Uhr und endete am 27. Juni um 20 Uhr. Die Gläubigen waren eingeladen, besonders für die „Heiligung der Priester" zu beten. Auch die Seminaristen und Priester selbst richteten ihre Gebete an das Heiligste Herz Jesu und baten um die Gaben der Gesundheit, der Heiligkeit und der Ausübung der christlichen Tugenden. Die eucharistische Anbetung war durch das Beten des Rosenkranzes, das Hören auf das Wort Gottes und Kirchenmusik geprägt. Am Ende jeder vollen Stunde wurden die Gebetsanliegen für die Heiligung der Priester im Dienst der Sendung der Kirche in Erinnerung gerufen.
Die Praxis der eucharistischen Anbetung erinnert alle daran, dass Priester und Laien nur durch die Gabe der Eucharistie jeden Tag mit der Bitte voranschreiten, in ihrem täglichen Leben das Wunder ihrer eigenen Heiligkeit und der Heiligkeit der anderen zu erfahren.
In der Diözese Taiyuan weihte Bischof Paul Meng Ningyou am Samstag, den 28. Juni, anlässlich des Jubiläumsanlasses zwei neue Priester. Bischof Meng empfahl ihnen, das Evangelium zu verkünden, zu leben und den Gläubigen ein Vorbild zu sein, sowie um ihre eigene Heiligung im Lichte der Lehre Christi zu bitten, die Sakramente zu spenden und im Dienst an den Gläubigen tätig zu sein und ihr Priestertum in Freude und in Gemeinschaft mit dem Bischof zu leben.
Vom 23. bis 26. Juni versammelten sich Priester aus der Diözese Sanyuan in der chinesischen Provinz Shaanxi, um sich anlässlich des Jubiläums der Priester gemeinsam mit dem „gemeinschaftlichen Weg des Heiligen Jahres" zu befassen. Während der vier Tage der Weiterbildung und des Austauschs meditierten die Priester der Diözese Sanyuan über ihren priesterlichen Dienst und die täglichen Verpflichtungen ihrer pastoralen Erfahrung im Licht der Zeugnisse und Lehren von Heiligen und Kirchenvätern. Die vier Tage, die sie gemeinsam verbrachten, waren eine wertvolle Gelegenheit, den missionarischen Eifer neu zu beleben und ihren Weg der Bekehrung fortzusetzen.
(NZ)(Fides 30/6/2025)
VATIKAN - Papst Leo am Hochfest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus: Die Einheit der Kirche „nährt sich aus Vergebung"
Vatikanstadt (Fides) - Die Kirche von Rom ist „„ist aus dem Zeugnis der Apostel Petrus und Paulus entstanden ist und durch ihr Blut und das vieler Märtyrer befruchtet wurde". Auch sie seien arme Sünder, mit ihren Irrtümern und Widersprüchen gewesen. Und was sie groß gemacht hat, sei die Vergebung Christi, der sie „von Bekehrung zu Bekehrung" geformt hat und „mehr als einmal ging er hin, um sie abzuholen, um sie auf seinen Weg zurückzubringen". Denn „Jesus ruft nie nur einmal". Und deshalb „können wir alle immer hoffen, woran uns auch das Heilige Jahr erinnert".
So verband Papst Leo XIV. Vergangenheit und Gegenwart, den Ruhm der Apostel mit dem Zeugnis der Märtyrer von heute und auch mit dem Eifer der Pilger, die aus aller Welt kommen, um anlässlich des Heiligen Jahres ihre Reliquien in der Ewigen Stadt zu verehren. Er tat dies am Sonntag, dem 29. Juni, anlässlich des Hochfests der Heiligen Petrus und Paulus, den Schutzpatronen der Diözese und der Stadt Rom. Zunächst mit der feierlichen heiligen Messe in der Vatikanbasilika und danach in der kurzen Katechese vor dem Angelus-Gebet vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast mit dem auf dem Petersplatz, trotz der atemberaubenden Hitze versammelten zahlreichen Römer und Pilger.
Der Dienst des Bischofs von Rom an der Einheit
Auch in unseren Tagen gebe es überall auf der Welt „Christen, die das Evangelium großzügig und mutig macht, auch um den Preis ihres Lebens" betonte Papst Leo und erinnerte an das Martyrium von Petrus, Paulus. Es gibt - wie Papst Franziskus in Erinnerung rief – „eine Ökumene des Blutes, eine unsichtbare und tiefe Einheit zwischen den christlichen Kirchen, die indes noch nicht in voller und sichtbarer Gemeinschaft miteinander leben".
Der Dienst des Bischofs von Rom, so der Nachfolger sei ein „Dienst an der Einheit", da „die Kirche von Rom durch das Blut der Heiligen Petrus und Paulus verpflichtet ist, in Liebe der Gemeinschaft aller Kirchen zu dienen".
Der Fels, auf den sich die Kirche gründet, erinnerte Papst Leo, "ist Christus ". Ein Stein, „der von den Menschen verworfen wurde und den Gott zum Eckstein gemacht hat". Ein Stein, „der von den Menschen verworfen wurde und den Gott zum Eckstein gemacht hat". Auch „die Päpstlichen Basiliken Sankt Peter und Sankt Paul „erzählen uns, wie diese Umkehrung immer weitergeht. Sie befinden sich am Rande der Stadt von einst, „außerhalb der Mauern", wie man bis heute sagt". „Was uns groß und herrlich erscheint, wurde zuvor verworfen und ausgestoßen, weil es im Widerspruch zur weltlichen Mentalität stand". „Wer Jesus nachfolgt", so der Papst weiter, „befindet sich auf dem Weg der Seligpreisungen, wo Armut im Geiste, Sanftmut, Barmherzigkeit, Hunger und Durst nach Gerechtigkeit, das Wirken für den Frieden auf Widerstand und sogar Verfolgung stoßen. Und doch erstrahlt die Herrlichkeit Gottes in seinen Freunden und formt sie auf ihrem Weg von Bekehrung zu Bekehrung". Und „an den Gräbern der Apostel, diesem jahrtausendealten Pilgerziel, entdecken auch wir, dass wir von Bekehrung zu Bekehrung leben können"
"Jesus ruft nie nur einmal"
„Das Neue Testament" so Papst Leo weiter, „verschweigt nicht die Fehler, Widersprüche und Sünden derer, die wir als die größten Apostel verehren. Zu dieser Größe fanden sie nämlich durch Vergebung. Der Auferstandene hat sie mehr als einmal abgeholt, um sie wieder auf seinen Weg zurückzubringen. Jesus ruft nie nur einmal. Deshalb können wir alle immer hoffen, daran erinnert uns auch das Heilige Jahr". Die Einheit in der Kirche und unter den Kirchen „nährt sich aus Vergebung und gegenseitigem Vertrauen. Dies beginnt in unseren Familien und Gemeinschaften. Wenn Jesus uns vertraut, können auch wir einander in seinem Namen vertrauen".
Auch zwischen Petrus und Paulus kam es zum Konflikt
Auch in der Predigt während der heiligen Messe im Petersdom, erinnerte Papst Leo an die Geschichte der beiden Schutzpatrone Roms und daran, dass die kirchliche Gemeinschaft im Heiligen Geist, Unterschiede oder mögliche Meinungsverschiedenheiten nicht aufhebt.
„Simon", so Papst Leo, „war ein Fischer aus Galiläa, Saulus hingegen ein strenger Intellektueller, der der Partei der Pharisäer angehörte; der erste lässt sofort alles zurück, um dem Herrn zu folgen; der zweit verfolgte die Christen, bis er vom auferstandenen Christus verwandelt wird; Petrus predigte vor allem den Juden; Paulus hat das Verlangen, den Völkern die Frohe Botschaft zu bringen". Zwischen den beiden „kam es zum Konflikten hinsichtlich der Beziehung zu den Heiden, so dass Paulus erklärte: ‚Als Kephas aber nach Antiochia gekommen war, habe ich ihm in Angesicht widerstanden, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte".
Und „diese Frage wird, wie wir wissen, später auf dem Konzil von Jerusalem behandelt, wo die beiden Apostel erneut aufeinandertreffen". Die beiden „sind unterschiedliche Wege gegangen, hatten unterschiedliche Ideen, haben manchmal mit evangeliumsgemäßer Offenheit diskutiert und gestritten. Doch das hinderte sie nicht daran, in der 'concordia apostolorum' zu leben, das heißt in einer lebendigen Gemeinschaft im Geist, in einem fruchtbaren Einklang in der Verschiedenheit".´Gerade weil die kirchliche Gemeinschaft „aus dem Impuls des Geistes" komme, vereine sie „die Unterschiede und schafft Brücken der Einheit in der Vielfalt der Charismen, Gaben und Dienste". Und eine so gelebte Gemeinschaft, so der Papst weiter, wie wichtig, „damit die Vielfalt der Gaben, geeint im Bekenntnis des einzigen Glaubens, zur Verkündigung des Evangeliums beiträgt". Die Kirche brauche dies, ebenso wie „die Beziehungen zwischen Laien und Priestern, zwischen den Priestern und den Bischöfen, den Bischöfen und dem Papst; ebenso braucht sie die Pastoral, den ökumenischen Dialog und die Beziehung der Freundschaft, die die Kirche mit der Welt pflegen möchte".
Die Frage Jesu und die Lebendigkeit des Glaubens
Die Heiligen Petrus und Paulus - so Papst Leo – „fordern uns auch hinsichtlich der Lebendigkeit unseres Glaubens heraus".
Im Mittelpunkt des Matthäus-Evangelium, „das wir gehört haben" stehe „genau die Frage, die Jesus seinen Jüngern stellt: „Ihr aber, für wen haltetet ihr mich?". „Jeden Tag, in jeder Stunde der Geschichte", so der Papst, "müssen wir uns dieser Frage stellen. Wenn wir nicht wollen, dass unser Christsein nur ein Relikt der Vergangenheit ist, wie Papst Franziskus immer wieder gemahnt hat".
Während der heiligen Messe zum Hochfest der Schutzpatrone Roms empfingen 54 neuen Erzbischöfe das Pallium aus den Händen von Papst Leo, ein Zeichen - wie er sagte - „die an die euch anvertraute pastorale Aufgabe erinnert und die Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom ausdrückt". Papst Leo begrüßte auch die Mitglieder der Synode der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, die bei der der heiligen Messe anwesend waren, sowie die Delegation des Ökumenischen Patriarchats, die von Patriarch Bartholomäus, „meinem hochgeschätzten Bruder, Seiner Heiligkeit Bartholomäus, hierher entsandt wurde" und von Metropolit Emmanuel von Chalcedon geleitet wurde (auf dem Foto bei der Begrüßung mit Papst Leo).
(GV) (Fides 29/6/2025)
OZEANIEN/SALOMONEN - "Auf dem Weg zu Jesus": Gemeinsame Tage im Zeichen des Heiligen Jahres für Kinder in Tetere
Tetere (Fides) – Im Rahmen einer Initiative, an der in der Christkönig-Pfarrei in Tetere nahmen mehr als 200 Schüler teilnahmen, erklärten die Salesianer Don Boscos den Kindern die mit dem Heiligen Jahr verbundenen Riten und den Ablauf einer Wallfahrt, in deren Rahmen man den vollkommenen Ablass erhält. Drei Tage lang nahmen die Schüler an gemeinsamen Gebetsmomenten, Katecheseveranstaltungen und Aktivitäten zum Thema „Pilger der Hoffnung: Kinder auf dem Weg zu Jesus" teil.
Ausgehend vom Thema des Heiligen Jahres begleiteten die Erzieher die Schüler zusammen mit ihren Familien auf Pilgerfahrten und luden sie ein, Werke der Nächstenliebe zu vollbringen. Die Bedeutung des Heiligen Jahres wurde auch mithilfe von Cartoons und Liedern veranschaulicht, um allen auf leicht verständliche Weise den Geist des Jubiläums als Gelegenheit zur Versöhnung und gegenseitigen Vergebung zu vermitteln.
Im Rahmen der Initiative wurden auch die Geschichte und die Symbole des Heiligen Jahres erläutert und für Erzieherinnen und Erzieher wurden Momente der Reflexion mit Berichten zum Thema Missbrauchsprävention angeboten.
(F.B.) (Fides 28/6/2025)
ASIEN/INDIEN - Koadjutor für die Erzdiözese Kalkutta ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Bischof von Asanol, Elias Frank, zum Koadjutor der Erzdiözese Kalkutta ernannt.
(Fides 28/6/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Koadjutor für das Apostolischer Vikariat Phnom-Penh ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Apostolischen Präfekt von Kompong-Cham, Pierre Suon Hangly, zum Koadjutor des Apostolischen Vikariats Phnom-Penh ernannt.
Pierre Suon Hangly wurde am 14. April 1972 in Phnom-Penh geboren. Am 9. Dezember 2001 wurde er zum Priester geweiht und in das Apostolische Vikariat von Phnom-Penh inkardiniert.
Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte folgende Studien: Pastoraler Dienst in den Sektoren Kampot-Kep und Takeo (2001-2007); Lizenziat in Theologie mit Spezialisierung auf Spiritualität am „Institut Catholique de Paris" (2015); Rektor des Nationalen Priesterseminars „Saint Jean Marie Vianney" (2015-2017); Pfarrer der Gemeinde „Saint Peter and Paul" in Phnom-Penh (2015-2022); Pro-Vikar des Apostolischen Vikariats von Phnom-Penh (2017-2022); Präfekt der Apostolischen Präfektur Kompong-Cham (2022).
(Fides 28/6/2025)
30.06.2025
Von Antonella Prenna
Rom (Fides) - „Wir arbeiten in problematischen, schwierigen und komplexen Kontexten, in denen es Verfolgung gibt. Wo Gewalt und Verfolgung herrschen, gibt es keinen Dialog, fehlt der Respekt für den anderen. Genau aus diesem Grund konzentrieren wir uns zur Unterstützung unseres spezifischen Auftrags, verfolgten Christen zu helfen, auch auf den interreligiösen Dialog, auf die Religionsfreiheit als Thema zur Vertiefung und Sensibilisierung nicht nur auf sozialer, sondern auch auf theologischer Ebene", so Pater Luigi Buccarello im Interview mit Fides am Ende des Generalkapitels des Ordens der allerheiligsten Dreifaltigkeit und des Loskaufs der Gefangenen (Trinitarier, O.SS.T.) (vgl. Fides 7/11/2023), auf dem er für eine weitere Amtszeit als Generaloberer bestätigt wurde. Mit ihm anwesend war auch Pater Antonio Aurelio Fernández Serrano, Präsident der Organisation „Trinitarian International Solidarity" (SIT), die für die Koordinierung der Aktivitäten zur Unterstützung verfolgter Christen verantwortlich ist.
In Anlehnung an die Erklärung „Dignitatis Humanae"
„In Anlehnung an die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Religionsfreiheit ‚Dignitatis Humanae' und das darauf folgende päpstliche Lehramt", fährt Pater Buccarello fort, ‚arbeiten wir seit zwei Jahren mit dem Zentrum für interreligiöse Studien der Päpstlichen Universität Gregoriana zusammen, mit dem wir einen sechsmonatigen Kurs mit dem Titel 'Religionsfreiheit: Probleme, Herausforderungen und Perspektiven' organisiert haben, der in diesem Jahr erstmals angeboten wurde. Neben dem Kurs, der sich an Theologiestudenten und Interessierte richtet, haben wir eine zweijährige theologische Forschungsgruppe ins Leben gerufen, an der 15 Spezialisten aus verschiedenen Forschungsbereichen beteiligt sind. Das Thema der Religionsfreiheit erfordert einen interdisziplinären und transdisziplinären Ansatz; Geopolitik, Geschichte, Soziologie, Theologie, Kirchenrecht, Zivilrecht und Religionswissenschaft sind daran beteiligt. Am Ende dieses zweijährigen Forschungszeitraums wird eine Veröffentlichung stehen".
„Der Mangel an Religionsfreiheit", so der Priester, "ist eine Herausforderung für jede Religion. Jeden Tag hören wir von Anschlägen in Nigeria, Jemen und Syrien. Syrien hatte den Regimewechsel überschwänglich gefeiert, aber wir sehen, dass wir wieder am Anfang stehen". „Wir sind zusammen mit Pater Antonio immer in Kontakt mit diesen Ländern, und da wir diese Realitäten mit unseren eigenen Händen berühren, erkennen wir, dass die Religionsfreiheit die einzige Garantie für Frieden und Koexistenz ist. Unser Dienst ist nicht wohltätig, sondern wir wollen das Problem an der Wurzel packen und die Ursachen bekämpfen, die der religiösen Intoleranz zugrunde liegen."
„Das Generalkapitel", fährt Generaloberer fort, "hat sehr viel Wert auf die spezifische Ausbildung unserer Studenten im Hinblick auf diese Themen gelegt. Auf dem Gebiet des interreligiösen Dialogs zu arbeiten, bedeutet, einen Weg zum Frieden zu ebnen. Die Religionsfreiheit ist der Weg zum Frieden. Eines der wichtigen Themen des nachkonziliaren Lehramtes ist die Betrachtung der Religionsfreiheit als Voraussetzung für den Frieden, denn wo die Freiheit geachtet wird, herrscht offensichtlich Frieden, gibt es Akzeptanz des Anderen, Wertschätzung der religiösen Vielfalt. Fundamentalisten wenden Gewalt an, weil sie religiöse Vielfalt nicht dulden. Sie wollen Einheitlichkeit, auch innerhalb ihrer eigenen religiösen Tradition, sie sehen die Religion als einen monolithischen Block und halten sich für die einzigen Träger der authentischen religiösen Botschaft. Wenn diese Akzeptanz der Vielfalt fehlt und Unterschiede als Bedrohung und nicht als Bereicherung empfunden werden, ist der Frieden in Gefahr. Aber auch unser Glaube ist in Gefahr, denn er führt uns immer zur Begegnung mit dem Anderen".
Eine lange Geschichte
Die gegenwärtige Mission der Trinitarischen Ordensfamilie fällt mit einer Aktualisierung ihres Gründungscharismas zusammen. „Der trinitarische Orden", erklärt Pater Buccarello, "wurde für verfolgte Christen gegründet, offensichtlich in einer anderen Zeit und in einem anderen historischen Kontext. In unserem Motto „Gloria tibi Trinitas et captivis libertas" findet sich das Wort 'Sklaven', 'Gefangene'. Unser Gründer, der heilige Johannes von Matha, begann die „Befreiungsmissionen", zunächst von Spanien nach Marokko, mit einem Brief von Innozenz III., in dem er dem Sultan von Marokko die Trinitarier empfahl und sagte, dass das Werk der Sklavenbefreiung ein Werk der Nächstenliebe sei, das wichtigste, das bedeutendste, und dass es von allgemeinem Nutzen sei. In der Tat hatte der Papst den Trinitariern die Erlaubnis erteilt, christliche Sklaven auch durch den Austausch mit muslimischen Sklaven zu befreien, so dass eine doppelte Befreiung sowohl der christlichen als auch der muslimischen Sklaven stattfand".
Johannes von Matha war ein gebildeter Theologe und hatte nicht die Absicht, eine neue Ordensfamilie zu gründen. Während seiner ersten Messe hatte er eine Vision: er sah Christus in der Mitte, der die Arme zweier Sklaven hält, eines weißen Christen und eines schwarzen Muslims. Nach einer Zeit der Besinnung wurde ihm klar, dass er eine Ordensfamilie gründen musste, die sich dieser besonderen Mission widmete: dem Loskauf der Gefangenen „pro fide Christi".
„Heute", fügt Pater Buccarello hinzu, "wissen wir, dass diese Inspiration unseres Gründers sehr aktuell ist. Die beiden 'Lungen' unserer Mission sind die Werke der Barmherzigkeit und die verfolgten Christen. Und letzteres ist das Werk, das uns am meisten identifiziert und vereint. Um dieses Charisma zu aktualisieren, hat das Außerordentliche Generalkapitel 1999 anlässlich des 800. Jahrestages der Verabschiedung der Ordensregel und des 4. Jahrestages der Ordensreform die Gründung einer Organisation beschlossen, die diesen Bereich der Hilfe für verfolgte Christen koordinieren und fördern soll und ‚Trinitarian International Solidarity' heißen sollte."
Der derzeitige Präsident der Organisation, Pater Antonio Aurelio Fernández Serrano, erklärt dazu, dass „es sich um einen internen Organismus der trinitarischen Ordensfamilie handelt, dessen erstes 25-jähriges Bestehen gerade gefeiert wurde. Aus diesem Anlass haben wir einen Dokumentarfilm gedreht, um auf das Problem der verfolgten Christen aufmerksam zu machen". „Unsere Projekte", erklärt er, "sind auch in Ländern wie dem Sudan und dem Südsudan präsent, wo wir bereits mehrere Jugendliche befreit haben."
Pater Buccarello fügt Einzelheiten über ein Treffen der Hilfsorganisation in Bahrain hinzu, wo auf Initiative des Apostolischen Vikars von Nordarabien, Bischof Aldo Berardi, O.SS.T., auch eine Begegnung mit Abdullah Abdullah, dem Leiter des „Global Center for Peace Coexistence", stattfand (vgl. Fides 23/10/2024). „Abdullah kam zu unserem Kapitel, um von seiner Erfahrung zu berichten", sagte der Generalobere. „Er war auch im italienischen Parlament, wo er bei einem Treffen in der Abgeordnetenkammer den Trinitarierorden als ein Beispiel für Dialog, Fürsorge, Nächstenliebe und Respekt bezeichnete".
Die Herausforderungen der heutigen Zeit
Die Trinitarier sind in der römischen Pfarrei „Santa Maria delle Fornaci" tätig, der Titelkirche von Kardinal Mario Zenari, Apostolischer Nuntius in Syrien. „Der Kardinal", erzählt Pater Buccarello, „hat mit uns viel über die Situation in Syrien gesprochen, über Verfolgung, aber auch über Armut, über die vielen Christen, die das Land in den letzten Jahren verlassen haben. Wenn die Christen aus dem Nahen Osten verschwinden, geht das Gleichgewicht verloren, das für ein harmonisches Zusammenleben verschiedener Kulturen und Glaubensrichtungen sorgt. Das friedliche Zusammenleben ist am meisten gefährdet, wenn ein historischer Bestandteil der religiösen Landschaft eines Gebiets verschwindet".
Der Orden der Trinitarier ist in fünfundzwanzig Ländern vertreten, darunter Vietnam, Südkorea und Indien, ein Land, in dem, so Pater Buccarello, die Fälle von Gewalt und Schikanen gegen Christen von Jahr zu Jahr zunehmen, ebenso wie in vielen Gebieten Afrikas, in denen „terroristische Gruppen und Bewegungen die aggressive Proselytenmacherei betreiben" aktiv sind.
Der spezifische Beitrag, den der Trinitarierorden für die Zukunft leisten kann, besteht nach Ansicht des Generaloberen darin, „Ordensleute auszubilden, die Experten für den interreligiösen Dialog sind. Wir alle müssen sensibilisiert werden, auch in der westlichen Welt, wo wir oft nicht wissen, wie man mit der religiösen Vielfalt umgeht, gibt es keine echte Begegnung zwischen den Menschen. Jeder hat seinen eigenen Raum, es gibt keine echte Integration". „In vielen Schulen in Norditalien", stellt er fest, "ist zum Beispiel die Mehrheit der Schüler nicht katholisch und nicht christlich. Welche Mittel geben wir den Kindern an die Hand, damit sie interagieren und den anderen willkommen heißen können? Und gibt es noch andere Situationen, die unbekannt sind. Unsere Trinitarier-Schwestern in Valence haben zum Beispiel eine Schule am Rande von Marseille. Achtzig Prozent der Schüler sind Muslime, die sich für die katholische und nicht für die staatliche Schule entscheiden, weil sie einen religiösen Ansatz einem materialistischen, atheistischen vorziehen. In unserer Schule in Nord-Assam in Indien sind nur fünf Prozent der Schüler katholisch, die anderen sind Hindus und Muslime. Sie leben jedoch problemlos zusammen, denn die religiöse Vielfalt ist eine Ressource, die den Respekt vor dem anderen wachsen lässt und den Wert der Koexistenz und des Friedens fördert.
Das „Motto" des Generalkapitels war ein Zitat aus dem zweiten Brief des Paulus an die Korinther: „Gehetzt und doch nicht verlassen; niedergestreckt und doch nicht vernichtet.". „Eines der Kriterien, die sehr gut hervorgehoben wurden", betonte der Generalobere, "ist, dass die Religionsfreiheit keine theoretische Frage ist, sondern das Leben so vieler Menschen betrifft und Leid verursacht und dass sie kontextbezogen analysiert werden muss. Jede Realität in ihrer Komplexität und Problematik stellt die Religionsfreiheit vor andere Herausforderungen. In Kanada zum Beispiel können Ordensleute nicht mit einem Ordensgewand ins Krankenhaus gehen. In der westlichen Welt gibt es einen aggressiven Säkularismus, der dazu neigt, die Religion auf die private Sphäre zu reduzieren, und identitätspolitische kulturelle Bewegungen, die die Religion instrumentalisieren. Identitäre Bewegungen zielen darauf ab, eine Art Differenz und Opposition zwischen „uns und euch" zu markieren, indem sie Narrative schüren, die an die Angst der Menschen appellieren, etwa wenn Migrationen als eine Art Invasion des Feindes dargestellt werden, der gekommen ist, um unsere Identität zu zerstören. Wir alle, angefangen bei den religiösen Führern, müssen lautstark darauf hinweisen, dass man den Namen Gottes nicht mit Krieg und Gewalt in Verbindung bringen kann. Das muss mit Nachdruck gesagt werden. Doch selbst in diesen Tagen hören wir Äußerungen von politischen Führern, die den Krieg als eine Art göttlichen Auftrag rechtfertigen wollen".
(Fides 28/6/2025)
27.06.2025
(München/acn) - Mit nur 49 Jahren ist am 18. Juni der chaldäisch-katholische Bischof Paul Habib Yousif al-Mekko im Irak an Krebs verstorben. Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) trauert um einen langjährigen Projektpartner und Freund.
Al-Mekko leitete seit 2022 die Diözese Alkosch (Alqosh) in der nordirakischen Ninive-Ebene, etwa 30 Kilometer von Mossul entfernt. Schon zuvor spielte der Priester eine Schlüsselrolle für die Christen in der Region, besonders nach der Vertreibung durch die Terrortruppen des Islamischen Staates (IS) im Jahr 2014 und dem Wiederaufbau, der drei Jahre später beginnen konnte.
AFRIKA/NIGERIA - Gedenkstätte für die 41 Opfer des Anschlags auf die Kirche in Owo demoliert
Abuja (Fides) - „Die katholische Diözese Ondo verurteilt unmissverständlich den plötzlichen und unerwarteten Abriss des Owo Memorial Park und hält ihn für inakzeptabel“, so Bischof Jude Ayodeji Arogundade von Ondo, in einer am 25. Juni veröffentlichten Erklärung die Entscheidung des Gouverneurs des Bundesstaates Ondo, Lucky Aiyedatiwa, den Gedenkpark abzureißen, der zum Gedenken an die Opfer des Angriffs auf die Kirche des Heiligen Franziskus von Owo errichtet wurde, der am Sonntag, den 5. Juni 2022 verübt wurde. Eine bewaffnete Gruppe hatte das Gotteshaus angegriffen und wahllos auf die Gläubigen geschossen, die gerade die Sonntagsmesse feierten.
Nach Ansicht von Bischof Arogundade ist der Abriss eine „Verletzung unseres gemeinsamen Respekts vor der Würde des Lebens und der Erinnerung an unsere 41 Brüder und Schwestern, die zu Unrecht getötet wurden“.
„Der Memorial Park wurde von der Landesregierung als neutraler und gemeinschaftlicher Raum für kollektives Gedenken, Reflexion und Heilung nach dem Terroranschlag vom 5. Juni 2022 eingerichtet“, erinnert der Bischof.
Der Gedenkpark wurde von der Regierung des ehemaligen Gouverneurs von Ondo, Arakunrin Oluwarotimi Akeredolu, errichtet. Der Bau des Parks begann im März 2023 und wurde im Juni 2023 abgeschlossen. Während dieses Zeitraums gab es keine Einwände oder Proteste von irgendjemandem. „Das Gelände wurde rechtmäßig von der Landesregierung erworben und erschlossen und öffentlich als Gedenkstätte zu Ehren der Opfer ausgewiesen. Er wurde von der Landesregierung in Auftrag gegeben und von der Kirche gesegnet“, betont der Bischof von Ondo.
Bischof Arogundade weist abschließend darauf hin, dass „die Diözese sofort nach Bekanntwerden der Abrisspläne einen Brief an den Gouverneur des Bundesstaates Ondo geschrieben und um eine offizielle Anhörung gebeten hat, um die Gründe für den Abriss des Gedenkparks zu erfahren. Zum Zeitpunkt dieser Erklärung sind mehr als 72 Stunden vergangen, und das Büro des Gouverneurs hat noch immer nicht geantwortet.“
(L.M.) (Fides 26/6/2025)
AFRIKA/KENIA - Tote und Verletzte bei Ausschreitungen während einer Demonstration zum Gedenken an die Opfer der letztjährigen Zusammenstöße
Nairobi (Fides) - Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei sind am gestrigen 25. Juni in Kenia mindestens 16 Menschen getötet worden. Diese Zahl wurde heute Morgen von „Amnesty Kenia“ veröffentlicht, wonach die meisten Opfer von den Sicherheitskräften getötet wurden. Nach Angaben der Polizei gab es 12 Opfer.
Zusätzlich zu den Toten wurden mindestens 400 Menschen bei den Protesten am ersten Jahrestag der Demonstrationen gegen das Finanzgesetz 2024 verletzt, die zu Unruhen und Gewalt führten und 60 Menschenleben forderten.
Nach Angaben der kenianischen Behörden haben gewaltbereite Elemente die gestrigen Demonstrationen infiltriert und Chaos gestiftet, um öffentliches und privates Eigentum zu plündern.
Die kenianische Regierung hat unterdessen die Schließung großer Fernsehsender angeordnet, weil sie gegen eine Richtlinie der kenianischen Kommunikationsbehörde (Communications Authority of Kenya, CA) verstoßen haben, die die Live-Übertragung von Protesten untersagt.
Die Maßnahme löste unter Medienbeobachtern und Rechtsexperten Empörung aus. Der ehemalige Oberste Richter Willy Mutunga nannte die Richtlinie verfassungswidrig und einen Verstoß gegen die Pressefreiheit. Die „Kenya Editors' Guild“ verurteilte die Entscheidung und beschuldigte die CA, das Gesetz falsch anzuwenden und den öffentlichen Zugang zu Informationen zu untergraben, was gegen die Artikel 33 und 34 der Verfassung verstoße.
(L.M.) (Fides 26/6/2025)
ASIEN/VIETNAM - Todesstrafe für acht Verbrechen abgeschafft: “Ein Schritt, der Hoffnung macht”
Ho-Chi-Minh-Stadt (Fides) - Vietnam hat die Todesstrafe für acht Straftaten abgeschafft, darunter Bestechung, Unterschlagung und Aktivitäten zum Sturz der Regierung. Wie die offizielle „Vietnam News Agency“ berichtet, hat die Nationalversammlung mit der einstimmigen Verabschiedung einer Änderung des Strafgesetzbuches beschlossen, dass die Todesstrafe für bestimmte Straftaten nicht mehr vorgesehen ist. Dazu gehören auch die Zerstörung von Staatseigentum, die Herstellung von gefälschten Arzneimitteln, die Aufwiegelung zum Krieg, die Spionage und der Drogenschmuggel. Ab Juli beträgt die Höchststrafe für diese Straftaten lebenslange Haft. Bei denjenigen, die vor dem 1. Juli wegen dieser Verbrechen zum Tode verurteilt wurden, wird die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt.
Katholiken in Vietnam beten und hoffen im Einklang mit der kirchlichen Lehre, dass die Todesstrafe im Lande endgültig abgeschafft wird. Ein katholischer Priester in Ho-Chi-Minh-Stadt weist gegenüber Fides auf die „Unmenschlichkeit der Todesstrafe“ hin. Im Interview mit der Fides sagt Pater Dominic Ngo Quang Tuyen, Priester in Ho-Chi-Minh-Stadt und Sekretär der Kommission für Evangelisierung der vietnamesischen Bischofskonferenz: „Es ist ein Schritt, der Hoffnung macht: Eine solidarische Gesellschaft bietet den Gefangenen die Möglichkeit, zurückzukehren und ein würdiges Leben zu führen. Die Kirche lehrt uns, dass das menschliche Leben geschützt und geachtet werden muss, weil es ein Geschenk Gottes ist, von der Geburt bis zum Ende“. Er fährt fort: „Jeder Mensch ist nach dem Abbild Gottes geschaffen. Und auch Menschen, die Unrecht getan oder ein Verbrechen begangen haben, verdienen Zeit, um rehabilitiert und erlöst zu werden“.
In der vietnamesischen Kirche gibt es eine aktive Gefängnispastoral, die sich vor allem auf die geistliche Begleitung der Gefangenen konzentriert, mit dem Engagement von Priestern, die neben materieller und psychologischer Hilfe und geistlichem Beistand auch zuhören und sich um Austausch bemühen, ausgehend vom Wort Gottes. Einige kirchliche Organisationen kümmern sich auch um die Bedürfnisse der Familien der Gefangenen.
Zehn Arten von Verbrechen (wie Mord, Hochverrat, Terrorismus und sexueller Missbrauch von Kindern) können in Vietnam weiterhin mit der Todesstrafe geahndet werden. Die Zahl der Häftlinge in den vietnamesischen Todestrakten ist nicht bekannt, da Daten über Hinrichtungen als Staatsgeheimnis gelten. Seit 2011 wird die Todesstrafe in dem asiatischen Land ausschließlich durch die Giftspritze vollstreckt, während sie früher durch das Erschießungskommando vollzogen wurde.
(PA) (Fides 26/6/2025)
AFRIKA/MADAGASKAR - Weihbischof von Antananarivo ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Generalvikar der Erzdiözese, Pfarrer Mamiarisoa Modeste Randrianifahanana, zum Weihbischof von Antananarivo ernannt und ihm den Titularsitz Giocondiana verliehen.
Bischof Mamiarisoa Modeste Randrianifahanana wurde am 18. Juni 1967 in Fiakarana geboren. Er studierte Philosophie am Priesterseminar von Antsirabe und Theologie am Priesterseminar von Ambatoroka in Antananarivo. Am 6. September 1997 wurde er zum Priester geweiht.
Danach hatte er folgende Ämter inne: Kaplan der eucharistischen Jugendbewegung und Liturgie-Beauftragter (1997-2003); Rektor des Propedeutischen Seminars in Antananarivo (1998-2003); Fidei-Donum-Priester auf La Réunion (2003-2017); Pfarrer im Missionsbezirk Ambatolampy (2017-2020); Ausbilder am Großen Seminar in Antsirabe (2020-2023); Generalvikar (seit 2023).
(EG) (Fides 26/06/2025)
23.06.2025
(München/acn) - Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (international: ACN – Aid to the Church in Need) hat im Jahr 2024 insgesamt 139,3 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Hinzu kommen 2,2 Millionen Euro an Rücklagen aus den Vorjahren. Insgesamt förderte „Kirche in Not“ damit Aktivitäten mit 141,5 Millionen Euro (2023: 144,5 Mio.). Der deutsche Zweig von „Kirche in Not“ hat mit rund 16,6 Millionen Euro dazu beigetragen, ein Plus von 300.000 Euro gegenüber dem Vorjahr.
Das Hilfswerk ist rein durch Spenden finanziert und erhält keine staatlichen Zuschüsse. Es ist in 24 Ländern mit einem Nationalbüro vertreten; im vergangenen Jahr konnte ein neues Büro in Lima (Peru) eröffnet werden. Rund 360 000 Wohltäter aus aller Welt haben zu dem erfreulichen Spendenergebnis beigetragen. Mit dem Betrag konnten 5335 Projekte in 137 Ländern umgesetzt werden.
AFRIKA/NIGERIA - Katholischer Priester getötet: Er wollte bei Familienstreit vermitteln
Abuja (Fides) - Ein katholischer Priester ist in Nigeria getötet worden, als er versuchte, einen Familienstreit zu schlichten. Pfarrer Godfrey Oparaekwe, Gemneindepfarrer der St. Ambrosius-Kirche in Ubakala (Umuahia South LGA) im Bundesstaat Abia (Südnigeria) starb am Abend des 17. Juni. Nach Informationen der Diözese Umuahia, die Fides vorliegen, war der Priester in Begleitung der Tochter des Paares und eines anderen Mannes zum Haus des Mannes gegangen, um ein Motorrad zu holen, das dem Mädchen gehörte. Das Ehepaar befand sich seit einiger Zeit in einer Krise, die so weit ging, dass die Frau und die Kinder das Haus verlassen hatten und der Mann allein zurückblieb. Pfarrer Oparaekwe hatte versucht zu schlichten, wurde aber von dem Mann bedroht. Am Abend des 17. Juni stach der Mann plötzlich mit einem Messer auf Pfarrer Oparaekwe ein, verletzte ihn schwer und bedrohte dann weitere Personen mit der gleichen Waffe. Der Angreifer wurde ruhiggestellt, während Pfarrer Oparaekwe ins Krankenhaus gebracht wurde. Wenige Stunden nach seiner Einlieferung verstarb der Priester jedoch an den Folgen seiner Verletzungen.
Pfarrer Godfrey wurde am 4. Oktober 1953 in Ulakwo (Owerri) in Nigeria geboren. Er wurde 1983 im St. Joseph's-Seminar in Ulakwo (Oweni) in Nigeria in der Diözese Umuahia zum Priester geweiht. Im Jahr 2000 erwarb er einen Master-Abschluss in Theologie von der „Franciscan University“ in Steubenville in Arizona.
Von 2002 bis 2012 war er in verschiedenen Ämtern in der Diözese Tucson (Arizona, USA) tätig, bevor er nach Nigeria zurückkehrte.
(L.M.) (Fides 24/6/2025)
AFRIKA/KENIA - Erklärung der Bischöfe zum bevorstehenden Protesttag: “Nein zu Gewalt, Ja zum Leben”
Nairobi (Fides) - „Wir sind ernsthaft besorgt über die schwerwiegende Mißachtung des menschlichen Lebens in unserem Land“, so die Bischöfe von Kenia in einer heute, 24. Juni, mit Blick auf den morgigen Protesttages zum Gedenken an die Opfer der letztjährigen Demonstrationen gegen das Finanzgesetz veröffentlichten Erklärung.
„Episoden von mysteriösem Verschwinden, außergerichtlichen Tötungen und gewaltsamen Einschüchterungen sind zu häufig geworden“, prangern die Bischöfe in dem Dokument an, das Fides vorliegt.
Die Bischöfe erinnern an die Namen einiger der getöteten oder verschwundenen Personen und betonen, „dass es sich nicht nur um Namen handelt, sondern um Brüder, Schwestern, Priester, Söhne, Töchter und Freunde, die Schutz und Gerechtigkeit verdient haben“.
Sie erwähnen insbesondere die jüngste Ermordung von Boniface Kariuki, einem Demonstranten, „der von einem Polizeibeamten aus nächster Nähe erschossen wurde“. Der 21-Jährige war bei Demonstrationen erschossen worden, die Gerechtigkeit für den Tod des Bloggers Albert Ojwang in einer Sicherheitszelle forderten.
„Sicherheitsbeamte haben einen Eid geleistet, die Bevölkerung zu schützen und ihr nicht zu schaden“, heißt es in der Erklärung dazu.
Die Bischöfe bitten die Behörden, die Proteste der jungen Menschen, der „Generation Z“, anzuhören, die ihre berechtigten Forderungen angesichts der gravierenden wirtschaftlichen Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, zum Ausdruck bringen („hohe Steuern, fehlende Chancen und ein System, das ihre Stimmen ignoriert“).
Die Prälaten bitten die jungen Menschen, nicht auf Gewalt zurückzugreifen und friedlich zu demonstrieren: „Bleibt friedlich, aufrichtig und mutig“, appellieren sie. „Die Kirche liebt und kümmert sich um euch. Hütet euch vor denen, die versuchen, euch zu manipulieren oder für böse Zwecke zu beeinflussen“.
Schließlich appellieren die Bischöfe an das „Gewissen der politischen Führer“, nicht zuzulassen, dass Unmenschlichkeit die Nation beherrscht. „Schweigen Sie nicht über den Tod von Kenianern“, heißt es in der Erklärung.
Die kenianische Bischofskonferenz kündigte an, dass am 29. Juni in allen katholischen Kirchen Kenias Messen zum Gedenken an die getöteten jungen Menschen und die Opfer von Entführungen und willkürlichen Hinrichtungen stattfinden werden.
(L.M.) (Fides 24/6/2025)
ASIEN/KASACHSTAN - Bischöfe Zentralasiens in einem Schreiben an den Papst: “Wir wollen mit Petrus fischen!”
Astana (Fides) - „Obwohl wir nur eine kleine Herde sind, fühlen wir uns als lebendige Glieder des Leibes Christi und sind bereit, uns mit Eifer am Evangelisierungsauftrag zu beteiligen, den uns der Herr anvertraut hat: Wir wollen mit Petrus fischen!“, so die di katholischen Bischöfe Zentralasiens in einer Botschaft an Papst Leo XIV. kurz vor der Inbesitznahme der römischen Kathedra des Bischofs von Rom am 25. Mai in der Lateranbasilika.
In dem Schreiben (datiert auf den 24. Mai, aber erst jetzt veröffentlicht), das die Unterschrift der Bischöfe José Luis Mumbiela Sierra, Vorsitzender der Zentralasiatischen Bischofskonferenz, Jerzy Maculewicz, stellvertretender Vorsitzender, und Evgeny Zinkovsky, Generalsekretär, trägt, versichern die Bischöfe „aus dem Herzen Zentralasiens“ ihre „ständigen Gebete und unerschütterliche Treue“ im Hinblick auf das Amt des Nachfolgers Petri: „Im Vertrauen auf die Liebe Gottes werden wir auf den Wegen unserer Mission furchtlos die kostbare und fruchtbare Saat des Glaubens unserer Heiligen Mutter Kirche säen und Hoffnung und Barmherzigkeit auf alle Straßen dieser Welt ausstrahlen, die des Trostes Gottes so sehr bedürfen“.
Und schließlich die Einladung, diese Länder, am Kreuzweg der Völker und Kulturen, zu besuchen: „Die Anwesenheit der Päpste hat sich unauslöschlich in das Gedächtnis unserer Völker eingeprägt. Die Besuche des Heiligen Johannes Paul II. und von Papst Franziskus in Kasachstan, Aserbaidschan und der Mongolei sind uns noch in bester Erinnerung. Sie haben unseren Glauben gestärkt und der Welt den universellen Charakter der Kirche gezeigt. Deshalb möchten wir Sie herzlich einladen, uns im Laufe Ihres Pontifikats zu besuchen. Es wäre eine große Ehre und ein Segen für unsere Gemeinden, Sie zu willkommen zu heißen und Ihnen das lebendige Zeugnis des katholischen Glaubens in diesem Teil der Welt zu zeigen“.
(F.B.) (Fides 24/6/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Apostolischer Präfekt von Battambang zur Schließung der Grenze zu Thailand: "Krise betrifft vor allem einfache Menschen“
Battambang (Fides) - Die Regierung von Kambodscha hat bestätigt, dass die thailändische Armee in der Nacht zum 23. Juni einseitig alle Grenzübergänge zu Kambodscha geschlossen hat. Nach Angaben der thailändischen Armee wurden die Grenzübergänge in sechs thailändischen Provinzen, die an Kambodscha grenzen, geschlossen, mit wenigen Ausnahmen für Studenten oder Personen, die sich in medizinischer Behandlung befinden. Jeder andere Personen- oder Fahrzeugverkehr ist derzeit verboten.
