ASIEN/INDONESIEN - Bischof der Molukken nutzt TikTok für die Verkündigung des Glaubens
Amboina (Fides) - „Die geographischen Schwierigkeiten der riesigen Molukken-Inseln sind zum Beispiel kein Hindernis mehr: Dank der Technologie ist die Entfernung kein ernsthaftes Problem mehr, wir haben eine Brücke, die die gesamte katholische Glaubensgemeinschaft der Diözese Amboina vereint“, sagt der Bischof von Amboina, Seno Ngutra, gegenüber Fides. In einer Diözese, die aus unzähligen kleinen Inseln besteht, nutzt er Massenmedien und soziale Medien als Mittel der Verbindung in der pastoralen Arbeit.
Diese Mittel ersetzen jedoch nicht den menschlichen Kontakt und die direkte Beziehung zu den verschiedenen Gemeinschaften, weshalb der Bischof viel reist: er feiert Messen und spendet die Sakramente in den Pfarreien, die über den Molukken-Archipel im Osten Indonesiens verstreut sind. Auf diesen Inseln, wo die Evangelisierung 1546 mit dem Wirken des portugiesischen Missionars Franz Xaver begann, zählt die Diözese Amboina, die den gesamten Archipel umfasst, bei mehr als drei Millionen Einwohnern (Christen und Muslime) 117 000 Katholiken, die sich auf 64 Pfarreien verteilen. Auch aufgrund ihrer geografischen Lage „sind die Pfarrgemeinden aufgerufen, ihre Autonomie und Unabhängigkeit zu wahren, nicht nur in Bezug auf die Verwaltung, sondern auch in Bezug auf das pastorale und geistliche Leben“, betonte Bischof Ngutra.
Jede Pfarrei, auch die in abgelegenen Gebieten, erklärt der Bischof, werde deshalb auf diesem Weg der Autonomie - die immer in gegenseitiger Gemeinschaft gelebt wird - ermutigt, in den drei Bereichen der Seelsorge aktiv zu werden: Liturgie, Katechese und karitative Werke. Und dort, wo es besondere Bedürfnisse gibt, wird der Bischof selbst aktiv und sensibilisiert die Spender, die die Kirche in ihrer Entwicklung unterstützen wollen. Die Gemeinde, der die Spenden zukommen, antwortet den Spendern mit einer Nachricht oder einer Videobotschaft per Smartphone: „Auch wenn es sich um eine einfache Geste handelt, sind die Spender sehr glücklich, denn sie fühlen sich gewürdigt und freuen sich“, bemerkt der Bischof und fügt eine weitere nützliche Funktion der modernen Technologie hinzu.
Bischof Ngutra ist überzeugt vom „großen Potenzial der sozialen Medien für die Verbreitung des Glaubens in einem Inselstaat wie dem unseren. Die Medien haben einen großen Einfluss auf das menschliche Leben. Sie können negative Auswirkungen haben, aber sie können auch ein außerordentliches Mittel der Verkündigung sein“, sagt er. Seit seiner Zeit als Priester war Bischof Ngutra daran gewöhnt, die Technologie in seinem seelsorgerischen Dienst zu nutzen, indem er verschiedene digitale Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, WhatsApp und TikTok, das bei jungen Menschen sehr beliebt ist, nutzte.
Diese Gewohnheit setzt sich fort: jetzt teilt der Bischof regelmäßig jeden Morgen seine täglichen Glaubensimpulse, die als „Geistliche Morgentautropfen“ bekannt sind und von den Gläubigen, Priestern, Ordensleuten und Jugendlichen im ganzen Gebiet gesehen werden. Und am Abend veröffentlicht er „den Segen zur Nacht“ in Form von kurzen Videos, die Aspekte des geistlichen Lebens beleuchten. Seine Nachrichten in den sozialen Medien werden von den Gläubigen der Diözese Amboina von vielen Menschen sehnlichst erwartet, die das kurze tägliche Wort ihres Pfarrers freudig annehmen.
In den letzten Wochen hat der Bischof begonnen, auch auf TikTok Inhalte zu Glaubensfragen und Katechese zu bestimmten Themen anzubieten. „Junge Menschen verbringen viel Zeit in der digitalen Welt. Wenn wir sie auf diesen Plattformen nicht ansprechen, verpassen wir die Gelegenheit, die Frohe Botschaft des Evangeliums weiterzugeben“, sagt er. Er will den Nutzern der sozialen Medien damit die Nähe ihres Bischofs vermitteln. „Selbst bei der Wahl zum Bischof von Amboina habe ich die Nachricht von der Ernennung über die Zoom-Plattform erhalten“, erinnert er sich. „Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass Medien und digitale Technologien ein wichtiger Bestandteil der Verkündigung und des Dienstes für die Neuevangelisierung sein werden“, bemerkt er. Heute nennen ihn die Gläubigen den „Online-Bischof“, weil er, wie sie sagen, „durch diese Plattformen die Botschaft Christi wirklich näher an die Herzen der Menschen bringt“.
(PA) (Fides 13/6/2025)
10.06.2025
(München/ots) - Pandemien, Klimakatastrophen, Kriege - die sich überlappenden globalen Krisen zwingen immer mehr Kinder zur Arbeit unter Zwang. Darauf machen die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni aufmerksam. Derzeit leisten weltweit mehr als 3,3 Millionen Kinder Zwangsarbeit.
"Zwangsarbeit ist eine der schlimmsten Formen von Kinderarbeit. Die Haupttreiber sind Armut, Diskriminierung und Geschlechterungleichheit. Wir müssen stärkere Unterstützungssysteme schaffen, die Kinder vor Ausbeutung und Missbrauch schützen. Jedes Kind hat das Recht, zur Schule zu gehen und in Sicherheit aufzuwachsen", sagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit.
AFRIKA/SUDAN - Die Region Kordofan ist erneut Hauptschauplatz des Konflikts
Khartum (Fides) - Kordofan ist zum Hauptschauplatz des Krieges geworden, in dem die sudanesischen Streitkräfte (SAF) seit Dezember 2023 gegen die Rapid Support Forces (RSF) kämpfen.
Die Region umfasst drei Bundesstaaten: Nord-Kordofan, Süd-Kordofan und West-Kordofan. Ihre strategische Bedeutung ergibt sich aus der Tatsache, dass sie im Zentrum des Sudan liegt und die Provinz Darfur, die westliche Region des Landes, die die Hochburg der RSF ist, von den östlichen Gebieten trennt, aus denen die Armee in jüngster Zeit die paramilitärischen Kräfte der RSF, insbesondere aus dem Raum Khartum, vertrieben hat.
Aus diesem Grund hat die Armee große Truppen in Kordofan stationiert, die auch über leicht zugängliche Nachschublinien verfügen. SAF-Soldaten rücken entlang der Saderat-Straße vor und versuchen, Bara einzunehmen, die größte von der RSF kontrollierte Stadt in Nord-Kordofan. Unterdessen griff die RSF Stellungen der Regierung in Babanusa in West-Kordofan an.
Für die RSF bedeutet der Verlust der Kontrolle über Kordofan, dass sie den Weg für ihre Gegner nach Darfur frei macht. Aus diesem Grund haben die Paramilitärs unter der Führung von Mohamed Hamdan „Hemedti“ Dagalo eine allgemeine Mobilisierung angeordnet, um der Offensive der SAF zu begegnen.
Es gibt auch Berichte über Drohnenangriffe sowohl durch die Armee als auch durch Paramilitärs. Drohnen der SAF griffen Stellungen der RSF in den Städten Bara und Gabrat al-Sheikh, nördlich und nordwestlich von Obeid, der Hauptstadt von Nord-Kordofan, sowie in Nyala, der Hauptstadt von Süd-Darfur und dem Nervenzentrum der RSF, an. Während Drohnen der RSF Stellungen der Armee in El Obeid, das vom Militär kontrolliert wird, aber von der RSF umzingelt ist, unter Beschuss nahmen.
Der Konflikt hat zunehmend auch eine internationale Dimension. Die SAF beschuldigt die RSF, die von der libyschen Nationalarmee von Khalifa Haftar unterstützt wird, Grenzposten im Dreiländereck zwischen Libyen, Ägypten und dem Sudan angegriffen zu haben.
In einer Mitteilung beschuldigte das sudanesische Außenministerium auch die Vereinigten Arabischen Emirate, den Angriff zu unterstützen, und bezeichnete ihn als „gefährliche Eskalation“ und „klare Verletzung des Völkerrechts“. „Die sudanesisch-libysche Grenze ist seit langem ein wichtiger Korridor für Waffen und Söldner, die terroristische Milizen unterstützen, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert und von Haftars Truppen und mit ihnen verbundenen terroristischen Gruppen koordiniert werden“, so das Ministerium.
Der libysche General, der von den Emiraten, aber auch von Ägypten unterstützt wird, das auch ein wichtiger Unterstützer der SAF ist, diese Anschuldigungen zurück.
(L.M.) (Fides 11/6/2025)
ASIEN/CHINA - Joseph Lin Yuntuan ist der neue Weihbischof von Fuzhou
Von Gianni Valente
Fuzhou (Agenzia Fides) - Am heutigen Mittwoch, den 11. Juni 2025, dem Fest des heiligen Apostels Barnabas, wurde der 73jährige Bischof Joseph Lin Younan offiziell als Weihbischof von Fuzhou in der chinesischen Provinz Fujian anerkannt und in sein Amt eingeführt. Dies teilt das Presseamt des Heiligen Stuhls mit, das darauf hinweist, dass der Papst den Bischof „im Rahmen des Dialogs im Hinblick auf das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China“ am 5. Juni 2025, zum Weihbischof von Fuzhou (Provinz Fujian, China) ernannte. Dies ist die erste Ernennung eines chinesischen Bischofs durch den derzeitigen Papst, weniger als einen Monat nach Beginn seines Pontifikats.
Weihbischof Lin Yuntuan wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.
Die offizielle Anerkennung von Bischof Joseph Lin Yuntuan im Amt als Weihbischof der Diözese Fuzhou war ein lang erwartetes Ereignis in der örtlichen Glaubensgemeinschaft. Bislang hatten die Behörden und der chinesische Regierungsapparat das bischöfliche Amt von Bischof Lin nicht anerkannt.
Die Zeremonie zur Amtseinführung wurde von Bischof Vincenz Zhan Silu von Mindong, geleitet, der im vergangenen Oktober auch an der Bischofssynode in Rom teilgenommen hatte.
Während der Zeremonie erklärte Weihbischof Lin, dass er der Verfassung treu bleibe und allen helfen wolle, das Land und die Kirche zu lieben, das Evangelium zu verkünden und die Einheit des Landes in Harmonie zu fördern, indem er den Kriterien der „Sinisierung“ folge. An der feierlichen Zeremonie nahmen auch Vertreter der Bischofskonferenz, der Patriotischen Vereinigung und des Komitees für religiöse Angelegenheiten der Provinz teil.
Nach der Einführungszeremonie wurde eine Heilige Messe gefeiert, die von Bischof Joseph Cai Bingrui von Fuzhou geleitet wurde. Es konzelebrierten Bischöfe aus den Diözesen der Provinz Fujian: neben Bischof Zhan Silu auch Bischof Lin Yuntang und Bischof Wu Yishun aus Minbei. Rund 80 Priester und mehr als 200 Oredensfrauen und Laiengläubige waren anwesend.
Der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, erklärte in Rom: „Wir freuen uns, dass heute, anlässlich der Amtsübernahme des Weihbischofs von Fuzhou durch Giuseppe Lin Yuntuan, sein bischöfliches Amt auch für zivilrechtliche Zwecke anerkannt wird.“ Er sprach von einem „wichtigen Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Diözese“, der aus dem fortlaufenden Dialog mit den chinesischen Behörden hervorgehe.
Weihbischof Lin Yuntuan, heißt es in der offiziellen Verlautbarung des Presseamts des Heiligen Stuhls, wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.
Die Leitung der Diözese Fuzhou hatte am 23. Januar Bischof Joseph Cai Bingrui offiziell übernommen, nachdem er zuvor Bischof der Diözese Xiamen gewesen war. „Papst Franziskus“, so berichtete das Bulletin des Presseamtes des Heiligen Stuhls damals, „hat seine Kandidatur im Rahmen des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China gebilligt und Joseph Cai am 15. Januar 2025 zum Bischof von Fuzhou ernannt“ und ihn damit von Xiamen in das neue Bistum versetzt . Beide Diözesen befinden sich in der Küstenprovinz Fujian.
Während der Amtseinführungszeremonie, die ebenfalls von Bischof Vincenzo Zhan Silu geleitet wurde, wurde betont, dass die Versetzung mit dem Einverständnis des Bischofs von Rom erfolgt, und es wurde ein vom „Kollegium der chinesischen Bischöfe“ verfasstes Schreiben zur Anerkennung der Versetzung verlesen.
Die Diözese Fuzhou
Der Weg der katholischen Glaubensgemeinschaft in Fuzhou war in den letzten Jahrzehnten von Leid und Beeinträchtigungen geprägt, die auch zu Spaltungen geführt haben.
Vor der Ernennung von Bischof Cai Bingrui war der Bischofssitz von Fuzhou seit dem 14. April 2023 dem Tag, an dem Bischof Peter Lin Jiashan im Alter von 88 Jahren verstarb, vakant.
Am 9. Juni 2020 war die Bischofsweihe von Peter Lin Jiashan von den chinesischen politischen Behörden offiziell anerkannt. Vor dem offiziellen Einführungsakt hatte Erzbischof Lin sich in einem Brief an die Priester und Ordensfrauen gewandt, in dem er unter anderem mitteilte, dass er die Anerkennung der der Regierung unterstellten Gremien akzeptiert habe, weil er "die Einheit" in der Diözese anstrebe und nach dem Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl von 2018 und den von den vatikanischen Dikasterien 2019 veröffentlichten "pastoralen Leitlinien" die "Bedingungen" für das Voranschreiten auf dem Weg der Versöhnung vollständig erfüllt seien. Lin versicherte, dass der Akt der öffentlichen Formalisierung seines bischöflichen Amtes in vollem Einklang mit dem Glaubensbekenntnis der "einen, heiligen, katholischen und apostolischen" Kirche stehe und forderte alle Getauften auf, "in einem Geist der Einheit und der Gemeinschaft zu leben, den Weg der Versöhnung durch gegenseitige Akzeptanz und Nachsicht zu gehen und Angriffe und Urteile zu vermeiden, die Zwietracht schüren, um in Jesus Christus eins zu sein".
(Fides 11/6/2025)
ASIEN/MYANMAR - Feindesliebe in Zeiten des Krieges: Kirchliche Bewegungen begehen Heilig-Jahr-Feiern in Myanmar
Yangon (Agenzia Fides) - „Liebe deinen Nächsten, liebe zuerst, liebe deine Feinde“. Es sind die Worte des Evangeliums, es sind die Worte Christi, und es sind die Worte, die jeder Christ im Kontext von Myanmar, das von Leid, Gewalt, Schmerz, Konflikten, Überlebenskampf und Vertreibung geprägt ist, zu leben aufgerufen ist. Es sind Worte, die den Verstand und die Herzen der burmesischen Katholiken erfüllen, die Pfingsten als einen Moment tiefgreifender geistlicher Erneuerung in ihrem „Hier und Jetzt“ erlebten. Wie kann der Geist Gottes im heutigen Myanmar empfangen und gelebt werden, fragten sich die Mitglieder der kirchlichen Bewegungen und Vereinigungen, die in der „St. Mary's Cathedral“ in Yangon versammelt waren, um anlässlich des Pfingstfestes die „Heilig-Jahr-Feiern der kirchlichen Bewegungen“ zu begehen.
Am 7. und 8. Juni nahmen zahlreiche Familien und viele Jugendliche an der Heilig-Jahr-Feier teil, zu der Mitglieder verschiedener lokaler und internationaler kirchlicher Vereinigungen und Bewegungen aus allen Teilen des Landes zusammenkamen. Trotz vieler Schwierigkeiten machten sich die Gläubigen auf den Weg, bewegt von der Freude, die Begegnung mit Christus gemeinsam zu erleben, der die Kraft gibt, dem Bösen und dem durch Gewalt verursachten Leid nicht zu erliegen. Unter ihnen waren viele Laiengläubige, die unter anderen der Kongregation des Heiligen Vinzenz von Paul, der Fokolar-Bewegung, der ökumenischen katholischen Vereinigung „Fondacio“ angehören.
Die Gläubigen schritten durch die Heilige Pforte und gestalteten die Feier mit Gesang und Gebet. Die von den einzelnen Bewegungen ausgewählten Vertreter stellten ihre Bewegungen und Aufgaben vor und berichteten von ihren Erfahrungen und Aktivitäten, wie z.B. der Hilfe für die Armen, den Krankenbesuchen, dem Gebet in der Gemeinschaft und der Betreuung der Vertriebenen. In dem schwierigen aktuellen Kontext fanden sich die Gläubigen als ein Volk von Gläubigen wieder, das, beseelt vom Heiligen Geist, der die verschiedenen Charismen Leben inspiriert, das evangelische „Salz, Licht und Sauerteig“ in jeder Lebenssituation und in jedem Winkel des Landes ist, selbst inmitten von Not und Gewalt. Das Vorhandensein von Bewegungen und organisierten Vereinigungen von Gläubigen erweist sich als ein Geschenk Gottes, insbesondere für den Weg des Glaubens und für das tägliche Leben von Familien und Jugendlichen, die unter der weit verbreiteten Unsicherheit aufgrund des Krieges und des jüngsten Erdbebens leiden. Die Katholikin Winny von der Fokolar-Bewegung erinnerte in ihrem Beitrag die Anwesenden daran, dass „die Liebe zum Nächsten zu Hause beginnt“ und dass man bei allen Schwierigkeiten, die das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigen, den Blick auf Christus, den Herrn, richten muss, der am Kreuz hängt.
In der Kathedrale konnten die Gläubigen das Allerheiligste Sakrament anbeten und die Beichte ablegen. Es folgte die Eucharistiefeier unter dem Vorsitz von Bischof des Weihbischof der Erzdiözese Yangon, Francis Than Tun. Raymond Wai Lin Tun, ebenfalls Weihbischof von Yangon, betonte in der Predigt, dass die kirchlichen Bewegungen „das Evangelium in der Gemeinschaft mit dem Geist der persönlichen spirituellen Erneuerung und der Verkündigung des Evangeliums leben“, und zwar durch Erfahrungen in der Katechese, im Gemeinschaftsleben, in der Solidarität und im Dienst an den Mitmenschen. Sie spielten eine wichtige Rolle für die Kirche in Myanmar, weil sie „lebendige Zeugen Christi“ sind, so der Bischof der beonte, wie wichtig es ist, „eins mit der Kirche zu sein“.
Unter den Anwesenden überbrachte Prälat Andrea Ferrante, Geschäftsträger der Apostolischen Nuntiatur in Myanmar, Grüße und Segenswünsche von Papst Leo XIV. und bat um Gebete für ihn und seinen Dienst. Dann rief er dazu auf, im Gebet des verstorbenen Papst Franziskus zu gedenken, der so viel für Myanmar gebetet hat. „Die Gabe des Geistes schenkt Leben; der Heilige Geist bringt uns neues Leben, Liebe, Frieden und Freiheit“, sagte er und lud zu Gesten der Verbundenheit mit den Gläubigen ein, die aufgrund der Unsicherheit und des Erdbebens nicht anwesend sein konnten.
(PA) (Fides 11/6/2025)
ASIEN/CHINA - Weihbischof von Fuzhou ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Am heutigen Mittwoch, den 11. Juni 2025, wurde Bischof Joseph Lin Younan als Weihbischof von Fuzhou anerkannt und in sein Amt eingeführt, den der Papst im Rahmen des Dialogs im Hinblick auf das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China am 5. Juni 2025, zum Weihbischof von Fuzhou (Provinz Fujian, China) ernannte.
Weihbischof Lin Yuntuan wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.
(EG) (Fides 11/06/2025)
AFRIKA/KENIA - Influencer stirbt in Untersuchungshaft: Bischöfe fordern Aufklärung des mysteriösen Todes von Albert Ojwang
Nairobi (Fides) - „Wir sind zutiefst beunruhigt über den tragischen und mysteriösen Tod von Albert Ojwang, der sich während seiner Untersuchungshaft ereignete. Sein Tod ist nicht nur ein persönlicher Verlust für seine Familie, sondern auch eine schmerzhafte Wunde für unser nationales Gewissen und eine Erinnerung an die dringende Notwendigkeit der Rechenschaftspflicht in unserem Justizsystem“, so die Kenianische Bischofskonferenz (KCCB) in einer Stellungnahme, in der sie Klarheit über den Tod von Albert Ojwang, einem 31-jährigen Lehrer und Social-Media-Influencer, zu fordern, der am 8. Juni in Untersuchungshaft starb.
Er war am 6. Juni in Kakot, im Verwaltungsbezirk Homa Bay, festgenommen worden, weil er in einem Social-Media-Posting angeblich den stellvertretenden Generalinspektor Eliud Lagat verleumdet haben soll. Er wurde über 350 Kilometer zur zentralen Polizeistation in Nairobi gebracht und dort wegen verleumderischer Veröffentlichungen im Rahmen der Gesetze über Cyberkriminalität angeklagt. Am 8. Juni wurde Ojwang bei einer Routinekontrolle bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden, offenbar mit Kopfverletzungen. Die Polizei erklärte, er habe Selbstmord begangen, nachdem er seinen Kopf wiederholt gegen die Zellenwand geschlagen hatte, und wurde bei seiner Ankunft im Mbagathi-Krankenhaus für tot erklärt. Der Anwalt der Familie berichtete, dass an Ojwangs Körper schwere körperliche Verletzungen festgestellt wurden, darunter Schwellungen am Kopf, Prellungen und Blutungen aus Nase und Mund, die nicht mit der Darstellung der Polizei übereinstimmen.
Unterdessen hat der Generalinspekteur der Polizei sechs diensthabende Beamte der zentralen Polizeistation von Nairobi vorübergehend vom Dienst suspendiert, bis die genauen Umstände von Ojwangs Tod geklärt sind.
„Wir sprechen der Familie und den Angehörigen des verstorbenen Albert Ojwang unser tiefstes Beileid aus. Wir teilen ihre Trauer und die berechtigte Forderung der Öffentlichkeit nach Wahrheit und Gerechtigkeit“, heißt es in der Erklärung der Bischöfe weiter.
„Wir unterstützen nachdrücklich die Maßnahme des Generalinspekteurs, die in diesen Fall verwickelten Beamten zu suspendieren, und drängen darauf, dass die Ermittlungen zügig, transparent und frei von Einmischung durchgeführt werden. Niemand steht über dem Gesetz, und diejenigen, die für schuldig befunden werden, müssen mit allen rechtlichen Konsequenzen rechnen“, so die Bischöfe weiter.
Der Tod von Ojwang erfolgt vor dem Hintergrund starker Spannungen durch die Proteste der Generation Z im Jahr 2024, die von den Behörden brutal unterdrückt wurden und 60 Todesopfer forderten. Darüber hinaus haben mehr als 100 von der „Independent Policing Oversight Authority“ (IPOA) dokumentierte Todesfälle in Gewahrsam zwischen 2020 und 2024 den Ruf nach einer Polizeireform laut werden lassen.
„In dieser schwierigen Zeit rufen wir alle Kenianer, insbesondere die jungen Menschen, dazu auf, ruhig, friedlich und betend zu bleiben“, appellieren die Bischöfe in ihrer Stellungnahme. „Lassen wir uns nicht zu Gewalt oder Spaltung verleiten. Unsere Stärke liegt in unserer Einheit und unserer gemeinsamen Forderung nach Gerechtigkeit mit legalen Mitteln“.
„Wir sollten unsere Institutionen daran erinnern, dass eine gerechte Gesellschaft daran gemessen wird, wie sie die Schwachen behandelt. Lassen wir nicht zu, dass dieser Fall wieder unter den Teppich gekehrt wird. Möge Albert Ojwangs Name nicht zu einer wachsenden Liste vergessener Opfer hinzugefügt werden“, schlossen die Bischöfe.
Der Oberste Rat der Muslime Kenias forderte ebenfalls eine transparente Untersuchung des Todes des Lehrers und rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
(L.M.) (Fides 10/6/2025)
AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Bischöfe von Bangassou fordern Ende der Gewalt in der Diözese
Bangui (Fides) – „Wir, die Bischöfe von Bangassou, sind zusammen mit der gesamten katholischen Gemeinschaft zutiefst besorgt über die Gewalt, die Haut Mbomou betrifft“, betonen Bischof Juan Josè Aguirre von Bangassou und sein Koadjutor, Bischof Aurelio Gazzera, in einem Hirtenbrief, der am Sonntag, den 8. Juni, während der Gottesdienste in den Pfarreien der Diözese im Südosten der Zentralafrikanischen Republik verlesen wurde.
„Wir können nicht akzeptieren, dass der Südosten unseres Landes, die Zentralafrikanische Republik, Schauplatz von Gewalt jeglicher Art ist, ein Land, aus dem die Menschen fliehen, ein Land der Verwüstung“, schreiben die beiden Bischöfe. „Wir beklagen Dutzende von Todesopfern in den letzten Wochen“, betonen sie in diesem Zusammenhang.
In ihrem Schreiben erinnern die Bischöfe Aguirre und Gazzera daran, dass „der Südosten seit Jahrzehnten in Trauer ist, eine Region, die zuerst von den Kämpfern der LRA, dann von der Seleka-Rebellen und schließlich von den ‚Azande Ani Kpi Gbe‘ umkämpft und ausgebeutet wurde; die letzte Bewegung, die gegründet wurde, um die Bevölkerung vor der Gewalt der UPC (Unité pour la Paix en Centrafrique) und anderer ehemaliger bewaffneter Gruppen zu schützen, droht zu einer Gefahr für die Bevölkerung selbst zu werden“. Die LRA (Lord's Resistance Army) ist eine aus Uganda stammende Guerillabewegung, die in diesem Teil Zentralafrikas seit mehreren Jahren agiert, während sich in der „Seleka“-Bewegung eine Reihe von Milizen zusammenschlossen, die während des Bürgerkriegs 2012 entstanden sind. Bei der UPC (Unité pour la Paix en Centrafrique) handelt es sich hingegen um eine Gruppe, die 2014 aus einer Abspaltung der „Seleka“-Bewegung hervorgegangen ist.
Zu diesen Gruppen gesellten sich in jüngster Zeit auch Söldner des russischen privaten Militärunternehmens Wagner, die offiziell zur Unterstützung der zentralafrikanischen Streitkräfte (FACA) operieren, aber für schwere Gewalt gegen unschuldige Zivilisten verantwortlich waren.
„In den letzten Wochen haben wir Tote zu beklagen: Soldaten der FACA, aber auch Zivilisten. Zivilisten wurden erschossen, verwundet, gefoltert und hingerichtet - und das völlig ungestraft“, so Bischof Aguirre und Bischof Gazzera. „Wir denken an die Tausenden von Zivilisten, die aus Zemio, Mboki und Djema fliehen mussten, darunter Zehntausende auf dem Weg in die Demokratische Republik Kongo. Wir denken an Dörfer, die bombardiert, geplündert und in Brand gesetzt wurden“.
„All das muss ein Ende haben: Die Gewalt wird nicht aufhören. Ganz im Gegenteil! Gewalt erzeugt nur noch mehr Gewalt, Spaltung und Elend, Hass, Misstrauen und letztlich einen Teufelskreis der Rache“, warnen die Bischöfe.
„Wir bitten alle Beteiligten: Azande Ani Kpi Gbe, FACA, Wagner und die Bevölkerung, der Gewalt ein Ende zu setzen und sich zu engagieren, damit diese abgelegene und isolierte Region ohne Straßen und Verkehrsverbindungen in Frieden leben kann und zu einem Gebiet wird, in dem jede Frau, jeder Mann, jedes Kind, jeder Jugendliche mit Hoffnung auf das Leben und die Zukunft blicken kann“, so Bischof Aguirre und Bischof Gazzera in dem Hirtenbrief.
„Die katholische Kirche, die in den letzten Wochen die Türen der Missionen in Zemio, Mboki und Obo geöffnet hat, ist immer bereit und willens, alle Menschen guten Willens an einem Tisch zu empfangen, um über Frieden, Versöhnung und Entwicklung in der Region zu diskutieren und zu arbeiten“, betonen die beiden Bischöfe.
„Dies ist nicht die Zeit für Krieg, sondern für den Dialog! Es ist nicht die Zeit der Gewalt, sondern die Zeit des Zuhörens! Es ist nicht die Zeit der Verdächtigungen, des Grolls, der pauschalen Anschuldigungen und der Eifersüchteleien, sondern die Zeit, den Armen zuzuhören, ihren Schrei nach Frieden zu hören! Lasst uns beten und den Frieden erflehen. Aber lasst uns auch Frauen und Männer des Friedens sein, in unseren Gedanken, Worten und Taten. Der Friede sei mit euch!“ schließen die Bischöfe.
(L.M.) (Fides 10/6/2025)
ASIEN/LIBANON - MECC TV: Der “Middle East Council of Churches” lanciert ökumenischen Fernsehsender
Libanon (Fides) - Ein neuer „ökumenischer“ Fernseh- und Radiosender versteht sich als Instrument des gemeinsamen Zeugnisses für die Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens. Der neue Sender MECC TV hat am heutigen, am 10. Juni, seine experimentellen Testsendungen aufgenommen. Es handelt sich um eine neue Medieninitiative des ökumenischen Rates der Kirchen im Nahen Osten (Middle East Council of Churches, MECC), der das 50-jährige Bestehen seiner Gründung im Jahr 1974 feierte.
Die Initiative wurde auf einer Pressekonferenz am gestrigen Montag, dem 9. Juni, in Beirut, am Sitz des MECC-Generalsekretariats, vorgestellt.
Im Rahmen der Pressekonferenz betonte die MECC-Medienbeauftragte, Lea Adel Maamary, dass die erste Aufgabe der christlichen Medien „inmitten von Gefahren und Überraschungen darin besteht, ihrem Volk Kraft zu geben“ und dabei zu helfen, das historische und kirchliche Erbe der einzelnen Kirchen zu bewahren. Der zugeschaltete jordanische Priester Rifaat Bader, Initiator und Chefredakteur des Nachrichtenportals „abouna.org“ betonte in seinen Ausführungen, dass die ökumenische Initiative, die darauf abzielt, Christen in der Verkündigung des Evangeliums durch die Medien zu vereinen, gerade jetzt Gestalt annimmt, da der 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa gefeiert wird, das das gemeinsame Glaubensbekenntnis formulierte, das noch heute den verschiedener Konfessionen gesprochen wird.
Professor Michel Abs, Generalsekretär des MECC, wies in seinem Beitrag als Akademiker und Analytiker gesellschaftlicher Prozesse darauf hin, dass in der heutigen Zeit die Manipulation von Informationen so weit gehen könne, dass sie ein echtes Verbrechen darstellt, während die Weitergabe und Verbreitung von Informationen zum Wohle der Allgemeinheit „eine menschliche, nationale und religiöse Pflicht darstellt“.
Der 1974 in Nikosia gegründete ökumenische Rat der Kirchen des Nahen Ostens, der derzeit seinen Sitz in Beirut hat, möchte die Zusammenarbeit der christlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens in Fragen von gemeinsamem Interesse erleichtern und zur Überwindung konfessioneller Unterschiede beitragen
Rund 30 Mitglieder mehrerer „Kirchenfamilien“, d. h. der katholischen, , der östlich-orthodoxen und der orientalisch-orthodoxen und der evangelischen Kirchenfamilie, gehören dem Rat an.
(GV) (Fides 10/6/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Katholiken appellieren an die Vereinten Nationen: “Wir müssen den Kindermord von Bethlehem verhindern“
Phnom Penh (Fides) - „Wir Bischöfe, Priester, Ordensleute und die Gläubigen in Kambodscha bitten die Vereinten Nationen, dringend zu intervenieren, um die Gewalt und das Blutvergießen im Gazastreifen zu beenden, damit Frieden herrscht und die Menschen in Würde, unter Achtung der Menschenrechte, in gegenseitiger Liebe und in Ruhe leben können“, heißte es in einem Appell, den der Apostolische Vikar von Phnom Penh, Bischof Olivier Schmitthaeusler, im Namen der katholischen Gemeinschaft in Kambodscha, veröffentlichte, dem sich auch die Apostolischen Präfekten von Battambang und Kompong Cham, Bischof Enrique Figaredo und Bischof Pierre Hangly, anschließen, die einen „dringenden Aufruf“ zur Beendigung der Gewalt in dem Streifen auf den Weg bringen.
Dem Appell der Bischöfe der Fides vorliegt, war eine interreligiöse Veranstaltung vorausgegangen, an der Vertreter der katholische Glaubensgemeinschaft in Kambodscha zusammen mit Delegierten der buddhistischen Gemeinschaften teilgenommen hatten: das internationale Kolloquium zum Thema „Buddhisten und Christen arbeiten gemeinsam für den Frieden durch Versöhnung und Widerstandsfähigkeit“.
„Dieser Dialog“, so die Bischöfe, „hat die religiöse Harmonie in Kambodscha als beispielhaftes Modell gezeigt, das wir mit Stolz der Welt präsentieren können“. Mit Bezug auf den Internationalen Tag der Kinderrechte verweisen die Bischöfe mit Sorge auf die anhaltende Gewalt im Gazastreifen: „Wir können nicht schweigen. Wie können wir uns gemeinsam auf die Suche nach Frieden begeben, während der Krieg weitergeht und das Leben Zehntausender unschuldiger Menschen, vor allem von Kindern und Säuglingen, fordert“, fragen sie sich.
Die Botschaft erinnert an den „Kindermord von Betlehem“, den Herodes nach dem Bericht des Matthäusevangeliums anordnete, und stellt fest: „Tragisch und schmerzlich sehen wir im Jahr 2025, wie sich die Geschichte in Gaza wiederholt. Seit 2023 haben etwa 18.000 Kinder und Kleinkinder durch diesen Krieg ihr Leben verloren. Viele Familien haben Väter, Mütter und Kinder verloren; ihre Häuser wurden durch den Beschuss zerstört“. Darüber hinaus „gibt es keinen Zugang zu Bildung; die Menschen leiden unter mangelder medizinischer Versorgung, Beeinträchtigungen und Nahrungsmittelmangel. Bilder von Kindern, Großeltern und Tausenden von sterbenden Eltern werden täglich in den sozialen Medien verbreitet und verursachen bei uns allen großen Schmerz und Trauer“, heißt es in dem Dokument.
Angesichts von so viel Gewalt „dankt die katholische Gemeinschaft in Kambodscha Gott dafür, dass er Kambodscha religiöse Harmonie schenkt und uns leitet, in Frieden zu leben. Aber wir können nicht gleichgültig bleiben, wenn wir sehen, wie Kinder und Tausende von Menschen leiden, wie Verletzte und Behinderte jeden Tag sterben“. Weiter heißt es: „Wir erinnern uns an das Jahr 1975, als die Roten Khmer die Kontrolle über Phnom Penh übernahmen und Kambodscha für drei Jahre, acht Monate und 20 Tage von der Welt abriegelten. Während dieser Zeit schwieg die internationale Gemeinschaft und ließ zu, dass mehr als 20 % der kambodschanischen Bevölkerung - etwa 2 Millionen Menschen - an Hunger und Massenmorden starben. Unter diesem Regime wurden die Menschen physisch und psychisch gefoltert, von ihren Familienangehörigen getrennt und lebten ohne familiäre Bindungen, in gegenseitigem Misstrauen und in extremer Angst“. Damals, so die Bischöfe, “gab es noch keine sozialen Medienplattformen wie heute. Aber heute haben wir diese sozialen Medien, die es uns ermöglichen, jeden Tag Zeuge der Tragödie in Gaza zu werden. Wir müssen zu Gott beten, dass der Frieden siegt“.
„Die katholische Gemeinschaft in Kambodscha lanciert einen dringenden Appell und bittet die Vereinten Nationen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den andauernden Krieg im Gazastreifen sofort zu beenden“, damit „nicht noch mehr Kinder und Unschuldige sterben, unter Qualen leiden, in Angst leben, obdachlos werden oder hungern müssen aufgrund dieses anhaltenden und blutigen Krieges“.
(PA) (Fides 10/6/2025)
ASIEN/HEILIGES LAND - “A Jerusalem Voice for Justice” bittet um Hilfe für Gaza: „Lasst uns die Netze auswerfen“
Jerusalem (Fides) - Nach mehr als anderthalb Jahren des Todes und der Zerstörung ist „der Moment, in dem wir leben, erschreckend“. Die Bevölkerung von Gaza ist „das erste Opfer“ eines grausamen Krieges. Und selbst diejenigen, die die Grausamkeit der Gewalt anprangern, unter der die Palästinenser in Gaza leiden, scheinen jetzt „hoffnungslos, gelähmt durch Verzweiflung und unfähig zu helfen. Erschöpft“. Dennoch müssen wir versuchen, „die Netze auszuwerfen“, wie es die Apostel nach dem Johannesevangelium taten, nachdem sie die ganze Nacht vergeblich versucht hatten zu fischen. Darum bittet die ökumenischen Gruppe „A Jerusalem Voice for Justice“ an Pfingsten erneut in einem Aufruf, in dem die Mitglieder als Christen des Heiligen Landes „die jüngsten beispiellosen Eskalation des israelischen Krieges in Gaza“ anprangern und darum bitten, sich „mit der Kraft der Auferstehung und des Heiligen Geistes an Pfingsten“ zu wappnen, um „weiterhin für das Leben und die Freiheit unserer Brüder und Schwestern in Gaza und überall sonst in Palästina/Israel zu kämpfen“.
In ihrer Botschaft weist die ökumenische Gruppe erneut darauf hin, dass „sich die Lage in den letzten Wochen immer weiter verschlechtert hat: Zu den fast 55.000 Toten und mehr als 120.000 Verletzten kommen Nahrungsmittelknappheit und Hungersnot (die Vereinten Nationen haben kürzlich 10.000 neue Fälle von Unterernährung festgestellt). Krankenhäuser und andere Einrichtungen sind fast vollständig geschlossen“. Die Verteilung der Hilfsgüter steht ebenfalls unter israelischer Kontrolle und wird ausschließlich von einer von den USA unterstützten Hilfsorganisation, der „Gaza Humanitarian Foundation (GHF)“, durchgeführt.
Am 16. Mai habe der GHF-Geschäftsführer Jake Woods erklärt - so heißt es in dem von „A Jerusalem Voice of Justice“ veröffentlichten Dokument -, dass er sich weigere, sich an „irgendeiner Aktion zu beteiligen, die zur Zwangsvertreibung der palästinensischen Bevölkerung führen würde“. Am 25. Mai 2025 trat er zurück, nachdem er Israel aufgefordert hatte, „die Hilfe auf allen möglichen Wegen zu ermöglichen“.
Das für die Verteilung von Hilfsgütern auferlegte System mit den Schwierigkeiten, die Verteilungszentren zu erreichen, und der Tötung von Menschen, die darauf warten, das zu erhalten, was sie zum Überleben brauchen, so die ökumenische Gruppe, „untermauert die Vermutung, dass das GHF eine Tarnung für israelische Militäroperationen ist“. Die Vereinten Nationen und viele internationale Nichtregierungsorganisationen, so heißt es in dem Dokument weiter, „haben erkannt, dass diese ‚Verteilung von Hilfsgütern‘ eine Eskalation des Krieges darstellt. Sie wissen sehr wohl, dass eine Beteiligung an einer solchen 'Verteilung' bedeuten würde, sich mitschuldig zu machen an der Verwendung von Nahrungsmittelhilfe als Teil einer Kriegsstrategie, die durch die Genfer Konventionen ausdrücklich verboten ist“.
Die ökumenische Gruppe „A Jerusalem Voice for Justice“, die sich spontan zusammenfand, wurde vor kurzem angesichts des neuen Ausbruchs von Gewalt und Terror im Heiligen Land offiziell gegründet, um Informationen zu den Fakten und Prozessen, die das Leben der Menschen im Land Jesu berühren, auszutauschen und zu vermitteln. Dem Netzwerk gehören unter anderem der emeritierte Lateinische Patriarch von Jerusalem Jerusalem, Bischof Michel Sabbah, der lutherische Bischof Munib Younan, der griechisch-orthodoxe Bischof Attallah Hanna, der Koordinator des Ökumenischen Zentrums „Sabeel“, Sawsan Bitar, der palästinensische Theologe John Munayer, der Jesuitenpater David Neuhaus und Pater Frans Bouwen von der Gesellschaft der Missionare von Afrika an.
(GV) (Fides 9/6/2025)
ASIEN/INDIEN - Bischof von Jullundur ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen Ökonom der Diözese und Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph’s“ in Phagwara, Pfarrer Jose Sebastian Thekkumcherikunnel aus dem Klerus der Diözese Jullundur, zum neuen Bischof von Jullundur ernannt.
Bischof Jose Sebastian Thekkumcherikunnel wurde am 24. Dezember 1962 in Kalaketty (Diözese Palai) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie am „St. Charles Inter-Diocesan Major Seminary“ in Nagpur und wurde am 1. Mai 1991 zum Priester geweiht und in die Diözese Jullundur inkardiniert.
Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Pfarrvikar der Gemeinde „St. Mary's“ in Fatehgarh Churian und Gastlehrer am „St. John's Vianney Minor Seminary“ in Amritsar (1991-1992); Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph's“ in Khasa (1992-1993); Pfarrer der Gemeinde „Sacred Heart“ und stellvertretender Rektor der „St. Francis School“ in Amritsar (1993-1996); Rektor der „St. Francis School“, Dekan und Pfarrer von der Gemeinde „St. Francis“ in Amritsar, Mitglied der diözesanen Bildungskommission, des Priesterrates und des „Docesan Charismatic Team“ (1996-2002); kanonisches Lizentiat im Fach Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom (2002-2004); Vizekanzler der Diözese Jullundur, Gerichtsvikar und Katechesebeauftragter (2005-2007); Kanzler und Gerichtsvikar der Diözese Jullundur, Dozent am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar, Mitglied des Konsultorenrates und des Verwaltungsrats des Priesterseminars (2007-2009); Leiter der theologischen Abteilung am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar (2009-2015); Rektor der „Christ the King Convent School“ in Kapurthala (2015); Kanzler und Gerichtsvikar der Diözese Jullundur, externer Dozent am „Holy Trinity Regional Major Seminary“ in Jalandhar und am „MJ Formation House“ in Jalandhar Cantt. (2015-2019); Rektor der „St. Pius X Convent School“ in Lambapind (2017-2023); Rektor und Pfarrer der „St. Mary's Cathedral“ in Jalandhar Cantt., Gerichtsvikar (2020-2022). Seit 2020 ist er Gastdozent am Großen Seminar und seit 2022 Ökonom der Diözese, Pfarrer der Gemeinde „St. Joseph’s“ und Rektor der „St. Joseph's Convent School“ in Phagwara.
(Fides 7/6/2025)
10.06.2025
(München/acn) - Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Waffenstillstands im Libanon leidet besonders der Süden des Landes unter den Folgen der Luftschläge. Diese richteten sich zwar gegen die Hisbollah, zogen jedoch auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft; in der Region leben zahlreiche Christen. Ordensfrauen stehen der Bevölkerung bei.
„Die Menschen, die geblieben sind, haben kein Einkommen. Sie leben von der Landwirtschaft, und die Felder wurden durch den Krieg zerstört“, berichtet Schwester Gerard Merhej aus Debel, das rund 90 Kilometer südlich von Beirut unweit der Grenze zu Israel liegt, gegenüber dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. Mitarbeiter haben kürzlich die Projektpartner im Libanon besucht.
ASIEN/THAILAND - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: “Unsere Hoffnung ist eine andere Hoffnung”
Bangkok (Fides) - „Zu Ostern gab es in der Stadt Bangkok 200 Erwachsenentaufen, davon 15 aus meiner Pfarrei in Bangkok. Das ist eine gute Nachricht und ein Zeichen der Hoffnung: Es zeigt uns, dass der Herr handelt und Christus die Menschen anzieht und dies auch in unserem besonderen Kontext, einer zu 90% buddhistischen Nation, in der von 70 Millionen Einwohnern nur etwa 300 Millionen Katholiken sind“, so dr Nationaldiretor der Päpstlichen Missionswerke in Thailand, Pfarrer Peter Piyachart Makornkhanp, gegenüber Fides. „Als Kirche sind wir eine kleine Minderheit, zerbrechlich, aber wir sind stark im Glauben. Wir sind in der Gesellschaft respektiert, wir haben gute Schulen. Wir haben ein gutes Verhältnis zu allen“, betont der Nationaldirektor mit Blick auf den sozialen und kulturellen Kontext, in dem die katholische Gemeinschaft lebt.
„In Thailand“, erklärt er, “ist die derzeitige Mentalität von Großzügigkeit und Respekt gegenüber allen geprägt, was sich auch im Bereich der Religion widerspiegelt. Der Grundgedanke ist, dass alle Religionen positiv wahrgenommen werden und den Menschen helfen; Spiritualität ist ein starker Bestandteil des Lebens, ein wichtiger Teil, was auch immer es sein mag, also gibt es kein Problem, sich zu einer Glaubensgemeinschaft zu bekennen. Die positive Seite ist, dass wir mit allen Menschen Freundschaft schließen können, dass es gegenseitigen Respekt, Solidarität und guten Willen gibt und dass eine fruchtbare Zusammenarbeit mit anderen Menschen möglich ist. Die Kehrseite der Medaille ist, dass für den einfachen Menschen ein Glaube so gut ist wie der andere, und dass es völlig gleichgültig ist, zu welcher Religion man sich bekennt“.
Die katholische Kirche bringt „das spezifische Gesicht und den unverwechselbaren Beitrag des Christentums, des katholischen Glaubens. Wir haben kein Problem damit, zu predigen, wir sind frei, uns zu zeigen und das Antlitz Christi zu offenbaren“, aber oft denke man, „dass man bereits eine Religion hat, also nichts anderes braucht und nichts Neues sucht‘, stellt er fest.
„In der Freiheit, sich auszudrücken, sich der Gnade zu öffnen und das Evangelium weiterzugeben, hat die Kirche ihre eigene Vitalität“, so der Geistliche in diesem Zusammenhang, „Die Berufungen zum Priestertum sind da und nehmen zu: Wir haben 80 Seminaristen im interdiözesanen Seminar, das Priesteramtskandidaten aus den 11 thailändischen Diözesen aufnimmt, die, so Gott will, später Priester werden. Das ist eine gute Perspektive für das Leben unserer Kirche, die es uns ermöglicht, pastorale Aktivitäten zu leben und durchzuführen“. Der Nationaldirektor erinnert daran, „dass im Land eine Politik der Geburtenkontrolle betrieben wird und dass die thailändischen Frauen nicht viele Kinder bekommen, so dass die Gesamteinschätzung der Zahl der Berufungen positiv ist“, und dasselbe gelte für Berufungen zum Ordensleben.
Im Allgemeinen, sagt er, „hat die Kirche gute Beziehungen zu allen in der Gesellschaft, wo sie als moralische Autorität anerkannt ist, sie wird sowohl von den Institutionen als auch von den einfachen Menschen geschätzt. Die Bevölkerung versteht unsere Werte, und sie sieht die Werke wie Bildung, Wohlfahrt, sehr wichtig. Wir leiden nicht darunter, dass wir eine Minderheit sind, es gibt keine Feindseligkeit oder Diskriminierung, und das gibt dem normalen Leben der christlichen Gemeinschaften große Gelassenheit“, was sich auch in der Evangelisierungsarbeit widerspiegelt.
„Unsere Missionsbereiche“, so Pfarrer Peter Piyachart Makornkhanp, “sind die verschiedenen Bereiche des kirchlichen Lebens, einschließlich Bildung, Sozialarbeit, Caritas: alles dient der Verkündigung des Evangeliums. Ich möchte anmerken, dass die soziale Kommunikation der Kirche sehr gut entwickelt ist: Wir haben Radio- und Fernsehkanäle und soziale Medienkanäle, die vor allem junge Menschen ansprechen und weit verbreitet sind“.
„Doch auch einem Land mit unserer Kultur spüren wir die Säkularisierung, d.h. die Tendenz, ohne Gott zu leben. Aber dann kommt dieses tiefe Bedürfnis im Herzen zurück, es gibt etwas im Herzen der Menschen, das wieder auftaucht“, bemerkt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke. „Die Menschen suchen nach Wahrheit, sie suchen nach etwas, das über das materielle Leben hinausgeht“, fährt er fort, „oft überdenken die jungen Menschen, die in unseren Schulen lernen, wenn sie erwachsen werden, den Sinn und die Bedeutung ihres Lebens, dann kehren sie in die Kirche zurück und wollen mehr über Jesus Christus und unseren Glauben wissen. Unter ihnen sind auch die getauften Erwachsenen. Wir sehen das besonders im Jahr 2025, in dem wir das Jubiläum der Hoffnung feiern“.
„Die Hoffnung ist etwas, das fasziniert und Interesse weckt“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke. „Die Menschen finden Hoffnung in der katholischen Kirche, wir präsentieren eine andere Hoffnung für das Leben, die Christus selbst ist. Das ist etwas anderes als die Hoffnung, die man auf den Straßen der Welt findet. Es ist eine andere Hoffnung. Diejenigen, die sie annehmen, erleben und bezeugen neue Freude und neuen Frieden. Und das gibt auch uns Hoffnung“.
(PA) (Fides 9/6/2025)
28.05.2025
(München/ots) - Am 1. Juni feiert Fix&Foxi TV den Internationalen Kindertag mit einem besonderen Programmschwerpunkt in Zusammenarbeit mit SOS-Kinderdörfer weltweit. Ab 17:15 Uhr öffnet der Kindersender ein Fenster zu den Lebenswelten, Träumen und Kulturen von Kindern aus aller Welt - unter dem Motto: Kindern eine Stimme geben!
Diese bewegenden Einblicke erinnern daran, wie essenziell es ist, die Bedürfnisse von Kindern sichtbar zu machen und ihre Rechte zu stärken. Die TV-Sondersendung stellt dabei inspirierende junge Persönlichkeiten vor, die mit Hoffnung und Entschlossenheit ihren eigenen Weg gehen:
AFRIKA/NIGERIA - Katholischer Priester entführt: Er war als Seelsorger in Alaska tätig und will in Nigeria Boko-Haram-Opfern helfen
Abuja (Fides) - „Ich habe mit Pfarrer Afina sprechen können. Es geht ihm gut und er ist in guter Verfassung. Wir hoffen, dass er bald freigelassen werden kann“, so der Weihbischof von Maiduguri (Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten Nigerias), John Bogna Bakeni, gegenüber Fides. Er bestätigte damit die von einigen Zeitungen in Fairbanks (Alaska, USA) verbreitete Nachricht über die Entführung von Pfarrer Alphonsus Afina, einem nigerianischen Priester, der jahrelang als Seelsorger in der US-Diözese tätig war.
„Pfarrer Afina wurde in der Nacht zum Sonntag, den 1. Juni, in der Nähe von Gwoza entführt, als er nach einer Messe nach Maiduguri zurückkehrte“, berichtet Erzbischof Bakeni. Die Entführer haben sich inzwischen telefonisch mit der Diözese Maiduguri in Verbindung gesetzt und den Beweis erbracht, dass Pfarrer Afina am Leben ist.
Das Gebiet um Gwoza ist aufgrund der Präsenz der beiden größten Gruppierungen, in die sich die islamistische „Boko Haram“ aufgespalten hat, ziemlich unsicher. Es handelt sich dabei um die „Jama'tu Ahlis Sunna Lidda'awati wal-Jihad“ (JAS). Die andere, die „Islamic State West Afrika Province“ (ISWAP), hat sich dem Islamischen Staat angeschlossen und wurde zur „Provinz Westafrika“ (vgl. Fides 2/7/2024).
Die Nachricht von der Entführung des nigerianischen Priesters löste in der US-Diözese Fairbanks, in der Pfarrer Afina von 2017 bis 2024 sechseinhalb Jahre lang in den Dörfern der Seward-Halbinsel tätig war, große Betroffenheit aus. Während seiner Zeit in der amerikanischen Diözese belegte Pfarrer Afina Online-Kurse, um einen Abschluss in Psychologie zu erwerben, und plante, nach seiner Rückkehr nach Nigeria ein Traumazentrum für Boko-Haram-Opfer aufzubauen.
