Podcast „Kopfsalat“: Coaching

21.08.2025

 

Die sechste Staffel „Kopfsalat“ von Freunde fürs Leben e.V. ist da! In zwei neuen Folgen dreht sich alles um das Thema Coaching. Autor und Coach Lars Amend spricht über persönliche Weiterentwicklung, seine Haltung zum Thema und warum viele Menschen sich vor allem gesehen fühlen wollen. Die Psychotherapeutin und Coachin Miriam Junge erklärt die Unterschiede zwischen Coaching und Therapie. Sie gibt Tipps, wie man vertrauenswürdige Begleitung findet und erzählt, warum sie die Arbeit mit der emotionalen Welt von anderen Menschen erfüllt.

  • Autor, Journalist und Coach Lars Amend über Coaching und das Gefühl, gesehen zu werden – zur Folge
  • Therapeutin und Coachin Miriam Junge über ethisches Arbeiten und die Faszination an innerem Wachstum – zur Folge 
  • Freunde fürs Leben Podcast „Kopfsalat“: Start der sechsten Staffel mit zwei neue Folgen – jetzt auf frnd.de/kopfsalat

Autor, Journalist und Coach Lars Amend über Coaching und das Gefühl, gesehen zu werden

Zum Auftakt der 6. Staffel „Kopfsalat“ spricht Moderator Sven Haeusler mit dem Autor, Journalisten und Coach Lars Amend über persönliche Weiterentwicklung und seine Haltung zum Coaching. 

Der 47-Jährige beschreibt, dass sich oft Menschen bei ihm melden, die sich „ein bisschen lost“ fühlen, ohne konkret benennen zu können, was fehlt. Seine Beobachtung: Die Menschen möchten gesehen werden. Lars Amend versteht sich als Mitbeobachter, als jemand, der begleitet, reflektiert und dabei auch nicht für alles eine pauschale Antwort hat. Im Zentrum seiner Coachings steht nicht Selbstoptimierung, sondern das Wiederentdecken eigener Antworten: „Ich glaube, dass wir alle Antworten in uns tragen und nur verlernt haben, den Zugang dazu zu finden.“ Es gehe um Hinschauen und Dasein, nicht um das Aufbürden von mehr To-dos. Coaching, betont er, ist zudem keine Therapie. Im Fokus stehe Entwicklung im Hier und Jetzt, nicht Heilung. Wenn nötig, habe er als Coach die Verantwortung, an Fachpersonen weiterzuverweisen.

Er blickt kritisch auf die boomende Coaching-Szene. „Ich halte ganz viel für Abzockerei.” Es gehe oft nicht darum, andere zu unterstützen, sondern darum, wie ein Programm möglichst gut vermarktet werden kann. Sein Rat: das eigene Bauchgefühl beim Kennenlernen ernst nehmen.


Psychotherapeutin und Coachin Miriam Junge über ethisches Arbeiten und die Faszination an innerem Wachstum

In der zweiten Podcastfolge „Kopfsalat“ zum Thema Coaching spricht Miriam Junge über die Abgrenzung zur Therapie und die große Verantwortung, die mit der Arbeit von Emotionen anderer Menschen einhergeht. Die 45-Jährige ist psychologische Psychotherapeutin für Verhaltenstherapie, Coachin und Unternehmerin. Sie kennt den tiefen Prozess einer Therapiesitzung genauso wie das Potenzial eines Coaching-Gesprächs. 

Gute Arbeit beginnt für sie mit Ehrlichkeit. Wer über Monate erschöpft ist, Hoffnungslosigkeit verspürt oder kaum aus dem Bett kommt, gehört für sie klar in Therapie. Dort werden Diagnosen gestellt und die Arbeit richtet sich auf Ursachen. Coaching dagegen schaut nach vorn und verfolgt konkrete Ziele. Das kann Stressmanagement sein, das Auflösen von Mustern oder die Frage, wie Kommunikation verändert werden kann.

Miriam Junge kritisiert, dass sich in Deutschland jede und jeder Coach*in nennen darf und warnt vor Heilsversprechen wie „Heile dein inneres Kind“. Für sie ist klar, dass seriöses Coaching transparent ist, seine Grenzen kennt und wissenschaftlich fundierte Methoden nutzt. Mit ihrer Coaching Academy will die 45-Jährige Klient*innen Orientierung geben und vor unseriösen Angeboten schützen.

Doch egal, ob in der oft ruhigeren Atmosphäre der Therapie oder in der zukunftsorientierten Dynamik des Coachings, Miriam Junge liegt vor allem am Herzen, dass Menschen aus ihren Sitzungen nicht nur mit neuen Erkenntnissen gehen – sondern auch mit dem Gefühl, wieder Einfluss auf ihr Leben nehmen zu können. Ihr Ziel: „Jemandem nach einer Stunde oder 50 Minuten das Gefühl zu geben, es ist doch ein bisschen kontrollierbarer, als man denkt.“

Über Kopfsalat

Der Freunde fürs Leben-Podcast Kopfsalat erscheint zweimal monatlich und ist auf frnd.de sowie auf den gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify, Deezer und RTL+ abrufbar. Die Sonderedition Einsamkeit wird von der KKH Kaufmännische Krankenkasse gefördert. Der Moderator ist Filmemacher und Journalist Sven Haeusler.

Seit 2001 klärt der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e.V. Jugendliche und junge Erwachsene über mentale Gesundheit, Depression und Suizid auf. Denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsadressen und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich.


Autorin: Freunde fürs Leben e.V,; zusammengestellt von Gert Holle - 21.08.2025