Die Schließung ist die jüngste in einer Reihe von Repressalien, die sich seit dem Zwischenfall an der Grenze am 28. Mai verschärft haben, bei dem ein kambodschanischer Soldat bei Schießereien im so genannten „Smaragddreieck“, einer kleinen Grünfläche an der Grenze zwischen Thailand, Kambodscha und Laos, getötet wurde. Es ist einer von mehreren umstrittenen Regionen, die sowohl Thailand als auch Kambodscha als zu ihrem Gebiet gehörig beanspruchen.
Die beiden Armeen beschuldigten sich gegenseitig, zuerst geschossen zu haben. Am 7. Juni schloss die thailändische Armee die Grenze vorübergehend und reduzierte dann die Öffnungszeiten. Am 12. Juni kündigte Kambodscha die Aussetzung der Stromeinfuhren an und schloss die internationale Grenze bei Daung in der Provinz Battambang aus „Sicherheitsgründen“.
Thailand und Kambodscha sind durch eine etwa 820 Kilometer lange Grenze getrennt, die durch mehrere umstrittene Gebiete verläuft. „Dieser Streit besteht seit mehr als einem Jahrhundert und geht auf die Zeit des französischen Kolonialreichs zurück“, erklärt Bischof Enrique Figaredo, Apostolischer Präfekt von Battambang (Kambodscha) im Interview mit Fides. „Die beteiligten Parteien gehen von einer Karte aus dem Jahr 1907 aus, mit der Frankreich, das Kambodscha bis 1953 als Kolonialmacht besetzt hielt, erstmals die Grenze zwischen den beiden Ländern gezogen hat. Thailand argumentiert, dass die Karte nicht verbindlich sei. Kambodscha hat den Internationalen Gerichtshof angerufen, um die territoriale Zugehörigkeit von vier umstrittenen Gebieten festzustellen. Auch Thailand ist nicht damit einverstanden, den Gerichtshof zu befragen“, so der Präfekt.
„Es sollte beachtet werden, dass diese Krise“, fügt er hinzu, “für die einfachen Menschen Härten und Unannehmlichkeiten mit sich bringt. Die Grenze zwischen Kambodscha und Thailand ist in der Tat sehr durchlässig und wird ständig von einem regen Handel und von Arbeitern überquert. Die Schließung der Grenze blockiert den für das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben so wichtigen Personen- und Warenverkehr“. Bischof Figaredo sagt, dass viele Menschen in der Provinz Battmbag, dem Gebiet seiner apostolischen Präfektur, von diesen Strömen betroffen sind. „Die Menschen vor Ort erleben diese Phase mit großer Enttäuschung, Überraschung und Verwirrung“, stellt er fest. „Außerdem gibt es Hunderte von Vertriebenen, Menschen, die auf der anderen Seite der Grenze festsitzen und nicht nach Hause zurückkehren können“, beklagt er.
Der Streit hat in beiden Ländern nationalistische Gefühle geweckt. Thailand hat Touristen und thailändischen Staatsbürgern verboten, Poipet zu besuchen oder dort zu arbeiten, eine kambodschanische Stadt, deren Wirtschaft auf dem Vorhandensein von acht Spielkasinos beruht, die fast ausschließlich von thailändischen Bürgern besucht werden. Wie der thailändische Premierminister Paetongtarn Shinawatra erklärte, hat Thailand in diesem Zusammenhang auch Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um die grenzüberschreitenden kriminellen Aktivitäten in dem mit Kambodscha entstandenen Streit zu unterbinden.
(PA) (Fides 24/6/2025)
ASIEN/CHINA - Ende des akademischen Jahres im Seminar von Sheshan: Studierende sollen „Zeichen der Zeit“ lesen
Schanghai (Fides) - Die diesjährigen Studienkurse im Seminar in Sheshan der Diözese Shanghai wurden mit der Verleihung von sechs Diplomen an sechs Seminaristen des Jahrgangs 2019 und von Diplomen an die Ordensschwestern, die am zweiten Ausbildungskurs für Ordensleute teilgenommen haben, abgeschlossen.
Der Abschluss des Studienjahres wurde am Samstag, 21. Juni, mit einer feierlichen Zeremonie begangen, an der unter anderem Bischof Joseph Shen Bin von Shanghai, Bischof Francis Xavier Jing Yangke von Ningbo, Schwester Wang Min, Generaloberin der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau von der Darstellung, und Vertreter der Zivilbehörden teilnahmen.
Bischof Shen Bin, der auch Rektor des Seminars in Sheshan ist, überreichte den Seminaristen und den Ordensschwestern die Diplome und dankte allen Lehrern und Familienangehörigen der Seminaristen, Priester und Ordensfrauen, die an den Kursen teilgenommen hatten. Bischof Shen Bin forderte die Absolventen außerdem auf, „den Zeichen der Zeit zu folgen, zu denen die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz und das sich verändernde internationale Szenario gehören“.
Pfarrer Francis Fang Buke, Vizerektor des Seminars, forderte in seiner Ansprache an die Studenten alle auf, sich der Mission zu widmen, das Evangelium zu verkünden und den Glauben an Christus zu bezeugen, sich aktiv an sozialen Werken zu beteiligen und allen Menschen gemäß dem Geist der Barmherzigkeit der Kirche zu begegnen.
(NZ) (Fides 24/6/2025)
23.06.2025
(Göttingen/gfbv) - Nach dem verheerenden Anschlag auf die Mar-Elias-Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus wiederholt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ihre Warnung vor einer drohenden Gewalteskalation gegen Minderheiten in Syrien. „Die neuen syrischen Machthaber sind nicht gewillt, Minderheiten vor Angriffen zu schützen. Vielmehr gehören Kurden, Drusen, Alawiten und Schiiten zu ihren Hauptfeinden. Der IS hingegen kann in den von al-Scharaa kontrollierten Gebieten ungehindert operieren“, sagte der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido heute in Göttingen.
„Als ich Ende April dieses Jahres im Nordosten Syriens den kurdischen General Mazlum Abdi traf, den Chef der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), warnte er vor der Präsenz von IS-Kämpfern in den von der sogenannten Übergangsregierung kontrollierten Regionen. Angehörige religiöser Minderheiten in diesen Gebieten bestätigten dies. Sie berichten, dass sie in ständiger Angst vor Angriffen leben“, berichtete der Menschenrechtler, der im April viele Regionen Syriens, darunter Damaskus, besuchte.
Für den Anschlag auf die Mar-Elias-Kirche in Damaskus am Sonntag (22. Juni) wird der „Islamische Staat“ (IS) verantwortlich gemacht. Gleichzeitig erreichten die GfbV Berichte über Drohungen gegen Christen in anderen Teilen Syriens. In der Provinz Hama wurde an mehreren Kirchen die Botschaft „Ihr kommt dran“ hinterlassen. Die Mar-Elias-Kirche in Damaskus ist eine rum-orthodoxe Kirche und befindet sich im Stadtteil Tabbalah in der Nähe des Stadtviertels Al-Duwaila. Sie wurde 1990 erbaut.
Die GfbV fordert Politik und Medien in Deutschland erneut auf, die neuen islamistischen Machthaber und die syrischen Milizen, die Ende 2024 die Macht in Damaskus übernommen haben, nicht zu verharmlosen. „Die sunnitischen Milizen, die die Macht in Syrien übernommen haben, unterscheiden sich kaum vom IS. Daher haben diese Milizen auch seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs kein Interesse, den IS zu bekämpfen“, erklärte der Nahostexperte Dr. Sido. „Eine Beschwichtigungspolitik gegenüber den sunnitischen Islamisten in Syrien wird nicht helfen, das Land zu stabilisieren, sondern die Machthaber vielmehr ermutigen, ihre bisherige Politik fortzusetzen. Der neue islamistische Machthaber in Damaskus glaubt nicht an eine multiethnische, multireligiöse Gesellschaft in Syrien, sondern an einen einheitlichen sunnitisch-islamischen Staat“, so Dr. Sido. Al-Scharaa setze auf oberflächliche Veränderungen und nette Rhetorik, um sein Image zu verbessern.
Bis zum Ausbruch der Revolte im März 2011 war Syrien nach Ägypten das Land mit der größten christlichen Minderheit im Nahen Osten. Dort lebten zwei bis drei Millionen Gläubige. Heute wird ihre Zahl auf etwa 300.000 geschätzt, was etwa zwei Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Christen in Syrien sind hinsichtlich ihrer Konfessionen sehr unterschiedlich. Den größten Anteil der Christen machen die Rum-Orthodoxen aus – sowohl in Damaskus als auch im ganzen Land. Sie sehen sich als Repräsentanten eines arabischen Christentums. Ihre Liturgie wird ausschließlich auf Arabisch gehalten.
„Sollte die Gewalt gegen Christen anhalten, wird dies letztlich zu einer symbolischen christlichen Präsenz in Syrien führen. Die wenigen verbliebenen Christen werden dann in ihrer einst mehrheitlich christlichen Heimat zu Fremden erklärt. Die neuen Herrscher in Damaskus tragen die Verantwortung für diese Gewalt, da sie Hassreden gegen Christen und ethnische sowie religiöse Minderheiten nicht unterbinden, sondern bewusst täglich weiter schüren“, sagt der Nahostexperte. Er warnt davor, dass sich ein Szenario wie im Irak wiederholen könnte. „Nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im Jahr 2003 wurden christliche Kirchen sowie zivilgesellschaftliche Organisationen der Assyrer/Aramäer/Chaldäer im ganzen Irak vor allem von sunnitischen Islamisten angegriffen. Der heutige Machthaber Syriens, al-Scharaa, kämpfte als Dschihadist in den Reihen sunnitischer Milizen gegen die USA, Schiiten, Kurden, Yeziden und Christen.“
18.06.2025
(München/ots) - Während Regierungen weltweit ihre Einwanderungspolitik schärfer regulieren, sind immer mehr Kinder aufgrund von Konflikten und Naturkatastrophen gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni hin. Derzeit befinden sich rund 50 Millionen Kinder auf der Flucht.
"Kinder und Jugendliche legen auf der Flucht oftmals tausende von Kilometern zurück, ein monate- teils jahrelanger Kampf ums Überleben. Die Weltgemeinschaft muss den Fluchtursachen stärker entgegenwirken - und verstärkt Sorge tragen, dass geflüchtete Kinder medizinisch und psychosozial besser betreut und integriert werden", sagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit.
Die Herausforderungen der Impfstoffproduktion in Afrika
Von Cosimo Graziani
20.06.2025
Abuja (Fides) - In den letzten Wochen hat in Nigeria ein von lokalen Forschern entwickelter Impfstoff gegen Lassa-Fieber erste Zeichen von Wirksamkeit im Kampf gegen die Krankheit gezeigt, die in der ersten Hälfte des Jahres 2025 in dem afrikanischen Land 747 neue Ansteckungsfälle und 142 Todesfälle verzeichnete. Dies gab Simeon Agwale, Vorstandsvorsitzender des nigerianischen Pharmaunternehmens „Innovative Biotech“, bekannt. Der Impfstoff wurde unter Lizenz der Universität Melbourne entwickelt, und die Testdosen wurden in den Vereinigten Staaten hergestellt, bis die notwendige Infrastruktur in Nigeria aufgebaut ist.
Für den afrikanischen Riesen ist die Möglichkeit, den Impfstoff gegen eine Krankheit, von der er nach wie vor heimgesucht wird - die Sterblichkeitsrate ist seit 2024 gestiegen -, eigenständig zu entwickeln und zu produzieren, ein bedeutender Erfolg, der symptomatisch für einen positiven Trend in der Impfstoffentwicklung auf dem gesamten Kontinent ist.
Mehrere afrikanische Länder sind bestrebt, die einheimische Impfstoffproduktion zu erhöhen, eine Priorität, die seit der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen hat. Im Jahr 2022 wurde die Initiative „Partnerships for African Vaccine Manufacturing“ (PAVM) ins Leben gerufen, die darauf abzielt, bis 2040 insgesamt 60 Prozent des afrikanischen Impfstoffbedarfs zu produzieren (derzeit sind es nur 1 Prozent).
Das Problem der Impfstoffherstellung hängt auch mit der Planungs- und Entwicklungsphase zusammen. Nach Angaben des „Africa Centre for Disease Control and Prevention“ (CDC), der für Desease-Management zuständigen Abteilung der Afrikanischen Union, gab es im Jahr 2024 fünfundzwanzig Impfstoffprojekte auf dem gesamten Kontinent: fünfzehn im frühen Entwicklungsstadium, fünf mit Produktionskapazitäten, aber ohne Transferkapazität, und fünf mit Produktions- und Transferkapazität. Die Zahlen sind positiv und werden durch die Tatsache untermauert, dass es auf dem gesamten Kontinent mindestens ein Dutzend aktive Pharmaunternehmen in Ländern wie Nigeria, Marokko, Ägypten, Südafrika und Algerien gibt. All diese Aspekte tragen zur Stärkung des Impfstoff-Ökosystems bei, das in der Vergangenheit bereits Früchte getragen hat, wie z. B. der Ebola-Impfstoff, der nach dem Ausbruch 2013 in Westafrika entwickelt wurde.
Kürzlich wurden drei wichtige Vereinbarungen zur Stärkung der Produktionskapazitäten für Impfstoffe in Afrika bekannt gegeben, von denen eine im Dezember 2024 und zwei im Februar dieses Jahres unterzeichnet wurden. An der ersten waren die „U.S. International Development Finance Corporation“, die Afrikanische Entwicklungsbank und die „International Finance Corporation“ (IFC) beteiligt. Sie sah die Bereitstellung von fünfundvierzig Millionen Dollar für VaxSen vor, eine Tochtergesellschaft des in Dakar ansässigen Pasteur-Instituts im Senegal, einem ebenfalls in der Impfstoffforschung sehr aktiven Land. Die Vereinbarung sollte die Produktionskapazitäten stärken, die lokale Lieferkette unterstützen und ein starkes Vertriebsnetz für Impfstoffe schaffen, wie es in der Strategie 2040 der Afrikanischen Union vorgesehen ist, zu der auch PAVM gehört. Neben den Auswirkungen auf das Gesundheitswesen sollte sich das Abkommen auch auf die Entstehung von qualifizierten Arbeitsplätzen auswirken, da die Einrichtungen des Pasteur-Instituts erweitert werden. Es stellt sich die Frage, ob nach den Kürzungen der Trump-Administration bei der internationalen Zusammenarbeit in den letzten Monaten auch dieses Projekt zurückgefahren oder gar gestrichen wird.
Die erste der im Februar unterzeichneten Vereinbarungen betrifft eine Investition in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar durch die „Gavi-The Vaccine Alliance“, eine öffentlich-private Partnerschaft, die weltweit Impfprojekte, insbesondere für Kinder, unterstützt. Gemäß dieser Vereinbarung werden die Mittel für den Aufbau einer Produktionsplattform für RNA-Impfstoffe in Afrika verwendet, an der sowohl afrikanische Privatunternehmen wie das ägyptische Unternehmen „EVA Pharma“ als auch ausländische Unternehmen wie das französische Unternehmen „DNA Script“ und die belgischen Unternehmen „Unizima“ und „Quantoom Biosciences“ beteiligt sind. Bei einer zweiten im Februar unterzeichneten Vereinbarung handelt es sich jedoch um eine rein afrikanische Zusammenarbeit: Die ägyptische „Biogeneric Pharma“ und die südafrikanische „Afrigen“ werden die Entwicklung von RNA-Impfstoffen ausweiten, um auch das kontinentale Know-how bei der Herstellung und Anwendung zur Bekämpfung von Krankheiten, die den Kontinent heimsuchen, zu stärken.
Diese Initiativen wurden in dem Bericht aufgeführt, den die „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“ (CEPI) im Februar dieses Jahres veröffentlichte. Die in Oslo ansässige Stiftung wies darauf hin, dass zu den Problemen, die gelöst werden müssen, um eine selbständige Impfstoffindustrie in Afrika zu entwickeln, Probleme beim Zugang zu Finanzmitteln, Produktionsbeschränkungen, Zölle und Zollgebühren sowie eine unsichere Nachfrage gehören. Das Problem des Impfstoffmarktes in Afrika hat großen Einfluss auf die Entscheidungen der verschiedenen Impfstoffunternehmen in der Welt, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Bevölkerung Afrikas, insbesondere die junge Bevölkerung, in den kommenden Jahren weiter stark wachsen wird.
(Fides 19/6/2025)
ASIEN/MYANMAR - Mit dem Einsetzen der Regenzeit spiztz sich die Lage der Erdbebenopfer in Mandalay zu
Mandalay (Fides) - Drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben vom 28. März 2025 ist das Gebiet um Mandalay in Nord-Zentral-Myanmar seit mehr als drei Wochen von starken Regenfällen und Gewittern betroffen. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle und der Nachbeben sind einige Gebäude, die durch das Erdbeben bereits geschädigt waren, zusammengebrochen, was die betroffenen Gemeinden in weitere Bedrängnis gebracht hat. Dies geht aus einem Bericht des Notfallteams für humanitäre Hilfe der Erzdiözese Mandalay hervor, der Fides vorliegt, und in dem es heißt: „Viele Menschen verbringen die Nacht noch immer im Freien oder in Behelfsunterkünften. Viele Häuser wurden durch das Erdbeben beschädigt oder zerstört, so dass die Familien gezwungen sind, im Freien zu schlafen. In und um Mandalay nutzen die Menschen Planen, Zelte oder Bambuskonstruktionen, um sich vor dem Wetter zu schützen. Der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und lebensnotwendigen Gütern ist nach wie vor eingeschränkt, und die örtliche Hilfe reicht kaum aus, um die dringenden Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaften zu befriedigen“.
Mit dem Einsetzen des Monsuns, heißt es in dem Bericht, werde die Situation für die Erdbebenopfer wahrscheinlich noch schwieriger werden: „Die behelfsmäßigen Unterkünfte, die oft aus Planen oder Bambus bestehen, werden starken Regenfällen und Winden nicht standhalten können. Wir befürchten, dass Überschwemmungen und schlechte hygienische Bedingungen das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten erhöhen werden, insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Ohne dringende Unterstützung bei der Bereitstellung dauerhafterer Unterkünfte und der Verbesserung der Hygienebedingungen werden die Sicherheit und das Wohlergehen großer Teile der Bevölkerung während der Regenzeit ernsthaft bedroht sein“.
Unterdessen hat die Diözese unbeschädigte Strukturen und Kirchengebäude oder Räume zur Unterbringung der Vertriebenen zur Verfügung gestellt. „Behelfsmäßige Zelte wurden von den Erdbebenopfern im Komplex der Gemeinde St. Michael in Mandalay aufgestellt. Unter den Betroffenen befinden sich nicht nur Katholiken, sondern auch Buddhisten. Ihre Häuser wurden schwer beschädigt und sind noch nicht repariert worden“, heißt es in dem Bericht.
Freiwillige Helfer des Diözesanteams verteilen humanitäre Hilfe an die Erdbebenopfer, andere haben die Reparatur der beschädigten Kirchengebäude übernommen, und wieder andere leiten Nothilfeteams. Priester und Ordensleute, die das Schicksal der Flüchtlinge teilen, schlafen noch immer außerhalb ihrer gewohnten Unterkünfte, z. B. im Innenhof des erzbischöflichen Ordinariats. Pfarrer Peter Kyi Maung, Sekretär der Erzdiözese, erklärt dazu: „Unsere Räume wurden durch das Erdbeben beschädigt und sind im Moment nicht sicher. Wir haben uns mit einfachen Laken und Moskitonetzen in den offenen Bereichen des Komplexes zum Schlafen eingerichtet. Bis die notwendigen Reparaturen durchgeführt werden, haben wir keine andere Wahl, als weiterhin unter diesen provisorischen Bedingungen zu leben. Aber alle Freiwilligen und Gläubigen arbeiten jeden Tag hart daran, die Situation Stück für Stück zu verbessern. Der Herr gibt uns die Kraft, weiterzumachen“.
(PA) (Fides 19/6/2025)
Weltflüchtlingstag * Flüchtlinge * Krieg Sudan * Tschad
(Berlin/dwd) - Gewalt und bewaffnete Konflikte haben in west- und zentralafrikanischen Ländern in den vergangenen Monaten Zehntausende Menschen vertrieben. Vor allem durch den andauernden Krieg im Sudan steigen die Flüchtlingszahlen weiter an. „Auf der Suche nach Sicherheit erreichen viele Flüchtlinge Länder, in denen sie unter äußerst schlechten Bedingungen leben müssen“, sagt Charlotte Greene, Regionalbüroleiterin der Diakonie Katastrophenhilfe. „Oft folgt die Gewalt den Menschen und zwingt sie erneut zur Flucht. Dieser Kreislauf muss durch anhaltende Unterstützung, mehr Schutz und friedensbildende Maßnahmen durchbrochen werden.“
Allein im Mai hatten laut UN-Angaben mehr als 70.000 Flüchtlinge den Sudan in Richtung Tschad verlassen. Auslöser waren Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und Milizen der Rapid Support Forces, denen Angriffe auf Dörfer und Vertriebenencamps vorgeworfen werden.
Flüchtlingscamps im Osten des Tschad sind überfüllt, zu wenig Hilfe erreicht die ankommenden Menschen. Bisher hat die internationale Gemeinschaft nur rund ein Viertel der knapp 400 Millionen Euro aufgebracht, die für eine angemessene humanitäre Versorgung der rund eine Million sudanesischen Geflüchteten benötigt werden.
„Wenn die Ressourcen immer knapper werden, ist das extrem belastend für Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden. Sie müssen täglich darum kämpfen, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Das kann zu Spannungen führen und das friedliche Zusammenleben zwischen diesen Gruppen zunehmend gefährden", warnt Charlotte Greene. Die Mehrheit der Länder in der Sahelzone gehöre zu den ärmsten und einkommensschwächsten Ländern der Welt. „Diese wachsende Lücke bei der Unterstützung muss schnell geschlossen werden. Hilfe muss stärker auf den Bedürfnissen und Kapazitäten der betroffenen Menschen aufbauen und darf sie nicht ignorieren."
Die Diakonie Katastrophenhilfe hatte in den vergangenen Monaten vor allem sanitäre Einrichtungen in tschadischen Flüchtlingscamps verbessert. Ein durch das Auswärtige Amt finanziertes Hilfsprojekt setzt den Fokus auf Bargeldhilfen, damit Familien Nahrungsmittel kaufen können. Kleinkinder und stillende Mütter erhalten nährstoffreiche Spezialnahrung. Insgesamt erreicht das Projekt rund 51.000 Menschen im Tschad und Niger.
Katastrophal ist auch die Lage für rund eine halbe Million Geflüchteter in Kamerun, dem südlichen Nachbarland des Tschad. Vor allem Menschen aus der Zentralafrikanischen Republik suchen im Norden und Osten Schutz. Zusätzlich sind in Kamerun aufgrund von Naturkatastrophen und Gewalt durch Terrorgruppen mehr als eine Million Menschen intern vertrieben. Die Mehrzahl lebt außerhalb von organisierten Camps. Durch starke Regenfälle mit Überschwemmungen kam es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Choleraausbrüchen. Partner der Diakonie Katastrophenhilfe verteilten Hygienekits und klärten über Risiken auf, um die Ausbreitung einzudämmen. Besonders gefährdete Gemeinden werden künftig finanziell dabei unterstützt, die größten Herausforderungen selbst zu bewältigen.
Laut UN-Angaben hat sich die Zahl gewaltsam vertriebener Menschen in der Sahelzone mit rund 4,3 Millionen seit Ende 2020 nahezu verdoppelt.
„Es gibt in der Region eine ständige grenzüberschreitende Bewegung von Menschen, um der steigenden Gewalt und auch den Folgen des Klimawandels zu entkommen. Diese Situation muss regional gelöst werden, damit die Menschen nicht wiederholt zur Flucht gezwungen sind“, sagt Greene.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Flüchtlingshilfe weltweit
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
19.06.2025
(München/acn) - Schon von Weitem hört man sein Lachen. Es ist herzlich und ansteckend. Auch die Kinder lachen. Mittendrin: Pater Ubaldino Andrade, ein Salesianerpater, den hier alle nur Pater Ube nennen. Doch wo er lebt, ist es von außen betrachtet sonst eher trostlos und weniger zum Lachen: ein Flüchtlingslager im Norden Ugandas, ganz in der Nähe zur Grenze nach Südsudan. Hier leben mehr als 90 000 Menschen. Das ist so groß wie Tübingen.
Zusammen mit drei weiteren Patres kam er vor acht Jahren nach Palabek. „Als wir hier ankamen, hatten die Menschen keine Kleidung, waren verdreckt und verfügten weder über Hygieneartikel noch Essen“, berichtet Pater Ube gegenüber Vertretern des internationalen Hilfswerks „Kirche in Not“. „Wir selbst hatten kein Haus. Ein Katechet ließ uns in seinem Zuhause übernachten. Seine Familie teilte das Essen mit uns. Nachts wartete ich mit meiner Tasche darauf, dass man mir ein Zimmer zeigte – bis mich eine Frau zu einem Platz auf dem Boden führte. Es gab nichts!“
17.06.2025
(München/acn) - Bei einem Überfall von mutmaßlich radikalen Fulani-Milizen in der südnigerianischen Gemeinde Yelewata sind nach Angaben der Stiftung für Gerechtigkeit, Entwicklung und Frieden (FJDP) im Bistum Makurdi vermutlich bis zu 200 Menschen getötet worden. In einem Gespräch mit dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ berichtete der Gemeindepfarrer der Stadt, Father Ukuma Jonathan Angbianbee, von einem grausamen Massaker: „Menschen wurden niedergemetzelt. Überall lagen Leichen verstreut.“
Das Attentat ereignete sich am späten Freitagabend (13. Juni). Es ist ein dramatischer Höhepunkt einer seit einigen Wochen andauernden Welle von Überfällen auf mehrheitlich christliche Dörfer in der Region, bei denen bisher bereits mehr als 100 Menschen getötet worden sind. Tausende Menschen sind wegen des Terrors auf der Flucht. Viele sind nach Yelewata gekommen, weil die Stadt als relativ sicher galt. Nach dem aktuellen Angriff haben viele die Stadt jedoch verlassen.
AFRIKA/KENIA - Proteste gegen Polizeigewalt im Zusammenhang mit dem Tod von Albert Ojwang
Nairobi (Fides) - Heute, am 17. Juni, kam es in den zentralen Geschäftsvierteln von Nairobi und Mombasa zu Protesten, bei denen Hunderte von jungen Menschen auf die Straße gingen, um Gerechtigkeit für Albert Ojwang zu fordern, den 31-jährigen Lehrer und Blogger, der in Polizeigewahrsam starb.
Die Sicherheitskräfte versuchten, die Menge zu zerstreuen, indem sie Tränengaskanister abfeuerten, während Banden von Motorradfahrern in Zivilkleidung die Demonstranten angriffen.
Im Zentrum der Proteste steht der stellvertretende Generalinspektor der Polizei Eliud Lagat. Albert Ojwang war am 6. Juni in seinem Haus in Kakot im Bezirk Homa Bay, festgenommen worden, weil er in den sozialen Medien einen Beitrag veröffentlicht hatte, in dem er Lagat verleumdet haben soll. Er wurde über 350 Kilometer zur zentralen Polizeistation in Nairobi transportiert und dort wegen Verleumdung im Rahmen der Gesetze über Cyberkriminalität angeklagt. Am 8. Juni wurde Albert Ojwang bei einer Routineuntersuchung bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden.
Zunächst wurde Ojwangs Tod von den Behörden als Selbstmord eingestuft; dann gab Präsident William Ruto angesichts der Proteste seiner Familie und der Zivilgesellschaft selbst zu, dass der Tod des Bloggers auf das Konto der Polizei geht und dementierte damit vorherige Stellungnahmen.
Bisher wurden zwei Polizeibeamte, Samson Talaam von der zentralen Polizeistation und James Mukhwana, im Zusammenhang mit dem Tod des Lehrers verhaftet, während die „Independent Policing Oversight Authority“ (IPOA) und die „Internal Affairs Unit“ (IAU) ihre Ermittlungen fortsetzen. Darüber hinaus wurde ein Techniker verhaftet, der in der Nacht vom 7. auf den 8. Juni das Videoüberwachungssystem der zentralen Polizeistation in Nairobi manipuliert haben soll, um einigen Beamten zu ermöglichen, Ojwang aus seiner Arrestzelle in den Karura-Wald zu bringen, wo er zu Tode gefoltert wurde.
Eliud Lagat selbst ist inzwischen zurückgetreten, aber das hat die Gemüter der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, nicht beruhigt, denn der Mord an Ojwang hat die nationale Empörung über die Polizeibrutalität neu entfacht und den Ruf nach Reformen im Sicherheitssektor erneuert.
(L.M.) (Fides 17/6/2025)
ASIEN/VIETNAM - Eucharistische Jugendbewegung: Nährboden für Berufungen
Ho-Chi-Minh-Stadt (Fides) - „Die eucharistische Jugendbewegung in Vietnam ist die Hoffnung und die Zukunft der vietnamesischen katholischen Kirche, da sie hervorragende Erziehungsmethoden anwendet; keine andere katholische Bewegung in der vietnamesischen Kirche ist so gültig und lebendig wie die vietnamesische eucharistische Jugend“, so Erzbischof Joseph Nguyen Nang auf der VI. alljährlichen Nationalen Konferenz der Vietnamesischen Eucharistischen Jugendbewegung (Movement of Eucharistic Youth). Der Erzbischof merkte an: „Die Betreuer, Katecheten und Kinder der Bewegung sind sehr begeisterungsfähige Menschen, die sich aktiv an der apostolischen Mission der vietnamesischen Kirche beteiligen. Dies ist ein hervorragender Nährboden für Berufungen zum Priestertum, zum gottgeweihten Leben und für begeisterte Ordensleute und Laienapostel.“
Die Konferenz fand vom 12. bis 14. Juni 2025 in der „Hanh Thong Tay“-Kirche in der Erzdiözese Ho-Chi-Minh-Stadt (Südvietnam) statt. Anwesend waren zahlreicher Priester und Vorstandsmitglieder der diözesanen Gruppen der eucharistischen Jugendbewegung, die aus den 27 vietnamesischen Diözesen zusammengekommen waren.
Dank der leuchtenden Beispiele der vietnamesischen Märtyrer bringt die Kirche Vietnams katholische Familien hervor, die einen frommen Glauben leben, und katholische Vereinigungen, die in vielen Pfarreien des Landes mit viel Engagement und Hingabe arbeiten, darunter auch die „Eucharistische Jugendbewegung“ mit einer soliden Organisationsstruktur und einer starken operativen Vitalität. Heute, im Kontext einer sich schnell verändernden Gesellschaft, verzeichnet die Praxis des Glaubens im religiösen Leben junger Menschen weltweit einen Rückgang. Daher ist es dringend notwendig, den Glauben junger Menschen in der vietnamesischen Kirche zu fördern, um den jüngeren Generationen ein solides Fundament des Glaubens zu vermitteln.
Im Rahmen der Konferenz in Ho-Chi-Minh-Stadt, die sich mit dem Thema Hoffnung befasste, insbesondere im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr 2025, sagte Bischof Peter Nguyen Van Vien, Vorsitzender der vietnamesischen Kommission für eucharistische Jugend- und Kinderarbeit: „Hoffnung beschränkt sich nicht auf die Bedeutung einer geistlichen Tugend, sondern bedeutet hier auch Licht und Orientierung für die Mission der Erziehung und Begleitung der Jugend von heute“.
Der Generalsekretär der Bewegung, Pfarrer John Le Quang Viet, fasste die Ergebnisse und Früchte, aber auch die Schwierigkeiten und Sorgen der letzten Jahre zusammen und wünschte sich mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung von den Bischöfen und Pfarrern der einzelnen Diözesen und Gemeinden, damit die Bewegung wirklich zu einem „Reservoir“ für die Zukunft der vietnamesischen Kirche wird.
Ein sehr gutes Zeichen für die vietnamesische Kirche ist die Tatsache, dass viele Kleine und Große Priesterseminare sowie Bildungshäuser der Männer- und Frauenorden die Ausbildung von Grubbenleitern und Betreuern der Bewegung in ihr Ausbildungsangebot aufgenommen haben. Auf der Konferenz wurde zudem die Hoffnung geäußert, dass sich dieses Engagement auf das ganze Land ausdehnt und dass die Bischöfe der Diözesen Seminaristen und junge Priester ermutigen, sich aktiv mit der Eucharistischen Jugendbewegung vertraut zu machen, um die heranwachsende vietnamesische Generation zu begleiten.
Der Anteil junger Menschen in Vietnam ist sehr hoch: Jungen und junge Männer im Alter von 10 bis 24 Jahren machen über 20% der Bevölkerung aus. Die Jugendlichen, die sich der Bewegung anschließen, sind in der Regel Teenager, die wöchentlich den Katechismus und die Sonntagsmesse in den Pfarreien des Landes besuchen. Sie nehmen auch an monatlichen Aktivitäten wie Wohltätigkeitsarbeit und Freizeitaktivitäten teil.
Die vietnamesische eucharistische Jugendbewegung ist nach dem Vorbild der weltweiten eucharistischen Jugendbewegung gegründet wurde, die ihren Ursprung in Frankreich hat. Diese Bewegung begann 1929 in Vietnam und fand allmählich eine positive Resonanz bei vietnamesischen Geistlichen und Laien in vielen Regionen. Die pädagogischen Grundlagen der Bewegung sind das Wort Gottes und die Lehren der katholischen Kirche.
(AD-PA) (Fides 17/6/2025)
ASIEN/SÜDKOREA - Dokumentarfilm über das Leben des koreanischen Fidei-donum-Priesters Stephan Kim Seong-hyeon in der Mongolei
Seoul (Fides) - Das Leben und die Missionsarbeit des koreanischen Priesters Stephan Kim Seong-hyeon in der Mongolei veranschaulicht ein Dokumentarfilm der auf dem YouTube-Kanal der „Korea Catholic Times“ veröffentlicht wurde, und auch die Frage beantworten will: Wer ist eigentlich ein Priester? Es wird die Geschichte des Fidei-Donum-Missionars aus der Diözese Daejeon nacherzählt, der im Mai 2023 im Alter von 55 Jahren plötzlich verstarb.
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Pfarrer Stephan ist Mitglied des Säkularinstituts „Istituto del Prado“ und kam 2002 in die Mongolei, wo er die Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ in der Region Khan Uul gründete, bevor er in die Steppe zog, etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, und sich schließlich in Erdenesant niederließ. Hier teilte er den Lebensstil der nomadischen Hirten, lebte in einem Ger, einem typischen mongolischen Zelt, und reiste zu Pferd.
Im Jahr 2020 holte Bischof Giorgio Marengo, ein Consolata-Missionar, der kurz zuvor zum Apostolischen Präfekten von Ulaanbaatar ernannt worden war, ihn als Vikar an seine Seite. Drei Jahre lang widmete sich Pfarrer Stephano Kim Seong-hyeon der Seelsorge an den Gläubigen in der Kathedrale und der geistlichen Betreuung der koreanischen Auslandsgemeinde vor Ort, zusätzlich zu allen Bedürfnissen der Präfektur.
Der Dokumentarfilm, der von der „Korean Prado Priests Associaton“, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, mitproduziert wurde, befasst sich auch mit der Spiritualität des seligen Antoine Chevrier, dem Gründer des säkularen Männerinstituts. Der Film, der kostenlos online verfügbar ist, ist der zweite Dokumentarfilm, den die „Korea Catholic Times“ über das Leben des Missionars produziert hat.
Letztes Jahr produzierte die katholische Zeitung zusammen mit der Diözese Daejeon einen Film mit dem Titel „Wind of the Prairie - The Last Lecture of a Mongolian Missionary“. Der Film wurde dafür gelobt, dass er Aspekte der Spiritualität von Pfarrer Stephan Kim Seong-hyeon hervorhebt, und wurde bei den 34. „Korea Catholic Mass Media Awards“ in der Kategorie Internetradio ausgezeichnet.
(F.B.) (Fides 17/6/2025)
AMERIKA/HAITI - Humanitäre Lage ist katastrophal: Menschen geben die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht auf
Pourcine-Pic Makaya (Fides) - „Hinter jeder Zahl steht ein Mensch, dessen Leid unermesslich ist: Kinder, Mütter, ältere Menschen, von denen viele gezwungen waren, ihre Heimat mehr als einmal zu verlassen, oft nur mit den Kleidern, die sie trugen, und die nun unter Bedingungen leben, die weder sicher noch zumutbar sind“, so Amy Pope, Generaldirektorin der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationan, nach der Veröffentlichung des Berichts am 11. Juni, aus dem hervorging, dass derzeit fast 1,3 Millionen Menschen aufgrund der Gewalt in Haiti aus ihren Häusern vertrieben wurden, die höchste Zahl in der Geschichte des Landes von 11,5 Millionen.
Allein im ersten Quartal 2025 wurden weitere 1.600 Menschen von kriminellen Banden getötet - und tausend verletzt -, wobei mehrere Massaker jeweils Dutzende von Menschenleben forderten. Port-au-Prince bleibt das Epizentrum der Krise, aber die Gewalt der Banden breite sich weit über die Hauptstadt hinaus aus, so die IOM. Jüngste Angriffe in den nordwestlichen Departements Centre und Artibonite sollen Hunderttausende von Einwohnern zur Flucht gezwungen haben, von denen viele jetzt in Notunterkünften unter äußerst prekären Bedingungen lebten. In Artibonite, dem größten der 10 Departements des Landes, habe die Gewalt allein in der Gemeinde Petite Rivière mit rund 200.000 Einwohnern mehr als 92.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Noch alarmierender sei die Lage im Departement Centre. In Städten mit weniger als 200.000 Einwohnern wie Mirebalais und Saut-d'Eau habe sich die Zahl der Menschen, die auf der Flucht sind, innerhalb von nur zwei Monaten von rund 68.000 auf über 147.000 mehr als verdoppelt. Viele Menschen lebten nun ohne Zugang zu medizinischer Versorgung, sauberem Wasser und Schulen, so dass bereits gefährdete Familien ums Überleben kämpfen müssen, so die IOM. Da immer mehr Menschen gezwungen seien, aus dem Land zu fliehen, nehme die Zahl der spontan entstehenden Camps für vertriebene Personen weiter zu. Seit Dezember sei die Zahl dieser Lager von 142 auf 246 gestiegen.
In diesem Klima des Leidens, des Schmerzes, der Krise und der Verlassenheit fehlt es nicht an Initiativen zugunsten der Bevölkerung. Eine davon ist „Let's Move for Haiti“, ein Lauf im Park des Flusses Gesso-Stura, der am Mittwoch, den 2. Juli, von einer Gruppe von Freunden und Unterstützern von Pater Massimo Miraglio organisiert wird. Der italienische Kamillianermissionar aus Borgo San Dalmazzo bei Cuneo lebt und arbeitet seit fast zwanzig Jahren in Haiti, in einer der ärmsten Regionen Mittelamerikas. Der gesamte Erlös der Veranstaltung kommt dem Projekt „Ein Netz von Wegen für die menschliche und wirtschaftliche Entwicklung“ zugute, das der Missionar seit einigen Monaten in der Pfarrei Pourcine/Pic Makaya, deren Pfarrer er ist, durchführt. Pater Massimo hatte das Ende der ersten Phase der Reinigung und Instandhaltung einiger Wege angekündigt, damit sich die Menschen sicherer und schneller fortbewegen können und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Gebiets gefördert wird.
„Heute“, schreibt Pater Massimo, “befinden wir uns in den ersten Tagen der Abschlussprüfungen für das Schuljahr 2024-25 in der Grundschule der Pfarrei Pourcine-Pic Makaya. Ein weiteres Jahr geht mit Genugtuung zu Ende, aber es bleibt noch so viel zu tun“. Neben der Schule werden auch die anderen von dem Missionar initiierten Projekte weitergeführt, wie die Alphabetisierungskurse für Erwachsene, das Gästehaus, die Wiedereinführung des Kaffeeanbaus, die Bohnenplantagen, das Aquädukt sowie die vielen Aktivitäten des Gemeinschaftslebens.
Dem IOM-Bericht zufolge ist schätzungsweise fast die Hälfte der Bevölkerung in Haiti auf humanitäre Hilfe angewiesen, vor allem in Form von Nahrungsmitteln, Unterkünften, Hygiene- und Gesundheitsversorgung sowie Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Trinkwasser und Strom. Was die Sicherheit betrifft, so wurde die örtliche Polizei durch mehrere hundert Soldaten einer internationalen Unterstützungsmission verstärkt, die von der kenianischen Militärpolizei geleitet wird und sich aus Truppengruppen aus mittelamerikanischen und karibischen Ländern zusammensetzt.
„Ohne sofortige Finanzierung und Zugang werden Millionen von Menschen weiterhin in Gefahr sein“, so Amy Pope. Die Vertreterin der IOM ist der Ansicht, dass humanitäre Hilfe unerlässlich ist, aber dies sei nicht das Einzige, was benötigt werde. „Wir müssen jetzt handeln. Die Stärke des haitianischen Volkes ist inspirierend, aber Widerstandsfähigkeit kann nicht ihre einzige Zuflucht sein. Diese Krise darf nicht die neue Normalität werden”, so die IOM-Generaldirektorin abschließend.
(AP) (Fides 17/6/2025)
AMERIKA/CHILE - Kapelle des heiligen Franz von Assisi in Curacautí erneut durch Brandstiftung verwüstet
Santiago de Chile (Fides) - „In tiefer Trauer“ ist die Diözese Temuco mit der katholische Gemeinde von Curacautín verbunden, wo „ein weiterer Brandanschlag die Kapelle des heiligen Franz von Assisi in der Stadt Radalco verwüstet hat“. Der Brandanschlag, der sich in den letzten Tagen mitten in der Nacht ereignete, ist der zweite auf die Kapelle der Pfarrei San Pedro de Curacautín: Das Gebäude war bereits 2023 zerstört worden. Die Kapelle wurde wieder aufgebaut, doch heute ist von diesem Ort des Gebets nur noch Asche übrig.
Angesichts dieser neuen Gewalttat, so heißt es in einer Mitteilung der Diözese, drückte Bischof Jorge Concha Cayuqueo seine Verbundenheit aus und lud alle Gläubigen ein, sich im Gebet für den Frieden zu vereinen: „Das Feuer in der Kapelle des heiligen Franz von Assisi ist ein schwerer Schaden für das Leben der christlichen Gemeinschaft und der Menschen in diesem Ort. Für die Katholiken ist sie ein Ort der Anbetung, aber sie hat schon immer der gesamten Gemeinschaft, unabhängig vom religiösen Glauben, Hilfe geleistet“.
„Es handelt sich um eine sehr fleißige Gemeinde, die in den letzten Monaten zusammengekommen war, um ihre Kapelle wieder aufzubauen. Heute erleidet sie wieder einmal einen Totalverlust. Aber wir vertrauen auf den Glauben“, so der Pfarrer von Curacautín, Pater Víctor Núñez.