Am 3. Juni feierte die Diözese Fairbanks eine Messe, um für die Rückkehr des Priesters zu seiner Familie zu beten. Mehr als 200 Gemeindemitglieder nahmen an der Messe teil, und weitere verfolgten die Live-Übertragung aus den Dörfern, in denen Pfarrer Afina tätig war.
(L.M.) (Fides 5/6/2025)
ASIEN/BAHRAIN - Prinz Salman trifft Apostolischen Vikar des nördlichen Arabien: Toleranz und friedliches Zusamenleben standen im Mittelpunkt der Gepräche
Manama (Fides) - „Das Königreich Bahrain unter der Führung König Hamad bin Isa Al Chalifa ist weiterhin fest entschlossen, die Werte der Toleranz und die Prinzipien des friedlichen Zusammenlebens zu fördern, die tief in der langen Tradition des Landes verwurzelt sind, das offen gegenüber verschiedenen Kulturen und allen Religionen ist“, so Salman bin Hamad Al Chalifa, Kronprinz und Premierminister am gestrigen 4. Juni, bei einem Treffen mit dem Apostolischen Vikar des nördlichen Arabien, Bischof Aldo Berardi, der com Rektor Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien in Awali, Pater Saji Thomas (OFM Cap) war.
Prinz Salman betonte, wie sehr diese Grundwerte dazu beigetragen haben, Bahrain als einzigartiges Modell für interkulturelle Koexistenz und Harmonie zu positionieren, und wie sehr sich das Königreich auch weiterhin für die Förderung von Initiativen einsetzt, die die Werte der Vergebung und des Friedens stärken. Er würdigte das Andenken von Papst Franziskus und erinnerte an seinen historischen Besuch in Bahrain im Jahr 2022.
Der Kronprinz dankte Bischof Berardi für seine Bemühungen, Mitgefühl und Toleranz zu fördern, und er wünschte ihm weiterhin viel Erfolg bei seiner Mission.
Der Apostolische Vikar seinerseits sagte, er fühle sich geehrt über die Gelegenheit dieses Treffens und lobte die kulturelle Vielfalt und das reiche Erbe Bahrains, die das friedliche Zusammenleben weiterhin untermauern.
(AP) (Fides 5/6/2025)
ASIEN/INDIEN - Amristar: Das spirituelle Zentrum des Sihismus soll “kriegsfreie Zone” werden
Neu-Delhi (Fides) – Die Stadt Amristar, das spirituelle Zentrum des Sikhismus an der Grenze zwischen Pakistan und Indien, die Stätte des „Goldenen Tempels“, sollte zu einer „kriegsfreien Zone“ erklärt werden und nach dem Vorbild des Vatikans international geschützt werden: Das forderte der indische Parlamentarier und Sikh Sukhjinder Singh Randhawa von der indischen Regierung. Dabei forderte er den indischen Premierminister Narendra Modi auf, mit internationalen Gremien zusammenzuarbeiten, um den entsprechenden Anerkennungsprozess für eine Stadt in Gang zu setzen, die sich als symbolischer Ort des Friedens für die Menschheit präsentiert.
Die Angelegenheit, heißt es in einem offenen Brief, habe eine „tiefe spirituelle und nationale Bedeutung“, denn „die heilige Stadt Amristar ist nicht nur ein geografischer Ort, sondern das spirituelle Herz des Sikh-Glaubens und ein Leuchtfeuer der Liebe und des Friedens für die Menschheit“. „Ihre heilige Aura geht über religiöse Grenzen hinaus und bietet Trost, Einheit und Mitgefühl in einer Welt, die zunehmend von Konflikten und Spaltungen zerrissen wird“, fährt er fort.
„Für den Sikhismus hat Amritsar die gleiche spirituelle Bedeutung wie Mekka für die Muslime und der Vatikan für die Christen. Daher bitte ich in aller Bescheidenheit darum, dass die globale spirituelle Bedeutung von Amritsar offiziell anerkannt wird und dass geeignete internationale Sicherheitsmechanismen, ähnlich denen, die den Vatikan schützen, angenommen werden“, sagte er.
Randhawa stellt fest, dass die „jüngsten geopolitischen Spannungen, insbesondere an der indisch-pakistanischen Front, die berechtigte Sorge über die potenzielle Verwundbarkeit Amritsars im Falle eines militärischen Konflikts neu entfacht haben“. „Der Appell“, heißt es in dem Schreiben weiter, “ist keine Bitte um politische Souveränität (wie sie die Vatikanstadt genießt), sondern vielmehr eine Bitte um internationale spirituelle Anerkennung und dauerhaften Sicherheitsschutz. In einer Zeit, die durch zunehmende globale Spannungen und Militarisierung gekennzeichnet ist, muss Amritsar unbedingt vor der Bedrohung durch Krieg und Gewalt geschützt werden, jetzt und für immer“, so der Abgeordnete.
Der Politiker erinnerte an die universellen Lehren des Guru Granth Sahib (des heiligen Textes der Sikhismus), die auf Frieden, Demut und Brüderlichkeit beruhen und „eine starke moralische Kraft gegen die zunehmende Flut des Militarismus in der Welt“ darstellen. „Während viele globale Mächte zunehmend zu Konflikten neigen, stellt sich das Ethos des Sikhimsus von 'Sarbat da Bhala' ('das Wohl aller') als eine der letzten Hoffnungen der Menschheit auf Koexistenz und Frieden dar“, stellt er fest.
Die von der Gemeinschaft der Sikh und der Zivilgesellschaft in ganz Indien geäußerten Sorgen erforderten eine umfassendere Sichtweise, so der Abgeordnete weiter, über regionale Kreise hinaus und in einem internationalen Rahmen, „um die Sicherheit und Heiligkeit dieser verehrten Stadt unter allen Umständen zu gewährleisten“. Mit der Bitte um Unterstützung durch andere Parlamentarier aller Religionen forderte Randhawa den indischen Premierminister auf, „die notwendigen diplomatischen und legislativen Schritte einzuleiten, um Amritsar zu einer ‚kriegsfreien Zone‘ zu erklären und zu einem Ort, der von allen anerkannt und respektiert wird, da von dort eine Botschaft des Friedens und der Harmonie für die gesamte Menschheit ausgeht“.
(PA) (Fides 5/6/2025)
5.06.2025
(Göttingen/gfbv) - Sechs Monate nach dem Sturz des syrischen Diktators Bashar al-Assad warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor Naivität im Umgang mit den neuen islamistischen Machthabern: „Nach einem halben Jahr der islamistischen Herrschaft über das ursprünglich multi-religiöse Syrien sehen Minderheiten dort keine Zukunft mehr für sich”, berichtete GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido heute in Göttingen. „Die Machthaber um Ahmed al-Scharaa äußern sich nur vage zur Zukunft des Landes. Während die Menschen sich fragen, ob Syrien demokratisiert oder weiter islamisiert wird, eskaliert die Gewalt gegen ethnische und religiöse Minderheiten.” Dr. Sido ist im April ohne Kenntnis der Machthaber und ohne Begleitung durch das Informationsministerium in nahezu alle syrischen Provinzen gereist. Angehörige und anerkannte Vertreter der verschiedenen Minderheiten konnte er vertraulich interviewen.
„Während meiner Reise habe ich viele Anzeichen dafür gesehen, dass die neuen Machthaber die religiöse und ethnische Vielfalt in Syrien Schritt für Schritt vernichten und ein streng islamistisches Regime errichten wollen“, sagte Sido. „Die internationale und regionale Lage begünstigt dieses Vorhaben: Mit militärischer Unterstützung der Türkei und viel Geld aus Katar und anderen Golfstaaten werden islamistische Gruppen legitimiert und salonfähig gemacht. Selbst in Israel soll Katar in Abstimmung mit der Türkei viel Geld an Politiker, Journalisten und Denkfabriken verteilen, um eine islamismus-freundliche Politik zu begünstigen. Das berichtete mir Anfang Mai ein Journalist in Jerusalem“, erklärte Sido.
Mit Ausnahme der von Kurden kontrollierten Regionen im Nordosten Syriens sowie der Drusengebiete im Süden stehe das Land erkennbar unter türkischer Kontrolle: „In den von der Türkei besetzten Gebieten, wie der syrisch-kurdischen Region Afrin oder Idlib, wird nur noch mit türkischer Währung oder Dollar gehandelt. In Afrin sieht man überall türkische Flaggen, nicht nur auf Verwaltungsgebäuden, sondern auch an Checkpoints“, berichtete Sido. „Zudem kontrolliert die Türkei die Telekommunikationskanäle, also Telefon und WhatsApp, im ganzen Land. Aus diesem Grund haben mir Fachleute während meines Aufenthalts zur Vorsicht bei der Kommunikation mit Gesprächspartnern geraten.”
Während die Türkei die Gräber osmanischer Soldaten, die im Ersten Weltkrieg in Syrien getötet wurden, restauriert und großflächig mit türkischen Fahnen schmückt – wie in der Nähe des Grabs des legendären kurdischen Feldherren Saladin in Damaskus – wurden kurdische Friedhöfe und Gräber in Afrin vollständig zerstört. (s. angehängte Bilder)
Vor diesem Hintergrund wollen die Kurden und Drusen ihre Autonomie in keinem Fall aufgeben. Sie misstrauen den islamistischen Milizen, die nun in Damaskus an der Macht sind. „Nachdem genau diese Milizen im März die schutzlosen Alawiten massakriert haben, greifen sie nun vermehrt die Drusen an. Scheich Hikmat al-Hajari, das Oberhaupt der drusischen Minderheit und General Mazlum Abdi, der Chef der von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte, fordern als Lösung ein föderales System für Syrien. Die deutsche Politik und die Medien sollten diese Forderung unterstützen, wenn sie ein islamistisches Regime in Syrien verhindern wollen“, so Sido.
AFRIKA/UGANDA - Geheimdienst vereitelt Anschlag auf Basilika der ugandischen Märtyrer: Beide Attentäter kommen ums Leben
Kampala (Fides) - Eine Explosion ereignete sich heute Morgen, 3. Juni, etwa 500 Meter von der Basilika der ugandischen Märtyrer in Munyonyo entfernt. Nach Angaben der ugandischen Armee (Uganda People's Defence Forces, UPDF) ereignete sich die Explosion während einer Operation zur Vereitelung eines Anschlags.
„Heute Morgen hat eine Anti-Terror-Einheit der UPDF zwei bewaffnete Terroristen in Munyonyo abgefangen und neutralisiert. Es handelte sich um eine nachrichtendienstlich geführte Operation, und die Sicherheitsdienste sind in höchster Alarmbereitschaft, um sicherzustellen, dass die Feierlichkeiten zum Gedenktag der Märtyrer ohne Unterbrechung stattfinden können“, sagte ein Armeesprecher.
Am 3. Juni wird das Fest der Heiligen Märtyrer von Uganda, einer Gruppe von 22 Katholiken und 23 Anglikanern, die im damaligen Königreich Buganda, das heute zu Uganda gehört, zum Christentum konvertierten und zwischen dem 31. Januar 1885 und dem 27. Januar 1887 hingerichtet wurden.
Aus diesem Anlass strömen Tausende von Pilgern zu der Wallfahrtskirche in Munyonyo, die 2019 zur „Basilica minor“ erhoben wurde, nicht nur aus ganz Uganda, sondern auch aus den Nachbarländern und anderen Teilen der Welt.
Ersten Berichten zufolge wurden zwei mutmaßliche Terroristen, die Sprengstoffwesten trugen und vermutlich versuchten, sich Zugang zur Basilika zu verschaffen, von einer Anti-Terror-Einheit abgefangen. „Unsere spezialisierte Anti-Terror-Einheit eröffnete das Feuer auf die Terroristen und verursachte eine Explosion, bei der die Attentäter ums Leben kamen“, sagte eine Militärquelle.
Am Tatort wurden die Leichen der beiden Angreifer sowie die Überreste eines durch die Explosion zerstörten Motorrads gefunden. Der Tatort wurde unterdessen weiträumig abgesperrt.
Die Sicherheitsbehörden müssen nun die Identität der Verdächtigen, ihre Ziele und die Frage klären, ob sie als Teil eines größeren Terrornetzwerks handelten. Der Generalinspekteur der Polizei, Abbas Byakagaba, rief unterdessen die Bürger auf, Ruhe zu bewahren, und forderte sie auf, dem Sicherheitspersonal verdächtige Personen, Gegenstände oder Aktivitäten zu melden.
(L.M.) (Fides 3/6/2025)
AFRIKA/KENIA - Pfarrer Bett in Eldoret beigesetzt: Senatoren fordern Kommission zur Aufklärung der Morde an Priestern
Eldoret (Fides) – Die katholische Glaubensgemeinschaft trauert um Pfarrer Allois Cheruiyot Bett, den 33-jährigen katholischen Priester, der am vergangenen 22. Mai in der Gegend von Tot im Kerio-Valley in Kenia erschossen wurde, nachdem er eine Messe im Dorf Kabien gefeiert hatte. Die Beerdigung des Priesters fand gestern Nachmittag, Montag, 2. Juni, in der „Sacred Heart Cathedral“ in Eldoret statt.
An dem von Bischof Dominic Kimengich geleiteten Trauergottesdienst nahmen Hunderte von Menschen teil, die sich bereits seit Sonntagabend, dem 1. Juni, zu einer Gebetswache innerhalb und außerhalb der Kathedrale versammelt hatten. Der Bischof erinnerte in seiner Predigt den seelsorgerischen Dienst, den Pfarrer Bett in den letzten Jahren im Kerio Valley geleistet hat, einem von Instabilität geprägten Gebiet in Kenia, wo die ständige Gewalt Missionsschwestern gezwungen hat, ihre Einrichtungen zu schließen. Er hat „sein Leben in den Dienst Gottes und seines Volkes gestellt. Es ist ein großer Verlust für die Kirche und die Gemeinschaft. Wir bitten weiterhin um Gerechtigkeit für ihn. Seine Mörder müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, so die Worte des Bischofs, der dann um das Gebet für den Frieden im Kerio Valley bat.
Während Pfarrer Bett auf dem Friedhof der Pfarrei „Holy Family“ beigesetzt wurde, forderte eine Gruppe von Senatoren in Nairobi dringend eine Untersuchungskommission der Regierung, um die Fälle der ermordeten katholischen Priester zu untersuchen. Ein Phänomen, so die Senatoren, das „seit Jahrzehnten andauert und mehrere ungelöste Fälle aufweist, die die Besorgnis der Bevölkerung schüren“. Die Geschehnisse im Kerio Valley so die Senatoren weiter, „sind bezeichnend für ein Muster gezielter Gewalt, das vom Staat weitgehend ignoriert wurde“.
Diese „ständigen Morde dürfen nicht länger ignoriert werden“, sagte ein Senator aus Kakamega, Boni Khalwale. Der Senator aus Nairobi, Edwin Sifuna, war derselben Meinung: „Die katholische Kirche hat seit über 20 Jahren traumatische Erfahrungen gemacht, und das Schweigen der Behörden nach diesen Angriffen ist zutiefst beunruhigend. Die Bürger beobachten genau, wie die Sicherheitskräfte mit den einzelnen Fällen umgehen“.
(F.B.) (Fides 3/6/2025)
AFRIKA/UGANDA - Anschlag auf die Basilika der ugandischen Märtyrer: Bei der getöteten Selbstmordattentäterin soll es sich um die Tochter eines Täters der Anschläge von 2021 handeln
Kampala (Fides) - Die ugandischen Behörden haben eine der beiden für den versuchten Anschlag auf die Basilika der ugandischen Märtyrer in Munyonyo verantwortlichen Personen identifiziert, die heute Morgen, 3. Juni, bei dem gescheiterten Anschlag starben.
Die Sicherheitskräfte veröffentlichten das Foto einer jungen Frau, ohne ihren Namen zu nennen, und erklärten, es handele sich um eine der beiden mutmaßlichen Selbstmordattentäter, die von einer Anti-Terror-Einheit auf einem Motorrad abgefangen wurden und bei der Explosion des von ihnen mitgeführten Sprengsatzes ums Leben kamen. Nach Angaben der ugandischen Polizei ist die junge Frau die Tochter des Selbstmordattentäters, der sich während der Serie koordinierter Terroranschläge im November 2021, die ebenfalls von Selbstmordattentätern auf Motorrädern verübt wurden, in der zentralen Polizeistation von Kampala in die Luft sprengte.
Zu den Anschlägen bekannten sich später von die Allied Democratic Forces (ADF), eine mit dem Islamischen Staat (ISIS) verbundenen radikalislamistischen Gruppierung.
Nach Angaben des Geheimdienstes trug die junge Frau eine Sprengstoffweste und versuchte, sich Zugang zur Basilika zu verschaffen, bevor sie von Anti-Terror-Beamten der Armee (UPDF) abgefangen wurde. „Nachdem auf sie geschossen wurde, detonierten die Sprengstoffwesten“, berichtete eine Quelle bei den Sicherheitskräften.
(L.M.) (Fides 3/6/2025)
ASIEN/VIETNAM - Marienwallfahrten im Heiligen Jahr mit Blick auf Pfingsten: In der Schule Mariens den Glauben an den Heiligen Geist lernen
Da Nang (Fides) - Mehr als zehntausend Gläubige aus allen Pfarreien und Gemeinden der Diözese Da Nang, die sich über eine Fläche von mehr als zehntausend Quadratkilometern in Zentralvietnam erstreckt, pilgerten im Rahmen der Bistumswallfahrt zum Heiligen Jahr 2025 zum Marienheiligtum Unserer Lieben Frau von Tra Kieu. An diesem Ort ist die Jungfrau Maria vor 140 Jahren erschienen. Ziel der Jubiläums- und Marienwallfahrt war es, „das Fest Mariä Heimsuchung zu feiern, ein Ereignis der Liebe, des Glaubens, des Engagements und des Dienstes zu erleben und sich angesichts der Herausforderungen der Gegenwart zum Glauben zu bekennen“, erklärte Erzbischof Joseph Dang Duc, Koadjutor der Erzdiözese Hue und zugleich Apostolischer Administrator der Diözese Da Nang, der mit Hunderten von Priestern, Ordensleuten und Gläubigen den Gottesdienst feierte.
Die Wallfahrt diente zum einen dem Abschluss des „Blumenmonats“, der in Vietnam im Marienmonat Mai begangen wird. Unter den rund sieben Millionen vietnamesischen Katholiken (7 % der Gesamtbevölkerung) ist die besondere Verehrung der Jungfrau Maria weit verbreitet. Der Monat war geprägt von Feiern, Gebetswachen, Rosenkranzgebeten und Messen unter freiem Himmel in den der Jungfrau Maria geweihten Heiligtümern, bei denen die Gläubigen, Familien und kirchlichen Vereinigungen frische Blumen als Ausdruck ihrer Marienverehrung darbrachten.
Die Wallfahrt stellt die Muttergottes auch in den Mitttelpunkt von Pfingsten das am kommenden 8. Juni gefeiert wird: Die Gläubigen besuchen Orte, an denen die Jungfrau Maria erschienen ist, um die Katholiken während der blutigen Verfolgungen in der Geschichte der vietnamesischen Kirche zu retten, wie Unsere Liebe Frau von La Vang in der Diözese Hue, Unsere Liebe Frau von Nui Cui in der Diözese Xuan Loc oder Unsere Liebe Frau von Tra Kieu in der Diözese Da Nang, um ihren Schutz zu erbitten. Maria, die vom Heiligen Geist erfüllt ist, zeige an sich selbst, was der Geist in jedem Gläubigen wirkt. „Maria“, so der Generalvikar Pater Bonaventura Mai Thai, “ist im Abendmahlssaal diejenige, die als erste die Fülle des Heiligen Geistes empfangen hat. Maria ist eine große Kennerin des Wirkens des Heiligen Geistes. Sie lebt in einer tiefen Beziehung zu Gott und dem Heiligen Geist und ist damit ein Vorbild für die Apostel und für uns alle. Maria ist ein Vorbild für die Verfügbarkeit und Annahme des Geistes Gottes. Indem wir Maria an Pfingsten betrachten, haben wir die Möglichkeit, uns vom Heiligen Geist formen zu lassen, um die Liebe Gottes an die Welt weiterzugeben“.
Die Figur der Maria, die sich aufmacht, um Elisabeth zu besuchen, sei, so Erzbischof Joseph Dang Duc, „das Bild und das Modell einer synodalen Kirche, einer Kirche, die es versteht, aus sich herauszugehen, um ihrem Nächsten zu begegnen, ihm zuzuhören und ihm zu dienen“. „Mission bedeutet heute, nicht im Haus oder in der Kirche verschlossen zu bleiben, sondern ist eine Einladung an alle, hinauszugehen zu den Armen, den Leidenden und den an den Rand Gedrängten, die Unterstützung, Trost und Ermutigung brauchen, angefangen bei denen, die uns am nächsten sind, in der Familie oder in der Gemeinde“. „Maria“, fügte er hinzu, “war vom Heiligen Geist erfüllt. Dies ist ein Appell an alle Mitglieder des Volkes Gottes in unserer Diözese. Alle Aktivitäten, Gemeinschaftstreffen, Liturgien, Pilgerfahrten werden ohne die Gnade des Heiligen Geistes nur rein soziale Zusammenkünfte sein. Mit der Gegenwart des Heiligen Geistes werden sie geistliche Momente sein, die in der Gegenwart Gottes gelebt werden und den Herzen Erneuerung, wahre Freude und Frieden bringen“. „Heute ist jeder von uns, unabhängig von seinem Status und seiner Aufgabe, ob Priester, Ordensmann oder Laie, eingeladen, mit einem Geist der Dankbarkeit, der Demut und der Hingabe zu leben, wie die Jungfrau Maria, um Gott zu vertrauen, zu loben und zu danken“ so schloss er, “und auf diese Weise ist die Wallfahrt zum Marienheiligtum von Tra Kieu nicht nur ein individueller Akt, sondern ein gemeinschaftlicher Akt zur Erneuerung unserer Berufung und Sendung, denn wir sind alle Gottes Volk und wir sind alle gemeinsam im Glauben, in der Liebe und bei der Evangelisierung unterwegs“.
Die Diözese Da Nang war die Wiege des Katholizismus in Südvietnam. Die Wurzeln der christlichen Verkündigung gehen auf drei Jesuitenmissionare zurück, die 1615 in Hoi An ankamen und mit der Verkündigung des Evangeliums begannen. Zu den Früchten der Evangelisierung gehört auch der erste vietnamesische Selige und Märtyrer, der selige Andreas von Phu Yen, ein Katechet, der im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde.
Im 17. und 18. Jahrhundert war Da Nang eines der wichtigsten Zentren der Evangelisierung in der damaligen Diözese Cochinchina (im Süden Vietnams), von wo aus die Missionare aufbrachen. Das Marienheiligtum von Tra Kieu in der Provinz Quang Nam ist heute ein bekanntes Pilgerziel. Im September 1885 soll die Heilige Jungfrau in dem katholischen Dorfe Tra Kieu erschienen sein, um den Gemeindemitgliedern zu helfen, die königlichen Soldaten zu besiegen, die versuchten, die christlichen Dorfbewohner auszurotten.
Johannes XXIII. gründete am 18. Januar 1963 die Diözese Da Nang. Das Gebiet umfasst die Stadt Da Nang und die Provinz Quang Nam. Die Diözese zählt derzeit 73.000 Katholiken bei einer Bevölkerung von 2,7 Millionen und 51 Pfarreien.
(PA-AD) (Fides 3/6/2025)
ASIEN/CHINA - Katholische Gemeinden beginnen den Herz-Jesu-Monat und bereiten sich auf Pfingsten vor
Peking (Fides) - Mit dem inneren Licht und der Hoffnung, die im Marienmonat Mai neu belebt wurden, beginnen die katholischen Gemeinden auf dem chinesischen Festland den Monat, der dem Heiligsten Herzen Jesu gewidmet ist, und bereiten sich auf die Feier des Pfingstfestes vor.
Das letzte Wochenende stand in vielen chinesischen Diözesen im Zeichen von gemeinschaftlichen Wallfahrten, der Ablegung von Ordensgelübden und dem Beginn der Pfingstnovene.
Viele Pekinger Katholiken versammelten sich zum Abschluss des Marienmonats und zur Eröffnung des Herz-Jesu-Monats im Marienheiligtum von Housangyu im Stadtteil Mentougou. Dem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, dem 1. Juni, stand der Pekinger Bischof Joseph Li Shan vor, der mit seinem Bischoskoadjutor Matthew Zhen Xuebin konzelebrierte. Der herzliche Empfang durch die örtliche Gemeinde machte den Tag zu einem echten gemeinschaftlichen Ereignis. Alle Pfarreien nahmen von frühmorgens bis spätabends an den Feiern teil, wobei die Gläubigen auch die Gelegenheit hatten, das Sakrament der Beichte zu empfangen und gemeinsam den Kreuzweg zu gehen.
La parrocchia di Nantang, come tante altre, ha iniziato la Novena per la Pentecoste sabato 31 maggio. Fino all’8 giugno, tutti giorni, la parrocchia rimane aperta dalle 8 alle 20 la parrocchia aperta per consentire a chi vuole di partecipare all’adorazione eucaristica e così prepararsi spiritualmente alla Pentecoste, rinnovando l’invocazione allo Spirito Santo di venire a confortare e consolare le anime e ravvivare la fede di tutti.
Die Pfarrei Nantang hat, wie viele andere auch, am Samstag, den 31. Mai, die Pfingstnovene begonnen. Bis zum 8. Juni ist die Pfarrei jeden Tag von 8 bis 20 Uhr für diejenigen geöffnet, die an der eucharistischen Anbetung teilnehmen und sich so geistig auf Pfingsten vorbereiten und für das Kommen des Heiligen Geistes beten wollen.
Am Freitag, den 30. Mai, enthüllte und weihte der Bischof der Diözese Weinan/Tongzhou (Provinz Shaanxi), Joseph Tong Changping, in der Pfarrei der Heiligen Stigmata des Heiligen Franziskus die neue Marienstatue, die unserer Lieben Frau vom Leben. Alle Anwesenden beteten gemeinsam und baten um die Fürsprache Mariens und den Segen Gottes für den Frieden in der Welt und „für das gesunde Wachstum jedes menschlichen Lebens“.
In der Kathedrale der Diözese Wenzhou versammelten sich die Gläubigen, um vor der Marienstatue den Rosenkranz zu beten. Ein besonderes Gebet galt den Eltern mit der Bitte um Gnaden für ihre Kinder am Fest der Heimsuchung.
Am selben Tag legten die Schwestern vom Kinde Jesu in der Diözese Jingzhou (Shashi) am Fest Mariä Heimsuchung ihre ewigen Gelübde ab. Auch der Bischof der Diözese Suzhou Joseph Xu Honggen stand in seinem Bistum einer feierlichen Liturgie vor, in der die Schwestern der Kongregation von der Darstellung Mariens ihre ewigen Gelübde ablegten. In seiner Predigt drückte Bischof Xu seine aufrichtigen guten Wünsche und tiefen Erwartungen aus und betonte, dass die Gelübde der Schwestern nicht nur ein wichtiger Meilenstein in ihrem persönlichen geistlichen Leben sind, sondern auch eine Quelle des Stolzes und der Hoffnung für die gesamte Diözese und die gesamte Ortskirche.
Im täglichen Leben der chinesischen katholischen Gemeinschaften ist auch die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu als Teil des christlichen Lebens weit verbreitet (vgl. Fides 14/6/2024). Wie aus dem „Leitfaden der katholischen Kirche in China“ hervorgeht, der von dem großen französischen Missionar Jean Charbonnier (1932-2023) herausgegeben wurde, gibt es auf dem chinesischen Festland über 200 Pfarreien, Kirchen und Kapellen, die dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht sind. Unter ihnen befindet sich die Kathedrale der Erzdiözese Guangzhou, die vielleicht schönste aller Kathedralen in China. Es werden weiterhin aber neue Kirchen dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht, wie die im Juni 2023 eingeweiht Kirche in der Diözese Wenzhou.
Laut der nach dem Heiligsten Herzen Jesu benannten katholischen Zeitung „Shengxin“, die von 1887 bis 1949 in Shanghai erschien, war es der Jesuitenpater Jean Charles de Broissia, der die Herz-Jesu-Verehrung in China einführte. Die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung in China ist jedoch vor allem seinem aus Deutschland stammenden Mitbruder Roman Hinderer (1668-1744) zu verdanken, der zwischen 1722 und 1732 die erste große Herz-Jesu-Kirche in der Stadt Hangzhou errichtete (dort, wo sich heute der Mausoleumspark eines anderen großen italienischen Jesuiten befindet, des Historikers, Geographen und Kartographen Martino Martini, der von 1614 bis 1661 lebte).
(NZ)(Fides 2/6/2025)
4.06.2025
(München/sos) - Es gibt sie: die guten Nachrichten, die positiven Veränderungen und Aufwärtstrends für Kinder und Familien. In einer Welt, die oft reflexartig auf das Negative schaut, berichten die SOS-Kinderdörfer in den Good News über das, was uns aufrichtet.
Fast alle mexikanischen Bundesstaaten haben inzwischen das ,Olimpia-Gesetz' verabschiedet. Es bestraft Online-Vergehen, die die Intimsphäre von Frauen und Mädchen verletzen und nimmt digitale Plattformen stärker in die Pflicht, Inhalte mit erkennbarer Gewalt sofort zu entfernen. Verstöße gegen das Gesetz werden mit Geld- und Haftstrafen geahndet.
Mexiko hat eine der höchsten Raten von Cybermobbing bei Kindern und Jugendlichen in ganz Lateinamerika, der Großteil sind Mädchen. Das Olimpia-Gesetz ist benannt nach einer von digitaler Gewalt betroffenen Frau aus Puebla, die daraufhin zur Aktivistin wurde. Im Kampf gegen Cybermobbing und andere Formen technologiegestützter Gewalt ist das Olimpia-Gesetz eine wichtige Maßnahme. Die Folgen digitaler Gewalt reichen von Depressionen über Selbstverletzungen bis zu Suizid.
Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit im Internet, was mit einem deutlichen Anstieg von Cybermobbing einhergeht. Gemäß eines UN-Berichts waren allein 2023 rund 300 Millionen Kinder weltweit von sexueller Gewalt im Internet betroffen. Die am stärksten verbreiteten Formen von Online-Gewalt speziell gegen Frauen und Mädchen sind Verleumdungen und die Verbreitung von Fehlinformationen. Dazu gehören etwa Deepfakes, gemeint sind die Herstellung und der Austausch von Bildern und Videos, die mittels künstlicher Intelligenz manipuliert wurden. Rund 90 Prozent aller nicht einvernehmlich pornografischen Deepfakes zeigen Frauen und Mädchen.
AFRIKA/KENIA - Missions-Benediktinerinnen schließen Einrichtungen im Kerio Valley
Nairobi (Fides) - Die Missions-Benediktinerinnen mussten alle ihre Einrichtungen im Kerio Valley in Kenia schließen, nachdem es in der Region täglich zu Gewalttaten kommt. Dies teilen die Missionsschwestern über die sozialen Medien mit, wo sie die Schließung der Mission „mit sofortiger Wirkung“ und „auf unbestimmte Zeit“ bekannt geben.
Die Entscheidung, heißt es in einer von Schwester Rosa Pascal (OSB), Priorin der Missions Benediktinerinnen, unterzeichneten Verlautbarung, wurde „nach der Ermordung von Pater Allois Bett, Pfarrer der Gemeinde St. Mathias in Mulumba (vgl. Fides 23/5/2025) und der anhaltenden Instabilität in der Region getroffen. Dies hat sich negativ auf unsere Missionsarbeit ausgewirkt“, was zu einem „mentalen, emotionalen und psychologischen Trauma bei unseren Schwestern“ geführt hat und in der Folge dazu, „dass wir aufgrund des Mangels an Personal, das das Gebiet verlässt, nicht in der Lage sind, wesentliche Dienste zu leisten“.
Daher die Entscheidung, „unsere Missionsstationen auf unbestimmte Zeit zu schließen, bis das Gebiet sicher ist“. Diese Maßnahme, so heißt es in der Mitteilung, „zielt darauf ab, die Sicherheit unserer in der Region arbeitenden Schwestern, unserer Mitarbeiter und derjenigen, die unsere Mission zu verschiedenen Diensten besuchen, zu gewährleisten“, während gleichzeitig „die Regierung aufgefordert wird, eine dauerhafte Lösung für den Frieden in der Region zu finden, einschließlich der Entwaffnung der Zivilisten“. Zu den geschlossenen Einrichtungen gehört auch das „Chesongoch Mission Hospital“.
(F.B.) (Fides 3/2/2025)
AFRIKA/D.R. KONGO - Bericht aus Bukavu: Kinder sind die stummen Opfer des Krieges
Kinshasa (Fides) - Kinder sind die stummen Opfer jedes Krieges, in Gaza, in der Ukraine, im Sudan, im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Der nachfolgende Bericht kommt aus Bukavu, der Hauptstadt der kongolesischen Provinz Südkivu, die seit Mitte Februar in den Händen der Rebellenbewegung M23 ist). Obwohl die Rebellenbewegung die Einrichtung einer Verwaltung für die von ihr eroberten Gebiete angekündigt hat, ist die Lage in Süd- und Nordkivu nach wie vor prekär, vor allem für die schwächsten Bevölkerungsgruppen, angefangen bei Frauen, Kindern und älteren Menschen.
Wir veröffentlichen den Bericht im Wortlaut, wobei wir aus Sicherheitsgründen den Namen der Quelle nicht nennen.
„Schwester Charline empfängt mich im Pavillon des Allgemeinen Krankenhauses von Bukavu, wo sie zusammen mit Schwester Marie-Jeanne die Aufnahme und Pflege von unterernährten Kindern koordiniert: ‚Vor dem Krieg waren es durchschnittlich vierzig, jetzt sind es vierundachtzig, sogar drei pro Bett‘, erzählt sie mir und lädt mich ein, durch die großen Räume zu gehen. In einem zieht eine Mutter ihre achtjährige Tochter an: Sie wird gleich nach Hause gehen. Sie ist sehr dünn, aber sie hat das kritische Stadium überwunden. Das Kind grüßt mit einem Lächeln. Auf der Intensivstation liegen die Schwerstverletzten, darunter auch das jüngste Kind, das von einer Mutter, die aus einem Kampfgebiet kommt, im Krankenhaus zurückgelassen und von einer Krankenschwester liebevoll betreut wird.
Der Krieg hat es unmöglich gemacht, etwas anzubauen, zu ernten, sich zu fortzubewegen und ein wenig Handel zu treiben, was zusammen mit Diebstahl und Plünderung zu Hunger geführt hat. ‚Wenn wir genügend geeignete Nahrungsmittel haben, können sie sich innerhalb von zwei Wochen erholen, ansonsten dauert es bis zu zwei Monaten, oder sie sterben. Wir versuchen, die Kinder so schnell wie möglich nach Hause zu schicken, um Platz für andere zu schaffen, aber manchmal sagen die Mütter, dass sie wieder nichts zu essen haben werden. Ich gebe ihnen ein wenig Mehl, mehr kann ich nicht tun‘, fügt Schwester Charline verzweifelt hinzu.
Ich gehe weiter und besuche Natalina. In ihrem Zentrum „Ek'Abana“ nimmt sie Mädchen und Kinder auf, die der Hexerei beschuldigt werden, aber auch, seit Beginn des Krieges, Kinder, die ihr vom Roten Kreuz anvertraut werden, während sie nach ihren Familien suchen. Insgesamt sind es etwa fünfundzwanzig. ‚Die Fälle von Kindern, die der Hexerei beschuldigt werden, nehmen zu‘, sagt Natalina. Drei sind diese Woche angekommen. Die Eltern sind tot oder abwesend, die Mädchen leben bei den Großeltern oder anderen Verwandten. Die Psychologin erklärt: Der Stress dieser Zeit, die Abfolge von Krankheiten, Todesfällen, Verlust der Arbeit und anderen Problemen führt dazu, dass die Menschen in den so genannten „Gebetsräumen“ nach Antworten suchen, wo unverantwortliche Pastoren die Schwächsten als Ursache des Übels hinstellen. Oft wird ein Mädchen beschuldigt und an dann ausgegrenzt. Manchmal sind es die Basisgemeinden, die sie ins Zentrum begleiten, um sie zu retten.
Und was soll ich zum Stress der Kinder sagen, die bei jedem Geräusch zusammenzucken? Über die Fehlgeburten, die durch den Knall von Schüssen ausgelöst werden? Über die Gewalt, die die Kinder von den Besetzern, den Banditen und der Bevölkerung selbst erfahren, wenn sie sich aus Verzweiflung gegen den vermeintlichen Dieb wenden und ihn sogar töten? Über den Schulabbruch, nachdem sie mit der Familie geflüchtet sind, über die Demütigung, aus der Schule geworfen zu werden, weil die Eltern das vierteljährliche Schulgeld nicht mehr bezahlen können? Über die tägliche Lebensmittelknappheit?
Auf dem Rückweg fragte mich ein Kind, ob es ein Omelette kaufen könne, das auf der Straße billig verkauft wird. ‚Bei wem wohnst du?‘ ‚Bei der Oma.‘ Da ich die Krise sehe, überwinde ich meine Zurückhaltung: „Nimm zwei, eines für die Oma“. „Dann kaufe ich etwas Mehl“, antwortet das Kind. Und dazu kommen die Kinder, die direkt durch Bomben und Gewalt getötet wurden. Sie sind die stummen Opfer, hier wie in Gaza, die den Preis für etwas zahlen, was wir verschuldet haben“.
(Fides 2/6/2025)
ASIEN/MYANMAR - Überschwemmungen im Norden des Landes: Humanitäre Lage spitzt sich zu
Yangon (Fides) - Nach heftigen Regenfällen, die etwa eine Woche andauerten, kam es im Norden Myanmars, insbesondere in der Region Sagaing und im Staat Kachin, zu ausgedehnten Überschwemmungen, die das Leben der Zivilbevölkerung, die nach vier Jahren Bürgerkrieg ohnehin schon um ihr tägliches Auskommen kämpft, weiter erschwerten. Darüber hinaus verursachte das Erdbeben vom 28. März in der Region Sagaing Schäden an Häusern und Infrastrukturen und führte zur Vertreibung von Tausenden von Menschen.
„Die Lage in den von den Naturkatastrophen betroffenen Bezirken ist ernst. Überschwemmungen haben den nördlichen Teil des Kachin-Staates überflutet, Dörfer in den Bergregionen stehen unter Wasser, ebenso wie die Flüchtlingslager in der Stadt Chizaw. Viele Flüsse wie der Malika sind über die Ufer getreten, Ackerland ist aufgrund der seit einer Woche anhaltenden Regenfälle überschwemmt. In der Stadt Laeshi in der Region Sagaing stehen ganze Bauernhöfe unter Wasser, ebenso wie die Dörfer an den Ufern des Flusses Arayati“, berichtet eine Quelle aus der örtlichen katholischen Gemeinde im Staat Kachin gegenüber Fides. „Normalerweise“, sagt der Beobachter, “steigt der Pegel der Flüsse erst Ende Juni und Juli, auf dem Höhepunkt der Regenzeit; aber dieses Jahr hat es geregnet und es gibt Überschwemmungen weit vor den üblichen Zeiten. Leider ist dies auch die Zeit, in der die Landwirte ihre Ernte einfahren, so dass die Überschwemmungen zu dieser Zeit besonders großen Schaden verursachen“, erklärt er. „Die lokale Bevölkerung hat es nicht leicht, denn sie sind Bauern, die vom Krieg und dann von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen betroffen sind. Die humanitäre Hilfe für Tausende von Flüchtlingen, deren Zahl immer mehr zunimmt, wird immer dringender benötigt“, stellt er fest.
Der jüngste Bericht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte bestätigt unterdessen die wachsende Menschenrechtskrise in Myanmar, die durch militärische Gewalt und eine kollabierende Wirtschaft angeheizt wird. Das Dokument, das auf der nächsten Sitzung des UN-Menschenrechtsrates Anfang Juli vorgestellt werden soll, beschreibt die humanitäre Situation als „zunehmend katastrophal, gekennzeichnet durch unerbittliche Gräueltaten, die jeden einzelnen Aspekt des Lebens beeinträchtigen“. Die Wirtschaftskrise habe die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage noch weiter verschärft, heißt es. Schätzungen zufolge hat die Wirtschaft Myanmars seit dem Staatsstreich rund 94 Milliarden US-Dollar verloren, und es wird vorausgesagt, dass das Bruttoinlandsprodukt erst im Jahr 2028 wieder wachsen werde - selbst wenn die Erholung heute beginnen würde. Der UN-Menschenrechtsrat fordert „eine differenzierte Reaktion auf die Krise“, einschließlich „dringender humanitärer Unterstützung, grenzüberschreitender Hilfe für die vertriebene Bevölkerung und verstärktem politischen Engagement“ der internationalen Gemeinschaft.
(PA) (Fides 2/6/2025)
Papst Leo XIV. an die Kirche in Frankreich: “Eure Heiligen helfen euch, den missionarischen Elan neu zu entfachen”
Von Gianni Valente
Vatikanstadt (Fides) - Das beste und einfachste „Programm der Evangelisierung“ für die Kirche in Frankreich sei keine Strategie, die sich gegen die Säkularisierung richte. Es bestehe auch nicht in einer „gentechnischen“ Operation zur Neuverteilung von Befugnissen und Kompetenzen im kirchlichen Apparat. Es sei viel nützlicher und fruchtbarer, jeden Tag das Antlitz der eigenen Heiligen, der Heiligen der eigenen Geschichte, zu suchen. Und darum zu bitten, dass Gott selbst mit ihrer Hilfe „die Wunder, die er in der Vergangenheit getan hat“, auch durch sie erneuert.
Dies betont Papst Leo XIV. in einem Schreiben an die französischen Bischöfen und „all euren Gläubigen“ anlässlich des 100. Jahrestages der Heiligsprechung der Heiligen Jean Eudes, Jean-Maria Vianney und Thérèse vom Kinde Jesu.
Die Botschaft die trägt das Datum von Mittwoch, 28. Mai.
Die Nähe zum Herzen Christi
Papst Pius XI. sprach die drei französischen Heiligen im Mai 1925 heilig (Thérèse von Lisieux am 17. Mai, Jean Marie Vianney und Jean Eudes am 31. Mai).
Nach hundert Jahren, so stellt der Bischof von Rom heute fest, „wird die Relevanz der drei Heiligen angesichts der Größe der Herausforderungen, mit denen sich die Kirche in Frankreich ein Jahrhundert später konfrontiert sieht“, immer deutlicher spürbar.
In seiner Botschaft stellt Papst Leo fest, dass das Volk Gottes in Frankreich sich oft „mutig unter dem Gegenwind des Indifferentismus, Materialismus und Individualismus“ behaupten musste und erinnert daran, dass „die Berufungskrise in euren Diözesen schmerzlich zu spüren ist und die Priester zunehmend auf die Probe gestellt werden“.
In einem solchen Kontext seien die drei Heiligen nicht als Zeugen einer kulturellen Gegenoffensive zu verstehen, sondern nur wegen „eines geistlichen Zuges, den Jean Eudes, Jean-Marie Vianney und Thérèse gemeinsam haben und den Männern und Frauen der heutigen Zeit auf sehr vielsagende und attraktive Weise anbieten“.
Alle drei „haben Jesus auf einfache, starke und authentische Weise vorbehaltlos geliebt“; sie hätten seine Güte und Zärtlichkeit in ihrem Alltag erfahren und mit „bewundernswertem missionarischem Elan weitergegeben“.
Alle drei lebten und bezeugten die Nähe zum Herzen Christi, an die auch „der verstorbene Papst Franziskus“ mit seiner letzten Enzyklika „Dilexit nos“, der „schönen Enzyklika über das Heiligste Herz Jesu“, erinnerte, die er „uns hinterlassen hat, ein bisschen wie ein Testament“. Und - so Papst Leo - könne es „kein schöneres und einfacheres Programm der Evangelisierung für euer Land geben: alle Menschen dazu zu bringen, die zärtliche Liebe und die Vorliebe Jesu für sie zu entdecken, bis hin zur Umgestaltung ihres Lebens“. Wie Jean Eudes, der als erster den liturgischen Verehrung der Herzen Jesu und Mariens eingeführt habe; wie Jean Marie Vianney, der heilige Pfarrer von Ars, für den „das Priestertum die Liebe des Herzens Jesu war“. Wie Thérèse von Lisieux, „die den Namen Jesu in jedem Augenblick ihres Lebens ‚geatmet‘ hat“ und „den Kleinsten einen ‚ganz einfachen Weg‘ zu ihm gezeigt hat“.
Der “einfache Weg” für die Kleinsten
Das Gedenken an die drei großen Heiligen, die vor 100 Jahren von Papst Pius XI. heiliggesprochen wurden, betonte der Bischof von Rom‚ sei auch ein Anlass, „dem Herrn zu danken“‚ für „die Wunder, die er im Laufe der Jahrhunderte der christlichen Geschichte im Land Frankreich gewirkt“ habe. „Die Heiligen“, so der Papst, entstünden nicht zufällig, sondern ‘in lebendigen christlichen Gemeinschaften, die den Glauben weitergeben, das Feuer der Liebe zu Jesus entfachen und die Sehnsucht wecken, ihm zu folgen. Und die Jubiläumsfeierlichkeiten seien nicht nur eine nostalgische Rückschau, vielmehr sei es Anlass die Heiligen auch heute zu bitten, „dass sie Hoffnung wecken und einen neuen missionarischen Elan entfachen“. Denn „Gott kann mit Hilfe der Heiligen, die er euch gegeben hat und die ihr feiert, die Wunder erneuern, die er in der Vergangenheit gewirkt hat“.
(Fides 31/5/2025)
AFRIKA/SUDAN - Humanitäre Lage spitzt sich zu während der Konflikt sich verschärft
Khartum (Fides) - Die humanitäre Krise im Sudan verschärft sich mit der Intensivierung des Krieges. Nach Angaben des Sprechers des UN-Generalsekretärs, Stéphane Dujarric de la Rivière, bleibt die Lage insbesondere in der Stadt El Fasher und im Flüchtlingscamp Abu Shouk dramatisch. Beide Orte werden von den Rapid Support Forces(RSF) belagert, die sie unter ständigen Beschuss nehmen.
Kritisch ist die Lage auch in Süd-Kordofan und West-Kordofan. In Süd-Kordofan sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration rund 2.800 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, vor dem Wiederaufflammen der Kämpfe in der Stadt Dibebad in der vergangenen Woche geflohen. In West-Kordofan sind die Mitglieder des arabischen Stammesverbandes der Misseriya, die bisher mit den paramilitärischen Streitkräften der RSF verbündet waren, angesichts des Vormarschs der regulären Armee (Sudan Armed Forces, SAF) uneins darüber, ob sie die Rebellen weiterhin unterstützen oder sich mit den Streitkräften in Khartum einigen sollen.
Es ist kein Zufall, dass sich die Zusammenstöße in wichtigen Hochburgen verschärft haben, insbesondere in Darfur und Kordofan, wo die RSF Pläne zur Bildung einer Parallelregierung verfolgen. Beide Seiten führen auch Drohnenangriffe auf ihre jeweiligen politisch-militärischen Kommandozentren durch: Nyala, die Hauptstadt von Süd-Darfur und strategisches Zentrum der RSF, und Port Sudan, der derzeitige Sitz der mit der SAF verbündeten Verwaltung.
Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich unterdessen die Cholera-Epidemie im Bundesstaat Khartum (zu dem auch die Hauptstadt gehört) verschlimmert, wobei die Zahl der Verdachtsfälle in den letzten zwei Wochen um 80 % auf über 8.500 gestiegen ist. Obwohl die Weltgesundheitsorganisation einige medizinische Hilfsgüter an die Krankenhäuser in Khartum geliefert hat, „ist noch viel mehr nötig, um die Epidemie einzudämmen“, so Dujarric.
(LM.) (Fides 31/5/2025)
ASIEN/PAKISTAN - "Gerechtigkeit, Frieden, Wahrheit: Das Heilige Jahr der Christen in Pakistan“
Islamabad (Fides) - „Wir leben in Pakistan in kritischen Zeiten, in denen alles gefährdet scheint. Die Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Lage, die Lebenshaltungskosten sind in die Höhe geschossen. Auf sozialer Ebene sind die Menschen sehr besorgt: Christen gehören zu den ärmsten Teilen der Bevölkerung, die am meisten leiden. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Menschen wandern aus. In einer Situation, in der alles negativ zu sein scheint, bringt uns das Jubiläum der Hoffnung zum Herzen des Glaubens zurück und spendet uns Trost“, sagt Pfarrer Asif John Khokhar, Generalvikar der Diözese Islamabad-Rawalpindi und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (PMW) in Pakistan, im Interview mit Fides, in dem er auch darüber spricht, wie die katholischen Gemeinden des Landes das Heilige Jahr leben.
In Pakistan haben alle Diözesen, Pfarreien und Gemeinschaften, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, spirituelle Initiativen organisiert, die sich an Menschen in allen Lebenslagen, Erwachsene und Kinder, richten. „Die Menschen“, betont er, “versuchen, sich ganz auf den Geist des Jubiläums einzulassen: Diese Zeit führt uns dazu, Hoffnung zu vermitteln, und wir erkennen uns ganz in diesem Ausdruck wieder, so sind wir. In den Herausforderungen eines jeden Tages, inmitten von Schwierigkeiten, Armut und Leid, sind wir Pilger der Hoffnung, das heißt, wir gehen durch sie hindurch, indem wir Jesus Christus in unseren Herzen tragen“.
„Heute blicken die pakistanischen Gläubigen insbesondere auf Papst Leo XIV., der mit seinem besonderen Augenmerk auf die Soziallehre der Kirche uns drei Worte mit auf den Weg gibt: Gerechtigkeit, Frieden und Wahrheit, die uns ermutigen, zum Kern des Evangeliums vorzudringen“, so der katholische Geistliche. „Wir glauben, dass seine Worte und sein Lehramt einen bedeutenden Einfluss auf unsere Situation haben werden: Er hat die Soziallehre der Kirche hervorgehoben, und für uns Christen, die sich in einer Minderheitensituation befinden, halten wir an den drei von ihm hervorgehobenen Worten fest - Gerechtigkeit, Frieden, Wahrheit -, um in unserem Kontext leben zu können“.
Pfarrer Asif erklärt: „Wir sind bereit, die Gerechtigkeit zu schützen, die die Grundlage jeder Nation ist. Wir glauben und fordern, dass in allen Situationen und auf allen Ebenen in Pakistan Gerechtigkeit und Gleichheit geschaffen und respektiert werden müssen. Wir glauben und hoffen, dass alle - die Institutionen, die religiösen Führer, die Zivilgesellschaft - dies fördern werden“.
Zum „Frieden“ bemerkt er: „Wir sind Förderer des Friedens, innerhalb und außerhalb der Nation“. Pater Asif geht in diesem Zusammenhang insbesondere auch auf die derzeitigen Spannungen zwischen Indien und Pakistan ein, die auf die umkämpfte Region Kaschmir zurückzuführen sind: „Es ist sehr traurig, wieder Gewalt, Zusammenstöße und Tote zu sehen. Wir müssen einen Weg finden, um einen Frieden zu schaffen, der die Rechte beider Nationen respektiert, mit einem dauerhaften Abkommen, das Entspannung und Versöhnung bringt“, hofft er, “denn unter Krieg leiden die Menschen, die Gesellschaften und die Wirtschaft. Es ist besser, sich vor dem Krieg an einen Tisch zu setzen als nach dem Krieg“. „Außerdem sind wir als Christen, als kleine Gemeinschaft, immer Förderer des Dialogs zwischen Gemeinschaften, Kulturen und Religionen und tragen so zum sozialen Frieden in Pakistan bei“, betont er.
