La CAMERATA CHIARA begeistert in der Liebfrauenkirche Schotten

Eine Reise durch sieben Jahrhunderte Musikgeschichte – mit Herz, Tiefe und leuchtender Klangkunst

Foto: Gert Holle
Foto: Gert Holle

15.04.2025

 

(Schotten/Vogelsberg/gho) – Die Schottener Liebfrauenkirche wurde am vergangenen Wochenende zur Bühne einer musikalischen Zeitreise: Das deutsch-französische Blockflötentrio La CAMERATA CHIARA verzauberte im Rahmen der Konzertreihe Musikmomente das Publikum mit ihrem Programm „O Virgo Splendens“ – einem eindrucksvollen Streifzug durch die Musikgeschichte vom Mittelalter bis in den Barock.

 

 

Was dieses Ensemble auszeichnet, ist weit mehr als Virtuosität: Es ist ein spürbares Band der Freundschaft, das Grégoire Franco, Noémie Murach und Peter Chorkov miteinander verbindet. Ihre Musik spricht nicht nur zu den Ohren, sondern auch zu den Herzen. In ihrem Spiel verschmelzen Leidenschaft, kulturelle Neugier und der Wille, musikalische Brücken zwischen den Völkern zu bauen.

Foto: Gert Holle
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La CAMERATA CHIARA bewies an diesem fast schon sommerlich anmutenden Sonntagspätnachmittag, dass die Blockflöte weit mehr sein kann als ein Schulinstrument – unter ihren virtuosen Händen wurde sie zum Erzähler, zur Tänzerin, zum Gebet. Zusammen mit dem Gesang, der kunstvoll und fein in das Spiel eingeflochten wurde, entstand ein Konzerterlebnis von seltener Intensität.

 

 

Das Programm, mit dem das Ensemble bereits in Brüssel, Lille und Wien begeistert hatte, vereinte Werke u.a. von Johannes Ciconia, Beltrame Feragut, Guillaume Dufay, Francisco de la Torre, Cristóbal de Morales, William Byrd, Elway Bevin Browning, Giulio Caccini, Michel Lambert, Louis Couperin und Antonio Caldara. Die Musik, die im Wechsel mit zahlreichen mittelalterlichen und aus der Barockzeit stammenden Instrumenten präsentiert wurde, ließ den Raum in archaisch-leuchtendem Glanz erstrahlen. Ermöglicht hatte das Engagement des Trios in Schotten ein Kontakt zum Rotary Club Nidda, der bereits in den vergangenen Jahren zwei Auftritte des vielfach ausgezeichneten Blockflötisten Peter Chorkov in der Niddaer Stadtkirche gefördert hatte.

Foto: Gert Holle
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Die musikalische Reise begann mit dem um das Jahr 1000 entstandenen „O Virgo Splendens“, führte über polyphone Messevertonungen der Renaissance hin zu Calderas barocken Triosonate Op. 1, Nr. 4 in C-Dur. Immer wieder verband das Trio kirchliche mit weltlichen Klängen – oft überraschend, manchmal augenzwinkernd, stets jedoch tiefgründig und kunstvoll verwoben. Besonders beeindruckend: Der Wechsel zwischen Instrumentalpassagen und feinfühlig gesungenen Teilen, die sich wie Lichtstrahlen durch die Musik zogen.

Dabei blieb das Ensemble seinem Credo treu: historische Authentizität mit Entdeckerfreude zu verbinden. Wo andere auf ausgetretenen Pfaden wandeln, sucht La CAMERATA CHIARA das Unerhörte – und wagt sich in unbekannte Gefilde. Ihr Mut zum Experiment wird belohnt: Das Publikum in Schotten dankte mit langem, begeistertem Applaus, worauf sich das harmonische Trio eine Zugabe entlocken ließ.

 

 

Pfarrer Udo Heuermann zeigte sich tief beeindruckt vom hervorragenden Können und drückte auch im Namen des Förderkreises mit einem gerade veröffentlichten Büchlein zum Schottener Marienaltar seine Wertschätzung für die aus Brüssel, Lille und Wien angereisten jungen Musiker aus. „Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr uns in absehbarer Zeit wieder mit eurer Musik erfreut.

Mit „O Virgo Splendens“ zeigte La CAMERATA CHIARA einmal mehr, dass Alte Musik nicht alt klingen muss – sondern lebendig, leuchtend und voller Relevanz für heute.

 

 

 

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Autor: "WIR IM NETZ - WIR IN OBERHESSEN" - Gert Holle - 15.04.2025