Das Gebiet von Temuco ist Schauplatz des so genannten „Mapuche-Konflikts“, bei dem sich die Mapuche-Gemeinschaften und der chilenische Staat gegenüberstehen. Im Mittelpunkt des Konflikts stehen Fragen zu Landbesitz Autonomie und indigener Kultur. Das von der Diözese herausgegebene Kommuniqué endet mit einem Aufruf zum Frieden: „Wir erheben unsere Stimme, um alle Gewalttaten abzulehnen, die die Räume des Glaubens, der Begegnung und des Gebets bedrohen. Wir laden die gesamte Diözesangemeinschaft und alle Menschen guten Willens ein, sich im Gebet für unsere Brüder und Schwestern von Radalco, für den Frieden in Araucanía und für den gegenseitigen Respekt, der es uns ermöglicht, in Geschwisterlichkeit zusammenzuleben, zu vereinen. Der heilige Franz von Assisi, der Schutzpatron dieser Kapelle, möge für seine Gemeinschaft Fürsprache einlegen und uns mit seinem Geist des Friedens, der Versöhnung und der Liebe zur ganzen Schöpfung inspirieren“.
(Fides 16/6/2025)
OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: “Die Heiligsprechung von Peter To Rot ist ein Beweis dafür, dass das Opfer der Missionare Früchte trägt“
Port Moresby (Fides) - Die Heiligsprechung von Peter To Rot, dem ersten Heiligen Papua-Neuguineas, stellt „einen Moment der Freude und des Stolzes für alle Missionare“ Ozeaniens dar, „denn sie ist der Beweis dafür, dass ihr Opfer, ihr Einsatz und ihre Hingabe ‚Früchte‘ getragen haben und weiterhin tragen“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Papua-Neuguinea, Pfarrer Christian Sieland, im Interview mit Fides einen Tag nach der Bekanntgabe des Datums der Heiligsprechung von Peter To Rot.
Der engagierte Katechet setzte auch während des Zweiten Weltkriegs seinen Glaubensdienst fort, obwohl die japanischen Besatzer ihn verboten hatten. Besonders sein Widerstand gegen die Polygamie brachte ihn in Konflikt mit den Machthabern. Er wurde 1945 verhaftet und im Gefängnis durch Vergiftung ermordet. Seine Geschichte, so der Nationaldirektor, sei eine Geschichte, „die für die Weltkirche heute eine Inspiration sein kann, weil sie die Lehren Christi verkörpert“. Während er von der Freude erzählt und davon, wie sich die katholische Glaubensgemeinschaft auf den Moment der Heiligsprechung vorbereiten, erklärt Pater Christian Sieland, was es für die Katholiken, insbesondere für die Katecheten, bedeutet zu sehen, wie eine Schlüsselfigur, „ohne die Papua heute nicht als christliche Nation bezeichnet werden könnte“, zu den Ehren der Altäre erhoben wird.
Wie nimmt die katholische Gemeinschaft die Ankündigung der Heiligsprechung auf?
Die katholische Gemeinschaft nimmt diese Ankündigung mit großer Freude und Begeisterung auf. Seit vielen Jahren beten die Gläubigen in Papua-Neuguinea für die Heiligsprechung des seligen Peter To Rot. In Ländern wie Italien, Polen oder Spanien erleben die Menschen regelmäßig die Heiligsprechung eines Landsmannes, und mit der Zeit löst eine solche Nachricht nicht mehr die gleiche Begeisterung aus. Aber für unser Land, Papua-Neuguinea, ist die Heiligsprechung von To Rot ein historischer Moment, denn er wird unser erster einheimischer Heiliger sein. Für den gesamten pazifischen Raum ist To Rot ein Glaubensheld und ein Vorbild, dessen Leben und Tugenden für viele Generationen eine Inspiration sind. Deshalb sehen wir alle mit großer Freude und Begeisterung der Heiligsprechung unseres ersten einheimischen Heiligen entgegen.
Was bedeutet die Heiligsprechung von To Rot für die Missionare auf der Insel?
Sicherlich ist es ein großer Moment der Freude für sie alle. In weniger als 150 Jahren sind die Missionare, von den „Pionieren“ bis zu den heute aktiven, dem großen Sendungsauftrag Christi gefolgt: Geht in alle Welt und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes tauft. Peter To Rot wurde weniger als 50-60 Jahre nach der ersten Verkündigung des Evangeliums unter seinem Volk, die Tolai, zum Märtyrer. Sein vorbildliches Leben als christlicher Schüler - er hatte sogar das Priesteramt in Erwägung gezogen - und später als Katechet, sein Engagement für seine Frau und seine Familie in einer polygamen Gesellschaft haben bewiesen, dass das Opfer und die Hingabe der ersten Missionare, nicht nur das Wort zu säen, sondern auch verantwortungsbewusste, gewissenhafte und tugendhafte Menschen auszubilden, im Leben vieler Menschen wirklich gute Früchte getragen haben. Das außergewöhnlichste Beispiel für einen verantwortungsbewussten, gewissenhaften und tugendhaften jungen Menschen war eben To Rot, der das Evangelium annahm und wollte, dass das Licht des Evangeliums seine Kultur, sein Leben und die Herzen seines Volkes durchdringt und verändert. Wir können daher sagen, dass diese Heiligsprechung für alle unsere Missionare ein Moment der Freude und des Stolzes ist, denn sie ist der Beweis dafür, dass ihr Opfer, ihr Einsatz und ihre Hingabe Früchte getragen haben. Heute ist Papua-Neuguinea zu über 90 Prozent christlich, obwohl nur ein Drittel davon katholisch ist. Aber wir wären heute keine überwältigend christliche Nation, wenn unsere Missionare nicht so grundlegende Arbeit geleistet hätten. Heute ist Papua-Neuguinea zu über 90 Prozent christlich, obwohl nur ein Drittel davon katholisch ist. Aber wir wären heute keine überwiegend christliche Nation, wenn unsere Missionare nicht so grundlegende Arbeit geleistet hätten.
Wie werden die Vorbereitungen für die Zeremonie konkret ablaufen?
Die Vorbereitungen für die Zeremonie werden je nach Region auf unterschiedliche Weise stattfinden. Die lebhaftesten und freudigsten Feierlichkeiten werden sicherlich in Rabaul, der Heimatdiözese von Peter To Rot, stattfinden. Jetzt, da wir das Datum der Heiligsprechung kennen, das gestern von Papst Leo XIV. bekannt gegeben wurde, beginnen wir mit den Vorbereitungen für das Programm. In meiner Pfarrei werden wir alle Katechetinnen und Katecheten aus den zehn so genannten Außenstationen in unsere Hauptpfarrkirche einladen, und wir werden gemeinsam feiern, indem wir uns mit dem Leben von To Rot befassen, gemeinsam essen und die Heiligsprechungsmesse live im Fernsehen verfolgen. Das Fest von Peter To Rot, das auf den 7. Juli fällt, wird von mehreren Gemeinden gefeiert, während andere es verschieben und mit dem Jubiläum der Katechisten verbinden, das vom 26. bis 28. September stattfindet.
Was hält die Kirche von Papua-Neuguinea von der Tatsache, dass ihr erster Heiliger ein Katechet ist?
Die allgemeine Auffassung ist, dass dies das Beste ist, was unserer Kirche passieren konnte: dass ein Laie und Katechet zum ersten Heiligen unserer jungen Nation erklärt wird. Unsere Kirche ist in erster Linie eine Kirche, die durch das Opfer der ersten Katecheten entstanden ist, die Seite an Seite mit den ersten Missionaren Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten. Sie waren nicht nur Übersetzer, sondern auch Lehrer für Grund- und Allgemeinwissen in einem Volk, das noch nie eine schriftliche Kultur kannte. Keine leichte Aufgabe, da auf der Insel nur eine mündliche Kommunikationskultur herrschte. Oft wurden Katechisten ausgebildet und im Voraus in unbekannte und unerforschte Gebiete geschickt, um die Menschen auf die Ankunft der Missionare vorzubereiten. Viele dieser jungen Männer blieben in den Missionsgebieten, wurden von den Stämmen adoptiert, heirateten und bekamen Kinder, und die meisten von ihnen kehrten nie wieder an ihren Geburtsort zurück. Heute stammen viele unserer einheimischen Priester aus Familien von Katecheten. Ich würde daher sagen, dass die Heiligsprechung von To Rot, einem Laien und Katechisten, eine Vorsehung ist und auch den Ursprung und das Wesen unserer Ortskirche widerspiegelt, die auf dem unentgeltlichen Dienst der Katechisten aufgebaut ist, die unverzichtbare Mitarbeiter aller Priester in unserem Land waren und immer noch sind. Ohne meine 14 Katechetinnen und Katecheten könnte ich mich nicht um meine große Pfarrei mit 10 Gemeinden kümmern. Peter To Rot wurde zum Hirten seiner Herde, als alle Priester und Ordensleute seiner Zeit von den Japanern in Gefangenenlagern interniert wurden. Er wurde zu einem Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zu einer Zeit, als alle anderen Angst hatten, den Glauben zu bezeugen. Daher bin ich mir sicher, dass alle unsere Ordensleute und Laien glücklich und stolz sind, dass ein Katechet unser erster Heiliger wird.
Was kann die Geschichte von To Rot die Weltkirche lehren?
Ich denke, die Geschichte von To Rot kann eine Inspiration für die Weltkirche sein, weil er die Lehren Christi verkörperte. Er folgte Christus nach, nahm sein Kreuz auf sich und verlor sein Leben um Christi willen. Sein Leben und sein Martyrium spiegeln sich besonders in einer Passage aus dem Lukasevangelium wider, da Peter To Rot mit einigen Mitgliedern seiner eigenen Familie, seiner eigenen Kultur und Tradition zu kämpfen hatte, bis er schließlich sein Leben für die Liebe Christi gab. Er war ein echter Jünger Jesu. Seine Geschichte lehrt uns den Glauben und den Mut, im Angesicht des Bösen zu widerstehen und gegen die Kultur des Todes zu kämpfen, die uns heute auf so viele Arten umgibt. Sein Leben lehrt uns, nicht das zu fürchten, was den Körper töten kann, sondern die Seele.
(F.B.) (Fides, 14/6/2025)
ASIEN/INDONESIEN - Bischof der Molukken nutzt TikTok für die Verkündigung des Glaubens
Amboina (Fides) - „Die geographischen Schwierigkeiten der riesigen Molukken-Inseln sind zum Beispiel kein Hindernis mehr: Dank der Technologie ist die Entfernung kein ernsthaftes Problem mehr, wir haben eine Brücke, die die gesamte katholische Glaubensgemeinschaft der Diözese Amboina vereint“, sagt der Bischof von Amboina, Seno Ngutra, gegenüber Fides. In einer Diözese, die aus unzähligen kleinen Inseln besteht, nutzt er Massenmedien und soziale Medien als Mittel der Verbindung in der pastoralen Arbeit.
Diese Mittel ersetzen jedoch nicht den menschlichen Kontakt und die direkte Beziehung zu den verschiedenen Gemeinschaften, weshalb der Bischof viel reist: er feiert Messen und spendet die Sakramente in den Pfarreien, die über den Molukken-Archipel im Osten Indonesiens verstreut sind. Auf diesen Inseln, wo die Evangelisierung 1546 mit dem Wirken des portugiesischen Missionars Franz Xaver begann, zählt die Diözese Amboina, die den gesamten Archipel umfasst, bei mehr als drei Millionen Einwohnern (Christen und Muslime) 117 000 Katholiken, die sich auf 64 Pfarreien verteilen. Auch aufgrund ihrer geografischen Lage „sind die Pfarrgemeinden aufgerufen, ihre Autonomie und Unabhängigkeit zu wahren, nicht nur in Bezug auf die Verwaltung, sondern auch in Bezug auf das pastorale und geistliche Leben“, betonte Bischof Ngutra.
Jede Pfarrei, auch die in abgelegenen Gebieten, erklärt der Bischof, werde deshalb auf diesem Weg der Autonomie - die immer in gegenseitiger Gemeinschaft gelebt wird - ermutigt, in den drei Bereichen der Seelsorge aktiv zu werden: Liturgie, Katechese und karitative Werke. Und dort, wo es besondere Bedürfnisse gibt, wird der Bischof selbst aktiv und sensibilisiert die Spender, die die Kirche in ihrer Entwicklung unterstützen wollen. Die Gemeinde, der die Spenden zukommen, antwortet den Spendern mit einer Nachricht oder einer Videobotschaft per Smartphone: „Auch wenn es sich um eine einfache Geste handelt, sind die Spender sehr glücklich, denn sie fühlen sich gewürdigt und freuen sich“, bemerkt der Bischof und fügt eine weitere nützliche Funktion der modernen Technologie hinzu.
Bischof Ngutra ist überzeugt vom „großen Potenzial der sozialen Medien für die Verbreitung des Glaubens in einem Inselstaat wie dem unseren. Die Medien haben einen großen Einfluss auf das menschliche Leben. Sie können negative Auswirkungen haben, aber sie können auch ein außerordentliches Mittel der Verkündigung sein“, sagt er. Seit seiner Zeit als Priester war Bischof Ngutra daran gewöhnt, die Technologie in seinem seelsorgerischen Dienst zu nutzen, indem er verschiedene digitale Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, WhatsApp und TikTok, das bei jungen Menschen sehr beliebt ist, nutzte.
Diese Gewohnheit setzt sich fort: jetzt teilt der Bischof regelmäßig jeden Morgen seine täglichen Glaubensimpulse, die als „Geistliche Morgentautropfen“ bekannt sind und von den Gläubigen, Priestern, Ordensleuten und Jugendlichen im ganzen Gebiet gesehen werden. Und am Abend veröffentlicht er „den Segen zur Nacht“ in Form von kurzen Videos, die Aspekte des geistlichen Lebens beleuchten. Seine Nachrichten in den sozialen Medien werden von den Gläubigen der Diözese Amboina von vielen Menschen sehnlichst erwartet, die das kurze tägliche Wort ihres Pfarrers freudig annehmen.
In den letzten Wochen hat der Bischof begonnen, auch auf TikTok Inhalte zu Glaubensfragen und Katechese zu bestimmten Themen anzubieten. „Junge Menschen verbringen viel Zeit in der digitalen Welt. Wenn wir sie auf diesen Plattformen nicht ansprechen, verpassen wir die Gelegenheit, die Frohe Botschaft des Evangeliums weiterzugeben“, sagt er. Er will den Nutzern der sozialen Medien damit die Nähe ihres Bischofs vermitteln. „Selbst bei der Wahl zum Bischof von Amboina habe ich die Nachricht von der Ernennung über die Zoom-Plattform erhalten“, erinnert er sich. „Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass Medien und digitale Technologien ein wichtiger Bestandteil der Verkündigung und des Dienstes für die Neuevangelisierung sein werden“, bemerkt er. Heute nennen ihn die Gläubigen den „Online-Bischof“, weil er, wie sie sagen, „durch diese Plattformen die Botschaft Christi wirklich näher an die Herzen der Menschen bringt“.
(PA) (Fides 13/6/2025)
10.06.2025
(München/ots) - Pandemien, Klimakatastrophen, Kriege - die sich überlappenden globalen Krisen zwingen immer mehr Kinder zur Arbeit unter Zwang. Darauf machen die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni aufmerksam. Derzeit leisten weltweit mehr als 3,3 Millionen Kinder Zwangsarbeit.
"Zwangsarbeit ist eine der schlimmsten Formen von Kinderarbeit. Die Haupttreiber sind Armut, Diskriminierung und Geschlechterungleichheit. Wir müssen stärkere Unterstützungssysteme schaffen, die Kinder vor Ausbeutung und Missbrauch schützen. Jedes Kind hat das Recht, zur Schule zu gehen und in Sicherheit aufzuwachsen", sagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit.
AFRIKA/SUDAN - Die Region Kordofan ist erneut Hauptschauplatz des Konflikts
Khartum (Fides) - Kordofan ist zum Hauptschauplatz des Krieges geworden, in dem die sudanesischen Streitkräfte (SAF) seit Dezember 2023 gegen die Rapid Support Forces (RSF) kämpfen.
Die Region umfasst drei Bundesstaaten: Nord-Kordofan, Süd-Kordofan und West-Kordofan. Ihre strategische Bedeutung ergibt sich aus der Tatsache, dass sie im Zentrum des Sudan liegt und die Provinz Darfur, die westliche Region des Landes, die die Hochburg der RSF ist, von den östlichen Gebieten trennt, aus denen die Armee in jüngster Zeit die paramilitärischen Kräfte der RSF, insbesondere aus dem Raum Khartum, vertrieben hat.
Aus diesem Grund hat die Armee große Truppen in Kordofan stationiert, die auch über leicht zugängliche Nachschublinien verfügen. SAF-Soldaten rücken entlang der Saderat-Straße vor und versuchen, Bara einzunehmen, die größte von der RSF kontrollierte Stadt in Nord-Kordofan. Unterdessen griff die RSF Stellungen der Regierung in Babanusa in West-Kordofan an.
Für die RSF bedeutet der Verlust der Kontrolle über Kordofan, dass sie den Weg für ihre Gegner nach Darfur frei macht. Aus diesem Grund haben die Paramilitärs unter der Führung von Mohamed Hamdan „Hemedti“ Dagalo eine allgemeine Mobilisierung angeordnet, um der Offensive der SAF zu begegnen.
Es gibt auch Berichte über Drohnenangriffe sowohl durch die Armee als auch durch Paramilitärs. Drohnen der SAF griffen Stellungen der RSF in den Städten Bara und Gabrat al-Sheikh, nördlich und nordwestlich von Obeid, der Hauptstadt von Nord-Kordofan, sowie in Nyala, der Hauptstadt von Süd-Darfur und dem Nervenzentrum der RSF, an. Während Drohnen der RSF Stellungen der Armee in El Obeid, das vom Militär kontrolliert wird, aber von der RSF umzingelt ist, unter Beschuss nahmen.
Der Konflikt hat zunehmend auch eine internationale Dimension. Die SAF beschuldigt die RSF, die von der libyschen Nationalarmee von Khalifa Haftar unterstützt wird, Grenzposten im Dreiländereck zwischen Libyen, Ägypten und dem Sudan angegriffen zu haben.
In einer Mitteilung beschuldigte das sudanesische Außenministerium auch die Vereinigten Arabischen Emirate, den Angriff zu unterstützen, und bezeichnete ihn als „gefährliche Eskalation“ und „klare Verletzung des Völkerrechts“. „Die sudanesisch-libysche Grenze ist seit langem ein wichtiger Korridor für Waffen und Söldner, die terroristische Milizen unterstützen, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert und von Haftars Truppen und mit ihnen verbundenen terroristischen Gruppen koordiniert werden“, so das Ministerium.
Der libysche General, der von den Emiraten, aber auch von Ägypten unterstützt wird, das auch ein wichtiger Unterstützer der SAF ist, diese Anschuldigungen zurück.
(L.M.) (Fides 11/6/2025)
ASIEN/CHINA - Joseph Lin Yuntuan ist der neue Weihbischof von Fuzhou
Von Gianni Valente
Fuzhou (Agenzia Fides) - Am heutigen Mittwoch, den 11. Juni 2025, dem Fest des heiligen Apostels Barnabas, wurde der 73jährige Bischof Joseph Lin Younan offiziell als Weihbischof von Fuzhou in der chinesischen Provinz Fujian anerkannt und in sein Amt eingeführt. Dies teilt das Presseamt des Heiligen Stuhls mit, das darauf hinweist, dass der Papst den Bischof „im Rahmen des Dialogs im Hinblick auf das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China“ am 5. Juni 2025, zum Weihbischof von Fuzhou (Provinz Fujian, China) ernannte. Dies ist die erste Ernennung eines chinesischen Bischofs durch den derzeitigen Papst, weniger als einen Monat nach Beginn seines Pontifikats.
Weihbischof Lin Yuntuan wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.
Die offizielle Anerkennung von Bischof Joseph Lin Yuntuan im Amt als Weihbischof der Diözese Fuzhou war ein lang erwartetes Ereignis in der örtlichen Glaubensgemeinschaft. Bislang hatten die Behörden und der chinesische Regierungsapparat das bischöfliche Amt von Bischof Lin nicht anerkannt.
Die Zeremonie zur Amtseinführung wurde von Bischof Vincenz Zhan Silu von Mindong, geleitet, der im vergangenen Oktober auch an der Bischofssynode in Rom teilgenommen hatte.
Während der Zeremonie erklärte Weihbischof Lin, dass er der Verfassung treu bleibe und allen helfen wolle, das Land und die Kirche zu lieben, das Evangelium zu verkünden und die Einheit des Landes in Harmonie zu fördern, indem er den Kriterien der „Sinisierung“ folge. An der feierlichen Zeremonie nahmen auch Vertreter der Bischofskonferenz, der Patriotischen Vereinigung und des Komitees für religiöse Angelegenheiten der Provinz teil.
Nach der Einführungszeremonie wurde eine Heilige Messe gefeiert, die von Bischof Joseph Cai Bingrui von Fuzhou geleitet wurde. Es konzelebrierten Bischöfe aus den Diözesen der Provinz Fujian: neben Bischof Zhan Silu auch Bischof Lin Yuntang und Bischof Wu Yishun aus Minbei. Rund 80 Priester und mehr als 200 Oredensfrauen und Laiengläubige waren anwesend.
Der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, erklärte in Rom: „Wir freuen uns, dass heute, anlässlich der Amtsübernahme des Weihbischofs von Fuzhou durch Giuseppe Lin Yuntuan, sein bischöfliches Amt auch für zivilrechtliche Zwecke anerkannt wird.“ Er sprach von einem „wichtigen Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Diözese“, der aus dem fortlaufenden Dialog mit den chinesischen Behörden hervorgehe.
Weihbischof Lin Yuntuan, heißt es in der offiziellen Verlautbarung des Presseamts des Heiligen Stuhls, wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.
Die Leitung der Diözese Fuzhou hatte am 23. Januar Bischof Joseph Cai Bingrui offiziell übernommen, nachdem er zuvor Bischof der Diözese Xiamen gewesen war. „Papst Franziskus“, so berichtete das Bulletin des Presseamtes des Heiligen Stuhls damals, „hat seine Kandidatur im Rahmen des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China gebilligt und Joseph Cai am 15. Januar 2025 zum Bischof von Fuzhou ernannt“ und ihn damit von Xiamen in das neue Bistum versetzt . Beide Diözesen befinden sich in der Küstenprovinz Fujian.
Während der Amtseinführungszeremonie, die ebenfalls von Bischof Vincenzo Zhan Silu geleitet wurde, wurde betont, dass die Versetzung mit dem Einverständnis des Bischofs von Rom erfolgt, und es wurde ein vom „Kollegium der chinesischen Bischöfe“ verfasstes Schreiben zur Anerkennung der Versetzung verlesen.
Die Diözese Fuzhou
Der Weg der katholischen Glaubensgemeinschaft in Fuzhou war in den letzten Jahrzehnten von Leid und Beeinträchtigungen geprägt, die auch zu Spaltungen geführt haben.
Vor der Ernennung von Bischof Cai Bingrui war der Bischofssitz von Fuzhou seit dem 14. April 2023 dem Tag, an dem Bischof Peter Lin Jiashan im Alter von 88 Jahren verstarb, vakant.
Am 9. Juni 2020 war die Bischofsweihe von Peter Lin Jiashan von den chinesischen politischen Behörden offiziell anerkannt. Vor dem offiziellen Einführungsakt hatte Erzbischof Lin sich in einem Brief an die Priester und Ordensfrauen gewandt, in dem er unter anderem mitteilte, dass er die Anerkennung der der Regierung unterstellten Gremien akzeptiert habe, weil er "die Einheit" in der Diözese anstrebe und nach dem Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl von 2018 und den von den vatikanischen Dikasterien 2019 veröffentlichten "pastoralen Leitlinien" die "Bedingungen" für das Voranschreiten auf dem Weg der Versöhnung vollständig erfüllt seien. Lin versicherte, dass der Akt der öffentlichen Formalisierung seines bischöflichen Amtes in vollem Einklang mit dem Glaubensbekenntnis der "einen, heiligen, katholischen und apostolischen" Kirche stehe und forderte alle Getauften auf, "in einem Geist der Einheit und der Gemeinschaft zu leben, den Weg der Versöhnung durch gegenseitige Akzeptanz und Nachsicht zu gehen und Angriffe und Urteile zu vermeiden, die Zwietracht schüren, um in Jesus Christus eins zu sein".
(Fides 11/6/2025)
ASIEN/MYANMAR - Feindesliebe in Zeiten des Krieges: Kirchliche Bewegungen begehen Heilig-Jahr-Feiern in Myanmar
Yangon (Agenzia Fides) - „Liebe deinen Nächsten, liebe zuerst, liebe deine Feinde“. Es sind die Worte des Evangeliums, es sind die Worte Christi, und es sind die Worte, die jeder Christ im Kontext von Myanmar, das von Leid, Gewalt, Schmerz, Konflikten, Überlebenskampf und Vertreibung geprägt ist, zu leben aufgerufen ist. Es sind Worte, die den Verstand und die Herzen der burmesischen Katholiken erfüllen, die Pfingsten als einen Moment tiefgreifender geistlicher Erneuerung in ihrem „Hier und Jetzt“ erlebten. Wie kann der Geist Gottes im heutigen Myanmar empfangen und gelebt werden, fragten sich die Mitglieder der kirchlichen Bewegungen und Vereinigungen, die in der „St. Mary's Cathedral“ in Yangon versammelt waren, um anlässlich des Pfingstfestes die „Heilig-Jahr-Feiern der kirchlichen Bewegungen“ zu begehen.
Am 7. und 8. Juni nahmen zahlreiche Familien und viele Jugendliche an der Heilig-Jahr-Feier teil, zu der Mitglieder verschiedener lokaler und internationaler kirchlicher Vereinigungen und Bewegungen aus allen Teilen des Landes zusammenkamen. Trotz vieler Schwierigkeiten machten sich die Gläubigen auf den Weg, bewegt von der Freude, die Begegnung mit Christus gemeinsam zu erleben, der die Kraft gibt, dem Bösen und dem durch Gewalt verursachten Leid nicht zu erliegen. Unter ihnen waren viele Laiengläubige, die unter anderen der Kongregation des Heiligen Vinzenz von Paul, der Fokolar-Bewegung, der ökumenischen katholischen Vereinigung „Fondacio“ angehören.
Die Gläubigen schritten durch die Heilige Pforte und gestalteten die Feier mit Gesang und Gebet. Die von den einzelnen Bewegungen ausgewählten Vertreter stellten ihre Bewegungen und Aufgaben vor und berichteten von ihren Erfahrungen und Aktivitäten, wie z.B. der Hilfe für die Armen, den Krankenbesuchen, dem Gebet in der Gemeinschaft und der Betreuung der Vertriebenen. In dem schwierigen aktuellen Kontext fanden sich die Gläubigen als ein Volk von Gläubigen wieder, das, beseelt vom Heiligen Geist, der die verschiedenen Charismen Leben inspiriert, das evangelische „Salz, Licht und Sauerteig“ in jeder Lebenssituation und in jedem Winkel des Landes ist, selbst inmitten von Not und Gewalt. Das Vorhandensein von Bewegungen und organisierten Vereinigungen von Gläubigen erweist sich als ein Geschenk Gottes, insbesondere für den Weg des Glaubens und für das tägliche Leben von Familien und Jugendlichen, die unter der weit verbreiteten Unsicherheit aufgrund des Krieges und des jüngsten Erdbebens leiden. Die Katholikin Winny von der Fokolar-Bewegung erinnerte in ihrem Beitrag die Anwesenden daran, dass „die Liebe zum Nächsten zu Hause beginnt“ und dass man bei allen Schwierigkeiten, die das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigen, den Blick auf Christus, den Herrn, richten muss, der am Kreuz hängt.
In der Kathedrale konnten die Gläubigen das Allerheiligste Sakrament anbeten und die Beichte ablegen. Es folgte die Eucharistiefeier unter dem Vorsitz von Bischof des Weihbischof der Erzdiözese Yangon, Francis Than Tun. Raymond Wai Lin Tun, ebenfalls Weihbischof von Yangon, betonte in der Predigt, dass die kirchlichen Bewegungen „das Evangelium in der Gemeinschaft mit dem Geist der persönlichen spirituellen Erneuerung und der Verkündigung des Evangeliums leben“, und zwar durch Erfahrungen in der Katechese, im Gemeinschaftsleben, in der Solidarität und im Dienst an den Mitmenschen. Sie spielten eine wichtige Rolle für die Kirche in Myanmar, weil sie „lebendige Zeugen Christi“ sind, so der Bischof der beonte, wie wichtig es ist, „eins mit der Kirche zu sein“.
Unter den Anwesenden überbrachte Prälat Andrea Ferrante, Geschäftsträger der Apostolischen Nuntiatur in Myanmar, Grüße und Segenswünsche von Papst Leo XIV. und bat um Gebete für ihn und seinen Dienst. Dann rief er dazu auf, im Gebet des verstorbenen Papst Franziskus zu gedenken, der so viel für Myanmar gebetet hat. „Die Gabe des Geistes schenkt Leben; der Heilige Geist bringt uns neues Leben, Liebe, Frieden und Freiheit“, sagte er und lud zu Gesten der Verbundenheit mit den Gläubigen ein, die aufgrund der Unsicherheit und des Erdbebens nicht anwesend sein konnten.
(PA) (Fides 11/6/2025)
ASIEN/CHINA - Weihbischof von Fuzhou ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Am heutigen Mittwoch, den 11. Juni 2025, wurde Bischof Joseph Lin Younan als Weihbischof von Fuzhou anerkannt und in sein Amt eingeführt, den der Papst im Rahmen des Dialogs im Hinblick auf das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China am 5. Juni 2025, zum Weihbischof von Fuzhou (Provinz Fujian, China) ernannte.
Weihbischof Lin Yuntuan wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.
(EG) (Fides 11/06/2025)
AFRIKA/KENIA - Influencer stirbt in Untersuchungshaft: Bischöfe fordern Aufklärung des mysteriösen Todes von Albert Ojwang
Nairobi (Fides) - „Wir sind zutiefst beunruhigt über den tragischen und mysteriösen Tod von Albert Ojwang, der sich während seiner Untersuchungshaft ereignete. Sein Tod ist nicht nur ein persönlicher Verlust für seine Familie, sondern auch eine schmerzhafte Wunde für unser nationales Gewissen und eine Erinnerung an die dringende Notwendigkeit der Rechenschaftspflicht in unserem Justizsystem“, so die Kenianische Bischofskonferenz (KCCB) in einer Stellungnahme, in der sie Klarheit über den Tod von Albert Ojwang, einem 31-jährigen Lehrer und Social-Media-Influencer, zu fordern, der am 8. Juni in Untersuchungshaft starb.
Er war am 6. Juni in Kakot, im Verwaltungsbezirk Homa Bay, festgenommen worden, weil er in einem Social-Media-Posting angeblich den stellvertretenden Generalinspektor Eliud Lagat verleumdet haben soll. Er wurde über 350 Kilometer zur zentralen Polizeistation in Nairobi gebracht und dort wegen verleumderischer Veröffentlichungen im Rahmen der Gesetze über Cyberkriminalität angeklagt. Am 8. Juni wurde Ojwang bei einer Routinekontrolle bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden, offenbar mit Kopfverletzungen. Die Polizei erklärte, er habe Selbstmord begangen, nachdem er seinen Kopf wiederholt gegen die Zellenwand geschlagen hatte, und wurde bei seiner Ankunft im Mbagathi-Krankenhaus für tot erklärt. Der Anwalt der Familie berichtete, dass an Ojwangs Körper schwere körperliche Verletzungen festgestellt wurden, darunter Schwellungen am Kopf, Prellungen und Blutungen aus Nase und Mund, die nicht mit der Darstellung der Polizei übereinstimmen.
Unterdessen hat der Generalinspekteur der Polizei sechs diensthabende Beamte der zentralen Polizeistation von Nairobi vorübergehend vom Dienst suspendiert, bis die genauen Umstände von Ojwangs Tod geklärt sind.
„Wir sprechen der Familie und den Angehörigen des verstorbenen Albert Ojwang unser tiefstes Beileid aus. Wir teilen ihre Trauer und die berechtigte Forderung der Öffentlichkeit nach Wahrheit und Gerechtigkeit“, heißt es in der Erklärung der Bischöfe weiter.
„Wir unterstützen nachdrücklich die Maßnahme des Generalinspekteurs, die in diesen Fall verwickelten Beamten zu suspendieren, und drängen darauf, dass die Ermittlungen zügig, transparent und frei von Einmischung durchgeführt werden. Niemand steht über dem Gesetz, und diejenigen, die für schuldig befunden werden, müssen mit allen rechtlichen Konsequenzen rechnen“, so die Bischöfe weiter.
Der Tod von Ojwang erfolgt vor dem Hintergrund starker Spannungen durch die Proteste der Generation Z im Jahr 2024, die von den Behörden brutal unterdrückt wurden und 60 Todesopfer forderten. Darüber hinaus haben mehr als 100 von der „Independent Policing Oversight Authority“ (IPOA) dokumentierte Todesfälle in Gewahrsam zwischen 2020 und 2024 den Ruf nach einer Polizeireform laut werden lassen.
„In dieser schwierigen Zeit rufen wir alle Kenianer, insbesondere die jungen Menschen, dazu auf, ruhig, friedlich und betend zu bleiben“, appellieren die Bischöfe in ihrer Stellungnahme. „Lassen wir uns nicht zu Gewalt oder Spaltung verleiten. Unsere Stärke liegt in unserer Einheit und unserer gemeinsamen Forderung nach Gerechtigkeit mit legalen Mitteln“.
„Wir sollten unsere Institutionen daran erinnern, dass eine gerechte Gesellschaft daran gemessen wird, wie sie die Schwachen behandelt. Lassen wir nicht zu, dass dieser Fall wieder unter den Teppich gekehrt wird. Möge Albert Ojwangs Name nicht zu einer wachsenden Liste vergessener Opfer hinzugefügt werden“, schlossen die Bischöfe.
Der Oberste Rat der Muslime Kenias forderte ebenfalls eine transparente Untersuchung des Todes des Lehrers und rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
(L.M.) (Fides 10/6/2025)
AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Bischöfe von Bangassou fordern Ende der Gewalt in der Diözese
Bangui (Fides) – „Wir, die Bischöfe von Bangassou, sind zusammen mit der gesamten katholischen Gemeinschaft zutiefst besorgt über die Gewalt, die Haut Mbomou betrifft“, betonen Bischof Juan Josè Aguirre von Bangassou und sein Koadjutor, Bischof Aurelio Gazzera, in einem Hirtenbrief, der am Sonntag, den 8. Juni, während der Gottesdienste in den Pfarreien der Diözese im Südosten der Zentralafrikanischen Republik verlesen wurde.
„Wir können nicht akzeptieren, dass der Südosten unseres Landes, die Zentralafrikanische Republik, Schauplatz von Gewalt jeglicher Art ist, ein Land, aus dem die Menschen fliehen, ein Land der Verwüstung“, schreiben die beiden Bischöfe. „Wir beklagen Dutzende von Todesopfern in den letzten Wochen“, betonen sie in diesem Zusammenhang.
In ihrem Schreiben erinnern die Bischöfe Aguirre und Gazzera daran, dass „der Südosten seit Jahrzehnten in Trauer ist, eine Region, die zuerst von den Kämpfern der LRA, dann von der Seleka-Rebellen und schließlich von den ‚Azande Ani Kpi Gbe‘ umkämpft und ausgebeutet wurde; die letzte Bewegung, die gegründet wurde, um die Bevölkerung vor der Gewalt der UPC (Unité pour la Paix en Centrafrique) und anderer ehemaliger bewaffneter Gruppen zu schützen, droht zu einer Gefahr für die Bevölkerung selbst zu werden“. Die LRA (Lord's Resistance Army) ist eine aus Uganda stammende Guerillabewegung, die in diesem Teil Zentralafrikas seit mehreren Jahren agiert, während sich in der „Seleka“-Bewegung eine Reihe von Milizen zusammenschlossen, die während des Bürgerkriegs 2012 entstanden sind. Bei der UPC (Unité pour la Paix en Centrafrique) handelt es sich hingegen um eine Gruppe, die 2014 aus einer Abspaltung der „Seleka“-Bewegung hervorgegangen ist.
Zu diesen Gruppen gesellten sich in jüngster Zeit auch Söldner des russischen privaten Militärunternehmens Wagner, die offiziell zur Unterstützung der zentralafrikanischen Streitkräfte (FACA) operieren, aber für schwere Gewalt gegen unschuldige Zivilisten verantwortlich waren.
„In den letzten Wochen haben wir Tote zu beklagen: Soldaten der FACA, aber auch Zivilisten. Zivilisten wurden erschossen, verwundet, gefoltert und hingerichtet - und das völlig ungestraft“, so Bischof Aguirre und Bischof Gazzera. „Wir denken an die Tausenden von Zivilisten, die aus Zemio, Mboki und Djema fliehen mussten, darunter Zehntausende auf dem Weg in die Demokratische Republik Kongo. Wir denken an Dörfer, die bombardiert, geplündert und in Brand gesetzt wurden“.
„All das muss ein Ende haben: Die Gewalt wird nicht aufhören. Ganz im Gegenteil! Gewalt erzeugt nur noch mehr Gewalt, Spaltung und Elend, Hass, Misstrauen und letztlich einen Teufelskreis der Rache“, warnen die Bischöfe.
„Wir bitten alle Beteiligten: Azande Ani Kpi Gbe, FACA, Wagner und die Bevölkerung, der Gewalt ein Ende zu setzen und sich zu engagieren, damit diese abgelegene und isolierte Region ohne Straßen und Verkehrsverbindungen in Frieden leben kann und zu einem Gebiet wird, in dem jede Frau, jeder Mann, jedes Kind, jeder Jugendliche mit Hoffnung auf das Leben und die Zukunft blicken kann“, so Bischof Aguirre und Bischof Gazzera in dem Hirtenbrief.
„Die katholische Kirche, die in den letzten Wochen die Türen der Missionen in Zemio, Mboki und Obo geöffnet hat, ist immer bereit und willens, alle Menschen guten Willens an einem Tisch zu empfangen, um über Frieden, Versöhnung und Entwicklung in der Region zu diskutieren und zu arbeiten“, betonen die beiden Bischöfe.
„Dies ist nicht die Zeit für Krieg, sondern für den Dialog! Es ist nicht die Zeit der Gewalt, sondern die Zeit des Zuhörens! Es ist nicht die Zeit der Verdächtigungen, des Grolls, der pauschalen Anschuldigungen und der Eifersüchteleien, sondern die Zeit, den Armen zuzuhören, ihren Schrei nach Frieden zu hören! Lasst uns beten und den Frieden erflehen. Aber lasst uns auch Frauen und Männer des Friedens sein, in unseren Gedanken, Worten und Taten. Der Friede sei mit euch!“ schließen die Bischöfe.
(L.M.) (Fides 10/6/2025)
ASIEN/LIBANON - MECC TV: Der “Middle East Council of Churches” lanciert ökumenischen Fernsehsender
Libanon (Fides) - Ein neuer „ökumenischer“ Fernseh- und Radiosender versteht sich als Instrument des gemeinsamen Zeugnisses für die Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens. Der neue Sender MECC TV hat am heutigen, am 10. Juni, seine experimentellen Testsendungen aufgenommen. Es handelt sich um eine neue Medieninitiative des ökumenischen Rates der Kirchen im Nahen Osten (Middle East Council of Churches, MECC), der das 50-jährige Bestehen seiner Gründung im Jahr 1974 feierte.
Die Initiative wurde auf einer Pressekonferenz am gestrigen Montag, dem 9. Juni, in Beirut, am Sitz des MECC-Generalsekretariats, vorgestellt.
Im Rahmen der Pressekonferenz betonte die MECC-Medienbeauftragte, Lea Adel Maamary, dass die erste Aufgabe der christlichen Medien „inmitten von Gefahren und Überraschungen darin besteht, ihrem Volk Kraft zu geben“ und dabei zu helfen, das historische und kirchliche Erbe der einzelnen Kirchen zu bewahren. Der zugeschaltete jordanische Priester Rifaat Bader, Initiator und Chefredakteur des Nachrichtenportals „abouna.org“ betonte in seinen Ausführungen, dass die ökumenische Initiative, die darauf abzielt, Christen in der Verkündigung des Evangeliums durch die Medien zu vereinen, gerade jetzt Gestalt annimmt, da der 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa gefeiert wird, das das gemeinsame Glaubensbekenntnis formulierte, das noch heute den verschiedener Konfessionen gesprochen wird.
Professor Michel Abs, Generalsekretär des MECC, wies in seinem Beitrag als Akademiker und Analytiker gesellschaftlicher Prozesse darauf hin, dass in der heutigen Zeit die Manipulation von Informationen so weit gehen könne, dass sie ein echtes Verbrechen darstellt, während die Weitergabe und Verbreitung von Informationen zum Wohle der Allgemeinheit „eine menschliche, nationale und religiöse Pflicht darstellt“.
Der 1974 in Nikosia gegründete ökumenische Rat der Kirchen des Nahen Ostens, der derzeit seinen Sitz in Beirut hat, möchte die Zusammenarbeit der christlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens in Fragen von gemeinsamem Interesse erleichtern und zur Überwindung konfessioneller Unterschiede beitragen
Rund 30 Mitglieder mehrerer „Kirchenfamilien“, d. h. der katholischen, , der östlich-orthodoxen und der orientalisch-orthodoxen und der evangelischen Kirchenfamilie, gehören dem Rat an.
(GV) (Fides 10/6/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Katholiken appellieren an die Vereinten Nationen: “Wir müssen den Kindermord von Bethlehem verhindern“
Phnom Penh (Fides) - „Wir Bischöfe, Priester, Ordensleute und die Gläubigen in Kambodscha bitten die Vereinten Nationen, dringend zu intervenieren, um die Gewalt und das Blutvergießen im Gazastreifen zu beenden, damit Frieden herrscht und die Menschen in Würde, unter Achtung der Menschenrechte, in gegenseitiger Liebe und in Ruhe leben können“, heißte es in einem Appell, den der Apostolische Vikar von Phnom Penh, Bischof Olivier Schmitthaeusler, im Namen der katholischen Gemeinschaft in Kambodscha, veröffentlichte, dem sich auch die Apostolischen Präfekten von Battambang und Kompong Cham, Bischof Enrique Figaredo und Bischof Pierre Hangly, anschließen, die einen „dringenden Aufruf“ zur Beendigung der Gewalt in dem Streifen auf den Weg bringen.
Dem Appell der Bischöfe der Fides vorliegt, war eine interreligiöse Veranstaltung vorausgegangen, an der Vertreter der katholische Glaubensgemeinschaft in Kambodscha zusammen mit Delegierten der buddhistischen Gemeinschaften teilgenommen hatten: das internationale Kolloquium zum Thema „Buddhisten und Christen arbeiten gemeinsam für den Frieden durch Versöhnung und Widerstandsfähigkeit“.
„Dieser Dialog“, so die Bischöfe, „hat die religiöse Harmonie in Kambodscha als beispielhaftes Modell gezeigt, das wir mit Stolz der Welt präsentieren können“. Mit Bezug auf den Internationalen Tag der Kinderrechte verweisen die Bischöfe mit Sorge auf die anhaltende Gewalt im Gazastreifen: „Wir können nicht schweigen. Wie können wir uns gemeinsam auf die Suche nach Frieden begeben, während der Krieg weitergeht und das Leben Zehntausender unschuldiger Menschen, vor allem von Kindern und Säuglingen, fordert“, fragen sie sich.