Über das christliche Konzept der „Wahrheit“ sagt der Nationaldirektor: „Wir stehen fest zur Wahrheit unseres Glaubens, der uns in einem Land mit einer islamischen Mehrheit eine Identität gibt. Als Christen leisten wir stolz und bescheiden unseren Beitrag für Pakistan ein. Wir lieben unser Heimatland. Niemand kann leugnen oder bestreiten, dass wir von Anfang an am Aufbau der Nation beteiligt waren und einen bedeutenden Beitrag zu ihrem Wachstum und ihrer Entwicklung geleistet haben. Wir wollen auch weiterhin unseren Beitrag leisten, und wir tun dies beispielhaft in vielen Bildungs- und Sozialwerken, indem wir uns stets für die Einheit und Harmonie der Nation, für den Wohlstand und das Wohlergehen aller einsetzen“.
Zu den Initiativen, die den Gläubigen Pakistans neue Hoffnung geben, so der Generalvikar, gehört die Grundsteinlegung für eine neue, dem Heiligen Rosenkranz geweihte Kirche in Gujrat in der Diözese Islamabad-Rawalpindi. In den letzten Tagen stand Erzbischof Joseph Arshad den Feierlichkeiten vor, während die örtliche Gemeinde das Glaubensereignis feierte und insbesondere „für den Fortschritt, die Stabilität und den Frieden Pakistans“ betete. Der Erzbischof erinnerte die Gläubigen an die Bedeutung der Kirche als Ort der Anbetung und als Treffpunkt für die Gemeinde und dankte Gott und den örtlichen Behörden dafür, dass sie den Bau einer neuen Kirche für die Gemeindein Gujrat ermöglicht haben, in der „eine lebendige, gebildete und kompetente christliche Gemeinde“ lebt, mit vielen jungen Menschen, die „zur Entwicklung ihrer Familien und der Nation beitragen können“.
(PA) (Fides 30 /5/2025)
2.06.2025
(München/sos) - Kinder in der Kaschmir-Region leiden auf beiden Seiten der Grenze unter Ängsten und psychischen Problemen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer hin, die sowohl in Indien als auch in Pakistan Kinder und Familien vielfach unterstützen.
"Die aktuellen Auseinandersetzungen haben bei vielen Kindern das Gefühl von Verunsicherung wieder hochgeholt, das unterschwellig ihr ständiger Begleiter ist. Ob zu Hause, in der Schule oder in ihren Gemeinden - die Bedrohung ist in den Regionen Kaschmir und Jammu aufgrund der langjährigen Geschichte des Konflikts allgegenwärtig", sagt Sumanta Kar, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Indien.
Die Kaschmir-Region ist seit Jahrzehnten umkämpft, sowohl Indien als auch Pakistan erheben Besitzansprüche. "Aufgrund des im April neu ausgebrochenen Konflikts sind bei den Kindern verstärkt Symptome wie emotionaler Rückzug, Lernblockaden, Verhaltensauffälligkeiten und Stress zu beobachten", sagt Kar. Zwar gelte aktuell ein Waffenstillstand, aber dieser sei sehr fragil.
Auf der pakistanischen Seite erleben die Kinder ähnliche Belastungen.
Saba Faisal, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Pakistan, sagt:
"Insbesondere entlang der Demarkationslinie stehen Familien unter großem Druck, was sich direkt auf die Kinder auswirkt. Die fragile Lage, politische Spannungen und dauerhafte Unsicherheit führen dazu, dass die Kinder nie wirklich entspannen können."
Viele Eltern schicken ihre Kinder aus Angst nicht in die Schule
In beiden Ländern sei außerdem die Bildung der Kinder in großer Gefahr. Traumatisierungen verhinderten ein erfolgreiches Lernen und aufgrund der Konflikte komme es immer wieder zu Schulschließungen.
Sumanta Kar sagt: "Wir beobachten außerdem, dass viele Eltern Sicherheit über Bildung stellen und ihre Kinder aus Angst lieber nicht zur Schule schicken. Langfristig hat das schwerwiegende Auswirkungen auf das gesamte Leben der Kinder."
Die SOS-Kinderdörfer fordern die internationale Gemeinschaft auf, sich für eine dauerhafte Lösung des Konflikts einzusetzen. Saba Faisal sagt: "Kinder müssen aus Konflikten herausgehalten werden.
Ihre Bildung, Sicherheit und ihr psychisches Wohlbefinden müssen unabhängig vom politischen Kontext gewährleistet sein. Dafür braucht es einen kindzentrierten Ansatz und einen stabilen Frieden."
AFRIKA/KENIA - Bischöfe: „Der Tod von Pfarrer Maina und Pfarrer Bett muss vollständig aufgeklärt werden“
Nairobi (Fides) - „Wir fordern eine gründliche Untersuchung solcher Todesfälle, um die wahren Umstände und Motive aufzudecken, damit die Sicherheit unserer Priester und aller Kenianer in Zukunft gewährleistet werden kann“, so der Vorsitzende der Kenianischen Bischofskonferenz (KCCB) und Erzbischof von Kisumu, Maurice Muhatia Makumba, der fordert, dass die Umstände des Todes der beiden katholischen Priester, die innerhalb weniger Tage ermordet wurden, vollständig aufgeklärt werden.
Pfarrer John Ndegwa Maina, Gemeindepfarrer der St.-Louis-Pfarrei in Igwamiti, starb am 15. Mai im Krankenhaus an den Folgen einer mutmaßlichen Vergiftung, nachdem am Rande der Autobahn von Nakuru nach Nairobi aufgefunden worden war (vgl. Fides 21/5/2025). Bevor er starb, sagte der Priester, er sei von Unbekannten entführt worden. Erzbischof Makumba nannte dies „einen schrecklichen Mord, für den sich die Verantwortlichen vor Gott verantworten müssen“.
Am 22. Mai war Pfarrer Allois Cheruiyot Bett von Banditen im Kerio-Tal im Verwaltungsbezirk Elgeyo Marakwet erschossen worden. „Wir sind zutiefst beunruhigt, dass beide Todesfälle mit verschleierten bösartigen und mysteriösen Absichten geschehen sind. Wir möchten den Tod dieser Diener Gottes und das Gefühl der Unsicherheit und Hilflosigkeit, das durch solche Vorfälle gegen kirchliches Personal entsteht, verurteilen“, sagte er.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz drückte die „tiefe Bestürzung“ der kenianischen Bischöfe darüber aus, „wie wertlos das Leben geworden ist; Morde werden auf die leichte Schulter genommen und leichtfertig im politischen Kampf eingesetzt“.
„Die Arbeit der katholischen Priester geht über den religiösen Dienst und die Evangelisierung hinaus. Sie erstreckt sich auch auf die Sorge um die Ausgegrenzten, die Vergessenen und die Kranken, um ihnen eine Hoffnung zu geben, die nicht enttäuscht“, so Erzbischof Makumba abschließend.
(L.M.) (Fides 30/5/2025)
AFRIKA/ÄGYPTEN - Zahlreiche Bedenken: Das Katharinenkloster auf dem Berg Sinai geht in den Besitz des ägyptischen Staates über
Von Nikos Tzoitis
Nach 1500 Jahren verliert eines der wichtigsten und ältesten christlichen Klöster der Welt, das Katharinenkloster auf dem Berg Sinai, nach einem Urteil des Gerichts von Ismailia seine Verwaltungsautonomie und wird Eigentum des ägyptischen Staates. Ein Urteil, das ernste Bedenken hinsichtlich der Gegenwart und Zukunft des Klosters und der dort lebenden Gemeinschaft aufwirft.
Das Kloster auf dem Berg Sinai wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. von Justinian gegründet und überlebte Kriege, Eroberungen und Verfolgungen, unter anderem dank seines Status als „fromme Stiftung (Vakuf)“, einer heiligen Stätte, die gemäß der koranischen Tradition als solche zu erhalten ist. Als solcher wurde er auch von den Beduinen in der Wüste Sinai respektiert. Die UNESCO hat das Kolter in die Liste der als Weltkulturerbe anerkannten Monumente aufgenommen. Die unschätzbaren Schätze des Klosters - Ikonen, Manuskripte, Reliquien, Bibliotheken und Besitztümer - wurden bisher von den zwanzig Mönchen der örtlichen Mönchsgemeinschaft verwaltet, die sich im Gefüge des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Jerusalem auf eine weitgehende Autonomie beruft.
Nach dem Urteil des Gerichts von Ismailia vom Mittwoch, den 28. Mai, ist das Eigentum des Klosters de facto beschlagnahmt und dem ägyptischen Staat übergeben worden, während die Mönche nur eingeschränkten Zugang zu bestimmten Gebäuden haben. Ihr Aufenthalt im Kloster ist nur zu gottesdienstlichen Zwecken und unter den vom neuen staatlichen Eigentümer festgelegten Bedingungen gestattet.
Die Website „orthodoxia.info“ bezeichnete die Durchsetzung des Urteils als „eine der schwersten Verletzungen der religiösen und individuellen Freiheiten in den letzten Jahrhunderten“, die in einer für den Nahen Osten unruhigen Zeit begangen wurde.
Das Urteil, das das Kloster de facto seiner Autonomie beraubt, ergeht nach einer langen Zeit von Rechtsstreitigkeiten und Gerichtsverfahren, die gegen die relative Verwaltungsautonomie des Klosters eingeleitet wurden.
Ägyptische Regierungsvertreter rechtfertigen die Maßnahme als einen Akt des Schutzes des kulturellen Erbes des Klosters.
Der Archäologe Abdel Rahim Rihan argumentierte in diesem Zusammenhang, dass der Grundbesitz des Klosters unter die Gesetze zum Schutz des kulturellen Erbes falle und die nach dem Gerichtsurteil getroffene Entscheidung eine Aufwertung zum Wohle des „Welterbes und der Mönche“ garantiere. Die Mönche ihrerseits sprechen von einer De-facto-Vertreibung aus ihrem eigenen Kloster.
Die Entscheidung setzt dem langjährigen Rechtsstreit des ägyptischen Staates gegen die Mönche des Katharinenklosters ein umstrittenes Ende. Der ägyptische Staat hat seit der Zeit der von den Muslimbrüdern kontrollierten Regierung in wechselnden Phasen versucht, das Kloster unter seine Kontrolle zu bringen.
Einigen Analysten zufolge zeigt die getroffene Regelung, dass der Präsident, General Abdel Fattah el-Sisi, nicht in der Lage ist, Apparate zu kontrollieren, die Teil des Staates sind, von denen einige auch mit salafistischen Gruppen in Verbindung stehen.
Nun wird Kairo eine Krise mit Griechenland bewältigen müssen, das auf das Vorgehen der Regierung gegen das Kloster scharf reagiert hat, und das zu einer Zeit, in der Ägypten im Zentrum der turbulenten Entwicklungen in Palästina steht, die auch die Sinai-Halbinsel betreffen, ein Gebiet, in dem Randgruppen organisierter Islamisten operieren, die in der Vergangenheit das Kloster bedroht haben, indem sie auch Anschläge durch bewaffnete Kommandos verübten. Die getroffene Regelung schwächt das Kloster auch in den zahlreichen zivilrechtlichen Streitigkeiten, in denen es gegen verschiedene Kontrahenten antrat.
Die Reaktion der Mönche war heftig. Eine internationale Sensibilisierungs- und Informationskampagne, die sich an Kirchen und andere Religionsgemeinschaften richtet, ist bereits in Planung, um die Aufhebung der Gerichtsentscheidung zu erreichen.
Eine Reaktion des griechisch-orthodoxen Erzbischofs von Athen, Hieronymos, folgte ebenfalls unmittelbar. „Ich will und kann nicht glauben“, so Hieronymos, „dass der Hellenismus und die Orthodoxie heute eine weitere historische ‘Eroberung' erleben“. „Dieser geistige Leuchtturm der Orthodoxie und des Hellenismus“, fügte er hinzu, “steht heute vor einer Frage des Überlebens“.
(Fides 30/5/2025)
ASIEN/SÜDKOREA - Erzdiözese Seoul erinnert an Märyrer: “Fruchtbarer Boden für die koreanische Kirche“
Seoul (Fides) - Die katholischen Gläubigen von Seoul versammelte sich zum Gebet im Heiligtum von Seosomun, wo in den letzten Stunden das Gedenken an den seligen Paul Yun Ji-chung und seine 123 Gefährten gefeiert wurde, die Ende des 18. Jahrhunderts den Märtyrertod starben.
Der Erzbischof von Seoul, Peter Soon-taick Chung, stand dem feierlichen Gottesdienst vor, der am 11. Jahrestag der Seligsprechung gefeiert wurde, die Papst Franziskus während seines Besuchs in Korea im Jahr 2014 leitete. Der emeritierte Erzbischof von Seoul und apostolische Administrator der Diözese Pjöngjang, Kardinal Andrew Soo-jung Yeom, und der Weihbischof von Seoul, Job Yo-bi Koo , konzelebrierten zusammen mit mehreren Dutzend Priestern.
In seiner Predigt ging Erzbischof Soon-taick Chung auf die Bedeutung des Ortes ein, an dem die Messe gefeiert wurde. An dem Ort, an dem der Schrein steht, wurden während der antichristlichen Verfolgungen in der Joseon-Dynastie viele Katholiken getötet. Unter ihnen befinden sich heute vierundvierzig Heilige und siebenundzwanzig Selige.
„Dieses heilige Land ist durchtränkt vom Blut derer, die ihre Liebe zu Gott durch den Märtyrertod bezeugt haben“, so der Erzbischof, der betonte, dass der Ort im Laufe der Zeit „zum fruchtbaren Boden für die koreanische Kirche“ geworden sei. „Das Opfer dieser Zeugen hat das Fundament gelegt, auf dem unsere Glaubensgemeinschaft heute ruht“, so der Erzbischof.
„Ihr Glaube bleibt ein lebendiges Vorbild, ein Kompass, der uns auch heute noch leitet“, fuhr der Erzbischof von Seoul fort, bevor er die Worte zitierte, die Papst Franziskus während der heiligen Messe mit der Seligsprechung sprach: “Sie waren bereit, große Opfer zu bringen und auf alles zu verzichten, was sie von Christus hätte trennen können, weil sie wussten, dass er allein ihr wahrer Schatz ist“.
Und gerade das Beispiel dieser Märtyrer „ruft jeden von uns auf, die Liebe Gottes durch ein authentisches christliches Leben zu bezeugen“. Durch ihre Taten, fuhr er fort, „haben sie uns eine Sendung anvertraut, die unsere Nächstenliebe und unseren Einsatz für Gerechtigkeit und Versöhnung verlangt“.
Deshalb, so schloss Erzbischof Soon-taick Chung, „gedenken wir heute nicht nur der Märtyrer, sondern wir erneuern unser Engagement für die Treue, für die sie ein Beispiel waren. Der Mut, die Überzeugung und die unerschütterliche Liebe, die sie an den Tag legten, müssen uns als Leitfaden für unsere heutigen und künftigen Generationen dienen“.
(F.B.) (Agenzia Fides 30/5/2025)
ASIEN/HONG KONG - Kardinal Chow: “Papst Leo möchte China besuchen. Beten wir dafür, dass sein Wunsch in Erfüllung geht”
Hongkong (Fides) – Der Bischof von Hongkong, Kardinal Stephen Chow Sau-yan, hat alle Gläubigen aufgefordert, dafür zu beten, „dass Leo XIV. als Papst chinesischen Boden betreten wird“.
Während der Messe, die am 22. Mai in der Kathedrale von Hongkong gefeiert wurde, die der Unbefleckten Empfängnis geweiht ist, sprach der Kardinal auch Gebete, die an den Beginn des Pontifikats von Papst Leo erinnerten, der vier Tage zuvor auf dem Petersplatz die Eucharistie gefeiert worden war. „Papst Leo XIV.“, so vertraute der Bischof von Hongkong während der Predigt an, “hat mir gesagt, dass er gerne einen Pastoralbesuch in China machen würde. Ich bitte Sie, für ihn zu beten, damit er den unvollendeten Traum von Papst Franziskus verwirklichen kann“. „Er hat mir auch gesagt“, fügte Kardinal Chow hinzu, “dass er der erste Papst war, der das chinesische Festland bereits besucht hat (vor seiner Wahl zum Papst, Anm. d. Red.). Ich glaube, die chinesische Kultur ist ihm nicht fremd. Es wäre sehr bedeutend, wenn er als Papst einen Pastoralbesuch in China machen könnte. Deshalb bitte ich euch, betet für diesen Traum“.
Zwei Tage später, am Ende der heiligen Messe am Samstag, dem 24. Mai, die anlässlich des Gebetstages für die Kirche in China gefeiert wurde, erneuerte Kardinal Chow seinen Appell und erzählte den Anwesenden auch von seiner Erfahrung als Pilger zum Marienheiligtum von Sheshan in der Nähe von Shanghai, das er und eine Delegation aus der Diözese Hongkong im vergangenen Februar besucht hatten. Kardinal Stephen erzählte von den Gefühlen, die er empfand, als er schließlich die große Statue auf dem Hügel sah und wie alle vor ihr stehend für die Gesundheit von Papst Franziskus gebetet hatten, der damals im Gemelli-Klinik in Rom lag. „Jetzt“, so fügte Kardinal Chow hinzu, “ist Papst Franziskus im Himmel und betet für uns und für unsere Kirche in China. Er wollte schon immer China besuchen und unseren Brüder und Schwestern dort begegnen.... Jetzt beten wir, dass sein Nachfolger als Nachfolger Petri eines Tages als Papst chinesischen Boden betreten möge.“
Laut der Wochenzeitung der Diözese Hongkong „Kung Kao Pao“ fand nach der Wahl von Papst Leo XIV. in der Kathedrale von Hongkong auch eine feierliche ökumenische Feier statt, um gemeinsam den himmlischen Segen für Papst Leo XIV. zu erbitten. An dieser Veranstaltung nahmen mehrere führende Vertreter der örtlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, lokale Regierungsvertreter, in Hongkong anwesende Diplomaten und mehr als 700 Gläubige teil. Bei dieser Gelegenheit betonte Kardinal Chow, dass das Amt von Papst Leo ein Amt im Dienste der Einheit sei. „Heute beten wir für den neuen Papst Leo XIV.“, sagte der Bischof von Hongkong, “dass er mit guter Gesundheit und Weisheit für seine Aufgabe gesegnet sein möge und dass wir, indem wir ihm als Oberhaupt unserer Kirche folgen, in der Gemeinschaft geeint sein und das Evangelium im Geist der Synodalität und der Gemeinschaft weiter verbreiten mögen“.
In bereits erwähnten Gottesdienst am 24. Mai bat der Kardinal auch darum, „die Menschen in der ‚offiziellen‘ Glaubensgemeinschaft oder in der ‚Untergrund‘-Gemeinschaft nicht vorschnell zu verurteilen“. „Nur sie kennen die Umstände, die ihre Entscheidungen beeinflussen, und nur der Herr kann in ihre Herzen sehen“, fügte Kardinal Chow hinzu und erinnerte an die Worte Jesu im Lukasevangelium: “Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist. Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden“.„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!“ . „Unsere Liebe Frau von China, Unsere Liebe Frau, Hilfe der Christen, von Sheshan“, fügte der Bischof von Hongkong hinzu, „ist und wird immer mit dem Volk Gottes auf dem chinesischen Festland sein“. Am Ende der Liturgie betete die Versammlung gemeinsam das Gebet zu Unserer Lieben Frau von Sheshan, das Papst Benedikt XVI. verfasst hatte, um den Segen Gottes für alle Chinesen zu erbitten.
(NZ) (Fides 30/5/2025)
EUROPA/ITALIEN - Pater Hervé Du Penhoat ist neuer Generaloberer der Gesellschaft der Afrikamissionen:”Wir müssen uns stärker auf den missionarischen Aspekt ausrichten”
Rom (Fides) - „Vielen Dank, danke an alle, danke für diese Brüderlichkeit“, so Pater François Marie Hervé Du Penhoat nach seiner Wahl zum neuen Generaloberen der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA) im Rahmen der XXII. Generalversammlung des Missionsordens, die derzeit in Rocca di Papa stattfindet und am 8. Juni zu Ende geht .
Der neue Generalobere ist 70 Jahre alt und französischer Herkunft. Er war 15 Jahre lang, von 1991 bis 2013, als Missionar in Benin bei der Volksgruppe der Bariba in Westafrika, tätig. Von 2013 bis 2025 war er unter anderem in Spanien und dann in Frankreich tätig.
„In diesen letzten Jahren habt ihr trotz vieler Schwierigkeiten, darunter die Corona-Pandemie und die interne Umstrukturierung der Gesellschaft der Afrikamissionen, alles gegeben, hart gearbeitet und wart sehr viel vor Ort. Sie haben sich als geeinter und komplementärer Generalrat erwiesen, was sich auch bei der Vorbereitung der Generalversammlung gezeigt hat“, sagte Pater Du Penhoat in seiner Ansprache an die Versammlungsteilnehmer.
„Dies ist ein Schlüsselmoment der Erneuerung für unsere Kongregation, vielen Dank“, bemerkte der neu gewählte Generalobere und dankte dem scheidenden Generaloberen P. Antonio Porcellato und den anderen Mitgliedern des scheidenden Generalrates, P. François de Paul, P. Rosario und P. Christophe. „Wir zählen auf Ihre Unterstützung und Zusammenarbeit, damit wir alle gemeinsam vorankommen können. Wir stehen am Ende eines Zyklus, in dem wir viel in den Aufbau unseres Ordens investiert haben; jetzt müssen wir uns stärker auf den missionarischen Aspekt, auf die anderen, auf die Ortskirche ausrichten. Wir sind auf dem richtigen Weg, der uns weit bringen wird, wenn wir ihn gemeinsam gehen. Lasst uns so weitermachen“, bekräftigte er.
„Wenn sich der Rhythmus der Trommel ändert, ändert sich auch der Tanz“, fügte Pater Du Penoat hinzu und zitierte damit ein afrikanisches Sprichwort. „Vielleicht wird sich der Rhythmus ändern, aber wir müssen zuerst verstehen, was dieser neue Rhythmus ist, um ihm folgen zu können; vielleicht wird er ein wenig chaotisch sein, das ist möglich, aber der Heilige Geist wirkt dort, wo es chaotisch ist.“
Seit der Gründung der Gesellschaft der Afrikamissionen in Lyon im Jahr 1856 steht der afrikanische Kontinent im Mittelpunkt der Mission und des Lebens des Missionsordens. Im Laufe dieser 169 Jahre hat sich die Beziehung zu Afrika weiterentwickelt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Afrika, das anfangs nur das Objekt war, das die Mission empfing, heute mehr und mehr zu einem aktiven Subjekt der Mission geworden ist und wird. Heute ist die Mehrheit der Mitglieder der Gesellschaft der Afrikamissionen afrikanischer Herkunft. Außerdem sind 90 % der mehr als dreihundert Seminaristen in Ausbildung afrikanischer Herkunft. Heut ist der Orden mit 900 Mitgliedern und 200 Seminaristen offiziell in 30 Ländern auf vier Kontinenten präsent. Die Priorität ist und bleibt die Evangelisierung auf dem afrikanischen Kontinent.
(AP) (Fides 29/5/2025)
30.05.2025
Port-au-Prince (Fides) - In einem Kontext, in dem die humanitäre und soziale Krise kein Ende zu nehmen scheint, setzen sich die Salesianer Don Boscos dafür ein, den heranwachsenden Jungen und Mädchen eine angemessene Ernährung zu garantieren. In Zusammenarbeit mit der humanitären Organisation „Rise Against Hunger“, deren Ziel es ist, eine weltweite Bewegung zur Bekämpfung des Hungers in der Welt zu schaffen, konnten die Salesianer Don Boscos in den letzten Monaten mehr als 2.300 Jungen und Mädchen, in drei über die Insel verstreute Einrichtungen („Don Bosco Technique“, „Lakay Don Bosco“ und „Vincent Foundation“) der Missionare besuchen, mindestens eine gesunde Mahlzeit am Tag anbieten.
Diese drei Einrichtungen arbeiten in einem von großer Armut geprägten Umfeld. Das Zentrum „Foundation Vincent“ befindet sich südlich der Stadt Cap-Haïtien, im Vorort Vertières. Es ist der einzige Ort im Viertel, an dem die Jugendlichen sicher spielen und Kontakte knüpfen können. Ihre Familien sind oft nicht in der Lage, ihnen eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung zu garantieren.
Das Gleiche gilt für das im Zentrum „Lakay Don Bosco“, das Jeannot seit einigen Monaten besucht. Er lebte bei seiner Mutter und Großmutter. Als er fünf Jahre alt war, starb seine Mutter. Er war noch ein kleiner Junge, als er seine Großmutter verließ und sich Jugendbanden anschloss, die bewaffnete Raubüberfälle und andere Formen der Gewalt verübten. Dann begegnete er den Missionaren. Heute ist Jeannot 15 Jahre alt, ist Pfadfinder und macht eine Berufsausbildung zum Mechaniker.
Regelmäßiges Essen trägt auch dazu bei, das Lernniveau der Jungen und Mädchen zu erhöhen: „Früher war es schwierig, ihnen etwas beizubringen, denn Hunger führt zu Konzentrationsschwierigkeiten“, erklärt Lourdena Bien-Aime Pierre, Erzieherin und Ernährungsbeauftragte im Zentrum ‚Lakay Don Bosco‘.
Die Salesianer Don Boscos sind seit 1935 in Haiti tätig und kamen auf Ersuchen der haitianischen Regierung in das Land, die sie bat eine Berufsschule zu betreuen. Seitdem haben sie ihre Arbeit auf 11 größere Einrichtungen (einschließlich Schulen und Ausbildungszentren) und über 200 kleinere Bildungszentren im ganzen Land ausgeweitet.
(F.B.) (Fides 29/5/2025)
AFRIKA/BENIN - Bischöfe bringen Verbundenheit mit Familien der Opfer zum Ausdruck: Drei islamistische Anschläge in drei Monaten beunruhigen die Bevölkerung
Cotonou (Fides) - „Die Bischöfe von Benin drücken der ganzen Nation und den trauernden Familien unserer Soldaten, die im Dienst gefallen sind, ihr tiefes Mitgefühl aus“, so die Bischöfe von Benin am Rande der 75. Vollversammlung der Bischofskonferenz, die vom 21. bis 23. Mai stattfand. Die Bischöfe gedachten damit der 54 Soldaten, die bei zwei Anschlägen einer islamistischen Terrorgruppe am 17. April im Norden des Landes getötet wurden. „Im Bewusstsein der Opfer, die für die Bewahrung des Friedens und der Sicherheit in unserem Land gebracht wurden, beten wir für die ewige Ruhe dieser Helden“.
Die Bischöfe erinnern auch der Soldaten, die ihren Einsatz gegen den Terrorismus im Norden Benins fortsetzen. „Wir beten auch für ihre Waffenbrüder und -schwestern, die noch an der Front sind, dass der Herr ihr Schild und ihr Schutz sein möge.“
Die Anschläge vom 17. April, die blutigsten seit Beginn der islamistischen Übergriffe im Jahr 2019, schockierte die Bevölkerung von Benin. Hundert Kämpfer, die der "Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime" (JNIM) angehören, griffen auf Motorrädern gleichzeitig zwei Außenposten der Armee an, von denen sich einer im so genannten „Dreiländereck“ (in dem die Grenzen von Benin, Niger und Burkina Faso zusammenlaufen) befindet, während der anderen in der Nähe der Koudou-Wasserfälle, nicht weit von der Stadt Banikoara entfernt stationiert ist. Bereits am 8. Januar waren bei einem islamistischen Angriff in der Nähe von Karimama, in derselben Region, etwa dreißig Soldaten ums Leben gekommen.
Das Dreiländereck ist aufgrund der Präsenz islamistischer Gruppen, die häufig mit den Treibstoffhändlern im benachbarten Nigeria zusammenarbeiten, zu einer unsicheren Zone geworden. Auf beninischer Seite ist das Gebiet Teil des Pendjari-Nationalparks, eines der fünf Naturschutzgebiete des Landes. Die Anwesenheit islamistischer Gruppen gefährdet unterdessen auch die Erhaltung der biologischen Vielfalt des Gebiets und bedroht auch den Tourismus, der für die lokale Wirtschaft eine wichtige Rolle spielt.
Im Rahmen der Operation „Mirador“ hat die beninische Armee rund 3.000 Soldaten an der Grenze im Norden des Landes stationiert, wo mit Hilfe von Drohnen und Satellitenbildern Verteidigungsbarrieren errichtet wurden, um islamistische Übergriffe zu vereiteln, während das Verteidigungsbudget des Landes um 50 Prozent erhöht wurde. Dies reicht jedoch nicht aus, um die Aktionen der islamistischen Terrorgruppen im Osten von Burkina Faso zu vereiteln.
(L.M.) (Fides 28/5/2025)
ASIEN/SRI LANKA - Kardinal Ranjith: „Das Wort Hoffnung umschreibt den Geist, der in Sri Lanka herrscht“
Colombo (Fides) - „Sri Lanka befindet sich in einer Phase der tiefgreifenden politischen und demokratischen Erneuerung. Seit November 2024 haben wir einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament, die über eine absolute Mehrheit verfügen und die alte Machtstruktur verändern, die mit einer politischen Klasse verbunden war, die korrupt war und sich des Machtmissbrauchs und der Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht hat. In dem Land, das eine schwere soziale und wirtschaftliche Krise hinter sich hat, keimt eine neue Hoffnung auf“, so der Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, im Interview mit der Fides. „Hoffnung“ - so der Kardinal - ist genau das richtige Wort, um den Geist zu beschreiben, der heute im Lande herrscht. Und wir Katholiken feiern das Jubiläum der Hoffnung, so dass unser Tun, unser Denken, unsere Worte, unsere Ausrichtung voll und ganz mit dem übereinstimmen, was politisch, sozial, kulturell und spirituell in der Nation geschieht“.
Bei der letzten Wahl „wurde ein Wechsel erwartet, und er hat stattgefunden: Es ist nun eine sozialistisch orientierte Regierung im Amt, die ehrlich und dem Wohl des Volkes verpflichtet erscheint und sich ihrer Verantwortung bewusst ist, eine Regierung, die beabsichtigt, die Armut zu bekämpfen und sich um das Wohlergehen der am meisten benachteiligten sozialen Schichten kümmern will“, stellt er fest. „Die neue Regierung“, sagt er, “hat eine neue Ära eingeleitet und sich an die Arbeit gemacht, um denjenigen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, denen in der Vergangenheit Unrecht widerfahren ist, die im Gefängnis sitzen oder unter Grundrechtsverletzungen zu leiden hatten. Und sie tut dies auf dem Weg der Legalität, unter voller Achtung der rechtsstaatlichen Prinzipien“.
„Ein Bereich, dem die Regierung des neuen Präsidenten Anura Kumara Dissanayake Ressourcen und Aufmerksamkeit widmet“, so der Kardinal, “ist die Wirtschaft des Landes. Sie erholt sich langsam von der Krise und folgt den Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds, der seinerseits Kredite gewährt hat. Wir befinden uns in einer Phase des Aufschwungs, auch der Tourismus befindet sich in einer Phase der Erholung, und das verheißt Gutes, denn er ist ein wichtiger Sektor unserer Wirtschaft, der zur Schaffung von Wohlstand beiträgt“.
„Natürlich“, so Kardinal Ranjith weiter, “wird der Erholungsprozess mindestens ein paar Jahre dauern, aber wir sind auf dem richtigen Weg. In der Bevölkerung herrscht heute ein gewisser Optimismus, wir sehen eine verantwortungsvolle politische Klasse und einen Präsidenten, dem die Menschen ihr Vertrauen schenken. Auch die Mehrheit der katholischen Bevölkerung hat ihn unterstützt, und die Kirche hat gute Beziehungen zur Regierung. Es gibt gute Aussichten für eine Zusammenarbeit“.
In der Beziehung zwischen der katholischen Kirche und den politischen Institutionen gebe es noch eine offene Wunde, stellt der Kardinal gegenüber Fides fest: „Es geht um die Frage der Gerechtigkeit, d.h. um die Suche nach den Tätern, Vollstreckern und Auftraggebern, die für die Oster-Terroranschläge auf Kirchen und Hotels im Jahr 2019 verantwortlich sind, und deren strafrechtliche Verfolgung. Präsident Dissanayake hat eine neue Untersuchung angekündigt, um Transparenz zu schaffen und die Wahrheit zu finden. Wir sind zuversichtlich, denn es wurde bereits eine Kommission eingerichtet, die auch regelmäßig einige unserer Priester befragt. Von Anfang an haben wir Wahrheit und Gerechtigkeit gegen die Vertuschung des Falles gefordert. Jetzt warten wir auf ein Gerichtsverfahren und darauf, dass die wirklichen Verantwortlichkeiten oder die Komplizenschaft im Staatsapparat ans Licht kommen. Die Opfer warten auf Gerechtigkeit“. In diesem Zusammenhang ist der Kardinal dankbar daran, dass der Heilige Stuhl beschlossen hat, die 167 katholischen Gläubigen, die am Ostersonntag, dem 21. April 2019, in einer Kirche in Sri Lanka ermordet wurden, in den vom Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse erstellten und im Jubiläumsjahr vorgestellten Katalog der “Glaubenszeugen des 21. Jahrhunderts“ aufzunehmen.
In der Zwischenzeit, sagt er, „geht das alltägliche Leben der Kirche weiter, wir wandeln als Volk Gottes, wir setzen unsere sozialen, erzieherischen und karitativen Aktivitäten im Dienste der Menschen fort. Die Gemeinden feiern das Heilige Jahr, jede Diözese hat einen Kalender mit Feiern und Initiativen spiritueller Art vorbereitet: Für uns ist es ein Moment der inneren Erneuerung und des Neubeginns mit einem neuen Impuls, der vom Herrn kommt. Das Thema der Hoffnung passt zum Gefühl in den Herzen der Menschen: in dieser Phase sind wir Träger der Hoffnung, wir haben die Hoffnung, die von Gott kommt. Wir hören zu und stellen unsere Kraft zur Verfügung, damit der Herr sein Werk vollendet und wir unseren Teil demütig und mit Glauben tun können“.
Über die Wahl von Papst Leo XIV. sagt der Kardinal: „Wir sehen ihn als eine Person, die dank ihrer Missionserfahrung ein wachsames Auge für die Realität aller Kirchen hat. Ich glaube, dass wir in ihm einen soliden Bezugspunkt haben werden. Mit seinem Verweis auf Papst Leo XIII. sagte er uns, dass die Kirche heute berufen ist, christliche Antworten auf die moderne Zeit zu geben. Wir vertrauen auf seine demütige und weise Führung.“
(PA) (Fides 28/5/2025)
ASIEN/CHINA - Bischof von von Ningho besucht seine ehemalige Pfarrgemeinde: „Gemeinschaft und Einheit in der Liebe Jesu Christi“
Ningbo (Fides) - „Gemeinschaft und Einheit in der Liebe Jesus Christi“, so fasste der Bischof der Diözese Ningbo, Franz Xaver Jin Yangke, die Empfehlungen zusammen, die er an die kleine katholische Gemeinde der Pfarrei Yancang in Dinghai in der Provinz Zhejiang richtete. Zu dieser Pfarrgemeinde, in der er 14 Jahre lang als Pfarrer gewirkt hat, hat der Bischof eine besondere Verbindung. Am Sonntag, den 25. Mai, kehrte Bischof Jin gemeinsam mit Diözesankanzler Pater Wang Jiangfei zu seinen ehemaligen Gemeindemitgliedern zurück, um die Schwestern und Brüder im Glauben zu bestärken“ und alle zu ermahnen, Zeugnis von der Barmherzigkeit und Wahrheit Christi abzulegen. „Jesus ist der Mittelpunkt unseres Lebens, folge ihm und fürchte dich nicht“ war das Motto des Pastoralbesuchs.
Nach einem feierlichen Gottesdienst nahm sich der Bischof Zeit für eine Begegnung mit seinen ehemaligen Gemeindemitgliedern, in dem er sich an die gemeinsam verbrachte Zeit erinnerte und seine Dankbarkeit für die Laien zum Ausdruck brachte, die seine damalige seelsorgerische Arbeit mit Gebet und vollem Einsatz bei den Gemeindeaktivitäten unterstützt hatten. Bischof Jin ermutigte auch die jungen Leute, den Glauben an Christus unter Gleichaltrigen zu bezeugen, und hörte sich den Bericht des Gemeinderates über die Verwaltung des Gemeindelebens an.
Die Kirchengemeinde Ningbo war historisch den Lazaristen anvertraut, aber Jesuiten wirkten in der Region, wie zum Beispiel die Italiener Martino Martini und Lodovico Buglio.
Das Apostolische Vikariat von Ningbo wurde 1924 eingerichtet und 1926 in den Rang einer Diözese erhoben.
Seit der Wiederaufnahme der kirchlichen Aktivitäten im Jahr 1979 legte Diözese legte großen Wert auf die Wiedereröffnung von Kirchen, die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten und die Umsetzung der Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Die Diözese zeigt trotz ihrer geringen Größe eine große Vitalität im Bereich der pastoralen, kulturellen und sozialen Aktivitäten. Am 24. Mai 2024 war die Diözese Ningbo auch Gastgeberin einer Konferenz zum Gedenken an den 100. Jahrestag der Einberufung des “Primum Concilium Sinense” in Shanghai.
In der Diözese Ningbo gibt es zahlreiche Berufungen zum Priesteramt als auch für das Ordensleben. Die Diözese hat über 30.000 getaufte Katholiken und ist in vier Dekanate mit 12 Pfarreien, 106 Kirchen und Kapellen unterteilt. Die Diözese unterhält auch einen katholischen Friedhof, ein Marienheiligtum, das der Muttergottes vom Rosenkranz geweiht ist, ein Berufungszentrum und ein Haus für geistliche Exerzitien.
(NZ)(Fides 28/5/2025)
AFRIKA/REPUBLIK KONGO - Bischof von Ouesso ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Leo XIV. hat den bisherigen stellvertretenden Rektor des Theologats „Emile Card. Biayenda” in Brazzaville, Pfarrer Brice Armand Ibombo aus dem Klerus der Diözese Gamboma zum Bischof von Ouesso (Republik Kongo) ernannt.
Bischof Brice Armand Ibombo wurde am 23. November 1973 in Abala (Diözese Gamboma) geboren. Nach dem Studium der Philosophie am Großen Philosophischen Seminar „Georges-Firmin Singha“ in Brazzaville (Republik Kongo) und der Theologie am Großen Seminar in Concordia-Pordenone (Italien) promovierte er im Fach Kirchengeschichte an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Am 28. August 2004 wurde er zum Priester geweiht.
Danach hatte er folgende Ämter inne: Pfarrvikar der Kathedrale Santo Stefano Protomartire in Concordia Sagittaria (2004-2010); Pfarradministrator von Santa Maria degli Angeli in Caraffa del Bianco (2010-2013); Sekretär der kongolesischen Bischofskonferenz (2013-2023); Kooperator der Pfarrei Notre-Dame des Victoires in Ouenzé (2014-2015); Dozent am Fachbereich Geschichte an der Universität Marien Ngouabi in Brazzaville (seit 2014); Mitglied des Konsultorenkollegiums der Diözese Gamboma (seit 2019); Vizerektor des Großen Theologischen Seminars „Card. Emile Biayenda“ von Brazzaville (seit 2024).
(EG) (Fides 28/05/2025)
27.05.2025
(München/acn) - Trotz anhaltender Kämpfe im Gaza-Streifen harren dort immer noch rund 500 Menschen in der einzigen katholischen Pfarrei aus. Wie der Pfarrer von Gaza-Stadt, Pater Gabriel Romanelli, in einem Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ sagte, sei die Situation „sehr schlecht“: „Wir müssen alles, was wir haben, rationieren. Nur dadurch können wir die Flüchtlinge auf dem Grundstück und die Menschen außerhalb unterstützen.“
Dennoch habe er es kürzlich geschafft, Wasser an die Menschen zu verteilen. Die Gemeinde versorge nicht nur die Menschen, die sich in den Räumen der Pfarrei aufhalten, sondern auch die Nachbarn – darunter einige muslimische Familien.
AFRIKA/KENIA - Bischof von Eldoret zum Mord an Pfarrer Bett: „Wir müssen uns mit der Frage des Friedens im Kerio-Tal befassen“
Nairobi (Fides) - „Ich habe in mehreren Konfliktregionen gearbeitet, aber noch nie ist ein Priester ermordet worden. Das ist wirklich etwas, worüber wir nachdenken müssen“, so der Bischof von Eldoret, Dominic Kimengich, nach dem Mord an Pfarrer Allois Cheruiyot Bett, der in der Gegend von Tot im Kerio-Tal, im westlichen Hochland Kenias, gewaltsam ums Leben.
In seiner Predigt beim Trauergottesdienst am Sonntag, den 25. Mai in Nerkwo, rief Bischof Kimengich dazu auf, nicht nur dem ermordeten Priester, sondern allen Bewohnern des Kerio-Tals, die seit langem in Unsicherheit leben, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. „Vielleicht brauchte es das Opfer von Pfarrer Bett, um die Frage des Friedens im Kerio-Tal ernsthaft anzugehen. Dies ist ein Weckruf für uns alle“, sagte der Bischof von Eldoret und erinnerte daran, dass der Priester erst seit sechs Monaten in diesem Gebiet tätig war.
Nachdem er bekannt gegeben hatte, dass Papst Leo XIV. über den Apostolischen Nuntius sein Beileid zum Tod des Priesters zum Ausdruck gebracht hatte, rief Erzbischof Kimengich die zivilen Behörden dazu auf, „das Problem der Unsicherheit ernst zu nehmen“, und betonte, dass das, was Pfarrer Bett passiert ist, „jedem passieren könnte, auch ihnen“. „Im Moment wird wahrscheinlich kein Priester in die Region gehen wollen, weil er sich nicht sicher fühlt. Das ist der Dominoeffekt dieses Vorfalls“, so der Bischof.
„Wir sind im Gebet und in der Verbundenheit mit der Familie und den Freunden von Pfarrer Bett vereint. Möge seine Seele in ewigem Frieden ruhen und möge die Gerechtigkeit siegen“, schloss er.
Die Beerdigung von Pater Bett wird am kommenden Freitag, den 30. Mai, stattfinden.
(L.M.) (Fides 27/5/2025)
ASIEN/JAPAN - Die Reise der “Tensho-Gesandtschaft” anhand von bisher unveröffentlichten Dokumenten
Rom (Fides) - Briefe, Dokumente, Gesuche um besondere Gegenstände und sogar die Anweisung, die direkt vom Papst kam, denjenigen einen besonderen Empfang vorzubehalten, die monatelang quer durch den asiatischen Kontinent gereist waren, um nach Rom zu kommen, mit dem Ziel, die katholische Lehre auf bestmögliche Weise kennenzulernen.
Dies geht aus den gesammelten Unterlagen hervor, die in den Staatsarchiven und in den Archiven von kirchlichen Einrichtungen der italienischen Städte aufbewahrt werden, die von der „Tensho-Gesandtschaft“ bereist wurden, die sich vor genau 440 Jahren auf den Weg gemacht hatte.
Es war im März 1585, als zum ersten Mal eine Delegation aus Japan nach Rom kam, um offiziell vom Papst empfangen zu werden. Der Name der „Gesandtschaft“ bezieht sich auf die Zeit, zu der sie nach dem damaligen japanischen Kalender stattfand, d. h. im zehnten Jahr der Tensho-Ära.
Die Idee, vier junge japanische Würdenträger nach Europa zu entsenden, stammte von Alessandro Valignano, einem italienischen Jesuiten, der seit 1574, nachdem ihn die Gesellschaft Jesu zum Visitator ernannt hatte, im Fernen Osten missionarisch tätig war. Valignano wählte persönlich zwei junge Männer aus einigen der größten christlichen Daimyō-Familien Japans zu jener Zeit aus. Die Daimyō waren mächtige japanische Magnaten und Feudalherren, die vom 10. Jahrhundert bis zum Beginn der Meiji-Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts dank ihres riesigen vererbbaren Grundbesitzes den größten Teil Japans beherrschten.
Ihnen schlossen sich zwei weitere junge Adlige und eine kleine Gruppe von Begleitern an, darunter der portugiesische Jesuitenpater Diogo de Mesquita, der ihnen als Führer und Dolmetscher zur Verfügung stand. Mit dieser Reise, die insgesamt acht Jahre dauerte (1582 bis 1590), verfolgte Valignano das Ziel, das Wissen über Japan innerhalb der damaligen Kirche zu erweitern und bestimmte Vorurteile über das japanische Land auszuräumen.
Heute werden die Chroniken dieser Ereignisse in dem Buch „TENSHŌ 天正, Diario di un pellegrinaggio giapponese alla Curia romana (1585). Fonti manoscritte e a stampa” (Todi, Verlag “Tau Editrice”, 2025, 530 S.) zusammengefasst. Der vom Erzbischof von Lucca, Paolo Giulietti, zusammen mit Olimpia Niglio und Carlo Pelliccia herausgegebene Band wird am Donnerstag, den 29. Mai, um 15 Uhr in der Newman-Aula der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom im Rahmen des Projekts „Thesaurum Fidei“ der Erzdiözese Lucca zum Gedenken an den aus der toskanischen Stadt stammenden Dominikanermönch Angelo (Michele) Orsucci, einen der ersten Missionare in Japan, vorgestellt.
Wie Professor Pelliccia gegenüber der Fides erklärt, „wurden dank der Bemühungen meiner Kollegin, Frau Professor Niglio, Staats- und Diözesanarchive in den Städten, die die Gesandtschaft auf ihrer Reise durchquerte, von Livorno bis Rom und von Rom bis Genua, in die Untersuchung einbezogen. Für uns Wissenschaftler war es, als würden wir die Reise der Gesandtschaft über die italienische Halbinsel anhand von handschriftlichen und gedruckten Quellen nacherleben“.
Das Sammeln der Informationen, aus die dem Text zugrunde liegen, „war sehr einfach, und alle kontaktierten Einrichtungen waren besonders bereit, an der Studie teilzunehmen. Besonders viele Informationen kamen aus Venedig“. Und aus diesen Informationen geht eine Art Routine hervor, die die Gesandtschaft bis ins kleinste Detail prägte: „So fand sich im Diözesanarchiv von Lodi eine Notiz, in der die Stadt Mailand um silberne Leuchter zur Ausschmückung der Domkirche gebeten wurde“. Ähnliche Bitten finden sich in anderen Briefen aus anderen Städten, die sich auf den Besuch der jungen japanischen Gesandten beziehen, die im März vor mehr als vier Jahrhunderten in Rom eintraf und in der Stadt das Konklave erlebte, das am 24. April 1585 zur Wahl von Sixtus V., geboren als Felice Peretti, führen sollte.
Bevor sie Rom verließen, nahmen die jungen japanischen Gesandten an den Ereignissen jener Tage teil und nahm einen prominenten Platz ein. Dem Beispiel seines Vorgängers folgend (Gregor XIII. hatte die Gesandten mit allen Ehren empfangen), lud Sixtus V. die illustren Gäste ein, an dem Ritt zur Inbesitznahme der Lateranbasilika teilzunehmen, wie auch ein Fresko im Sixtinischen Saal der Apostolischen Bibliothek im Vatikan bezeugt, das in dem Band von Erzbischof Giulietti und Frau Professor Niglio untersucht wurde.
Unter den Papieren befand sich auch ein Brief des Dominikaners Kardinal Bonelli, der im Namen des Papstes schrieb, um der Gesandtschaft eine ehrenvolle Behandlung und einen königlichen Empfang zu sichern. Ein ähnlicher Brief mit demselben Datum wurde in den Archiven von Camerino gefunden: „Man kann sich leicht vorstellen“, unterstreicht Pelliccia, „dass solche Briefe in den meisten vom Kirchenstaat abhängigen Städten ankamen, die von den Japanern besucht wurden, die auf ihrem Weg in der Basilika vom Heiligen Haus in Loreto Halt machten“.
„Es wurden Dokumente verschiedener Art gefunden, einige davon in japanischer Sprache, wie die Botschaft an die Stadt Imola, Reiseberichte, wirtschaftliche Aufzeichnungen mit den verschiedenen Ausgaben der zivilen und religiösen Gemeinschaften. Zu den originellsten gehören Beschreibungen und Kuriositäten über die Kleidung oder die körperlichen Merkmale der Japaner, die von den damaligen Notaren zu Papier gebracht wurden“, fährt Professor Pelliccia fort und erklärt: “Auch wenn man heute von einer diplomatischen Mission spricht, ist dieser Begriff nicht ganz korrekt. Eines der Ziele der Tensho-Gesandtschaft war es, das gegenseitige Kennenlernen und die kulturelle Interaktion zu fördern. Die jungen Japaner sollten auch die Stadt Neapel besuchen, doch dazu kam es nicht. Offiziell, weil es zu heiß war und die Luft ungesund war. Aber in Wirklichkeit war die Stadt Neapel zu dieser Zeit in einer besonderen politischen Situation. Die Gesandten, die aus dem Fernen Osten gekommen waren, sollten nur die Größe und Schönheit Europas und die katholische Lehre kennen lernen, die sie dann bei ihrer Rückkehr in ihr eigenes Land bezeugen würden“.
Die Terminologie der Dokumente erscheint manchmal „verfälscht“ im Vergleich zu unserem heutigen Verständnis: „Sie werden als indische Prinzen bezeichnet, weil der asiatische Kontinent im 16. Jahrhundert als Ostindien bezeichnet wurde. Auch bei den Titeln, die den vier jungen Japanern zugeschrieben werden, variiert der Wortschatz erheblich: In einigen Dokumenten werden sie als „Prinzen“ bezeichnet, in anderen als „aristokratische Adlige““, stellt Pelliccia fest.
Sicherlich war die Tensho-Gesandtschaft nach Ansicht von Professor Pelliccia eine große „Chance für den Dialog zwischen den Kulturen“. Valignano kann als ein Förderer dieses Dialogs zwischen Ost und West bezeichnet werden. Seine Idee war es, die Japaner mit der glücklichen und fortschrittlichen europäischen Zivilisation bekannt zu machen und ihnen klar zu machen, dass die Missionare in das Land der aufgehenden Sonne nur kamen, um großzügig ihrer religiösen und missionarischen Berufung zu folgen“.
(F.B.) (Fides 27/5/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Buddhisten und Christen gemeinsam für Versöhnung und Frieden
Phnom Penh (Fides) - „Dialog und Geschwisterlichkeit sind die Schlüsselwörter, um auf dem Weg des Friedens voranzukommen. Mit Papst Leo XIV. wollen wir den Dialog fortsetzen und Brücken bauen. Dieses 8. christlich-buddhistische Kolloquium, an dem 50 internationale buddhistische und katholische Delegierte aus 20 Ländern und 100 buddhistische und katholische Delegierte aus Kambodscha teilnehmen, ist ein Ereignis, das in der Geschichte unserer kleinen katholischen Kirche in Kambodscha bleiben und die Arbeit des Dialogs und des Friedens, die hier und in unseren jeweiligen Ländern geleistet wird, stärken wird", so der Apostolischer Vikar von Phnom Penh, Bischof Olivier Schmitthaeusler, am heutigen 27. Mai, in seinem Grußwort an die zahlreichen Gäste, Experten und religiösen Führer, die sich zum 8. christlich-buddhistischen Kolloquium in Kambodscha zusammengekommen sind, das unter dem Motto „Gemeinsam arbeiten wir am Aufbau des Friedens durch Versöhnung und Resilienz“ steht.
Zum Auftakt der Konferenz begrüßte der Bischof die katholische Kirche Kambodschas, „eine kleine Kirche mit etwa 20.000 Gläubigen, 80 Priestern, darunter 14 einheimischen Priestern, und 200 Ordensleuten, darunter 15 einheimischen Ordensfrauen“, und dankte den höchsten zivilen und religiösen Autoritäten Kambodschas, wie dem Minister für Religionen und Kult. „In der kambodschanischen Realität leben wir in Frieden und Harmonie zusammen“, sagte der Bischof, „und es ist der Frieden, der es uns ermöglicht, unsere Gesellschaft aufzubauen und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken“.
Der Apostolische Vikar erinnerte auch an Papst Franziskus und bemerkte, dass er „durch seine Worte und Taten neue Perspektiven der Begegnung eröffnet hat, um die Kultur des Dialogs als Weg, die gemeinsame Zusammenarbeit als Lebensform und das gegenseitige Verständnis als Methode und Kriterium zu fördern“, wie es im Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben von 2019 heißt.
Der Bischof erinnerte auch an den heiligen Johannes Paul II., als „Freund des ehrwürdigen Patriarchen von Phnom Penh, Samdach Tep Vong, der letztes Jahr verstorben ist“, und an die vier Aspekte des interreligiösen Dialogs, die im Dokument „Redemptoris Missio“ von 1990 enthalten sind: „Der Dialog des Lebens, der jedem Menschen offensteht, ist das tägliche Leben eines jeden von uns, besonders hier in Kambodscha, wo Buddhisten, Christen und Muslime in Harmonie im Austausch des Lebens leben“. Dazu komme „der Dialog der Tagen, durch Erziehung zum Frieden und zur Solidarität“, sagte er und „in Kambodscha führen wir viele gemeinsame Aktivitäten durch: Besuche in Gefängnissen, Krankenhäusern, interreligiöse Jugendlager, Umwelttage, Grundschulen“. Drittens gebe es den theologischen Dialog, „den wir während dieser Konferenz erleben werden, und ich möchte den vielen Rednern danken, die uns bei unseren Überlegungen helfen werden“. Schließlich sei da noch „der Dialog der religiösen Erfahrung, der die Gläubigen zur Kontemplation führt, um das Geheimnis Gottes zu durchdringen“.
Der Vikar erinnerte weiter daran, dass „Papst Leo zu Beginn seines Pontifikats als Sohn des heiligen Augustinus uns aufforderte, einander mit der einen Liebe zu lieben, die von Gott kommt, und in der Wahrheit zu leben, um die Gerechtigkeit in unseren Gesellschaften zu fördern. Diese Gerechtigkeit sichert das Gemeinwohl und die Würde eines jeden Menschen und ist die Grundlage für den Frieden“. Der Friede, so fügte er hinzu, „ist nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, sondern das Zusammenleben in Geschwisterlichkeit und Harmonie“, und so hoffte er, dass die Initiative des christlich-buddhistischen Kolloquiums „ein sichtbares Zeichen dieser Harmonie sein möge, die in diesem Jubiläumsjahr der katholischen Kirche jeden von uns zur Hoffnung führen wird“.
Vom 26. bis 29. Mai 2025 kommen Religionsführer und Wissenschaftler aus aller Welt in Phnom Penh zusammen. Das von der katholischen Kirche in Kambodscha und dem Dikasterium für den interreligiösen Dialog des Vatikans gemeinsam organisierte Treffen, an dem Vertreter aus 16 Ländern sowie Delegierte der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) teilnahmen, baut auf einer Tradition spiritueller Partnerschaft auf, die ihre Wurzeln in der Erklärung über das Verhältnis der katholischen Kirche zu nichtchristlichen Religionen „Nostra Aetate“ (1965) hat, in dem der Buddhismus als Weg zur „vollkommenen Befreiung“ anerkannt wurde.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 in Taiwan hat die Konferenz in Ländern wie Indien, Japan, Italien und Thailand stattgefunden. Die diesjährige Konferenz befasst sich mit globalen Themen wie Gewalt, sozialer Spaltung und ökologischen Krisen und betont, wie buddhistische und christliche Werte (Mitgefühl, Gerechtigkeit und Liebe) dazu beitragen können, widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen und die Menschenwürde wiederherzustellen.
(PA) (Fides 27/5/2025)
AMERIKA/VENEZUELA -Tag der afro-venezolanischen Kultur: Das lebendige, vielfältige und missionarische Gesicht der Kirche in Lateinamerika
Caucagua (Fides) - Gesänge, uralte Rhythmen, Trachten und Symbole machten die Feier zu einem authentischen Ausdruck der Inkulturation, bei der die Liturgie durch Identität der afro-venezolanischen Völker bereichert wurde.
Es handelte sich um einen Gottesdienst zum Tag der afro-venezolanischen Kultur in der Gemeinde La Encarnación in Caucagua. An der Eucharistiefeier, die mit Unterstützung der venezolanischen Bischofskonferenz (CEV) organisiert wurde, nahmen Vertreter aus zahlreichen Pfarrgemeinden der Region teil, um den Glauben in Verbindung mit den Ausdrucksformen der afro-venezolanischen Kultur zu erleben.
„Als Consolata-Missionare in Caucagua in der Region Barlovento“, heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle der Consolata-Missionare in Kolumbien, “schätzen wir diese Ausdrucksformen, die das lebendige, vielfältige und missionarische Gesicht der Kirche in Lateinamerika widerspiegeln. Die Afro-Pastoral ist eine missionarische Option des Instituts auf dem Kontinent, insbesondere in Brasilien, Kolumbien und Venezuela“.
“Der Gottesdienst“, so die Consolata-Missionare weiter, “zeigte, wie der katholische Glaube in jeder Kultur verkörpert werden kann, indem er die lokalen Realitäten mit dem Evangelium beleuchtet“.
Nach Angaben der Medienstelle der Diözese Guarenas war die Feier auch eine Gelegenheit, den Gemeinschaftssinn zu stärken und das Engagement der Kirche für die afro-amerikanischen Völker zu bekräftigen.
(AP) (Fides 27/5/2025)
EUROPA/TSCHECHISCHE REPUBLIK - “Nacht der Kirchen”: Gelegenheit zur Begegnung
Von Chiara Dommarco
Prag (Fides) - Am Freitag, den 23. Mai, fand in der Tschechischen Republik zum 17. Mal „Nacht der Kirchen“ (Noc kostelů) statt, die wie das derzeitige Heilige Jahr unter dem Motto der Hoffnung stand. Fast zweitausend Kirchen im ganzen Land blieben geöffnet und konnten vom Nachmittag bis spät in die Nacht besucht werden, darunter auch mehrere protestantische Gotteshäuser.
An der ökumenischen Veranstaltung nahmen Zehntausende von Menschen teil, die denen verschiedene kulturelle Initiativen angeboten wurden, darunter Konzerte, Ausstellungen sowie Essens- und Weinstände.
„Das Ziel eines jeden von uns ist das Glück. Wir brauchen das Glück, das von der Liebe kommt, die uns erfüllt, damit wir sagen können: Ich werde geliebt, also bin ich. Und ich werde für immer in der Liebe sein, die nicht trügt und von der mich nichts und niemand trennen kann“, heißt es in der Botschaft, mit der der Erzbischof von Prag, Jan Graubner, die Besucher, darunter Tausende von Touristen in der Hauptstadt, zu der Initiative einlud. Auch der tschechische Kulturminister Martin Baxa begrüßte die Initiative und betonte, dass sie „eine einzigartige und persönliche Erfahrung“ biete.
Am späten Nachmittag bot die italienische Botschaft in Prag eine kostenlose Führung durch die Kapelle der diplomatischen Vertretung (Vlašská Kaple) an, die nur wenige Male im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
In den böhmischen und mährischen Gebieten kommt der ökumenischen Nacht der Kirchen eine ganz besondere Bedeutung zu. Während Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen das kollektive Gedächtnis dieser Völker negativ geprägt haben - zunächst mit den Hussitenkriegen und dann mit der böhmischen Phase des Dreißigjährigen Krieges -, wurde der jahrhundertelange positive Beitrag des Lebens der lokalen christlichen Gemeinschaften durch die religiöse Verfolgung unter der nationalsozialistischen Besatzung und in der kommunistischen Zeit stark beeinträchtigt. Darüber hinaus ist die Tschechische Republik laut einer Umfrage von 2017 das Land mit den meisten Agnostikern unter den ehemaligen Sowjetbürgern (Pew Research Center).
Laut einer Volkszählung von 2021 erklärten sich 7 % der Bevölkerung als katholisch. Initiativen wie diese fördern daher das Wissen über das künstlerische Erbe des Landes und die christlichen Gemeinschaften, die zu dessen Entwicklung beigetragen haben.
Auch bei der diesjährigen Ausgabe erhielt die öffentliche und ökumenische Dimension der Initiative eine besondere Bedeutung durch die Teilnahme der Kapelle der Abgeordnetenkammer des Parlaments der Tschechischen Republik an der Veranstaltung. Die 2016 eingeweihte Kapelle ist ein Symbol für die Versöhnung zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen im Lande und Ausdruck einer doppelten Funktion der nationalen Versöhnung und der Bekräftigung des positiven Wertes der christlichen Konfessionen für die tschechische Gesellschaft insgesamt.
Die „Lange Nacht der Kirchen“ wurde 1995 in Frankfurt am Main auf den Weg gebracht und breitete sich dann auf andere Orte in Deutschland und seit 2005 auch auf Österreich und seit kurzem auch auf einige Städte in Südtirol, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Estland aus.
(Fides 26/5/2025)
AFRIKA/NIGERIA - Auf dem “kürzesten Weg zu Hölle”: Katholischer Priester entlang der Verbindungsstraße Makurdi-Naka schwer verletzt
Abuja (Fides) – Der katholische Priester Solomon Atongo, wurde schwer verletzt, nachdem er am Abend des 24. Mai von Schüssen getroffen worden war. Er war in Begleitung von zwei Personen, als die Kriminellen sie in ihrem Fahrzeug auf der Straße von Makurdi nach Naka im Bundesstaat Benue im Südosten Nigerias angriffen. Nachdem sie auf den Priester geschossen hatten und ihn für tot hielten, brachten die Entführer die anderen Personen an einen unbekannten Ort.
Von der der Verwundung des Priesters, der seinen Dienst in der Pfarrei St. John's Quasi in Jimba verrichtet, berichtet ein vom Kanzler der Diözese Makurdi, Pfarrer Shima Ukpanya, unterzeichnes Kommuniqué: „Ich schreibe im Namen des Bischofs der katholischen Diözese Makurdi, Wilfred Chikpa Anabge, um Sie zu informieren und um Ihr Gebet für die baldige Genesung eines unserer Priester, Pfarrer Solomon Atongo, zu bitten, der heute Abend in der Nähe von Tyolaha auf der Makurdi-Naka Road in der Gemeinde Gwer West von mutmaßlichen Hirten angegriffen und verwundet wurde“. Damit mach der Kanzler eine Anspielung auf die Fulani-Nomaden, die für gewalttätige Raubüberfälle, Morde und Entführungen in verschiedenen Gebieten Nigerias verantwortlich sind.
In den letzten zwei Jahren war die Verbindungsstraße zwischen Makurdi und Naka immer wieder Schauplatz von Angriffen und Gewalt durch kriminelle Banden, so dass sie den Spitznamen „kürzester Weg zur Hölle“ erhielt. Entlang der völlig verfallene befinden sich in einem ausgedehnte Waldgebiet Lager und Verstecke der Entführer. Zu ihren Opfern gehören wohlhabende Menschen, Politiker und Staatsbeamte, aber auch einfache Bürger, die zum Zweck der Lösegelderpressung entführt werden.
(L.M.) (Fides 26/5/2025)
ASIEN/CHINA - Katholiken begehen Weltgebetstag für die Kirche in China
Shanghai (Fides) – Der von Papst Benedikt XVI. in seinem am 27. Mai 2007 unterzeichneten Brief an die chinesischen Katholiken eingeführte Weltgebetstages für die Kirche in China, der jedes Jahr am 24. Mai begangen wird, wurde auch in den lokalen katholischen Gemeinden auf dem gesamten chinesischen Festland begangen.
An den Gebetstag erinnerte auch Papst Leo XIV. beim Regina Coeli-Gebet am gestrigen Sonntag den 25. Mai, und bekräftigte, dass „in Kirchen und Wallfahrtsorten Chinas und auf der ganzen Welt zu Gott gebetet wird, als Zeichen der Sorge und Zuneigung für die chinesischen Katholiken und ihrer Gemeinschaft mit der Weltkirche“ (vgl. Fides 25/5/2025).
Dankbarkeit, Vertrauen und Güte waren die drei Schlüsselwörter, an die der Bischof von Shanghai, Joseph Shen Bin, in seiner Predigt während der feierlichen eucharistischen Liturgie erinnerte, der er am Samstag, den 24. Mai, im Marienheiligtum auf dem Sheshan-Hügel, das Unserer Lieben Frau, Hilfe der Christen, geweiht ist, vorstand. “Maria hat von der Verkündigung an und von der Hochzeit zu Kana an“, so der Bischof von Shanghai, „volles Vertrauen in Gott, fügsamen Gehorsam gegenüber Christus und leidenschaftliche Sorge für die anderen gezeigt‘.
„Wir können vielleicht nicht die Welt verändern“, fügte Bischof Shen Bin hinzu, “aber Sie und ich können darum bitten, Menschen zu werden, die sich leidenschaftlich für andere einsetzen und stets Zeugnis von der Botschaft des Evangeliums und der Hoffnung ablegen. Wichtiger als die Welt zu verändern, ist es, uns selbst zu verändern“. Nach der Messe fand, wie an allen Tagen des Monats Mai, im Marienheiligtum in Sheshan-Heiligtum ein Rosenkranzgebet statt.
Am Samstag, den 24. und am Sonntag, den 25. Mai strömten Pilger aus allen Teilen des Landes nach Sheshan. Allein aus der Pfarrei Yangziyu kamen 300 Pilger nach Sheshan und sangen ein Marienlied, mit dem das das von Papst Benedikt XVI. verfasste Gebet aus dem Jahr 2007 zur Einführung des Gebetstages für die Kirche in China vertont wurde.
In der Diözese Mindong (Provinz Fujian) fand unterdessen in allen Pfarreien ein „Jubiläumskonzert“ zu Ehren der „Pilger der Hoffnung“ statt. „Kirchenmusik“, so der Diözesanvikar, Pfarrer Zhu Ruci, „ist ein Ausdruck des Glaubens‘“, und der Gesang könne damit zu einer Brücke werden, die die Herzen verbindet und sie mit dem Herrn zusammenführt.
(NZ) (Fides 26/05/2025)
ASIEN/MYANMAR - “Die Gläubigen vertrauen auf Gott”
Yangon (Fides) - „Das Land ist geteilt. Die Situation in Yangon, wo ich derzeit lebe, ist relativ ruhig. In der großen Stadt im Zentrum des Landes geht das Leben der Menschen normal weiter, sogar unsere Liturgien und pastoralen Aktivitäten können in den Kirchen regulär stattfinden. Natürlich gibt es auch hier eine Ausgangssperre, wir leben mit einer Reihe von Einschränkungen aufgrund der allgemeinen Konfliktsituation im Land, aber wir versuchen, unser Glaubensleben immer mit dem Herzen für die Mission und für die Leidenden zu praktizieren“, so Pfarrer Stephen Chit Thein, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (PMW) in Myanmar, gegenüber Fides zur aktuellen Situation in dem Land in Südostasien. „Die Situation“, so der katholische Priester weiter, “ist jedoch in den Randgebieten des Landes, in den Grenzregionen, ganz anders: Dort gehen die Kämpfe weiter und es gibt großes Leid und Vertreibung. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Konflikt durch den Schmerz und die Unannehmlichkeiten des Erdbebens noch verschärft wurde".
„Was mich besonders beeindruckt“, fügt er hinzu, „ist zu sehen, dass so viele leidende Menschen, die sich seit vier Jahren in äußerst prekären Verhältnissen befinden, einen tiefen Glauben leben und praktizieren: Die Gläubigen vertrauen weiterhin auf Gott und die Hoffnung“. „Wir leben in einer Zeit großer Prüfungen, die das gesamte birmanische Volk betreffen, und unsere Hoffnung ist, wie uns das besondere Thema des Heiligen Jahres in Erinnerung ruft, in Christus begründet und verwurzelt, der uns nicht enttäuscht und nicht im Stich lässt. Dieser ist in den bedrängten Menschen in Myanmar sehr präsent“, stellt er fest
Trotz der Verschlechterung der humanitäre Lage in den letzten vier Jahren, so Pfarrer Stephen Chit Thein „haben wir weiterhin Hoffnung, auch dank der Worte und Appelle des Papstes, die uns eine tiefe Verbundenheit zeigen. Wir erinnern uns und danken Papst Franziskus, der Myanmar mehrfach besucht und erwähnt hat und dem das Land stets am Herzen lag. Auch Papst Leo XIV. erinnerte die internationale Gemeinschaft bereits an das Leiden Myanmars und rief zum Frieden auf. Wir hoffen, dass er weiterhin über uns und den Frieden sprechen wird, damit die internationale Gemeinschaft uns nicht vergisst“.
Unterdessen gibt es auf diplomatischer Ebene eine neue Initiative der der Vereinigung südostasiatischer Nationen (ASEAN), der Myanmar angehört. Malaysia, das derzeit den rotierenden Vorsitz der ASEAN innehat, hat eine Verlängerung des Waffenstillstands nach dem Erdbeben in Myanmar gefordert und gleichzeitig seine Forderungen zur Umsetzung des „Fünf-Punkte-Friedensplans“, den die ASEAN bereits in der Vergangenheit auf den Weg gebracht hatte, verschärft.
Die herrschende Militärjunta hatte indes einen Waffenstillstand in dem andauernden Bürgerkrieg ausgerufen, nachdem ein heftiges Erdbeben Ende März rund 3.800 Menschen getötet und Zehntausende obdachlos gemacht hatte. Bei einem Treffen der ASEAN-Außenminister am gestrigen 25. Mai schlug der malaysische Präsident Mohamad Hasan offiziell „die Verlängerung und Ausweitung des Waffenstillstands über die derzeit betroffenen Gebiete hinaus vor, um den langen und schwierigen Weg der Erholung zu erleichtern und das Leid der Menschen in Myanmar zu lindern“. Hasan sagte, er werde im Juni als ASEAN-Mitglied die burmesische Hauptstadt Naypyidaw besuchen, „um den humanitären Bedarf und die Verteilung von Hilfsgütern an die vom Erdbeben betroffene Bevölkerung zu beurteilen“.
Die politischen Führer der ASEAN treffen sich heute, am 26. Mai, zu einem Gipfel in Kuala Lumpur. Die ASEAN hat es bisher versäumt, den im April 2021 vereinbarten Fünf-Punkte-Friedensplan umzusetzen. Aufgrund der Nichtumsetzung dieses Plans wurde Vertretern der birmanischen Militärjunta bisher die Teilnahme an ASEAN-Gipfeltreffen untersagt.
(PA) (Fides 26/5/2025)
VATIKAN - Regina Coeli: Papst Leo erinnert an den Weltgebetstag für die Kirche in China
Vatikan (Fides) - Auch in diesem Jahr wurde am Weltgebetstag für die Kirche in China, der von Papst Benedikt XVI. eingeführt wurde, „in Kirchen und Wallfahrtsorten Chinas und auf der ganzen Welt zu Gott gebetet, als Zeichen der Sorge und Zuneigung für die chinesischen Katholiken und ihrer Gemeinschaft mit der Weltkirche“. Daran erinnerte Papst Leo XIV. heute, nachdem er zum ersten Mal vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast mit Blick auf den Petersplatzaus das Regina-Coeli-Gebet gesprochen hatte, und erinnerte damit den besonderen Gebetstag für die Kirche in China, der gestern, am Samstag, den 24. Mai, am liturgischen Gedenktag der seligen Jungfrau Maria, Hilfe der Christen, begangen wurde. „Möge die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria ihnen und uns die Gnade erwirken, auch inmitten von Prüfungen starke und freudige Zeugen des Evangeliums zu sein, um stets den Frieden und die Harmonie zu fördern“, so der Papst. In diesem Sinne“, fügte der Bischof von Rom hinzu, „schließen wir alle Völker, die unter dem Krieg leiden, in unser Gebet mit ein; wir bitten um Mut und Ausdauer für alle, die sich für den Dialog und die aufrichtige Suche nach Frieden einsetzen“.
In seiner Ansprache zum Mariengebet bezog sich Papst Leo auf das Sonntagsevangelium und betont Papst Leo XIV.: „In allem, wozu der Herr uns beruft, auf unserem Lebensweg wie auch auf unserem Glaubensweg, fühlen wir uns bisweilen unzulänglich. Doch gerade das Evangelium des heutigen Sonntags sagt uns, dass wir nicht auf unsere Kräfte schauen sollen, sondern auf die Barmherzigkeit des Herrn, der uns erwählt hat, in der Gewissheit, dass der Heilige Geist uns führt und uns alles lehrt“.
Das Tagesevangelium beschreibt die Apostel, die „am Vorabend des Todes ihres Meisters beunruhigt und verängstigt sind und sich fragen, wie sie das Reich Gottes weiterleben und bezeugen können“. Aber Jesus kündige ihnen mit einer wunderbaren Verheißung die Gabe des Heiligen Geistes an: 'Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen'“. „So Jesus befreit die Jünger von aller Angst und Sorge“, betont der Papst, „und kann zu ihnen sagen: 'Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht‘. Wenn wir nämlich in seiner Liebe bleiben nimmt er selbst Wohnung in uns, unser Leben wird zum Tempel Gottes, und diese Liebe erleuchtet uns, sie schafft Raum in unserem Denken und in unseren Entscheidungen, bis sie sich auch zu den anderen ausweitet und alle Situationen unserer Lebens erleuchtet‘.
Dieses „Wohnen Gottes in uns“, so der Papst, „ist genau das Geschenk des Heiligen Geistes, der uns bei der Hand nimmt und uns auch im Alltag die Gegenwart und Nähe Gottes erfahren lässt, indem er uns zu seiner Wohnstatt macht“. Und „es ist schön, dass wenn wir auf unsere Berufung blicken, auf die uns anvertrauten Dinge und Menschen, auf die Verpflichtungen, die wir erfüllen, auf unseren Dienst in der Kirche, ein jeder von uns zuversichtlich sagen kann: Auch wenn ich schwach bin, schämt sich der Herr meines Menschseins nicht, sondern er kommt, um in mir Wohnung zu nehmen. Er begleitet mich mit seinem Heiligen Geist, er erleuchtet mich und macht mich zu einem Werkzeug seiner Liebe für die anderen, für die Gesellschaft und für die Welt“.
„Lasst uns auf der Grundlage dieses Versprechens in der Freude des Glaubens wandeln“ so Papst Leo weiter, „und so ein heiliger Tempel Gottes sein. Bemühen wir uns, seine Liebe überall hinzubringen, eingedenk dessen, dass jede Schwester und jeder Bruder eine Wohnung Gottes ist und dass sich seine Gegenwart besonders in den Kleinen, den Armen und den Leidenden offenbart und von uns verlangt, aufmerksame und mitfühlende Christen zu sein“.
Nach dem Gebet des Regina Coeli erinnerte Papst Leo auch an den polnischen Diözesanpriester Stanislaus Kostka Streich, der „gestern in Poznań seliggesprochen“ wurde, und der „1938 aus Hass auf den Glauben ermordet wurde, weil sein Wirken zugunsten der Armen und Arbeiter die Anhänger der kommunistischen Ideologie störte“. Der Pontifex erinnerte auch daran, dass „Papst Franziskus vor zehn Jahren die Enzyklika „Laudato si'“ unterzeichne hat, die der Sorge um das gemeinsame Haus gewidmet ist“. Diese Enzyklika, so der Papst, ‚fand eine außergewöhnliche Verbreitung, inspirierte unzählige Initiativen und lehrte alle, auf den doppelten Schrei der Erde und der Armen zu hören“.
(GV) (Fides 25/5/2025)
Papst Leo XIV. und die “einzigartige Aufgabe” der Kirche von Rom
Von Gianni Valente
Rom (Fides) - Die lange Geschichte der Kirche von Rom „gründet im Zeugnis von Petrus, Paulus und unzähligen Märtyrern“. Und die „einzigartige Aufgabe“, zu der sie gerufen ist, ist die, „Mater omnium Ecclesiarum, Mutter aller Kirchen“ zu sein. Daran erinnerte Papst Leo XIV. in seiner Predigt während der Eucharistiefeier und Inbesitznahme römische Kathedra des Bischofs von Rom am 25. Mai in der Lateranbasilika.
Die Kirche von Rom sei die „Mutter aller Kirchen“ und Papst Franziskus oft dazu eingeladen über „die mütterliche Dimension der Kirche nachzudenken“, so der Bischof von Rom: „Zärtlichkeit, Opferbereitschaft und die Fähigkeit zuzuhören, die es nicht nur ermöglicht, zu helfen, sondern oft auch Bedürfnissen und Erwartungen zu begegnen, noch bevor sie ausgesprochen werden“. Wie die Gemeinde mit den Herausforderungen umgegangen sei zeige auch die Apostelgeschichte, so der Papst der damit auf das Tagesevangelium Bezug nahm, als Petrus und die Apostel auf Drängen von Paulus von Tarsus und Barnabas entschieden, dass den neuen Christen heidnischer Herkunft nicht die Vorschriften des mosaischen Gesetzes auferlegt werden sollten, sondern nur „das Wesentliche“ von ihnen verlangt werden sollte.
In dem Brief, den die die Brüder in Antiochia geschickt wurde, in dem diese die Entscheidungen mitgeteilt wurde, so Papst Leo, „schrieben Petrus und die Apostel, „der Heilige Geist und wir haben beschlossen“ und betonen „dass das Wichtigste in dem ganzen Geschehen das Hören auf die Stimme Gottes war, das alles andere erst möglich gemacht hat“. So erinnerten sie uns daran, dass „Gemeinschaft vor allem ‚auf den Knien‘ entsteht, im Gebet und einem andauernden Bemühen um Umkehr“. Und dass „wir das Evangelium umso besser verkünden können, je mehr wir uns von ihm gewinnen und verwandeln lassen, indem wir der Kraft des Heiligen Geistes erlauben, uns innerlich zu reinigen, unsere Worte einfach, unsere Wünsche ehrlich und klar und unsere Taten großzügig zu machen“.
Der heilige Leo der Große und der selige Papst Johannes Paul I.
Im letzten Teil seiner Predigt drückte Papst Leo den Wunsch aus, „sich auf den Weg zu begeben, den die Diözese Rom in diesen Jahren geht“, und, „soweit es mir möglich ist, allen zuzuhören, damit wir gemeinsam lernen, verstehen und entscheiden können“. „Ich bitte euch , mir dabei mit eurem Gebet und euer Liebe zu helfen“, so der Papst, der an die Worte des heiligen Leo des Großen erinnerte: „Alles Gute, das wir in unserem Dienst vollbringen, ist das Werk Christi; nicht unseres, denn ohne ihn können wir nichts tun; sondern wir rühmen uns seiner, von dem alle Wirksamkeit unseres Handelns kommt“.
Den Worten des heiligen Papstes des 5. christlichen Jahrhunderts fügte Papst Leo die Worte hinzu, mit denen der selige Johannes Paul I. am 23. September 1978 „seine neue diözeane Familie begrüßte“:„Der heilige Pius X. hat als er Patriarch von Venedig wurde im Markusdom ausgerufen: ‘Was hättet ihr von mir, ihr Venezianer, ich euch nicht liebte? Ich möchte Ähnliches sagen: Ich kann euch versichern, daß ich euch liebe, daß ich nur einen Wunsch habe, euch zu dienen und meine bescheidenen Kräfte, das Wenige, was ich habe, in den Dienst aller zu stellen“. „Auch ich“, fügte Leo XIV. hinzu, „drücke euch meine ganze Zuneigung aus, mit dem Wunsch, mit auf unserem gemeinsamen Weg Freuden und Leiden, Mühen und Hoffnungen mit euch zu teilen. Auch ich biete euch das Wenige an, das ich habe und bin, und vertraue es der Fürsprache der Heiligen Petrus und Paulus und der vielen anderer Brüder und Schwestern an, deren Heiligkeit die Geschichte dieser Kirche und die Wege dieser Stadt erleuchtet hat. „Die Jungfrau Maria“, fügte er zum Abschluss seiner Predigt hinzu, “begleite uns und bitte für uns“.
(Fides 25/5/2025)
24.05.2025
(München/acn) - Die ostkirchlichen Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) haben ihr Treffen mit Papst Leo XIV. als Signal der Wertschätzung und Hoffnung bezeichnet. Am 14. Mai hatte der neue Papst Geistliche und Gläubige der katholischen Ostkirchen empfangen, die zur Feier des Heiligen Jahres nach Rom gekommen waren. Dabei hatte er auch die zahlreichen Märtyrer aus ihren Reihen gewürdigt und an Verfolgung, Exil und Krieg erinnert, unter der zahlreiche Christen in Osteuropa und im Nahen Osten leiden.
„Der Papst weiß, was die Ostkirchen durchmachen“, erklärte der armenisch-katholische Erzbischof von Aleppo/Syrien, Boutros Marayati, im Gespräch mit „Kirche in Not“. Die Worte von Leo XIV. hätten vielen Christen im Nahen Osten neue Hoffnung geschenkt, die sich oft von der Welt vergessen fühlten.
26.05.2025
EKD und Diakonie Katastrophenhilfe fordern Freilassung der Geiseln, Ende der Gewalt und ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe nach Gaza
(Berlin/Hannover/dwd) - Die Hamas hat am 7. Oktober 2023 Israel überfallen. Bei diesem menschenverachtenden Angriff hat sie mehr als
1.200 Menschen ermordet und mehr als 200 Menschen verschleppt. Einige von ihnen befinden sich noch immer in Geiselhaft. Ungeachtet des legitimen Selbstverteidigungsrechts Israels rufen der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Katastrophenhilfe angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf.
„Die humanitäre Katastrophe in Gaza hat ein unvorstellbares Ausmaß erreicht. Nach einer monatelangen Blockade durch die israelische Regierung erreichen erneut viel zu wenige Hilfsgüter den Gazastreifen, Hunger ist allgegenwärtig. Die Kriegsparteien verstoßen wiederholt gegen das humanitäre Völkerrecht – etwa durch den Beschuss ziviler Infrastruktur wie Krankenhäuser, Angriffe auf humanitäre Helfer oder die andauernde Geiselnahme. Das Schicksal der Zivilbevölkerung und der Geiseln in diesem Krieg erfüllt uns mit tiefer Sorge“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.
Rat und Diakonie Katastrophenhilfe drängen auf ein Ende der kriegerischen Handlungen, die unzählige zivile Opfer fordern und das Leid der Menschen in der Region täglich vergrößern. Es sei dringend erforderlich, dauerhafte umfassende humanitäre Hilfe zu ermöglichen und sicherzustellen, dass sie die notleidende Bevölkerung auch tatsächlich erreicht.
Die Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs betont: „Diese menschengemachte Katastrophe muss enden. Die Geiseln müssen freigelassen werden, der Beschuss und die Vertreibung der Zivilbevölkerung müssen enden. Als Kirche stehen wir unumstößlich an der Seite derer, die nach Schutz, Würde und einem Leben in Sicherheit streben.“ Eine friedliche Perspektive könne nur auf dem Fundament des Völkerrechts und der Achtung der Menschenrechte für alle Menschen in der Region entstehen.
23.05.2025
(Khan Younis/ots) - Die humanitäre Lage in Gaza hat einen neuen Grad der Katastrophe erreicht. "Die Ernährungssituation ist alarmierend", sagt eine Mitarbeiterin der SOS-Kinderdörfer in Gaza, deren Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden kann. Die größten Opfer sind Kinder, ihr Leben ist massiv bedroht.
Nachdem Israel nach einer fast dreimonatigen Blockade erste Hilfslieferungen wieder zugelassen hat, seien bislang viel zu wenige Lastwagen angekommen. Zwar hätten internationale Geber, darunter die Europäische Union, zusätzliche Hilfe zugesagt, doch die Verteilungsmechanismen seien nach wie vor begrenzt und umstritten. "Der Bedarf ist überwältigend, und die Hilfe, die ankommt, reicht einfach nicht aus", betont die Mitarbeiterin.
Auch im provisorischen Lager der SOS-Kinderdörfer wird die Situation immer bedrohlicher. Lebensmittelvorräte gehen auch hier zu Neige. Inmitten des Chaos und unter schwierigsten Bedingungen versorgt die Hilfsorganisation in Khan Younis weiterhin 46 verlassene Kinder. "Diese Kinder haben alles verloren - ihr Zuhause, ihre Familien, ihr Gefühl von Sicherheit. Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um sie zu schützen und ihnen zu helfen", sagt die Mitarbeiterin. Viele der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien selbst vertrieben worden und traumatisiert. "Trotz dieser Herausforderungen arbeiten sie unter extremem Druck weiter, um die Kinder gut zu betreuen. Das ist unglaublich", sagt die Mitarbeiterin.
EUROPA/ITALIEN - Pater Mandonico von der Gesellschaft der Afrikamissionen: “Der missionarische Papst fordert uns auf, uns nicht in uns selbst zu verschließen”
Rom (Fides) - „Bei dem ehemaligen Augustiner-Missionar Robert Francis Prevost, dem heutigen Papst Leo XIV., fällt vor allem ein Charakterzug auf. Jeder, der ihn näher kannte, hat keine auffälligen Gesten zu berichten, sondern wiederholt eine Eigenschaft: Er ist ein Mann, der gut zuhören kann“, so Pater Andrea Mandonico, Generalarchivar der Gesellschaft für die Afrikamissionen, der in dem missionarischen Papst „eine besondere Herausforderung“ sieht.
„Ein Missionar, der Papst wird, ist eine noch nie dagewesene Erfahrung für die katholische Kirche. Papst Leo ist nicht der Missionar, der die größten Abenteuer erlebt hat, er ist nicht derjenige, der seine Stimme am meisten erhoben hat, er ist nicht derjenige, der die meisten Schulen oder Krankenstationen gebaut hat“, so Pater Mandonico. Vielmehr habe er seine Spuren hinterlassen, indem er sein Herz und seinen Geist für die Menschen öffnete, denen er begegnete. Denn wie er in der ersten Messe mit den Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle sagte, „wir müssen verschwinden, damit Christus bleibt“.
Das Kardinalskollegium habe Leo XIV. als einen Mann gewählt, dem es das Amt des Nachfolgers Petri anvertrauen wollte, wohl wissend, dass es einen Missionar wählte.
„Wir müssen gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir eine missionarische Kirche sein können, eine Kirche, die Brücken baut, den Dialog pflegt und stets offen ist, alle mit offenen Armen aufzunehmen, so wie dieser Platz“, sagte Pater Andrea und zitiert damit die Worte, die Papst Leo XIV. in seiner ersten Ansprache nach seiner Wahl auf der der Mitteloggia des Petersdoms sagte. Er fordere jeden Menschen auf, seinerseits zu einer „Brücke“ der Liebe Gottes für alle zu werden.
„Der missionarische Papst ist eine besondere Herausforderung für uns Missionare“, betonte er. Und in Italien ist das heute vielleicht noch mehr der Fall als in anderen Regionen der Welt. Er erinnert uns an die Dringlichkeit der Mission, gerade dann, wenn wir Gefahr laufen, uns an den Gedanken zu gewöhnen, dass der Aufbruch in ferne Länder eine Berufung ist, die der Vergangenheit angehört. Er sagt uns, dass wir uns nicht in unserer Festung einschließen dürfen, sondern weiterhin in die Ferne blicken müssen, „ad gentes“, um unsere Gemeinschaften wirklich für den Atem der Welt zu öffnen. Heute ist er der neue Petrusnachfolger. Und auch wir Missionare, in Italien und in allen Ecken der Welt, wollen von hier aus neu beginnen“, schließt der Archivar.
(AP) (Fides 23/5/2025)
Kardinal Tagle an die Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke: „Lernen wir von den Aposteln, die durch ihre Begegnung mit dem auferstandenen Christus zu Missionaren wurden“
Rom (Fides) - Die missionarische Arbeit der Kirche habe ihren Ursprung im Staunen derer, die dem auferstandenen Jesus begegnet sind „und von ihm gesandt wurden“. Und auch heute könnten alle, die in der Mission tätig sind, nur durch eine persönliche Begegnung mit dem auferstandenen Christus, „der das Leben verändert“, ihren missionarischen Eifere Schwung erneuern. Daran erinnerte Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke, die dieser Tage im „Centro San Lornzo da Brindisi“ in Rom zu ihrer Generalversammlung zusammengekommen sind. Der Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung erinnerte in seinem Grußwort am Mittwoch, den 21. Mai, daran, dass die Erfahrung, die die ersten Jünger Jesu in der Zeit der entstehenden Kirche gemacht haben, für immer der Maßstab für jede echte missionarische Arbeit und Initiative bleibt.
Wir müssen zur Mission “animiert” werden
„Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke“, so der Kardinal, “kann als Zeichen, Symbol und Instrument der missionarischen Identität der Kirche gemäß der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils betrachtet werden“. Deshalb sei er berufen „Gesicht, Stimme, Hände, Füße und Herz einer Kirche, die missioniert, und einer Mission, die die Kirche ausmacht“ zu sein.
Seit ihrer Gründung, so der Kardinal, seien die Päpstlichen Missionswerke „Ausdruck der Treue der Katholiken zu Christus, die sich in missionarische Mitverantwortung, in missionarische Nachfolge verwandelt hat“.
Aber der apostolische Eifer sei niemals ein selbst erzeugter Impuls, noch das Ergebnis der mechanischen Anwendung einer missionarischen „Methode“.
„Um andere zur Mission zu animieren“, wiederholte der Kardinal mehrmals, „müssen wir zuerst selbst zur Mission ‘animiert' werden, wie es bei den ersten Jüngern der Fall war“. „Und wir“, so fügte er hinzu, “vergessen oft, dass erst die Begegnung mit dem Auferstandenen sie zu Missionaren machte. Die Gabe des Heiligen Geistes besiegelte ihren missionarischen Eifer, ihren Mut und ihre Kreativität bei der Verkündigung des Guten, das Gott in Jesus Christus getan hat“.
Deshalb, so betonte der Pro-Präfekt des Missionsdikasteriums, „ist die missionarische Animation nicht in erster Linie eine Aufgabe, ein Job, sondern eine geistliche Begegnung mit dem auferstandenen Herrn, die das Leben verwandelt und dazu führt, Menschen zu suchen, mit denen man die Frohe Botschaft teilen kann“. Aus diesem Grund seien auch bei der Suche nach einer Definition der Figur der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke die Lesungen von besonderer Bedeutung, die von der Liturgie der Kirche gerade in der Osterzeit, der „Zeit des auferstandenen Herrn“, vorgetragen werden.
Die apostolischen Ursprünge der missionarischen Zusammenarbeit
Die Berichten über die Anfänge der Missionsarbeit verdeutlichten das eigentliche Wesen und die besonderen Merkmale Missionsarbeit: die universale Bestimmung der Verkündigung des Evangeliums der Befreiung, die Sorge um die Armen, die Sorge um die Zusammenarbeit und das Teilen von Gütern, Gaben, Charismen und Diensten.
„Zum Beispiel“, so der Kardinal‚ „zogen Paulus und Barnabas angesichts der Meinungsverschiedenheiten, die angesichts der Forderung einiger entstanden waren, die Beschneidung auch den Nicht-Juden, die Christen wurden, aufzuerlegen, nach Jerusalem, und mit den anderen Aposteln ‘bildeten auch sie eine Versammlung‘. Es ist das erste Konzil, das Konzil von Jerusalem. Dort hielten sie ein 'Gespräch im Heiligen Geist', an dem die Apostel und die Ältesten teilnahmen, um das Wort Gottes zu hören und die Bewegungen des Geistes zu lesen“. „Auf diese Weise nahm eine 'Organisation' Gestalt an, die zwar universell, aber zutiefst geistlich war“, so der Kardinal.
„Aus diesen ersten Schritten der entstehenden Kirche“, so Kardinal Tagle, “geht hervor, dass das Gebet, das Hören auf das Wort Gottes, die Unterscheidung und der gegenseitige Respekt charakteristische Merkmale sind, die jede Form der organisierten weltweiten missionarischen Zusammenarbeit kennzeichnen“. „Dies“, fügte der Kardinal hinzu, „ist die ‘Seele‚ der ‘Organisation'“.
„Der Apostel“, fuhr der Kardinal fort, indem er andere Ereignisse der ersten christlichen Gemeinschaften herausgriff, die unmittelbar mit der Tätigkeit der Päpstlichen Missionswerke in Verbindung gebracht werden können, “initiierte eine Geldsammlung zur Unterstützung der armen Kirche in Jerusalem. Der Heidenapostel lobt die mazedonischen Kirchen dafür, dass sie trotz ihrer Armut teilten, was sie konnten, und bezeugt damit den „Kreislauf der Liebe“ zwischen jungen und alten Kirchen, der auch die Aktivitäten der Päpstlichen Missionswerke antreibt“. „Wer kärglich sät“, heißt es im zweiten Brief des Paulus an die Korinther, „wird auch kärglich ernten; wer reichlich sät, wird reichlich ernten…denn Gott liebt einen fröhlichen Geber“.
Das gemeinsame Gebet, das Teilen der Eucharistie und auch materielle Güter habe das Leben der frühen christlichen Gemeinschaften begleitet und die wesentlichen Merkmale, die das erste apostolische Wirken begleiteten und kennzeichneten, so der Kardinal der in diesem Zusammenhang auch an den Betrug des Hananias und der Saphira aus der Apostelgeschichte erinnerte. In der Kirche Christi, bemerkte Kardinal Tagle „geschahen solche Dinge auch schon kurz nach der Auferstehung und Pfingsten“. Aber die wesentlichen Merkmale, die die erste apostolische Arbeit begleiteten und charakterisierten, seien das Gebet, der gegenseitigen Respekts, das Zuhören und das Teilen. „Dies sind alles Eigenschaften, die auch heute noch jede authentische missionarische Zusammenarbeit kennzeichnen und erkennbar machen“, so der Kardinal.
„Auch die Päpstlichen Missionswerke“, so Kardinal Tagle, “greifen auf diese erste Ostererfahrung zurück. Und auch die Arbeit der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke kann als eine Verlängerung der Arbeit der ersten Apostel gesehen und erlebt werden“. „Auch wir“, so Kardinal Tagle im Schlussteil seiner Ansprache, “können unsere Mission und unsere Organisation neue Impulse geben, indem wir von denen lernen, die dem auferstandenen Herrn begegnet sind und von ihm mit der Kraft des Heiligen Geistes gesandt wurden“.
(GV) (Fides 23/5/2025)
AFRIKA/KENIA - Weiterer Priester in Kenia ermordet
Nairobi (Fides) - Ein weiterer katholischer Priester ist in Kenia ermordet worden. Pfarrer Alloyce Cheruiyot Bett wurde in der Gegend von Tot im Kerio-Tal im Verwaltungsbezirk Elgeyo Marakwetm im westlichen Hochland von Kenia erschossen.
Der Mord ereignete sich gestern, am 22. Mai, als am Ende der heiligen Messe in der kleinen christliche Gemeinde im Dorf Kakbiken einige Bewaffnete Schüsse abfeuerten, von denen einer Pfarrer Bett in den Nacken traf und ihn sofort tötete.
Die kenianische Polizei erklärte, sie habe sechs Personen im Zusammenhang mit dem Mord an dem Priester festgenommen.
Es wird zwar vermutet, dass es sich um einen versuchten Raubüberfall handelt, doch ein Polizeisprecher betont, dass der Mord an Pfarrer Bett in keiner Weise mit den Viehdiebstählen oder anderen Formen des Banditentums in der Gegend in Verbindung stehe.
Aus örtlichen Quellen verlautete, dass die Mörder den Priester möglicherweise für einen Polizeiinformanten hielten, der die Polizei bei einer Sicherheitsoperation in der Gegend unterstützte.
Pfarrer Tott ist der zweite katholische Priester, der innerhalb einer Woche in Kenia getötet wurde. Am 15. Mai war Pfarrer John Ndegwa Maina, Pfarrer der St.-Louis-Gemeinde in Igwamiti, im Krankenhaus gestorben, nachdem er schwer verletzt, aber am Rande der Autobahn von Nakuru nach Nairobi, mehrere Kilometer von seiner Gemeinde entfernt, gefunden worden war.
(L.M.) (Fides 23/5/2025)
AFRIKA/KENIA - Bischof von Nyahururu zum Tod von Pfarrer Maina: “Wir warten auf die Ergebnisse der Ermittlungen“
Nairobi (Fides) - „Es gibt eine laufende Untersuchung. Sobald die Ermittler die Untersuchung des Todes von Pfarrer Maina abgeschlossen haben, werden sie Licht in die Angelegenheit bringen und die Fragen beantworten, die wir uns alle in der vergangenen Woche gestellt haben“, so Bischof Joseph Ndembu Mbatia von Nyahururu, zum Tod von Pfarrer John Ndegwa Maina, Pfarrer der Gemeinde „St. Louis“ in Igwamiti.
Die Beerdigungszeremonie fand gestern, am 22. Mai, auf dem katholischen Priesterfriedhof auf dem Tabor Hill in Ol Joro Orok im Verwaltungsbezirk Nyandarua County in Anwesenheit von Hunderten von Menschen statt.
„Ich habe in den Medien gesehen, dass es hieß, unser Priester sei getötet worden, und ich habe mich gefragt, woher diese Informationen kommen. Wir sind immer noch mit der Kriminalpolizei (Directorate of Criminal Investigation, DCI) in Kontakt, um herauszufinden, was tatsächlich passiert ist. Es gibt keinen Grund für Spekulationen. Wir wollen die Wahrheit wissen, und deshalb arbeiten wir mit den Ermittlern zusammen. Wir müssen geduldig sein“, so Bischof Mbatia. Am 15. Mai wurde Pfarrer Maina mit schweren Kopfverletzungen an der Autobahn zwischen Gilgil und Nairobi gefunden. Er starb später im St. Joseph's Mission Hospital. Berichten zufolge erzählte der Priester dem Taxi-Fahrer, der ihn am Straßenrad fand, dass er in Nyahururu entführt worden sei.
Nach Angaben der Kriminalpolizei wurde Pfarrer Maina möglicherweise von Dieben angegriffen, die einen Teil einer Spende forderten, die der Priester vom ehemaligen Vizepräsident Rigathi Gachagua während eines Gottesdienstes am 27. April erhalten hatte. Der Priester hatte sich Berichten zufolge besorgt über die Bedrohungen seiner Sicherheit geäußert, sie aber nicht offiziell den Behörden gemeldet.
Pfarrer Maina, der vierte Sohn einer elfköpfigen Familie, wurde am 13. März 1982 geboren und am 25. März 2017 zum Priester geweiht.
(L.M.) (Fides 23/5/2025)
ASIEN/PHILIPPINEN - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: "Glaube muss in politisches Handeln einfließen”
Rom (Fides) - „Nach den Zwischenwahlen 2025 können wir sagen, dass es noch viel zu tun gibt, um ein authentisches politisches Bewusstsein in der Nation zu schaffen. Wir verwenden das Wort 'Politik' im edelsten und höchsten Sinne des Wortes, nämlich als Verwaltung und Pflege des Gemeinwohls“, so Pfarrer Esteban Lo, Priester aus Manila und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (POM) auf den Philippinen, einer der Teilnehmer an der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die derzeit in Rom stattfindet, gegenüber Fides.
„Wenn es um politische Wahlen geht, betreffen die Phänomene des Stimmenkaufs, der Korruption, der politischen Dynastien und des Fraktionszwangs das gesamte Volk, das natürlich mehrheitlich katholisch ist. Daraus lässt sich ableiten, dass in diesen Momenten das vom Glauben erleuchtete katholische Gewissen sich schwer tut, zum Vorschein zu kommen“, so der Nationaldirektor.
„Heute zeigt das philippinische Volk eine große Volksfrömmigkeit, aber wenn es um Themen und Praktiken wie die Politik geht, entsteht ein Zwiespalt. Deshalb müssen wir die Vision der Soziallehre der Kirche vertiefen und uns aneignen, von der wir wissen, dass sie ein Schwerpunkt des apostolischen Dienstes von Papst Leo XIV. ist. Wir müssen den Glauben im politischen Handeln verkörpern“, stellt er fest.
Bei den Wahlen am 12. Mai mit einer Rekordbeteiligung von fast 69 Millionen Wählern wurden mehr als 18.000 öffentliche Ämter auf allen Regierungsebenen neu besetzt: Von den 354 Sitzen im Unterhaus des Parlaments ging die Mehrheit an das von der Lakas-Partei und anderen Parteien, die den amtierenden Präsidenten Ferdinand Marcos unterstützen, gebildete Bündnis. Insbesondere die 12 zu vergebenden Sitze im Senat (die Hälfte der 24 Sitze, aus denen sich die Versammlung zusammensetzt) zogen die Aufmerksamkeit von Politik und Medien auf sich, und mindestens fünf gingen an Kandidaten, die die Familie Duterte unterstützen. Das politische System der Philippinen wird von zwei Politiker-Dynastien beherrscht, die sich auch bei dieser Wahl gegenüberstanden. Es handelt sich um die Familien von Präsident Ferdinand Marcos Jr. (Sohn des gleichnamigen ehemaligen Diktators) und seiner Vizepräsidentin Sara Duterte (Tochter des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte).
Die beiden Clans, die im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen 2022 noch eine Allianz gebildet hatten, befinden sich heute in einem offenen Konflikt, und in diesem Zusammenhang sind die Zwischenwahlen zu einer Art „Referendum“ über die Vorherrschaft der einen oder anderen Seite geworden.
Unterdessen wurde Rodrigo Duterte verhaftet und steht vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor Gericht, die während des während seiner Präsidentschaft begonnenen „Krieges gegen Drogen“ begangen wurden. Und gegen seine Tochter Sara, die derzeitige Vizepräsidentin, wurde am 7. Februar vom Repräsentantenhaus ein Amtsenthebungsverfahren beantragt, das vom Senat bestätigt oder aufgehoben werden muss. Fünf Kandidaten, die der Marcos-Allianz nahestehen, haben Sitze im Senat gewonnen, fünf weitere Kandidaten, die gewählt wurden, stehen Duterte nahe, während zwei „Unabhängige“ in der letzten Phase des Wahlkampfs die Unterstützung des Duterte-Clans erhalten haben, so dass sie dem Oppositionsbereich zuzurechnen sind.
Nach der Wahl räumte Präsident Marcos jr. - auch auf der Grundlage von Umfragen, die seine Popularität und die Zustimmung der Bürger deutlich sinken sahen - ein, dass die Menschen mit der Leistung der Regierung nicht zufrieden sind.
„Die Szenarien sind offen und wir werden sehen, wie sich die politische Situation entwickelt“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke gegenüber Fides. „Sicherlich befinden wir uns in einer Zeit, in der selbst die katholische Kirche als historische Institution nicht mehr den Einfluss auf das Gewissen der Bürger hat, den sie in der Vergangenheit hatte: man denke an die gewaltlose Revolution von 1986. Der Kontext und die Kultur haben sich rapide verändert“. „Unsere Hoffnung“, so Pater Lo abschließend, “bleibt fest, weil sie in Christus verankert ist. Unser Engagement und unser Auftrag in der Gesellschaft werden weitergehen. Letztendlich können wir sagen, dass alles vom christlichen Zeugnis unseres Lebens abhängt“.
(PA) (Fides 23/05/2025)
21.05.2025
Mit einer besonderen Spendenaktion unterstützt ein langjähriger Förderer der Hösbacher Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. deren Non-Profit-Mikrokredit-Programm – und ermöglicht gleichzeitig die Pflanzung neuer Bäume auf den Philippinen. Eine Aktion mit Wirkung für Mensch und Umwelt.
(Hösbach/gmi) - Fünfzehn junge Bäume – zehn Mahagoni- und fünf Kaffeepflanzen – wurden im April 2025 vom Team von Global Micro Initiative Philippines bei Olongapo in die Erde gesetzt. Die Aktion geht auf eine besondere Spendenidee eines langjährigen Fördermitglieds aus Kahl am Main zurück.