Die Botschaft erinnert an den „Kindermord von Betlehem“, den Herodes nach dem Bericht des Matthäusevangeliums anordnete, und stellt fest: „Tragisch und schmerzlich sehen wir im Jahr 2025, wie sich die Geschichte in Gaza wiederholt. Seit 2023 haben etwa 18.000 Kinder und Kleinkinder durch diesen Krieg ihr Leben verloren. Viele Familien haben Väter, Mütter und Kinder verloren; ihre Häuser wurden durch den Beschuss zerstört“. Darüber hinaus „gibt es keinen Zugang zu Bildung; die Menschen leiden unter mangelder medizinischer Versorgung, Beeinträchtigungen und Nahrungsmittelmangel. Bilder von Kindern, Großeltern und Tausenden von sterbenden Eltern werden täglich in den sozialen Medien verbreitet und verursachen bei uns allen großen Schmerz und Trauer“, heißt es in dem Dokument.
Angesichts von so viel Gewalt „dankt die katholische Gemeinschaft in Kambodscha Gott dafür, dass er Kambodscha religiöse Harmonie schenkt und uns leitet, in Frieden zu leben. Aber wir können nicht gleichgültig bleiben, wenn wir sehen, wie Kinder und Tausende von Menschen leiden, wie Verletzte und Behinderte jeden Tag sterben“. Weiter heißt es: „Wir erinnern uns an das Jahr 1975, als die Roten Khmer die Kontrolle über Phnom Penh übernahmen und Kambodscha für drei Jahre, acht Monate und 20 Tage von der Welt abriegelten. Während dieser Zeit schwieg die internationale Gemeinschaft und ließ zu, dass mehr als 20 % der kambodschanischen Bevölkerung - etwa 2 Millionen Menschen - an Hunger und Massenmorden starben. Unter diesem Regime wurden die Menschen physisch und psychisch gefoltert, von ihren Familienangehörigen getrennt und lebten ohne familiäre Bindungen, in gegenseitigem Misstrauen und in extremer Angst“. Damals, so die Bischöfe, “gab es noch keine sozialen Medienplattformen wie heute. Aber heute haben wir diese sozialen Medien, die es uns ermöglichen, jeden Tag Zeuge der Tragödie in Gaza zu werden. Wir müssen zu Gott beten, dass der Frieden siegt“.
„Die katholische Gemeinschaft in Kambodscha lanciert einen dringenden Appell und bittet die Vereinten Nationen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den andauernden Krieg im Gazastreifen sofort zu beenden“, damit „nicht noch mehr Kinder und Unschuldige sterben, unter Qualen leiden, in Angst leben, obdachlos werden oder hungern müssen aufgrund dieses anhaltenden und blutigen Krieges“.
(PA) (Fides 10/6/2025)
ASIEN/HEILIGES LAND - “A Jerusalem Voice for Justice” bittet um Hilfe für Gaza: „Lasst uns die Netze auswerfen“
Jerusalem (Fides) - Nach mehr als anderthalb Jahren des Todes und der Zerstörung ist „der Moment, in dem wir leben, erschreckend“. Die Bevölkerung von Gaza ist „das erste Opfer“ eines grausamen Krieges. Und selbst diejenigen, die die Grausamkeit der Gewalt anprangern, unter der die Palästinenser in Gaza leiden, scheinen jetzt „hoffnungslos, gelähmt durch Verzweiflung und unfähig zu helfen. Erschöpft“. Dennoch müssen wir versuchen, „die Netze auszuwerfen“, wie es die Apostel nach dem Johannesevangelium taten, nachdem sie die ganze Nacht vergeblich versucht hatten zu fischen. Darum bittet die ökumenischen Gruppe „A Jerusalem Voice for Justice“ an Pfingsten erneut in einem Aufruf, in dem die Mitglieder als Christen des Heiligen Landes „die jüngsten beispiellosen Eskalation des israelischen Krieges in Gaza“ anprangern und darum bitten, sich „mit der Kraft der Auferstehung und des Heiligen Geistes an Pfingsten“ zu wappnen, um „weiterhin für das Leben und die Freiheit unserer Brüder und Schwestern in Gaza und überall sonst in Palästina/Israel zu kämpfen“.
In ihrer Botschaft weist die ökumenische Gruppe erneut darauf hin, dass „sich die Lage in den letzten Wochen immer weiter verschlechtert hat: Zu den fast 55.000 Toten und mehr als 120.000 Verletzten kommen Nahrungsmittelknappheit und Hungersnot (die Vereinten Nationen haben kürzlich 10.000 neue Fälle von Unterernährung festgestellt). Krankenhäuser und andere Einrichtungen sind fast vollständig geschlossen“. Die Verteilung der Hilfsgüter steht ebenfalls unter israelischer Kontrolle und wird ausschließlich von einer von den USA unterstützten Hilfsorganisation, der „Gaza Humanitarian Foundation (GHF)“, durchgeführt.
Am 16. Mai habe der GHF-Geschäftsführer Jake Woods erklärt - so heißt es in dem von „A Jerusalem Voice of Justice“ veröffentlichten Dokument -, dass er sich weigere, sich an „irgendeiner Aktion zu beteiligen, die zur Zwangsvertreibung der palästinensischen Bevölkerung führen würde“. Am 25. Mai 2025 trat er zurück, nachdem er Israel aufgefordert hatte, „die Hilfe auf allen möglichen Wegen zu ermöglichen“.
Das für die Verteilung von Hilfsgütern auferlegte System mit den Schwierigkeiten, die Verteilungszentren zu erreichen, und der Tötung von Menschen, die darauf warten, das zu erhalten, was sie zum Überleben brauchen, so die ökumenische Gruppe, „untermauert die Vermutung, dass das GHF eine Tarnung für israelische Militäroperationen ist“. Die Vereinten Nationen und viele internationale Nichtregierungsorganisationen, so heißt es in dem Dokument weiter, „haben erkannt, dass diese ‚Verteilung von Hilfsgütern‘ eine Eskalation des Krieges darstellt. Sie wissen sehr wohl, dass eine Beteiligung an einer solchen 'Verteilung' bedeuten würde, sich mitschuldig zu machen an der Verwendung von Nahrungsmittelhilfe als Teil einer Kriegsstrategie, die durch die Genfer Konventionen ausdrücklich verboten ist“.
Die ökumenische Gruppe „A Jerusalem Voice for Justice“, die sich spontan zusammenfand, wurde vor kurzem angesichts des neuen Ausbruchs von Gewalt und Terror im Heiligen Land offiziell gegründet, um Informationen zu den Fakten und Prozessen, die das Leben der Menschen im Land Jesu berühren, auszutauschen und zu vermitteln. Dem Netzwerk gehören unter anderem der emeritierte Lateinische Patriarch von Jerusalem Jerusalem, Bischof Michel Sabbah, der lutherische Bischof Munib Younan, der griechisch-orthodoxe Bischof Attallah Hanna, der Koordinator des Ökumenischen Zentrums „Sabeel“, Sawsan Bitar, der palästinensische Theologe John Munayer, der Jesuitenpater David Neuhaus und Pater Frans Bouwen von der Gesellschaft der Missionare von Afrika an.
(GV) (Fides 9/6/2025)
ASIEN/INDIEN - Bischof von Jullundur ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Ökonom der Diözese und Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph’s“ in Phagwara, Pfarrer Jose Sebastian Thekkumcherikunnel aus dem Klerus der Diözese Jullundur, zum neuen Bischof von Jullundur ernannt.
Bischof Jose Sebastian Thekkumcherikunnel wurde am 24. Dezember 1962 in Kalaketty (Diözese Palai) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie am „St. Charles Inter-Diocesan Major Seminary“ in Nagpur und wurde am 1. Mai 1991 zum Priester geweiht und in die Diözese Jullundur inkardiniert.
Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Pfarrvikar der Gemeinde „St. Mary's“ in Fatehgarh Churian und Gastlehrer am „St. John's Vianney Minor Seminary“ in Amritsar (1991-1992); Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph's“ in Khasa (1992-1993); Pfarrer der Gemeinde „Sacred Heart“ und stellvertretender Rektor der „St. Francis School“ in Amritsar (1993-1996); Rektor der „St. Francis School“, Dekan und Pfarrer von der Gemeinde „St. Francis“ in Amritsar, Mitglied der diözesanen Bildungskommission, des Priesterrates und des „Docesan Charismatic Team“ (1996-2002); kanonisches Lizentiat im Fach Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom (2002-2004); Vizekanzler der Diözese Jullundur, Gerichtsvikar und Katechesebeauftragter (2005-2007); Kanzler und Gerichtsvikar der Diözese Jullundur, Dozent am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar, Mitglied des Konsultorenrates und des Verwaltungsrats des Priesterseminars (2007-2009); Leiter der theologischen Abteilung am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar (2009-2015); Rektor der „Christ the King Convent School“ in Kapurthala (2015); Kanzler und Gerichtsvikar der Diözese Jullundur, externer Dozent am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar und am „MJ Formation House“ in Jalandhar Cantt. (2015-2019); Rektor der „St. Pius X Convent School“ in Lambapind (2017-2023); Rektor und Pfarrer der „St. Mary's Cathedral“ in Jalandhar Cantt., Gerichtsvikar (2020-2022). Seit 2020 ist er Gastdozent am Großen Seminar und seit 2022 Ökonom der Diözese, Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph’s“ und Rektor der „St. Joseph's Convent School“ in Phagwara.
(Fides 7/6/2025)
10.06.2025
(München/acn) - Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Waffenstillstands im Libanon leidet besonders der Süden des Landes unter den Folgen der Luftschläge. Diese richteten sich zwar gegen die Hisbollah, zogen jedoch auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft; in der Region leben zahlreiche Christen. Ordensfrauen stehen der Bevölkerung bei.
„Die Menschen, die geblieben sind, haben kein Einkommen. Sie leben von der Landwirtschaft, und die Felder wurden durch den Krieg zerstört“, berichtet Schwester Gerard Merhej aus Debel, das rund 90 Kilometer südlich von Beirut unweit der Grenze zu Israel liegt, gegenüber dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. Mitarbeiter haben kürzlich die Projektpartner im Libanon besucht.
ASIEN/THAILAND - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: “Unsere Hoffnung ist eine andere Hoffnung”
Bangkok (Fides) - „Zu Ostern gab es in der Stadt Bangkok 200 Erwachsenentaufen, davon 15 aus meiner Pfarrei in Bangkok. Das ist eine gute Nachricht und ein Zeichen der Hoffnung: Es zeigt uns, dass der Herr handelt und Christus die Menschen anzieht und dies auch in unserem besonderen Kontext, einer zu 90% buddhistischen Nation, in der von 70 Millionen Einwohnern nur etwa 300 Millionen Katholiken sind“, so dr Nationaldiretor der Päpstlichen Missionswerke in Thailand, Pfarrer Peter Piyachart Makornkhanp, gegenüber Fides. „Als Kirche sind wir eine kleine Minderheit, zerbrechlich, aber wir sind stark im Glauben. Wir sind in der Gesellschaft respektiert, wir haben gute Schulen. Wir haben ein gutes Verhältnis zu allen“, betont der Nationaldirektor mit Blick auf den sozialen und kulturellen Kontext, in dem die katholische Gemeinschaft lebt.
„In Thailand“, erklärt er, “ist die derzeitige Mentalität von Großzügigkeit und Respekt gegenüber allen geprägt, was sich auch im Bereich der Religion widerspiegelt. Der Grundgedanke ist, dass alle Religionen positiv wahrgenommen werden und den Menschen helfen; Spiritualität ist ein starker Bestandteil des Lebens, ein wichtiger Teil, was auch immer es sein mag, also gibt es kein Problem, sich zu einer Glaubensgemeinschaft zu bekennen. Die positive Seite ist, dass wir mit allen Menschen Freundschaft schließen können, dass es gegenseitigen Respekt, Solidarität und guten Willen gibt und dass eine fruchtbare Zusammenarbeit mit anderen Menschen möglich ist. Die Kehrseite der Medaille ist, dass für den einfachen Menschen ein Glaube so gut ist wie der andere, und dass es völlig gleichgültig ist, zu welcher Religion man sich bekennt“.
Die katholische Kirche bringt „das spezifische Gesicht und den unverwechselbaren Beitrag des Christentums, des katholischen Glaubens. Wir haben kein Problem damit, zu predigen, wir sind frei, uns zu zeigen und das Antlitz Christi zu offenbaren“, aber oft denke man, „dass man bereits eine Religion hat, also nichts anderes braucht und nichts Neues sucht‘, stellt er fest.
„In der Freiheit, sich auszudrücken, sich der Gnade zu öffnen und das Evangelium weiterzugeben, hat die Kirche ihre eigene Vitalität“, so der Geistliche in diesem Zusammenhang, „Die Berufungen zum Priestertum sind da und nehmen zu: Wir haben 80 Seminaristen im interdiözesanen Seminar, das Priesteramtskandidaten aus den 11 thailändischen Diözesen aufnimmt, die, so Gott will, später Priester werden. Das ist eine gute Perspektive für das Leben unserer Kirche, die es uns ermöglicht, pastorale Aktivitäten zu leben und durchzuführen“. Der Nationaldirektor erinnert daran, „dass im Land eine Politik der Geburtenkontrolle betrieben wird und dass die thailändischen Frauen nicht viele Kinder bekommen, so dass die Gesamteinschätzung der Zahl der Berufungen positiv ist“, und dasselbe gelte für Berufungen zum Ordensleben.
Im Allgemeinen, sagt er, „hat die Kirche gute Beziehungen zu allen in der Gesellschaft, wo sie als moralische Autorität anerkannt ist, sie wird sowohl von den Institutionen als auch von den einfachen Menschen geschätzt. Die Bevölkerung versteht unsere Werte, und sie sieht die Werke wie Bildung, Wohlfahrt, sehr wichtig. Wir leiden nicht darunter, dass wir eine Minderheit sind, es gibt keine Feindseligkeit oder Diskriminierung, und das gibt dem normalen Leben der christlichen Gemeinschaften große Gelassenheit“, was sich auch in der Evangelisierungsarbeit widerspiegelt.
„Unsere Missionsbereiche“, so Pfarrer Peter Piyachart Makornkhanp, “sind die verschiedenen Bereiche des kirchlichen Lebens, einschließlich Bildung, Sozialarbeit, Caritas: alles dient der Verkündigung des Evangeliums. Ich möchte anmerken, dass die soziale Kommunikation der Kirche sehr gut entwickelt ist: Wir haben Radio- und Fernsehkanäle und soziale Medienkanäle, die vor allem junge Menschen ansprechen und weit verbreitet sind“.
„Doch auch einem Land mit unserer Kultur spüren wir die Säkularisierung, d.h. die Tendenz, ohne Gott zu leben. Aber dann kommt dieses tiefe Bedürfnis im Herzen zurück, es gibt etwas im Herzen der Menschen, das wieder auftaucht“, bemerkt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke. „Die Menschen suchen nach Wahrheit, sie suchen nach etwas, das über das materielle Leben hinausgeht“, fährt er fort, „oft überdenken die jungen Menschen, die in unseren Schulen lernen, wenn sie erwachsen werden, den Sinn und die Bedeutung ihres Lebens, dann kehren sie in die Kirche zurück und wollen mehr über Jesus Christus und unseren Glauben wissen. Unter ihnen sind auch die getauften Erwachsenen. Wir sehen das besonders im Jahr 2025, in dem wir das Jubiläum der Hoffnung feiern“.
„Die Hoffnung ist etwas, das fasziniert und Interesse weckt“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke. „Die Menschen finden Hoffnung in der katholischen Kirche, wir präsentieren eine andere Hoffnung für das Leben, die Christus selbst ist. Das ist etwas anderes als die Hoffnung, die man auf den Straßen der Welt findet. Es ist eine andere Hoffnung. Diejenigen, die sie annehmen, erleben und bezeugen neue Freude und neuen Frieden. Und das gibt auch uns Hoffnung“.
(PA) (Fides 9/6/2025)
28.05.2025
(München/ots) - Am 1. Juni feiert Fix&Foxi TV den Internationalen Kindertag mit einem besonderen Programmschwerpunkt in Zusammenarbeit mit SOS-Kinderdörfer weltweit. Ab 17:15 Uhr öffnet der Kindersender ein Fenster zu den Lebenswelten, Träumen und Kulturen von Kindern aus aller Welt - unter dem Motto: Kindern eine Stimme geben!
Diese bewegenden Einblicke erinnern daran, wie essenziell es ist, die Bedürfnisse von Kindern sichtbar zu machen und ihre Rechte zu stärken. Die TV-Sondersendung stellt dabei inspirierende junge Persönlichkeiten vor, die mit Hoffnung und Entschlossenheit ihren eigenen Weg gehen:
AFRIKA/NIGERIA - Katholischer Priester entführt: Er war als Seelsorger in Alaska tätig und will in Nigeria Boko-Haram-Opfern helfen
Abuja (Fides) - „Ich habe mit Pfarrer Afina sprechen können. Es geht ihm gut und er ist in guter Verfassung. Wir hoffen, dass er bald freigelassen werden kann“, so der Weihbischof von Maiduguri (Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten Nigerias), John Bogna Bakeni, gegenüber Fides. Er bestätigte damit die von einigen Zeitungen in Fairbanks (Alaska, USA) verbreitete Nachricht über die Entführung von Pfarrer Alphonsus Afina, einem nigerianischen Priester, der jahrelang als Seelsorger in der US-Diözese tätig war.
„Pfarrer Afina wurde in der Nacht zum Sonntag, den 1. Juni, in der Nähe von Gwoza entführt, als er nach einer Messe nach Maiduguri zurückkehrte“, berichtet Erzbischof Bakeni. Die Entführer haben sich inzwischen telefonisch mit der Diözese Maiduguri in Verbindung gesetzt und den Beweis erbracht, dass Pfarrer Afina am Leben ist.
Das Gebiet um Gwoza ist aufgrund der Präsenz der beiden größten Gruppierungen, in die sich die islamistische „Boko Haram“ aufgespalten hat, ziemlich unsicher. Es handelt sich dabei um die „Jama'tu Ahlis Sunna Lidda'awati wal-Jihad“ (JAS). Die andere, die „Islamic State West Afrika Province“ (ISWAP), hat sich dem Islamischen Staat angeschlossen und wurde zur „Provinz Westafrika“ (vgl. Fides 2/7/2024).
Die Nachricht von der Entführung des nigerianischen Priesters löste in der US-Diözese Fairbanks, in der Pfarrer Afina von 2017 bis 2024 sechseinhalb Jahre lang in den Dörfern der Seward-Halbinsel tätig war, große Betroffenheit aus. Während seiner Zeit in der amerikanischen Diözese belegte Pfarrer Afina Online-Kurse, um einen Abschluss in Psychologie zu erwerben, und plante, nach seiner Rückkehr nach Nigeria ein Traumazentrum für Boko-Haram-Opfer aufzubauen.
Am 3. Juni feierte die Diözese Fairbanks eine Messe, um für die Rückkehr des Priesters zu seiner Familie zu beten. Mehr als 200 Gemeindemitglieder nahmen an der Messe teil, und weitere verfolgten die Live-Übertragung aus den Dörfern, in denen Pfarrer Afina tätig war.
(L.M.) (Fides 5/6/2025)
ASIEN/BAHRAIN - Prinz Salman trifft Apostolischen Vikar des nördlichen Arabien: Toleranz und friedliches Zusamenleben standen im Mittelpunkt der Gepräche
Manama (Fides) - „Das Königreich Bahrain unter der Führung König Hamad bin Isa Al Chalifa ist weiterhin fest entschlossen, die Werte der Toleranz und die Prinzipien des friedlichen Zusammenlebens zu fördern, die tief in der langen Tradition des Landes verwurzelt sind, das offen gegenüber verschiedenen Kulturen und allen Religionen ist“, so Salman bin Hamad Al Chalifa, Kronprinz und Premierminister am gestrigen 4. Juni, bei einem Treffen mit dem Apostolischen Vikar des nördlichen Arabien, Bischof Aldo Berardi, der com Rektor Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien in Awali, Pater Saji Thomas (OFM Cap) war.
Prinz Salman betonte, wie sehr diese Grundwerte dazu beigetragen haben, Bahrain als einzigartiges Modell für interkulturelle Koexistenz und Harmonie zu positionieren, und wie sehr sich das Königreich auch weiterhin für die Förderung von Initiativen einsetzt, die die Werte der Vergebung und des Friedens stärken. Er würdigte das Andenken von Papst Franziskus und erinnerte an seinen historischen Besuch in Bahrain im Jahr 2022.
Der Kronprinz dankte Bischof Berardi für seine Bemühungen, Mitgefühl und Toleranz zu fördern, und er wünschte ihm weiterhin viel Erfolg bei seiner Mission.
Der Apostolische Vikar seinerseits sagte, er fühle sich geehrt über die Gelegenheit dieses Treffens und lobte die kulturelle Vielfalt und das reiche Erbe Bahrains, die das friedliche Zusammenleben weiterhin untermauern.
(AP) (Fides 5/6/2025)
ASIEN/INDIEN - Amristar: Das spirituelle Zentrum des Sihismus soll “kriegsfreie Zone” werden
Neu-Delhi (Fides) – Die Stadt Amristar, das spirituelle Zentrum des Sikhismus an der Grenze zwischen Pakistan und Indien, die Stätte des „Goldenen Tempels“, sollte zu einer „kriegsfreien Zone“ erklärt werden und nach dem Vorbild des Vatikans international geschützt werden: Das forderte der indische Parlamentarier und Sikh Sukhjinder Singh Randhawa von der indischen Regierung. Dabei forderte er den indischen Premierminister Narendra Modi auf, mit internationalen Gremien zusammenzuarbeiten, um den entsprechenden Anerkennungsprozess für eine Stadt in Gang zu setzen, die sich als symbolischer Ort des Friedens für die Menschheit präsentiert.
Die Angelegenheit, heißt es in einem offenen Brief, habe eine „tiefe spirituelle und nationale Bedeutung“, denn „die heilige Stadt Amristar ist nicht nur ein geografischer Ort, sondern das spirituelle Herz des Sikh-Glaubens und ein Leuchtfeuer der Liebe und des Friedens für die Menschheit“. „Ihre heilige Aura geht über religiöse Grenzen hinaus und bietet Trost, Einheit und Mitgefühl in einer Welt, die zunehmend von Konflikten und Spaltungen zerrissen wird“, fährt er fort.
„Für den Sikhismus hat Amritsar die gleiche spirituelle Bedeutung wie Mekka für die Muslime und der Vatikan für die Christen. Daher bitte ich in aller Bescheidenheit darum, dass die globale spirituelle Bedeutung von Amritsar offiziell anerkannt wird und dass geeignete internationale Sicherheitsmechanismen, ähnlich denen, die den Vatikan schützen, angenommen werden“, sagte er.
Randhawa stellt fest, dass die „jüngsten geopolitischen Spannungen, insbesondere an der indisch-pakistanischen Front, die berechtigte Sorge über die potenzielle Verwundbarkeit Amritsars im Falle eines militärischen Konflikts neu entfacht haben“. „Der Appell“, heißt es in dem Schreiben weiter, “ist keine Bitte um politische Souveränität (wie sie die Vatikanstadt genießt), sondern vielmehr eine Bitte um internationale spirituelle Anerkennung und dauerhaften Sicherheitsschutz. In einer Zeit, die durch zunehmende globale Spannungen und Militarisierung gekennzeichnet ist, muss Amritsar unbedingt vor der Bedrohung durch Krieg und Gewalt geschützt werden, jetzt und für immer“, so der Abgeordnete.
Der Politiker erinnerte an die universellen Lehren des Guru Granth Sahib (des heiligen Textes der Sikhismus), die auf Frieden, Demut und Brüderlichkeit beruhen und „eine starke moralische Kraft gegen die zunehmende Flut des Militarismus in der Welt“ darstellen. „Während viele globale Mächte zunehmend zu Konflikten neigen, stellt sich das Ethos des Sikhimsus von 'Sarbat da Bhala' ('das Wohl aller') als eine der letzten Hoffnungen der Menschheit auf Koexistenz und Frieden dar“, stellt er fest.
Die von der Gemeinschaft der Sikh und der Zivilgesellschaft in ganz Indien geäußerten Sorgen erforderten eine umfassendere Sichtweise, so der Abgeordnete weiter, über regionale Kreise hinaus und in einem internationalen Rahmen, „um die Sicherheit und Heiligkeit dieser verehrten Stadt unter allen Umständen zu gewährleisten“. Mit der Bitte um Unterstützung durch andere Parlamentarier aller Religionen forderte Randhawa den indischen Premierminister auf, „die notwendigen diplomatischen und legislativen Schritte einzuleiten, um Amritsar zu einer ‚kriegsfreien Zone‘ zu erklären und zu einem Ort, der von allen anerkannt und respektiert wird, da von dort eine Botschaft des Friedens und der Harmonie für die gesamte Menschheit ausgeht“.
(PA) (Fides 5/6/2025)
5.06.2025
(Göttingen/gfbv) - Sechs Monate nach dem Sturz des syrischen Diktators Bashar al-Assad warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor Naivität im Umgang mit den neuen islamistischen Machthabern: „Nach einem halben Jahr der islamistischen Herrschaft über das ursprünglich multi-religiöse Syrien sehen Minderheiten dort keine Zukunft mehr für sich”, berichtete GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido heute in Göttingen. „Die Machthaber um Ahmed al-Scharaa äußern sich nur vage zur Zukunft des Landes. Während die Menschen sich fragen, ob Syrien demokratisiert oder weiter islamisiert wird, eskaliert die Gewalt gegen ethnische und religiöse Minderheiten.” Dr. Sido ist im April ohne Kenntnis der Machthaber und ohne Begleitung durch das Informationsministerium in nahezu alle syrischen Provinzen gereist. Angehörige und anerkannte Vertreter der verschiedenen Minderheiten konnte er vertraulich interviewen.
„Während meiner Reise habe ich viele Anzeichen dafür gesehen, dass die neuen Machthaber die religiöse und ethnische Vielfalt in Syrien Schritt für Schritt vernichten und ein streng islamistisches Regime errichten wollen“, sagte Sido. „Die internationale und regionale Lage begünstigt dieses Vorhaben: Mit militärischer Unterstützung der Türkei und viel Geld aus Katar und anderen Golfstaaten werden islamistische Gruppen legitimiert und salonfähig gemacht. Selbst in Israel soll Katar in Abstimmung mit der Türkei viel Geld an Politiker, Journalisten und Denkfabriken verteilen, um eine islamismus-freundliche Politik zu begünstigen. Das berichtete mir Anfang Mai ein Journalist in Jerusalem“, erklärte Sido.
Mit Ausnahme der von Kurden kontrollierten Regionen im Nordosten Syriens sowie der Drusengebiete im Süden stehe das Land erkennbar unter türkischer Kontrolle: „In den von der Türkei besetzten Gebieten, wie der syrisch-kurdischen Region Afrin oder Idlib, wird nur noch mit türkischer Währung oder Dollar gehandelt. In Afrin sieht man überall türkische Flaggen, nicht nur auf Verwaltungsgebäuden, sondern auch an Checkpoints“, berichtete Sido. „Zudem kontrolliert die Türkei die Telekommunikationskanäle, also Telefon und WhatsApp, im ganzen Land. Aus diesem Grund haben mir Fachleute während meines Aufenthalts zur Vorsicht bei der Kommunikation mit Gesprächspartnern geraten.”
Während die Türkei die Gräber osmanischer Soldaten, die im Ersten Weltkrieg in Syrien getötet wurden, restauriert und großflächig mit türkischen Fahnen schmückt – wie in der Nähe des Grabs des legendären kurdischen Feldherren Saladin in Damaskus – wurden kurdische Friedhöfe und Gräber in Afrin vollständig zerstört. (s. angehängte Bilder)
Vor diesem Hintergrund wollen die Kurden und Drusen ihre Autonomie in keinem Fall aufgeben. Sie misstrauen den islamistischen Milizen, die nun in Damaskus an der Macht sind. „Nachdem genau diese Milizen im März die schutzlosen Alawiten massakriert haben, greifen sie nun vermehrt die Drusen an. Scheich Hikmat al-Hajari, das Oberhaupt der drusischen Minderheit und General Mazlum Abdi, der Chef der von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte, fordern als Lösung ein föderales System für Syrien. Die deutsche Politik und die Medien sollten diese Forderung unterstützen, wenn sie ein islamistisches Regime in Syrien verhindern wollen“, so Sido.
AFRIKA/UGANDA - Geheimdienst vereitelt Anschlag auf Basilika der ugandischen Märtyrer: Beide Attentäter kommen ums Leben
Kampala (Fides) - Eine Explosion ereignete sich heute Morgen, 3. Juni, etwa 500 Meter von der Basilika der ugandischen Märtyrer in Munyonyo entfernt. Nach Angaben der ugandischen Armee (Uganda People's Defence Forces, UPDF) ereignete sich die Explosion während einer Operation zur Vereitelung eines Anschlags.
„Heute Morgen hat eine Anti-Terror-Einheit der UPDF zwei bewaffnete Terroristen in Munyonyo abgefangen und neutralisiert. Es handelte sich um eine nachrichtendienstlich geführte Operation, und die Sicherheitsdienste sind in höchster Alarmbereitschaft, um sicherzustellen, dass die Feierlichkeiten zum Gedenktag der Märtyrer ohne Unterbrechung stattfinden können“, sagte ein Armeesprecher.
Am 3. Juni wird das Fest der Heiligen Märtyrer von Uganda, einer Gruppe von 22 Katholiken und 23 Anglikanern, die im damaligen Königreich Buganda, das heute zu Uganda gehört, zum Christentum konvertierten und zwischen dem 31. Januar 1885 und dem 27. Januar 1887 hingerichtet wurden.
Aus diesem Anlass strömen Tausende von Pilgern zu der Wallfahrtskirche in Munyonyo, die 2019 zur „Basilica minor“ erhoben wurde, nicht nur aus ganz Uganda, sondern auch aus den Nachbarländern und anderen Teilen der Welt.
Ersten Berichten zufolge wurden zwei mutmaßliche Terroristen, die Sprengstoffwesten trugen und vermutlich versuchten, sich Zugang zur Basilika zu verschaffen, von einer Anti-Terror-Einheit abgefangen. „Unsere spezialisierte Anti-Terror-Einheit eröffnete das Feuer auf die Terroristen und verursachte eine Explosion, bei der die Attentäter ums Leben kamen“, sagte eine Militärquelle.
Am Tatort wurden die Leichen der beiden Angreifer sowie die Überreste eines durch die Explosion zerstörten Motorrads gefunden. Der Tatort wurde unterdessen weiträumig abgesperrt.
Die Sicherheitsbehörden müssen nun die Identität der Verdächtigen, ihre Ziele und die Frage klären, ob sie als Teil eines größeren Terrornetzwerks handelten. Der Generalinspekteur der Polizei, Abbas Byakagaba, rief unterdessen die Bürger auf, Ruhe zu bewahren, und forderte sie auf, dem Sicherheitspersonal verdächtige Personen, Gegenstände oder Aktivitäten zu melden.
(L.M.) (Fides 3/6/2025)
AFRIKA/KENIA - Pfarrer Bett in Eldoret beigesetzt: Senatoren fordern Kommission zur Aufklärung der Morde an Priestern
Eldoret (Fides) – Die katholische Glaubensgemeinschaft trauert um Pfarrer Allois Cheruiyot Bett, den 33-jährigen katholischen Priester, der am vergangenen 22. Mai in der Gegend von Tot im Kerio-Valley in Kenia erschossen wurde, nachdem er eine Messe im Dorf Kabien gefeiert hatte. Die Beerdigung des Priesters fand gestern Nachmittag, Montag, 2. Juni, in der „Sacred Heart Cathedral“ in Eldoret statt.
An dem von Bischof Dominic Kimengich geleiteten Trauergottesdienst nahmen Hunderte von Menschen teil, die sich bereits seit Sonntagabend, dem 1. Juni, zu einer Gebetswache innerhalb und außerhalb der Kathedrale versammelt hatten. Der Bischof erinnerte in seiner Predigt den seelsorgerischen Dienst, den Pfarrer Bett in den letzten Jahren im Kerio Valley geleistet hat, einem von Instabilität geprägten Gebiet in Kenia, wo die ständige Gewalt Missionsschwestern gezwungen hat, ihre Einrichtungen zu schließen. Er hat „sein Leben in den Dienst Gottes und seines Volkes gestellt. Es ist ein großer Verlust für die Kirche und die Gemeinschaft. Wir bitten weiterhin um Gerechtigkeit für ihn. Seine Mörder müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, so die Worte des Bischofs, der dann um das Gebet für den Frieden im Kerio Valley bat.
Während Pfarrer Bett auf dem Friedhof der Pfarrei „Holy Family“ beigesetzt wurde, forderte eine Gruppe von Senatoren in Nairobi dringend eine Untersuchungskommission der Regierung, um die Fälle der ermordeten katholischen Priester zu untersuchen. Ein Phänomen, so die Senatoren, das „seit Jahrzehnten andauert und mehrere ungelöste Fälle aufweist, die die Besorgnis der Bevölkerung schüren“. Die Geschehnisse im Kerio Valley so die Senatoren weiter, „sind bezeichnend für ein Muster gezielter Gewalt, das vom Staat weitgehend ignoriert wurde“.
Diese „ständigen Morde dürfen nicht länger ignoriert werden“, sagte ein Senator aus Kakamega, Boni Khalwale. Der Senator aus Nairobi, Edwin Sifuna, war derselben Meinung: „Die katholische Kirche hat seit über 20 Jahren traumatische Erfahrungen gemacht, und das Schweigen der Behörden nach diesen Angriffen ist zutiefst beunruhigend. Die Bürger beobachten genau, wie die Sicherheitskräfte mit den einzelnen Fällen umgehen“.
(F.B.) (Fides 3/6/2025)
AFRIKA/UGANDA - Anschlag auf die Basilika der ugandischen Märtyrer: Bei der getöteten Selbstmordattentäterin soll es sich um die Tochter eines Täters der Anschläge von 2021 handeln
Kampala (Fides) - Die ugandischen Behörden haben eine der beiden für den versuchten Anschlag auf die Basilika der ugandischen Märtyrer in Munyonyo verantwortlichen Personen identifiziert, die heute Morgen, 3. Juni, bei dem gescheiterten Anschlag starben.
Die Sicherheitskräfte veröffentlichten das Foto einer jungen Frau, ohne ihren Namen zu nennen, und erklärten, es handele sich um eine der beiden mutmaßlichen Selbstmordattentäter, die von einer Anti-Terror-Einheit auf einem Motorrad abgefangen wurden und bei der Explosion des von ihnen mitgeführten Sprengsatzes ums Leben kamen. Nach Angaben der ugandischen Polizei ist die junge Frau die Tochter des Selbstmordattentäters, der sich während der Serie koordinierter Terroranschläge im November 2021, die ebenfalls von Selbstmordattentätern auf Motorrädern verübt wurden, in der zentralen Polizeistation von Kampala in die Luft sprengte.
Zu den Anschlägen bekannten sich später von die Allied Democratic Forces (ADF), eine mit dem Islamischen Staat (ISIS) verbundenen radikalislamistischen Gruppierung.
Nach Angaben des Geheimdienstes trug die junge Frau eine Sprengstoffweste und versuchte, sich Zugang zur Basilika zu verschaffen, bevor sie von Anti-Terror-Beamten der Armee (UPDF) abgefangen wurde. „Nachdem auf sie geschossen wurde, detonierten die Sprengstoffwesten“, berichtete eine Quelle bei den Sicherheitskräften.
(L.M.) (Fides 3/6/2025)
ASIEN/VIETNAM - Marienwallfahrten im Heiligen Jahr mit Blick auf Pfingsten: In der Schule Mariens den Glauben an den Heiligen Geist lernen
Da Nang (Fides) - Mehr als zehntausend Gläubige aus allen Pfarreien und Gemeinden der Diözese Da Nang, die sich über eine Fläche von mehr als zehntausend Quadratkilometern in Zentralvietnam erstreckt, pilgerten im Rahmen der Bistumswallfahrt zum Heiligen Jahr 2025 zum Marienheiligtum Unserer Lieben Frau von Tra Kieu. An diesem Ort ist die Jungfrau Maria vor 140 Jahren erschienen. Ziel der Jubiläums- und Marienwallfahrt war es, „das Fest Mariä Heimsuchung zu feiern, ein Ereignis der Liebe, des Glaubens, des Engagements und des Dienstes zu erleben und sich angesichts der Herausforderungen der Gegenwart zum Glauben zu bekennen“, erklärte Erzbischof Joseph Dang Duc, Koadjutor der Erzdiözese Hue und zugleich Apostolischer Administrator der Diözese Da Nang, der mit Hunderten von Priestern, Ordensleuten und Gläubigen den Gottesdienst feierte.
Die Wallfahrt diente zum einen dem Abschluss des „Blumenmonats“, der in Vietnam im Marienmonat Mai begangen wird. Unter den rund sieben Millionen vietnamesischen Katholiken (7 % der Gesamtbevölkerung) ist die besondere Verehrung der Jungfrau Maria weit verbreitet. Der Monat war geprägt von Feiern, Gebetswachen, Rosenkranzgebeten und Messen unter freiem Himmel in den der Jungfrau Maria geweihten Heiligtümern, bei denen die Gläubigen, Familien und kirchlichen Vereinigungen frische Blumen als Ausdruck ihrer Marienverehrung darbrachten.
Die Wallfahrt stellt die Muttergottes auch in den Mitttelpunkt von Pfingsten das am kommenden 8. Juni gefeiert wird: Die Gläubigen besuchen Orte, an denen die Jungfrau Maria erschienen ist, um die Katholiken während der blutigen Verfolgungen in der Geschichte der vietnamesischen Kirche zu retten, wie Unsere Liebe Frau von La Vang in der Diözese Hue, Unsere Liebe Frau von Nui Cui in der Diözese Xuan Loc oder Unsere Liebe Frau von Tra Kieu in der Diözese Da Nang, um ihren Schutz zu erbitten. Maria, die vom Heiligen Geist erfüllt ist, zeige an sich selbst, was der Geist in jedem Gläubigen wirkt. „Maria“, so der Generalvikar Pater Bonaventura Mai Thai, “ist im Abendmahlssaal diejenige, die als erste die Fülle des Heiligen Geistes empfangen hat. Maria ist eine große Kennerin des Wirkens des Heiligen Geistes. Sie lebt in einer tiefen Beziehung zu Gott und dem Heiligen Geist und ist damit ein Vorbild für die Apostel und für uns alle. Maria ist ein Vorbild für die Verfügbarkeit und Annahme des Geistes Gottes. Indem wir Maria an Pfingsten betrachten, haben wir die Möglichkeit, uns vom Heiligen Geist formen zu lassen, um die Liebe Gottes an die Welt weiterzugeben“.
Die Figur der Maria, die sich aufmacht, um Elisabeth zu besuchen, sei, so Erzbischof Joseph Dang Duc, „das Bild und das Modell einer synodalen Kirche, einer Kirche, die es versteht, aus sich herauszugehen, um ihrem Nächsten zu begegnen, ihm zuzuhören und ihm zu dienen“. „Mission bedeutet heute, nicht im Haus oder in der Kirche verschlossen zu bleiben, sondern ist eine Einladung an alle, hinauszugehen zu den Armen, den Leidenden und den an den Rand Gedrängten, die Unterstützung, Trost und Ermutigung brauchen, angefangen bei denen, die uns am nächsten sind, in der Familie oder in der Gemeinde“. „Maria“, fügte er hinzu, “war vom Heiligen Geist erfüllt. Dies ist ein Appell an alle Mitglieder des Volkes Gottes in unserer Diözese. Alle Aktivitäten, Gemeinschaftstreffen, Liturgien, Pilgerfahrten werden ohne die Gnade des Heiligen Geistes nur rein soziale Zusammenkünfte sein. Mit der Gegenwart des Heiligen Geistes werden sie geistliche Momente sein, die in der Gegenwart Gottes gelebt werden und den Herzen Erneuerung, wahre Freude und Frieden bringen“. „Heute ist jeder von uns, unabhängig von seinem Status und seiner Aufgabe, ob Priester, Ordensmann oder Laie, eingeladen, mit einem Geist der Dankbarkeit, der Demut und der Hingabe zu leben, wie die Jungfrau Maria, um Gott zu vertrauen, zu loben und zu danken“ so schloss er, “und auf diese Weise ist die Wallfahrt zum Marienheiligtum von Tra Kieu nicht nur ein individueller Akt, sondern ein gemeinschaftlicher Akt zur Erneuerung unserer Berufung und Sendung, denn wir sind alle Gottes Volk und wir sind alle gemeinsam im Glauben, in der Liebe und bei der Evangelisierung unterwegs“.
Die Diözese Da Nang war die Wiege des Katholizismus in Südvietnam. Die Wurzeln der christlichen Verkündigung gehen auf drei Jesuitenmissionare zurück, die 1615 in Hoi An ankamen und mit der Verkündigung des Evangeliums begannen. Zu den Früchten der Evangelisierung gehört auch der erste vietnamesische Selige und Märtyrer, der selige Andreas von Phu Yen, ein Katechet, der im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde.
Im 17. und 18. Jahrhundert war Da Nang eines der wichtigsten Zentren der Evangelisierung in der damaligen Diözese Cochinchina (im Süden Vietnams), von wo aus die Missionare aufbrachen. Das Marienheiligtum von Tra Kieu in der Provinz Quang Nam ist heute ein bekanntes Pilgerziel. Im September 1885 soll die Heilige Jungfrau in dem katholischen Dorfe Tra Kieu erschienen sein, um den Gemeindemitgliedern zu helfen, die königlichen Soldaten zu besiegen, die versuchten, die christlichen Dorfbewohner auszurotten.
Johannes XXIII. gründete am 18. Januar 1963 die Diözese Da Nang. Das Gebiet umfasst die Stadt Da Nang und die Provinz Quang Nam. Die Diözese zählt derzeit 73.000 Katholiken bei einer Bevölkerung von 2,7 Millionen und 51 Pfarreien.
(PA-AD) (Fides 3/6/2025)
ASIEN/CHINA - Katholische Gemeinden beginnen den Herz-Jesu-Monat und bereiten sich auf Pfingsten vor
Peking (Fides) - Mit dem inneren Licht und der Hoffnung, die im Marienmonat Mai neu belebt wurden, beginnen die katholischen Gemeinden auf dem chinesischen Festland den Monat, der dem Heiligsten Herzen Jesu gewidmet ist, und bereiten sich auf die Feier des Pfingstfestes vor.
Das letzte Wochenende stand in vielen chinesischen Diözesen im Zeichen von gemeinschaftlichen Wallfahrten, der Ablegung von Ordensgelübden und dem Beginn der Pfingstnovene.
Viele Pekinger Katholiken versammelten sich zum Abschluss des Marienmonats und zur Eröffnung des Herz-Jesu-Monats im Marienheiligtum von Housangyu im Stadtteil Mentougou. Dem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, dem 1. Juni, stand der Pekinger Bischof Joseph Li Shan vor, der mit seinem Bischoskoadjutor Matthew Zhen Xuebin konzelebrierte. Der herzliche Empfang durch die örtliche Gemeinde machte den Tag zu einem echten gemeinschaftlichen Ereignis. Alle Pfarreien nahmen von frühmorgens bis spätabends an den Feiern teil, wobei die Gläubigen auch die Gelegenheit hatten, das Sakrament der Beichte zu empfangen und gemeinsam den Kreuzweg zu gehen.