Papst Leo XIV. dankt den Päpstlichen Missionswerken: “Sauerteig des missionarischen Eifers innerhalb des Volk Gottes“
Vatikanstadt (Fides) - Die „durch Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit verwundete Welt“ hat es nötig „die Botschaft des Evangeliums von der Liebe Gottes zu hören und die versöhnende Kraft der Gnade Christi zu erfahren“. Deshalb ist es heute umso dringlicher, „Christus zu allen Menschen zu bringen“. Und die Päpstlichen Missionswerke (POM) „sind tatsächlich das ‚wichtigste Mittel‘, um bei allen Getauften ein missionarisches Verantwortungsbewußtsein zu wecken und kirchliche Gemeinschaften in Gebieten zu unterstützen, in denen die Kirche jung ist“. Mit diesen Worten drückte Papst Leo XIV. bei der Audienz für die Teilnehmer der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke im Vatikan seinen persönlichen Dank an das weltweite Netzwerk aus. Die Generalversammlung tagt zurzeit in Rom im Internationalen Kolleg von San Lorenzo da Brindisi.
An der Audienz nahmen insgesamt 115 Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke aus allen fünf Kontinenten teil, zusammen mit den Generalsekretären und Mitarbeitern der internationalen Sekretariate in Rom, unter der Leitung von Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen). Ebenfalls anwesend waren der Sekretär des Dikasteriums, Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, und der beigeordnete Sekretär, Erzbischof Samuele Sangalli.
Papst Leo und die Päpstlichen Missionswerke
Der neue Bischof von Rom kennt die Arbeit der Päpstlichen Missionswerke aus eigener Erfahrung (vgl. Fides 10/5/2025). Auch in seiner heutigen Ansprache, in der er sich auf seine langjährige Missionserfahrung in Peru bezog, sagte der Nachfolger Petri, dass die Arbeit der Päpstlichen Missionsgesellschaften „für die Evangelisierungsmission der Kirche unverzichtbar ist, wie ich persönlich aufgrund meiner Jahre im pastoralen Dienst in Peru bezeugen kann“. Papst Leo erinnerte auch an die spezifischen Aufgaben der vier Missionswerke, die aus der missionarischen Kreativität und dem „sensus fidei“ des Gottesvolkes entstanden sind und sich im Laufe der Zeit zu einem festen Bestandteil der Missionsdikasteriums entwickelt haben: das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung, das - wie der Papst in Erinnerung rief - „Hilfe für pastorale und katechetische Programme, den Bau neuer Kirchen, die Gesundheitsversorgung und das Bildungswesen in Missionsgebieten leistet“; das Kindermissionswerk, das „christliche Bildungsprogramme für Kinder unterstützt und für deren Grundversorgung und Schutz sorgt“; das Missionswerk des heiligen Apostels Petrus, das „zur missionarische Berufungen sowohl zum priesterlichen Dienst als auch zum Ordensleben“ fördert, und die Päpstliche Missionsunion, die sich „der Ausbildung von Priestern, Ordensmännern und -frauen sowie des gesamten Volkes Gottes für das missionarische Wirken der Kirche“ widmet.
Ein weltweites Netzwerk im Dienst des apostolischen Eifers
„Die Förderung des apostolischen Eifers im Volk Gottes“, betonte Papst Leo in seiner Ansprache, „bleibt ein wesentlicher Aspekt der vom Zweiten Vatikanischen Konzil angestrebten Erneuerung der Kirche, und sie ist in unserer Zeit umso dringlicher“, in einer Zeit, in der “die Kirche setzt wie in den Tagen nach Pfingsten, geleitet vom Heiligen Geist, ihren Weg durch die Geschichte mit Vertrauen, Freude und Mut fort, indem sie den Namen Jesu und das Heil verkündet, das aus dem Glauben an die rettende Wahrheit des Evangeliums kommt. Die Päpstlichen Missionswerke“, wiederholte Papst Leo, “sind ein wichtiger Teil dieser großen Anstrengung“.
Der Papst erinnerte an die weltweiten alljährlichen Bemühungen der Päpstlichen Missionswerke „zugunsten der Weltmissionssonntage am vorletzten Sonntag im Oktober, die für mich und meine Sorge für die Kirchen in den Gebieten, die dem Dikasterium für Evangelisierung anvertraut sind, eine große Hilfe sind“. Und er bat insbesondere die Nationaldirektoren de Päpstlichen Missionswerke, „Besuche in Diözesen, Pfarreien und Gemeinschaften einen hohen Stellenwert einzuräumen und den Gläubigen auf diese Weise zu helfen, die grundlegende Bedeutung der Missionen und der Unterstützung unserer Brüder und Schwestern in jenen Gebieten der Welt zu erkennen, in denen die Kirche jung ist und wächst“.
Die besondere Verbindung zwischen den Päpstlichen Missionswerken und dem Petrusnachfolger
In seiner Ansprache hob Papst Leo auch „Gemeinschaft“ und „Universalität“ als die beiden „charakteristischen Elemente Ihrer Identität als Päpstliche Missionswerke“ hervor, die beide die besondere Verbindung der Päpstlichen mit dem Nachfolger Petri hervorheben.
„Als Werke, die sich verpflichtet haben, am missionarischen Auftrag des Papstes und des Bischofskollegiums mitzuwirken“, erklärte der Papst, “sind Sie aufgerufen, unter Ihren Mitgliedern die Vision der Kirche als Gemeinschaft von Gläubigen zu pflegen und weiter zu fördern, die vom Heiligen Geist belebt wird, der uns befähigt, in die vollkommene Gemeinschaft und Harmonie der Heiligsten Dreifaltigkeit einzutreten. Ja, in der Dreifaltigkeit findet alles zur Einheit“. „Diese Dimension unseres christlichen Lebens und unserer Sendung liegt mir sehr am Herzen und spiegelt sich in den Worten des heiligen Augustinus wider, die ich für meinen bischöflichen Dienst und für mein Pontifikat: In Illo uno unum. Christus ist unser Retter, und in ihm sind wir eins, eine Familie Gottes, jenseits der reichen Vielfalt der Sprachen, Kulturen und Erfahrungen“.
Sauerteig des “missionarischen Eifers”
Die Erfahrung der Gemeinschaft „als Glieder des Leibes Christi“ - so der Papst - „öffnet uns ganz natürlich für die universale Dimension der Evangelisierungsauftrags der Kirche und regt uns dazu an, die Grenzen unserer jeweiligen Pfarreien, Diözesen und Nationen zu überschreiten, um mit allen Völkern und Nationen die alles überragende Erkenntnis Christi Jesu, des Herrn, Jesus zu teilen“. Und gerade „eine erneuerte Konzentration auf die Einheit und Universalität der Kirche entspricht exakt dem wahren Charisma der Päpstlichen Missionswerke“. Dieses Charisma„, fügte der Bischof von Rom hinzu, „sollte auch den von den Päpstlichen Missionswerken eingeleiteten Prozess der Erneuerung der Statuten inspirieren“, auf einem Weg, der darauf abzielt, „die Mitglieder der Päpstlichen Werke in der ganzen Welt in ihrer Berufung zu bestärken, ein Sauerteig des missionarischen Eifers innerhalb des Volk Gottes zu sein“.
(GV) (Fides 22/5/2025)
ASIEN/LIBANON - Maronitische Bischöfe wünschen Ende des Krieges im Gazastreifen und Rückkehr der syrischen Flüchtlinge in ihrer Heimat
Beirut (Fides) - „Die maronitischen Bischöfe hoffen und beten für ein Ende des Krieges im Gazastreifen, der Tod, Hunger, Krankheiten und Epidemien unter der Zivilbevölkerung mit sich bringt, und rufen die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf alle Konfliktparteien auszuüben, um gerechte Lösungen zu finden“, so die maronitischen Bischöfe des Libanon in einem Kommuniqué, das am Ende ihres monatlichen Treffens beim Sitz des Patriarchen in Bkerke veröffentlicht wurde. Den Vorsitz hatte der maronitische Patriarch, Kardinal Béchara Boutros Raï (O.M.M.). Anwesend waren auch die Generaloberen der maronitischen Mönchsorden.
Die maronitischen Bischöfe brachten ihre Freude über die Wahl von Papst Leo XIV. zum Ausdruck: „Wir gratulieren Seiner Heiligkeit Papst Leo XIV. zur Übernahme des Petrusamtes als Oberhaupt der katholischen Kirche“, so die Bischöfe wörtlich.
Die Bischöfe der maronitischen Gemeinschaft erklären, dass sie „mit großem Interesse die Beschleunigung der politischen und diplomatischen Ereignisse im Nahen Osten und die möglichen Auswirkungen auf den Libanon“ verfolgen; und fügen hinzu, dass ihrer Meinung nach der Libanon „vor einer einzigartigen Gelegenheit auf dem Weg zu Sicherheit und Reformen steht, die ergriffen werden sollte“. Sie fordern daher die Verantwortlichen der Regierung in Beirut auf, „die von allen Libanesen erwarteten entschlossenen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Staates und seiner ausschließlichen Autorität in grundlegenden und lebenswichtigen Fragen zu ergreifen“.
In Bezug auf die Situation in Syrien äußern die maronitischen Bischöfe „ihre Genugtuung über die Aufhebung der gegen Syrien verhängten finanziellen und wirtschaftlichen Sanktionen“. „Dies“, so betonen sie, “wird sich positiv auf die Sicherheit, die Stabilität und die Einheit des syrischen Volkes auswirken, so dass das Land über die notwendigen Investitionskapazitäten verfügen kann, um Arbeitsplätze und einen wirtschaftlichen Aufschwung zu gewährleisten“. „Dies wiederum wird die Belastung durch die Vertreibung seiner Bevölkerung in den Nachbarländern, insbesondere im Libanon, verringern, als Vorstufe zu ihrer Rückkehr in ihre Heimat und ihrem Beitrag zu deren Wiederaufbau und Entwicklung“, so die Bischöfe abschließend.
(L.M.) (Fides 22/5/2025)
ASIEN/KAMBODSCHA - Bischof Schmitthaeusler: "Papst Leo ist Quelle des Mutes, der Freude und der Gemeinschaft "
Phnom Penh (Fides) - „Die jungen Gläubigen in Kambodscha haben am 8. Mai eine Explosion der Freude erlebt, denn wir haben einen Papst, den Hirten der Weltkirche. Für sie und für alle Kambodschaner ist er als der Gute Hirte eine Quelle des Mutes, der Freude und der Gemeinschaft. Wir sind sehr beeindruckt von dem Motto 'In dem, der eins ist, sind wir eins'. Und es beeindruckt uns, dass er seinen Dienst mit dem Gruß des auferstandenen Christus begann: Friede sei mit euch. Wir haben gespürt, dass dieser Friedensgruß an uns kambodschanische Gläubige gerichtet war“, sagt Bischof Olivier Schmitthaeusler, Apostolischer Vikar von Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, in einer Mitteilung an Fides, in der er die Gefühle der kambodschanischen Gläubigen nach der Wahl von Papst Leo XIV. zum Ausdruck bringt.
„Die Wahl des neuen Papstes“, so berichtet er, “fand statt, während 300 junge Kambodschaner zum an eine Wallfahrt zum Heiligen Jahr teilnahmen. Mit den jungen Leuten haben wir versucht, die Stimme Jesu in unsere Herzen eindringen zu lassen: Kommt und seht“. „Als Pilger der Hoffnung“, fuhr er fort, “gingen wir durch die Heilige Pforte, beteten den Barmherzigkeitsrosenkranz, gedachten unserer Märtyrer und verehrten Maria, unserer Mutter. Und wir haben für die Wahl von Papst Leo XIV. gedankt. Bitten wir den Herrn, ihn mit all seinen Gnaden zu erfüllen, damit er uns in dieser von Krieg, Konsum und Egoismus verdunkelten Welt führen und erleuchten kann“.
„Die kambodschanische Kirche ist heute in freudiger Erwartung. Sie ist eine kleine Gemeinschaft, die auf den Wegen der Hoffnung geht“, sagt der Bischof und betont die Worte ‚Mut, Freude, Hoffnung‘. „Der Herr“, betont er, “gibt uns durch die Führung von Papst Leo den Mut, die Hindernisse zu überwinden, das Elend unseres Lebens, das Unglück der Welt, die Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft, die uns nicht an Gottes Liebe und Barmherzigkeit für uns selbst und für die Welt zweifeln lassen dürfen“. Außerdem, fährt er fort, „haben wir in unseren Herzen die Freude der Getauften, die Freude der Jugend, die Freude, Freunde Jesu zu sein, die Freude, Kinder der Kirche von Kambodscha zu sein, die Freude, einen neuen Hirten für unsere Kirche zu haben, die Freude, Maria als unsere Mutter zu haben“.
Schließlich, so der Apostolische Vikar, „genießen wir die Gemeinschaft mit Gott: wir sind eins in ihm, mit dem Heiligen Vater und der Weltkirche, mit unseren Priestern, unseren Pfarrgemeinden, mit unseren Brüdern und Schwestern, denn wir sind eine von Gott geliebte und erwählte Familie, mit unserem Volk“.
(PA) (Fides 22/5/2025)
VATIKAN/GENERALEAUDIENZ - Papst Leo XIV.: “Gleichnisse lehren uns viel für die heutige Verkündigung”
Vatikanstadt (Fides) - In den Gleichnissen können wir „die Art und Weise der Kommunikation Jesu erkennen, die uns so viel für die heutige Verkündigung des Evangeliums lehren kann“, lautet die Botschaft von Papst Leo XIV. bei seiner ersten Generalaudienz auf dem Petersplatz.
Nachdem er vom Papamobil aus die 40.000 Pilger aus aller Welt begrüßt hatte, die sich auf dem Petersplatz drängten, setzte der Pontifex die von Papst Franziskus zu Beginn dieses Heiligen Jahres begonnene Katechesereihe zum Thema „Jesus Christus unsere Hoffnung“ und die Betrachtung der Gleichnisse Jesu fort und befasste sich mit dem Gleichnis vom Sämann ein, „eine Art Einführung in alle Gleichnisse“.
Jedes Gleichnis, so der Papst, „erzählt eine Geschichte, die dem Alltag entnommen ist, und doch will es uns etwas mehr sagen, uns auf einen tieferen Sinn verweisen. Das Gleichnis wirft Fragen in uns auf, es lädt uns ein, nicht beim Schein stehen zu bleiben“.
Das Gleichnis vom Sämann „spricht genau von der Dynamik des Wortes Gottes und der Wirkung, die es hervorbringt. In der Tat ist jedes Wort des Evangeliums wie ein Same, der in den Boden unseres Lebens gesät wird. Jesus verwendet das Bild des Samenkorns, oft in unterschiedlichen Bedeutungen“.
„Im 13. Kapitel des Matthäus-Evangeliums leitet das Gleichnis vom Sämann eine Reihe weiterer kleiner Gleichnisse ein, von denen einige genau von dem sprechen, was im Boden geschieht“, so Papst Leo weiter, und der Boden „ist unser Herz, aber es ist auch die Welt, die Gemeinschaft, die Kirche. Das Wort Gottes befruchtet und provoziert in der Tat jede Realität“.
Dieses Wort, so der Papst weiter, „ist für alle da, aber es wirkt in jedem auf andere Weise“. Wie bein Sämann im Gleichnis „ist es Gott egal, wo die Saat fällt. … Diese Haltung erstaunt den Zuhörer und lässt ihn fragen: Wie kommt es dazu?“.
„Wir sind es gewohnt, Dinge zu berechnen - und manchmal ist das auch notwendig -, aber in der Liebe gilt das nicht! Die Art und Weise, wie dieser „verschwenderische“ Sämann den Samen aussät, ist ein Bild für die Art und Weise, wie Gott uns liebt. Es stimmt zwar, dass das Schicksal des Samens auch davon abhängt, wie der Boden ihn aufnimmt, und in welcher Situation er sich befindet, aber in erster Linie sagt uns jesus mit diesem Gleichnis, dass Gott den Samen seines Wortes auf alle Arten von Boden sät, das heißt, in jede unserer Situationen“, fährt Papst Leo XIV. fort.
„Manchmal sind wir eher oberflächlich und lassen uns ablenken“ so der Papst, doch „Gott ist zuversichtlich und hofft, dass die Saat früher oder später aufgehen wird. So liebt er uns: Er wartet nicht darauf, dass wir der beste Boden werden, er gibt uns immer großzügig sein Wort. Wenn wir sehen, dass er uns vertraut, wird in uns vielleicht der Wunsch geboren, ein besserer Boden zu sein. Das ist die Hoffnung, die sich auf den Felsen der Großzügigkeit und der Barmherzigkeit Gottes gründet“.
Mit anderen Worten: „Dieses Gleichnis sagt uns, dass Gott bereit ist, sich für uns hinzugeben, und dass Jesus bereit ist, zu sterben, um unser Leben zu verändern“. In diesem Zusammenhang erinnert der Papst an den von Van Gogh gemalten „Sämann bei Sonnenuntergang“: „Es fällt mir auf, dass Van Gogh hinter dem Sämann das bereits reife Korn darstellt. Es scheint mir ein Bild der Hoffnung zu sein: Auf die eine oder andere Weise hat die Saat Früchte getragen. Wir wissen nicht genau wie, aber er hat es getan“. Auf dem Gemälde „steht der Sämann an der Seite, das ganze Bild wird von der Sonne beherrscht, vielleicht um uns daran zu erinnern, dass es Gott ist, der die Geschichte bewegt, auch wenn er manchmal abwesend oder weit weg zu sein scheint“.
Am Ende der Audienz rief der Bischof von Rom zu einem Ende der Feindseligkeiten im Heiligen Land auf: „Es ist immer besorgniserregender und schmerzhafter, was in der Region des Gazastreifens geschieht. Ich erneuere meinen eindringlichen Appell, den Zugang zu würdiger humanitärer Hilfe zu ermöglichen und die Feindseligkeiten zu beenden, deren herzzerreißenden Preis die Kinder, die Alten und die Kranken zahlen,“ sagte Papst Leo
Schließlich erinnerte der Pontifex genau einen Monat nach dem Tod seines Vorgängers an Papst Franziskus: „Wir können unser Treffen nicht beenden, ohne uns mit großer Dankbarkeit an unseren geliebten Papst Franziskus zu erinnern, der genau vor einem Monat in das Haus des Vaters zurückgekehrt ist“.
(F.B.) (Fides 21/5/2025)
Heute beginnt die Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke 2025
Vatikanstadt (Agenzia Fides) - Im Internationalen Kolleg „San Lorenzo di Brindisi“ der Kapuziner beginnt heute die Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die bis Mittwoch, den 28. Mai, dauern wird. Der am meisten erwartete Moment auf dem Programm ist die geplante Audienz bei Papst Leo XIV., die für den morgigen Donnerstag, den 22. Mai geplant ist. Der neue Bischof von Rom wird die mehr als 120 Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke aus den fünf Kontinenten in Audienz im Vatikan empfangen, darunter auch die 20 kürzlich ernannten, die bereits in den Tagen vor der Versammlung an einem Schulungskurs teilgenommen hatten.
An der Versammlung, die Gelegenheit zum Austausch, zur Diskussion und zur missionarischen Weiterbildung bietet, nehmen nicht nur die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke teil, sondern auch die Generalsekretäre der internationalen Sekretariate der Päpstlichen Missionswerke und deren Koordinator, Pater Tadeusz Nowak (der auch Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung ist) sowie die Verwaltungsbeauftragte, Schwester Roberta Tremarelli.
Nach dem Eröffnungsgottesdienst und den üblichen Vorbereitungen, wird der Propräfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), Kardinal Luis Antonio Gokim Kardinal Tagle, mit seinem Vortrag die Versammlung eröffnen.
Die Audienz bei Papst Leo XIV. am Donnerstagmorgen wird eine Gelegenheit sein, um das Engagement für die Mission im Dienste des Papstes zu bekräftigen, der gemäß der Apostolischen Konstitution „Praedicate Evangelium“ dem Dikasterium für Evangelisierung, zu dem die Päpstlichen Missionswerke gehören, als Präfekt vorsteht. Papst Leo XIV. wird sich in einem Grußwort an die Teilnehmer der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke wenden, die Impuls und Inspiration für die Arbeit der kommenden Monate sein wird.
Nach der Begegnung mit Papst Leo werden die Teilnehmer der Versammlung die Heilige Pforte durchschreiten und die Eucharistie unter dem Vorsitz von Kardinal Tagle im Petersdom feiern. Für den Nachmittag ist ein Besuch der römischen „Basilica San Bartolomeo“ auf der Tiberinsel vorgesehen, in der die Reliquien der neuen Märtyrer und Glaubenszeugen aufbewahrt werden, sowie ein anschließendes missionarisches Gebet.
Am Freitag, den 23. Mai, wird die Arbeit der Versammlung nach einem straffen Zeitplan fortgesetzt, der auch den Austausch der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke über ihre lokalen Erfahrungen vorsieht. Für den Freitag sind die Jahresberichte des Finanzrates, der Verwaltungsbeauftragten, Schwester Roberta Tremarelli (AMSS), und der Generalsekretäre des Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung, Pater Tadeusz J. Nowak (OMI), des Päpstlichen Kindermissionswerkes, Schwester Inês Paulo Albino (ASC) und des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werkes, Pater Guy Bognon (PSS), vorgesehen.
Am Samstagmorgen werden der Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker, Pater Din Anh Nhue Nguyen (OFM Conv), und der Direktor des Fiedesdienstes, Gianni Valente, über ihre Arbeit berichten. Am Samstagnachmittag, nach der Plenarsitzung, zu der auch der Dialog der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke mit den Mitgliedern des Geschäftsführenden Ausschusses gehört, findet ein Treffen mit Erzbischof Samuele Sangalli, beigeordneter Sekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung, statt. Danach folgen kontinentale Sitzungen, die auch am Sonntag fortgesetzt werden, an dem die die Nationaldirektoren auch an einem gemeinsamen Gottesdienst mit Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, Sekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung, teilnehmen werden.
Am Montag, dem 26. Mai, steht ein Tag der Fortbildung auf dem Programm, der am Vormittag von zwei Diskussionsrunden zum Thema „Missionarische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit in den Ortskirchen“ geprägt ist, die sich jeweils mit der Situation in Afrika und Asien und mit der Mission in Amerika, Europa und Ozeanien befassen. Der Vormittag wird mit einem Einführungsvortrag des emeritierten Bischofs von Xuan Loc (Vietnam), Joseph Dinh Duc Dao, ehemaliger Direktor des Internationalen Zentrums für missionarische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit (CIAM) und Professor an der Päpstlichen Universität Urbaniana, eröffnet. Danach folgen Erfahrungsberichte zu den verschiedenen Kontexten von mehreren Bischöfen, die zuvor in der Nationaldirektion der Päpstlichen Missionswerke ihrer jeweiligen Länder tätig waren.
Am Nachmittag des 26. Mai werden kurze Berichte über die auf kontinentaler Ebene abgehaltenen Treffen vorgetragen.
Am Dienstag, den 27. Mai, werden die Versammlungsteilnehmer über die Statuten der Päpstlichen Missionswerke beraten und das Thema für den bevorstehenden Weltmissionssonntag 2026 erörtern. Für Mittwoch, den 28. Mai, den letzten Tag der Generalversammlung, ist die Abschlussrede des Interimskoordinators der Päpstlichen Missionswerke, Pater Tadeusz J. Nowak OMI, vorgesehen.
(EG) (Fides 21/5/2025)
AFRIKA/KENIA - Todesumstände unbekannt: Katholischer Priester sirbt bei Ankunft im Krankanhaus
Nyahururu (Fides) – Die Diözese Nyahururu in Kenia trauert um Pfarrer John Ndegwa Maina, Pfarrer der St. Louis Kirche in Igwamiti. „Die katholische Diözese Nyahururu teilt mit, dass Reverend John Maina Ndegwa in die ewige Herrlichkeit eingegangen ist. Er ist während der Behandlung im St. Joseph Gilgil Hospital verstorben. Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Wir beten für seine Seele und seine Familie in dieser schweren Zeit“, heißt es in einer offiziellen Erklärung der Diözese.
Lokalen Medienberichten zufolge wurde der Priester am Freitag, den 15. Mai, schwer verletzt am Rande der Autobahn Nakuru-Nairobi, mehrere Kilometer von seiner Gemeinde entfernt, gefunden und in ein Krankenhaus gebracht, wo er jedoch bei seiner Ankunft verstarb.
Rekonstruktionen und Gerüchten zufolge, für die es noch keine offizielle Bestätigung gibt, könnte der Pfarrer an einem anderen Ort als dem, an dem er gefunden wurde, tödlich verwundet worden sein. Das Ergebnis der Autopsie, die von den zuständigen Behörden zur Klärung der Todesursache angeordnet wurde, wird in den nächsten Stunden erwartet.
In der Zwischenzeit hat sich die katholische Gemeinde von Igwamiti in Trauer und Gebet versammelt. Am vergangenen Wochenende fanden mehrere Feiern zum Gedenken an Pfarrer John Ndegwa Maina statt.
(F.B.) (Fides 21/05/2025)
AFRIKA/D.R. KONGO - “Wir erhoffen uns vom Papst einen Appell für den Frieden in der Demokratischen Republik Kongo“
Kinshasa (Fides) - “Wir erhoffen uns vom Papst einen Appell für den Frieden in der Demokratischen Republik Kongo“, so die kongolesischen Menschenrechtsorganisation ACMEJ (Association against Evil and for the Framing of Youth) mit Sitz in Katogota in der Provinz Südkivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Die Mitglieder der ACMEJ erinnern daran, dass „der neue Papst Leo XIV. bei seinem ersten Sonntagssegen von der Mittelloge des Petersdoms aus einen beherzten Appell für den Frieden in der Ukraine und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen ausgesprochen hat“ und bitten den Heiligen Vater, auch an das Drama in ihrem Land zu denken, das zu den vergessenen Konflikten gehört.
Seit die von ruandischen Soldaten unterstützte M23-Bewegung weite Gebiete in Nord- und Südkivu, einschließlich der jeweiligen Hauptstädte Goma und Bukavu, erobert hat, lebt die Zivilbevölkerung in diesen Gebieten unter dramatischen Bedingungen.
Wie die ACMEJ berichtet, wurde das Dorf Katogota, das bereits am 14. Mai 2000 Schauplatz eines Massakers an der Zivilbevölkerung war, bei dem 375 Zivilisten starben, erneut „von der M23 und ihren ruandischen Verbündeten verwüstet, geplündert, verletzt und bombardiert“. „Die Angreifer haben sich die Einrichtungen der örtlichen katholischen Gemeinde (Kirche, Schulen und Gebetsraum) und die Mehrzweckhalle der Gemeinde Katogota widerrechtlich angeeignet, dort ihr Lager aufgeschlagen und die Kirche und die Schulen in Wohnräume und Schlafsäle für Militärangehörige umgewandelt“, heißt es in der Mitteilung, die Fides vorliegt.
„Die Dorfbewohner bitten Papst Leo XIV. um einen neuen Appell für den Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo, beginnend mit einem sofortigen und konkreten Waffenstillstand“ und der Einrichtung einer Pufferzone in den Dörfern Katogota und Kamanyola „unter der Kontrolle von Militärpersonal, das vom UN-Sicherheitsrat oder der Afrikanischen Union entsandt wird“. „Dies würde es den Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Dorf Katogota ermöglichen, ohne Sorge nach Hause zurückzukehren, während sie auf die Unterzeichnung eines endgültigen Friedensabkommens warten“, so die Menschenrechtsorganisation.
Die Dörfer Katogota und Kamanyola liegen an der Frontlinie zwischen der Rebellenbewegung M23 und den Einheiten der Regierungsarmee (vgl. Fides 4/3/2025).
Die Entscheidung der kongolesischen Regierung, Banken und Flughäfen in den von der M23-Bewegung kontrollierten Gebieten zu schließen, verschlimmert die Situation für die Bewohner dieser Gebiete. Der Generalsekretär der kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO), Prälat Donatien Nshole, prangerte erst vor kurzem die Unterbrechung dieser wichtigen Dienstleistungen an. „Die Schließung von Banken und Flughäfen in den von der M23 kontrollierten Gebieten zwingt viele Familien, unter besonders prekären Bedingungen zu überleben“, erklärte er am vergangenen 19. Mai.
(L.M.) (Fides 21/5/2025)
ASIEN/USBEKISTAN - Die Bedeutung des Gipfels mit der Europäischen Union für Zentralasien
Von Cosimo Graziani
Samarkand (Fides) - Das jüngste Treffen zwischen den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union und den Staats- und Regierungschefs der zentralasiatischen Länder, das am 4. April in Samarkand stattfand, stellt wahrscheinlich einen neuen Anfang in den Beziehungen zwischen den beiden Regionen dar: Es ist nämlich das erste Treffen mit der Europäischen Union, das dem „5+1“-Format folgt, das in der Vergangenheit bei Treffen zwischen zentralasiatischen Ländern und einzelnen Nationen wie Deutschland, Frankreich, China, Japan und Russland angewandt wurde.
Während des Gipfels wurden zahlreiche Themen von gemeinsamem Interesse erörtert: von der Lage in Afghanistan bis zum Terrorismus, von der Konnektivität bis zu den Wirtschaftsbeziehungen, von den Menschenrechten bis zu den Bodenschätzen, an denen die Region reich ist. Die Beziehungen zwischen der EU und den fünf Ländern der ehemaligen Sowjetunion wurden als strategische Partnerschaft gewertet, ein Zeichen dafür, dass die Parteien in Brüssel die Beziehungen langfristig stabil und stark halten wollen. Andererseits werden in der Region starke Investitionen in das Global Gateway, den europäischen Infrastrukturplan als Alternative zur so genannten Neuen Seidenstraße Chinas (Belt and Road Initiative, BRI), und in die Gewinnung von Bodenschätzen und seltenen Erden erwartet.
Die Tatsache, dass die EU dem „5+1“-Format folgt, ist ein Zeichen für den Versuch Brüssels, die Beziehungen zu allen Staaten auf das gleiche Niveau zu bringen, um im Vergleich zu anderen internationalen Wettbewerbern ein starker Akteur zu sein.
Mit Kasachstan und Kirgisistan ist bereits ein bilaterales erweiterten Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit (EPKA) in Kraft, das die rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen regelt, während das gleiche Abkommen mit Tadschikistan und mit Usbekistan bisher noch nicht in Kraft und seine Unterzeichnung mit Turkmenistan derzeit nicht geplant ist. Diese Unterschiede benachteiligen die europäischen Institutionen, die bei ihrer Annäherung an die Region von einer benachteiligten Position ausgehen, verglichen mit Akteuren wie China und Russland, die ebenfalls seit langem bestehende historische, geografische und demografische Faktoren auf ihrer Seite haben, um die Region zu beeinflussen.
Der gesamte Prozess schien eine einfache neue Version des „Big Game“ des 19. Jahrhunderts zu sein, das von einzelnen Mächten wie Russland und England im zentralasiatischen Raum ausgetragen wurde, wie es diejenigen behaupten, die dazu neigen, internationale Politik und Geopolitik in Zentralasien herunterzuspielen. Dieser Ansatz betont jedoch die Aktionen externer Mächte in der Region und impliziert einen Mangel an Strategie auf Seiten der lokalen Staaten. War diese reduzierende Sichtweise in den 1990er Jahren, als sich die Interessen der einzelnen Länder allmählich herauskristallisierten, schon unangebracht, so gilt dies umso mehr jetzt, da sie klar definiert sind: Wenn eine externe Macht mit regionalen Akteuren interagieren will, muss sie davon ausgehen, dass die lokalen Regierungen zu weniger Zugeständnissen bereit sind und ihre eigenen Interessen stärker verteidigen.
Das Gipfeltreffen vom 4. April hat ein wichtiges Phänomen in der zentralasiatischen Politik bekräftigt: die Regionalisierung. Die Anwendung des „5+1“-Formats für die Länder der Region bedeutet, dass ihre Interessen gebündelt werden und die einzelnen Regierungen ihre Entscheidungen in Bezug auf ihre Außenbeziehungen miteinander abstimmen.
Besteht also die Möglichkeit, dass in Zukunft eine neue regionale Organisation nach dem Vorbild der ASEAN oder sogar der Europäischen Union geschaffen wird? Es ist schwierig, in diesem Sinne Vorhersagen zu treffen. Eine solche Perspektive würde die Schaffung eines gemeinsamen Marktes und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Öl, Gas und seltene Erden bedeuten, die in den einzelnen Ländern eine der größten, wenn nicht sogar die größte Einnahmequelle für die nationale Wirtschaft darstellen und unter der direkten Kontrolle der lokalen Regierungen stehen. Darüber hinaus würde es bedeuten, die wirtschaftlichen Entwicklungsmodelle der einzelnen Staaten eventuell zu ändern, die von der Offenheit für ausländische Investitionen in Usbekistan bis hin zur Ausbeutung einer einzigen Ressource wie Gas in Turkmenistan reichen. Die wichtigste Tatsache ist sicherlich, dass einige politische Fragen bereits als von gemeinsamem Interesse wahrgenommen werden, so dass es einen möglichen Weg gibt, der gemeinsam beschritten werden kann.
(Fides 21/5/2025)
ASIEN/INDONESIEN - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: "Soziale Gerechtigkeit ist Teil unserer Sendung“
Rom (Fides) - „Soziale Gerechtigkeit ist heute eines der zentralen Themen für eine große Nation wie Indonesien, eine aufstrebende Nation auf der internationalen Bühne. Sie ist auch ein entscheidendes Thema für die Mission der Kirche in Indonesien. Und wir sehen, dass Papst Leo XIV., inspiriert von seinem Vorgänger Leo XIII., dem Papst der Enzyklika 'Rerum novarum', das Thema der sozialen Gerechtigkeit in den Mittelpunkt seiner Vision und seines Handelns stellt. Das kann auch für uns hilfreich und nützlich sein“, so Pater Alfonsus Widhiwiryawan (Sx), ein aus Java stammender Xaverianer-Missionar und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (PMW) in Indonesien, im Interview mit Fides.
Pater Alfonsus erinnert an die Ansprache von Papst Leo an das Diplomatische Korps, als er sagte, dass „das Bemühen um Frieden die Ausübung von Gerechtigkeit erfordert“. Und mit Bezug auf Leo XIII. fuhr der Papst fort: „In dem Epochenwandel, den wir erleben, kann der Heilige Stuhl nicht umhin, seine Stimme angesichts der vielen Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten zu erheben, die unter anderem zu unwürdigen Arbeitsbedingungen und zunehmend fragmentierten und konfliktgeladenen Gesellschaften führen. Es müssen auch Anstrengungen unternommen werden, um die globalen Ungleichheiten zu beseitigen, bei denen Reichtum und Armut tiefe Furchen zwischen Kontinenten, Ländern und sogar innerhalb einzelner Gesellschaften ziehen“.
„Dieses Bedürfnis ist in Indonesien spürbar, einem Land mit sehr unterschiedlichen Regionen, Kulturen, religiösen Situationen und Kontexten: Die Gefahr einer Zersplitterung besteht sogar auf kirchlicher Ebene“, stellt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke fest. „Deshalb lautet unser nationales Motto 'Einheit in Vielfalt', und wir sind aufgerufen, dies jeden Tag auch in der Kirche zu praktizieren“. „Soziale Gerechtigkeit“, betont er, „ist auch einer der Grundsätze der ‚Pancasila‘, der Fünf-Prinzipien, auf denen die indonesische Nation beruht, und es ist ein Thema, für das auch muslimische Organisationen sensibel sind“.
Auch die indonesischen Bischöfe sind mit dem Thema befasst: So riefen die Bischöfe der Region Flores in ihrer Botschaft zur Fastenzeit 2025 gemeinsam dazu auf, „den Armen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und sich erneut für die Werte des Evangeliums einzusetzen“. Die Bischöfe beklagten dass „die rücksichtslose Ausbeutung der Umwelt, der Ernährungssicherheit, dem sozialen Gleichgewicht und der kulturellen Nachhaltigkeit schadet“. Auch das Problem der „chronischen Unterernährung, von der nach wie vor viele Kleinkinder betroffen sind“, bereitet den Bischöfen Sorge, die zu einer koordinierten Antwort aufriefen und betonten, dass dies „nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch der Gerechtigkeit“ sei. „Jedes Kind verdient Nahrung, Liebe und Würde“, schrieben sie und forderten gezielte Unterstützung für gefährdete Familien und solide Bildungsprogramme.
In diesem Zusammenhang gibt es in Indonesien eine anhaltende Debatte über die Wirtschaftspolitik des neuen Präsidenten Prabowo Subianto, der - in Erfüllung seiner Wahlversprechen - ein kostspieliges Unterstützungsprogramm für Schulkantinen aufgelegt und einen „Haushaltseffizienzplan“ ins Leben gerufen hat. Der Plan löste Proteste wegen Stellenstreichungen und der Aussetzung von Stipendien für 2025 aus.
P. Alfonsus Widhiwiryawan stellt fest: „Anstatt öffentliche Mittel für Wohlfahrtsmaßnahmen auszugeben - die breite Zustimmung finden - ist die Regierung aufgerufen, über Maßnahmen nachzudenken und diese umzusetzen, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln, der Arbeitslosigkeit entgegenwirken und eine echte Entwicklung und Beschäftigung bewirken“.
Das Thema „Soziale Gerechtigkeit“ stand auch im Mittelpunkt der ersten Ansprache von Papst Franziskus auf seiner Reise nach Indonesien am 4. September 2024 im Präsidentenpalast in Jakarta vor dem scheidenden Präsidenten Joko Widodo und dem designierten Präsidenten Prabowo Subianto. Papst Franziskus rief zu einem „echten und weitsichtigen Engagement“ für die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit auf, damit nicht ein großer Teil der Menschheit „am Rande steht, ohne ein würdiges Dasein und ohne Schutz vor schwerwiegenden sozialen Ungleichgewichten, die akute Konflikte auslösen“, sagte er.
„In einer sich rasch verändernden Gesellschaft“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke abschließend, “ist auch die indonesische katholische Kirche aufgerufen, ihren Sendungsauftrag zu verstehen und zu erweitern, indem sie über soziale Gerechtigkeit nachdenkt und sich aktiv dafür einsetzt“.
(PA) (Fides 21/05/2025)
EUROPA/LETTLAND - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke ernannt
Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangeliserung und die neuen Teilkirchen), hat am 10. April 2025, Pfarrer Jēkabs Rodions Doļa aus der Diözese Rēzekne-Aglona zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Lettland ernannt.
Der neue Nationaldirektor ist 36 Jahre alt und seit zehn Jahren Priester. Er hat an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom promoviert und ist Pfarrer der beiden Pfarreien in Ludza und Rudēni und Dekan des Dekanats Ludza. Er ist Postulator für die Selig- und Heiligsprechung des Diözesanpriester Vladislavs Litaunieks. Außerdem leitet er Pilgerfahrten nach Rom, ins Heilige Land und in die Türkei.
(EG) (Fides 21/05/2025)
ASIEN/KASACHSTAN - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke ernannt
Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), hat am 13. Mai 2025 P. Gabriel Jocher zum Nationaldirektor für die Päpstlichen Missionswerke in Kasachstan ernannt.
Der neue Nationaldirektor ist 36 Jahre alt und wurde in Regensburg (Bayern, Deutschland) geboren. Nach dem Schulabschluss trat er 2007 in die Kongregation der Diener Jesu und Mariens (Servi Jesu et Mariae, SJM) ein, absolvierte 2009 ein philosophisch-theologisches Studium, legte 2013 die ewigen Gelübde ab, wurde 2015 zum Diakon und 2016 zum Priester geweiht. Von 2016 bis 2019 war er als Kaplan in Blindenmarkt (Österreich) und von 2019 bis 2023 war in der Jugendseelsorge in Augsburg tätig. Seit Oktober 2023 wirkt er als Missionar in der katholischen Pfarrei und der Herz-Jesu-Schule in Korneevka im Norden Kasachstans.
(EG) (Fides 21/05/2025)
21.05.2025
(Berlin/dwd) - Die israelische Regierung hatte am Sonntag angekündigt, nach mehr als elf Wochen wieder humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen hineinzulassen. Vor allem Nahrungsmittel in begrenzten Mengen sollen für wenige Tage zu den Menschen gelangen. Dazu sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe:
„Kein einziger LKW hat in den vergangenen elf Wochen Gaza erreicht.
Wenn jetzt für wenige Tage Nahrungsmittel und einige Medikamente zu den Menschen gelangen, ist das kein Zeichen der Einsicht. Die angekündigten Lieferungen sind nur ein Bruchteil dessen, was die Menschen in Gaza zum Überleben benötigen. Der Zugang zur lebensrettenden humanitären Hilfe ist in diesem Konflikt zu oft in erschreckendem Ausmaß behindert worden, was sich gegen alle zwei Millionen Einwohner in Gaza richtet.
Daran ändert die Ankündigung der israelischen Regierung nur wenig.“
„Der Kampf zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, die weiterhin Geiseln in ihrer Gewalt hält, muss endlich die Normen des humanitären Völkerrechts respektieren. Die schutzbedürftige Zivilbevölkerung ist – wie in jedem bewaffneten Konflikt – das schwächste Glied. Alle Konfliktparteien sind dringend angehalten, unabhängige Hilfe für die Zivilbevölkerung unter sicheren Bedingungen im notwendigen Umfang zuzulassen. Die Pläne der israelischen Regierung, Hilfe künftig eigenständig zu kanalisieren und nicht auf das bewährte und bereitstehende humanitäre System zu setzen, widersprechen den humanitären Prinzipien und sind nicht akzeptabel.“
Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet mit zwei lokalen Partnerorganisationen humanitäre Hilfe und unterstützt zudem ein Krebsdiagnostikzentrum im Al-Ahli Krankenhaus in Nordgaza. Aufgrund der Mangellage konnten in den vergangenen Wochen nicht mehr ausreichend Nahrungsmittel an Familien in Notunterkünften verteilt werden. Die Arbeit der Partner konzentriert sich derzeit auf die psychosoziale Hilfe, die aufgrund der Kriegssituation dringend notwendig ist.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Nahost-Konflikt
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
13.05.2025
SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai: "Familientrennungen müssen verhindert werden"
(München/ots) - Acht Millionen Kinder weltweit leben laut Schätzungen in Kinderheimen - mit steigender Tendenz. Das geben die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai bekannt. Gemäß dem ,Globalen Bericht über Kinderbetreuung und Kinderschutz 2024' der SOS-Kinderdörfer lässt der Anteil der Kinder in institutionellen Betreuungseinrichtungen Schlüsse über die Stärke des Kinderschutzsystems in den Ländern zu: Je höher die Zahl, desto wahrscheinlich ist es, dass die Bedürfnisse der Kinder nicht berücksichtigt werden und dass staatliche Betreuungs- und Unterstützungssysteme für gefährdete Familien unzureichend sind. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Es ist für jedes Kind ein massiver Einschnitt, seine Familie verlassen zu müssen. Wir müssen alles daransetzen, Familientrennungen zu verhindern. Sollte das nicht möglich sein, müssen wir dafür sorgen, dass Kinder familiennah und ihren Bedürfnissen entsprechend betreut werden."
EUROPA/ITALIEN - XXII. Generalversammlung der Gesellschaft der Afrikamissionen: Einheit durch Dialog und Zuhören
Rocca di Papa (Fides) - Fünfundfünfzig Delegierte, darunter Leiter der Provinzen und Distrikte der Gesellschaft der Afrikamissionen, gewählte Delegierte, Moderatoren und geladene Gäste aus der ganzen Welt sind in Rom zur XXII. Generalversammlung zusammenkommen, um nach gemeinsamer Analyse der Zukunftsplanung und Erneuerung zu widmen.
Die Versammlung, die am Sonntag, den 18. Mai im Internationalen Zentrum für Spiritualität des Heiligsten Herzens Jesu in Rocca di Papa bei Rom vom Generaloberen der Gesellschaft, P. Antonio Porcellato, offiziell eröffnet wurde, verspricht eine Zeit der Reflexion, des Dialogs und der Erneuerung zu werden, während die Missionare ihre Sendung im Geiste der Einheit und des Dienstes für Afrika und die Welt fortsetzen.
Nach ihrer Ankunft am Nachmittag des 17. Mai nahmen die Teilnehmer an einer wichtigen ersten Sitzung teil, um sich mit den logistischen und praktischen Aspekten ihres Aufenthalts vertraut zu machen. Die offizielle Eröffnung der Vollversammlung fand am Sonntag, 18. Mai, mit einem feierlichen Gottesdienst statt.
In seiner Eröffnungsrede hob der Generalobere den historischen und sich stetig entwickelnden Charakter der Gesellschaft der Afrikamissionen hervor. Insbesondere sind 33 Mitglieder zum ersten Mal dabei und zum ersten Mal in der Geschichte der Gesellschaft ist die Mehrheit der Delegierten afrikanischer Herkunft. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer liegt bei 51 Jahren, was von einer dynamischen Mischung aus Erfahrung und neuer Energie innerhalb der Gesellschaft zeugt. Pater Porcellato hob das Zuhören als grundlegende geistliche Haltung für die Versammlung hervor und bezeichnete es als die Grundlage für einen gemeinsamen Unterscheidungsprozess.
Wie Pater Dominic Wabwireh (SMA) mitteilt, wird die Versammlung drei Wochen dauern und versteht sich als eine Zeit der Gnade, der strategischen Planung und der Erneuerung, in der Gesellschaft der Afrikamissionen die eigene Arbeit bewerte und in die Zukunft blicke.
Im Laufe der Versammlung werden Diskussionen in Kleingruppen stattfinden, die den Teilnehmern Gelegenheit geben, ihre Erwartungen an die Vollversammlung mitzuteilen und über die Beiträge nachzudenken, die sie zur gemeinsamen Aufgabe zu leisten hoffen. Im Mittelpunkt der Tagesordnung steht die Überarbeitung des Handbuchs der Generalversammlung. „Das Handbuch ist im Wesentlichen ein von den Versammlungsmitgliedern gebilligter Orientierungsrahmen, der den gesamten Prozess erleichtern soll“, erklärt der Generalsekretär der Gesellschaft der Afrikamissionen, P. Emmanuel Dim. “Es enthält den Zeitplan, das Programm und die verschiedenen Regeln für den Ablauf der Generalversammlung. Deshalb ist es wichtig, dass alle Mitglieder ihm zustimmen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten“.
Das Ziel der Delegierten ist es, diese Versammlung nicht nur zu einer Zeit der Orientierung und Planung zu machen, sondern zu einem echten Ausdruck der Gemeinschaft in der Mission.
(AP) (Fides 20/5/2025)
ASIEN/HEILIGES LAND - Zeitverschwendung zwischen verratenen Friedensversprechen und Massakern an Unschuldigen
Von Ibrahim Faltas ofm*
Jerusalem (Fides) - „Im Gazastreifen sind Kinder, Familien und ältere Überlebende dem Hunger ausgeliefert“.
Papst Leo XIV. erinnerte nach dem Regina-Coeli-Gebet am Sonntag zu Beginn seines Pontifikats auf dem Petersplatz in Anwesenheit von Tausenden von Gläubigen, Staatsoberhäuptern und Vertretern von Ländern aus aller Welt an das Leid in Gaza.
Zuvor hatte der Heilige Vater in seiner Predigt erklärt, dass Liebe und Einheit die Ausgangspunkte der Sendung sind, die Jesus Petrus anvertraut hat. Leo XIV. zeigt uns den Weg: Der Schutz des Lebens, sowohl des physischen als auch des geistigen, beruht auf Liebe und Einheit.
Das Leben im Heiligen Land schwebt zwischen den Versprechungen von Friedenslösungen und der Gewissheit des Todes. Es sind nicht unvorhersehbare Ereignisse und Katastrophen, die Tod und Leid verursachen, sondern skrupellose Menschen.
Im Gazastreifen sind allein im letzten Monat 950 Kinder gestorben und 20.000 seit Beginn des Krieges, und schätzungsweise eine Million Minderjährige haben keine Nahrung, Versorgung und Bildung.
Das Leiden der Kinder im Heiligen Land berührt und schmerzt den Heiligen Vater und alle, die das Leben und die Zukunft der Menschheit achten.
Alle Kinder des Heiligen Landes leiden: palästinensische, israelische, libanesische, syrische, muslimische, christliche und jüdische Kinder, sie alle sind schweren physischen und moralischen Traumata ausgesetzt. Das Leid der Kinder ist tiefgreifend und hinterlässt tiefe Spuren.
Ich kenne Kinder im Heiligen Land, die nicht mehr lächeln, spielen oder essen können, weil sie für ihre Altersgenossen in Gaza leiden.
Diejenigen, die Hunger leiden, werden das nicht vergessen, sie werden die Demütigung des Nahrungsmangels spüren, selbst wenn sie etwas zu essen haben. Es wird lange dauern, bis diejenigen, die körperliche Verletzungen und Verstümmelungen erlitten haben, wieder zu einem normalen Leben zurückfinden.
Während Kinder leiden, töten Waffen, und die Hilfe kommt nicht über die Grenze. Während Kinder sterben, wird keine Lösung gefunden, um die Gewalt zu beenden.
Den Heiligen Vater schmerzt die Situation in Gaza und er bekräftigt Liebe und Einheit als missionarische Verpflichtung des Volkes Gottes. Die Mächtigen der Welt haben die beherzte und einfache, bescheidene und entschlossene Botschaft des Papstes gehört: Liebe für die Menschheit und Einheit bei der Suche nach Frieden.
Es darf keine Zeit vergeudet werden, es darf keine Zeit verloren werden, um nicht die Chance zu verlieren, Leben zu retten und Hoffnung zu schenken. Die Zeit ist kostbar, und diejenigen, die der Gewalt nicht Einhalt gebieten, verschwenden sie ohne Liebe.
(Fides 20/5/2025)
*Vikar der Kustodie im Heiligen Land
ASIEN/PAKISTAN - Kardinal Coutts: "Wir sind Brüder und Schwestern, weil wir Kinder der einen Mutter sind”
Rom (Fides) - „In einer Zeit der Spannungen können wir nur zum Gebet für den Frieden zwischen Indien und Pakistan aufrufen. Wir müssen unsere Wurzeln wiederentdecken: wir sind Brüder und Schwestern, weil wir Kinder der einen Mutter sind, wie Mahatma Gandhi zu sagen pflegte", so der pakistanische Kardinal Joseph Coutts, emeritierter Erzbischof von Karatschi, der am Konklave und an der Messe zu Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV. teilnahm im Gespräch mit Fides. „Heute spüren wir die Dringlichkeit, etwas für einen echten Frieden zu tun“, so der Kardinal weiter, „Wir als Bürger und als religiöse Gemeinschaften in Indien und Pakistan können und werden eine Kultur des Friedens fördern, um den Hass zu entschärfen, die Herzen zu entwaffnen und die Menschen zur Vergebung zu erziehen. Unsere politischen Führer sollten daher etwas Konkretes in Form eines Abkommens tun, denn der Kaschmir-Konflikt ist eine politische Angelegenheit, wobei die Regierungen der beiden Nationen sich weiterhin gegenseitig beschuldigen“.
Historisch gesehen, so Kardinal Coutts, gehe das Problem auf die Zeit der Unabhängigkeit vom britischen Empire zurück: „Die Muslime in Kaschmir wollten nicht Teil Indiens sein. Damals hieß es, die Bürger hätten die Wahl: Wenn sie Muslime sind, gehören sie zu Pakistan, wenn sie Hindus sind, gehören sie zu Indien. Für Kaschmir galt dies jedoch nicht, denn der hinduistische Raja des Königreichs entschied sich für Indien, obwohl dies den Wünschen der Bevölkerung und der allgemeinen Lage zuwiderlief. Daraus entstand der Konflikt“.
„Damals“, so der Kardinal, “waren wir wirklich Brüder und Schwestern, ein Volk, das gemeinsam für die Befreiung vom kolonialen Joch kämpfte. Diese Geschwisterlichkeit muss heute wiederentdeckt werden und ist der Weg, um einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Zukunft zu schaffen. Wir müssen zu den Worten Mahatma Gandhis zurückkehren, der sagte: Seit zweitausend Jahren leben wir als ein Volk zusammen, wir sind alle Kinder einer Mutter, Mutter Indien. Aber heute ist Gandhi vergessen und wird nicht einmal in den Schulen unterrichtet“, stellt er mit einer gewissen Bitterkeit fest.
„Politischer Nationalismus“, so Kardinal Coutts weiter, “hat die Situation in all den Jahren verkompliziert; Zusammenstöße und Kriege haben die Spannungen zwischen Völkern mit derselben Geschichte und Kultur angefacht. Das macht uns klar, wie sinnlos dieser Krieg ist. Damals wollte man zwei Nationen schaffen, die allen Bürgern gleiche Rechte einräumen und in Frieden leben sollten. Die führenden Köpfe des Unabhängigkeitsprozesses, Mohammad Ali Jinnah, Mohandas Gandhi und Jawaharlal Nehru, hatten die Vision von zwei Schwesternationen. Lassen Sie uns zu diesem Wunsch zurückkehren. Heute sind wir aufgerufen, als gute Nachbarn zusammenzuleben“.
Kardinal Coutts erinnert an seinen Wahlspruch für das Bischofsamt „Harmonie“: „Ich möchte es sowohl auf die Beziehungen innerhalb Pakistans beziehen, als Frucht des interreligiösen und interkulturellen Dialogs und der Pflege wohlwollender Beziehungen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften, als auch auf die Beziehungen zur Außenwelt, insbesondere zu Indien: Unser Wunsch ist es, dass wir Brücken bauen, uns die Hand reichen und uns versöhnen können, um in Harmonie zu leben“, schließt er.
(PA) (Fides 20/5/2025)
ASIEN/CHINA - “Konfuzius aus dem Westen”: Diözese Fuzhou erinnert an die Ankunft des Jesuiten Giulio Alieni vor 400 Jahren
Fuzhou (Fides) - 400 Jahre sind vergangen, seit der italienische Jesuit Giulio Aleni, der auch als „Konfuzius aus dem Westen“ bekannt ist, in der Nähe von Fuzhou (der heutigen Hauptstadt der Provinz Fujian) ankam, um „die Geschichte Jesu“ zu erzählen. Nun erinnerte die Diözese Fuzhou mit einem Studienseminar vom 16. bis 17. Mai an den Zeugen, der das Evangelium in dieser Region verkündete. Bei dieser Gelegenheit wurde im Rahmen eines Gottesdienstes in der St. Dominikus-Kathedrale unter dem Vorsitz von Bischof Joseph Cai Bingrui auch eine Statue des Missionars enthüllt.
An dem Studienseminar zur Figur von Giulio Aleni – bei dem auch in die Meditation über die Geheimnisse des Lebens Jesu anhand von Evangelienabschnitten nach der Methode des heiligen Ignatius eingeführt wurde - nahmen Experten aus Festlandchina, Hongkong und Italien teil. Die Persönlichkeit und der Beitrag des italienischen Jesuitenmissionars, der auch Astronom, Gelehrter, Geograph und Mathematiker war, standen im Mittelpunkt der verschiedenen Vorträge.
Der Priester und Wissenschaftler Peter Zhao aus der Diözese Peking hielt einen Vortrag über „Pater Giulio Alenis Beitrag zum Leben der Provinz und zum kulturellen Austausch“; Professor Lin Jinshui sprach zum Thema „Von Matteo Ricci zu Giulio Aleni“; Dr. Jiang Wei befasste sich mit „Besonderheiten und Übereinstimmungen der katholischen Kunst im portugiesischen Indien, auf den spanischen Philippinen und in China während der späten Ming- und frühen Qing-Dynastie“. Schließlich besichtigten die Wissenschaftler in Begleitung eines Führers die „Wirkungsorte“ von Pater Aleni in der Region Fuzhou.
Giulio Aleni wurde 1582 in Brescia (Lombardei, Italien) geboren. Er trat 1610 in die Gesellschaft Jesu ein und wurde nach seiner Ankunft in Macao nach China gesandt, wo er vierzig Jahre seines Lebens der Verkündigung Christi unter den Chinesen widmete. Bei der Erfüllung seiner Mission widmete er sich auch dem Mathematikunterricht, da er diese Tätigkeit als nützliches Mittel betrachtete, um mit den gebildeten Kreisen der chinesischen Gesellschaft in Kontakt zu kommen. Er bekleidete das Amt des Provinzials der Jesuitenprovinz Huanan (Südchina) und errichtete während seiner Mission mehr als 20 Kirchen und spendete 10.000 neuen chinesischen Christen das Sakrament der Taufe. Um den Soldaten des Qing-Hofes zu entkommen, suchte er 1649 Zuflucht in Yanping, wo er im Mai starb. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kreuzberg in Fuzhou.
In seiner Missionsarbeit baute Pater Aleni auf den Erkenntnissen und Praktiken seines Mitbruders Matteo Ricci auf und veröffentlichte etwa zwanzig wissenschaftliche, philosophische und spirituelle Werke. In den Jahren seiner Mission war er nach Matteo Ricci der beste Kenner der chinesischen Sprache unter seinen Mitbrüdern. Sein Werk „Vom wahren Ursprung aller Dinge“ (1628), das der Frage der Schöpfung gewidmet ist, fand große Anerkennung und wurde in zahlreichen Auflagen gedruckt. In verschiedenen Werken schilderte Aleni das Leben Jesu. Von großem Wert und Interesse sind auch die Aufzeichnungen der 325 Gespräche, die er mit chinesischen Literaten führte.
(NZ)(Fides 20/5/2025)
VATIKAN - Papst Leo XIV.: “Meine vorrangige Aufgabe ist das Bemühen um die Wiederherstellung der vollen und sichtbaren Gemeinschaft unter Christen”
Vatikanstadt (Fides) - „Das Bemühen um die Wiederherstellung der vollen und sichtbaren Gemeinschaft unter all jenen, die denselben Glauben an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist bekennen“, sowie die Bekräftigung des „Nein“ zu Krieg und Rüstungswettlauf, gehören zu den „vorrangigen Aufgaben des Bischofs von Rom“. Dies sagte Papst Leo XIV., bei der Audienz für die Vertreter anderer Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften und anderer Religionen, die an der Feier zur Amtseinführung als Bischof von Rom und Nachfolger Petri teilgenommen hatten (vgl. Fides 18/5/2025).
Unter ihnen waren der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus, der Patriarch der griechisch-orthodoxen Kirche von Jerusalem, Theofilos III., und der Patriarch der Assyrischen Kirche des Ostens, Mar Awa III.. An sie richtete der Papst sich mit den Worten: „Ihre Anwesenheit und Ihr Gebete sind für mich ein großer Trost und eine große Ermutigung“.
Papst Leo XIV. erinnerte an das Engagement seines Vorgängers für die Ökumene und wies darauf hin, dass seine Wahl „in der Zeit geschah, da sich das Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa zum 1700. Mal jährt.“ Ein Konzil, das, wie der Papst betonte, „ein Meilenstein auf dem Weg der Formulierung des gemeinsamen Glaubensbekenntnisses aller Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften“ ist. „Während wir auf dem Weg sind die volle Gemeinschaft aller Christen wiederherzustellen, erkennen wir, dass diese Einheit nur eine Einheit im Glauben sein kann. Als Bischof von Rom betrachte ich es als eine meiner vorrangigen Aufgaben, mich um die Wiederherstellung der vollen und sichtbaren Gemeinschaft unter all jenen zu bemühen, die denselben Glauben an Gott den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist bekennen“.
Das Streben nach Einheit, so der Papst, „war mir stets ein wichtiges Anliegen, wie der Wahlspruch bezeugt, den ich für meinen bischöflichen Dienst gewählt habe: ‚In Illo uno unum‘, ein Ausdruck des heiligen Augustinus von Hippo, der uns daran erinnert, dass auch wir, obwohl wir viele sind, ‚in jenem einen – also Christus - eins sind‘ (Enarr. in Ps., 127, 3). In der Tat verwirklicht sich unsere Gemeinschaft in dem Maße, in dem wir in Jesus, dem Herrn, zusammenfinden“.
„Je treuer und gehorsamer wir ihm gegenüber sind, desto mehr sind wir untereinander vereint. Deshalb sind wir als Christen alle aufgerufen, gemeinsam zu beten und zu arbeiten, um dieses Ziel, das das Werk des Heiligen Geistes ist und bleib, Schritt für Schritt zu erreichen“, fuhr der Papst fort und fügte hinzu: “Unser gemeinsamer Weg kann und muss auch in einem weiten Sinne verstanden werden, der alle einbezieht... Heute ist eine Zeit des Dialogs und des Brückenbaus“.
Daher dankte er für die Anwesenheit von Vertretern anderer religiöser Traditionen, „die die Suche nach Gott und seinem Willen teilen, der immer und ausschließlich der Wille der Liebe und des Lebens für Männer und Frauen und für alle Geschöpfe ist“. Sie haben „die beachtlichen Bemühungen von Papst Franziskus um den interreligiösen Dialog miterlebt“.
Einen besonderen Gruß richtete Papst Leo an die „jüdischen Brüder und Schwestern“ und zitierte die Konzilserklärung Nostra Aetate (Nummer 4), während er betonte: „Der theologische Dialog zwischen Christen und Juden bleibt stets wichtig und liegt mir am Herzen. Auch in diesen schwierigen Zeiten, die von Konflikten und Missverständnissen geprägt sind, ist es nötig, diesen wertvollen Dialog kraftvoll fortzusetzen“.
Besondere Aufmerksamkeit widmete der Bischof von Rom seinen „muslimischen Brüdern und Schwestern“, und erinnerte daran dass „die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den Muslimen durch ein wachsendes Engagement für den Dialog und die Geschwisterlichkeit“ gekennzeichnet ist. Unter erneuter Berufung auf Nostra Aetate bekräftigte Leo XIV., dass eine Annäherung, „die auf gegenseitigem Respekt und Gewissensfreiheit beruht, eine solide Grundlage ist, um Brücken zwischen unseren Gemeinschaften zu bauen“.
Abschließend dankte der Papst für den Beitrag aller „religiösen Traditionen“ zum Frieden. „In einer Welt, die von Gewalt und Konflikten verwundet ist, bringt jede der hier vertretenen Gemeinschaften ihren eigenen Beitrag an Weisheit, Mitgefühl und Engagement für das Wohl der Menschheit und den Schutz des gemeinsamen Hauses ein. Ich bin überzeugt, dass wir, wenn wir einig und frei von ideologischen und politischen Konditionierung sind, wirksam 'Nein' zum Krieg und 'Ja' zum Frieden, 'Nein' zum Rüstungswettlauf und 'Ja' zur Abrüstung, 'Nein' zu einer Wirtschaft, die die Menschen und die Erde auslaugt, und 'Ja' zu einer ganzheitlichen Entwicklung sagen können“, so der Papst abschließend.
(F.B.) (Fides 19/5/2025)
VATIKAN - “Wege der Hoffnung” in der missionarischen Welt: Befreiung von alter und neuer Sklaverei
Vatikanstadt (Fides) - „Wir Missionare sind berufen, uns auf den Weg zu machen, um Handwerker der Hoffnung zu sein und Menschen, deren Würde und Freiheit verletzt wurden, ihre Würde zurückzugeben“, so die Comboni-Missionarin Maria Rosa Venturelli (SMC) die am vergangenen Donnerstag den dritten Termin des Zyklus „Wege der Hoffnung“ in der Mission „ad gentes“ mit dem Thema „Der Weg der Befreiung aus alter und neuer Sklaverei“ vorstellte.
Die Initiative, die aus der Zusammenarbeit zwischen der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker (PUM) und dem Vereinigten Sekretariat für missionarische Bildungs- und Öffentlichkeit der Region Latium (Segretariato Unitario di Animazione Missionaria del Lazio, SUAM LAZIO) entstanden ist, versteht sich als Weg missionarischer Spiritualität im Heiligen Jahr, das im Oktober mit dem Jubiläum der missionarischen Welt seinen Höhepunkt erreichen wird. Die Protagonisten dieses dritten Termins waren die Zeugnisse.
Das Treffen in der römischen „Basilica die Santi XII Apostoli“ wurde von Pater Marc Nsanzurwimo, von den Afrikamissionaren (Weiße Väter), eröffnet, der das Thema aus einer historischen Perspektive betrachtete, indem er auf die massive Kampagne gegen die Sklaverei verwies, die von Papst Leo XIII. gefordeert und von ihm an Kardinal Lavigerie, den damaligen Erzbischof von Algier, übertragen wurde. „Um das 19. Jahrhundert herum ergriff Papst Leo XIII. die Initiative zur Abschaffung der Sklaverei in Afrika. Er vertraute diese heikle Aufgabe Kardinal Lavigerie, dem Erzbischof von Algier, an und startete eine groß angelegte Kampagne gegen die Sklaverei, an der einflussreiche politische und kirchliche Führer und andere Akteure in Europa und auf beiden Seiten des Mittelmeers beteiligt waren“, betonte Pater Nsanzurwimo in seinem Bericht. „Seine Strategie bestand darin, Besuche in den großen europäischen Hauptstädte zu organisieren, Konferenzen abzuhalten und die Medien einzubeziehen“.
Pater Prosper Harelimana, Koordinator für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, Begegnung und Dialog der Weißen Väter, skizzierte dagegen die aktuelle Situation: „Manchmal wird uns vorgegaukelt, dass die Sklaverei der Vergangenheit angehört. Aber heute leben rund 50 Millionen Menschen auf der ganzen Welt in Sklaverei, vor allem Frauen und Kinder“, sagte er. „Wir Weißen Väter arbeiten mit staatlichen, nichtstaatlichen und religiösen Organisationen und anderen Menschen guten Willens zusammen. In Uganda wurde zum Beispiel ein Projekt ins Leben gerufen, um auf die Opfer des Menschenhandels zuzugehen, mit ihnen zu sprechen und ihnen zuzuhören“. Auch das Thema „Schutz und die Fürsorge für gefährdete Menschen im missionarischen Kontext“ wurde im Rahmen des Treffens erörtert, dessen Moderation und abschließende Zusammenfassung Pater Dinh Anh Nhue Nguyen (Ofm Conv), Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker, anvertraut war.
Pater Romuald Uzabumwana (SAC) berichtete von der Arbeit der Pallottiner, die in elf afrikanischen Ländern tätig sind: „Wenn man in die Mission geht, begegnet man Kindern und Menschen in Not, die die Schwächsten sind“, sagte Pater Uzabumwana, der in seinem Bericht auch die verschiedenen Formen des Missbrauchs analysierte. „Der Schutz und die Fürsorge für die Schwachen stehen im Mittelpunkt der Mission der Kirche, und wir Missionare sind eingeladen, das Öl„ des Trostes und der Wein“ der Hoffnung für diese Menschen zu sein, die an Leib und Seele leiden, wie Papst Franziskus uns in seiner Botschaft zum Weltmissionstag 2025“ betont hat.
Der nächste Termin ist für den 16. September zum Thema „Der Weg zur Wiederherstellung der göttlichen Würde für jede Person und jedes Geschöpf“ geplant.
(EG) (Fides 19/05/2025)
AFRIKA/KAMERUN - Erzbischof von Garoua: “Pfarrer Mbaibarem ist frei und guter körperlicher Verfassung”
Jaunde (Fides) - Nach acht Tagen in Gefangenschaft ist Pater Valentin Mbaibarem, Pfarrer der Kirche St. Johannes der Täufer in Madingring, der am 7. Mai zusammen mit fünf weiteren Personen auf der Straße zwischen Guidjiba und Tcholliré entführt wurde, freigelassen worden. „Pater Mbaibarem wurde in der Nacht vom 15. auf den 16. Mai freigelassen“, bestätigt Erzbischof Faustin Ambassa Ndjodo von Garoua gegenüber Fides. „Er ist in guter körperlicher Verfassung, wurde aber von einem Arzt untersucht. Wir werden in den nächsten Tagen sehen, ob er psychologische Hilfe braucht“, fügt er hinzu. „Es war eine harte Erfahrung“, so der Erzbischof weiter. „Pfarrer Mbaibarem war in der Tat die letzte der sechs Geiseln, die von den Entführern freigelassen wurde. Vier wurden bereits in den Tagen vor der Freilassung des Priesters befreit, während eine fünfte noch in den Händen der Entführer starb (vgl. Fides 14/5/2025)“. „Letzterer hatte gesundheitliche Probleme. Die Entführer zwangen die Geiseln zu Gewaltmärschen in den Wald. Da diese Person, ein Lehrer, nicht mit den anderen mithalten konnte, schlugen die Banditen ihn, um ihn zum Laufen zu zwingen. Am Ende konnte er das leider nicht verkraften“.
In der lokalen Presse waren Berichte über eine Lösegeldforderung für den Priester erschienen. „Als Erzdiözese haben wir kein Lösgegeld für die Freilassung unseres Priesters gezahlt. Ich weiß nicht, ob andere dies getan haben“, so Erzbischof Ambassa Ndjodo.
In der Erklärung der Erzdiözese Garoua, in der die Freilassung von Pfarrer Mbaibarem bekannt gegeben wird, dankt der Erzbischof „allen Menschen, die für die Freilassung des Priesters gebetet haben, und bittet um den Segen des Herrn für alle, die sich dafür eingesetzt haben“.
(L.M.) (Fides 19/5/2025)
ASIEN/INDONESIEN - Die Diözese Timika hat einen neuen Bischof: Er ist der zweite einheimische Bischof des Landes
Timika (Fides) – Im Rahmen einer Woche des Gebets und des Feierns wurde in der Diözese Timika die Ankunft der neuen Bischofs Bernardus Bofitwos Baru begrüßt, der seine Diözese mit einem feierlichen Gottesdienst der Kathedrale in Besitz nahm, nachdem das Amt des Bischofs fünf Jahre lang nicht besetzt war (seit dem Tod von Bischof John Philip Saklil). Ein wichtiger Moment für die Ortskirche: Bischof Baru ist der zweite einheimische Priester, der die Bischofsweihe erhält, nach dem Bischof der Diözese Jayapura, Yanuarius Natopai Tu, der im Februar 2023 geweiht wurde. Er ist auch der erste Augustiner, der zum Bischof in Indonesien ernannt wurde.
Die Weihe, die von traditionellen Liedern und Tänzen begleitet wurde, fand am vergangenen Mittwoch, den 14. Mai, durch Handauflegung des Apostolischen Nuntius in Indonesien, Erzbischof Piero Pioppo, in der Kathedralkirche der Heiligen Drei Könige in Timika statt.
An dem Weihegottesdienst nahmen insgesamt 33 Bischöfe und etwa 10.000 Katholiken teil. Lokale Behörden, darunter der Gouverneur von Südwest-Papua, Elisa Kambu, waren ebenfalls anwesend. „Diese Weihe ist ein Zeichen der großen Aufmerksamkeit des Heiligen Stuhls für die katholischen Gläubigen in Papua“, sagte der Apostolische Nuntius und bekräftigte später das Engagement der Ortskirche für die Förderung des Friedens in der Region.
In seiner ersten Botschaft als Bischof dankte Baru den Gläubigen und kündigte an, was die Eckpfeiler seines bischöflichen Dienstes sein werden: Zuhören, Dialog, Zusammenarbeit. „Wir können das fortsetzen, was der erste Bischof von Timika, John Philip Saklil, bereits begonnen hat. Unsere Beziehungen müssen auf Liebe, Freundschaft und menschlichem Austausch beruhen. Wir sind aufgerufen, füreinander Türen zu öffnen“, fügte er hinzu und forderte die Gläubigen auf, mit den einheimischen Traditionen und den lokalen Behörden zusammenzuarbeiten, damit in der Region Frieden geschaffen werden kann.
Am Tag nach seiner Bischofsweihe feierte Bischof Baru seinen ersten Pontifikalgottesdienst in der Kathedrale der Heiligen Drei Könige in Timika. Während der Feier erneuerten die Priester, Diözesanpriester und Ordensleute, die in diesem Land ihren Dienst verrichten, ihre priesterlichen Versprechen.
(F.B.) (Fides 19/5/2025)
ASIEN/INDIEN - Kardinal Gracias: "Es ist Zeit für den Frieden zwischen Indien und Pakistan“
Rom (Fides) - „Es ist Zeit für den Frieden. Es ist an der Zeit, den alten Ressentiments ein Ende zu setzen. Wir fordern von ganzem Herzen für den Frieden in Kaschmir. Wir hoffen auf ein vollständiges und endgültiges Abkommen, das nicht nur für Indien und Pakistan wichtig wäre, sondern auch für den Frieden in der Welt“, so Kardinal Oswald Gracias, emeritierter Erzbischof von Mumbai, einer der Kardinäle, die am Vorkonklave und an der Messe zu Beginn des Pontifikats von Leo XIV. in Rom anwesend waren, gegenüber Fides. Der Kardinal erinnerte an die Worte von Papst Leo bei seinem ersten Regina Coeli, als sich Papst Leo „erfreut über die Ankündigung des Waffenstillstands zwischen Indien und Pakistan“ zeigte und hoffte, „dass durch die bevorstehenden Verhandlungen bald ein dauerhaftes Abkommen erreicht werden kann“
Kardinal Gracias erläuterte die Beziehung, die es sich zwischen den beiden Nationen wünscht: „Wir sind Brüder und Schwestern, wir haben die gleiche Kultur, die gleichen Traditionen, Gedanken und Gefühle. Umso wichtiger ist es, sich hinzusetzen und einander in die Augen zu schauen, um zu versuchen, den Konflikt in der Kaschmir-Region, unter dem wir seit der Unabhängigkeit leiden, im Dialog zu lösen“, stellt er fest. „Es handelt sich um einen uralten Territorialstreit, der Kriege, Schmerz und Leid verursacht hat. Nun sind viele Jahre vergangen, und heute sollten die politischen Führer den Mut zum Frieden haben, zu einem gerechten und dauerhaften Frieden. Wir müssen Hass, Ressentiments und Ansprüche hinter uns lassen und eine Einigung zum Wohle unserer Völker und der gesamten Menschheit finden“, sagt er.
Nach Ansicht des Kardinals „könnte ein neuer Krieg zwischen den beiden Atommächten in der Tat katastrophale Auswirkungen auf die Welt haben“. Aus diesem Grund sei es „im Interesse der internationalen Gemeinschaft, eine Vermittlung vorzuschlagen und zu organisieren“, die „zum jetzigen Zeitpunkt notwendig erscheint und die Großmächte wie die USA und China einbeziehen oder von internationalen Institutionen wie der UNO geleitet werden kann“. Der indische Kardinal unterstreicht jedoch, dass „diplomatische Bemühungen dringend erforderlich sind, die von den Parteien als neutral verstanden werden“.
Im Kaschmir-Konflikt, so der Kardinal, gebe es auch „einen religiösen Faktor“, der von Anfang an eine Rolle gespielt hat. „Kaschmir ist eine mehrheitlich muslimische Region und Indien ist eine mehrheitlich hinduistische Nation, ein Faktor, der in den historischen, sozialen und politischen Prozessen des Konflikts eine Rolle gespielt hat. Aber es liegt heute an den führenden Politikern, religiöse nationalistische Strömungen zu überwinden und den Frieden mit Realismus zu fördern. Das ist unser Wunsch“.
„Und, warum nicht“, schließt er, „der Heilige Stuhl, könnte als ein ‘dritter' Akteur auch auf religiöser Ebene zu denen gehören, die den Dialog und die Vermittlung erleichtern“.
(PA) (Fides 19/5/2025)
ASIEN/HONGKONG - Kardinal Chow: Papst Leo hat China mehrmals besucht und kennt das Land und seine Kultur
Hongkong (Fides) - Bevor er Nachfolger Petri wurde, hat Robert Francis Prevost „China mehr als einmal besucht und die chinesische Kultur und Wirklichkeit kennengelernt“. Dies berichtete der Bischof von Hongkong, Kardinal Stephen Chow Sau-yan (SJ), in einem Videointerview mit der Wochenzeitschrift der Diözese Hongkong „Kung Kao Pao“ nach der Wahl von Papst Leo XIV.
In dem Videointerview, das auf der Website der Wochenzeitschrift veröffentlicht wurde, berichtet Kardinal Chow: „Wie Kardinal John Tong, der emeritierte Bischof von Hongkong, es in der Vergangenheit getan hatte, als er Papst Franziskus eine Statue Unserer Lieben Frau von Sheshan brachte, folgte ich seinem Beispiel und schenkte dem neuen Papst ebenfalls eine kleine Statue Unserer Lieben Frau von Sheshan mit der Bitte, die Kirche in China und das chinesische Volk nicht zu vergessen. Er nickte und sagte, dass er die Kirche und das chinesische Volk nicht vergessen werde“. „Ich glaube“, fügte der Kardinal hinzu, „dass er den Weg, den Papst Franziskus eingeschlagen hat, gerne weitergehen wird...“.
Bischof Stephen Chow wurde im Konsistorium vom 30. September 2023 zusammen mit dem damaligen Erzbischof Prevost zum Kardinal ernannt und veröffentlicht.
Kardinal Chow drückte auch seinen Wunsch aus, den Papst zu unterstützen, insbesondere wenn es darum geht, den Schwachen eine Stimme zu geben. Er ist zuversichtlich, dass der Papst „die Multikulturalität Asiens respektieren wird“. „Er hat China mehr als einmal besucht und die chinesische Kultur und Wirklichkeit kennengelernt. Man sagt, dass er den Ansatz von Papst Franziskus gegenüber China teilt, der Kommunikation und Dialog beinhaltet“, sagte er.
„Papst Leo XIV. war der Mann, von dem die Kardinäle glaubten, dass er gut für die Kirche und die Welt ist und die von Papst Franziskus eingeschlagene Richtung in gewisser Weise fortsetzt“. Und mit großer Freude „haben die Kardinäle einen Papst gewählt, der bereitwillig zuhört“.
Für die Zukunft bekräftigte Kardinal Chow seinen „Wunsch, an der Sendung des Papstes mitzuarbeiten“, beginnend in „Hongkong, wo wir zusammen mit den Laien vor allem die Ausgegrenzten und Schwachen begleiten und ihre Schwierigkeiten und Nöte anhören werden, so wie es der neue Papst tut“.
(NZ) (Fides 19/05/2025)
AMERIKA/PARAGUAY - Don-Bosco-Schwestern feiern 125jähriges Jubiläum der Ankunft der ersten Missionarinnen
Asunción (Fides) - Am 29. April 2025 feierten die Don-Bosco-Schwestern zusammen mit Jugendlichen, Laien und der Don-Bosco-Familie das 125jährige Jubiläum der Ankunft der ersten neun Don-Bosco-Schwestern, die mit großem Eifer und apostolischem Geist am 30. April 1900 in Paraguay eintrafen, um sich der Erziehung der Kinder zu widmen.
„Die ersten neun Missionarinnen, die nach Paraguay kamen, waren von dem missionarischen Eifer, den Christus in Don Bosco und Mutter Mazzarello geweckt hatte, bewegt und verspürten die Leidenschaft und den glühenden Wunsch, den Glauben weiterzugeben… “, so Pater Néstor Ledesma, Inspektor der Salesianer Don Boscos der Provinz Maria Himmelfahrt (PAR), in seiner Predigt bei der feierlichen Eucharistiefeier. „Diese ersten Schwestern haben als Licht Christi nicht nur den Weg gewiesen, sondern waren und sind die starke Kraft, die die Herzen verwandelt und die Menschen zu Gott führt“.
Das Ereignis - so heißt es in der von den Don-Bosco-Schwestern herausgegebenen Mitteilung - fand in einer Atmosphäre der Festlichkeit, Freude und Dankbarkeit statt, in der das Erbe der Erziehung, des Glaubens und der Hoffnung gemeinsam gefeiert wurde.
Mehrere Ordensgemeinschaften Paraguays nahmen an den Feierlichkeiten teil und brachten ihre Verbundenheit und Freude über diesen historischen Meilenstein zum Ausdruck. Auch Delegierte von Gemeinschaften der Don-Bosco-Schwestern aus dem ganzen Land waren anwesend.
Dieses Jubiläum war nicht nur religiöser Natur, sondern wurde auch auf kommunaler und nationaler Ebene gewürdigt. So erklärte der Stadtrat von Asunción, dass es für die Stadt von Interesse sei, und hob das erzieherische und evangelisierende Engagement der Don-Bosco-Schwestern hervor, während die Abgeordnetenkammer das nationale und kulturelle Interesse hervorhob und den Beitrag der Missionarinnen zur ganzheitlichen Entwicklung der paraguayischen Jugend würdigte. Auch Kardinal Adalberto Martínez Flores, Metropolitan-Erzbischof von Asunción, und Provinzoberin Ángeles Grassi überbrachten Glückwünsche im Namen der Erzdiözese und der Provinz von der Unbefleckten Empfängnis (URU) von Uruguay.
(AP) (Fides 19/5/2025)
Papst Leo: Eine geeinte und missionarische Kirche als Ferment einer versöhnten Welt
Vatikanstadt (Fides) - „Geschaffen hast du uns im Hinblick auf dich, Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir“, so Papst Leo XIV. mit Blick auf die die vielen Menschen, die sich auf dem Petersplatz versammelt hatten, auf die Pilger, die aus der ganzen Welt gekommen ware, um ihm bei der Messe zum Beginn seines Petrusamtes als Bischof von Rom nahe zu sein. Er blickt auf das Volk, die Vertreter der offiziellen Delegationen, der Schwesterkirchen und der anderen Glaubensgemeinschaften und zitierte zu Beginn seiner Predigt den heiligen Augustinus.
Vor der feierlichen Eucharistiefeier, die auf dem Vorplatz der Vatikanbasilika stattfand, hatte Papst Leo zusammen mit den Patriarchen der Ostkirchen am Grab des heiligen Petrus gebetet.
Während der Eucharistiefeier fand die feierliche Übergabe der Insignien zum Beginn des Pontifikats statt. Kardinal Mario Zenari legte dem Papst das Pallium um. Kardinal Luis Antonio Tagle überreicht ihm den Fischerring.
In seiner Predigt, sprach Papst Leo über die Aufgabe, die ihn und die ganze Kirche in einer zerrissenen und verletzten Welt erwartet.
Die “intensive Zeit” der letzten Tage
Der Tod von Papst Franziskus, so der Bischof von Rom und die „intensive Zeit“ der letzten Tage, „hat unsere Herzen mit Trauer erfüllt“. Es waren „schwierige Stunden“, in denen „wir uns gefühlt haben wie die vielen Menschen, von der das Evangelium sagt, sie seien ‚wie Schafe gewesen, die keinen Hirten haben‘“. Doch gerade „am Ostersonntag haben wir seinen letzten Segen empfangen, und so haben wir diesen Moment im Licht der Auferstehung in der Gewissheit erlebt, dass der Herr sein Volk niemals verlässt, dass er es sammeln wird, wenn es zerstreut ist, und es ‚hüten wird wie ein Hirte seine Herde‘“. Im Konklave legten die Kardinäle „unterschiedlicher Herkunft“, „den Wunsch, den neuen Nachfolger Petri zu wählen, den Bischof von Rom, einen Hirten, der das reiche Erbe des christlichen Glaube bewahren und zugleich den Blick weit in die Zukunft richten kann, um den Fragen, Sorgen und Herausforderungen der heutigen Zeit zu begegnen, in Gottes Hände“.
Zuerst die Liebe Gottes erfahren
„Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt“, so Papst Leo, „und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind“. Denn „Liebe und Einheit“ sind „die beiden Dimensionen der Sendung, die Jesus Petrus anvertraut hat“.
Die Sendung, die Christus Petrus und den ersten Jüngern anvertraut hat - so Papst Leo unter Bezugnahme auf das Evangelium – „ist die vom Vater anvertraute Sendung: die Menschheit aus den Wassern des Bösen und des Todes zu 'fischen' und sie zu retten“. Und Petrus - so der Bischof von Rom, sein Nachfolger, könne diese Aufgabe nur deshalb erfüllen, „weil er in seinem eigenen Leben die unendliche und bedingungslose Liebe Gottes erfahren hat, auch in der Stunde des Versagens und der Verleugnung“. Nur „wenn du diese Liebe Gottes, die niemals versiegt, erkannt und erfahren hast, kannst sein, meine Lämmer zu hüten; nur in der Liebe Gottes, des Vaters, kannst du deine Brüder mit jenem ‚Mehr‘ lieben, das darin besteht, dein Leben für deine Brüder und Schwestern hinzugeben“.
Petrus wird also „die Aufgabe übertragen, ‚mehr zu lieben‘ und sein Leben für die Herde hinzugeben“. Zu dieser Aufgabe sind auch seine Nachfolger berufen, „denn“, so fährt Papst Leo fort, „die Kirche von Rom hat den Vorsitz in der Liebe, und ihre wahre Autorität ist die Liebe Christi“. Deshalb gehe es niemals darum, „andere durch Zwang, religiöser Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben wie Jesus es getan hat“.
„Christus selbst“, sagt Papst Leo, indem er den Apostel Petrus in der Apostelgeschichte zitiert, „ist der Stein, der von den Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist“, auf dem die Kirche gebaut ist. Und wenn „der Stein Christus ist, muss Petrus die Herde weiden, ohne je der Versuchung zu erliegen, ein einsamer Anführer oder über den anderen stehender Chef zu sein, der sich zum Beherrscher, der ihm anvertrauten Menschen macht“. „Im Gegenteil“, so der neue Bischof von Rom weiter, „er ist aufgefordert, dem Glauben der Brüder und Schwestern zu dienen, indem er mit ihnen gemeinsam auf dem Weg ist“.
Eine geeinte Kirche für eine versöhnte Welt
„Ich würde mir wünschen“ so Papst Leo an die Brüder und Schwestern gewandt, „dass dies unser erstes großes Verlangen ist: eine geeinte Kirche, als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird“.
In unserer Zeit - räumt Papst Leo ein – erleben wir immer noch „zu viel Zwietracht, zu vielen Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt“. Und in „diesem Teig“ möchten die Christen, „ein kleines Stück Sauerteig sein, das Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit fördert“. Wir möchten, „der Welt mit Demut und Freude sagen: Schaut auf Christus! Kommt zu ihm! Nehmt sein Wort an, das erleuchtet und tröstet! Hört auf sein Angebot der Liebe, damit ihr zu seiner einen Familie werdet: In dem einen Christus sind wir eins“, ermahnt der Papst mit Bezug auf die Worte des heiligen Augustinus, die er als Bischofsmotto gewählt hat. Er weist damit auf den Weg, „der gemeinsam zu gehen ist, innerhalb der Kirche, aber auch mit den christlichen Schwesterkirchen, mit denen, die andere religiöse Wege gehen, mit denen, die die Unruhe der Suche nach Gott in sich tragen, mit allen Frauen und Männern guten Willens, um eine neue Welt aufzubauen, in der Friede herrscht“.
Eine “missionarische Kirche”, die sich von der Geschichte herausfordern lässt
Dies sei der „missionarische Geist“ - so Papst Leo weiter – „der uns beseelen muss, ohne dass wir uns in unserer kleine Gruppe zu verschließen“ oder „uns der Welt überlegen fühlen“. Denn „wir sind gerufen, allen Menschen die Liebe Gottes zu bringen“, damit „jene Einheit Wirklichkeit wird, die die Unterschiede nicht aufhebt, sondern die persönliche Geschichte jedes Einzelnen und die soziale und religiöse Kultur jedes Volkes zur Geltung bringt“.
Die missionarische Kirche, ist die „im Licht und der Kraft des Heiligen Geistes“ wachsen kann, ist „eine Kirche, die ihre Arme der Welt gegenüber öffnet, die das Wort verkündet, die sich von der Geschichte herausfordern lässt und die zum Sauerteig der Eintracht für die Menschheit wird“. „Gehen wir gemeinsam, als ein Volk, alle Brüder und Schwestern“, fordert Papst Leo zum Abschluss seiner Predigt, ‚auf Gott zu und lieben wir einander“.
Vor dem Regina-Coeli-Gebet betont Papst Leo, dass er während der Messe „die geistige Gegenwart von Papst Franziskus, der uns vom Himmel aus begleitet, stark gespürt“ habe. „Im Blick auf die Gemeinschaft der Heiligen erinnere ich daran, dass gestern in Chambéry, in Frankreich, der Priester Camille Côte de Beauregard seliggesprochen wurde, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert lebte und ein Zeuge großer pastoraler Liebe ist.“ Der Bischof von Rom erinnerte auch die an die Brüder und Schwestern, „die aufgrund von Kriegen schwer leiden. Im Gazastreifen sind Kinder, Familien und ältere Überlebende dem Hunger ausgeliefert. In Myanmar haben neue Feindseligkeiten unschuldige junge Menschenleben gefordert. Die gepeinigte Ukraine wartet darauf, dass es endlich Verhandlungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden gibt“, so Papst Leo XIV.
(GV) (Fides 18/5/2025)
ASIEN/VIETNAM - Katholiken hoffen auf Besuch von Papst Leo XIV.
Ho-Chi-Minh-Stadt (Fides) - „Papst Leo XIV. sollte Vietnam besuchen und damit dem Wunsch von Papst Franziskus erfüllen“, titelt die eine katholische vietnamesische Online-Zeitung. Es ist ein Beispiel dafür, wie auch die vietnamesische katholische und weltliche Presse die Nachricht von der Wahl des neuen Papstes aufgenommen hat. Der Artikel erinnert daran, dass „Papst Franziskus ein tiefes Erbe des Mitgefühls, des Friedens und des interreligiösen Dialogs hinterlassen hat“. „Einer der unerfüllten Wünsche von Papst Franziskus“, so die Zeitung weiter, „war es, Vietnam zu besuchen, ein Land mit einer lebendigen katholischen Gemeinde und einer reichen Kulturgeschichte“, weshalb man auf „einen Besuch von Papst Leo XIV. hofft“, der „sicherlich eine große Bedeutung nicht nur für die vietnamesische Kirche, sondern auch für andere Bereiche wie Kultur, Gesellschaft und Diplomatie“ hätte und “eine große Quelle der Ermutigung für die vietnamesischen Katholiken sein würde, die ihnen helfen würde, ihren Glauben zu stärken und in Einheit mit der Weltkirche zu erleben“. „Wir hoffen von ganzem Herzen, dass Papst Leo XIV. Vietnam besuchen wird, was nicht nur für die katholische Gemeinschaft, sondern auch für das gesamte vietnamesische Volk ein historisches Ereignis wäre und eine Botschaft des Friedens, der Solidarität und der Liebe bringen würde. Die vietnamesische katholische Gemeinschaft freut sich bereits auf den Tag seiner Ankunft“, so die Zeitung abschließend.
Was die nichtkatholische Presse betrifft, so ist der wohlwollende Reaktion der buddhistische Gemeinschaft bemerkenswert. In der buddhistischen Zeitung „Phat u Vietnam“ wird in einer Analyse mit dem Titel „Papst Leo XIV. und die buddhistische Gemeinschaft: eine neue Ära des interreligiösen Dialogs“ über das Wohlwollen der nichtchristlichen Religionsgemeinschaften, einschließlich der Buddhisten in Vietnam und anderen asiatischen Ländern, berichtet. Obwohl Papst Leo XIV. seine Ansichten über den Buddhismus noch nicht dargelegt hat, wird darauf hingewiesen, dass „sein Hintergrund und sein früheres Handeln eine offene Einstellung zum interreligiösen Dialog erkennen lassen“. Insbesondere wird in dem Artikel seine Zeit als Missionar in Peru erwähnt, wo es eine kleine, aber blühende buddhistische Gemeinschaft gibt: Es wird also davon ausgegangen, dass Papst Leo „mit der kulturellen und religiösen Vielfalt vertraut ist“. Außerdem gilt Papst Leo XIV. bereits als „nah dran“ an den buddhistischen Lehren über tätiges Mitgefühl (Karuna) und die Verbindung zwischen Mensch und Schöpfung. Auf einer Konferenz im Jahr 2024, die von vietnamesischen Buddhisten zitiert wurde, rief Kardinal Prevost zu einer „wechselseitigen Beziehung“ zwischen Mensch und Umwelt auf. Diese Vision spiegele den buddhistischen Grundsatz des „Nicht-Verletzens“ (Ahimsa) und der „Achtung vor dem Leben“ wider, was den Weg für gemeinsame Projekte mit buddhistischen Organisationen eröffne. Darüber hinaus wird festgestellt, dass „die Aufforderung in seiner Antrittsrede, ‚Brücken zu bauen‘, seine Bereitschaft zu solchen Kooperationen andeutet“.
Pfarrer Peter Nguyen Thanh Tung, Professor für Kirchengeschichte, drückte in einem Interview mit dem Medienkanal der Erzdiözese Ho-Chi-Minh-Stadt seine tiefe Wertschätzung für Papst Leo XIV. im Namen der Kirche in Vietnam aus. „Der Nachfolger des Heiligen Petrus“, sagte er, „hat uns daran erinnert, dass die Kirche für immer unerschütterlich bleiben wird, weil, wie er und Jesus versprochen haben, „die Pforten der Unterwelt sie nicht überwältigen werden“. „Der Papst“, so fuhr er fort, “hat den Namen Leo XIV. in Erinnerung an Leo XIII. gewählt, der zu einer Zeit kam, als die Welt mit sozialen Problemen konfrontiert war. Papst Leo XIII. verteidigte die Arbeiter in einem sozialen Kontext, in dem der Kapitalismus sie ausbeutete. Papst Leo XIV. möchte den Weg einer offenen Kirche fortsetzen, einer Kirche, die die Armen und Schwachen, die Arbeiter, schützt und verteidigt und die Menschenwürde hochhält“.
(PA-AD) (Fides 17/5/2025)
Papst Leo an das Diplomatische Corps: Frieden, Gerechtigkeit, Wahrheit sind “Schlüsselworte“ der päpstlichen Dipolmatie
Vatikanstadt (Fides) - Frieden, Gerechtigkeit, Wahrheit. Dies sind die drei Worte, die Papst Leo XIV. in seiner Ansprache an die Diplomaten, die beim Heiligen Stuhl akkreditiert sind wählte. Der Friede, der „das erste Geschenk Christi“ ist, eine „aktives Geschenk, das miteinbezieht, das jeden von uns betrifft“. Die Gerechtigkeit, die auch durch die „globalen Ungleichheiten, bei denen Reichtum und Armut tiefe Furchen zwischen Kontinenten, Ländern und sogar innerhalb einzelner Gesellschaften ziehen“, verweigert wird. Die Wahrheit, die „niemals von der Nächstenliebe zu trennen ist, deren Wurzel immer die Sorge um das Leben und das Wohl eines jeden Menschen ist“.
Das “besondere” Wesen der päpstlichen Diplomatie
Zunächst dankte Papst Leo für die „herzlichen Grußworte“ des Botschafters der Republik Zypern, George Poulides, Dekan des Diplomatischen Corps, und erinnerte an „seine unermüdliche Arbeit, die er mit der Energie, der Leidenschaft und der Sympathie ausübt, die ihn auszeichnen“, und betonte, dass die päpstliche Diplomatie „ein Ausdruck der Katholizität der Kirche selbst“ ist und dass „der Heilige Stuhl in seinem diplomatischen Handeln von einem pastoralen Drang beseelt ist, der ihn dazu antreibt, nicht nach Privilegien zu streben, sondern seine Sendung zur Evangelisierung im Dienste der Menschheit zu intensivieren“. Aus diesem Grund redet er „immer wieder in die Gewissen, wie es mein verehrter Vorgänger unermüdlich getan hat, der immer ein offenes Ohr für den Schrei der Armen, der Bedürftigen und der Ausgegrenzten hatte, ebenso wie für die Herausforderungen unserer Zeit, von der Bewahrung der Schöpfung bis zur künstlichen Intelligenz“. Der in Chicago geborene Pontifex nahm sodann Bezug auf „seine eigene Lebenserfahrung, die sich zwischen Nordamerika, Südamerika und Europa entfaltet hat“, und repräsentativ für dieses Bestreben ist, Grenzen zu überschreiten, um verschiedenen Menschen und Kulturen zu begegnen“. Über „die kontinuierliche und geduldige Arbeit des Staatssekretariats hindurch“, so Papst Leo weiter, „möchte ich das Wissen und den Dialog mit Ihnen und Ihren Ländern vertiefen, von denen ich schon viele im Laufe meines Lebens besuchen durfte, vor allem während meiner Zeit als Generalprior der Augustiner“. „Ich vertraue darauf“, fügte er hinzu, “dass die göttliche Vorsehung mir weitere Gelegenheiten zur Begegnung mit den Lebenswirklichkeiten, aus denen Sie stammen, gewähren wird, so dass ich die sich auftuende Gelegenheiten nutzen kann, um so viele über die ganze Welt verstreute Brüder und Schwestern im Glauben zu bestärken und neue Brücken zu allen Menschen guten Willens zu bauen“.
Die menschliche Natur und das Geschenk des Friedens
Spaltung und Konfrontation, räumte Papst Leo XIV. mit Bezug auf den auch vom heiligen Augustinus und den Kirchenväter beschriebenen, von der Erbsünde gezeichneten Zustand des Menschengeschlechts, „sind Teil der menschlichen Natur und begleiten uns immer und bringen uns nur allzu oft dazu, in einem ständigen ‘Konfliktzustand' zu leben: zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft“. Und „wie sehr wir uns auch bemühen, die Spannungen sind immer präsent, ein bisschen wie Glut unter der Asche, jeden Moment wieder aufflammen kann“.
„Unter diesen Umständen“, fügte der Bischof von Rom hinzu, „ist der Friede in erster Linie ein Geschenk: das erste Geschenk Christi“. Er sei jedoch „ein aktives, engagiertes Geschenk, das miteinbezieht, das jeden von uns, unabhängig von seinem kulturellen Hintergrund und seiner religiösen Zugehörigkeit, betrifft und in die Pflicht nimmt und das zuallererst eine Arbeit an uns selbst erfordert“. „Der Friede“, fügte er hinzu, „entsteht im Herzen und aus dem Herzen heraus, indem man den Stolz und Forderungen zurückstellt und die Worte auswählt, denn man kann auch mit Worten verletzen und töten, nicht nur mit Waffen“.
Mit Blick auf die globalen Szenarien betont Papst Leo „den grundlegenden Beitrag, den die Religionen und der interreligiöse Dialog zur Förderung eines Umfelds des Friedens leisten können“. „Dies setzt natürlich die uneingeschränkte Achtung der Religionsfreiheit in jedem Land voraus, denn die religiöse Erfahrung ist eine grundlegende Dimension der menschlichen Person, ohne die es schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist, eine Reinigung des Herzens zu erreichen, die notwendig ist, um Beziehungen des Friedens aufzubauen“. Der Papst erinnerte auch daran, dass es notwendig ist, „die multilaterale Diplomatie und die internationalen Institutionen, die ursprünglich allem zur Beilegung etwaiger Streitigkeiten innerhalb der internationalen Gemeinschaft gedacht waren“, wiederzubeleben. Darüber hinaus, so fügte er hinzu, „brauchen wir auch den Willen, keine Instrumente der Zerstörung und des Todes mehr zu produzieren, denn, wie Papst Franziskus in seiner letzten Botschaft Urbi et Orbi in Erinnerung rief, „es kann keinen Frieden geben ohne echte Abrüstung! Der Anspruch eines jeden Volkes, für seine eigene Verteidigung sorgen, darf nicht zu einem allgemeinen Wettrüsten führen“.
Die Gerechtigkeit und heutigen “sozialen Fragen”
„Bei der Wahl meines Namens“, so Papst Leo XIV. in der Einleitung zu den Überlegungen zur Gerechtigkeit, “habe ich allem an Leo XIII. gedacht, den Papst der ersten großen Sozialenzyklika ‚Rerum novarum‘“. „In dem Epochenwandel, den wir erleben“, so der Nachfolger Petri weiter, “kann der Heilige Stuhl nicht umhin, seine Stimme angesichts der zahlreichen Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten zu erheben, die unter anderem zu unwürdigen Arbeitsbedingungen und zunehmend fragmentierten und konfliktrbeladenen Gesellschaften führen“.
Um „dem Aufbau harmonische rund friedliche Zivilgesellschaften“ zu ermöglichen, betonte der Papst an dieser Stelle seiner Rede, müsse man „in die Familie investieren, die auf der stabilen Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau beruht“, und sich darum bemühen, „dass die Würde jedes Menschen geschützt wird, insbesondere der schwächsten und schutzlosesten, von vom ungeborenen Kind bis zu den alten Menschen, von den Kranken bis zu den Arbeitslosen, ob Bürger oder Einwanderer“. „Meine eigene Geschichte“, fügte er hinzu, “ist die eines Bürgers, eines Nachkommens von Einwanderern, der seinerseits Auswanderer ist. Jeder von uns kann sich im Laufe seines Lebens gesund oder krank, erwerbstätig oder arbeitslos, in der Heimat oder in einem fremden Land wiederfinden: Unsere Würde bleibt jedoch immer dieselbe, nämlich die eines von Gott gewollten und geliebten Geschöpfes“.
Wahrheit ist Begegnung
„Man kann keine wirklich friedlichen Beziehungen nicht ohne Wahrheit aufbauen, auch nicht innerhalb der internationalen Gemeinschaft“, bemerkte der Papst und ging damit auf das dritte Schlüsselwort seiner Rede. Denn „wo Worte zweideutige und ambivalente Bedeutungen annehmen und die virtuelle Welt mit ihrer veränderten Wahrnehmung der Realität unkontrolliert die Oberhand gewinnt, ist es schwierig, authentische Beziehungen aufzubauen, weil die objektiven und realen Voraussetzungen der Kommunikation verlorengehen“. Die Kirche ihrerseits, so fügte Papst Prevost hinzu, “kann sich niemals ihrem Auftrag entziehen, die Wahrheit über den Menschen und die Welt auszusprechen, auch wenn sie, wenn nötig auch zu einer deutlichen Sprache greift, die vielleicht ein anfängliches Unverständnis hervorruft. Die Wahrheit ist jedoch niemals von der Nächstenliebe zu trennen, deren Wurzel immer die Sorge um das Leben und das Wohl eines jeden Menschen ist“. Und „aus christlicher Sicht“, so stellte der Papst klar, “ist die Wahrheit nicht die Bestätigung abstrakter oder realitätsferner Prinzipien, sondern die Begegnung mit der Person Christi selbst, der in der Gemeinschaft der Gläubigen lebt. So entfremdet uns die Wahrheit nicht, sondern befähigt uns vielmehr, die Herausforderungen unserer Zeit mit größerem Nachdruck anzugehen, wie etwa der Migration, die ethischen Nutzung der künstlichen Intelligenz und die Bewahrung unserer geliebten Erde“.
(GV) (Fides 16/5/2025)
AFRIKA/SUDAN - Hinter dem Drohnenkrieg verbirgt sich ein „Stellvertreterkrieg“
Khartum (Fides) - im Sudan verschärft sich der „Drohnenkrieg“. Bewaffnete Drohnen und so genannten „Kamikaze“-Drohnen (die Marschflugkörpern ähneln, aber billiger sind) werden hauptsächlich von den Milizionäre der Rapid Support Forces (RSF) eingesetzt, die über keine eigene Luftwaffe verfügen. Doch auch die sudanesischen Streitkräfte (Sudan Armed Forces, SAF)), die über Kampfflugzeuge verfügen, machen ausgiebig Gebrauch von ihnen, um Gebiete unter der Kontrolle der RSF zu bombardieren.
Letztere haben den Wirkungsbereich ihrer Geschütze ausgeweitet und die von der SAF kontrollierte Verwaltungshauptstadt des Sudan sowie den wichtigsten Seehafen des Landes, Port Sudan, ins Visier genommen.
Bisher beschränkten sich die Drohnenangriffe der RSF auf den Bundesstaat White Nile, River Nile und Northern State sowie auf Omdurman und El Fasher. Zu den getroffenen Zielen gehören Kraftwerke und Treibstoffdepots. Die Ausdehnung der von der RSF angegriffenen Gebiete wirft die Frage auf, ob die Angriffe aus dem Sudan selbst oder aus den Nachbarländern erfolgen. Dies ist ein berechtigter Verdacht, insbesondere im Hinblick auf Port Sudan, das mehrere hundert Kilometer von den RSF-Stellungen entfernt ist. Störungen des Radars von Handelsschiffen, die im Roten Meer unterwegs sind, würden darauf hindeuten, dass die Drohnen von Basen außerhalb des Sudans gestartet werden, vielleicht von Puntland aus, wo die Vereinigten Arabischen Emirate (die von der Regierung in Khartum beschuldigt werden, die RSF zu unterstützen) einen wichtigen Stützpunkt in Bosaso haben. Nach dieser Hypothese werden bei Drohnenangriffen die Radare von Schiffen gestört, die in diesem Gebiet fahren, um ihren Abschussort zu verbergen.