La parrocchia di Nantang, come tante altre, ha iniziato la Novena per la Pentecoste sabato 31 maggio. Fino all’8 giugno, tutti giorni, la parrocchia rimane aperta dalle 8 alle 20 la parrocchia aperta per consentire a chi vuole di partecipare all’adorazione eucaristica e così prepararsi spiritualmente alla Pentecoste, rinnovando l’invocazione allo Spirito Santo di venire a confortare e consolare le anime e ravvivare la fede di tutti.
Die Pfarrei Nantang hat, wie viele andere auch, am Samstag, den 31. Mai, die Pfingstnovene begonnen. Bis zum 8. Juni ist die Pfarrei jeden Tag von 8 bis 20 Uhr für diejenigen geöffnet, die an der eucharistischen Anbetung teilnehmen und sich so geistig auf Pfingsten vorbereiten und für das Kommen des Heiligen Geistes beten wollen.
Am Freitag, den 30. Mai, enthüllte und weihte der Bischof der Diözese Weinan/Tongzhou (Provinz Shaanxi), Joseph Tong Changping, in der Pfarrei der Heiligen Stigmata des Heiligen Franziskus die neue Marienstatue, die unserer Lieben Frau vom Leben. Alle Anwesenden beteten gemeinsam und baten um die Fürsprache Mariens und den Segen Gottes für den Frieden in der Welt und „für das gesunde Wachstum jedes menschlichen Lebens“.
In der Kathedrale der Diözese Wenzhou versammelten sich die Gläubigen, um vor der Marienstatue den Rosenkranz zu beten. Ein besonderes Gebet galt den Eltern mit der Bitte um Gnaden für ihre Kinder am Fest der Heimsuchung.
Am selben Tag legten die Schwestern vom Kinde Jesu in der Diözese Jingzhou (Shashi) am Fest Mariä Heimsuchung ihre ewigen Gelübde ab. Auch der Bischof der Diözese Suzhou Joseph Xu Honggen stand in seinem Bistum einer feierlichen Liturgie vor, in der die Schwestern der Kongregation von der Darstellung Mariens ihre ewigen Gelübde ablegten. In seiner Predigt drückte Bischof Xu seine aufrichtigen guten Wünsche und tiefen Erwartungen aus und betonte, dass die Gelübde der Schwestern nicht nur ein wichtiger Meilenstein in ihrem persönlichen geistlichen Leben sind, sondern auch eine Quelle des Stolzes und der Hoffnung für die gesamte Diözese und die gesamte Ortskirche.
Im täglichen Leben der chinesischen katholischen Gemeinschaften ist auch die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu als Teil des christlichen Lebens weit verbreitet (vgl. Fides 14/6/2024). Wie aus dem „Leitfaden der katholischen Kirche in China“ hervorgeht, der von dem großen französischen Missionar Jean Charbonnier (1932-2023) herausgegeben wurde, gibt es auf dem chinesischen Festland über 200 Pfarreien, Kirchen und Kapellen, die dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht sind. Unter ihnen befindet sich die Kathedrale der Erzdiözese Guangzhou, die vielleicht schönste aller Kathedralen in China. Es werden weiterhin aber neue Kirchen dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht, wie die im Juni 2023 eingeweiht Kirche in der Diözese Wenzhou.
Laut der nach dem Heiligsten Herzen Jesu benannten katholischen Zeitung „Shengxin“, die von 1887 bis 1949 in Shanghai erschien, war es der Jesuitenpater Jean Charles de Broissia, der die Herz-Jesu-Verehrung in China einführte. Die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung in China ist jedoch vor allem seinem aus Deutschland stammenden Mitbruder Roman Hinderer (1668-1744) zu verdanken, der zwischen 1722 und 1732 die erste große Herz-Jesu-Kirche in der Stadt Hangzhou errichtete (dort, wo sich heute der Mausoleumspark eines anderen großen italienischen Jesuiten befindet, des Historikers, Geographen und Kartographen Martino Martini, der von 1614 bis 1661 lebte).
(NZ)(Fides 2/6/2025)
4.06.2025
(München/sos) - Es gibt sie: die guten Nachrichten, die positiven Veränderungen und Aufwärtstrends für Kinder und Familien. In einer Welt, die oft reflexartig auf das Negative schaut, berichten die SOS-Kinderdörfer in den Good News über das, was uns aufrichtet.
Fast alle mexikanischen Bundesstaaten haben inzwischen das ,Olimpia-Gesetz' verabschiedet. Es bestraft Online-Vergehen, die die Intimsphäre von Frauen und Mädchen verletzen und nimmt digitale Plattformen stärker in die Pflicht, Inhalte mit erkennbarer Gewalt sofort zu entfernen. Verstöße gegen das Gesetz werden mit Geld- und Haftstrafen geahndet.
Mexiko hat eine der höchsten Raten von Cybermobbing bei Kindern und Jugendlichen in ganz Lateinamerika, der Großteil sind Mädchen. Das Olimpia-Gesetz ist benannt nach einer von digitaler Gewalt betroffenen Frau aus Puebla, die daraufhin zur Aktivistin wurde. Im Kampf gegen Cybermobbing und andere Formen technologiegestützter Gewalt ist das Olimpia-Gesetz eine wichtige Maßnahme. Die Folgen digitaler Gewalt reichen von Depressionen über Selbstverletzungen bis zu Suizid.
Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit im Internet, was mit einem deutlichen Anstieg von Cybermobbing einhergeht. Gemäß eines UN-Berichts waren allein 2023 rund 300 Millionen Kinder weltweit von sexueller Gewalt im Internet betroffen. Die am stärksten verbreiteten Formen von Online-Gewalt speziell gegen Frauen und Mädchen sind Verleumdungen und die Verbreitung von Fehlinformationen. Dazu gehören etwa Deepfakes, gemeint sind die Herstellung und der Austausch von Bildern und Videos, die mittels künstlicher Intelligenz manipuliert wurden. Rund 90 Prozent aller nicht einvernehmlich pornografischen Deepfakes zeigen Frauen und Mädchen.
AFRIKA/KENIA - Missions-Benediktinerinnen schließen Einrichtungen im Kerio Valley
Nairobi (Fides) - Die Missions-Benediktinerinnen mussten alle ihre Einrichtungen im Kerio Valley in Kenia schließen, nachdem es in der Region täglich zu Gewalttaten kommt. Dies teilen die Missionsschwestern über die sozialen Medien mit, wo sie die Schließung der Mission „mit sofortiger Wirkung“ und „auf unbestimmte Zeit“ bekannt geben.
Die Entscheidung, heißt es in einer von Schwester Rosa Pascal (OSB), Priorin der Missions Benediktinerinnen, unterzeichneten Verlautbarung, wurde „nach der Ermordung von Pater Allois Bett, Pfarrer der Gemeinde St. Mathias in Mulumba (vgl. Fides 23/5/2025) und der anhaltenden Instabilität in der Region getroffen. Dies hat sich negativ auf unsere Missionsarbeit ausgewirkt“, was zu einem „mentalen, emotionalen und psychologischen Trauma bei unseren Schwestern“ geführt hat und in der Folge dazu, „dass wir aufgrund des Mangels an Personal, das das Gebiet verlässt, nicht in der Lage sind, wesentliche Dienste zu leisten“.
Daher die Entscheidung, „unsere Missionsstationen auf unbestimmte Zeit zu schließen, bis das Gebiet sicher ist“. Diese Maßnahme, so heißt es in der Mitteilung, „zielt darauf ab, die Sicherheit unserer in der Region arbeitenden Schwestern, unserer Mitarbeiter und derjenigen, die unsere Mission zu verschiedenen Diensten besuchen, zu gewährleisten“, während gleichzeitig „die Regierung aufgefordert wird, eine dauerhafte Lösung für den Frieden in der Region zu finden, einschließlich der Entwaffnung der Zivilisten“. Zu den geschlossenen Einrichtungen gehört auch das „Chesongoch Mission Hospital“.
(F.B.) (Fides 3/2/2025)
AFRIKA/D.R. KONGO - Bericht aus Bukavu: Kinder sind die stummen Opfer des Krieges
Kinshasa (Fides) - Kinder sind die stummen Opfer jedes Krieges, in Gaza, in der Ukraine, im Sudan, im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Der nachfolgende Bericht kommt aus Bukavu, der Hauptstadt der kongolesischen Provinz Südkivu, die seit Mitte Februar in den Händen der Rebellenbewegung M23 ist). Obwohl die Rebellenbewegung die Einrichtung einer Verwaltung für die von ihr eroberten Gebiete angekündigt hat, ist die Lage in Süd- und Nordkivu nach wie vor prekär, vor allem für die schwächsten Bevölkerungsgruppen, angefangen bei Frauen, Kindern und älteren Menschen.
Wir veröffentlichen den Bericht im Wortlaut, wobei wir aus Sicherheitsgründen den Namen der Quelle nicht nennen.
„Schwester Charline empfängt mich im Pavillon des Allgemeinen Krankenhauses von Bukavu, wo sie zusammen mit Schwester Marie-Jeanne die Aufnahme und Pflege von unterernährten Kindern koordiniert: ‚Vor dem Krieg waren es durchschnittlich vierzig, jetzt sind es vierundachtzig, sogar drei pro Bett‘, erzählt sie mir und lädt mich ein, durch die großen Räume zu gehen. In einem zieht eine Mutter ihre achtjährige Tochter an: Sie wird gleich nach Hause gehen. Sie ist sehr dünn, aber sie hat das kritische Stadium überwunden. Das Kind grüßt mit einem Lächeln. Auf der Intensivstation liegen die Schwerstverletzten, darunter auch das jüngste Kind, das von einer Mutter, die aus einem Kampfgebiet kommt, im Krankenhaus zurückgelassen und von einer Krankenschwester liebevoll betreut wird.
Der Krieg hat es unmöglich gemacht, etwas anzubauen, zu ernten, sich zu fortzubewegen und ein wenig Handel zu treiben, was zusammen mit Diebstahl und Plünderung zu Hunger geführt hat. ‚Wenn wir genügend geeignete Nahrungsmittel haben, können sie sich innerhalb von zwei Wochen erholen, ansonsten dauert es bis zu zwei Monaten, oder sie sterben. Wir versuchen, die Kinder so schnell wie möglich nach Hause zu schicken, um Platz für andere zu schaffen, aber manchmal sagen die Mütter, dass sie wieder nichts zu essen haben werden. Ich gebe ihnen ein wenig Mehl, mehr kann ich nicht tun‘, fügt Schwester Charline verzweifelt hinzu.
Ich gehe weiter und besuche Natalina. In ihrem Zentrum „Ek'Abana“ nimmt sie Mädchen und Kinder auf, die der Hexerei beschuldigt werden, aber auch, seit Beginn des Krieges, Kinder, die ihr vom Roten Kreuz anvertraut werden, während sie nach ihren Familien suchen. Insgesamt sind es etwa fünfundzwanzig. ‚Die Fälle von Kindern, die der Hexerei beschuldigt werden, nehmen zu‘, sagt Natalina. Drei sind diese Woche angekommen. Die Eltern sind tot oder abwesend, die Mädchen leben bei den Großeltern oder anderen Verwandten. Die Psychologin erklärt: Der Stress dieser Zeit, die Abfolge von Krankheiten, Todesfällen, Verlust der Arbeit und anderen Problemen führt dazu, dass die Menschen in den so genannten „Gebetsräumen“ nach Antworten suchen, wo unverantwortliche Pastoren die Schwächsten als Ursache des Übels hinstellen. Oft wird ein Mädchen beschuldigt und an dann ausgegrenzt. Manchmal sind es die Basisgemeinden, die sie ins Zentrum begleiten, um sie zu retten.
Und was soll ich zum Stress der Kinder sagen, die bei jedem Geräusch zusammenzucken? Über die Fehlgeburten, die durch den Knall von Schüssen ausgelöst werden? Über die Gewalt, die die Kinder von den Besetzern, den Banditen und der Bevölkerung selbst erfahren, wenn sie sich aus Verzweiflung gegen den vermeintlichen Dieb wenden und ihn sogar töten? Über den Schulabbruch, nachdem sie mit der Familie geflüchtet sind, über die Demütigung, aus der Schule geworfen zu werden, weil die Eltern das vierteljährliche Schulgeld nicht mehr bezahlen können? Über die tägliche Lebensmittelknappheit?
Auf dem Rückweg fragte mich ein Kind, ob es ein Omelette kaufen könne, das auf der Straße billig verkauft wird. ‚Bei wem wohnst du?‘ ‚Bei der Oma.‘ Da ich die Krise sehe, überwinde ich meine Zurückhaltung: „Nimm zwei, eines für die Oma“. „Dann kaufe ich etwas Mehl“, antwortet das Kind. Und dazu kommen die Kinder, die direkt durch Bomben und Gewalt getötet wurden. Sie sind die stummen Opfer, hier wie in Gaza, die den Preis für etwas zahlen, was wir verschuldet haben“.
(Fides 2/6/2025)
ASIEN/MYANMAR - Überschwemmungen im Norden des Landes: Humanitäre Lage spitzt sich zu
Yangon (Fides) - Nach heftigen Regenfällen, die etwa eine Woche andauerten, kam es im Norden Myanmars, insbesondere in der Region Sagaing und im Staat Kachin, zu ausgedehnten Überschwemmungen, die das Leben der Zivilbevölkerung, die nach vier Jahren Bürgerkrieg ohnehin schon um ihr tägliches Auskommen kämpft, weiter erschwerten. Darüber hinaus verursachte das Erdbeben vom 28. März in der Region Sagaing Schäden an Häusern und Infrastrukturen und führte zur Vertreibung von Tausenden von Menschen.
„Die Lage in den von den Naturkatastrophen betroffenen Bezirken ist ernst. Überschwemmungen haben den nördlichen Teil des Kachin-Staates überflutet, Dörfer in den Bergregionen stehen unter Wasser, ebenso wie die Flüchtlingslager in der Stadt Chizaw. Viele Flüsse wie der Malika sind über die Ufer getreten, Ackerland ist aufgrund der seit einer Woche anhaltenden Regenfälle überschwemmt. In der Stadt Laeshi in der Region Sagaing stehen ganze Bauernhöfe unter Wasser, ebenso wie die Dörfer an den Ufern des Flusses Arayati“, berichtet eine Quelle aus der örtlichen katholischen Gemeinde im Staat Kachin gegenüber Fides. „Normalerweise“, sagt der Beobachter, “steigt der Pegel der Flüsse erst Ende Juni und Juli, auf dem Höhepunkt der Regenzeit; aber dieses Jahr hat es geregnet und es gibt Überschwemmungen weit vor den üblichen Zeiten. Leider ist dies auch die Zeit, in der die Landwirte ihre Ernte einfahren, so dass die Überschwemmungen zu dieser Zeit besonders großen Schaden verursachen“, erklärt er. „Die lokale Bevölkerung hat es nicht leicht, denn sie sind Bauern, die vom Krieg und dann von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen betroffen sind. Die humanitäre Hilfe für Tausende von Flüchtlingen, deren Zahl immer mehr zunimmt, wird immer dringender benötigt“, stellt er fest.
Der jüngste Bericht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte bestätigt unterdessen die wachsende Menschenrechtskrise in Myanmar, die durch militärische Gewalt und eine kollabierende Wirtschaft angeheizt wird. Das Dokument, das auf der nächsten Sitzung des UN-Menschenrechtsrates Anfang Juli vorgestellt werden soll, beschreibt die humanitäre Situation als „zunehmend katastrophal, gekennzeichnet durch unerbittliche Gräueltaten, die jeden einzelnen Aspekt des Lebens beeinträchtigen“. Die Wirtschaftskrise habe die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage noch weiter verschärft, heißt es. Schätzungen zufolge hat die Wirtschaft Myanmars seit dem Staatsstreich rund 94 Milliarden US-Dollar verloren, und es wird vorausgesagt, dass das Bruttoinlandsprodukt erst im Jahr 2028 wieder wachsen werde - selbst wenn die Erholung heute beginnen würde. Der UN-Menschenrechtsrat fordert „eine differenzierte Reaktion auf die Krise“, einschließlich „dringender humanitärer Unterstützung, grenzüberschreitender Hilfe für die vertriebene Bevölkerung und verstärktem politischen Engagement“ der internationalen Gemeinschaft.
(PA) (Fides 2/6/2025)
Papst Leo XIV. an die Kirche in Frankreich: “Eure Heiligen helfen euch, den missionarischen Elan neu zu entfachen”
Von Gianni Valente
Vatikanstadt (Fides) - Das beste und einfachste „Programm der Evangelisierung“ für die Kirche in Frankreich sei keine Strategie, die sich gegen die Säkularisierung richte. Es bestehe auch nicht in einer „gentechnischen“ Operation zur Neuverteilung von Befugnissen und Kompetenzen im kirchlichen Apparat. Es sei viel nützlicher und fruchtbarer, jeden Tag das Antlitz der eigenen Heiligen, der Heiligen der eigenen Geschichte, zu suchen. Und darum zu bitten, dass Gott selbst mit ihrer Hilfe „die Wunder, die er in der Vergangenheit getan hat“, auch durch sie erneuert.
Dies betont Papst Leo XIV. in einem Schreiben an die französischen Bischöfen und „all euren Gläubigen“ anlässlich des 100. Jahrestages der Heiligsprechung der Heiligen Jean Eudes, Jean-Maria Vianney und Thérèse vom Kinde Jesu.
Die Botschaft die trägt das Datum von Mittwoch, 28. Mai.
Die Nähe zum Herzen Christi
Papst Pius XI. sprach die drei französischen Heiligen im Mai 1925 heilig (Thérèse von Lisieux am 17. Mai, Jean Marie Vianney und Jean Eudes am 31. Mai).
Nach hundert Jahren, so stellt der Bischof von Rom heute fest, „wird die Relevanz der drei Heiligen angesichts der Größe der Herausforderungen, mit denen sich die Kirche in Frankreich ein Jahrhundert später konfrontiert sieht“, immer deutlicher spürbar.
In seiner Botschaft stellt Papst Leo fest, dass das Volk Gottes in Frankreich sich oft „mutig unter dem Gegenwind des Indifferentismus, Materialismus und Individualismus“ behaupten musste und erinnert daran, dass „die Berufungskrise in euren Diözesen schmerzlich zu spüren ist und die Priester zunehmend auf die Probe gestellt werden“.
In einem solchen Kontext seien die drei Heiligen nicht als Zeugen einer kulturellen Gegenoffensive zu verstehen, sondern nur wegen „eines geistlichen Zuges, den Jean Eudes, Jean-Marie Vianney und Thérèse gemeinsam haben und den Männern und Frauen der heutigen Zeit auf sehr vielsagende und attraktive Weise anbieten“.
Alle drei „haben Jesus auf einfache, starke und authentische Weise vorbehaltlos geliebt“; sie hätten seine Güte und Zärtlichkeit in ihrem Alltag erfahren und mit „bewundernswertem missionarischem Elan weitergegeben“.
Alle drei lebten und bezeugten die Nähe zum Herzen Christi, an die auch „der verstorbene Papst Franziskus“ mit seiner letzten Enzyklika „Dilexit nos“, der „schönen Enzyklika über das Heiligste Herz Jesu“, erinnerte, die er „uns hinterlassen hat, ein bisschen wie ein Testament“. Und - so Papst Leo - könne es „kein schöneres und einfacheres Programm der Evangelisierung für euer Land geben: alle Menschen dazu zu bringen, die zärtliche Liebe und die Vorliebe Jesu für sie zu entdecken, bis hin zur Umgestaltung ihres Lebens“. Wie Jean Eudes, der als erster den liturgischen Verehrung der Herzen Jesu und Mariens eingeführt habe; wie Jean Marie Vianney, der heilige Pfarrer von Ars, für den „das Priestertum die Liebe des Herzens Jesu war“. Wie Thérèse von Lisieux, „die den Namen Jesu in jedem Augenblick ihres Lebens ‚geatmet‘ hat“ und „den Kleinsten einen ‚ganz einfachen Weg‘ zu ihm gezeigt hat“.
Der “einfache Weg” für die Kleinsten
Das Gedenken an die drei großen Heiligen, die vor 100 Jahren von Papst Pius XI. heiliggesprochen wurden, betonte der Bischof von Rom‚ sei auch ein Anlass, „dem Herrn zu danken“‚ für „die Wunder, die er im Laufe der Jahrhunderte der christlichen Geschichte im Land Frankreich gewirkt“ habe. „Die Heiligen“, so der Papst, entstünden nicht zufällig, sondern ‘in lebendigen christlichen Gemeinschaften, die den Glauben weitergeben, das Feuer der Liebe zu Jesus entfachen und die Sehnsucht wecken, ihm zu folgen. Und die Jubiläumsfeierlichkeiten seien nicht nur eine nostalgische Rückschau, vielmehr sei es Anlass die Heiligen auch heute zu bitten, „dass sie Hoffnung wecken und einen neuen missionarischen Elan entfachen“. Denn „Gott kann mit Hilfe der Heiligen, die er euch gegeben hat und die ihr feiert, die Wunder erneuern, die er in der Vergangenheit gewirkt hat“.
(Fides 31/5/2025)
AFRIKA/SUDAN - Humanitäre Lage spitzt sich zu während der Konflikt sich verschärft
Khartum (Fides) - Die humanitäre Krise im Sudan verschärft sich mit der Intensivierung des Krieges. Nach Angaben des Sprechers des UN-Generalsekretärs, Stéphane Dujarric de la Rivière, bleibt die Lage insbesondere in der Stadt El Fasher und im Flüchtlingscamp Abu Shouk dramatisch. Beide Orte werden von den Rapid Support Forces(RSF) belagert, die sie unter ständigen Beschuss nehmen.
Kritisch ist die Lage auch in Süd-Kordofan und West-Kordofan. In Süd-Kordofan sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration rund 2.800 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, vor dem Wiederaufflammen der Kämpfe in der Stadt Dibebad in der vergangenen Woche geflohen. In West-Kordofan sind die Mitglieder des arabischen Stammesverbandes der Misseriya, die bisher mit den paramilitärischen Streitkräften der RSF verbündet waren, angesichts des Vormarschs der regulären Armee (Sudan Armed Forces, SAF) uneins darüber, ob sie die Rebellen weiterhin unterstützen oder sich mit den Streitkräften in Khartum einigen sollen.
Es ist kein Zufall, dass sich die Zusammenstöße in wichtigen Hochburgen verschärft haben, insbesondere in Darfur und Kordofan, wo die RSF Pläne zur Bildung einer Parallelregierung verfolgen. Beide Seiten führen auch Drohnenangriffe auf ihre jeweiligen politisch-militärischen Kommandozentren durch: Nyala, die Hauptstadt von Süd-Darfur und strategisches Zentrum der RSF, und Port Sudan, der derzeitige Sitz der mit der SAF verbündeten Verwaltung.
Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich unterdessen die Cholera-Epidemie im Bundesstaat Khartum (zu dem auch die Hauptstadt gehört) verschlimmert, wobei die Zahl der Verdachtsfälle in den letzten zwei Wochen um 80 % auf über 8.500 gestiegen ist. Obwohl die Weltgesundheitsorganisation einige medizinische Hilfsgüter an die Krankenhäuser in Khartum geliefert hat, „ist noch viel mehr nötig, um die Epidemie einzudämmen“, so Dujarric.
(LM.) (Fides 31/5/2025)
ASIEN/PAKISTAN - "Gerechtigkeit, Frieden, Wahrheit: Das Heilige Jahr der Christen in Pakistan“
Islamabad (Fides) - „Wir leben in Pakistan in kritischen Zeiten, in denen alles gefährdet scheint. Die Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Lage, die Lebenshaltungskosten sind in die Höhe geschossen. Auf sozialer Ebene sind die Menschen sehr besorgt: Christen gehören zu den ärmsten Teilen der Bevölkerung, die am meisten leiden. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Menschen wandern aus. In einer Situation, in der alles negativ zu sein scheint, bringt uns das Jubiläum der Hoffnung zum Herzen des Glaubens zurück und spendet uns Trost“, sagt Pfarrer Asif John Khokhar, Generalvikar der Diözese Islamabad-Rawalpindi und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (PMW) in Pakistan, im Interview mit Fides, in dem er auch darüber spricht, wie die katholischen Gemeinden des Landes das Heilige Jahr leben.
In Pakistan haben alle Diözesen, Pfarreien und Gemeinschaften, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, spirituelle Initiativen organisiert, die sich an Menschen in allen Lebenslagen, Erwachsene und Kinder, richten. „Die Menschen“, betont er, “versuchen, sich ganz auf den Geist des Jubiläums einzulassen: Diese Zeit führt uns dazu, Hoffnung zu vermitteln, und wir erkennen uns ganz in diesem Ausdruck wieder, so sind wir. In den Herausforderungen eines jeden Tages, inmitten von Schwierigkeiten, Armut und Leid, sind wir Pilger der Hoffnung, das heißt, wir gehen durch sie hindurch, indem wir Jesus Christus in unseren Herzen tragen“.
„Heute blicken die pakistanischen Gläubigen insbesondere auf Papst Leo XIV., der mit seinem besonderen Augenmerk auf die Soziallehre der Kirche uns drei Worte mit auf den Weg gibt: Gerechtigkeit, Frieden und Wahrheit, die uns ermutigen, zum Kern des Evangeliums vorzudringen“, so der katholische Geistliche. „Wir glauben, dass seine Worte und sein Lehramt einen bedeutenden Einfluss auf unsere Situation haben werden: Er hat die Soziallehre der Kirche hervorgehoben, und für uns Christen, die sich in einer Minderheitensituation befinden, halten wir an den drei von ihm hervorgehobenen Worten fest - Gerechtigkeit, Frieden, Wahrheit -, um in unserem Kontext leben zu können“.
Pfarrer Asif erklärt: „Wir sind bereit, die Gerechtigkeit zu schützen, die die Grundlage jeder Nation ist. Wir glauben und fordern, dass in allen Situationen und auf allen Ebenen in Pakistan Gerechtigkeit und Gleichheit geschaffen und respektiert werden müssen. Wir glauben und hoffen, dass alle - die Institutionen, die religiösen Führer, die Zivilgesellschaft - dies fördern werden“.
Zum „Frieden“ bemerkt er: „Wir sind Förderer des Friedens, innerhalb und außerhalb der Nation“. Pater Asif geht in diesem Zusammenhang insbesondere auch auf die derzeitigen Spannungen zwischen Indien und Pakistan ein, die auf die umkämpfte Region Kaschmir zurückzuführen sind: „Es ist sehr traurig, wieder Gewalt, Zusammenstöße und Tote zu sehen. Wir müssen einen Weg finden, um einen Frieden zu schaffen, der die Rechte beider Nationen respektiert, mit einem dauerhaften Abkommen, das Entspannung und Versöhnung bringt“, hofft er, “denn unter Krieg leiden die Menschen, die Gesellschaften und die Wirtschaft. Es ist besser, sich vor dem Krieg an einen Tisch zu setzen als nach dem Krieg“. „Außerdem sind wir als Christen, als kleine Gemeinschaft, immer Förderer des Dialogs zwischen Gemeinschaften, Kulturen und Religionen und tragen so zum sozialen Frieden in Pakistan bei“, betont er.
Über das christliche Konzept der „Wahrheit“ sagt der Nationaldirektor: „Wir stehen fest zur Wahrheit unseres Glaubens, der uns in einem Land mit einer islamischen Mehrheit eine Identität gibt. Als Christen leisten wir stolz und bescheiden unseren Beitrag für Pakistan ein. Wir lieben unser Heimatland. Niemand kann leugnen oder bestreiten, dass wir von Anfang an am Aufbau der Nation beteiligt waren und einen bedeutenden Beitrag zu ihrem Wachstum und ihrer Entwicklung geleistet haben. Wir wollen auch weiterhin unseren Beitrag leisten, und wir tun dies beispielhaft in vielen Bildungs- und Sozialwerken, indem wir uns stets für die Einheit und Harmonie der Nation, für den Wohlstand und das Wohlergehen aller einsetzen“.
Zu den Initiativen, die den Gläubigen Pakistans neue Hoffnung geben, so der Generalvikar, gehört die Grundsteinlegung für eine neue, dem Heiligen Rosenkranz geweihte Kirche in Gujrat in der Diözese Islamabad-Rawalpindi. In den letzten Tagen stand Erzbischof Joseph Arshad den Feierlichkeiten vor, während die örtliche Gemeinde das Glaubensereignis feierte und insbesondere „für den Fortschritt, die Stabilität und den Frieden Pakistans“ betete. Der Erzbischof erinnerte die Gläubigen an die Bedeutung der Kirche als Ort der Anbetung und als Treffpunkt für die Gemeinde und dankte Gott und den örtlichen Behörden dafür, dass sie den Bau einer neuen Kirche für die Gemeindein Gujrat ermöglicht haben, in der „eine lebendige, gebildete und kompetente christliche Gemeinde“ lebt, mit vielen jungen Menschen, die „zur Entwicklung ihrer Familien und der Nation beitragen können“.
(PA) (Fides 30 /5/2025)
2.06.2025
(München/sos) - Kinder in der Kaschmir-Region leiden auf beiden Seiten der Grenze unter Ängsten und psychischen Problemen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer hin, die sowohl in Indien als auch in Pakistan Kinder und Familien vielfach unterstützen.
"Die aktuellen Auseinandersetzungen haben bei vielen Kindern das Gefühl von Verunsicherung wieder hochgeholt, das unterschwellig ihr ständiger Begleiter ist. Ob zu Hause, in der Schule oder in ihren Gemeinden - die Bedrohung ist in den Regionen Kaschmir und Jammu aufgrund der langjährigen Geschichte des Konflikts allgegenwärtig", sagt Sumanta Kar, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Indien.
Die Kaschmir-Region ist seit Jahrzehnten umkämpft, sowohl Indien als auch Pakistan erheben Besitzansprüche. "Aufgrund des im April neu ausgebrochenen Konflikts sind bei den Kindern verstärkt Symptome wie emotionaler Rückzug, Lernblockaden, Verhaltensauffälligkeiten und Stress zu beobachten", sagt Kar. Zwar gelte aktuell ein Waffenstillstand, aber dieser sei sehr fragil.
Auf der pakistanischen Seite erleben die Kinder ähnliche Belastungen.
Saba Faisal, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Pakistan, sagt:
"Insbesondere entlang der Demarkationslinie stehen Familien unter großem Druck, was sich direkt auf die Kinder auswirkt. Die fragile Lage, politische Spannungen und dauerhafte Unsicherheit führen dazu, dass die Kinder nie wirklich entspannen können."
Viele Eltern schicken ihre Kinder aus Angst nicht in die Schule
In beiden Ländern sei außerdem die Bildung der Kinder in großer Gefahr. Traumatisierungen verhinderten ein erfolgreiches Lernen und aufgrund der Konflikte komme es immer wieder zu Schulschließungen.
Sumanta Kar sagt: "Wir beobachten außerdem, dass viele Eltern Sicherheit über Bildung stellen und ihre Kinder aus Angst lieber nicht zur Schule schicken. Langfristig hat das schwerwiegende Auswirkungen auf das gesamte Leben der Kinder."
Die SOS-Kinderdörfer fordern die internationale Gemeinschaft auf, sich für eine dauerhafte Lösung des Konflikts einzusetzen. Saba Faisal sagt: "Kinder müssen aus Konflikten herausgehalten werden.
Ihre Bildung, Sicherheit und ihr psychisches Wohlbefinden müssen unabhängig vom politischen Kontext gewährleistet sein. Dafür braucht es einen kindzentrierten Ansatz und einen stabilen Frieden."
AFRIKA/KENIA - Bischöfe: „Der Tod von Pfarrer Maina und Pfarrer Bett muss vollständig aufgeklärt werden“
Nairobi (Fides) - „Wir fordern eine gründliche Untersuchung solcher Todesfälle, um die wahren Umstände und Motive aufzudecken, damit die Sicherheit unserer Priester und aller Kenianer in Zukunft gewährleistet werden kann“, so der Vorsitzende der Kenianischen Bischofskonferenz (KCCB) und Erzbischof von Kisumu, Maurice Muhatia Makumba, der fordert, dass die Umstände des Todes der beiden katholischen Priester, die innerhalb weniger Tage ermordet wurden, vollständig aufgeklärt werden.
Pfarrer John Ndegwa Maina, Gemeindepfarrer der St.-Louis-Pfarrei in Igwamiti, starb am 15. Mai im Krankenhaus an den Folgen einer mutmaßlichen Vergiftung, nachdem am Rande der Autobahn von Nakuru nach Nairobi aufgefunden worden war (vgl. Fides 21/5/2025). Bevor er starb, sagte der Priester, er sei von Unbekannten entführt worden. Erzbischof Makumba nannte dies „einen schrecklichen Mord, für den sich die Verantwortlichen vor Gott verantworten müssen“.
Am 22. Mai war Pfarrer Allois Cheruiyot Bett von Banditen im Kerio-Tal im Verwaltungsbezirk Elgeyo Marakwet erschossen worden. „Wir sind zutiefst beunruhigt, dass beide Todesfälle mit verschleierten bösartigen und mysteriösen Absichten geschehen sind. Wir möchten den Tod dieser Diener Gottes und das Gefühl der Unsicherheit und Hilflosigkeit, das durch solche Vorfälle gegen kirchliches Personal entsteht, verurteilen“, sagte er.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz drückte die „tiefe Bestürzung“ der kenianischen Bischöfe darüber aus, „wie wertlos das Leben geworden ist; Morde werden auf die leichte Schulter genommen und leichtfertig im politischen Kampf eingesetzt“.
„Die Arbeit der katholischen Priester geht über den religiösen Dienst und die Evangelisierung hinaus. Sie erstreckt sich auch auf die Sorge um die Ausgegrenzten, die Vergessenen und die Kranken, um ihnen eine Hoffnung zu geben, die nicht enttäuscht“, so Erzbischof Makumba abschließend.
(L.M.) (Fides 30/5/2025)
AFRIKA/ÄGYPTEN - Zahlreiche Bedenken: Das Katharinenkloster auf dem Berg Sinai geht in den Besitz des ägyptischen Staates über
Von Nikos Tzoitis
Nach 1500 Jahren verliert eines der wichtigsten und ältesten christlichen Klöster der Welt, das Katharinenkloster auf dem Berg Sinai, nach einem Urteil des Gerichts von Ismailia seine Verwaltungsautonomie und wird Eigentum des ägyptischen Staates. Ein Urteil, das ernste Bedenken hinsichtlich der Gegenwart und Zukunft des Klosters und der dort lebenden Gemeinschaft aufwirft.
Das Kloster auf dem Berg Sinai wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. von Justinian gegründet und überlebte Kriege, Eroberungen und Verfolgungen, unter anderem dank seines Status als „fromme Stiftung (Vakuf)“, einer heiligen Stätte, die gemäß der koranischen Tradition als solche zu erhalten ist. Als solcher wurde er auch von den Beduinen in der Wüste Sinai respektiert. Die UNESCO hat das Kolter in die Liste der als Weltkulturerbe anerkannten Monumente aufgenommen. Die unschätzbaren Schätze des Klosters - Ikonen, Manuskripte, Reliquien, Bibliotheken und Besitztümer - wurden bisher von den zwanzig Mönchen der örtlichen Mönchsgemeinschaft verwaltet, die sich im Gefüge des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Jerusalem auf eine weitgehende Autonomie beruft.
Nach dem Urteil des Gerichts von Ismailia vom Mittwoch, den 28. Mai, ist das Eigentum des Klosters de facto beschlagnahmt und dem ägyptischen Staat übergeben worden, während die Mönche nur eingeschränkten Zugang zu bestimmten Gebäuden haben. Ihr Aufenthalt im Kloster ist nur zu gottesdienstlichen Zwecken und unter den vom neuen staatlichen Eigentümer festgelegten Bedingungen gestattet.
Die Website „orthodoxia.info“ bezeichnete die Durchsetzung des Urteils als „eine der schwersten Verletzungen der religiösen und individuellen Freiheiten in den letzten Jahrhunderten“, die in einer für den Nahen Osten unruhigen Zeit begangen wurde.
Das Urteil, das das Kloster de facto seiner Autonomie beraubt, ergeht nach einer langen Zeit von Rechtsstreitigkeiten und Gerichtsverfahren, die gegen die relative Verwaltungsautonomie des Klosters eingeleitet wurden.
Ägyptische Regierungsvertreter rechtfertigen die Maßnahme als einen Akt des Schutzes des kulturellen Erbes des Klosters.
Der Archäologe Abdel Rahim Rihan argumentierte in diesem Zusammenhang, dass der Grundbesitz des Klosters unter die Gesetze zum Schutz des kulturellen Erbes falle und die nach dem Gerichtsurteil getroffene Entscheidung eine Aufwertung zum Wohle des „Welterbes und der Mönche“ garantiere. Die Mönche ihrerseits sprechen von einer De-facto-Vertreibung aus ihrem eigenen Kloster.
Die Entscheidung setzt dem langjährigen Rechtsstreit des ägyptischen Staates gegen die Mönche des Katharinenklosters ein umstrittenes Ende. Der ägyptische Staat hat seit der Zeit der von den Muslimbrüdern kontrollierten Regierung in wechselnden Phasen versucht, das Kloster unter seine Kontrolle zu bringen.
Einigen Analysten zufolge zeigt die getroffene Regelung, dass der Präsident, General Abdel Fattah el-Sisi, nicht in der Lage ist, Apparate zu kontrollieren, die Teil des Staates sind, von denen einige auch mit salafistischen Gruppen in Verbindung stehen.
Nun wird Kairo eine Krise mit Griechenland bewältigen müssen, das auf das Vorgehen der Regierung gegen das Kloster scharf reagiert hat, und das zu einer Zeit, in der Ägypten im Zentrum der turbulenten Entwicklungen in Palästina steht, die auch die Sinai-Halbinsel betreffen, ein Gebiet, in dem Randgruppen organisierter Islamisten operieren, die in der Vergangenheit das Kloster bedroht haben, indem sie auch Anschläge durch bewaffnete Kommandos verübten. Die getroffene Regelung schwächt das Kloster auch in den zahlreichen zivilrechtlichen Streitigkeiten, in denen es gegen verschiedene Kontrahenten antrat.
Die Reaktion der Mönche war heftig. Eine internationale Sensibilisierungs- und Informationskampagne, die sich an Kirchen und andere Religionsgemeinschaften richtet, ist bereits in Planung, um die Aufhebung der Gerichtsentscheidung zu erreichen.
Eine Reaktion des griechisch-orthodoxen Erzbischofs von Athen, Hieronymos, folgte ebenfalls unmittelbar. „Ich will und kann nicht glauben“, so Hieronymos, „dass der Hellenismus und die Orthodoxie heute eine weitere historische ‘Eroberung' erleben“. „Dieser geistige Leuchtturm der Orthodoxie und des Hellenismus“, fügte er hinzu, “steht heute vor einer Frage des Überlebens“.
(Fides 30/5/2025)
ASIEN/SÜDKOREA - Erzdiözese Seoul erinnert an Märyrer: “Fruchtbarer Boden für die koreanische Kirche“
Seoul (Fides) - Die katholischen Gläubigen von Seoul versammelte sich zum Gebet im Heiligtum von Seosomun, wo in den letzten Stunden das Gedenken an den seligen Paul Yun Ji-chung und seine 123 Gefährten gefeiert wurde, die Ende des 18. Jahrhunderts den Märtyrertod starben.
Der Erzbischof von Seoul, Peter Soon-taick Chung, stand dem feierlichen Gottesdienst vor, der am 11. Jahrestag der Seligsprechung gefeiert wurde, die Papst Franziskus während seines Besuchs in Korea im Jahr 2014 leitete. Der emeritierte Erzbischof von Seoul und apostolische Administrator der Diözese Pjöngjang, Kardinal Andrew Soo-jung Yeom, und der Weihbischof von Seoul, Job Yo-bi Koo , konzelebrierten zusammen mit mehreren Dutzend Priestern.
In seiner Predigt ging Erzbischof Soon-taick Chung auf die Bedeutung des Ortes ein, an dem die Messe gefeiert wurde. An dem Ort, an dem der Schrein steht, wurden während der antichristlichen Verfolgungen in der Joseon-Dynastie viele Katholiken getötet. Unter ihnen befinden sich heute vierundvierzig Heilige und siebenundzwanzig Selige.
„Dieses heilige Land ist durchtränkt vom Blut derer, die ihre Liebe zu Gott durch den Märtyrertod bezeugt haben“, so der Erzbischof, der betonte, dass der Ort im Laufe der Zeit „zum fruchtbaren Boden für die koreanische Kirche“ geworden sei. „Das Opfer dieser Zeugen hat das Fundament gelegt, auf dem unsere Glaubensgemeinschaft heute ruht“, so der Erzbischof.
„Ihr Glaube bleibt ein lebendiges Vorbild, ein Kompass, der uns auch heute noch leitet“, fuhr der Erzbischof von Seoul fort, bevor er die Worte zitierte, die Papst Franziskus während der heiligen Messe mit der Seligsprechung sprach: “Sie waren bereit, große Opfer zu bringen und auf alles zu verzichten, was sie von Christus hätte trennen können, weil sie wussten, dass er allein ihr wahrer Schatz ist“.
Und gerade das Beispiel dieser Märtyrer „ruft jeden von uns auf, die Liebe Gottes durch ein authentisches christliches Leben zu bezeugen“. Durch ihre Taten, fuhr er fort, „haben sie uns eine Sendung anvertraut, die unsere Nächstenliebe und unseren Einsatz für Gerechtigkeit und Versöhnung verlangt“.
Deshalb, so schloss Erzbischof Soon-taick Chung, „gedenken wir heute nicht nur der Märtyrer, sondern wir erneuern unser Engagement für die Treue, für die sie ein Beispiel waren. Der Mut, die Überzeugung und die unerschütterliche Liebe, die sie an den Tag legten, müssen uns als Leitfaden für unsere heutigen und künftigen Generationen dienen“.
(F.B.) (Agenzia Fides 30/5/2025)
ASIEN/HONG KONG - Kardinal Chow: “Papst Leo möchte China besuchen. Beten wir dafür, dass sein Wunsch in Erfüllung geht”
Hongkong (Fides) – Der Bischof von Hongkong, Kardinal Stephen Chow Sau-yan, hat alle Gläubigen aufgefordert, dafür zu beten, „dass Leo XIV. als Papst chinesischen Boden betreten wird“.
Während der Messe, die am 22. Mai in der Kathedrale von Hongkong gefeiert wurde, die der Unbefleckten Empfängnis geweiht ist, sprach der Kardinal auch Gebete, die an den Beginn des Pontifikats von Papst Leo erinnerten, der vier Tage zuvor auf dem Petersplatz die Eucharistie gefeiert worden war. „Papst Leo XIV.“, so vertraute der Bischof von Hongkong während der Predigt an, “hat mir gesagt, dass er gerne einen Pastoralbesuch in China machen würde. Ich bitte Sie, für ihn zu beten, damit er den unvollendeten Traum von Papst Franziskus verwirklichen kann“. „Er hat mir auch gesagt“, fügte Kardinal Chow hinzu, “dass er der erste Papst war, der das chinesische Festland bereits besucht hat (vor seiner Wahl zum Papst, Anm. d. Red.). Ich glaube, die chinesische Kultur ist ihm nicht fremd. Es wäre sehr bedeutend, wenn er als Papst einen Pastoralbesuch in China machen könnte. Deshalb bitte ich euch, betet für diesen Traum“.