Die Wrackteile der von der RSF eingesetzten Geschütze lassen vermuten, dass es sich um chinesische Ausrüstung handelt, die den sudanesischen Paramilitärs von den Vereinigten Arabischen Emiraten geliefert wurde. Die Regierung in Khartum hat Peking aufgefordert, dringend zu intervenieren, um die RSF am Erwerb von Drohnen und strategischen Flugkörpern aus chinesischer Produktion zu hindern. Der Minister für Kultur und Information und Regierungssprecher Khaled Al-Aiser erklärte am 15. Mai 2025 in einem Facebook-Post, dass China ein befreundetes Land mit historischen Beziehungen und strategischen Interessen zum Sudan sei, und forderte Peking daher auf, beim Regime in Abu Dhabi zu intervenieren, um Verstöße gegen die Waffenkaufverträge und Endverwendungszertifikate zu unterbinden, aufgrund derer die RSF die fortschrittlichen Drohnen erwerben konnten.
Die sudanesische Armee steht wiederum im Verdacht, Drohnen aus türkischer Produktion zur Unterstützung ihrer Offensiven gegen Paramilitärs einzusetzen. Es gibt unbestätigte Berichte, wonach bei den Angriffen von RSF-Drohnen auf Port Sudan einige türkische Experten verwundet und anschließend mit einem Ambulanzflugzeug ausgeflogen wurden. Es besteht also die Gefahr, dass sich der Konflikt im Sudan zu einem Stellvertreterkrieg zwischen externen Mächten, insbesondere der Türkei und den Emiraten, entwickelt, was ihn noch weiter anheizt. Papst Franziskus und nun auch sein Nachfolger Papst Leo XIV. forderten unterdessen wiederholt die Beendigung des Waffenhandels.
(L.M.) (Fides 16/5/2025)
AFRIKA/SÜDSUDAN - Tombura-Yambio: Katholische Universität steht für akademische Exzellenz in der Region
Tombura Yambio (Fides) - „Diese Universität ist ein Leuchtturm der Exzellenz in Ostafrika, sie ist mit den notwendigen Ressourcen, erfahrenen Dozenten und einer soliden akademischen Grundlage ausgestattet, um unsere jungen Menschen auf eine glänzende Zukunft vorzubereiten. Wir ermutigen alle jungen Menschen, sich einzuschreiben und die Vorteile dieser lebensverändernden Einrichtung zu nutzen“, so der Bischof der katholischen Diözese Tombura-Yambio, Eduardo Hiiboro Kussala, mit Blick auf die Katholische Universität des Südsudan „St. John Campus“ in Yambio.
In einer Mitteilung, die Fides vorliegt, erklärt Bischof Hiboro, dass die Universität ihre akademischen Programme im Hinblick auf das nächste Studienjahr erweitert und dass die Initiative unter Schirmherrschaft der Diözese darauf abzielt, jungen Südsudanesen eine weltweit wettbewerbsfähige Ausbildung zu bieten, die in lokalen Werten verwurzelt ist.
Der Bischof würdigte die hohe akademische Standards der Universität und deren Schlüsselrolle bei der Ausbildung der nächsten Generation von Führungskräften.
Der 2019 gegründete „St. John's Campus“ habe sich schnell zu einer angesehenen Einrichtung entwickelt, die bis heute Spitzenabsolventen ausbilde. Die erste Gruppe von Absolventen machte den Abschluss im Jahr 2023; eine zweite Gruppe ist bereits gefolgt, und eine dritte wird ihr Studium voraussichtlich im November dieses Jahres abschließen.
Der 2019 gegründete „St. John's Campus“ habe sich schnell zu einer angesehenen Einrichtung entwickelt, die bis heute Spitzenabsolventen ausbildet. Die erste Gruppe von Absolventen machte den Abschluss im Jahr 2023; eine zweite Gruppe ist bereits gefolgt, und eine dritte wird ihr Studium voraussichtlich im November dieses Jahres abschließen.
Als Reaktion auf die wachsende Nachfrage kündigte die aktuelle Verwaltung des Instituts an, dass die Universität im August auf einen neuen, größeren Campus umziehen wird, was einen Meilenstein in ihrer Expansionsstrategie der akademischen Einrichtung in Yambio darstellt.
Während der Südsudan seinen Weg zur wirtschaftlichen Erholung und zum Aufbau der Nation fortsetzt, bemühen sich Einrichtungen wie der „St. John Campus“ in Yambio darum, die für eine langfristige Entwicklung erforderlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Führungsqualitäten zu vermitteln. Mit ihren Einrichtungen, motivierten Dozenten und einer klaren Vision entwickelt sich die Universität schnell zu einer Säule akademischer Exzellenz in der Region.
Für viele junge Südsudanesen beginnt der Weg in eine bessere Zukunft heute in Yambio, der Hauptstadt des Bundesstaates Western Equatoria.
(AP) (Fides 16/5/2025)
ASIEN/CHINA - Marienwallfahrt der Diözese Shanghai: Mit Papst Leo XVI. bitten wir die Muttergottes von Sheshan um das Geschenk des Friedens
Shanghai (Fides) - Das Gebet, um die Fürsprache der Jungfrau Maria und das Geschenk des Friedens in der Welt, steht im Mittelpunkt der Wallfahrt der Diözese Shanghai zum Marienheiligtum Unserer Lieben Frau von Sheshan.
Am gestrigen Donnerstag, dem 15. Mai, nahmen zahlreiche Priester, Ordensleute und Laien unter der Leitung von Bischof Joseph Shen Bin an der traditionellen Wallfahrt im Marienmonat teil, die ihren Höhepunkt in der feierlichen eucharistischen Liturgie in der Basilika Unserer Lieben Frau, Hilfe der Christen, an der Spitze des Sheshan-Hügels fand.
In seiner Predigt forderte Bischof Joseph Shen Bin alle auf, „das feste Vertrauen der Gottesmutter und ihren ständigen Blick nach oben zu Gott nachzuahmen. Nach oben zu schauen bedeutet, demütig auf die Führung des Herrn zu schauen, wo sein Licht und sein Friede sind“, und bat darum, dass „auch unser Glaube heller wird, um andere in der uns umgebenden Dunkelheit zu erleuchten“. Die Teilnehmer der Wallfahrt beteten auch für die Einheit und das Wachstum der Kirche, für Frieden und Ausgeglichenheit für Priester und Laien in der Diözese und baten darum, „sich von den Lehren Christi leiten zu lassen und sich am Beispiel der seligen Jungfrau Maria zu orientieren, Nächstenliebe zu üben und auf dem Weg des Glaubens Frieden zu schaffen“.
In ganz China finden in den chinesischen katholischen Gemeinden Wallfahrten und Feiern zum Marienmonat statt. Am Fest Unserer Lieben Frau in China besuchten Hunderte von Gläubigen in der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei die Mariengrotten, die in fast jeder Pfarrei zu finden sind, um den Rosenkranz zu beten und Maria ihre eigenen „spirituellen Gelübde“ anzubieten.
In der Gemeinde Heze in der Provinz Shandong lauschten 400 Gläubige den Zeugnissen von fünf Laien, die von ihrer Marienverehrung und den durch die Fürsprache Mariens erhaltenen Gnaden berichteten. Bei dieser Gelegenheit empfingen zudem zwei Katechumenen das Sakrament der Taufe.
Mehr als 200 Jugendliche aus der Pfarrei Huangzhou im Bezirk Longgang (Diözese Wenzhou) nahmen unterdessen am Sonntag, dem 11. Mai, am Tazè-Gebet zur Feier ihres Jubiläums der Hoffnung teil.
(NZ) (Fides 16/05/2025)
OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Weihbischof von Enga zu Stammeskonflikten in Enga: "Wir müssen die Herzen und die Hände entwaffnen“
Wabag (Fides) - „Die Stammeskonflikte sind in der abgelegenen Provinz Enga in Papua-Neuguinea ist tief verwurzelt. In der Vergangenheit wurde das letzte Wort bei der Lösung von hauptsächlich territorialen Konflikten durch Kämpfe ausgefochten“, so Pater Giorgio Licini, ein Missionar des Päpstlichen Instituts für die Außenmissionen (PIME) und Mitarbeiter der Caritas der Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Salomonen gegenüber Fides. Der Missionar berichtet von einer Situation, die die katholische Gemeinschaft einzudämmen versucht: „Die Wurzeln der Stammeskonflikte sind immer noch emotional. Was einem Stammesmitglied angetan wird, wird allen angetan. Es ist das Ergebnis eines 'Übermaßes an Solidarität' und der Identifikation des Einzelnen mit der Gruppe“, erklärt der Missionar.
„Dies ist heute noch viel gefährlicher, da das Unrecht oft durch weit verbreiteten Alkohol- und Drogenmissbrauch verursacht wird. Eine Schlägerei kann zur Ursache für mehrere Tote und den Verlust von Eigentum werden, unabhängig von den Gründen für den Streit. Der Clan unterstützt seine Mitglieder unabhängig von der Korrektheit ihrer Handlungen. Traditionelle Konflikte um Land sind heute Streitigkeiten um Besitz im Allgemeinen und, damit zusammenhängend, um Wahlen und politische Macht gewichen. Die Welt verändert sich, aber die traditionelle Haltung bleibt bestehen. Die Verteidigung der Ehre des Stammes wird als grundlegend angesehen“, stellt Pater Licini fest.
Die Auswirkungen auf die Politik sind klar: „Wenn ein Kandidat einen Sitz im Provinz- oder Landesparlament erhält oder einen Ministerposten bekommt, bringt das dem Stamm oder Clan, aus dem er stammt, immense Vorteile. In der Provinz Enga sind die Politik und die gleichzeitig stattfindenden Wahlen von Betrug, Gewalt und Blutvergießen begleitet, nicht zuletzt wegen der Verbreitung schwerer Schusswaffen, die wahrscheinlich aus der benachbarten indonesischen Provinz West Papua eingeschmuggelt wurden.
Der Missionar berichtet von einem Beispiel: „Der Vorort Paiam in Porgera ist nach dem Ausbruch von Stammeskämpfen im Jahr 2020 praktisch eine Geisterstadt. In diesem Jahr konnten nur vierzig Gläubige an den Osterfeiern in der örtlichen katholischen Pfarrei des Seligen Peter To Rot teilnehmen, die einst ein blühendes Gemeindezentrum war. Früher war es der Reichtum an Land und Vieh, der über den Stolz eines Stammes entschied. Heute sind es das Geschäft und das politische Ansehen. Als ich 2019 zum ersten Mal in die Enga-Region reiste, gab es nur wenige Gegenden, in denen es zu Stammeskonflikten kam. Jetzt ist es ein gefährliches Kriegsgebiet. Häuser, Geschäfte, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen sind verloren gegangen“.
In diesem Zusammenhang engagiert sich die Ortskirche, wie der Weihbischof der Diözese Wabag in der Provinz Enga, Justin Ain, feststellt, aktiv für die Vorbeugung und Bekämpfung aller Formen von Gewalt, mit dem Ziel, „Herzen und Hände zu entwaffnen“. Nicht nur, indem man „den Opfern einfach hilft“, sondern vor allem „mit Bildung und Aufklärung“. Man organisiere, so der Bischof, „vor allem mit den Mitteln und Teams der Diözesan-Caritas Begegnungen mit der Dorfbevölkerung, insbesondere mit jungen Menschen, die oft völlig ungebildet oder Analphabeten sind, und weisen sie auf die Folgen ihrer gewalttätigen Handlungen für die Person und die Familie hin, auf die Schäden, die durch Alkohol- und Drogensucht verursacht werden, und halten sie so davon ab, ihre Frustration durch Gewalt auszudrücken“.
Die Ortskirche arbeitet auch langfristig, auch im Hinblick auf die nationalen Parlamentswahlen im Mai 2027. Enga hat sechs Abgeordnete, die in fünf Distrikten gewählt werden. Wahlen in Papua-Neuguinea und insbesondere in der Hochlandregion sind dafür bekannt, dass sie durch Einschüchterungen, Stimmenkauf und Betrug während des Wahlgangs beeinträchtigt werden. „Kürzlich“, so berichtet der Bischof, “haben wir führende Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Gesellschaft zu einem dreitägigen politischen Schulungskurs über Führung, Vertretung und Rechenschaftspflicht gegenüber den Wählern eingeladen. Denn von ihnen, die wir als Führer betrachten, muss Entwaffnung und Gewaltlosigkeit ausgehen“.
In der Provinz Enga in Papua-Neuguinea kam es in den letzten Jahren immer wieder zu politischen Gewaltausbrüchen. Obwohl die Spannungen häufig mit Streitigkeiten über den Zugang zu und die Nutzung von Bodenschätzen verbunden sind, spiegeln sie auch ethnische und kulturelle Konflikte wider, die häufig mit dem Wettbewerb um Ressourcen, Landbesitz und Zugang zu staatlichen Dienstleistungen zusammenhängen. Im Jahr 2024 wurden bei Stammeskonfkiten in Porgera in der Provinz Enga etwa 30 Menschen getötet, wobei 17 Stämme beteiligt waren. Die immer wiederkehrenden Konflikte, die durch brutale Gewalt und zyklische Vergeltungsmaßnahmen gekennzeichnet sind, spiegeln tiefer liegende, systemische Probleme wider. Ein Konflikt wurde durch einen Waffenstillstand, das so genannte „Hilton-Friedensabkommen“, das letztes Jahr in Port Moresby unterzeichnet wurde, vorübergehend gestoppt.
(PA) (Fides 16/5/2025)
16.05.2025
(Berlin/ict) - Vor 30 Jahren, am 17. Mai 1995, wurde Gedhun Choekyi Nyima im Alter von sechs Jahren gemeinsam mit seinen Eltern von den chinesischen Behörden entführt. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen und keine Beweise für das Wohlbefinden von Tibets 11. Panchen Lama. Nur wenige Tage vor seiner Entführung hatte der Dalai Lama ihn als den wiedergeborenen Panchen Lama und damit als einen der höchsten Würdenträger des tibetischen Buddhismus anerkannt. Mit Blick auf den 30. Jahrestag dieses Verbrechens der KP Chinas fordert die International Campaign for Tibet (ICT) weiterhin mit Nachdruck die Freilassung des Panchen Lama und seiner Familie.
„Dass Tibets legitimer Panchen Lama auch nach 30 Jahren immer noch verschwunden bleibt und sich nicht frei bewegen kann, ist ein unfassbarer Vorgang. Umso mehr sollten die internationale Gemeinschaft, UN-Gremien, aber auch die deutsche Politik diesen 30. Jahrestag zum Anlass nehmen und die chinesische Regierung öffentlich und mit Nachdruck dazu auffordern, seinen genauen Aufenthaltsort offenzulegen, unabhängigen Beobachtern zu gestatten, den Panchen Lama zu besuchen und sicherzustellen, dass tibetische Buddhisten ihre Religion, Traditionen und Kultur frei und ohne Einmischung im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsstandards ausüben können.“ erklärte ICT-Geschäftsführer Kai Müller.
„Gedhun Choekyi Nyima und seine Familie dürfen 30 Jahre nach ihrem Verschwinden nicht in Vergessenheit geraten. Die chinesische Regierung muss endlich Beweise für die Sicherheit und das Wohlergehen des Panchen Lama vorlegen – und dafür, dass er noch am Leben ist. Dem Panchen Lama und seiner Familie muss die freie Ausübung ihrer fundamentalen Menschenrechte nach internationalen Standards gestattet werden, denen auch die Volksrepublik China verpflichtet ist. In diesem Zusammenhang begrüßen wir die am 8. Mai vom Europäischen Parlament verabschiedete Resolution zu Tibet, die ein sofortiges Ende der chinesischen Einmischung in den tibetischen Buddhismus und in die Nachfolge des Dalai Lama fordert.“, so Müller weiter.
Aus Sicht von ICT verfolgt die chinesische Regierung mit der Entführung des legitimen Panchen Lama offenbar langfristig das Ziel, sich in die Nachfolge des Dalai Lama einzumischen. Traditionell spielt der Panchen Lama als bedeutender tibetisch-buddhistischer Würdenträger bei der Bestimmung des nächsten Dalai Lama eine wichtige Rolle. Deshalb hatte Peking offensichtlich unmittelbar nach der Entführung von Gedhun Choekyi Nyima einen anderen tibetischen Jungen zum eigenen Panchen Lama erklärt, der seither öffentlich die ideologische Linie der Kommunistischen Partei vertritt, aber von den Tibetern nicht anerkannt wird.
AFRIKA/BURKINA FASO - Dschihadistische Extremisten der JNIM verstärken Angrffe in verschiedenen Teilen des Landes
Ouagadougou (Fides) - Die „Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime“ (Jama'a Nusrat ul-Islam wa al-Muslimin, JNIM), dschihadistische Extremistengruppe, die in Westafrika operiert und der Terrororganisation al-Qaida nahesteht hat ihre Angriffe gegen militärische und zivile Ziele in Burkina Faso verstärkt.
Die dschihadistische Offensive begann am 11. Mai mit einem Angriff auf das Militärlager Djibo in der Provinz Soum im Norden des Landes. Die Militäreinrichtung wurde Berichten zufolge von den Dschihadisten eingenommen und geplündert.
Weitere Anschläge wurden im Norden, im Osten und im Süden des Landes verübt. Laut Videos, die die JNIM auf ihren sozialen Kanälen veröffentlicht hat, wurden bei den Angriffen der letzten Tage etwa sechzig Soldaten der Regierungsarmee und ein Dutzend Kämpfer der „Freiwilligen für die Verteidigung des Vaterlandes“ (Volontaires pour la défense de la patrie, VDP) getötet. Örtliche Quellen berichten, dass auch etwa 20 Zivilisten bei den Angriffen ums Leben kamen und mehrere Gebäude wie Häuser und Gesundheitseinrichtungen zerstört wurden. In Diapaga, im Nordosten von Burkina Faso, übernahm die dschihadistische Gruppe die Kontrolle über das Militärlager, tötete Dutzende von Soldaten, erbeutete das gesamte Waffenarsenal und befreite Gefangene aus dem örtlichen Gefängnis. In Videos, die von den Dschihadisten selbst ins Internet gestellt wurden, scheinen die Mitglieder der JNIM Militäruniformen zu tragen, in einigen Fällen mit Abzeichen der malischen Armee. Tatsächlich sieht sich die Dschihadistengruppe in Opposition zu den Regierungen, die sich im Verteidigungspakt der „Allianz der Sahelstaaten“ (AES) zusammenschließen, die aus Mali, Burkina Faso und Niger besteht.
Die lokalen Behörden haben diese Nachrichten nicht bestätigt, aber gestern, am 14. Mai, wurde in der Hauptstadt Ouagadougou auf Betreiben des Obersten Kommunikationsrates (CSC) der so genannte „Patriotische Pakt der burkinabéischen Medien (PPMB)“ unterzeichnet. Offizielles Ziel des Paktes ist es, „die Verteidigungsanstrengungen durch kohärente Kommunikation zu unterstützen, die Aktionen der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte zu fördern, die staatsbürgerliche Erziehung zu stärken und den sozialen Zusammenhalt zu bewahren“.
Darüber hinaus kündigte der Ministerrat die Einrichtung einer höheren Schule für militärische Ausbildung an, „um eine strategische Elite auszubilden, die den nationalen und regionalen Sicherheitsherausforderungen gewachsen ist“.
Schließlich kursieren in den sozialen Medien unbestätigte Berichte über die Anwesenheit von etwa 700 Militärangehörigen der nordkoreanischen Spezialeinheiten in Burkina Faso, die zur Unterstützung der lokalen Regierung entsandt worden sein sollen.
(L.M.) (Fides 15/5/2025)
AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Heiliges Jahr in Kanza: Die Hoffnungen des Pygmäenvolkes der Bayaka
Kanza (Fides) - „Ein festes Dach über dem Kopf, ein gutes Maniokfeld, lesen lernen... ohne jemals entmutigt zu werden und mit Gottes Hilfe“, das ist die Hoffnung des Pygmäenvolkes der Bayaka in Zentralafrika.
„Gott lässt uns nie allein und hält uns immer an der Hand“, so Pfarrer Michele Farina, ein Fidei-donum-Priester der italienischen Diözese Savona, der mit der Gesellschaft für Afrikanmissionen in Monasao zusammenarbeit ist, zur Bedeutung des Themas Hoffnung, das im Mittelpunkt des Heiligen Jahres 2025 seht, für ihn und seine ganz besonderen Gemeindemitglieder aus dem Pygmäenvolk der Bayaka, die im Wald leben. „Für sie ist Hoffnung etwas sehr Konkretes“, so der Missionar weiter.
In einem Video berichtet Pfarrer Michele unter anderem, dass der Katechet, der jeden Sonntag auf dem Motorrad zur Wortgottesfeier nach Monasao aufbricht, gesagt hat, dass für ihn, der eine schwere Kindheit hatte, als Kind an Kinderlähmung erkrankte und von einer Ordensschwester der damaligen Mission gerettet wurde, die Hoffnung darin besteht, sich niemals entmutigen zu lassen. Ein Vater aus der Gemeinde Kanza, 15 km von Monasao entfernt, sagte, er wünsche sich, dass ein schönes Feld angelegt wird, und ein anderer, dass seine Kinder etwas Schönes und Wichtiges in ihrem Leben tun können, und dass die Kinder sich um sie kümmern. „Junge Menschen“, so Don Michele, “haben eine sehr einfache Hoffnung: Lesen zu lernen! Besonders beeindruckt hat mich ein junges Mädchen, das sagte, es wolle für sich selbst lesen lernen und es auch seiner Mutter beibringen können, die keine Gelegenheit zum Lernen hatte. Bei allen ist der starke Wunsch zu spüren, lesen und schreiben zu lernen, damit sie mehr aus ihrem Leben machen können, als nur ihre Felder und Hütten zu bestellen.“
“In diesem Jubiläumsjahr“, so der katholische Priester, “schließe ich mich der Hoffnung dieser lieben Brüder und Schwestern der kleinen Gemeinschaft von Kanza an und hoffe, dass dieses Heilige Jahr, ihre Hoffnung erfüllt und ihnen die Kraft gibt, gemeinsam mit Gott all die schönen Hoffnungen zu verwirklichen, die sie in ihren Herzen tragen“.
(AP) (Fides 15/5/2025)
LINK
Video -> https://youtu.be/UsRsM86XTZM
ASIEN/PAKISTAN - Zwischen Kaschmir und Belutschistan: “Jetzt ist die Zeit für Einheit und Frieden "
Karatschi (Fides) - „Jetzt ist die Zeit für Einheit und Frieden. Ich möchte die Botschaft und die ersten Worte von Papst Leo XIV. aufgreifen: Der Friede sei mit euch. Wir richten diese Worte an Indien, an unsere indischen Brüder, mit denen wir aufgerufen sind, das Zusammenleben aufzubauen. Wir richten sie an unsere Brüder in Belutschistan, das ein integraler Bestandteil Pakistans ist“, so Pfarrer Mario Angelo Rodrigues, ein Priester der Erzdiözese Karatschi, gegenüber Fides. Im Osten Pakistans sind in den letzten Tagen die Spannungen und der Konflikt mit Indien um die umstrittene Kaschmir-Region wieder aufgeflammt, ein Konflikt, für den unterdessen ein Waffenstillstand unterzeichnet wurde. Im Westen des Landes flammt in der pakistanischen Provinz Belutschistan seit der Unabhängigkeit Pakistans der Unabhängikeitskampf gegen die pakistanische Regierung immer wieder auf. Zuletzt hat Mir Yar Baloch, ein führender Vertreter der Zivilgesellschaft, erklärt, dass Belutschistan nicht Pakistan sei, und die Unabhängigkeit von Pakistan gefordert, wobei er Indien und die internationale Gemeinschaft um Unterstützung bat. Mir Yar Baloch beklagt jahrzehntelange Gewalt, gewaltsames Verschwindenlassen und Menschenrechtsverletzungen in der Region.
P. Rodrigues erinnert daran, dass er als junger Priester in seiner ersten pastoralen Aufgabe eine Mission in Belutschistan zugewiesen bekam: „Ich erinnere mich an friedliche und genussfreudige Menschen, die sehr gastfreundlich sind. Wir sind Verfechter der Menschenwürde, der Menschenrechte, des Wohlergehens für alle, und wir sind immer gegen jede Form von Gewalt. Leider greift die pakistanische Armee ein, wenn es in der Region zu Unruhen kommt, und ich kann mir vorstellen, welche Schäden und welches Leid der Zivilbevölkerung zugefügt werden“, stellt er fest. „Heute ist die Situation in Belutschistan der pakistanischen Regierung ein Dorn im Auge. Auf jeden Fall ist es heute wichtig, über die nationale Einheit zu sprechen, und dabei Gruppen verschiedener Ethnien und Religionen einzubeziehen und zur Einheit Pakistans und zum Frieden aufzurufen“, so der Priester. „Es gibt Belutschen in Karatschi, die in der Region gut integriert sind. Wir haben Kinder von Belutschen in unserer Schule, die in völliger Harmonie mit den anderen Schülern leben. Das ist ein Modell, dem wir folgen sollten“, schließt Pater Rodrigues, der als Direktor für die katholische „St. Patrick High School“ in Karatschi mit über 4.000 Schülern verantwortlich ist.
Die Bevölkerung Belutschistans beklagt schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen gegenüber der einfachen Bevölkerung und denjenigen, die sich der von Pakistan verordneten Unterdrückungspolitik widersetzen. Unterdessen wird auch die in der Region operierende „Baluchistan Liberation Army“ (BLA) für gewalttätige Aktionen verantwortlich gemacht. Am 11. März brachte die BLA den Jaffar-Expresszug, einen pakistanischen Personenzug auf der Fahrt von Quetta nach Peschawar, mit mindestens 380 Passagieren an Bord, in ihre Gewalt. Die Entführung, bei der die BLA auch Geiseln nahmen, wurde durch das Eingreifen der pakistanischen Armee beendet.
Die Provinz Belutschistan ist seit 1948 in Aufstände und Konflikte durch belutschische Separatisten verwickelt. In Pakistan leben etwa 7 Millionen Belutschen, die hauptsächlich in Belutschistan, aber auch in Sindh und im Punjab ansässig sind. Sie machen 3,6 % der Gesamtbevölkerung Pakistans aus. Die Belutschen sind auch im Iran und in Afghanistan stark vertreten.
(PA) (Fides 15/5/2025)
ASIEN/CHINA - Eröffnung neuer Kirchen: Zeichen der Beharrlichkeit auf dem Weg des Glaubens
Peking (Fides) - Die Eröffnung neuer Kirchen in der Volksrepublik China ist ein konkretes Zeichen für die Beharrlichkeit der chinesischen katholischen Gemeinden auf dem Weg des Glaubens, der unter den verschiedenen Umständen der Geschichte weitergeht. Davon sind die chinesischen Bischöfe, Priester und Laien überzeugt.
„Der 33 Meter hohe Glockenturm der neuen Kirche ist wie ein Zeichen, das uns hilft, unseren Blick auf das Himmelreich zu richten, und er erinnert uns auch an die Dringlichkeit, feste christliche Wurzeln im fruchtbaren Boden der chinesischen Kultur zu schlagen, um unseren Glauben durch das Zeugnis des christlichen Lebens zum Ausdruck zu bringen“, so der Bischof von Hankou/Wuhan und Franziskanerpater, Francis Cui Qingqi, in seiner Predigt bei der Einweihung der neuen Christkönigskirche Kirche in der Stadt Xiaogan, in der chinesischen Provinz Hubei. An der feierlichen Einweihungsliturgie, die am 10. Mai stattfand, nahmen 32 Priester als Konzelebranten sowie rund eintausend Gläubige aus der örtlichen katholischen Gemeinde teil. Auch Vertreter der örtlichen Behörden waren bei der heiligen Messe anwesend.
Der neue Kirchenkomplex umfasst ein Pfarrhaus und ein Gemeindezentrum für pastorale Aktivitäten. Die Kirche hat eine Fläche von 525 Quadratmetern und bietet Platz für mehr als 500 Gläubige. Sie ist ein „Ort des Gebets und eine Quelle der Gnade“, so der Bischof. Mit seinem 33 Meter hohen Glockenturm wird das Gotteshaus auch zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt und schon bald in der ganzen Provinz bekannt sein.
Ebenfalls am 10. Mai weihte die kleine, aber auf ihre lange christliche Geschichte stolze Gemeinde Guzhai in der Erzdiözese Taiyuan, Provinz Shanxi, nach der Freude über die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. die neue Kirche ein, die im Hinblick auf das Patronatsfest am 13. Mai der Muttergottes von China geweiht ist. Bischof Paul Meng Ningyou ließ die Geschichte der kleinen Landgemeinde Revue passieren und lobte den pastoralen und missionarischen Eifer des Pfarrers und der Gemeindemitglieder. „Sie haben Chancen und Schwierigkeiten erlebt, die immer Hand in Hand gehen. Es stimmt, dass wir mit einer Überalterung der Gemeinde konfrontiert sind. Aber dank der Gemeinschaft und der Synodalität der Gemeinde, zu der auch die Wanderabeiter gehören, habe ich eine gesegnete Gemeinde voller Leben erlebt“, so Bischof Paul, der die Laien als „treibende Kraft“ der Kirchengemeinde bezeichnete und aufforderte, sich an der Leitung des Gebets und der Verwaltung der Gemeindeaktivitäten zu beteiligen. Schließlich baten alle im Gebet um den Beistand Jesu und die Hilfe der Jungfrau Maria auf dem Weg des Wachstums und des Zeugnisses an, zu dem die gesamte Kirchengemeinschaft berufen ist.
(NZ)(Fides 15/5/2025)
16.05.2025
(München/sos) -Es gibt sie: die guten Nachrichten, die positiven Veränderungen und Aufwärtstrends für Kinder und Familien. In einer Welt, die oft reflexartig auf das Negative schaut, berichten die SOS-Kinderdörfer in den Good News über das, was uns aufrichtet.
Zum Schutz minderjähriger Mädchen und Jungen vor Früh- und Zwangsehen haben Kuwait sowie Portugal das gesetzliche Mindest-Heiratsalter auf 18 Jahre erhöht.
Solche Rechtsreformen sind wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderehen. Sie tragen dazu bei, Kinder und Jugendliche rechtlich vor Missbrauch, Gewalt und Ausbeutung zu bewahren. In Kuwait lag das gesetzliche Mindest-Heiratsalter für Mädchen zuvor bei 15 Jahren. 2024 wurden dort noch 1145 Eheschließungen mit Minderjährigen registriert, darunter 1079 Mädchen und 66 Jungen. In Portugal lag das Mindest-Heiratsalter vor der Gesetzesänderung bei 16 Jahren - mit Einwilligung der Eltern oder eines Vormunds. Zwischen 2023 und dem ersten Halbjahr 2025 wurden dort 470 Eheschließungen registriert, auch hier handelte es sich überwiegend um Mädchen.
Weltweit sind rund 12 Millionen Mädchen von Früh- und Zwangsehen betroffen, deutlich mehr als Jungen. Die meisten Kinderehen werden in Subsahara-Afrika und in Südostasien geschlossen. Geschlechterungleichheit, mangelnder Zugang zu Bildung und Armut sind die Hauptursachen dafür, dass Minderjährige keine selbstbestimmten Entscheidungen zur Familiengründung und Lebensführung treffen können. Zwangsverheiratungen können schwerwiegende gesundheitliche und psychosoziale Folgen für die Entwicklung der Kinder haben: Etwa bedeuten frühe Schwangerschaften ein hohes Gesundheitsrisiko für junge Mütter und ihre Kinder. Oftmals leben zwangsverheiratete Kinder sozial isoliert, erhalten keine Bildungschancen und sind häuslicher Gewalt ausgesetzt.
Papst Leo XIV. an die Ostkirchen-Vertreter: „Ihr seid wertvoll. Bleibt weiterhin herausragend in eurem Glauben, eurer Hoffnung und Liebe zu leuchten, und durch nichts anderes“
Vatikanstadt (Fides) - „Ihr seid wertvoll“. „Die Kirche braucht euch“. „Bleibt weiterhin herausragend in eurem Glauben, eurer Hoffnung und Liebe zu leuchten, und durch nichts anderes“, so Papst Leo XIV. bei der Audienz für die Vertreter der katholischen Ostkirchen in der Aula Paul VI.. Neben zahlreichen Gläubigen der katholischen Ostkirchen, waren auch deren Patriarchen und Bischöfe nach Rom gekommen sind, um an den ihnen gewidmeten Feiern des Heiligen Jahres der Hoffnung teilzunehmen. In seiner Ansprache, die für die gesamte Weltkirche von Bedeutung ist erinnere der Papst an den großen „Beitrag, den uns der christliche Osten heute bieten kann“. Worte, die an das Leid erinnern, das die Christen des Ostens in so vielen Kriegsszenarien erlitten haben, und die sich in einen neuen, leidenschaftlichen Friedensappell des neuen Bischofs von Rom verwandeln, der bekräftigte „ich für meinen Teil werde alles dafür tun, damit sich der Frieden ausbreitet“, und dass „der Heilige Stuhl ist stets gewillt, dazu beizutragen, dass sich Feinde an einen Tischs setzen, einander gegenüberstehen und miteinander sprechen, , damit alle Völker wieder Hoffnung schöpfen und die Würde zurückerlangen: die Würde, die ihnen zusteht, die Würde des Friedens“.
„Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaft auferstanden“, so Papst Leo zu Beginn seiner Ansprachen am heutigen 14. Mai, in der er, dass „die Christen des Ostens in der Osterzeit das Herzstück unseres Glaubens und der Hoffnung bekennen“, und dass „die Hoffnung unerschütterlich in der Auferstehung Jesu Christi verankert ist“.
Papst Leo zitierte seinen Vorgänger Papst Franziskus, um zu wiederholen, dass die Ostkirchen mit ihrem spirituellen Erbe „uns so viel zu sagen haben über das christliche Leben, die Synodalität, über Liturgie“; er zitiert in diesem Zusammenhang auch Johannes Paul II., für den den Ostkirchen „eine einzigartige und privilegierte Rolle als ursprünglichem Rahmen der entstehenden Kirche“ zufällt, während einige ihrer Liturgien „auch weiter die Sprache Jesu, des Herrn, verwenden“.
Der Papst streut in seiner Rede auch Zitate von Kirchenvätern der Ostkirchen ein, von Ephrem dem Syrer bis zu Isaak von Ninive; er erwähnt auch Papst Leo XIII, der ihn zur Wahl seines Namens als Nachfolger Petri inspiriert hat.
Papst Leo XIII. „widmete der Würde eurer Kirchen zunächst ein eigenes Dokument, inspiriert vor vor allem durch die Tatsache, dass ‚das Werk der Erlösung der Menschheit im Osten begonnen hat‘“, und vor allem „hat er eindringlich dazu aufgerufen, dass die ‚legitime Vielfalt der östlichen Liturgie und Disziplin dem Wohl der Kirche zu Ehre gereichen sollen“. „Sein Wunsch“, so räumt Papst Leo heute ein, “ist nach wie vor aktuell, denn auch in unserer Zeit in unseren Tagen sind so viele Brüder und Schwestern aus dem Osten, darunter auch einige von euch, durch Krieg und Verfolgung, Instabilität und Armut gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, und riskieren, wenn sie im Westen ankommen, nicht nur ihre Heimat zu verlieren, sondern auch ihre religiöse Identität. Und so geht mit dem Verstreichen Generationen das unschätzbare Erbe der Ostkirchen verloren“.
Papst Leo XIII. traf seinerzeit konkrete Vorkehrungen, um die Bewahrung der Riten der katholischen Ostkirchen zu fördern, und verbot den Missionaren des lateinischen Ritus, „Katholiken des östlichen Ritus zum lateinischen Ritus hinzuziehen“. Mit der gleichen Konkretheit betonte Papst Leo XIV. heute, dass es „neben der Errichtung von ostkirchlichen Jurisdiktionsgebieten, wo es möglich und opportun ist, auch das Bewusstsein der lateinischen Christen geschärft werden muss“, und bat „das Dikasterium für die orientalischen Kirchen, dem ich für seine Arbeit danke, mir dabei zu helfen, Grundsätze, Normen und Leitlinien zu definieren, anhand derer lateinische Bischöfe und Katholiken ostkirchlicher Traditionen in der Diaspora konkret in ihren Bemühungen unterstützen können, ihre lebendigen Traditionen zu bewahren und die Gemeinschaften in denen sie leben, auf diese Weise durch ihr besonderes Zeugnis zu zu bereichern“.
„Wie groß ist unser Bedürfnis“, räumte Papst Leo ein, „danach, den Sinn für das Geheimnis wiederzugewinnen, der in euren Liturgien lebendig geblieben ist: Liturgien, die den Menschen in seiner Ganzheit einbeziehen, die Schönheit des Heils besingen und das Staunen darüber hervorrufen, wie die Größe Gottes die menschliche Kleinheit umarmt“. Und „wie wichtig ist es“, so der in den USA geborene Pontifex weiter, „auch im christlichen Westen den Sinn für den Primat Gottes, den Wert der Mystagogie, der ständigen Fürbitte, der Buße, des Fastens, der Klage der eigenen Sünden und der Sünden der ganzen Menschheit wiederzugewinnen, die für die östlichen Spiritualitäten so typisch Werte! Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass ihr eure Traditionen bewahrt, ohne sie aus Gründen der Praktikabilität oder Bequemlichkeit zu verwässern, damit sie nicht durch die Mentalität des Konsumismus und des Utilaturismus verfälscht werden“.
„Eure spirituellen Traditionen“, erinnerte Papst Leo in einer der eindringlichsten Passagen seiner Überlegungen, “sind heilsam. In ihnen verbindet sich das Drama des menschlichen Elends mit dem Staunen über Barmherzigkeit Gottes, so dass unsere Sündhaftigkeit nicht zur Verzweiflung führt, sondern uns offen dafür macht, die Gnade anzunehmen, zu Geschöpfen zu werden, die geheilt, vergöttlicht und in den Himmel erhoben werden.“
Die Christen des Ostens, räumte Papst Leo ein, ‚singen oft ein Lied der Hoffnung – sogar inmitten des Abgrunds der Gewalt‘ und inmitten der Grauen des Krieges. „Vom Heiligen Land bis zur Ukraine, vom Libanon bis nach Syrien, vom Nahen Osten bis nach Tigray und in den Kaukasus - wie viel Gewalt! Aus all diesem Schrecken“, so der Papst weiter, ‚dem Hingemetzel so vieler junger Leben, das Empörung hervorrufen sollte, weil hier im Namen militärischer Eroberungen Menschenleben geopfert werden, erhebt sich ein Ruf: nicht so sehr der des Papstes, sondern der Ruf Christi selbst! Und dieser Ruf lautet ‘Friede sei mit euch!“
Mit Blick auf die Bedrängnisse der Christen im Osten wiederholte der Nachfolger Petri Worte. „Der Friede Christi“, so der Bischof von Rom, „ist nicht die Grabesstille, die nach einem Konflikt herrscht, er ist nicht die Fraucht der Unterdrückung, sondern er ist ein Geschenk, das für alle bestimmt ist, ein Geschenk das neues Leben bringt“. Nachdem er sein Engagement und das des Heiligen Stuhls für den Frieden bekräftigt hatte, wandte sich Papst Leo XIV. an die „Führer der Völker: Lasst uns zusammenkommen“, sagte er, „lasst uns miteinander sprechen, lasst uns verhandeln! Der Krieg sind nie unvermeidlich, die Waffen können und müssen zum Schweigen gebracht werden, denn sie lösen keine Probleme, sondern verschärfen sie nur; weil derjenige, der Frieden sät, und nicht derjenige, der Opfer erntet, in die Geschichte eingehen wird; Geschichte schreiben die Friedensstifter, nicht die die Leid säen. Unsere Nachbarn sind nicht zuerst unsere Feinde, sondern unsere Mitmenschen… sie sind Menschen, mit denen man sprechen kann. Erteilen wir manichäischen Vorstellungen eine Absage, die so typisch sind für diese Mentalität der Gewalt, die die Welt in Gut und Böse teilt‘, und fügte hinzu, dass “die Kirche nicht müde wird zu fordern: Lasst die Waffen schweigen. Und ich möchte Gott für diejenigen danken, die in der Stille, im Gebet und in Selbstaufopferung Samen des Friedens säen; und für die Christen – orthodoxe und lateinische - die, vor allem im Nahen Osten ausharren, in ihrer Heimat bleiben und der Versuchung widerstehen, sie zu verlassen“. Den Christen“, so der Bischof von Rom abschließend, “muss die Möglichkeit gegeben werden in ihrer Heimat zu bleiben, und zwar nicht nur mit Worten, sondern mit allen Rechten, die ihnen ein sicheres Leben garantieren. Ich bitte euch, setzen wir uns dafür ein!“
(GV) (Fides 14/5/2025)
AFRIKA/KAMERUN - Geisel freigelassen: Katholischer Priester weiterhin in den Händen der Enführer
Yaoundé (Fides) - „Eine Person, die zusammen mit Pfarrer Mbaibarem entführt worden war, wurde heute Abend freigelassen“, bestätigt der Erzbischof von Garoua, Faustin Ambassa Ndjodo, gegenüber Fides. In der Erzdiözese Garoua im Norden Kameruns wurde am 7. Mai, Pfarrer Valentin Mbaibarem, Pfarrer der Gemeinde „St. Johannes der Täufer“ in Madingring zusemmen mit weiteren Personen auf der Straße zwischen Guidjiba und Tcholliré entführt.
„Wir wissen nicht, ob die Familie der freigelassenen Geisel ein Lösegeld gezahlt hat. Leider ist eine weitere Person, die unter den gleichen Umständen gefangen genommen wurde, gestorben. Offenbar war diese Person in schlechtem Gesundheitszustand und hat die Bedingungen der Geiselhaft nicht überstanden“, so Erzbischof Ndjodo.
Zurzeit befindet sich Pfarrer Mbaibarem also noch in den Händen der Entführer.
(L.M.) (Fides 14/5/2025)
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AFRIKA/D.R. KONGO - Hundert Tage „befreites“ Goma: ein Bericht über den vergessenen Konflikt im Osten des Landes
Kinshasa (Fides) - „Goma, die Hauptstadt der Region Nord-Kivu, hat zwei Millionen Einwohner. Es ist eine besetzte Stadt, die in die Knie gezwungen wurde. An den Ufern des Kivu-Sees gelegen, von der Wärme des Vulkans Nyiragongo umschmeichelt, verwandeln sich ihre Schönheit und ihr Frieden seit etwa dreißig Jahren in Tränen der Angst und des Todes“, so beginnt ein Bericht, den Fides aus Goma erhalten hat, der Stadt, die Ende Januar in die Hände der M23-Rebellen gefallen ist. Hier lesen Sie den vollständigen Wortlaut des Berichts, wobei aus Sicherheitsgründen der Namen des Autors nicht genannt wird.
Am 28. Januar wurde die Stadt nach zwei Tagen erbitterter Kämpfe der regulären kongolesischen Armee, unterstützt von den so genannten „Wazalendo“ gegen die „Alliance fleuve Congo“ (AFC) und die (von Ruanda unterstützte) Rebellengruppe M23 zum x-ten Mal „befreit“. Eine Befreiung, die Tausende von unschuldigen Bürgern das Leben kostete: Tote auf den Straßen, in ungeschützten Häusern, die größtenteils aus Brettern gebaut waren. Die Plünderungen, die Vergewaltigungen, die Misshandlungen auf der Suche nach Geld durch bewaffnete Männer aller Gehorsamkeiten und Flaggen sind unbeschreiblich.
Es wurden Wunden aufgerissen, die auch nach 100 Tagen noch bluten. Aber auch neue Wunden brechen noch auf. Sie verletzen die Meinungsfreiheit, die Würde der menschlichen Person, das Recht auf ein friedliches Leben, auf seelischen und körperlichen Frieden.
Heute herrscht das Gesetz des Terrors. Es gibt keine legalen Gerichte mehr. An ihre Stelle sind Orte getreten, die als Haftanstalten (Orte der Folter) bezeichnet werden. Es gibt keine Gefängnisse mehr (etwa 3.000 Gefangene sind bei der Einnahme der Stadt geflohen): Urteile werden oft im Schnellverfahren und sofort gefällt, zuweilen auch unter freiem Himmel.
Die Nacht wird für die wehrlosesten Viertel zum Alptraum: Bewaffnete Männer brechen ein, um zu stehlen und zu vergewaltigen. Es sind ehemalige Gefangene, ehemalige Soldaten der regulären kongolesischen Armee, die sich in den Vorstädten verstecken, ehemalige Wazalando-Kämpfer, ehemalige... ehemalige...; mit Einbruch der Dunkelheit geht jede Identität verloren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass einige von Menschen gefangen genommen werden, die den angegriffenen Familien zu Hilfe kommen: Am Morgen liegen ihre Leichen verlassen auf der Straße. Manchmal sogar verbrannt. Angst, Wut und das Fehlen einer rechtlichen Struktur geben einer unpersönlichen Volksjustiz „Recht“.
Die Jagd nach den mutmaßlichen Hutu-Tätern des Völkermords von 1994 in Ruanda (heute bekannt als FDLR - Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas), die sich in den Stadtvierteln verstecken, ist oft ein Vorwand für das Aufflammen alter Feindschaften, manchmal sogar ethnischer Feindschaften. Dadurch werden bereits bestehende Spannungen noch verschärft. Die Verhaftung und das Verschwindenlassen von Menschen, oft aus trivialen oder unbekannten Gründen, sind Teil der Unterdrückungspolitik, damit niemand den Kopf heben kann, damit niemand spricht.
Das Finanzsystem ist blockiert: Die Banken sind geschlossen. Alle Staatsbediensteten, einschließlich der Lehrer, erhalten ihre Gehälter über das Bankensystem und warten ständig auf eine Lösung, die nicht kommt. Auch der Handel innerhalb des Landes und mit dem Ausland ist lahmgelegt. Der internationale Flughafen, die Lebensader der Stadt, der während des Kampfes um die Einnahme der Stadt bombardiert und beschädigt wurde, ist geschlossen.
Die Versprechungen, die die Hoffnung auf eine bessere nahe Zukunft am Leben erhalten sollen - die Propaganda der Besatzer, die das neue, bessere „Befreiungs“-Regime mit dem alten, korrupten und ineffektiven Regime in Kinshasa vergleichen - sind zahlreich, aber sie schwinden mit jedem Tag.
Viele junge Menschen, die vom Leben enttäuscht oder verzweifelt sind, melden sich freiwillig, um in der Armee der neuen Herren gegen die reguläre Armee der Zentralregierung zu kämpfen. Lösung oder Illusion? Sterben, um zu sterben: es ist einen Versuch wert.
Aber der Kampf um das Leben ist noch nicht vorbei. Die Menschen helfen sich gegenseitig auf vielfältige Weise. Die Zehntausenden von Vertriebenen, deren Lager von den neuen Machthabern aufgelöst wurden, haben Zuflucht bei Freunden, Verwandten oder Menschen guten Willens gefunden. Sie teilen die gleichen Ängste, das gleiche Leid, aber auch die gleichen Hoffnungen.
Die Kreuze werden größer, manchmal sogar unsichtbar, weil es keine Spuren der Vermissten mehr gibt. Aber zwischen den Felsen aus der schwarzen Lava des Nyiragongo-Vulkans, verstreut über die Wege in den Vierteln, sprießen Blumen. Mühsam, denn die Erde ist noch immer mit Blut getränkt. Es sind Blumen mit dünnen Stielen, aber duftend und farbenfroh: rote Blumen, die die Farbe der Tränen haben, die jeden Tag vergossen werden; grüne Blumen der Hoffnung und des Durchhaltevermögens, damit das Leben nicht stirbt; Blumen, die eine neue Gesellschaft symbolisieren: die neue Gesellschaft des Kongo, die aus der Asche des Krieges entsteht. Ja, denn das Leben ist wie die Sonne: Wie lang und stürmisch die Nacht auch sein mag, im Morgengrauen kommt die Sonne wieder zum Vorschein.
(Fides 14/5/2025)
ASIEN/MYANMAR - Das birmanische Volk hofft auf den Beistand von Papst Leo und bittet um Hilfe nach dem Erdbeben
Mandalay (Fides) - „Jetzt müssen wir in unseren Gemeinden, die bereits von Krieg und Schwierigkeiten betroffen sind, wieder Hoffnung aufbauen. Wir erneuern einen dringenden Appell: Helfen Sie uns, unsere kirchlichen Gemeinschaften in Mandalay wieder aufzubauen“, sagt Pfarrer Peter Kyi Maung, Generalvikar der Erzdiözese Mandalay, die am 28. März von dem verheerenden Erdbeben betroffen war, gegenüber Fides. In der Diözese Mandalay hat unterdessen das „Emergency Rescue Team“ vor Ort die schwer beschädigten Kirchengebäude und pastoralen Strukturen untersucht. „Diese heiligen Orte, an denen wir uns zum Gottesdienst, zum Gebet und zur gegenseitigen Unterstützung versammeln, müssen nun dringend repariert und wiederhergestellt werden. Wir appellieren an unsere große Glaubensfamilie mit der Bitte, uns großzügig zu unterstützen“, schreibt das „Emergency Rescue Team“ in einer Mitteilung. Die Notwendigkeit besteht darin, die beschädigten Kirchenstrukturen zu reparieren, Gemeindezentren und Katechismusräume wiederherzustellen und sichere Strukturen für Liturgie und Gemeindeversammlungen zu schaffen. „Auf diese Weise werden wir in der Lage sein“, erklärt Pfarrer Peter Kyi Maung, “das geistliche und gemeinschaftliche Leben des Volkes Gottes wieder aufzunehmen. Wir sind dazu berufen, den Gemeinschaften zu helfen, sich im Glauben und in der Widerstandsfähigkeit neu zu entfalten“, stellt er fest. „Für so viele leidende Menschen sind wir Werkzeuge der Barmherzigkeit und des Mitgefühls Gottes in dieser Zeit der Prüfung. Deshalb bitten wir um die Unterstützung der Gläubigen in aller Welt“, sagt er.
Obwohl sie sich in einer Zeit der Krise und ernsthafter Schwierigkeiten befinden, freuen sich auch die burmesischen Katholiken über die Wahl von Papst Leo XIV.. Erzbischof Marco Tin Win Mandalay bittet Papst Leo in einer Glückwunschbotschaft zum Beginn des Petrusamtes, „den Frieden für Myanmar zu unterstützen“. „Viele Nichtkatholiken, Buddhisten, Muslime und Protestanten verfolgten die Wahl des Papstes mit großem Interesse. Dies war ein Moment des Zeugnisses und der Evangelisierung für uns“, so der Erzbischof.
Der burmesische Kardinal Charles Maung Bo, Erzbischof von Yangon, der beim Konklave anwesend war, bestärkt die Hoffnungen aller: Er schickte Fotos von sich in Begleitung von Papst Leo an die Gläubigen und teilte ihnen mit: „Ich habe ihn gebeten, uns nicht zu vergessen, und die Hoffnung geäußert, dass er Myanmar auch bald besuchen möge“.
Der burmesische Dominikanerpater Paul Aung Myint berichtet Fides: „Wir sind sicher, dass Papst Leo den Konflikten der Vergessenen, dem Leid der Armen, den Ausgegrenzten, den vielen Flüchtlingen in Myanmar und in anderen Teilen der Welt seine Aufmerksamkeit schenken wird: Wir wissen, dass er eine Stimme für die Stimmlosen sein wird“.
Joseph Kung, ein Katholik aus Yangon, betont: „Wir kennen den neuen Papst Leo noch nicht gut, aber wir wissen, dass er wichtige missionarische Erfahrungen gesammelt hat. Wir glauben daher, dass er sich sehr um alle Missionsländer im globalen Süden kümmern wird. Außerdem ist er polyglott und seine Englischkenntnisse werden die Kommunikation mit vielen Realitäten in Asien erleichtern, sicherlich auch mit den Bischöfen und Gläubigen in Myanmar“.
(PA) (Fides 14/5/2025)
EUROPA/UKRAINE - Pater Luca Bovio zum ersten Nationaldirektor der neu gegründeten Päpstlichen Missionswerke ernannt
Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Pro-Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) hat am 25. März 2025 Pater Luca Bovio (IMC) für die kommenden fünf Jahre (2025-2030) zum ersten Nationaldirektor der neu gegründeten Päpstlichen Missionswerke ernannt.
Pater Bovio wurde am 19. Oktober 1970 in Mailand geboren und entschied er sich nach einigen Erfahrungen als Laienmissionar in Tansania im Jahr 1996, den Consolata-Missionaren (Institutum Missionum a Consolata, IMC) beizutreten. Er absolvierte sein Philosophiestudium an der Interdiözesanen Theologischen Hochschule in Fossano, die Teil der Theologischen Fakultät Norditaliens ist (1998-2000), und studierte Theologie an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom (2001-2004). 2006 wurde er in Mailand zum Priester geweiht. In der Zwischenzeit erwarb er einen Abschluss in dogmatischer Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana (2005-2007). Im Jahr 2008 ging er mit zwei Mitbrüdern nach Polen, um dort die erste Gemeinschaft der Consolata-Missionare zu gründen. Seit 2012 ist er Sekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker in Polen, für die er zahlreiche Missionskongresse organisiert hat, während er für die missionarische Bildung des örtlichen Klerus zuständig ist.
Seit 2013 ist er für die Gemeinde Kielpino zuständig und Provinzdelegierter bei der Konferenz der Ordensoberen in Polen. Von 2019 bis 2022 war er Europäischer Provinzialrat seines Ordens und Koordinator mehrerer Kommissionen. 2019 promovierte er im Fach Missionswissenschaft an der nach Kardinal Stefan Wyszyński benannten Universität in Warschau. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat Pater Bovio das Land mehrmals besucht, um in verschiedenen Diözesen humanitäre Hilfe zu leisten und hatte dabei Gelegenheit, den örtlichen Klerus besser kennenzulernen.
(EG) (Fides 14/05/2025)
15.05.2025
Mit der weltweiten Zunahme autoritärer Regime verschärft sich in vielen Ländern die Rechtslage für Transgender-Personen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie am 17. Mai hin. In Regionen mit einer progressiveren Gesetzgebung bleibt zudem die große Kluft zwischen Rechtslage und Lebensrealität von Transgender-Personen bestehen.
Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Es ist beschämend, dass Menschen wegen ihrer Geschlechtsidentität und Sexualität geächtet, kriminalisiert und getötet werden. Jedes Kind und jede erwachsene Person hat das Recht auf freie Persönlichkeitsentwicklung in allen Lebensbereichen."
Jugendliche fliehen vor Diskriminierung und gesellschaftlichem Druck
Menschen, die sich nicht mit dem bei ihrer Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren, sind extremen Gefahren ausgesetzt: Sie sind überproportional von Diskriminierung in allen Lebensbereichen, von sexualisierter Gewalt und Verfolgung betroffen - bis hin zu Hassmorden. Viele werden von ihren Familien verstoßen, leben sozial isoliert und in Armut. Der Zugang zu Bildung und zu einer transspezifischen Gesundheitsversorgung bleibt ihnen verwehrt.
Aussichtslose Zukunftsperspektiven aufgrund politischer und gesellschaftlicher Repressalien veranlassen viele, aus ihrem Heimatland zu fliehen, darunter zahlreiche Jugendliche.
- Das zunehmend autoritäre geopolitische Klima führt in vielen Ländern wieder zur Eingrenzung der Rechte von Transgender-Personen:
Laut einer Verfassungsänderung in Ungarn wird nur noch eine binäre Definition von Geschlecht anerkannt. In der Türkei sind massive Einsparungen bei der transspezifischen Gesundheitsversorgung geplant.
Die USA haben den Ausschluss von rund 1000 Transgender-Personen aus dem Militärdienst veranlasst.
- In einigen lateinamerikanischen Ländern zeichnet sich zwar eine tendenziell progressivere Gesetzgebung ab, dennoch sind Transgender-Personen dort die am meisten gefährdete Gruppe innerhalb der LGBTQIA+ Community. Laut dem ,Trans Murder Monitoring 2024'
wurden mehr als ein Drittel aller registrierten Morde an Transgender-Personen in Brasilien verübt.
- Besonders schutzlos sind jüngere Transgender-Personen, die den Großteil der Transgender-Community stellen. 79 Mordopfer waren laut dem ,Trans Murder Monitoring' zwischen 15 und 25 Jahren alt.
- Aufgrund patriarchalisch geprägtem Rollendenken werden Transgender-Frauen mit am meisten diskriminiert. Die Wenigsten haben Zugang zum Arbeitsmarkt. In Lateinamerika bestreiten deshalb neun von zehn Transgender-Frauen ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit. Sehr gefahrvoll ist für sie auch die Migration: Gemäß einer UNHCR-Umfrage erlitten fast alle Befragten sexuelle Gewalt auf ihrer Flucht aus Guatemala, El Salvador und Honduras in die USA.
So helfen die SOS-Kinderdörfer
Die Hilfsorganisation setzt sich weltweit für die Rechte von LGBTQIA+ Kindern und Jugendlichen ein. Die Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer sind LGBTQIA+ freundliche Orte, an denen LGBTQIA+ Kinder bei ihrer Identitätsfindung unterstützt werden. Mit Aufklärungs-Workshops zu Themen wie Geschlechtsidentität und Sexualität wirkt die Hilfsorganisation der Diskriminierung und Marginalisierung von queeren Personen entgegen.
14.05.2025
Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ verurteilt Luftangriff auf Schule in Myanmar auf das Schärfste und fordert die neue Bundesregierung zum Handeln auf
(Aachenkmw) - Nach mehreren Medienberichten sind bei einem Luftangriff der Militärjunta auf eine Schule in Myanmar rund 20 Kinder und Jugendliche ums Leben gekommen. Der Angriff ereignete sich am Montag in einem Dorf in der Region Sagaing in der Erzdiözese Mandalay, die bereits von dem schweren Erdbeben Ende März stark betroffen war. „Wir verurteilen diese barbarische Attacke auf das Schärfste. Wir sind erschrocken und tief entsetzt über diese Gräueltat. Kinder in ihrer Schule zu bombardieren, ist an Grausamkeit nicht zu überbieten“, sagt Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘. „Die Bilder, die uns aus Myanmar erreichen, sind unerträglich. Wir beten für die unschuldigen jungen Opfer und trauern mit deren Familien“, so Pfarrer Bingener.
Das Kindermissionswerk fordert eine stärkere Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit für das krisengebeutelte Land. Seit dem Putsch im Februar 2021 versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Die Militärjunta geht immer wieder gegen Widerstandsgruppen vor und tötet dabei häufig auch Zivilisten. „Wir fordern die neue Bundesregierung auf, ihren Einfluss geltend zu machen und diesen Massakern an Kindern nicht tatenlos zuzusehen“, betont Pfarrer Bingener. Das verheerende Erdbeben der Stärke 7,7 am 28. März dieses Jahres hat die Not von Mädchen und Jungen und deren Familien noch einmal enorm vergrößert.
Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ hatte im April eine Nothilfe in Höhe von 50.000 Euro für vom Erdbeben betroffene Frauen und Kinder in Myanmar zur Verfügung gestellt. Mit der Hilfe werden in den Regionen Mandalay und Sagaing mehr als 900 schwangere und stillende Mütter sowie Kinder im Alter unter zwei Jahren erreicht und erhalten das Nötigste wie Nahrung, Schutz und psychosoziale Unterstützung.
Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ – das Hilfswerk der Sternsinger
Rund 1.100 Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder weltweit werden jährlich vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ unterstützt. Einnahmen in Höhe von insgesamt rund 71 Millionen Euro standen dem Hilfswerk der Sternsinger 2023 für seine Arbeit zur Verfügung. Gefördert wurden Projekte in 93 Ländern. Neben der Förderung der Kinder-Hilfsprojekte zählen der Einsatz für die Rechte von Kindern weltweit sowie die Bildungsarbeit zu den Aufgaben. Das Kindermissionswerk nimmt Spenden für Kinder entgegen. Spendenkonto: Pax-Bank eG, IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31, BIC: GENODED1PAX.
AFRIKA/KAMERUN - Erzbischof von Garoua: “Pfarrer Mbaibarem ist immer noch in den Händen der Entführer”
Yaoundé (Fides) - „Pfarrer Mbaibarem ist immer noch in den Händen der Entführer. Von Zeit zu Zeit nehmen sie Kontakt mit einigen Einheimischen auf, um ein Lösegeld für seine Freilassung zu verlangen“, so der Erzbischof von Garoua im Norden Kameruns, Faustin Ambassa Ndjodo, gegenüber Fides. Dort wurde Pfarrer Valentin Mbaibarem, Pfarrer der Kirche St. Johannes der Täufer in Madingring, am 7. Mai, auf der Straße zwischen Guidjiba und Tcholliré entführt.
„Die Straße zwischen Guidjiba und Tcholliré ist eine gefährliche Strecke, denn es gab bereits mehrere Fälle von Entführungen mit dem Ziel der Erpressung von Reisenden, aber dies ist das erste Mal, dass ein Priester auf dieser Straße entführt wurde“, sagt Bischof Ambassa Ndjodo. Der Norden Kameruns wird seit Jahren von dem Phänomen der Entführungen heimgesucht.
Nach Angaben lokaler Zeitungen waren einige Tage vor der Entführung von Pfarrer Mbaibarem einige Lehrer auf dieser Straße als Geiseln genommen worden.
Die Gendarmerie begann mit der Durchsuchung der Gegend, was zur Freilassung einer Geisel führte, die am 10. Mai in einem Dorf in der Nähe von Garoua entführt worden war.
Als Zeichen der Solidarität und der geistlichen Unterstützung hatte der Erzbischof alle Pfarreien der Erzdiözese gebeten, am Sonntag, den 11. Mai, ein besonderes Gebet für Pfarrer Mbaibarem zu sprechen. Er bat auch um die Fürsprache der Jungfrau Maria für die baldige Freilassung des Priesters.
(LM.) (Fides 13/5/2025)
ASIEN/ARABISCHE EMIRATE - Bischof Martinelli vertraut Papst Leo unserer lieben Frau von Arabien an: “Ein Sohn von Migranten”
Abu Dhabi (Fides) - „Maria, unserer lieben Frau von Arabien, vertrauen wir den neuen Papst Leo XIV. an“, so der Apostolische Vikar von Südarabien, Bischof Paulo Martinelli, am Ende seiner Predigt der heiligen Messe in Abu Dhabi nach der Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost zum neuen Bischof von Rom und Nachfolger Petri am Donnerstag, 8. Mai.
Am Tag nach der Papstwahl, Freitag, dem 9. Mai, wurden in allen Kirchen des Apostolischen Vikariats Messen mit besonderen Gebetsanliegen für den neuen Papst und sein Amt gefeiert.
Bischof Martinelli, ein Kapuziner, stand der abendlichen Eucharistiefeier in der Pfarrei „St. Joseph“ in Abu Dhabi vor.
„Nach Tagen der Trauer über den Tod unseres geliebten Papstes Franziskus“, so Bischof Paul, “hat uns der Herr einen neuen Nachfolger des Apostels Petrus geschenkt: Robert Francis Prevost, der den Namen Leo XIV. angenommen hat.“ „Gestern Abend“, fügte er hinzu, “waren wir alle sehr gerührt, als wir ihn auf dem Bildschirm erscheinen und seine ersten Worte an das Volk Gottes richten sahen.“
In seiner kurzen Predigt erinnerte Bischof Martinelli daran, dass Papst Leo bei seinen ersten Worten von der Mitelloggia der Vatikanbasilika die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen mit den Worten des auferstandenen Christus begrüßt hatte: „Der Friede sei mit euch“, und hinzufügte „Der Friede Christi ist ein entwaffneter und entwaffnender, demütiger und beständiger Friede“. Bischof Martinelli, der einer kirchlichen Gemeinschaft von Migranten vorsteht, betonte, dass Papst Leo „der Sohn von Migranten ist, und das ist einer der Gründe, warum wir uns ihm besonders nahe fühlen. Obwohl er in Chicago geboren wurde, hat er italienische, französische und spanische Wurzeln“, und ging dabei auf einige wesentliche Merkmale der Persönlichkeit des neuen Pontifex ein, wie seine lange Erfahrung als Missionar in Peru und seine Zugehörigkeit zum Augustinerorden..
„Papst Leo“, fuhr Bischof Martinelli fort und zitierte dessen Worte bei seiner Predigt als neuer Bischof von Rom am Freitag, dem 9. Mai, während der Messe in der Sixtinischen Kapelle, als er sagte, „dass wir aufgerufen sind, Jesus zu den anderen zu bringen und ihn zu verkünden. Wir müssen uns in gewissem Sinne verschwinden, damit Jesus aufleuchten kann; wir sind berufen, Zeichen seiner Gegenwart zu sein. Dies ist der Weg des Zeugnisses, den auch wir in diesem Teil der Welt zu gehen berufen sind“. Dann erinnerte er daran, dass das bischöfliche Motto des neuen Bischofs von Rom „ein Spruch des heiligen Augustinus ist: In Illo unum uno, was bedeutet: ‚In dem einen Jesus sind wir alle eins‘“. „Dieser schöne Ausdruck“, fügte Bischof Martinelli hinzu, „erinnert uns daran, dass wir Christen, obwohl wir viele und verschieden sind, in Christus Jesus geeint sind, wie der heilige Paulus selbst in seinem Brief an die Epheser schreibt: „Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens: ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller“
(GV) (Fides 13/5/2025)
ASIEN/INDONESIEN - Timor: Kamillianer eröffnen neue Einrichtung in Kupang
Kupang (Fides) - Nach mehr als fünfzehn Jahren missionarischer Präsenz sind die Ordensleute der Kamillianer in Indonesien ein greifbares Zeichen der Nächstenliebe und des sozialen Engagements. Ihre Arbeit, inspiriert vom Charisma des heiligen Kamillus von Lellis - Schutzpatron der Kranken und des Gesundheitspersonals - kam im Laufe der Zeit durch zahlreiche pastorale, gesundheitliche und erzieherische Aktivitäten, vor allem zugunsten der schwächeren Bevölkerungsschichten, zum Ausdruck.
Nach der Gründung des ersten Sozialzentrums des Heiligen Kamillus in Maumere auf der Insel Flores im Jahr 2018 haben die Kamillianer am vergangenen 10. Mai ein zweites Zentrum in der Stadt Kupang, Hauptstadt der Provinz Ost-Nusa Tenggara auf der Insel Timor, eingeweiht.
An der Einweihungsfeier nahmen der Ortsbischof Hironimus Pakaenoni, der Gouverneur der Provinz, Emanuel Melkiades Laka Lena, sowie zahlreiche weltliche und religiöse Autoritäten teil, die ihre tiefe Bewunderung für den Mut, die Hingabe und die Weitsicht der Kamillianer-Missionare zum Ausdruck brachten. Die Initiative wurde von der Bevölkerung begeistert aufgenommen, die darin eine konkrete Chance für Wachstum und Unterstützung, insbesondere für junge Menschen, sieht.
Die Einrichtung, die mit Unterstützung der Italienischen Bischofskonferenz und dem Beitrag zahlreicher Spender gebaut wurde, ist eine wichtige Antwort auf den Bildungs- und Sozialbedarf der Region. Die neue Einrichtung verfügt über 43 Zimmer für die Aufnahme von Studenten, einen Konferenzraum, einige Tagungsräume, einen Speisesaal mit Küche und weitere Räumlichkeiten, die sie zu einem idealen Ort für Tagungen, Seminare und Schulungsaktivitäten machen.
Damit bekräftigen die Kamillianer ihr Engagement, nicht nur gegenüber Kranken, Armen und Bedürftigen im Bereich der Gesundheitsfürsorge, sondern auch für junge Menschen, indem sie ihnen nicht nur Aufnahme, sondern auch die Möglichkeit zu menschlichem und spirituellem Wachstum bieten und damit auf die dringendsten Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaften reagieren.
Das neue "St. Camillus Social Center" versteht sich somit als Bezugspunkt für die lokale Gemeinschaft, als Ort der Begegnung und der Hoffnung, an dem man gemeinsam eine bessere Zukunft aufbauen kann.
(LG/AP) (Fides 13/05/2025)
ASIEN/BAHRAIN - Bischof Berardi zur Wahl von Papst Leo XIV.: „Ein Zeichen der Hoffnung und der Verbundenheit, das unsere Einheit mit der Weltkirche stärkt“
Manama (Fides) - „Für die Kirche auf der arabischen Halbinsel ist dieser Moment eine Ermutigung, weiterhin das Evangelium zu leben und zu bezeugen, oft auf stille oder versteckte Weise“, so der Apostolische Vikar für Nordarabien, Bischof Aldo Berardi O.SS.T., zur Wahl von Papst Leos XIV. am 8. Mai.
„Inmitten unserer einzigartigen Realität ist die Wahl des Heiligen Vaters ein Zeichen der Hoffnung und der Verbundenheit, das unsere Einheit mit der Weltkirche stärkt. Sein Aufruf zu Frieden, Dialog und Begegnung“, so Bischof Berardi weiter, “hallt tief in unseren Herzen wider, besonders in dieser Region, wo diese Werte nicht nur erwünscht, sondern lebenswichtig sind. Wir sind mit dem Heiligen Vater in seiner Mission vereint, Brücken zu bauen, Versöhnung zu fördern, zum Dialog aufzurufen und das Evangelium bis an die Enden der Erde zu verkünden. Wir bekräftigen unsere Verpflichtung, ein lebendiges Zeichen der Gemeinschaft zu sein und von unserem Vikariat im Herzen der Arabischen Halbinsel aus zur universalen Sendung der Kirche beizutragen.“
„Mit der Wahl von Papst Leo XIV. bestätigt sich das sanfte und kraftvolle Wirken des Heiligen Geistes, der die Kirche weiterhin durch Zeiten der Erneuerung und der Mission führt. Dieser Augenblick ist in der Tat eine Gnade für das Volk Gottes, die uns daran erinnert, dass Christus seiner Verheißung immer treu bleibt: „Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20). Möge Unsere Liebe Frau von Arabien, der Stern der Neuevangelisierung, für ihn, für die Kirche und für das ganze Volk Gottes Fürsprache einlegen“, schließt der Apostolische Vikar.
(AP) (Fides 13/5/2025)
ASIEN/PHILIPPINEN - Rodrigo Duterte ist zum vierten Mal Bürgermeister von Davao
Davao (Fides) - Rodrigo Duterte, der ehemalige Präsident der Philippinen, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt ist, ist zum vierten Mal Bürgermeister von Davao, der Stadt auf der Insel Mindanao, in der seine politische Karriere begann und in der er bereits mehr als 20 Jahre als Bürgermeister tätig war, bevor er 2016 zum Präsidenten gewählt wurde. Nach der gestrigen Abstimmung am 12. Mai bei den Zwischenwahlen in den Philippinen, bei denen das Repräsentantenhaus, ein Teil des Senats und die Kommunalverwaltungen gewählt werden, wurde Duterte am heutigen 13. Mai, vom Wahlrat in Davao offiziell zum Sieger erklärt, wobei er eine überwältigende Mehrheit erhielt: über 660.000 Präferenzen gegenüber den 80.000 seines Gegners Karlo Nograles, unter anderem sein ehemaliger Sprecher.
Das Amt des Bürgermeisters von Davao ist Dutertes erstes offizielles nach dem Ende seiner Amtszeit als. Zuvor hatte er das Amt von Februar 1988 bis Juni 1998, von Juli 2001 bis Juni 2010 und dann von Juli 2013 bis Juni 2016 inne. Die Familie Duterte besetzt dieses Amt seit 34 Jahren, da Dutertes Kinder seine Nachfolger waren. Heute ist sein Sohn, Sebastian Duterte, zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden. Dutertes Sohn trat 2019 in die Politik ein und war von 2022 bis 2025 Bürgermeister. Er löste seine Schwester Sara ab, die für das Amt der Vizepräsidentin der Philippinen kandidierte und später gewählt wurde. Sie hat das das Amt bis heute inne.
Die Zwischenwahlen sind für die Familie Duterte von entscheidender Bedeutung, da sie damit ihre Kontrolle über die Stadt Davao für die nächsten drei Jahre festigt.
Die Verhaftung Dutertes im März wurde als ein Faktor angesehen, der sich entweder negativ oder positiv auf das Image der Familie auswirken könnte. Dutertes Sieg war ein Beweis für seine anhaltende Beliebtheit bei der philippinischen Bevölkerung, sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene. Es ist anzumerken, dass mindestens fünf von der Duterte-Dynastie unterstützte Kandidaten für 12 Sitze im Senat kandidieren, und nach ersten Hochrechnungen scheinen sie Siegchancen zu haben.
Das Ergebnis der Senatswahl wird im Fall der Vizepräsidentin Sara Duterte entscheidend sein, gegen die das Unterhaus des Parlaments ein Amtsenthebungsverfahren wegen einer Reihe von Anschuldigungen wie Missbrauch öffentlicher Gelder und Verschwörung zur Ermordung von Präsident Ferdinand Marcos beschlossen hat.
Der Senat wird in einer für den kommenden Juli angesetzten Abstimmung gebeten, die Anklage zu bestätigen oder abzulehnen. Sara Duterte gilt als ernstzunehmende Kandidatin für das Präsidentschaftsrennen 2028, aber wenn der Senat die Anklage bestätigt, wird sie für immer von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen.
Die offiziellen Ergebnisse der Zwischenwahlen werden in einer Woche bekannt gegeben. Mit der Auszählung und Überwachung der Wahlverfahren und der Transparenz befasst sich unterdessen der Pfarrpastoralrat für verantwortungsbewusste Wahlen, ein von der katholischen Kirche auf den Philippinen eingerichtetes Kontrollgremium, das sich in den Dienst der Bürger und des Landes stellt.
(PA) (Fides 13/5/2025)
AFRIKA/D. R. KONGO - Bukavu: Missionarin berichtet aus der belagerten Hauptstadt des Südkivu
(Bukavu/(Fides) - „Mit einem Gefühl der Freude und der Hoffnung im Hinblick auf die Wahl von Papst Leo XIV. ging ich gestern Morgen (10. Mai, Anm. d. Red.) in die Stadt, mir schien dieses Gefühl auch bei den Menschen, die ich traf, wahrzunehmen, obwohl die Realität dieselbe blieb“, berichtet eine Missionarin aus Bukavu (die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will), der Hauptstadt von Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, die am 16. Februar von der M23-Milizen eingenommen wurde. Seitdem befindet sich die Stadt in einer Art Schwebezustand. Es fehlen Dienstleistungen, die zuvor von den nicht mehr vorhandenen staatlichen Institutionen garantiert wurden, und es herrscht Unsicherheit.
„Auf einem Rohr am Straßenrand saß ein achtjähriger Junge in einer Schuluniform und mit einem Notizbuch auf dem Schoß. ‚Wie kommt es, dass du um diese Zeit auf der Straße bist und nicht in der Schule?‘, fragte ich ihn. ‚Sie haben mich weggeschickt, weil ich nicht für das Schuljahr bezahlt habe. Mein Bruder ist geblieben, meine Eltern haben gestern für ihn bezahlt, aber für mich konnten sie nicht zahlen. Ich warte auf ihn, bis er aus der Schule kommt, und dann gehen wir zusammen nach Hause‘. Seine Traurigkeit steckte mich an: ‚Es ist nicht deine Schuld oder die Schuld deiner Eltern. Kinder haben das Recht, umsonst zu lernen. Es ist das Land, das nicht funktioniert...‘. Er nickte und ich setzte meinen Weg fort“, heißt es in dem Bericht weiter.
„In dieser Zeit der anhaltenden Schließung von Banken und Genossenschaften wird selbst humanitäre Hilfe schwierig, und wie vielen soll geholfen werden? Die Armut breitet sich Tag für Tag aus: so viele haben ihren Arbeitsplatz verloren, weil die Einlagen geplündert wurden, weil kein Geld vorhanden ist, im Falle der Beamten, weil sie durch eine Person ersetzt wurden, die von ihren neuen Machthabern eingestellt wurde, und manchmal, weil sie sich weigerten, sich ihrer Ideologie zu unterwerfen...“, so die Missionarin.
„Seit drei Monaten gibt es in der Stadt keine Polizisten, keine Polizeistationen, kein Zentralgefängnis, keine Gerichte, keine Richter und keine Anwälte mehr. Das Gesetz wird von der militärischen Abteilung der M23 in aller Eile gemacht. Vor einigen Tagen begegnete ein armer Mann, der um 7 Uhr morgens auf dem Weg zur Arbeit durch die engen Straßen seines Viertels ging, einigen bewaffneten Männern, die ihn beschuldigten, ein Dieb zu sein, und ihn sofort erschossen“, berichtet sie.
Manchmal tauchen auch aus dem Kivu-See Leichen auf, die mit Steinen zusammengebunden versenkt wurden. Es gibt keine Ermittlungen und es ist oft nicht bekannt, wer in der Nacht getötet hat: ein Kämpfer der M23? Ein Dieb, der die von fliehenden kongolesischen Soldaten zurückgelassenen Waffen ausnutzt? Ein ehemaliger Sträfling, der zu den mehr als zweitausend gehört, die kurz vor der Ankunft der M23 am 16. Februar freigelassen wurden? Rache und Abrechnung? Um jemanden zu eliminieren, genügt es, ihn zu beschuldigen, ein Dieb oder ein Soldat oder einer der Wazalendo zu sein...“, beklagt die Missionarin.
„Oder handelte es sich um eine Gruppe von Menschen, die von Unsicherheit und Hunger geplagt waren?“, fragt sie sich „Fälle von „Volksjustiz“, Hinrichtungen durch Aufschrei des Volkes, gibt es in der Tat viele. In ihrer Verzweiflung ergreifen sie einen oder mehrere vermeintliche Diebe und bringen sie sofort um. Dies schreckt nicht vor einer Wiederholung ab”.
„Es gibt keine Untersuchung: Bukavu ist eine unbewirtschaftete Stadt, die dem Hunger und der Verwahrlosung überlassen ist und nur dem Gewissen der Einwohner überlassen bleibt. Viele private und öffentliche Fahrzeuge wurden von den Bewohnern mitgenommen, benutzt oder ins benachbarte Ruanda gebracht. Auf jedes Bündel, das auf einem Motorrad oder in einem Bus vom Land in die Stadt kommt, werden ungerechtfertigte Steuern erhoben; für nicht vorhandene Verstöße werden ungerechtfertigte Geldstrafen verhängt. Und Obst ist in der Stadt nicht zu sehen“, so die Missionarin zur aktuellen Lage.
„In diesen letzten Wochen des Jahres leiden vor allem die Kinder, die aus der Schule vertrieben werden, als ob die Traumatisierung, die sie seit Wochen durch den ständigen Beschuss erleiden, nicht schon genug wäre. Auch sie sind oft Zeugen von Gewalt: Was wird in ihre Herzen gesät, wo sie doch von schönen Dingen träumen sollten?“, fragt sie sich.
„Die Menschen füllen die Kirchen, sie klammern sich mit aller Kraft an den Gott, an den sie glauben und der es versteht, den Unterdrückten zuzuhören, aber menschlich gesehen sehen sie keinen Ausweg. Entfernte Autoritäten, die nicht einmal ein Wort des Mitgefühls haben, große Mächte, die ihre eigenen Interessen verfolgen... Die Menschen gehen so weit zu sagen: Lasst sie uns alle unsere Mineralien wegnehmen, aber lasst uns leben...“, berichtet die Missionarin.
“Das Leben im Ostkongo, ist wie das Erleben einer langen Agonie. Und die Zähigkeit der Menschen zu lächeln, der Mut, solidarisch zu sein, zu heiraten, zu gebären und Gott jeden Tag dafür zu danken, dass er noch da ist, ist wie eine Liebkosung, die die Hoffnung wiederbeleben will“, so die Missionarin abschließend, „Das bezeugt heute eine Mutter aus einer der lebendigen Kirchengemeinden, „Shrika“ genannt, die abwechselnd Lebensmittel ins Allgemeine Krankenhaus bringen: ‚Gestern war unsere Shrika mit dem Apostolat im Krankenhaus dran. Es gab genug Essen für die Kranken und ihre Pfleger; auch die Nachtschwestern, das Wartungs- und Sicherheitspersonal profitierten davon. Die Kriegsverletzten, die Kämpfer... werden vom Internationalen Roten Kreuz und von ‚Médecins Sans Frontières‘ betreut. Viele wissen nicht, wie sie die Behandlung bezahlen sollen, so dass sie, obwohl sie geheilt sind, das Krankenhaus nicht verlassen können. Die Gruppe hat einigen von ihnen geholfen, die Arztrechnungen zu bezahlen, und einigen, die keine Mittel haben, die Medikamente. .... Die Zahl der Patienten geht zurück und damit auch die Einnahmen. Wie kann man in einer solchen Krise die Apotheke bestücken, das Personal bezahlen und medizinische Geräte kaufen? Es ist ein Teufelskreis. Es werden immer mehr unterernährte Kinder versorgt... Es ist die Vermehrung der Brote’.”
(Fides 12/5/2025)
ASIEN/PAKISTAN - Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan: "Frucht des Gebetes der Kinder“
Lahore (Fides) - „Wir wissen, dass der Herr das Gebet der Kinder erhört, die in seinem Herzen sind. Und der Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan hat für uns eine ganz besondere Bedeutung, weil wir ihn als betrachten“, sagt Pater Pater Qaisar Feroz (OfmCap), Pfarrer der Pfarrei Unsere Liebe Frau, Königin der Engel, in Bhai Pheru am Stadtrand von Lahore im pakistanischen Punjab gegenüber Fides.
„Am Samstag, den 10. Mai, versammelte sich eine Gruppe von Kindern und Familien vor der Grotte und dem Heiligtum Unserer Lieben Frau, der Königin des Friedens, in unserer Pfarrei Bhai Pheru“, berichtet er, „Ich, Bruder Pater Robinson (OFM Cap) und die Franziskaner-Missionsschwestern von Maria feierten mit der Pfarrgemeinde einen Friedensrosenkranz. Kinder und Jugendliche waren anwesend, während die Mädchen des Internats ‚Ibne Mariam‘ Friedenslieder und Andachtsgebete vortrugen. Am Ende des Gebets ließen wir einige Tauben als Symbol des Friedens und des sehnlichen Wunsches der Kinder frei, die Plakate mit der Aufschrift „Ja zum Frieden, nein zum Krieg“ hochhielten. Am Ende des Rosenkranzgebets dann die Überraschung: Wir erhielten die wunderbare Nachricht von der Ankündigung eines Waffenstillstands zwischen Indien und Pakistan. Jetzt hoffen wir, dass er hält und wir einen gerechten und dauerhaften Frieden zwischen den Völkern schaffen können“.
Die Menschen in der Pfarrei seien unter anderem deshalb sehr besorgt gewesen, weil, wie Pater Feroz erzählt, in den Tagen vor den militärischen Auseinandersetzungen in der umstrittenen Region Kaschmir eine Kugel in das Industriegebiet auf dem Gebiet der Pfarrei Unsere Liebe Frau, Königin der Engel in Bhai Pheru einschlug. „Es war ein bisschen so, als würden wir spüren, dass der Krieg zu uns nach Hause kommt. Es herrschte große Besorgnis, und deshalb haben wir unsere Gebete für den Frieden intensiviert“, berichtete Pater Feroz.
Unterdessen begrüßt die gesamte Kirche in Pakistan den Waffenstillstand. Der Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz und Bischof von Hyderabad, Samson Shukardin (OFM) betont in einer offiziellen Erklärung: „Dieser bedeutende Schritt in Richtung Frieden ist nach den jüngsten Spannungen und militärischen Zusammenstößen eine Quelle großer Erleichterung und Hoffnung für Millionen von Menschen in der gesamten Region. Die pakistanischen Bischöfe sprechen dem pakistanischen Premierminister Shehbaz Sharif und dem indischen Premierminister Narendra Modi ihre Anerkennung dafür aus, dass sie den Weg des Dialogs und der Mäßigung gewählt haben, und sind den internationalen Vermittlern, insbesondere den Vereinigten Staaten und anderen globalen Partnern, für ihre Rolle bei der Ermöglichung dieses friedlichen Durchbruchs zutiefst dankbar“.
„Die Völker Südasiens sehnen sich seit langem nach Frieden, Stabilität und Zusammenarbeit“, so die pakistanischen Bischöfe, „Wir beten, dass dieser Waffenstillstand nicht nur das Ende der Feindseligkeiten markiert, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels des gegenseitigen Verständnisses, der Versöhnung und der regionalen Harmonie“, die versichern, dass sie „für einen dauerhaften Frieden und für das gemeinsame Wohl aller“ beten.
Vorsitzender der Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (NCJP) und Erzbischof von Islamabad-Rawalpindi, Joseph Arshad, fügte hinzu: „Dieser Waffenstillstand ist auch eine Erinnerung daran, dass Diplomatie die Macht hat, Konflikte zu überwinden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass beide Nationen den Dialog fortsetzen, um seit langem bestehende Probleme anzugehen und dauerhafte Lösungen zu finden, die das Wohlergehen und die Sicherheit ihrer Völker in den Vordergrund stellen. Eine friedliche Zukunft für die südasiatische Region beginnt mit Zusammenarbeit, Dialog, gegenseitigem Respekt und Engagement für den Frieden“.
Die katholische Kirche auf beiden Seiten der Grenze hofft, dass Indien und Pakistan „stärkere, verlässliche und friedliche Beziehungen aufbauen können, um eine bessere Zukunft für alle zu gewährleisten“ und dass „der Geist der Gerechtigkeit, des Friedens, der Solidarität und der Brüderlichkeit in dieser Region vorherrscht, um Brücken der Hoffnung, der Liebe und des Friedens zwischen den Nationen zu bauen“.
(PA) (Fides 12/5/2025)
OZEANIEN/FRANZÖSISCH POLYNESIEN - Auch auf der anderen Seite der Welt ist die Freude über die Wahl von Papst Leo XIV. groß
Von Sandro Lafranconi*
Huahine (Fides) - Als es am Donnerstag, dem 8. Mai, 18.45 Uhr in Italien war, war es hier auf der anderen Seite der Welt im Herzen des riesigen Pazifiks 6.45 Uhr. Wie üblich schaltete ich das italienische Radio ein, das mich zwölf Stunden später informiert. Überrascht stelle ich fest, dass eine Stimme über die Menschenmenge spricht, die auf den Petersplatz strömt. Ich meinte nicht richtig verstanden zu haben und sagte mir, dass ich erst gestern Abend die Messe zur Eröffnung des Konklaves gefeiert habe und dass eine Wahl in so kurzer Zeit wirklich unerwartet sein würde.
Dann erfahre ich von der Stimme eines Kommentators, dass vor fast einer Stunde ein langer, unbestreitbar weißer Rauch aus dem Schornstein aufgestiegen war. Unverzüglich rufe ich auf den Raromatai-Inseln an: Schaltet das Radio oder den Fernseher ein und eilt Kirchenglocke ... Ich war noch nicht mit den Telefonaten fertig, schon verkündet im Radio die Stimme des Dekans der Kardinäle einen mir unbekannten Namen und Nachnamen, der nun Papst Leo XIV. sein wird.
Auch ich eile zum Glockenturm der Kirche der Heiligen Familie hier in Huahine und lasse hundert Glockenschläge ertönen, bevor ich nach Hause zurückkehre und am Computer nach einer Live-Übertragung suche, die es mir ermöglicht, das unbekannte Gesicht von Leo XIV. zu sehen. Und ich sage mir, dass wir noch vor dem Erscheinen des neuen Papstes auf der zentralen Loge des Petersdoms im Herzen des Pazifiks die Ernennung des Nachfolgers von Petrus verkündet hatten.
Als wir dann den ersten Segen des neuen Papstes erhielten, während das Radio seine Stimme übertrug und ich das Kreuzzeichen machte, überkam mich eine Welle der Ergriffenheit und ich merkte, dass ich mir die Augen wischte ...
Am Mittag kamen wir dann mit einigen Gemeindemitgliedern zusammen, um dieses außergewöhnliche Ereignis zu feiern.
(Fides 12/5/2025)
*Priester der Gesellschaft für die Afrikamissionen
VATIKAN/REGINA COELI - Papst Leo: Jesus leitet die Kirche, die Kirche braucht geistliche Berufungen
Vatikanstadt (Fides) - „Ich betrachte es als ein Geschenk Gottes, dass der erste Sonntag meines Dienstes als Bischof von Rom der Sonntag vom Guten Hirten ist“, so begann Papst Leo XIV. seine kurze Ansprache, bei seinem ersten sonntäglichen Mittagsgebet am Petersplatz von der zentralen Loggia der Vatikanbasilika aus. Es herrschte eine festliche Atmosphäre, die auch durch die Anwesenheit zahlreicher Musikkapellen auf dem Platz unterstrichen wurde, die nach Rom gekommen waren, um ihr Jubiläum zu feiern. Der Papst dankte den Pilgern, die am Jubiläum der Musikkapellen und Volksmusik teilnahmen: „Herzlich grüße ich diese Pilger und danke ihnen, denn mit ihrer Musik und ihren Darbietungen bereichern sie das Fest, das Fest Christi, des Guten Hirten: ja, er ist es, der die Kirche mit seinem Heiligen Geist leitet“. Seine Ausführungen vor dem Gebet des Regina Caeli waren der Gestalt Christi, des Guten Hirten, gewidmet und dem Gebet um Berufungen im Dienst der Kirche.
„Am vierten Sonntag in der Osterzeit“, so Papst Leo, "wird in der heiligen Messe immer das zehnte Kapitel des Johannes-Evangeliums verkündet, in dem Jesus sich als der wahre Hirte offenbart, der seine Schafe kennt und liebt und sein Leben für sie hingibt. An diesem Sonntag wird seit zweiundsechzig Jahren der Weltgebetstag für geistliche Berufungen begangen“.
„Jesus sagt im Evangelium“, fügte der Bischof von Rom hinzu, „dass er seine Schafe kennt, und dass sie auf seine Stimme hören und ihm folgen. Denn es ist wie der heilige Papst Gregor der Große lehrt: Die Menschen antworten auf die Liebe dessen, der sie liebt. Deshalb, liebe Brüder und Schwestern, freue ich mich heut, mit euch und mit dem ganzen Volk Gottes für Berufungen zu beten, besonders um die zum Priestertum und zum Ordensleben. Die Kirche braucht sie dringend! Und es ist wichtig, dass die jungen Männer und Frauen in unseren Gemeinschaften Annahme, ein offenes Ohr und Ermutigung auf ihrem Berufungsweg finden und dass sie auf glaubwürdige Vorbilder hochherzigen und hingebungsvollen Dienstes an Gott und an ihre Brüder und Schwestern zählen können“.
Papst Leo forderte in diesem Zusammenhang dazu auf, sich die Einladung von Papst Franziskus „zu eigen zu machen“, die Einladung „junge Menschen aufzunehmen und zu begleiten“, und an die jungen Menschen selbst gewandt sagte er: „Habt keine Angst! Nehmt die Einladung der Kirche und Christi, des Herrn, an“.
(GV) (Fides 11/5/2025)
VATIKAN/REGINA COELI - Leo XIV.: Möge Jesus der Welt “das Wunder des Friedens” schenken
Vatikanstadt (Fides) - Maria, der „Königin des Friedens“, vertraut Papst Leo seine Bitte um Frieden an, „damit sie sie dem Herrn Jesus vorlegt, um für uns das Wunder des Friedens zu erlangen“, damit schloss Papst Leo XIV. seine kurze Ansprache, die er von der zentralen Loggia des Petersdoms aus nach dem ersten Regina Coeli nach seiner Wahl zum Nachfolger Petri hielt und in der der Bischof von Rom auf die Konflikte in der Welt die Welt einging, und in der er auch die Worte wiederholte, die Paul VI. in seiner berühmten Rede vor der UNO gesprochen hatte: „Nie wieder Krieg!“.
„Vor 80 Jahren, am 8. Mai“, begann der Papst seine Ansprache nach dem Segen, „endete die unermessliche Tragödie des Zweiten Weltkriegs, der 60 Millionen Opfer gefordert hatte. Im heutigen dramatischen Szenario eines dritten Weltkriegs in Stücken, wie Papst Franziskus wiederholt gesagt hat, wende auch ich mich an die Großen der Welt, indem ich den stets aktuellen Appell wiederhole: Nie wieder Krieg!“.
„Ich trage das Leid des geliebten ukrainischen Volkes in meinem Herzen“, fuhr Papst Leo fort. „Möge alles getan werden, um so bald wie möglich einen echten, gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. Mögen alle Gefangenen freigelassen werden und die Kinder zu ihren Familien zurückkehren“.
Der Bischof von Rom sagte dann, er sei „zutiefst betrübt“ über „die Geschehnisse im Gazastreifen. Der Beschuss muss sofort eingestellt werden! Die ausgelaugte Zivilbevölkerung muss humanitäre Hilfe erhalten und alle Geiseln müssen freigelassen werden!“.
Papst Leo zeigte sich erfreut über die „Ankündigung des Waffenstillstands zwischen Indien und Pakistan“ und hoffte, „dass durch die bevorstehenden Verhandlungen bald ein dauerhaftes Abkommen erreicht werden kann. Aber wie viele andere gibt es auf der Welt! Ich vertraue diese herzliche Bitte der Königin des Friedens an, damit sie sie dem Herrn Jesus vorlegt, um für uns das Wunder des Friedens zu erlangen“.
„Heute wird in Italien und in anderen Ländern den Muttertag gefeiert“, so der Papst abschließend, „ich sende einen herzlichen Gruß an alle Mütter, verbunden mit einem Gebet für sie und für diejenigen, die schon im Himmel sind“.
(F.B.) (Fides 11/5/2025)
EUROPA/ITALIEN - Versammlung der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen: Danke Papst Franziskus, herzlichen Glückwunsch Papst Leo
Von Pascale Rizk
Rom (Fides) - Etwa 900 Schwestern aus der ganzen Welt sind in Rom zusammengekommen, um vom 5. bis 9. Mai an der 23. Versammlung der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen teilzunehmen, die unter dem Thema „Das geweihte Leben: eine Hoffnung, die verwandelt“ steht.
Die am letzten Tag des Zweiten Vatikanischen Konzils, dem 8. Dezember 1965, gegründete Internationale Union der Generaloberinnen - ein Gremium, das die Generaloberinnen der Ordensinstitute und der Gesellschaften des apostolischen Lebens vereint - feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Am Ende der Versammlung, die alle drei Jahre stattfindet, erlebten geweihte Frauen aus aller Welt gemeinsam das Ende des Konklaves und die Wahl des neuen Papstes Leo XIV.
Es war 18.09 Uhr am Donnerstag, dem 8. Mai, als im Saal des Hotels Ergife, in dem die Versammlung stattfand, Freude ausbrach, als bekannt wurde, dass der „weiße Rauch“ aus dem Schornstein auf dem Dach des Apostolischen Palastes aufstieg. Wenige Minuten zuvor hatte Schwester Mary Barron, die scheidende Präsidentin der UISG und Mitglied des Dikasteriums für Evangelisierung (Abteilung für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), an den 8. Mai 1994 erinnert, als die algerischen Märtyrer in Hennaya, Algerien, das Martyrium erlitten.
„Papst Franziskus war der Freund der Armen und knüpfte Freundschaftsbande mit allen Religionen der Welt. Er war auch bescheiden, er wählte die Demut als seinen Thron und die Einfachheit als seine Sprache“, hieß es in der von Schwester Bannon verlesenen Botschaft zum Tod von Papst Franziskus, die die örtliche muslimische Gemeinschaft die Missionsschwestern der Muttergottes von den Aposteln, geschickt hatte, ein Zeichen “der verwandelnden Hoffnung, die das authentische Zeugnis der christlichen Botschaft bietet”, heisst es. “Sein Pontifikat“, so die Botschaft weiter, “war ein leichter, aber hartnäckiger Hauch von frischer Luft und hatte ein Herz, das zuhörte, und keine Stimme, die sich aufzwang. Heute trauert nicht nur die Kirche, sondern die ganze Menschheit“.
Das Martyrium, die Liebe zu Christus bis zum Ende und die Selbsthingabe für die Armen waren einige der vielen Themen, die während der Versammlung angesprochen wurden. Vom kolumbianischen Amazonas über die Grenze zwischen den USA und Mexiko bis nach Myanamar berichteten die Generaloberinnen von der Arbeit der Schwestern in notleidenden Ländern und Konfliktgebieten, die dazu berufen sind, „Frauen der Osterdämmerung in einer Welt des Karfreitags“ zu sein, wie Schwester Simona Brambilla, eine Consolata-Missionarin, die von Papst Leo XIV. als Präfektin des Dikasteriums der Institute des geweihten Lebens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens bestätigt wurde, in ihrer Ansprache an die Versammlung sagte. „Der Mond dominiert nicht, er blendet nicht, er bleibt in der Gesellschaft der Sterne, er bewohnt den Himmel der Gemeinschaft, und gerade deshalb wird er zum Bild der Kirche von heute: Er reflektiert ein Licht, das nicht sein eigenes ist, wie die geweihten Frauen, die nur leuchten, wenn sie auf den Herrn ausgerichtet sind. Doch die Nacht ist nicht nur Dunkelheit. Sie ist auch der Raum der Kreativität, der Intuition, der Geburt. Wie in der Osternacht ist sie eine Zeit der Wehen für ein neues Leben, klein, zerbrechlich, aber voller Hoffnung. In einer Welt, die sich vor der Nacht fürchtet, erinnert uns das geweihte Leben daran, dass Gott gerade dort spricht, dass Hoffnung aufkeimt, dass Prophetie Gestalt annimmt.“
In ihrer Abschlusserklärung bedankten sich die Generaloberinnen aus aller Welt für die Dynamik, die Papst Franziskus dem geweihten Leben verliehen hat, und bekräftigten ihr Engagement als Frauen des Friedens, die am Fuße des Kreuzes bleiben, die an den Grenzen stehen, die in der Nacht Wache halten; Frauen, die evangelische und integrative Gemeinschaften begleiten und wachsen lassen und die in Alter und Krankheit weiterhin Zeichen der Hoffnung sind.
(Fides 10/5/2025)
AFRIKA/SÜDSUDAN - Diözese Tambura-Yambio: Koordinator einer katholischen Organisation in einer Pfarrei getötet
Tambura (Fides) - Ein weiterer Mord hat die Pfarrei „St. Mary Help of Christians“ im Bezirk Tombura in West-Äquatoria, einem der zehn Bundesstaaten des Südsudan, erschüttert. Wie die lokalen Medien berichten, wurde Paul Tamania, ein junger Mann aus der Gemeinde, ermordet. Er ist Koordinator der Katholischen Organisation für Entwicklung und Frieden (CODEP), einer Organisation der Diözese Tombura-Yambio.
Der junge Mann wurde erschossen, als er sich am Mittwoch, den 8. Mai, in den Räumlichkeiten seiner Pfarrei aufhielt. Am 13. Dezember 2024 war in derselben Gemeinde der Chorleiter der Pfarrei ermordet worden. Der Fall wird von den örtlichen Strafverfolgungsbehörden untersucht.
In der Zwischenzeit hat der Bischof von Tombura-Yambio, Barani Eduardo Hiiboro Kussala, eine Botschaft zur Gewalt dieser Taten veröffentlicht: „Diese ständigen Angriffe auf unschuldiges Leben sind absolut inakzeptabel, zutiefst unmoralisch und müssen sofort aufhören. Die Kirche ist kein Schlachtfeld, sondern ein heiliger Ort, ein Zufluchtsort, zu dem die Menschen kommen, um den Frieden Gottes zu finden und nicht die Grausamkeit der Menschen. Dass ein solcher Zufluchtsort durch mörderische Handlungen verletzt wird, ist eine schwere Sünde und eine Verletzung unserer kollektiven Menschlichkeit“.
Wie lokale Quellen berichten, wurde Paul Tamania insbesondere für seinen Dienst an der Jugend und seinen Einsatz für den Frieden in der Region geschätzt. In den letzten drei Jahren diente die Gemeinde, in der er ermordet wurde, auch als Aufnahmestelle für Tausende von Binnenflüchtlingen, die vor der Gewalt im Südsudan geflohen waren.
„Ihr dient nicht eurem Volk oder eurer Sache, ihr zerstört eure Brüder und Schwestern. Wählt den Frieden. Legt die Waffen nieder“, fügte Bischof Hiiboro Kussala hinzu und appellierte an die Behörden: “Bringt die Täter vor Gericht. Stellt Frieden und Sicherheit in dieser Region wieder her. Retten euer Volk. Es ist eure Pflicht, das Leben und die Würde aller Bürger zu schützen“.
(F.B.) (Fides 10/5/2025)
AMERIKA/PERU - Nationaldierktor der Päpstlichen Missionswerke: Papst Leo XIV. ist ein Mann Gottes und Missionar
Trujillo (Agenzia Fides) - Zuneigung, Dankbarkeit und Rührung. Das sind die Gefühle, die in den Worten von Pfarrer José Hipolito Purizaca Sernaque, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Peru, mitschwingen, wenn er über den neuen Bischof von Rom spricht. „Papst Leo XIV., der 2015 auch die peruanische Staatsbürgerschaft angenommen hat“, sagt Pfarrer Purizaca, der dem Klerus der Erzdiözese Trujillo angehört, “war lange Zeit seines Lebens in Peru, insgesamt mehr als zwanzig Jahre, immer auf Mission, lebte in den Peripherien und nahm sich der Schwächsten an. Auch die Päpstlichen Missionswerke lagen ihm sehr am Herzen. Er unterstützte sie vor allem, als er Bischof in der Diözese Chiclayo war“.
“In diesen Jahren“, so erzählt Pfarrer José Hipolito heute, “pflegte Robert Francis Prevost auch eine sehr enge Beziehung zu den Jungen und Mädchen der Päpstlichen Missionswerke die sich ‘Jugend ohne Grenzen' nennen und die die Gelegenheit hatten, viele gemeinsame Momente und Feiern mit ihm zu erleben, darunter die Feierlichkeiten an Weihnachten 2014".
Pfarrer Purizaca erinnert sich auch an die Teilnahme am Kongress über das katholische Bildungswesen, der 2015 in der Erzdiözese Trujillo stattfand und bei dem Bischof Prevost als Redner neben ihm saß.
In jüngerer Zeit erhielt Pfarrer Purizaca eine Videobotschaft anlässlich der Generalversammlung des Rates der Lateinamerikanischen Bischöfe (CELAM) im Mai 2023, in der Erzbischof Prevost - inzwischen von Papst Franziskus zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe ernannt - den Päpstlichen Missionswerken in Peru zu ihrem 91-jährigen Bestehen gratulierte und all jenen dankte, die mit Hingabe im Dienst der Kirche in der Mission arbeiten.
„Der neue Papst“, betonte der Nationaldirektor abschliessend, “ist als Missionar bekannt, als jemand, der es versteht, bei allen zu sein und alle zu vereinen … Überall, wo er als Missionar tätig war, wird er von Laien, Priestern, Ordensfrauen und Bischöfen sehr geschätzt. Ein großer Mensch, ein Mann Gottes“.
(EG) (Fides 10/5/2025)
12.05.2025
(München/acn) - Der neue Papst Leo XIV. hat in seiner Zeit als Bischof in Peru (2014-2023) und als Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika im Dikasterium für die Bischöfe ab 2023 mehrfach mit dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) zusammengearbeitet.
Daran erinnerte die Geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“, Regina Lynch, anlässlich der Wahl von Robert Francis Kardinal Prevost zum Oberhaupt der katholischen Kirche: „Ich freue mich, dass ein Missionar mit über 20 Jahren Erfahrungen in der Verbreitung des Evangeliums unser neuer Papst ist. Wir sind stolz darauf, dass wir seine Arbeit in Peru unterstützen konnten.“
„Kirche in Not“ finanzierte mehrere Projekte in den beiden Diözesen Chiclayo und Callao an der peruanischen Westküste, die der jetzige Papst als Apostolischer Administrator und Bischof leitete. „Kirche in Not“ unterstützte die Ausbildung angehender Priester und leitete Mess-Stipendien an Missionare in den Anden-Gebieten weiter.