Zwei Tage später, am Ende der heiligen Messe am Samstag, dem 24. Mai, die anlässlich des Gebetstages für die Kirche in China gefeiert wurde, erneuerte Kardinal Chow seinen Appell und erzählte den Anwesenden auch von seiner Erfahrung als Pilger zum Marienheiligtum von Sheshan in der Nähe von Shanghai, das er und eine Delegation aus der Diözese Hongkong im vergangenen Februar besucht hatten. Kardinal Stephen erzählte von den Gefühlen, die er empfand, als er schließlich die große Statue auf dem Hügel sah und wie alle vor ihr stehend für die Gesundheit von Papst Franziskus gebetet hatten, der damals im Gemelli-Klinik in Rom lag. „Jetzt“, so fügte Kardinal Chow hinzu, “ist Papst Franziskus im Himmel und betet für uns und für unsere Kirche in China. Er wollte schon immer China besuchen und unseren Brüder und Schwestern dort begegnen.... Jetzt beten wir, dass sein Nachfolger als Nachfolger Petri eines Tages als Papst chinesischen Boden betreten möge.“
Laut der Wochenzeitung der Diözese Hongkong „Kung Kao Pao“ fand nach der Wahl von Papst Leo XIV. in der Kathedrale von Hongkong auch eine feierliche ökumenische Feier statt, um gemeinsam den himmlischen Segen für Papst Leo XIV. zu erbitten. An dieser Veranstaltung nahmen mehrere führende Vertreter der örtlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, lokale Regierungsvertreter, in Hongkong anwesende Diplomaten und mehr als 700 Gläubige teil. Bei dieser Gelegenheit betonte Kardinal Chow, dass das Amt von Papst Leo ein Amt im Dienste der Einheit sei. „Heute beten wir für den neuen Papst Leo XIV.“, sagte der Bischof von Hongkong, “dass er mit guter Gesundheit und Weisheit für seine Aufgabe gesegnet sein möge und dass wir, indem wir ihm als Oberhaupt unserer Kirche folgen, in der Gemeinschaft geeint sein und das Evangelium im Geist der Synodalität und der Gemeinschaft weiter verbreiten mögen“.
In bereits erwähnten Gottesdienst am 24. Mai bat der Kardinal auch darum, „die Menschen in der ‚offiziellen‘ Glaubensgemeinschaft oder in der ‚Untergrund‘-Gemeinschaft nicht vorschnell zu verurteilen“. „Nur sie kennen die Umstände, die ihre Entscheidungen beeinflussen, und nur der Herr kann in ihre Herzen sehen“, fügte Kardinal Chow hinzu und erinnerte an die Worte Jesu im Lukasevangelium: “Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist. Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden“.„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!“ . „Unsere Liebe Frau von China, Unsere Liebe Frau, Hilfe der Christen, von Sheshan“, fügte der Bischof von Hongkong hinzu, „ist und wird immer mit dem Volk Gottes auf dem chinesischen Festland sein“. Am Ende der Liturgie betete die Versammlung gemeinsam das Gebet zu Unserer Lieben Frau von Sheshan, das Papst Benedikt XVI. verfasst hatte, um den Segen Gottes für alle Chinesen zu erbitten.
(NZ) (Fides 30/5/2025)
EUROPA/ITALIEN - Pater Hervé Du Penhoat ist neuer Generaloberer der Gesellschaft der Afrikamissionen:”Wir müssen uns stärker auf den missionarischen Aspekt ausrichten”
Rom (Fides) - „Vielen Dank, danke an alle, danke für diese Brüderlichkeit“, so Pater François Marie Hervé Du Penhoat nach seiner Wahl zum neuen Generaloberen der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA) im Rahmen der XXII. Generalversammlung des Missionsordens, die derzeit in Rocca di Papa stattfindet und am 8. Juni zu Ende geht .
Der neue Generalobere ist 70 Jahre alt und französischer Herkunft. Er war 15 Jahre lang, von 1991 bis 2013, als Missionar in Benin bei der Volksgruppe der Bariba in Westafrika, tätig. Von 2013 bis 2025 war er unter anderem in Spanien und dann in Frankreich tätig.
„In diesen letzten Jahren habt ihr trotz vieler Schwierigkeiten, darunter die Corona-Pandemie und die interne Umstrukturierung der Gesellschaft der Afrikamissionen, alles gegeben, hart gearbeitet und wart sehr viel vor Ort. Sie haben sich als geeinter und komplementärer Generalrat erwiesen, was sich auch bei der Vorbereitung der Generalversammlung gezeigt hat“, sagte Pater Du Penhoat in seiner Ansprache an die Versammlungsteilnehmer.
„Dies ist ein Schlüsselmoment der Erneuerung für unsere Kongregation, vielen Dank“, bemerkte der neu gewählte Generalobere und dankte dem scheidenden Generaloberen P. Antonio Porcellato und den anderen Mitgliedern des scheidenden Generalrates, P. François de Paul, P. Rosario und P. Christophe. „Wir zählen auf Ihre Unterstützung und Zusammenarbeit, damit wir alle gemeinsam vorankommen können. Wir stehen am Ende eines Zyklus, in dem wir viel in den Aufbau unseres Ordens investiert haben; jetzt müssen wir uns stärker auf den missionarischen Aspekt, auf die anderen, auf die Ortskirche ausrichten. Wir sind auf dem richtigen Weg, der uns weit bringen wird, wenn wir ihn gemeinsam gehen. Lasst uns so weitermachen“, bekräftigte er.
„Wenn sich der Rhythmus der Trommel ändert, ändert sich auch der Tanz“, fügte Pater Du Penoat hinzu und zitierte damit ein afrikanisches Sprichwort. „Vielleicht wird sich der Rhythmus ändern, aber wir müssen zuerst verstehen, was dieser neue Rhythmus ist, um ihm folgen zu können; vielleicht wird er ein wenig chaotisch sein, das ist möglich, aber der Heilige Geist wirkt dort, wo es chaotisch ist.“
Seit der Gründung der Gesellschaft der Afrikamissionen in Lyon im Jahr 1856 steht der afrikanische Kontinent im Mittelpunkt der Mission und des Lebens des Missionsordens. Im Laufe dieser 169 Jahre hat sich die Beziehung zu Afrika weiterentwickelt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Afrika, das anfangs nur das Objekt war, das die Mission empfing, heute mehr und mehr zu einem aktiven Subjekt der Mission geworden ist und wird. Heute ist die Mehrheit der Mitglieder der Gesellschaft der Afrikamissionen afrikanischer Herkunft. Außerdem sind 90 % der mehr als dreihundert Seminaristen in Ausbildung afrikanischer Herkunft. Heut ist der Orden mit 900 Mitgliedern und 200 Seminaristen offiziell in 30 Ländern auf vier Kontinenten präsent. Die Priorität ist und bleibt die Evangelisierung auf dem afrikanischen Kontinent.
(AP) (Fides 29/5/2025)
30.05.2025
Port-au-Prince (Fides) - In einem Kontext, in dem die humanitäre und soziale Krise kein Ende zu nehmen scheint, setzen sich die Salesianer Don Boscos dafür ein, den heranwachsenden Jungen und Mädchen eine angemessene Ernährung zu garantieren. In Zusammenarbeit mit der humanitären Organisation „Rise Against Hunger“, deren Ziel es ist, eine weltweite Bewegung zur Bekämpfung des Hungers in der Welt zu schaffen, konnten die Salesianer Don Boscos in den letzten Monaten mehr als 2.300 Jungen und Mädchen, in drei über die Insel verstreute Einrichtungen („Don Bosco Technique“, „Lakay Don Bosco“ und „Vincent Foundation“) der Missionare besuchen, mindestens eine gesunde Mahlzeit am Tag anbieten.
Diese drei Einrichtungen arbeiten in einem von großer Armut geprägten Umfeld. Das Zentrum „Foundation Vincent“ befindet sich südlich der Stadt Cap-Haïtien, im Vorort Vertières. Es ist der einzige Ort im Viertel, an dem die Jugendlichen sicher spielen und Kontakte knüpfen können. Ihre Familien sind oft nicht in der Lage, ihnen eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung zu garantieren.
Das Gleiche gilt für das im Zentrum „Lakay Don Bosco“, das Jeannot seit einigen Monaten besucht. Er lebte bei seiner Mutter und Großmutter. Als er fünf Jahre alt war, starb seine Mutter. Er war noch ein kleiner Junge, als er seine Großmutter verließ und sich Jugendbanden anschloss, die bewaffnete Raubüberfälle und andere Formen der Gewalt verübten. Dann begegnete er den Missionaren. Heute ist Jeannot 15 Jahre alt, ist Pfadfinder und macht eine Berufsausbildung zum Mechaniker.
Regelmäßiges Essen trägt auch dazu bei, das Lernniveau der Jungen und Mädchen zu erhöhen: „Früher war es schwierig, ihnen etwas beizubringen, denn Hunger führt zu Konzentrationsschwierigkeiten“, erklärt Lourdena Bien-Aime Pierre, Erzieherin und Ernährungsbeauftragte im Zentrum ‚Lakay Don Bosco‘.
Die Salesianer Don Boscos sind seit 1935 in Haiti tätig und kamen auf Ersuchen der haitianischen Regierung in das Land, die sie bat eine Berufsschule zu betreuen. Seitdem haben sie ihre Arbeit auf 11 größere Einrichtungen (einschließlich Schulen und Ausbildungszentren) und über 200 kleinere Bildungszentren im ganzen Land ausgeweitet.
(F.B.) (Fides 29/5/2025)
AFRIKA/BENIN - Bischöfe bringen Verbundenheit mit Familien der Opfer zum Ausdruck: Drei islamistische Anschläge in drei Monaten beunruhigen die Bevölkerung
Cotonou (Fides) - „Die Bischöfe von Benin drücken der ganzen Nation und den trauernden Familien unserer Soldaten, die im Dienst gefallen sind, ihr tiefes Mitgefühl aus“, so die Bischöfe von Benin am Rande der 75. Vollversammlung der Bischofskonferenz, die vom 21. bis 23. Mai stattfand. Die Bischöfe gedachten damit der 54 Soldaten, die bei zwei Anschlägen einer islamistischen Terrorgruppe am 17. April im Norden des Landes getötet wurden. „Im Bewusstsein der Opfer, die für die Bewahrung des Friedens und der Sicherheit in unserem Land gebracht wurden, beten wir für die ewige Ruhe dieser Helden“.
Die Bischöfe erinnern auch der Soldaten, die ihren Einsatz gegen den Terrorismus im Norden Benins fortsetzen. „Wir beten auch für ihre Waffenbrüder und -schwestern, die noch an der Front sind, dass der Herr ihr Schild und ihr Schutz sein möge.“
Die Anschläge vom 17. April, die blutigsten seit Beginn der islamistischen Übergriffe im Jahr 2019, schockierte die Bevölkerung von Benin. Hundert Kämpfer, die der "Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime" (JNIM) angehören, griffen auf Motorrädern gleichzeitig zwei Außenposten der Armee an, von denen sich einer im so genannten „Dreiländereck“ (in dem die Grenzen von Benin, Niger und Burkina Faso zusammenlaufen) befindet, während der anderen in der Nähe der Koudou-Wasserfälle, nicht weit von der Stadt Banikoara entfernt stationiert ist. Bereits am 8. Januar waren bei einem islamistischen Angriff in der Nähe von Karimama, in derselben Region, etwa dreißig Soldaten ums Leben gekommen.
Das Dreiländereck ist aufgrund der Präsenz islamistischer Gruppen, die häufig mit den Treibstoffhändlern im benachbarten Nigeria zusammenarbeiten, zu einer unsicheren Zone geworden. Auf beninischer Seite ist das Gebiet Teil des Pendjari-Nationalparks, eines der fünf Naturschutzgebiete des Landes. Die Anwesenheit islamistischer Gruppen gefährdet unterdessen auch die Erhaltung der biologischen Vielfalt des Gebiets und bedroht auch den Tourismus, der für die lokale Wirtschaft eine wichtige Rolle spielt.
Im Rahmen der Operation „Mirador“ hat die beninische Armee rund 3.000 Soldaten an der Grenze im Norden des Landes stationiert, wo mit Hilfe von Drohnen und Satellitenbildern Verteidigungsbarrieren errichtet wurden, um islamistische Übergriffe zu vereiteln, während das Verteidigungsbudget des Landes um 50 Prozent erhöht wurde. Dies reicht jedoch nicht aus, um die Aktionen der islamistischen Terrorgruppen im Osten von Burkina Faso zu vereiteln.
(L.M.) (Fides 28/5/2025)
ASIEN/SRI LANKA - Kardinal Ranjith: „Das Wort Hoffnung umschreibt den Geist, der in Sri Lanka herrscht“
Colombo (Fides) - „Sri Lanka befindet sich in einer Phase der tiefgreifenden politischen und demokratischen Erneuerung. Seit November 2024 haben wir einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament, die über eine absolute Mehrheit verfügen und die alte Machtstruktur verändern, die mit einer politischen Klasse verbunden war, die korrupt war und sich des Machtmissbrauchs und der Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht hat. In dem Land, das eine schwere soziale und wirtschaftliche Krise hinter sich hat, keimt eine neue Hoffnung auf“, so der Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, im Interview mit der Fides. „Hoffnung“ - so der Kardinal - ist genau das richtige Wort, um den Geist zu beschreiben, der heute im Lande herrscht. Und wir Katholiken feiern das Jubiläum der Hoffnung, so dass unser Tun, unser Denken, unsere Worte, unsere Ausrichtung voll und ganz mit dem übereinstimmen, was politisch, sozial, kulturell und spirituell in der Nation geschieht“.
Bei der letzten Wahl „wurde ein Wechsel erwartet, und er hat stattgefunden: Es ist nun eine sozialistisch orientierte Regierung im Amt, die ehrlich und dem Wohl des Volkes verpflichtet erscheint und sich ihrer Verantwortung bewusst ist, eine Regierung, die beabsichtigt, die Armut zu bekämpfen und sich um das Wohlergehen der am meisten benachteiligten sozialen Schichten kümmern will“, stellt er fest. „Die neue Regierung“, sagt er, “hat eine neue Ära eingeleitet und sich an die Arbeit gemacht, um denjenigen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, denen in der Vergangenheit Unrecht widerfahren ist, die im Gefängnis sitzen oder unter Grundrechtsverletzungen zu leiden hatten. Und sie tut dies auf dem Weg der Legalität, unter voller Achtung der rechtsstaatlichen Prinzipien“.
„Ein Bereich, dem die Regierung des neuen Präsidenten Anura Kumara Dissanayake Ressourcen und Aufmerksamkeit widmet“, so der Kardinal, “ist die Wirtschaft des Landes. Sie erholt sich langsam von der Krise und folgt den Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds, der seinerseits Kredite gewährt hat. Wir befinden uns in einer Phase des Aufschwungs, auch der Tourismus befindet sich in einer Phase der Erholung, und das verheißt Gutes, denn er ist ein wichtiger Sektor unserer Wirtschaft, der zur Schaffung von Wohlstand beiträgt“.
„Natürlich“, so Kardinal Ranjith weiter, “wird der Erholungsprozess mindestens ein paar Jahre dauern, aber wir sind auf dem richtigen Weg. In der Bevölkerung herrscht heute ein gewisser Optimismus, wir sehen eine verantwortungsvolle politische Klasse und einen Präsidenten, dem die Menschen ihr Vertrauen schenken. Auch die Mehrheit der katholischen Bevölkerung hat ihn unterstützt, und die Kirche hat gute Beziehungen zur Regierung. Es gibt gute Aussichten für eine Zusammenarbeit“.
In der Beziehung zwischen der katholischen Kirche und den politischen Institutionen gebe es noch eine offene Wunde, stellt der Kardinal gegenüber Fides fest: „Es geht um die Frage der Gerechtigkeit, d.h. um die Suche nach den Tätern, Vollstreckern und Auftraggebern, die für die Oster-Terroranschläge auf Kirchen und Hotels im Jahr 2019 verantwortlich sind, und deren strafrechtliche Verfolgung. Präsident Dissanayake hat eine neue Untersuchung angekündigt, um Transparenz zu schaffen und die Wahrheit zu finden. Wir sind zuversichtlich, denn es wurde bereits eine Kommission eingerichtet, die auch regelmäßig einige unserer Priester befragt. Von Anfang an haben wir Wahrheit und Gerechtigkeit gegen die Vertuschung des Falles gefordert. Jetzt warten wir auf ein Gerichtsverfahren und darauf, dass die wirklichen Verantwortlichkeiten oder die Komplizenschaft im Staatsapparat ans Licht kommen. Die Opfer warten auf Gerechtigkeit“. In diesem Zusammenhang ist der Kardinal dankbar daran, dass der Heilige Stuhl beschlossen hat, die 167 katholischen Gläubigen, die am Ostersonntag, dem 21. April 2019, in einer Kirche in Sri Lanka ermordet wurden, in den vom Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse erstellten und im Jubiläumsjahr vorgestellten Katalog der “Glaubenszeugen des 21. Jahrhunderts“ aufzunehmen.
In der Zwischenzeit, sagt er, „geht das alltägliche Leben der Kirche weiter, wir wandeln als Volk Gottes, wir setzen unsere sozialen, erzieherischen und karitativen Aktivitäten im Dienste der Menschen fort. Die Gemeinden feiern das Heilige Jahr, jede Diözese hat einen Kalender mit Feiern und Initiativen spiritueller Art vorbereitet: Für uns ist es ein Moment der inneren Erneuerung und des Neubeginns mit einem neuen Impuls, der vom Herrn kommt. Das Thema der Hoffnung passt zum Gefühl in den Herzen der Menschen: in dieser Phase sind wir Träger der Hoffnung, wir haben die Hoffnung, die von Gott kommt. Wir hören zu und stellen unsere Kraft zur Verfügung, damit der Herr sein Werk vollendet und wir unseren Teil demütig und mit Glauben tun können“.
Über die Wahl von Papst Leo XIV. sagt der Kardinal: „Wir sehen ihn als eine Person, die dank ihrer Missionserfahrung ein wachsames Auge für die Realität aller Kirchen hat. Ich glaube, dass wir in ihm einen soliden Bezugspunkt haben werden. Mit seinem Verweis auf Papst Leo XIII. sagte er uns, dass die Kirche heute berufen ist, christliche Antworten auf die moderne Zeit zu geben. Wir vertrauen auf seine demütige und weise Führung.“
(PA) (Fides 28/5/2025)
ASIEN/CHINA - Bischof von von Ningho besucht seine ehemalige Pfarrgemeinde: „Gemeinschaft und Einheit in der Liebe Jesu Christi“
Ningbo (Fides) - „Gemeinschaft und Einheit in der Liebe Jesus Christi“, so fasste der Bischof der Diözese Ningbo, Franz Xaver Jin Yangke, die Empfehlungen zusammen, die er an die kleine katholische Gemeinde der Pfarrei Yancang in Dinghai in der Provinz Zhejiang richtete. Zu dieser Pfarrgemeinde, in der er 14 Jahre lang als Pfarrer gewirkt hat, hat der Bischof eine besondere Verbindung. Am Sonntag, den 25. Mai, kehrte Bischof Jin gemeinsam mit Diözesankanzler Pater Wang Jiangfei zu seinen ehemaligen Gemeindemitgliedern zurück, um die Schwestern und Brüder im Glauben zu bestärken“ und alle zu ermahnen, Zeugnis von der Barmherzigkeit und Wahrheit Christi abzulegen. „Jesus ist der Mittelpunkt unseres Lebens, folge ihm und fürchte dich nicht“ war das Motto des Pastoralbesuchs.
Nach einem feierlichen Gottesdienst nahm sich der Bischof Zeit für eine Begegnung mit seinen ehemaligen Gemeindemitgliedern, in dem er sich an die gemeinsam verbrachte Zeit erinnerte und seine Dankbarkeit für die Laien zum Ausdruck brachte, die seine damalige seelsorgerische Arbeit mit Gebet und vollem Einsatz bei den Gemeindeaktivitäten unterstützt hatten. Bischof Jin ermutigte auch die jungen Leute, den Glauben an Christus unter Gleichaltrigen zu bezeugen, und hörte sich den Bericht des Gemeinderates über die Verwaltung des Gemeindelebens an.
Die Kirchengemeinde Ningbo war historisch den Lazaristen anvertraut, aber Jesuiten wirkten in der Region, wie zum Beispiel die Italiener Martino Martini und Lodovico Buglio.
Das Apostolische Vikariat von Ningbo wurde 1924 eingerichtet und 1926 in den Rang einer Diözese erhoben.
Seit der Wiederaufnahme der kirchlichen Aktivitäten im Jahr 1979 legte Diözese legte großen Wert auf die Wiedereröffnung von Kirchen, die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten und die Umsetzung der Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Die Diözese zeigt trotz ihrer geringen Größe eine große Vitalität im Bereich der pastoralen, kulturellen und sozialen Aktivitäten. Am 24. Mai 2024 war die Diözese Ningbo auch Gastgeberin einer Konferenz zum Gedenken an den 100. Jahrestag der Einberufung des “Primum Concilium Sinense” in Shanghai.
In der Diözese Ningbo gibt es zahlreiche Berufungen zum Priesteramt als auch für das Ordensleben. Die Diözese hat über 30.000 getaufte Katholiken und ist in vier Dekanate mit 12 Pfarreien, 106 Kirchen und Kapellen unterteilt. Die Diözese unterhält auch einen katholischen Friedhof, ein Marienheiligtum, das der Muttergottes vom Rosenkranz geweiht ist, ein Berufungszentrum und ein Haus für geistliche Exerzitien.
(NZ)(Fides 28/5/2025)
AFRIKA/REPUBLIK KONGO - Bischof von Ouesso ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen stellvertretenden Rektor des Theologats „Emile Card. Biayenda” in Brazzaville, Pfarrer Brice Armand Ibombo aus dem Klerus der Diözese Gamboma zum Bischof von Ouesso (Republik Kongo) ernannt.
Bischof Brice Armand Ibombo wurde am 23. November 1973 in Abala (Diözese Gamboma) geboren. Nach dem Studium der Philosophie am Großen Philosophischen Seminar „Georges-Firmin Singha“ in Brazzaville (Republik Kongo) und der Theologie am Großen Seminar in Concordia-Pordenone (Italien) promovierte er im Fach Kirchengeschichte an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Am 28. August 2004 wurde er zum Priester geweiht.
Danach hatte er folgende Ämter inne: Pfarrvikar der Kathedrale Santo Stefano Protomartire in Concordia Sagittaria (2004-2010); Pfarradministrator von Santa Maria degli Angeli in Caraffa del Bianco (2010-2013); Sekretär der kongolesischen Bischofskonferenz (2013-2023); Kooperator der Pfarrei Notre-Dame des Victoires in Ouenzé (2014-2015); Dozent am Fachbereich Geschichte an der Universität Marien Ngouabi in Brazzaville (seit 2014); Mitglied des Konsultorenkollegiums der Diözese Gamboma (seit 2019); Vizerektor des Großen Theologischen Seminars „Card. Emile Biayenda“ von Brazzaville (seit 2024).
(EG) (Fides 28/05/2025)
27.05.2025
(München/acn) - Trotz anhaltender Kämpfe im Gaza-Streifen harren dort immer noch rund 500 Menschen in der einzigen katholischen Pfarrei aus. Wie der Pfarrer von Gaza-Stadt, Pater Gabriel Romanelli, in einem Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ sagte, sei die Situation „sehr schlecht“: „Wir müssen alles, was wir haben, rationieren. Nur dadurch können wir die Flüchtlinge auf dem Grundstück und die Menschen außerhalb unterstützen.“
Dennoch habe er es kürzlich geschafft, Wasser an die Menschen zu verteilen. Die Gemeinde versorge nicht nur die Menschen, die sich in den Räumen der Pfarrei aufhalten, sondern auch die Nachbarn – darunter einige muslimische Familien.
AFRIKA/KENIA - Bischof von Eldoret zum Mord an Pfarrer Bett: „Wir müssen uns mit der Frage des Friedens im Kerio-Tal befassen“
Nairobi (Fides) - „Ich habe in mehreren Konfliktregionen gearbeitet, aber noch nie ist ein Priester ermordet worden. Das ist wirklich etwas, worüber wir nachdenken müssen“, so der Bischof von Eldoret, Dominic Kimengich, nach dem Mord an Pfarrer Allois Cheruiyot Bett, der in der Gegend von Tot im Kerio-Tal, im westlichen Hochland Kenias, gewaltsam ums Leben.
In seiner Predigt beim Trauergottesdienst am Sonntag, den 25. Mai in Nerkwo, rief Bischof Kimengich dazu auf, nicht nur dem ermordeten Priester, sondern allen Bewohnern des Kerio-Tals, die seit langem in Unsicherheit leben, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. „Vielleicht brauchte es das Opfer von Pfarrer Bett, um die Frage des Friedens im Kerio-Tal ernsthaft anzugehen. Dies ist ein Weckruf für uns alle“, sagte der Bischof von Eldoret und erinnerte daran, dass der Priester erst seit sechs Monaten in diesem Gebiet tätig war.
Nachdem er bekannt gegeben hatte, dass Papst Leo XIV. über den Apostolischen Nuntius sein Beileid zum Tod des Priesters zum Ausdruck gebracht hatte, rief Erzbischof Kimengich die zivilen Behörden dazu auf, „das Problem der Unsicherheit ernst zu nehmen“, und betonte, dass das, was Pfarrer Bett passiert ist, „jedem passieren könnte, auch ihnen“. „Im Moment wird wahrscheinlich kein Priester in die Region gehen wollen, weil er sich nicht sicher fühlt. Das ist der Dominoeffekt dieses Vorfalls“, so der Bischof.
„Wir sind im Gebet und in der Verbundenheit mit der Familie und den Freunden von Pfarrer Bett vereint. Möge seine Seele in ewigem Frieden ruhen und möge die Gerechtigkeit siegen“, schloss er.
Die Beerdigung von Pater Bett wird am kommenden Freitag, den 30. Mai, stattfinden.
(L.M.) (Fides 27/5/2025)
ASIEN/JAPAN - Die Reise der “Tensho-Gesandtschaft” anhand von bisher unveröffentlichten Dokumenten
Rom (Fides) - Briefe, Dokumente, Gesuche um besondere Gegenstände und sogar die Anweisung, die direkt vom Papst kam, denjenigen einen besonderen Empfang vorzubehalten, die monatelang quer durch den asiatischen Kontinent gereist waren, um nach Rom zu kommen, mit dem Ziel, die katholische Lehre auf bestmögliche Weise kennenzulernen.
Dies geht aus den gesammelten Unterlagen hervor, die in den Staatsarchiven und in den Archiven von kirchlichen Einrichtungen der italienischen Städte aufbewahrt werden, die von der „Tensho-Gesandtschaft“ bereist wurden, die sich vor genau 440 Jahren auf den Weg gemacht hatte.
Es war im März 1585, als zum ersten Mal eine Delegation aus Japan nach Rom kam, um offiziell vom Papst empfangen zu werden. Der Name der „Gesandtschaft“ bezieht sich auf die Zeit, zu der sie nach dem damaligen japanischen Kalender stattfand, d. h. im zehnten Jahr der Tensho-Ära.
Die Idee, vier junge japanische Würdenträger nach Europa zu entsenden, stammte von Alessandro Valignano, einem italienischen Jesuiten, der seit 1574, nachdem ihn die Gesellschaft Jesu zum Visitator ernannt hatte, im Fernen Osten missionarisch tätig war. Valignano wählte persönlich zwei junge Männer aus einigen der größten christlichen Daimyō-Familien Japans zu jener Zeit aus. Die Daimyō waren mächtige japanische Magnaten und Feudalherren, die vom 10. Jahrhundert bis zum Beginn der Meiji-Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts dank ihres riesigen vererbbaren Grundbesitzes den größten Teil Japans beherrschten.
Ihnen schlossen sich zwei weitere junge Adlige und eine kleine Gruppe von Begleitern an, darunter der portugiesische Jesuitenpater Diogo de Mesquita, der ihnen als Führer und Dolmetscher zur Verfügung stand. Mit dieser Reise, die insgesamt acht Jahre dauerte (1582 bis 1590), verfolgte Valignano das Ziel, das Wissen über Japan innerhalb der damaligen Kirche zu erweitern und bestimmte Vorurteile über das japanische Land auszuräumen.
Heute werden die Chroniken dieser Ereignisse in dem Buch „TENSHŌ 天正, Diario di un pellegrinaggio giapponese alla Curia romana (1585). Fonti manoscritte e a stampa” (Todi, Verlag “Tau Editrice”, 2025, 530 S.) zusammengefasst. Der vom Erzbischof von Lucca, Paolo Giulietti, zusammen mit Olimpia Niglio und Carlo Pelliccia herausgegebene Band wird am Donnerstag, den 29. Mai, um 15 Uhr in der Newman-Aula der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom im Rahmen des Projekts „Thesaurum Fidei“ der Erzdiözese Lucca zum Gedenken an den aus der toskanischen Stadt stammenden Dominikanermönch Angelo (Michele) Orsucci, einen der ersten Missionare in Japan, vorgestellt.
Wie Professor Pelliccia gegenüber der Fides erklärt, „wurden dank der Bemühungen meiner Kollegin, Frau Professor Niglio, Staats- und Diözesanarchive in den Städten, die die Gesandtschaft auf ihrer Reise durchquerte, von Livorno bis Rom und von Rom bis Genua, in die Untersuchung einbezogen. Für uns Wissenschaftler war es, als würden wir die Reise der Gesandtschaft über die italienische Halbinsel anhand von handschriftlichen und gedruckten Quellen nacherleben“.
Das Sammeln der Informationen, aus die dem Text zugrunde liegen, „war sehr einfach, und alle kontaktierten Einrichtungen waren besonders bereit, an der Studie teilzunehmen. Besonders viele Informationen kamen aus Venedig“. Und aus diesen Informationen geht eine Art Routine hervor, die die Gesandtschaft bis ins kleinste Detail prägte: „So fand sich im Diözesanarchiv von Lodi eine Notiz, in der die Stadt Mailand um silberne Leuchter zur Ausschmückung der Domkirche gebeten wurde“. Ähnliche Bitten finden sich in anderen Briefen aus anderen Städten, die sich auf den Besuch der jungen japanischen Gesandten beziehen, die im März vor mehr als vier Jahrhunderten in Rom eintraf und in der Stadt das Konklave erlebte, das am 24. April 1585 zur Wahl von Sixtus V., geboren als Felice Peretti, führen sollte.
Bevor sie Rom verließen, nahmen die jungen japanischen Gesandten an den Ereignissen jener Tage teil und nahm einen prominenten Platz ein. Dem Beispiel seines Vorgängers folgend (Gregor XIII. hatte die Gesandten mit allen Ehren empfangen), lud Sixtus V. die illustren Gäste ein, an dem Ritt zur Inbesitznahme der Lateranbasilika teilzunehmen, wie auch ein Fresko im Sixtinischen Saal der Apostolischen Bibliothek im Vatikan bezeugt, das in dem Band von Erzbischof Giulietti und Frau Professor Niglio untersucht wurde.
Unter den Papieren befand sich auch ein Brief des Dominikaners Kardinal Bonelli, der im Namen des Papstes schrieb, um der Gesandtschaft eine ehrenvolle Behandlung und einen königlichen Empfang zu sichern. Ein ähnlicher Brief mit demselben Datum wurde in den Archiven von Camerino gefunden: „Man kann sich leicht vorstellen“, unterstreicht Pelliccia, „dass solche Briefe in den meisten vom Kirchenstaat abhängigen Städten ankamen, die von den Japanern besucht wurden, die auf ihrem Weg in der Basilika vom Heiligen Haus in Loreto Halt machten“.
„Es wurden Dokumente verschiedener Art gefunden, einige davon in japanischer Sprache, wie die Botschaft an die Stadt Imola, Reiseberichte, wirtschaftliche Aufzeichnungen mit den verschiedenen Ausgaben der zivilen und religiösen Gemeinschaften. Zu den originellsten gehören Beschreibungen und Kuriositäten über die Kleidung oder die körperlichen Merkmale der Japaner, die von den damaligen Notaren zu Papier gebracht wurden“, fährt Professor Pelliccia fort und erklärt: “Auch wenn man heute von einer diplomatischen Mission spricht, ist dieser Begriff nicht ganz korrekt. Eines der Ziele der Tensho-Gesandtschaft war es, das gegenseitige Kennenlernen und die kulturelle Interaktion zu fördern. Die jungen Japaner sollten auch die Stadt Neapel besuchen, doch dazu kam es nicht. Offiziell, weil es zu heiß war und die Luft ungesund war. Aber in Wirklichkeit war die Stadt Neapel zu dieser Zeit in einer besonderen politischen Situation. Die Gesandten, die aus dem Fernen Osten gekommen waren, sollten nur die Größe und Schönheit Europas und die katholische Lehre kennen lernen, die sie dann bei ihrer Rückkehr in ihr eigenes Land bezeugen würden“.
Die Terminologie der Dokumente erscheint manchmal „verfälscht“ im Vergleich zu unserem heutigen Verständnis: „Sie werden als indische Prinzen bezeichnet, weil der asiatische Kontinent im 16. Jahrhundert als Ostindien bezeichnet wurde. Auch bei den Titeln, die den vier jungen Japanern zugeschrieben werden, variiert der Wortschatz erheblich: In einigen Dokumenten werden sie als „Prinzen“ bezeichnet, in anderen als „aristokratische Adlige““, stellt Pelliccia fest.
Sicherlich war die Tensho-Gesandtschaft nach Ansicht von Professor Pelliccia eine große „Chance für den Dialog zwischen den Kulturen“. Valignano kann als ein Förderer dieses Dialogs zwischen Ost und West bezeichnet werden. Seine Idee war es, die Japaner mit der glücklichen und fortschrittlichen europäischen Zivilisation bekannt zu machen und ihnen klar zu machen, dass die Missionare in das Land der aufgehenden Sonne nur kamen, um großzügig ihrer religiösen und missionarischen Berufung zu folgen“.
(F.B.) (Fides 27/5/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Buddhisten und Christen gemeinsam für Versöhnung und Frieden
Phnom Penh (Fides) - „Dialog und Geschwisterlichkeit sind die Schlüsselwörter, um auf dem Weg des Friedens voranzukommen. Mit Papst Leo XIV. wollen wir den Dialog fortsetzen und Brücken bauen. Dieses 8. christlich-buddhistische Kolloquium, an dem 50 internationale buddhistische und katholische Delegierte aus 20 Ländern und 100 buddhistische und katholische Delegierte aus Kambodscha teilnehmen, ist ein Ereignis, das in der Geschichte unserer kleinen katholischen Kirche in Kambodscha bleiben und die Arbeit des Dialogs und des Friedens, die hier und in unseren jeweiligen Ländern geleistet wird, stärken wird", so der Apostolischer Vikar von Phnom Penh, Bischof Olivier Schmitthaeusler, am heutigen 27. Mai, in seinem Grußwort an die zahlreichen Gäste, Experten und religiösen Führer, die sich zum 8. christlich-buddhistischen Kolloquium in Kambodscha zusammengekommen sind, das unter dem Motto „Gemeinsam arbeiten wir am Aufbau des Friedens durch Versöhnung und Resilienz“ steht.
Zum Auftakt der Konferenz begrüßte der Bischof die katholische Kirche Kambodschas, „eine kleine Kirche mit etwa 20.000 Gläubigen, 80 Priestern, darunter 14 einheimischen Priestern, und 200 Ordensleuten, darunter 15 einheimischen Ordensfrauen“, und dankte den höchsten zivilen und religiösen Autoritäten Kambodschas, wie dem Minister für Religionen und Kult. „In der kambodschanischen Realität leben wir in Frieden und Harmonie zusammen“, sagte der Bischof, „und es ist der Frieden, der es uns ermöglicht, unsere Gesellschaft aufzubauen und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken“.
Der Apostolische Vikar erinnerte auch an Papst Franziskus und bemerkte, dass er „durch seine Worte und Taten neue Perspektiven der Begegnung eröffnet hat, um die Kultur des Dialogs als Weg, die gemeinsame Zusammenarbeit als Lebensform und das gegenseitige Verständnis als Methode und Kriterium zu fördern“, wie es im Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben von 2019 heißt.
Der Bischof erinnerte auch an den heiligen Johannes Paul II., als „Freund des ehrwürdigen Patriarchen von Phnom Penh, Samdach Tep Vong, der letztes Jahr verstorben ist“, und an die vier Aspekte des interreligiösen Dialogs, die im Dokument „Redemptoris Missio“ von 1990 enthalten sind: „Der Dialog des Lebens, der jedem Menschen offensteht, ist das tägliche Leben eines jeden von uns, besonders hier in Kambodscha, wo Buddhisten, Christen und Muslime in Harmonie im Austausch des Lebens leben“. Dazu komme „der Dialog der Tagen, durch Erziehung zum Frieden und zur Solidarität“, sagte er und „in Kambodscha führen wir viele gemeinsame Aktivitäten durch: Besuche in Gefängnissen, Krankenhäusern, interreligiöse Jugendlager, Umwelttage, Grundschulen“. Drittens gebe es den theologischen Dialog, „den wir während dieser Konferenz erleben werden, und ich möchte den vielen Rednern danken, die uns bei unseren Überlegungen helfen werden“. Schließlich sei da noch „der Dialog der religiösen Erfahrung, der die Gläubigen zur Kontemplation führt, um das Geheimnis Gottes zu durchdringen“.
Der Vikar erinnerte weiter daran, dass „Papst Leo zu Beginn seines Pontifikats als Sohn des heiligen Augustinus uns aufforderte, einander mit der einen Liebe zu lieben, die von Gott kommt, und in der Wahrheit zu leben, um die Gerechtigkeit in unseren Gesellschaften zu fördern. Diese Gerechtigkeit sichert das Gemeinwohl und die Würde eines jeden Menschen und ist die Grundlage für den Frieden“. Der Friede, so fügte er hinzu, „ist nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, sondern das Zusammenleben in Geschwisterlichkeit und Harmonie“, und so hoffte er, dass die Initiative des christlich-buddhistischen Kolloquiums „ein sichtbares Zeichen dieser Harmonie sein möge, die in diesem Jubiläumsjahr der katholischen Kirche jeden von uns zur Hoffnung führen wird“.
Vom 26. bis 29. Mai 2025 kommen Religionsführer und Wissenschaftler aus aller Welt in Phnom Penh zusammen. Das von der katholischen Kirche in Kambodscha und dem Dikasterium für den interreligiösen Dialog des Vatikans gemeinsam organisierte Treffen, an dem Vertreter aus 16 Ländern sowie Delegierte der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) teilnahmen, baut auf einer Tradition spiritueller Partnerschaft auf, die ihre Wurzeln in der Erklärung über das Verhältnis der katholischen Kirche zu nichtchristlichen Religionen „Nostra Aetate“ (1965) hat, in dem der Buddhismus als Weg zur „vollkommenen Befreiung“ anerkannt wurde.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 in Taiwan hat die Konferenz in Ländern wie Indien, Japan, Italien und Thailand stattgefunden. Die diesjährige Konferenz befasst sich mit globalen Themen wie Gewalt, sozialer Spaltung und ökologischen Krisen und betont, wie buddhistische und christliche Werte (Mitgefühl, Gerechtigkeit und Liebe) dazu beitragen können, widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen und die Menschenwürde wiederherzustellen.
(PA) (Fides 27/5/2025)
AMERIKA/VENEZUELA -Tag der afro-venezolanischen Kultur: Das lebendige, vielfältige und missionarische Gesicht der Kirche in Lateinamerika
Caucagua (Fides) - Gesänge, uralte Rhythmen, Trachten und Symbole machten die Feier zu einem authentischen Ausdruck der Inkulturation, bei der die Liturgie durch Identität der afro-venezolanischen Völker bereichert wurde.
Es handelte sich um einen Gottesdienst zum Tag der afro-venezolanischen Kultur in der Gemeinde La Encarnación in Caucagua. An der Eucharistiefeier, die mit Unterstützung der venezolanischen Bischofskonferenz (CEV) organisiert wurde, nahmen Vertreter aus zahlreichen Pfarrgemeinden der Region teil, um den Glauben in Verbindung mit den Ausdrucksformen der afro-venezolanischen Kultur zu erleben.
„Als Consolata-Missionare in Caucagua in der Region Barlovento“, heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle der Consolata-Missionare in Kolumbien, “schätzen wir diese Ausdrucksformen, die das lebendige, vielfältige und missionarische Gesicht der Kirche in Lateinamerika widerspiegeln. Die Afro-Pastoral ist eine missionarische Option des Instituts auf dem Kontinent, insbesondere in Brasilien, Kolumbien und Venezuela“.
“Der Gottesdienst“, so die Consolata-Missionare weiter, “zeigte, wie der katholische Glaube in jeder Kultur verkörpert werden kann, indem er die lokalen Realitäten mit dem Evangelium beleuchtet“.
Nach Angaben der Medienstelle der Diözese Guarenas war die Feier auch eine Gelegenheit, den Gemeinschaftssinn zu stärken und das Engagement der Kirche für die afro-amerikanischen Völker zu bekräftigen.
(AP) (Fides 27/5/2025)
EUROPA/TSCHECHISCHE REPUBLIK - “Nacht der Kirchen”: Gelegenheit zur Begegnung
Von Chiara Dommarco
Prag (Fides) - Am Freitag, den 23. Mai, fand in der Tschechischen Republik zum 17. Mal „Nacht der Kirchen“ (Noc kostelů) statt, die wie das derzeitige Heilige Jahr unter dem Motto der Hoffnung stand. Fast zweitausend Kirchen im ganzen Land blieben geöffnet und konnten vom Nachmittag bis spät in die Nacht besucht werden, darunter auch mehrere protestantische Gotteshäuser.
An der ökumenischen Veranstaltung nahmen Zehntausende von Menschen teil, die denen verschiedene kulturelle Initiativen angeboten wurden, darunter Konzerte, Ausstellungen sowie Essens- und Weinstände.
„Das Ziel eines jeden von uns ist das Glück. Wir brauchen das Glück, das von der Liebe kommt, die uns erfüllt, damit wir sagen können: Ich werde geliebt, also bin ich. Und ich werde für immer in der Liebe sein, die nicht trügt und von der mich nichts und niemand trennen kann“, heißt es in der Botschaft, mit der der Erzbischof von Prag, Jan Graubner, die Besucher, darunter Tausende von Touristen in der Hauptstadt, zu der Initiative einlud. Auch der tschechische Kulturminister Martin Baxa begrüßte die Initiative und betonte, dass sie „eine einzigartige und persönliche Erfahrung“ biete.
Am späten Nachmittag bot die italienische Botschaft in Prag eine kostenlose Führung durch die Kapelle der diplomatischen Vertretung (Vlašská Kaple) an, die nur wenige Male im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
In den böhmischen und mährischen Gebieten kommt der ökumenischen Nacht der Kirchen eine ganz besondere Bedeutung zu. Während Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen das kollektive Gedächtnis dieser Völker negativ geprägt haben - zunächst mit den Hussitenkriegen und dann mit der böhmischen Phase des Dreißigjährigen Krieges -, wurde der jahrhundertelange positive Beitrag des Lebens der lokalen christlichen Gemeinschaften durch die religiöse Verfolgung unter der nationalsozialistischen Besatzung und in der kommunistischen Zeit stark beeinträchtigt. Darüber hinaus ist die Tschechische Republik laut einer Umfrage von 2017 das Land mit den meisten Agnostikern unter den ehemaligen Sowjetbürgern (Pew Research Center).
Laut einer Volkszählung von 2021 erklärten sich 7 % der Bevölkerung als katholisch. Initiativen wie diese fördern daher das Wissen über das künstlerische Erbe des Landes und die christlichen Gemeinschaften, die zu dessen Entwicklung beigetragen haben.
Auch bei der diesjährigen Ausgabe erhielt die öffentliche und ökumenische Dimension der Initiative eine besondere Bedeutung durch die Teilnahme der Kapelle der Abgeordnetenkammer des Parlaments der Tschechischen Republik an der Veranstaltung. Die 2016 eingeweihte Kapelle ist ein Symbol für die Versöhnung zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen im Lande und Ausdruck einer doppelten Funktion der nationalen Versöhnung und der Bekräftigung des positiven Wertes der christlichen Konfessionen für die tschechische Gesellschaft insgesamt.
Die „Lange Nacht der Kirchen“ wurde 1995 in Frankfurt am Main auf den Weg gebracht und breitete sich dann auf andere Orte in Deutschland und seit 2005 auch auf Österreich und seit kurzem auch auf einige Städte in Südtirol, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Estland aus.
(Fides 26/5/2025)
AFRIKA/NIGERIA - Auf dem “kürzesten Weg zu Hölle”: Katholischer Priester entlang der Verbindungsstraße Makurdi-Naka schwer verletzt
Abuja (Fides) – Der katholische Priester Solomon Atongo, wurde schwer verletzt, nachdem er am Abend des 24. Mai von Schüssen getroffen worden war. Er war in Begleitung von zwei Personen, als die Kriminellen sie in ihrem Fahrzeug auf der Straße von Makurdi nach Naka im Bundesstaat Benue im Südosten Nigerias angriffen. Nachdem sie auf den Priester geschossen hatten und ihn für tot hielten, brachten die Entführer die anderen Personen an einen unbekannten Ort.
Von der der Verwundung des Priesters, der seinen Dienst in der Pfarrei St. John's Quasi in Jimba verrichtet, berichtet ein vom Kanzler der Diözese Makurdi, Pfarrer Shima Ukpanya, unterzeichnes Kommuniqué: „Ich schreibe im Namen des Bischofs der katholischen Diözese Makurdi, Wilfred Chikpa Anabge, um Sie zu informieren und um Ihr Gebet für die baldige Genesung eines unserer Priester, Pfarrer Solomon Atongo, zu bitten, der heute Abend in der Nähe von Tyolaha auf der Makurdi-Naka Road in der Gemeinde Gwer West von mutmaßlichen Hirten angegriffen und verwundet wurde“. Damit mach der Kanzler eine Anspielung auf die Fulani-Nomaden, die für gewalttätige Raubüberfälle, Morde und Entführungen in verschiedenen Gebieten Nigerias verantwortlich sind.
In den letzten zwei Jahren war die Verbindungsstraße zwischen Makurdi und Naka immer wieder Schauplatz von Angriffen und Gewalt durch kriminelle Banden, so dass sie den Spitznamen „kürzester Weg zur Hölle“ erhielt. Entlang der völlig verfallene befinden sich in einem ausgedehnte Waldgebiet Lager und Verstecke der Entführer. Zu ihren Opfern gehören wohlhabende Menschen, Politiker und Staatsbeamte, aber auch einfache Bürger, die zum Zweck der Lösegelderpressung entführt werden.
(L.M.) (Fides 26/5/2025)
ASIEN/CHINA - Katholiken begehen Weltgebetstag für die Kirche in China
Shanghai (Fides) – Der von Papst Benedikt XVI. in seinem am 27. Mai 2007 unterzeichneten Brief an die chinesischen Katholiken eingeführte Weltgebetstages für die Kirche in China, der jedes Jahr am 24. Mai begangen wird, wurde auch in den lokalen katholischen Gemeinden auf dem gesamten chinesischen Festland begangen.
An den Gebetstag erinnerte auch Papst Leo XIV. beim Regina Coeli-Gebet am gestrigen Sonntag den 25. Mai, und bekräftigte, dass „in Kirchen und Wallfahrtsorten Chinas und auf der ganzen Welt zu Gott gebetet wird, als Zeichen der Sorge und Zuneigung für die chinesischen Katholiken und ihrer Gemeinschaft mit der Weltkirche“ (vgl. Fides 25/5/2025).
Dankbarkeit, Vertrauen und Güte waren die drei Schlüsselwörter, an die der Bischof von Shanghai, Joseph Shen Bin, in seiner Predigt während der feierlichen eucharistischen Liturgie erinnerte, der er am Samstag, den 24. Mai, im Marienheiligtum auf dem Sheshan-Hügel, das Unserer Lieben Frau, Hilfe der Christen, geweiht ist, vorstand. “Maria hat von der Verkündigung an und von der Hochzeit zu Kana an“, so der Bischof von Shanghai, „volles Vertrauen in Gott, fügsamen Gehorsam gegenüber Christus und leidenschaftliche Sorge für die anderen gezeigt‘.
„Wir können vielleicht nicht die Welt verändern“, fügte Bischof Shen Bin hinzu, “aber Sie und ich können darum bitten, Menschen zu werden, die sich leidenschaftlich für andere einsetzen und stets Zeugnis von der Botschaft des Evangeliums und der Hoffnung ablegen. Wichtiger als die Welt zu verändern, ist es, uns selbst zu verändern“. Nach der Messe fand, wie an allen Tagen des Monats Mai, im Marienheiligtum in Sheshan-Heiligtum ein Rosenkranzgebet statt.
Am Samstag, den 24. und am Sonntag, den 25. Mai strömten Pilger aus allen Teilen des Landes nach Sheshan. Allein aus der Pfarrei Yangziyu kamen 300 Pilger nach Sheshan und sangen ein Marienlied, mit dem das das von Papst Benedikt XVI. verfasste Gebet aus dem Jahr 2007 zur Einführung des Gebetstages für die Kirche in China vertont wurde.
In der Diözese Mindong (Provinz Fujian) fand unterdessen in allen Pfarreien ein „Jubiläumskonzert“ zu Ehren der „Pilger der Hoffnung“ statt. „Kirchenmusik“, so der Diözesanvikar, Pfarrer Zhu Ruci, „ist ein Ausdruck des Glaubens‘“, und der Gesang könne damit zu einer Brücke werden, die die Herzen verbindet und sie mit dem Herrn zusammenführt.
(NZ) (Fides 26/05/2025)
ASIEN/MYANMAR - “Die Gläubigen vertrauen auf Gott”
Yangon (Fides) - „Das Land ist geteilt. Die Situation in Yangon, wo ich derzeit lebe, ist relativ ruhig. In der großen Stadt im Zentrum des Landes geht das Leben der Menschen normal weiter, sogar unsere Liturgien und pastoralen Aktivitäten können in den Kirchen regulär stattfinden. Natürlich gibt es auch hier eine Ausgangssperre, wir leben mit einer Reihe von Einschränkungen aufgrund der allgemeinen Konfliktsituation im Land, aber wir versuchen, unser Glaubensleben immer mit dem Herzen für die Mission und für die Leidenden zu praktizieren“, so Pfarrer Stephen Chit Thein, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (PMW) in Myanmar, gegenüber Fides zur aktuellen Situation in dem Land in Südostasien. „Die Situation“, so der katholische Priester weiter, “ist jedoch in den Randgebieten des Landes, in den Grenzregionen, ganz anders: Dort gehen die Kämpfe weiter und es gibt großes Leid und Vertreibung. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Konflikt durch den Schmerz und die Unannehmlichkeiten des Erdbebens noch verschärft wurde".
„Was mich besonders beeindruckt“, fügt er hinzu, „ist zu sehen, dass so viele leidende Menschen, die sich seit vier Jahren in äußerst prekären Verhältnissen befinden, einen tiefen Glauben leben und praktizieren: Die Gläubigen vertrauen weiterhin auf Gott und die Hoffnung“. „Wir leben in einer Zeit großer Prüfungen, die das gesamte birmanische Volk betreffen, und unsere Hoffnung ist, wie uns das besondere Thema des Heiligen Jahres in Erinnerung ruft, in Christus begründet und verwurzelt, der uns nicht enttäuscht und nicht im Stich lässt. Dieser ist in den bedrängten Menschen in Myanmar sehr präsent“, stellt er fest
Trotz der Verschlechterung der humanitäre Lage in den letzten vier Jahren, so Pfarrer Stephen Chit Thein „haben wir weiterhin Hoffnung, auch dank der Worte und Appelle des Papstes, die uns eine tiefe Verbundenheit zeigen. Wir erinnern uns und danken Papst Franziskus, der Myanmar mehrfach besucht und erwähnt hat und dem das Land stets am Herzen lag. Auch Papst Leo XIV. erinnerte die internationale Gemeinschaft bereits an das Leiden Myanmars und rief zum Frieden auf. Wir hoffen, dass er weiterhin über uns und den Frieden sprechen wird, damit die internationale Gemeinschaft uns nicht vergisst“.
Unterdessen gibt es auf diplomatischer Ebene eine neue Initiative der der Vereinigung südostasiatischer Nationen (ASEAN), der Myanmar angehört. Malaysia, das derzeit den rotierenden Vorsitz der ASEAN innehat, hat eine Verlängerung des Waffenstillstands nach dem Erdbeben in Myanmar gefordert und gleichzeitig seine Forderungen zur Umsetzung des „Fünf-Punkte-Friedensplans“, den die ASEAN bereits in der Vergangenheit auf den Weg gebracht hatte, verschärft.
Die herrschende Militärjunta hatte indes einen Waffenstillstand in dem andauernden Bürgerkrieg ausgerufen, nachdem ein heftiges Erdbeben Ende März rund 3.800 Menschen getötet und Zehntausende obdachlos gemacht hatte. Bei einem Treffen der ASEAN-Außenminister am gestrigen 25. Mai schlug der malaysische Präsident Mohamad Hasan offiziell „die Verlängerung und Ausweitung des Waffenstillstands über die derzeit betroffenen Gebiete hinaus vor, um den langen und schwierigen Weg der Erholung zu erleichtern und das Leid der Menschen in Myanmar zu lindern“. Hasan sagte, er werde im Juni als ASEAN-Mitglied die burmesische Hauptstadt Naypyidaw besuchen, „um den humanitären Bedarf und die Verteilung von Hilfsgütern an die vom Erdbeben betroffene Bevölkerung zu beurteilen“.
Die politischen Führer der ASEAN treffen sich heute, am 26. Mai, zu einem Gipfel in Kuala Lumpur. Die ASEAN hat es bisher versäumt, den im April 2021 vereinbarten Fünf-Punkte-Friedensplan umzusetzen. Aufgrund der Nichtumsetzung dieses Plans wurde Vertretern der birmanischen Militärjunta bisher die Teilnahme an ASEAN-Gipfeltreffen untersagt.
(PA) (Fides 26/5/2025)
VATIKAN - Regina Coeli: Papst Leo erinnert an den Weltgebetstag für die Kirche in China
Vatikan (Fides) - Auch in diesem Jahr wurde am Weltgebetstag für die Kirche in China, der von Papst Benedikt XVI. eingeführt wurde, „in Kirchen und Wallfahrtsorten Chinas und auf der ganzen Welt zu Gott gebetet, als Zeichen der Sorge und Zuneigung für die chinesischen Katholiken und ihrer Gemeinschaft mit der Weltkirche“. Daran erinnerte Papst Leo XIV. heute, nachdem er zum ersten Mal vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast mit Blick auf den Petersplatzaus das Regina-Coeli-Gebet gesprochen hatte, und erinnerte damit den besonderen Gebetstag für die Kirche in China, der gestern, am Samstag, den 24. Mai, am liturgischen Gedenktag der seligen Jungfrau Maria, Hilfe der Christen, begangen wurde. „Möge die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria ihnen und uns die Gnade erwirken, auch inmitten von Prüfungen starke und freudige Zeugen des Evangeliums zu sein, um stets den Frieden und die Harmonie zu fördern“, so der Papst. In diesem Sinne“, fügte der Bischof von Rom hinzu, „schließen wir alle Völker, die unter dem Krieg leiden, in unser Gebet mit ein; wir bitten um Mut und Ausdauer für alle, die sich für den Dialog und die aufrichtige Suche nach Frieden einsetzen“.
In seiner Ansprache zum Mariengebet bezog sich Papst Leo auf das Sonntagsevangelium und betont Papst Leo XIV.: „In allem, wozu der Herr uns beruft, auf unserem Lebensweg wie auch auf unserem Glaubensweg, fühlen wir uns bisweilen unzulänglich. Doch gerade das Evangelium des heutigen Sonntags sagt uns, dass wir nicht auf unsere Kräfte schauen sollen, sondern auf die Barmherzigkeit des Herrn, der uns erwählt hat, in der Gewissheit, dass der Heilige Geist uns führt und uns alles lehrt“.
Das Tagesevangelium beschreibt die Apostel, die „am Vorabend des Todes ihres Meisters beunruhigt und verängstigt sind und sich fragen, wie sie das Reich Gottes weiterleben und bezeugen können“. Aber Jesus kündige ihnen mit einer wunderbaren Verheißung die Gabe des Heiligen Geistes an: 'Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen'“. „So Jesus befreit die Jünger von aller Angst und Sorge“, betont der Papst, „und kann zu ihnen sagen: 'Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht‘. Wenn wir nämlich in seiner Liebe bleiben nimmt er selbst Wohnung in uns, unser Leben wird zum Tempel Gottes, und diese Liebe erleuchtet uns, sie schafft Raum in unserem Denken und in unseren Entscheidungen, bis sie sich auch zu den anderen ausweitet und alle Situationen unserer Lebens erleuchtet‘.
Dieses „Wohnen Gottes in uns“, so der Papst, „ist genau das Geschenk des Heiligen Geistes, der uns bei der Hand nimmt und uns auch im Alltag die Gegenwart und Nähe Gottes erfahren lässt, indem er uns zu seiner Wohnstatt macht“. Und „es ist schön, dass wenn wir auf unsere Berufung blicken, auf die uns anvertrauten Dinge und Menschen, auf die Verpflichtungen, die wir erfüllen, auf unseren Dienst in der Kirche, ein jeder von uns zuversichtlich sagen kann: Auch wenn ich schwach bin, schämt sich der Herr meines Menschseins nicht, sondern er kommt, um in mir Wohnung zu nehmen. Er begleitet mich mit seinem Heiligen Geist, er erleuchtet mich und macht mich zu einem Werkzeug seiner Liebe für die anderen, für die Gesellschaft und für die Welt“.
„Lasst uns auf der Grundlage dieses Versprechens in der Freude des Glaubens wandeln“ so Papst Leo weiter, „und so ein heiliger Tempel Gottes sein. Bemühen wir uns, seine Liebe überall hinzubringen, eingedenk dessen, dass jede Schwester und jeder Bruder eine Wohnung Gottes ist und dass sich seine Gegenwart besonders in den Kleinen, den Armen und den Leidenden offenbart und von uns verlangt, aufmerksame und mitfühlende Christen zu sein“.
Nach dem Gebet des Regina Coeli erinnerte Papst Leo auch an den polnischen Diözesanpriester Stanislaus Kostka Streich, der „gestern in Poznań seliggesprochen“ wurde, und der „1938 aus Hass auf den Glauben ermordet wurde, weil sein Wirken zugunsten der Armen und Arbeiter die Anhänger der kommunistischen Ideologie störte“. Der Pontifex erinnerte auch daran, dass „Papst Franziskus vor zehn Jahren die Enzyklika „Laudato si'“ unterzeichne hat, die der Sorge um das gemeinsame Haus gewidmet ist“. Diese Enzyklika, so der Papst, ‚fand eine außergewöhnliche Verbreitung, inspirierte unzählige Initiativen und lehrte alle, auf den doppelten Schrei der Erde und der Armen zu hören“.
(GV) (Fides 25/5/2025)
Papst Leo XIV. und die “einzigartige Aufgabe” der Kirche von Rom
Von Gianni Valente
Rom (Fides) - Die lange Geschichte der Kirche von Rom „gründet im Zeugnis von Petrus, Paulus und unzähligen Märtyrern“. Und die „einzigartige Aufgabe“, zu der sie gerufen ist, ist die, „Mater omnium Ecclesiarum, Mutter aller Kirchen“ zu sein. Daran erinnerte Papst Leo XIV. in seiner Predigt während der Eucharistiefeier und Inbesitznahme römische Kathedra des Bischofs von Rom am 25. Mai in der Lateranbasilika.
Die Kirche von Rom sei die „Mutter aller Kirchen“ und Papst Franziskus oft dazu eingeladen über „die mütterliche Dimension der Kirche nachzudenken“, so der Bischof von Rom: „Zärtlichkeit, Opferbereitschaft und die Fähigkeit zuzuhören, die es nicht nur ermöglicht, zu helfen, sondern oft auch Bedürfnissen und Erwartungen zu begegnen, noch bevor sie ausgesprochen werden“. Wie die Gemeinde mit den Herausforderungen umgegangen sei zeige auch die Apostelgeschichte, so der Papst der damit auf das Tagesevangelium Bezug nahm, als Petrus und die Apostel auf Drängen von Paulus von Tarsus und Barnabas entschieden, dass den neuen Christen heidnischer Herkunft nicht die Vorschriften des mosaischen Gesetzes auferlegt werden sollten, sondern nur „das Wesentliche“ von ihnen verlangt werden sollte.
In dem Brief, den die die Brüder in Antiochia geschickt wurde, in dem diese die Entscheidungen mitgeteilt wurde, so Papst Leo, „schrieben Petrus und die Apostel, „der Heilige Geist und wir haben beschlossen“ und betonen „dass das Wichtigste in dem ganzen Geschehen das Hören auf die Stimme Gottes war, das alles andere erst möglich gemacht hat“. So erinnerten sie uns daran, dass „Gemeinschaft vor allem ‚auf den Knien‘ entsteht, im Gebet und einem andauernden Bemühen um Umkehr“. Und dass „wir das Evangelium umso besser verkünden können, je mehr wir uns von ihm gewinnen und verwandeln lassen, indem wir der Kraft des Heiligen Geistes erlauben, uns innerlich zu reinigen, unsere Worte einfach, unsere Wünsche ehrlich und klar und unsere Taten großzügig zu machen“.
Der heilige Leo der Große und der selige Papst Johannes Paul I.
Im letzten Teil seiner Predigt drückte Papst Leo den Wunsch aus, „sich auf den Weg zu begeben, den die Diözese Rom in diesen Jahren geht“, und, „soweit es mir möglich ist, allen zuzuhören, damit wir gemeinsam lernen, verstehen und entscheiden können“. „Ich bitte euch , mir dabei mit eurem Gebet und euer Liebe zu helfen“, so der Papst, der an die Worte des heiligen Leo des Großen erinnerte: „Alles Gute, das wir in unserem Dienst vollbringen, ist das Werk Christi; nicht unseres, denn ohne ihn können wir nichts tun; sondern wir rühmen uns seiner, von dem alle Wirksamkeit unseres Handelns kommt“.
Den Worten des heiligen Papstes des 5. christlichen Jahrhunderts fügte Papst Leo die Worte hinzu, mit denen der selige Johannes Paul I. am 23. September 1978 „seine neue diözeane Familie begrüßte“:„Der heilige Pius X. hat als er Patriarch von Venedig wurde im Markusdom ausgerufen: ‘Was hättet ihr von mir, ihr Venezianer, ich euch nicht liebte? Ich möchte Ähnliches sagen: Ich kann euch versichern, daß ich euch liebe, daß ich nur einen Wunsch habe, euch zu dienen und meine bescheidenen Kräfte, das Wenige, was ich habe, in den Dienst aller zu stellen“. „Auch ich“, fügte Leo XIV. hinzu, „drücke euch meine ganze Zuneigung aus, mit dem Wunsch, mit auf unserem gemeinsamen Weg Freuden und Leiden, Mühen und Hoffnungen mit euch zu teilen. Auch ich biete euch das Wenige an, das ich habe und bin, und vertraue es der Fürsprache der Heiligen Petrus und Paulus und der vielen anderer Brüder und Schwestern an, deren Heiligkeit die Geschichte dieser Kirche und die Wege dieser Stadt erleuchtet hat. „Die Jungfrau Maria“, fügte er zum Abschluss seiner Predigt hinzu, “begleite uns und bitte für uns“.
(Fides 25/5/2025)
24.05.2025
(München/acn) - Die ostkirchlichen Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) haben ihr Treffen mit Papst Leo XIV. als Signal der Wertschätzung und Hoffnung bezeichnet. Am 14. Mai hatte der neue Papst Geistliche und Gläubige der katholischen Ostkirchen empfangen, die zur Feier des Heiligen Jahres nach Rom gekommen waren. Dabei hatte er auch die zahlreichen Märtyrer aus ihren Reihen gewürdigt und an Verfolgung, Exil und Krieg erinnert, unter der zahlreiche Christen in Osteuropa und im Nahen Osten leiden.
„Der Papst weiß, was die Ostkirchen durchmachen“, erklärte der armenisch-katholische Erzbischof von Aleppo/Syrien, Boutros Marayati, im Gespräch mit „Kirche in Not“. Die Worte von Leo XIV. hätten vielen Christen im Nahen Osten neue Hoffnung geschenkt, die sich oft von der Welt vergessen fühlten.
26.05.2025
EKD und Diakonie Katastrophenhilfe fordern Freilassung der Geiseln, Ende der Gewalt und ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe nach Gaza
(Berlin/Hannover/dwd) - Die Hamas hat am 7. Oktober 2023 Israel überfallen. Bei diesem menschenverachtenden Angriff hat sie mehr als
1.200 Menschen ermordet und mehr als 200 Menschen verschleppt. Einige von ihnen befinden sich noch immer in Geiselhaft. Ungeachtet des legitimen Selbstverteidigungsrechts Israels rufen der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Katastrophenhilfe angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf.
„Die humanitäre Katastrophe in Gaza hat ein unvorstellbares Ausmaß erreicht. Nach einer monatelangen Blockade durch die israelische Regierung erreichen erneut viel zu wenige Hilfsgüter den Gazastreifen, Hunger ist allgegenwärtig. Die Kriegsparteien verstoßen wiederholt gegen das humanitäre Völkerrecht – etwa durch den Beschuss ziviler Infrastruktur wie Krankenhäuser, Angriffe auf humanitäre Helfer oder die andauernde Geiselnahme. Das Schicksal der Zivilbevölkerung und der Geiseln in diesem Krieg erfüllt uns mit tiefer Sorge“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.
Rat und Diakonie Katastrophenhilfe drängen auf ein Ende der kriegerischen Handlungen, die unzählige zivile Opfer fordern und das Leid der Menschen in der Region täglich vergrößern. Es sei dringend erforderlich, dauerhafte umfassende humanitäre Hilfe zu ermöglichen und sicherzustellen, dass sie die notleidende Bevölkerung auch tatsächlich erreicht.
Die Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs betont: „Diese menschengemachte Katastrophe muss enden. Die Geiseln müssen freigelassen werden, der Beschuss und die Vertreibung der Zivilbevölkerung müssen enden. Als Kirche stehen wir unumstößlich an der Seite derer, die nach Schutz, Würde und einem Leben in Sicherheit streben.“ Eine friedliche Perspektive könne nur auf dem Fundament des Völkerrechts und der Achtung der Menschenrechte für alle Menschen in der Region entstehen.
23.05.2025
(Khan Younis/ots) - Die humanitäre Lage in Gaza hat einen neuen Grad der Katastrophe erreicht. "Die Ernährungssituation ist alarmierend", sagt eine Mitarbeiterin der SOS-Kinderdörfer in Gaza, deren Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden kann. Die größten Opfer sind Kinder, ihr Leben ist massiv bedroht.
Nachdem Israel nach einer fast dreimonatigen Blockade erste Hilfslieferungen wieder zugelassen hat, seien bislang viel zu wenige Lastwagen angekommen. Zwar hätten internationale Geber, darunter die Europäische Union, zusätzliche Hilfe zugesagt, doch die Verteilungsmechanismen seien nach wie vor begrenzt und umstritten. "Der Bedarf ist überwältigend, und die Hilfe, die ankommt, reicht einfach nicht aus", betont die Mitarbeiterin.
Auch im provisorischen Lager der SOS-Kinderdörfer wird die Situation immer bedrohlicher. Lebensmittelvorräte gehen auch hier zu Neige. Inmitten des Chaos und unter schwierigsten Bedingungen versorgt die Hilfsorganisation in Khan Younis weiterhin 46 verlassene Kinder. "Diese Kinder haben alles verloren - ihr Zuhause, ihre Familien, ihr Gefühl von Sicherheit. Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um sie zu schützen und ihnen zu helfen", sagt die Mitarbeiterin. Viele der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien selbst vertrieben worden und traumatisiert. "Trotz dieser Herausforderungen arbeiten sie unter extremem Druck weiter, um die Kinder gut zu betreuen. Das ist unglaublich", sagt die Mitarbeiterin.
EUROPA/ITALIEN - Pater Mandonico von der Gesellschaft der Afrikamissionen: “Der missionarische Papst fordert uns auf, uns nicht in uns selbst zu verschließen”
Rom (Fides) - „Bei dem ehemaligen Augustiner-Missionar Robert Francis Prevost, dem heutigen Papst Leo XIV., fällt vor allem ein Charakterzug auf. Jeder, der ihn näher kannte, hat keine auffälligen Gesten zu berichten, sondern wiederholt eine Eigenschaft: Er ist ein Mann, der gut zuhören kann“, so Pater Andrea Mandonico, Generalarchivar der Gesellschaft für die Afrikamissionen, der in dem missionarischen Papst „eine besondere Herausforderung“ sieht.
„Ein Missionar, der Papst wird, ist eine noch nie dagewesene Erfahrung für die katholische Kirche. Papst Leo ist nicht der Missionar, der die größten Abenteuer erlebt hat, er ist nicht derjenige, der seine Stimme am meisten erhoben hat, er ist nicht derjenige, der die meisten Schulen oder Krankenstationen gebaut hat“, so Pater Mandonico. Vielmehr habe er seine Spuren hinterlassen, indem er sein Herz und seinen Geist für die Menschen öffnete, denen er begegnete. Denn wie er in der ersten Messe mit den Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle sagte, „wir müssen verschwinden, damit Christus bleibt“.
Das Kardinalskollegium habe Leo XIV. als einen Mann gewählt, dem es das Amt des Nachfolgers Petri anvertrauen wollte, wohl wissend, dass es einen Missionar wählte.
„Wir müssen gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir eine missionarische Kirche sein können, eine Kirche, die Brücken baut, den Dialog pflegt und stets offen ist, alle mit offenen Armen aufzunehmen, so wie dieser Platz“, sagte Pater Andrea und zitiert damit die Worte, die Papst Leo XIV. in seiner ersten Ansprache nach seiner Wahl auf der der Mitteloggia des Petersdoms sagte. Er fordere jeden Menschen auf, seinerseits zu einer „Brücke“ der Liebe Gottes für alle zu werden.
„Der missionarische Papst ist eine besondere Herausforderung für uns Missionare“, betonte er. Und in Italien ist das heute vielleicht noch mehr der Fall als in anderen Regionen der Welt. Er erinnert uns an die Dringlichkeit der Mission, gerade dann, wenn wir Gefahr laufen, uns an den Gedanken zu gewöhnen, dass der Aufbruch in ferne Länder eine Berufung ist, die der Vergangenheit angehört. Er sagt uns, dass wir uns nicht in unserer Festung einschließen dürfen, sondern weiterhin in die Ferne blicken müssen, „ad gentes“, um unsere Gemeinschaften wirklich für den Atem der Welt zu öffnen. Heute ist er der neue Petrusnachfolger. Und auch wir Missionare, in Italien und in allen Ecken der Welt, wollen von hier aus neu beginnen“, schließt der Archivar.
(AP) (Fides 23/5/2025)
Kardinal Tagle an die Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke: „Lernen wir von den Aposteln, die durch ihre Begegnung mit dem auferstandenen Christus zu Missionaren wurden“
Rom (Fides) - Die missionarische Arbeit der Kirche habe ihren Ursprung im Staunen derer, die dem auferstandenen Jesus begegnet sind „und von ihm gesandt wurden“. Und auch heute könnten alle, die in der Mission tätig sind, nur durch eine persönliche Begegnung mit dem auferstandenen Christus, „der das Leben verändert“, ihren missionarischen Eifere Schwung erneuern. Daran erinnerte Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke, die dieser Tage im „Centro San Lornzo da Brindisi“ in Rom zu ihrer Generalversammlung zusammengekommen sind. Der Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung erinnerte in seinem Grußwort am Mittwoch, den 21. Mai, daran, dass die Erfahrung, die die ersten Jünger Jesu in der Zeit der entstehenden Kirche gemacht haben, für immer der Maßstab für jede echte missionarische Arbeit und Initiative bleibt.
Wir müssen zur Mission “animiert” werden
„Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke“, so der Kardinal, “kann als Zeichen, Symbol und Instrument der missionarischen Identität der Kirche gemäß der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils betrachtet werden“. Deshalb sei er berufen „Gesicht, Stimme, Hände, Füße und Herz einer Kirche, die missioniert, und einer Mission, die die Kirche ausmacht“ zu sein.
Seit ihrer Gründung, so der Kardinal, seien die Päpstlichen Missionswerke „Ausdruck der Treue der Katholiken zu Christus, die sich in missionarische Mitverantwortung, in missionarische Nachfolge verwandelt hat“.
Aber der apostolische Eifer sei niemals ein selbst erzeugter Impuls, noch das Ergebnis der mechanischen Anwendung einer missionarischen „Methode“.
„Um andere zur Mission zu animieren“, wiederholte der Kardinal mehrmals, „müssen wir zuerst selbst zur Mission ‘animiert' werden, wie es bei den ersten Jüngern der Fall war“. „Und wir“, so fügte er hinzu, “vergessen oft, dass erst die Begegnung mit dem Auferstandenen sie zu Missionaren machte. Die Gabe des Heiligen Geistes besiegelte ihren missionarischen Eifer, ihren Mut und ihre Kreativität bei der Verkündigung des Guten, das Gott in Jesus Christus getan hat“.
Deshalb, so betonte der Pro-Präfekt des Missionsdikasteriums, „ist die missionarische Animation nicht in erster Linie eine Aufgabe, ein Job, sondern eine geistliche Begegnung mit dem auferstandenen Herrn, die das Leben verwandelt und dazu führt, Menschen zu suchen, mit denen man die Frohe Botschaft teilen kann“. Aus diesem Grund seien auch bei der Suche nach einer Definition der Figur der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke die Lesungen von besonderer Bedeutung, die von der Liturgie der Kirche gerade in der Osterzeit, der „Zeit des auferstandenen Herrn“, vorgetragen werden.
Die apostolischen Ursprünge der missionarischen Zusammenarbeit
Die Berichten über die Anfänge der Missionsarbeit verdeutlichten das eigentliche Wesen und die besonderen Merkmale Missionsarbeit: die universale Bestimmung der Verkündigung des Evangeliums der Befreiung, die Sorge um die Armen, die Sorge um die Zusammenarbeit und das Teilen von Gütern, Gaben, Charismen und Diensten.
„Zum Beispiel“, so der Kardinal‚ „zogen Paulus und Barnabas angesichts der Meinungsverschiedenheiten, die angesichts der Forderung einiger entstanden waren, die Beschneidung auch den Nicht-Juden, die Christen wurden, aufzuerlegen, nach Jerusalem, und mit den anderen Aposteln ‘bildeten auch sie eine Versammlung‘. Es ist das erste Konzil, das Konzil von Jerusalem. Dort hielten sie ein 'Gespräch im Heiligen Geist', an dem die Apostel und die Ältesten teilnahmen, um das Wort Gottes zu hören und die Bewegungen des Geistes zu lesen“. „Auf diese Weise nahm eine 'Organisation' Gestalt an, die zwar universell, aber zutiefst geistlich war“, so der Kardinal.
„Aus diesen ersten Schritten der entstehenden Kirche“, so Kardinal Tagle, “geht hervor, dass das Gebet, das Hören auf das Wort Gottes, die Unterscheidung und der gegenseitige Respekt charakteristische Merkmale sind, die jede Form der organisierten weltweiten missionarischen Zusammenarbeit kennzeichnen“. „Dies“, fügte der Kardinal hinzu, „ist die ‘Seele‚ der ‘Organisation'“.
„Der Apostel“, fuhr der Kardinal fort, indem er andere Ereignisse der ersten christlichen Gemeinschaften herausgriff, die unmittelbar mit der Tätigkeit der Päpstlichen Missionswerke in Verbindung gebracht werden können, “initiierte eine Geldsammlung zur Unterstützung der armen Kirche in Jerusalem. Der Heidenapostel lobt die mazedonischen Kirchen dafür, dass sie trotz ihrer Armut teilten, was sie konnten, und bezeugt damit den „Kreislauf der Liebe“ zwischen jungen und alten Kirchen, der auch die Aktivitäten der Päpstlichen Missionswerke antreibt“. „Wer kärglich sät“, heißt es im zweiten Brief des Paulus an die Korinther, „wird auch kärglich ernten; wer reichlich sät, wird reichlich ernten…denn Gott liebt einen fröhlichen Geber“.
Das gemeinsame Gebet, das Teilen der Eucharistie und auch materielle Güter habe das Leben der frühen christlichen Gemeinschaften begleitet und die wesentlichen Merkmale, die das erste apostolische Wirken begleiteten und kennzeichneten, so der Kardinal der in diesem Zusammenhang auch an den Betrug des Hananias und der Saphira aus der Apostelgeschichte erinnerte. In der Kirche Christi, bemerkte Kardinal Tagle „geschahen solche Dinge auch schon kurz nach der Auferstehung und Pfingsten“. Aber die wesentlichen Merkmale, die die erste apostolische Arbeit begleiteten und charakterisierten, seien das Gebet, der gegenseitigen Respekts, das Zuhören und das Teilen. „Dies sind alles Eigenschaften, die auch heute noch jede authentische missionarische Zusammenarbeit kennzeichnen und erkennbar machen“, so der Kardinal.
„Auch die Päpstlichen Missionswerke“, so Kardinal Tagle, “greifen auf diese erste Ostererfahrung zurück. Und auch die Arbeit der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke kann als eine Verlängerung der Arbeit der ersten Apostel gesehen und erlebt werden“. „Auch wir“, so Kardinal Tagle im Schlussteil seiner Ansprache, “können unsere Mission und unsere Organisation neue Impulse geben, indem wir von denen lernen, die dem auferstandenen Herrn begegnet sind und von ihm mit der Kraft des Heiligen Geistes gesandt wurden“.
(GV) (Fides 23/5/2025)
AFRIKA/KENIA - Weiterer Priester in Kenia ermordet
Nairobi (Fides) - Ein weiterer katholischer Priester ist in Kenia ermordet worden. Pfarrer Alloyce Cheruiyot Bett wurde in der Gegend von Tot im Kerio-Tal im Verwaltungsbezirk Elgeyo Marakwetm im westlichen Hochland von Kenia erschossen.
Der Mord ereignete sich gestern, am 22. Mai, als am Ende der heiligen Messe in der kleinen christliche Gemeinde im Dorf Kakbiken einige Bewaffnete Schüsse abfeuerten, von denen einer Pfarrer Bett in den Nacken traf und ihn sofort tötete.
Die kenianische Polizei erklärte, sie habe sechs Personen im Zusammenhang mit dem Mord an dem Priester festgenommen.
Es wird zwar vermutet, dass es sich um einen versuchten Raubüberfall handelt, doch ein Polizeisprecher betont, dass der Mord an Pfarrer Bett in keiner Weise mit den Viehdiebstählen oder anderen Formen des Banditentums in der Gegend in Verbindung stehe.
Aus örtlichen Quellen verlautete, dass die Mörder den Priester möglicherweise für einen Polizeiinformanten hielten, der die Polizei bei einer Sicherheitsoperation in der Gegend unterstützte.
Pfarrer Tott ist der zweite katholische Priester, der innerhalb einer Woche in Kenia getötet wurde. Am 15. Mai war Pfarrer John Ndegwa Maina, Pfarrer der St.-Louis-Gemeinde in Igwamiti, im Krankenhaus gestorben, nachdem er schwer verletzt, aber am Rande der Autobahn von Nakuru nach Nairobi, mehrere Kilometer von seiner Gemeinde entfernt, gefunden worden war.
(L.M.) (Fides 23/5/2025)
AFRIKA/KENIA - Bischof von Nyahururu zum Tod von Pfarrer Maina: “Wir warten auf die Ergebnisse der Ermittlungen“
Nairobi (Fides) - „Es gibt eine laufende Untersuchung. Sobald die Ermittler die Untersuchung des Todes von Pfarrer Maina abgeschlossen haben, werden sie Licht in die Angelegenheit bringen und die Fragen beantworten, die wir uns alle in der vergangenen Woche gestellt haben“, so Bischof Joseph Ndembu Mbatia von Nyahururu, zum Tod von Pfarrer John Ndegwa Maina, Pfarrer der Gemeinde „St. Louis“ in Igwamiti.
Die Beerdigungszeremonie fand gestern, am 22. Mai, auf dem katholischen Priesterfriedhof auf dem Tabor Hill in Ol Joro Orok im Verwaltungsbezirk Nyandarua County in Anwesenheit von Hunderten von Menschen statt.
„Ich habe in den Medien gesehen, dass es hieß, unser Priester sei getötet worden, und ich habe mich gefragt, woher diese Informationen kommen. Wir sind immer noch mit der Kriminalpolizei (Directorate of Criminal Investigation, DCI) in Kontakt, um herauszufinden, was tatsächlich passiert ist. Es gibt keinen Grund für Spekulationen. Wir wollen die Wahrheit wissen, und deshalb arbeiten wir mit den Ermittlern zusammen. Wir müssen geduldig sein“, so Bischof Mbatia. Am 15. Mai wurde Pfarrer Maina mit schweren Kopfverletzungen an der Autobahn zwischen Gilgil und Nairobi gefunden. Er starb später im St. Joseph's Mission Hospital. Berichten zufolge erzählte der Priester dem Taxi-Fahrer, der ihn am Straßenrad fand, dass er in Nyahururu entführt worden sei.
Nach Angaben der Kriminalpolizei wurde Pfarrer Maina möglicherweise von Dieben angegriffen, die einen Teil einer Spende forderten, die der Priester vom ehemaligen Vizepräsident Rigathi Gachagua während eines Gottesdienstes am 27. April erhalten hatte. Der Priester hatte sich Berichten zufolge besorgt über die Bedrohungen seiner Sicherheit geäußert, sie aber nicht offiziell den Behörden gemeldet.
Pfarrer Maina, der vierte Sohn einer elfköpfigen Familie, wurde am 13. März 1982 geboren und am 25. März 2017 zum Priester geweiht.
(L.M.) (Fides 23/5/2025)
ASIEN/PHILIPPINEN - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: "Glaube muss in politisches Handeln einfließen”
Rom (Fides) - „Nach den Zwischenwahlen 2025 können wir sagen, dass es noch viel zu tun gibt, um ein authentisches politisches Bewusstsein in der Nation zu schaffen. Wir verwenden das Wort 'Politik' im edelsten und höchsten Sinne des Wortes, nämlich als Verwaltung und Pflege des Gemeinwohls“, so Pfarrer Esteban Lo, Priester aus Manila und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (POM) auf den Philippinen, einer der Teilnehmer an der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die derzeit in Rom stattfindet, gegenüber Fides.
„Wenn es um politische Wahlen geht, betreffen die Phänomene des Stimmenkaufs, der Korruption, der politischen Dynastien und des Fraktionszwangs das gesamte Volk, das natürlich mehrheitlich katholisch ist. Daraus lässt sich ableiten, dass in diesen Momenten das vom Glauben erleuchtete katholische Gewissen sich schwer tut, zum Vorschein zu kommen“, so der Nationaldirektor.
„Heute zeigt das philippinische Volk eine große Volksfrömmigkeit, aber wenn es um Themen und Praktiken wie die Politik geht, entsteht ein Zwiespalt. Deshalb müssen wir die Vision der Soziallehre der Kirche vertiefen und uns aneignen, von der wir wissen, dass sie ein Schwerpunkt des apostolischen Dienstes von Papst Leo XIV. ist. Wir müssen den Glauben im politischen Handeln verkörpern“, stellt er fest.
Bei den Wahlen am 12. Mai mit einer Rekordbeteiligung von fast 69 Millionen Wählern wurden mehr als 18.000 öffentliche Ämter auf allen Regierungsebenen neu besetzt: Von den 354 Sitzen im Unterhaus des Parlaments ging die Mehrheit an das von der Lakas-Partei und anderen Parteien, die den amtierenden Präsidenten Ferdinand Marcos unterstützen, gebildete Bündnis. Insbesondere die 12 zu vergebenden Sitze im Senat (die Hälfte der 24 Sitze, aus denen sich die Versammlung zusammensetzt) zogen die Aufmerksamkeit von Politik und Medien auf sich, und mindestens fünf gingen an Kandidaten, die die Familie Duterte unterstützen. Das politische System der Philippinen wird von zwei Politiker-Dynastien beherrscht, die sich auch bei dieser Wahl gegenüberstanden. Es handelt sich um die Familien von Präsident Ferdinand Marcos Jr. (Sohn des gleichnamigen ehemaligen Diktators) und seiner Vizepräsidentin Sara Duterte (Tochter des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte).
Die beiden Clans, die im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen 2022 noch eine Allianz gebildet hatten, befinden sich heute in einem offenen Konflikt, und in diesem Zusammenhang sind die Zwischenwahlen zu einer Art „Referendum“ über die Vorherrschaft der einen oder anderen Seite geworden.
Unterdessen wurde Rodrigo Duterte verhaftet und steht vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor Gericht, die während des während seiner Präsidentschaft begonnenen „Krieges gegen Drogen“ begangen wurden. Und gegen seine Tochter Sara, die derzeitige Vizepräsidentin, wurde am 7. Februar vom Repräsentantenhaus ein Amtsenthebungsverfahren beantragt, das vom Senat bestätigt oder aufgehoben werden muss. Fünf Kandidaten, die der Marcos-Allianz nahestehen, haben Sitze im Senat gewonnen, fünf weitere Kandidaten, die gewählt wurden, stehen Duterte nahe, während zwei „Unabhängige“ in der letzten Phase des Wahlkampfs die Unterstützung des Duterte-Clans erhalten haben, so dass sie dem Oppositionsbereich zuzurechnen sind.
Nach der Wahl räumte Präsident Marcos jr. - auch auf der Grundlage von Umfragen, die seine Popularität und die Zustimmung der Bürger deutlich sinken sahen - ein, dass die Menschen mit der Leistung der Regierung nicht zufrieden sind.
„Die Szenarien sind offen und wir werden sehen, wie sich die politische Situation entwickelt“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke gegenüber Fides. „Sicherlich befinden wir uns in einer Zeit, in der selbst die katholische Kirche als historische Institution nicht mehr den Einfluss auf das Gewissen der Bürger hat, den sie in der Vergangenheit hatte: man denke an die gewaltlose Revolution von 1986. Der Kontext und die Kultur haben sich rapide verändert“. „Unsere Hoffnung“, so Pater Lo abschließend, “bleibt fest, weil sie in Christus verankert ist. Unser Engagement und unser Auftrag in der Gesellschaft werden weitergehen. Letztendlich können wir sagen, dass alles vom christlichen Zeugnis unseres Lebens abhängt“.
(PA) (Fides 23/05/2025)
21.05.2025
Mit einer besonderen Spendenaktion unterstützt ein langjähriger Förderer der Hösbacher Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. deren Non-Profit-Mikrokredit-Programm – und ermöglicht gleichzeitig die Pflanzung neuer Bäume auf den Philippinen. Eine Aktion mit Wirkung für Mensch und Umwelt.
(Hösbach/gmi) - Fünfzehn junge Bäume – zehn Mahagoni- und fünf Kaffeepflanzen – wurden im April 2025 vom Team von Global Micro Initiative Philippines bei Olongapo in die Erde gesetzt. Die Aktion geht auf eine besondere Spendenidee eines langjährigen Fördermitglieds aus Kahl am Main zurück.
Papst Leo XIV. dankt den Päpstlichen Missionswerken: “Sauerteig des missionarischen Eifers innerhalb des Volk Gottes“
Vatikanstadt (Fides) - Die „durch Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit verwundete Welt“ hat es nötig „die Botschaft des Evangeliums von der Liebe Gottes zu hören und die versöhnende Kraft der Gnade Christi zu erfahren“. Deshalb ist es heute umso dringlicher, „Christus zu allen Menschen zu bringen“. Und die Päpstlichen Missionswerke (POM) „sind tatsächlich das ‚wichtigste Mittel‘, um bei allen Getauften ein missionarisches Verantwortungsbewußtsein zu wecken und kirchliche Gemeinschaften in Gebieten zu unterstützen, in denen die Kirche jung ist“. Mit diesen Worten drückte Papst Leo XIV. bei der Audienz für die Teilnehmer der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke im Vatikan seinen persönlichen Dank an das weltweite Netzwerk aus. Die Generalversammlung tagt zurzeit in Rom im Internationalen Kolleg von San Lorenzo da Brindisi.
An der Audienz nahmen insgesamt 115 Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke aus allen fünf Kontinenten teil, zusammen mit den Generalsekretären und Mitarbeitern der internationalen Sekretariate in Rom, unter der Leitung von Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen). Ebenfalls anwesend waren der Sekretär des Dikasteriums, Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, und der beigeordnete Sekretär, Erzbischof Samuele Sangalli.
Papst Leo und die Päpstlichen Missionswerke
Der neue Bischof von Rom kennt die Arbeit der Päpstlichen Missionswerke aus eigener Erfahrung (vgl. Fides 10/5/2025). Auch in seiner heutigen Ansprache, in der er sich auf seine langjährige Missionserfahrung in Peru bezog, sagte der Nachfolger Petri, dass die Arbeit der Päpstlichen Missionsgesellschaften „für die Evangelisierungsmission der Kirche unverzichtbar ist, wie ich persönlich aufgrund meiner Jahre im pastoralen Dienst in Peru bezeugen kann“. Papst Leo erinnerte auch an die spezifischen Aufgaben der vier Missionswerke, die aus der missionarischen Kreativität und dem „sensus fidei“ des Gottesvolkes entstanden sind und sich im Laufe der Zeit zu einem festen Bestandteil der Missionsdikasteriums entwickelt haben: das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung, das - wie der Papst in Erinnerung rief - „Hilfe für pastorale und katechetische Programme, den Bau neuer Kirchen, die Gesundheitsversorgung und das Bildungswesen in Missionsgebieten leistet“; das Kindermissionswerk, das „christliche Bildungsprogramme für Kinder unterstützt und für deren Grundversorgung und Schutz sorgt“; das Missionswerk des heiligen Apostels Petrus, das „zur missionarische Berufungen sowohl zum priesterlichen Dienst als auch zum Ordensleben“ fördert, und die Päpstliche Missionsunion, die sich „der Ausbildung von Priestern, Ordensmännern und -frauen sowie des gesamten Volkes Gottes für das missionarische Wirken der Kirche“ widmet.
Ein weltweites Netzwerk im Dienst des apostolischen Eifers
„Die Förderung des apostolischen Eifers im Volk Gottes“, betonte Papst Leo in seiner Ansprache, „bleibt ein wesentlicher Aspekt der vom Zweiten Vatikanischen Konzil angestrebten Erneuerung der Kirche, und sie ist in unserer Zeit umso dringlicher“, in einer Zeit, in der “die Kirche setzt wie in den Tagen nach Pfingsten, geleitet vom Heiligen Geist, ihren Weg durch die Geschichte mit Vertrauen, Freude und Mut fort, indem sie den Namen Jesu und das Heil verkündet, das aus dem Glauben an die rettende Wahrheit des Evangeliums kommt. Die Päpstlichen Missionswerke“, wiederholte Papst Leo, “sind ein wichtiger Teil dieser großen Anstrengung“.
Der Papst erinnerte an die weltweiten alljährlichen Bemühungen der Päpstlichen Missionswerke „zugunsten der Weltmissionssonntage am vorletzten Sonntag im Oktober, die für mich und meine Sorge für die Kirchen in den Gebieten, die dem Dikasterium für Evangelisierung anvertraut sind, eine große Hilfe sind“. Und er bat insbesondere die Nationaldirektoren de Päpstlichen Missionswerke, „Besuche in Diözesen, Pfarreien und Gemeinschaften einen hohen Stellenwert einzuräumen und den Gläubigen auf diese Weise zu helfen, die grundlegende Bedeutung der Missionen und der Unterstützung unserer Brüder und Schwestern in jenen Gebieten der Welt zu erkennen, in denen die Kirche jung ist und wächst“.
Die besondere Verbindung zwischen den Päpstlichen Missionswerken und dem Petrusnachfolger
In seiner Ansprache hob Papst Leo auch „Gemeinschaft“ und „Universalität“ als die beiden „charakteristischen Elemente Ihrer Identität als Päpstliche Missionswerke“ hervor, die beide die besondere Verbindung der Päpstlichen mit dem Nachfolger Petri hervorheben.
„Als Werke, die sich verpflichtet haben, am missionarischen Auftrag des Papstes und des Bischofskollegiums mitzuwirken“, erklärte der Papst, “sind Sie aufgerufen, unter Ihren Mitgliedern die Vision der Kirche als Gemeinschaft von Gläubigen zu pflegen und weiter zu fördern, die vom Heiligen Geist belebt wird, der uns befähigt, in die vollkommene Gemeinschaft und Harmonie der Heiligsten Dreifaltigkeit einzutreten. Ja, in der Dreifaltigkeit findet alles zur Einheit“. „Diese Dimension unseres christlichen Lebens und unserer Sendung liegt mir sehr am Herzen und spiegelt sich in den Worten des heiligen Augustinus wider, die ich für meinen bischöflichen Dienst und für mein Pontifikat: In Illo uno unum. Christus ist unser Retter, und in ihm sind wir eins, eine Familie Gottes, jenseits der reichen Vielfalt der Sprachen, Kulturen und Erfahrungen“.
Sauerteig des “missionarischen Eifers”
Die Erfahrung der Gemeinschaft „als Glieder des Leibes Christi“ - so der Papst - „öffnet uns ganz natürlich für die universale Dimension der Evangelisierungsauftrags der Kirche und regt uns dazu an, die Grenzen unserer jeweiligen Pfarreien, Diözesen und Nationen zu überschreiten, um mit allen Völkern und Nationen die alles überragende Erkenntnis Christi Jesu, des Herrn, Jesus zu teilen“. Und gerade „eine erneuerte Konzentration auf die Einheit und Universalität der Kirche entspricht exakt dem wahren Charisma der Päpstlichen Missionswerke“. Dieses Charisma„, fügte der Bischof von Rom hinzu, „sollte auch den von den Päpstlichen Missionswerken eingeleiteten Prozess der Erneuerung der Statuten inspirieren“, auf einem Weg, der darauf abzielt, „die Mitglieder der Päpstlichen Werke in der ganzen Welt in ihrer Berufung zu bestärken, ein Sauerteig des missionarischen Eifers innerhalb des Volk Gottes zu sein“.
(GV) (Fides 22/5/2025)
ASIEN/LIBANON - Maronitische Bischöfe wünschen Ende des Krieges im Gazastreifen und Rückkehr der syrischen Flüchtlinge in ihrer Heimat
Beirut (Fides) - „Die maronitischen Bischöfe hoffen und beten für ein Ende des Krieges im Gazastreifen, der Tod, Hunger, Krankheiten und Epidemien unter der Zivilbevölkerung mit sich bringt, und rufen die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf alle Konfliktparteien auszuüben, um gerechte Lösungen zu finden“, so die maronitischen Bischöfe des Libanon in einem Kommuniqué, das am Ende ihres monatlichen Treffens beim Sitz des Patriarchen in Bkerke veröffentlicht wurde. Den Vorsitz hatte der maronitische Patriarch, Kardinal Béchara Boutros Raï (O.M.M.). Anwesend waren auch die Generaloberen der maronitischen Mönchsorden.
Die maronitischen Bischöfe brachten ihre Freude über die Wahl von Papst Leo XIV. zum Ausdruck: „Wir gratulieren Seiner Heiligkeit Papst Leo XIV. zur Übernahme des Petrusamtes als Oberhaupt der katholischen Kirche“, so die Bischöfe wörtlich.
Die Bischöfe der maronitischen Gemeinschaft erklären, dass sie „mit großem Interesse die Beschleunigung der politischen und diplomatischen Ereignisse im Nahen Osten und die möglichen Auswirkungen auf den Libanon“ verfolgen; und fügen hinzu, dass ihrer Meinung nach der Libanon „vor einer einzigartigen Gelegenheit auf dem Weg zu Sicherheit und Reformen steht, die ergriffen werden sollte“. Sie fordern daher die Verantwortlichen der Regierung in Beirut auf, „die von allen Libanesen erwarteten entschlossenen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Staates und seiner ausschließlichen Autorität in grundlegenden und lebenswichtigen Fragen zu ergreifen“.
In Bezug auf die Situation in Syrien äußern die maronitischen Bischöfe „ihre Genugtuung über die Aufhebung der gegen Syrien verhängten finanziellen und wirtschaftlichen Sanktionen“. „Dies“, so betonen sie, “wird sich positiv auf die Sicherheit, die Stabilität und die Einheit des syrischen Volkes auswirken, so dass das Land über die notwendigen Investitionskapazitäten verfügen kann, um Arbeitsplätze und einen wirtschaftlichen Aufschwung zu gewährleisten“. „Dies wiederum wird die Belastung durch die Vertreibung seiner Bevölkerung in den Nachbarländern, insbesondere im Libanon, verringern, als Vorstufe zu ihrer Rückkehr in ihre Heimat und ihrem Beitrag zu deren Wiederaufbau und Entwicklung“, so die Bischöfe abschließend.
(L.M.) (Fides 22/5/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Bischof Schmitthaeusler: "Papst Leo ist Quelle des Mutes, der Freude und der Gemeinschaft "
Phnom Penh (Fides) - „Die jungen Gläubigen in Kambodscha haben am 8. Mai eine Explosion der Freude erlebt, denn wir haben einen Papst, den Hirten der Weltkirche. Für sie und für alle Kambodschaner ist er als der Gute Hirte eine Quelle des Mutes, der Freude und der Gemeinschaft. Wir sind sehr beeindruckt von dem Motto 'In dem, der eins ist, sind wir eins'. Und es beeindruckt uns, dass er seinen Dienst mit dem Gruß des auferstandenen Christus begann: Friede sei mit euch. Wir haben gespürt, dass dieser Friedensgruß an uns kambodschanische Gläubige gerichtet war“, sagt Bischof Olivier Schmitthaeusler, Apostolischer Vikar von Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, in einer Mitteilung an Fides, in der er die Gefühle der kambodschanischen Gläubigen nach der Wahl von Papst Leo XIV. zum Ausdruck bringt.
„Die Wahl des neuen Papstes“, so berichtet er, “fand statt, während 300 junge Kambodschaner zum an eine Wallfahrt zum Heiligen Jahr teilnahmen. Mit den jungen Leuten haben wir versucht, die Stimme Jesu in unsere Herzen eindringen zu lassen: Kommt und seht“. „Als Pilger der Hoffnung“, fuhr er fort, “gingen wir durch die Heilige Pforte, beteten den Barmherzigkeitsrosenkranz, gedachten unserer Märtyrer und verehrten Maria, unserer Mutter. Und wir haben für die Wahl von Papst Leo XIV. gedankt. Bitten wir den Herrn, ihn mit all seinen Gnaden zu erfüllen, damit er uns in dieser von Krieg, Konsum und Egoismus verdunkelten Welt führen und erleuchten kann“.
„Die kambodschanische Kirche ist heute in freudiger Erwartung. Sie ist eine kleine Gemeinschaft, die auf den Wegen der Hoffnung geht“, sagt der Bischof und betont die Worte ‚Mut, Freude, Hoffnung‘. „Der Herr“, betont er, “gibt uns durch die Führung von Papst Leo den Mut, die Hindernisse zu überwinden, das Elend unseres Lebens, das Unglück der Welt, die Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft, die uns nicht an Gottes Liebe und Barmherzigkeit für uns selbst und für die Welt zweifeln lassen dürfen“. Außerdem, fährt er fort, „haben wir in unseren Herzen die Freude der Getauften, die Freude der Jugend, die Freude, Freunde Jesu zu sein, die Freude, Kinder der Kirche von Kambodscha zu sein, die Freude, einen neuen Hirten für unsere Kirche zu haben, die Freude, Maria als unsere Mutter zu haben“.
Schließlich, so der Apostolische Vikar, „genießen wir die Gemeinschaft mit Gott: wir sind eins in ihm, mit dem Heiligen Vater und der Weltkirche, mit unseren Priestern, unseren Pfarrgemeinden, mit unseren Brüdern und Schwestern, denn wir sind eine von Gott geliebte und erwählte Familie, mit unserem Volk“.
(PA) (Fides 22/5/2025)
VATIKAN/GENERALEAUDIENZ - Papst Leo XIV.: “Gleichnisse lehren uns viel für die heutige Verkündigung”
Vatikanstadt (Fides) - In den Gleichnissen können wir „die Art und Weise der Kommunikation Jesu erkennen, die uns so viel für die heutige Verkündigung des Evangeliums lehren kann“, lautet die Botschaft von Papst Leo XIV. bei seiner ersten Generalaudienz auf dem Petersplatz.
Nachdem er vom Papamobil aus die 40.000 Pilger aus aller Welt begrüßt hatte, die sich auf dem Petersplatz drängten, setzte der Pontifex die von Papst Franziskus zu Beginn dieses Heiligen Jahres begonnene Katechesereihe zum Thema „Jesus Christus unsere Hoffnung“ und die Betrachtung der Gleichnisse Jesu fort und befasste sich mit dem Gleichnis vom Sämann ein, „eine Art Einführung in alle Gleichnisse“.
Jedes Gleichnis, so der Papst, „erzählt eine Geschichte, die dem Alltag entnommen ist, und doch will es uns etwas mehr sagen, uns auf einen tieferen Sinn verweisen. Das Gleichnis wirft Fragen in uns auf, es lädt uns ein, nicht beim Schein stehen zu bleiben“.
Das Gleichnis vom Sämann „spricht genau von der Dynamik des Wortes Gottes und der Wirkung, die es hervorbringt. In der Tat ist jedes Wort des Evangeliums wie ein Same, der in den Boden unseres Lebens gesät wird. Jesus verwendet das Bild des Samenkorns, oft in unterschiedlichen Bedeutungen“.
„Im 13. Kapitel des Matthäus-Evangeliums leitet das Gleichnis vom Sämann eine Reihe weiterer kleiner Gleichnisse ein, von denen einige genau von dem sprechen, was im Boden geschieht“, so Papst Leo weiter, und der Boden „ist unser Herz, aber es ist auch die Welt, die Gemeinschaft, die Kirche. Das Wort Gottes befruchtet und provoziert in der Tat jede Realität“.
Dieses Wort, so der Papst weiter, „ist für alle da, aber es wirkt in jedem auf andere Weise“. Wie bein Sämann im Gleichnis „ist es Gott egal, wo die Saat fällt. … Diese Haltung erstaunt den Zuhörer und lässt ihn fragen: Wie kommt es dazu?“.
„Wir sind es gewohnt, Dinge zu berechnen - und manchmal ist das auch notwendig -, aber in der Liebe gilt das nicht! Die Art und Weise, wie dieser „verschwenderische“ Sämann den Samen aussät, ist ein Bild für die Art und Weise, wie Gott uns liebt. Es stimmt zwar, dass das Schicksal des Samens auch davon abhängt, wie der Boden ihn aufnimmt, und in welcher Situation er sich befindet, aber in erster Linie sagt uns jesus mit diesem Gleichnis, dass Gott den Samen seines Wortes auf alle Arten von Boden sät, das heißt, in jede unserer Situationen“, fährt Papst Leo XIV. fort.
„Manchmal sind wir eher oberflächlich und lassen uns ablenken“ so der Papst, doch „Gott ist zuversichtlich und hofft, dass die Saat früher oder später aufgehen wird. So liebt er uns: Er wartet nicht darauf, dass wir der beste Boden werden, er gibt uns immer großzügig sein Wort. Wenn wir sehen, dass er uns vertraut, wird in uns vielleicht der Wunsch geboren, ein besserer Boden zu sein. Das ist die Hoffnung, die sich auf den Felsen der Großzügigkeit und der Barmherzigkeit Gottes gründet“.
Mit anderen Worten: „Dieses Gleichnis sagt uns, dass Gott bereit ist, sich für uns hinzugeben, und dass Jesus bereit ist, zu sterben, um unser Leben zu verändern“. In diesem Zusammenhang erinnert der Papst an den von Van Gogh gemalten „Sämann bei Sonnenuntergang“: „Es fällt mir auf, dass Van Gogh hinter dem Sämann das bereits reife Korn darstellt. Es scheint mir ein Bild der Hoffnung zu sein: Auf die eine oder andere Weise hat die Saat Früchte getragen. Wir wissen nicht genau wie, aber er hat es getan“. Auf dem Gemälde „steht der Sämann an der Seite, das ganze Bild wird von der Sonne beherrscht, vielleicht um uns daran zu erinnern, dass es Gott ist, der die Geschichte bewegt, auch wenn er manchmal abwesend oder weit weg zu sein scheint“.
Am Ende der Audienz rief der Bischof von Rom zu einem Ende der Feindseligkeiten im Heiligen Land auf: „Es ist immer besorgniserregender und schmerzhafter, was in der Region des Gazastreifens geschieht. Ich erneuere meinen eindringlichen Appell, den Zugang zu würdiger humanitärer Hilfe zu ermöglichen und die Feindseligkeiten zu beenden, deren herzzerreißenden Preis die Kinder, die Alten und die Kranken zahlen,“ sagte Papst Leo
Schließlich erinnerte der Pontifex genau einen Monat nach dem Tod seines Vorgängers an Papst Franziskus: „Wir können unser Treffen nicht beenden, ohne uns mit großer Dankbarkeit an unseren geliebten Papst Franziskus zu erinnern, der genau vor einem Monat in das Haus des Vaters zurückgekehrt ist“.
(F.B.) (Fides 21/5/2025)
Heute beginnt die Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke 2025
Vatikanstadt (Agenzia Fides) - Im Internationalen Kolleg „San Lorenzo di Brindisi“ der Kapuziner beginnt heute die Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die bis Mittwoch, den 28. Mai, dauern wird. Der am meisten erwartete Moment auf dem Programm ist die geplante Audienz bei Papst Leo XIV., die für den morgigen Donnerstag, den 22. Mai geplant ist. Der neue Bischof von Rom wird die mehr als 120 Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke aus den fünf Kontinenten in Audienz im Vatikan empfangen, darunter auch die 20 kürzlich ernannten, die bereits in den Tagen vor der Versammlung an einem Schulungskurs teilgenommen hatten.
An der Versammlung, die Gelegenheit zum Austausch, zur Diskussion und zur missionarischen Weiterbildung bietet, nehmen nicht nur die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke teil, sondern auch die Generalsekretäre der internationalen Sekretariate der Päpstlichen Missionswerke und deren Koordinator, Pater Tadeusz Nowak (der auch Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung ist) sowie die Verwaltungsbeauftragte, Schwester Roberta Tremarelli.
Nach dem Eröffnungsgottesdienst und den üblichen Vorbereitungen, wird der Propräfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), Kardinal Luis Antonio Gokim Kardinal Tagle, mit seinem Vortrag die Versammlung eröffnen.
Die Audienz bei Papst Leo XIV. am Donnerstagmorgen wird eine Gelegenheit sein, um das Engagement für die Mission im Dienste des Papstes zu bekräftigen, der gemäß der Apostolischen Konstitution „Praedicate Evangelium“ dem Dikasterium für Evangelisierung, zu dem die Päpstlichen Missionswerke gehören, als Präfekt vorsteht. Papst Leo XIV. wird sich in einem Grußwort an die Teilnehmer der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke wenden, die Impuls und Inspiration für die Arbeit der kommenden Monate sein wird.
Nach der Begegnung mit Papst Leo werden die Teilnehmer der Versammlung die Heilige Pforte durchschreiten und die Eucharistie unter dem Vorsitz von Kardinal Tagle im Petersdom feiern. Für den Nachmittag ist ein Besuch der römischen „Basilica San Bartolomeo“ auf der Tiberinsel vorgesehen, in der die Reliquien der neuen Märtyrer und Glaubenszeugen aufbewahrt werden, sowie ein anschließendes missionarisches Gebet.
Am Freitag, den 23. Mai, wird die Arbeit der Versammlung nach einem straffen Zeitplan fortgesetzt, der auch den Austausch der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke über ihre lokalen Erfahrungen vorsieht. Für den Freitag sind die Jahresberichte des Finanzrates, der Verwaltungsbeauftragten, Schwester Roberta Tremarelli (AMSS), und der Generalsekretäre des Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung, Pater Tadeusz J. Nowak (OMI), des Päpstlichen Kindermissionswerkes, Schwester Inês Paulo Albino (ASC) und des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werkes, Pater Guy Bognon (PSS), vorgesehen.
Am Samstagmorgen werden der Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker, Pater Din Anh Nhue Nguyen (OFM Conv), und der Direktor des Fiedesdienstes, Gianni Valente, über ihre Arbeit berichten. Am Samstagnachmittag, nach der Plenarsitzung, zu der auch der Dialog der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke mit den Mitgliedern des Geschäftsführenden Ausschusses gehört, findet ein Treffen mit Erzbischof Samuele Sangalli, beigeordneter Sekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung, statt. Danach folgen kontinentale Sitzungen, die auch am Sonntag fortgesetzt werden, an dem die die Nationaldirektoren auch an einem gemeinsamen Gottesdienst mit Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, Sekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung, teilnehmen werden.
Am Montag, dem 26. Mai, steht ein Tag der Fortbildung auf dem Programm, der am Vormittag von zwei Diskussionsrunden zum Thema „Missionarische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit in den Ortskirchen“ geprägt ist, die sich jeweils mit der Situation in Afrika und Asien und mit der Mission in Amerika, Europa und Ozeanien befassen. Der Vormittag wird mit einem Einführungsvortrag des emeritierten Bischofs von Xuan Loc (Vietnam), Joseph Dinh Duc Dao, ehemaliger Direktor des Internationalen Zentrums für missionarische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit (CIAM) und Professor an der Päpstlichen Universität Urbaniana, eröffnet. Danach folgen Erfahrungsberichte zu den verschiedenen Kontexten von mehreren Bischöfen, die zuvor in der Nationaldirektion der Päpstlichen Missionswerke ihrer jeweiligen Länder tätig waren.
Am Nachmittag des 26. Mai werden kurze Berichte über die auf kontinentaler Ebene abgehaltenen Treffen vorgetragen.
Am Dienstag, den 27. Mai, werden die Versammlungsteilnehmer über die Statuten der Päpstlichen Missionswerke beraten und das Thema für den bevorstehenden Weltmissionssonntag 2026 erörtern. Für Mittwoch, den 28. Mai, den letzten Tag der Generalversammlung, ist die Abschlussrede des Interimskoordinators der Päpstlichen Missionswerke, Pater Tadeusz J. Nowak OMI, vorgesehen.
(EG) (Fides 21/5/2025)
AFRIKA/KENIA - Todesumstände unbekannt: Katholischer Priester sirbt bei Ankunft im Krankanhaus
Nyahururu (Fides) – Die Diözese Nyahururu in Kenia trauert um Pfarrer John Ndegwa Maina, Pfarrer der St. Louis Kirche in Igwamiti. „Die katholische Diözese Nyahururu teilt mit, dass Reverend John Maina Ndegwa in die ewige Herrlichkeit eingegangen ist. Er ist während der Behandlung im St. Joseph Gilgil Hospital verstorben. Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Wir beten für seine Seele und seine Familie in dieser schweren Zeit“, heißt es in einer offiziellen Erklärung der Diözese.
Lokalen Medienberichten zufolge wurde der Priester am Freitag, den 15. Mai, schwer verletzt am Rande der Autobahn Nakuru-Nairobi, mehrere Kilometer von seiner Gemeinde entfernt, gefunden und in ein Krankenhaus gebracht, wo er jedoch bei seiner Ankunft verstarb.
Rekonstruktionen und Gerüchten zufolge, für die es noch keine offizielle Bestätigung gibt, könnte der Pfarrer an einem anderen Ort als dem, an dem er gefunden wurde, tödlich verwundet worden sein. Das Ergebnis der Autopsie, die von den zuständigen Behörden zur Klärung der Todesursache angeordnet wurde, wird in den nächsten Stunden erwartet.
In der Zwischenzeit hat sich die katholische Gemeinde von Igwamiti in Trauer und Gebet versammelt. Am vergangenen Wochenende fanden mehrere Feiern zum Gedenken an Pfarrer John Ndegwa Maina statt.
(F.B.) (Fides 21/05/2025)
AFRIKA/D.R. KONGO - “Wir erhoffen uns vom Papst einen Appell für den Frieden in der Demokratischen Republik Kongo“
Kinshasa (Fides) - “Wir erhoffen uns vom Papst einen Appell für den Frieden in der Demokratischen Republik Kongo“, so die kongolesischen Menschenrechtsorganisation ACMEJ (Association against Evil and for the Framing of Youth) mit Sitz in Katogota in der Provinz Südkivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Die Mitglieder der ACMEJ erinnern daran, dass „der neue Papst Leo XIV. bei seinem ersten Sonntagssegen von der Mittelloge des Petersdoms aus einen beherzten Appell für den Frieden in der Ukraine und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen ausgesprochen hat“ und bitten den Heiligen Vater, auch an das Drama in ihrem Land zu denken, das zu den vergessenen Konflikten gehört.
Seit die von ruandischen Soldaten unterstützte M23-Bewegung weite Gebiete in Nord- und Südkivu, einschließlich der jeweiligen Hauptstädte Goma und Bukavu, erobert hat, lebt die Zivilbevölkerung in diesen Gebieten unter dramatischen Bedingungen.
Wie die ACMEJ berichtet, wurde das Dorf Katogota, das bereits am 14. Mai 2000 Schauplatz eines Massakers an der Zivilbevölkerung war, bei dem 375 Zivilisten starben, erneut „von der M23 und ihren ruandischen Verbündeten verwüstet, geplündert, verletzt und bombardiert“. „Die Angreifer haben sich die Einrichtungen der örtlichen katholischen Gemeinde (Kirche, Schulen und Gebetsraum) und die Mehrzweckhalle der Gemeinde Katogota widerrechtlich angeeignet, dort ihr Lager aufgeschlagen und die Kirche und die Schulen in Wohnräume und Schlafsäle für Militärangehörige umgewandelt“, heißt es in der Mitteilung, die Fides vorliegt.
„Die Dorfbewohner bitten Papst Leo XIV. um einen neuen Appell für den Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo, beginnend mit einem sofortigen und konkreten Waffenstillstand“ und der Einrichtung einer Pufferzone in den Dörfern Katogota und Kamanyola „unter der Kontrolle von Militärpersonal, das vom UN-Sicherheitsrat oder der Afrikanischen Union entsandt wird“. „Dies würde es den Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Dorf Katogota ermöglichen, ohne Sorge nach Hause zurückzukehren, während sie auf die Unterzeichnung eines endgültigen Friedensabkommens warten“, so die Menschenrechtsorganisation.
Die Dörfer Katogota und Kamanyola liegen an der Frontlinie zwischen der Rebellenbewegung M23 und den Einheiten der Regierungsarmee (vgl. Fides 4/3/2025).
Die Entscheidung der kongolesischen Regierung, Banken und Flughäfen in den von der M23-Bewegung kontrollierten Gebieten zu schließen, verschlimmert die Situation für die Bewohner dieser Gebiete. Der Generalsekretär der kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO), Prälat Donatien Nshole, prangerte erst vor kurzem die Unterbrechung dieser wichtigen Dienstleistungen an. „Die Schließung von Banken und Flughäfen in den von der M23 kontrollierten Gebieten zwingt viele Familien, unter besonders prekären Bedingungen zu überleben“, erklärte er am vergangenen 19. Mai.
(L.M.) (Fides 21/5/2025)
ASIEN/USBEKISTAN - Die Bedeutung des Gipfels mit der Europäischen Union für Zentralasien
Von Cosimo Graziani
Samarkand (Fides) - Das jüngste Treffen zwischen den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union und den Staats- und Regierungschefs der zentralasiatischen Länder, das am 4. April in Samarkand stattfand, stellt wahrscheinlich einen neuen Anfang in den Beziehungen zwischen den beiden Regionen dar: Es ist nämlich das erste Treffen mit der Europäischen Union, das dem „5+1“-Format folgt, das in der Vergangenheit bei Treffen zwischen zentralasiatischen Ländern und einzelnen Nationen wie Deutschland, Frankreich, China, Japan und Russland angewandt wurde.
Während des Gipfels wurden zahlreiche Themen von gemeinsamem Interesse erörtert: von der Lage in Afghanistan bis zum Terrorismus, von der Konnektivität bis zu den Wirtschaftsbeziehungen, von den Menschenrechten bis zu den Bodenschätzen, an denen die Region reich ist. Die Beziehungen zwischen der EU und den fünf Ländern der ehemaligen Sowjetunion wurden als strategische Partnerschaft gewertet, ein Zeichen dafür, dass die Parteien in Brüssel die Beziehungen langfristig stabil und stark halten wollen. Andererseits werden in der Region starke Investitionen in das Global Gateway, den europäischen Infrastrukturplan als Alternative zur so genannten Neuen Seidenstraße Chinas (Belt and Road Initiative, BRI), und in die Gewinnung von Bodenschätzen und seltenen Erden erwartet.
Die Tatsache, dass die EU dem „5+1“-Format folgt, ist ein Zeichen für den Versuch Brüssels, die Beziehungen zu allen Staaten auf das gleiche Niveau zu bringen, um im Vergleich zu anderen internationalen Wettbewerbern ein starker Akteur zu sein.
Mit Kasachstan und Kirgisistan ist bereits ein bilaterales erweiterten Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit (EPKA) in Kraft, das die rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen regelt, während das gleiche Abkommen mit Tadschikistan und mit Usbekistan bisher noch nicht in Kraft und seine Unterzeichnung mit Turkmenistan derzeit nicht geplant ist. Diese Unterschiede benachteiligen die europäischen Institutionen, die bei ihrer Annäherung an die Region von einer benachteiligten Position ausgehen, verglichen mit Akteuren wie China und Russland, die ebenfalls seit langem bestehende historische, geografische und demografische Faktoren auf ihrer Seite haben, um die Region zu beeinflussen.
Der gesamte Prozess schien eine einfache neue Version des „Big Game“ des 19. Jahrhunderts zu sein, das von einzelnen Mächten wie Russland und England im zentralasiatischen Raum ausgetragen wurde, wie es diejenigen behaupten, die dazu neigen, internationale Politik und Geopolitik in Zentralasien herunterzuspielen. Dieser Ansatz betont jedoch die Aktionen externer Mächte in der Region und impliziert einen Mangel an Strategie auf Seiten der lokalen Staaten. War diese reduzierende Sichtweise in den 1990er Jahren, als sich die Interessen der einzelnen Länder allmählich herauskristallisierten, schon unangebracht, so gilt dies umso mehr jetzt, da sie klar definiert sind: Wenn eine externe Macht mit regionalen Akteuren interagieren will, muss sie davon ausgehen, dass die lokalen Regierungen zu weniger Zugeständnissen bereit sind und ihre eigenen Interessen stärker verteidigen.
Das Gipfeltreffen vom 4. April hat ein wichtiges Phänomen in der zentralasiatischen Politik bekräftigt: die Regionalisierung. Die Anwendung des „5+1“-Formats für die Länder der Region bedeutet, dass ihre Interessen gebündelt werden und die einzelnen Regierungen ihre Entscheidungen in Bezug auf ihre Außenbeziehungen miteinander abstimmen.
Besteht also die Möglichkeit, dass in Zukunft eine neue regionale Organisation nach dem Vorbild der ASEAN oder sogar der Europäischen Union geschaffen wird? Es ist schwierig, in diesem Sinne Vorhersagen zu treffen. Eine solche Perspektive würde die Schaffung eines gemeinsamen Marktes und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Öl, Gas und seltene Erden bedeuten, die in den einzelnen Ländern eine der größten, wenn nicht sogar die größte Einnahmequelle für die nationale Wirtschaft darstellen und unter der direkten Kontrolle der lokalen Regierungen stehen. Darüber hinaus würde es bedeuten, die wirtschaftlichen Entwicklungsmodelle der einzelnen Staaten eventuell zu ändern, die von der Offenheit für ausländische Investitionen in Usbekistan bis hin zur Ausbeutung einer einzigen Ressource wie Gas in Turkmenistan reichen. Die wichtigste Tatsache ist sicherlich, dass einige politische Fragen bereits als von gemeinsamem Interesse wahrgenommen werden, so dass es einen möglichen Weg gibt, der gemeinsam beschritten werden kann.
(Fides 21/5/2025)
ASIEN/INDONESIEN - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: "Soziale Gerechtigkeit ist Teil unserer Sendung“
Rom (Fides) - „Soziale Gerechtigkeit ist heute eines der zentralen Themen für eine große Nation wie Indonesien, eine aufstrebende Nation auf der internationalen Bühne. Sie ist auch ein entscheidendes Thema für die Mission der Kirche in Indonesien. Und wir sehen, dass Papst Leo XIV., inspiriert von seinem Vorgänger Leo XIII., dem Papst der Enzyklika 'Rerum novarum', das Thema der sozialen Gerechtigkeit in den Mittelpunkt seiner Vision und seines Handelns stellt. Das kann auch für uns hilfreich und nützlich sein“, so Pater Alfonsus Widhiwiryawan (Sx), ein aus Java stammender Xaverianer-Missionar und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (PMW) in Indonesien, im Interview mit Fides.
Pater Alfonsus erinnert an die Ansprache von Papst Leo an das Diplomatische Korps, als er sagte, dass „das Bemühen um Frieden die Ausübung von Gerechtigkeit erfordert“. Und mit Bezug auf Leo XIII. fuhr der Papst fort: „In dem Epochenwandel, den wir erleben, kann der Heilige Stuhl nicht umhin, seine Stimme angesichts der vielen Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten zu erheben, die unter anderem zu unwürdigen Arbeitsbedingungen und zunehmend fragmentierten und konfliktgeladenen Gesellschaften führen. Es müssen auch Anstrengungen unternommen werden, um die globalen Ungleichheiten zu beseitigen, bei denen Reichtum und Armut tiefe Furchen zwischen Kontinenten, Ländern und sogar innerhalb einzelner Gesellschaften ziehen“.
„Dieses Bedürfnis ist in Indonesien spürbar, einem Land mit sehr unterschiedlichen Regionen, Kulturen, religiösen Situationen und Kontexten: Die Gefahr einer Zersplitterung besteht sogar auf kirchlicher Ebene“, stellt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke fest. „Deshalb lautet unser nationales Motto 'Einheit in Vielfalt', und wir sind aufgerufen, dies jeden Tag auch in der Kirche zu praktizieren“. „Soziale Gerechtigkeit“, betont er, „ist auch einer der Grundsätze der ‚Pancasila‘, der Fünf-Prinzipien, auf denen die indonesische Nation beruht, und es ist ein Thema, für das auch muslimische Organisationen sensibel sind“.
Auch die indonesischen Bischöfe sind mit dem Thema befasst: So riefen die Bischöfe der Region Flores in ihrer Botschaft zur Fastenzeit 2025 gemeinsam dazu auf, „den Armen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und sich erneut für die Werte des Evangeliums einzusetzen“. Die Bischöfe beklagten dass „die rücksichtslose Ausbeutung der Umwelt, der Ernährungssicherheit, dem sozialen Gleichgewicht und der kulturellen Nachhaltigkeit schadet“. Auch das Problem der „chronischen Unterernährung, von der nach wie vor viele Kleinkinder betroffen sind“, bereitet den Bischöfen Sorge, die zu einer koordinierten Antwort aufriefen und betonten, dass dies „nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch der Gerechtigkeit“ sei. „Jedes Kind verdient Nahrung, Liebe und Würde“, schrieben sie und forderten gezielte Unterstützung für gefährdete Familien und solide Bildungsprogramme.
In diesem Zusammenhang gibt es in Indonesien eine anhaltende Debatte über die Wirtschaftspolitik des neuen Präsidenten Prabowo Subianto, der - in Erfüllung seiner Wahlversprechen - ein kostspieliges Unterstützungsprogramm für Schulkantinen aufgelegt und einen „Haushaltseffizienzplan“ ins Leben gerufen hat. Der Plan löste Proteste wegen Stellenstreichungen und der Aussetzung von Stipendien für 2025 aus.
P. Alfonsus Widhiwiryawan stellt fest: „Anstatt öffentliche Mittel für Wohlfahrtsmaßnahmen auszugeben - die breite Zustimmung finden - ist die Regierung aufgerufen, über Maßnahmen nachzudenken und diese umzusetzen, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln, der Arbeitslosigkeit entgegenwirken und eine echte Entwicklung und Beschäftigung bewirken“.
Das Thema „Soziale Gerechtigkeit“ stand auch im Mittelpunkt der ersten Ansprache von Papst Franziskus auf seiner Reise nach Indonesien am 4. September 2024 im Präsidentenpalast in Jakarta vor dem scheidenden Präsidenten Joko Widodo und dem designierten Präsidenten Prabowo Subianto. Papst Franziskus rief zu einem „echten und weitsichtigen Engagement“ für die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit auf, damit nicht ein großer Teil der Menschheit „am Rande steht, ohne ein würdiges Dasein und ohne Schutz vor schwerwiegenden sozialen Ungleichgewichten, die akute Konflikte auslösen“, sagte er.
„In einer sich rasch verändernden Gesellschaft“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke abschließend, “ist auch die indonesische katholische Kirche aufgerufen, ihren Sendungsauftrag zu verstehen und zu erweitern, indem sie über soziale Gerechtigkeit nachdenkt und sich aktiv dafür einsetzt“.
(PA) (Fides 21/05/2025)
EUROPA/LETTLAND - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke ernannt
Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangeliserung und die neuen Teilkirchen), hat am 10. April 2025, Pfarrer Jēkabs Rodions Doļa aus der Diözese Rēzekne-Aglona zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Lettland ernannt.
Der neue Nationaldirektor ist 36 Jahre alt und seit zehn Jahren Priester. Er hat an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom promoviert und ist Pfarrer der beiden Pfarreien in Ludza und Rudēni und Dekan des Dekanats Ludza. Er ist Postulator für die Selig- und Heiligsprechung des Diözesanpriester Vladislavs Litaunieks. Außerdem leitet er Pilgerfahrten nach Rom, ins Heilige Land und in die Türkei.
(EG) (Fides 21/05/2025)
ASIEN/KASACHSTAN - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke ernannt
Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), hat am 13. Mai 2025 P. Gabriel Jocher zum Nationaldirektor für die Päpstlichen Missionswerke in Kasachstan ernannt.
Der neue Nationaldirektor ist 36 Jahre alt und wurde in Regensburg (Bayern, Deutschland) geboren. Nach dem Schulabschluss trat er 2007 in die Kongregation der Diener Jesu und Mariens (Servi Jesu et Mariae, SJM) ein, absolvierte 2009 ein philosophisch-theologisches Studium, legte 2013 die ewigen Gelübde ab, wurde 2015 zum Diakon und 2016 zum Priester geweiht. Von 2016 bis 2019 war er als Kaplan in Blindenmarkt (Österreich) und von 2019 bis 2023 war in der Jugendseelsorge in Augsburg tätig. Seit Oktober 2023 wirkt er als Missionar in der katholischen Pfarrei und der Herz-Jesu-Schule in Korneevka im Norden Kasachstans.
(EG) (Fides 21/05/2025)
21.05.2025
(Berlin/dwd) - Die israelische Regierung hatte am Sonntag angekündigt, nach mehr als elf Wochen wieder humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen hineinzulassen. Vor allem Nahrungsmittel in begrenzten Mengen sollen für wenige Tage zu den Menschen gelangen. Dazu sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe:
„Kein einziger LKW hat in den vergangenen elf Wochen Gaza erreicht.
Wenn jetzt für wenige Tage Nahrungsmittel und einige Medikamente zu den Menschen gelangen, ist das kein Zeichen der Einsicht. Die angekündigten Lieferungen sind nur ein Bruchteil dessen, was die Menschen in Gaza zum Überleben benötigen. Der Zugang zur lebensrettenden humanitären Hilfe ist in diesem Konflikt zu oft in erschreckendem Ausmaß behindert worden, was sich gegen alle zwei Millionen Einwohner in Gaza richtet.
Daran ändert die Ankündigung der israelischen Regierung nur wenig.“
„Der Kampf zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, die weiterhin Geiseln in ihrer Gewalt hält, muss endlich die Normen des humanitären Völkerrechts respektieren. Die schutzbedürftige Zivilbevölkerung ist – wie in jedem bewaffneten Konflikt – das schwächste Glied. Alle Konfliktparteien sind dringend angehalten, unabhängige Hilfe für die Zivilbevölkerung unter sicheren Bedingungen im notwendigen Umfang zuzulassen. Die Pläne der israelischen Regierung, Hilfe künftig eigenständig zu kanalisieren und nicht auf das bewährte und bereitstehende humanitäre System zu setzen, widersprechen den humanitären Prinzipien und sind nicht akzeptabel.“
Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet mit zwei lokalen Partnerorganisationen humanitäre Hilfe und unterstützt zudem ein Krebsdiagnostikzentrum im Al-Ahli Krankenhaus in Nordgaza. Aufgrund der Mangellage konnten in den vergangenen Wochen nicht mehr ausreichend Nahrungsmittel an Familien in Notunterkünften verteilt werden. Die Arbeit der Partner konzentriert sich derzeit auf die psychosoziale Hilfe, die aufgrund der Kriegssituation dringend notwendig ist.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Nahost-Konflikt
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
13.05.2025
SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai: "Familientrennungen müssen verhindert werden"
(München/ots) - Acht Millionen Kinder weltweit leben laut Schätzungen in Kinderheimen - mit steigender Tendenz. Das geben die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai bekannt. Gemäß dem ,Globalen Bericht über Kinderbetreuung und Kinderschutz 2024' der SOS-Kinderdörfer lässt der Anteil der Kinder in institutionellen Betreuungseinrichtungen Schlüsse über die Stärke des Kinderschutzsystems in den Ländern zu: Je höher die Zahl, desto wahrscheinlich ist es, dass die Bedürfnisse der Kinder nicht berücksichtigt werden und dass staatliche Betreuungs- und Unterstützungssysteme für gefährdete Familien unzureichend sind. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Es ist für jedes Kind ein massiver Einschnitt, seine Familie verlassen zu müssen. Wir müssen alles daransetzen, Familientrennungen zu verhindern. Sollte das nicht möglich sein, müssen wir dafür sorgen, dass Kinder familiennah und ihren Bedürfnissen entsprechend betreut werden."