Revolutionäre Technologie-Transfers bestimmen das Finale des Deutschen Gründerpreises 2025

Dr. Johannes Zeiher, Dr. Sebastian Blatt und Dr. Alexander Glätzle, Gründer von PlanQC, nominiert in der Kategorie StartUp. | Foto: Axel Griesch für Deutscher Gründerpreis
Dr. Johannes Zeiher, Dr. Sebastian Blatt und Dr. Alexander Glätzle, Gründer von PlanQC, nominiert in der Kategorie StartUp. | Foto: Axel Griesch für Deutscher Gründerpreis
  • StartUps: Quantencomputer bei Raumtemperatur, reversible Brennstoffzellen-Systeme und Diagnose auf Biorhythmus-Basis
  • Aufsteiger: Chiptechnologie mit Graphen, „denkende“ Roboter und eine kakaofreie Schokoladenalternative
  • Verleihung des Deutschen Gründerpreises am 9. September 2025 im ZDF-Hauptstadtstudio

 

27.06.2025

 

 

(Berlin/dgp)Die Finalisten für den Deutschen Gründerpreis 2025 stehen fest: In den Kategorien StartUp und Aufsteiger wurden jeweils drei herausragende Unternehmen durch die Jury nominiert, die sich aus Vertretern der Partner Sparkassen, ZDF, Porsche und Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie der Förderer des Preises zusammensetzt. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum 23. Mal vergeben. Wer die begehrte Trophäe gewinnt, erfahren die Kandidaten bei der Preisverleihung am 9. September 2025 im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin.

Der Deutsche Gründerpreis wird am 9. September 2025 in mehreren Kategorien im ZDF Hauptstadtstudio in Berlin vergeben. Foto: Franziska Krug für Deutscher Gründerpreis
Der Deutsche Gründerpreis wird am 9. September 2025 in mehreren Kategorien im ZDF Hauptstadtstudio in Berlin vergeben. Foto: Franziska Krug für Deutscher Gründerpreis

Max-Planck-Institut, TU München, Berliner Charité, RWTH Aachen oder internationaler Kompetenzgewinn: Mit Produktentwicklungen auf Basis wissenschaftlicher Forschung haben es jeweils drei Start-Ups und drei Aufsteiger-Unternehmen ins Finale des Deutschen Gründerpreises 2025 geschafft. Die Hälfte aller Nominierten sind Ausgründungen namhafter wissenschaftlicher Einrichtungen, alle Gründer:innen haben aus ihrer eigenen Forschung kommerziell erfolgreiche Produkte und Services entwickelt. Der Deutsche Gründerpreis 2025 steht im Zeichen revolutionärer Technologie-Transfers.

Superschnelle Quantencomputer, die bei Raumtemperatur arbeiten und damit besonders energieeffizient und skalierbar sind, Brennstoffzellensysteme, die sowohl Strom erzeugen als auch Energie in Form von Gas speichern und ein Diagnosesystem, das den inneren Biorhythmus von Patient:innen misst, um medizinische Behandlungen zeitlich zu optimieren – die StartUps, die ins Finale um den Deutschen Gründerpreis 2025 eingezogen sind, überzeugen allesamt durch innovative, zukunftsgerichtete Konzepte und revolutionäre Weiterentwicklungen bekannter Technologien. Die Jury des Deutschen Gründerpreises hat Gründer:innen nominiert, die mit ihren Business-to-Business-Modellen bekannte Verfahrensweisen grundlegend überholen oder völlig neu definieren.

Beim Deutschen Gründerpreis 2025 sind zudem Unternehmen vertreten, die sich nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch das Ziel großer Fortschritte in der Zukunftsentwicklung ihrer Branche auf die Fahne geschrieben haben. Die in diesem Jahr nominierten Aufsteiger-Unternehmen dürfen sich allesamt zu den visionären Pionieren ihrer Branche zählen – ob sie nun dank „Wundermaterial“ Graphen die Datenübertragung zwischen Prozessoren 1.000-fach beschleunigen, Robotern das „Denken“ beibringen, oder die Nahrungsmittelindustrie mit einem kakaofreien Schokoladenersatz retten.

Die Finalisten in der Kategorie StartUp, ein- bis maximal dreijährige Unternehmen, die ihre Geschäftsidee besonders erfolgreich am Markt etabliert haben:

·       PlanQC aus Garching bei München konzipiert Quantencomputer auf Basis neutraler Atome, die bei Raumtemperatur arbeiten – eine technologische Alternative zu aufwendig gekühlten Systemen großer Konzerne. Hervorgegangen aus dem Max-Planck-Institut, überführt das Unternehmen weltweit führende Forschung in industrielle Anwendungen. Die Architektur von PlanQC ermöglicht energieeffiziente, skalierbare Systeme, die sich gut in bestehende Rechenzentren integrieren lassen. Einsatzfelder reichen von Molekülsimulation bis zur KI-Datengenerierung.

·       Reverion aus Eresing entwickelte ein hochinnovatives, reversibles Brennstoffzellenkraftwerk, das Biogas effizienter nutzt. Das Spin-off der Technischen Universität München (TUM) hat ein neuartiges Kraftwerkskonzept realisiert, das Biogas doppelt so effizient nutzt wie herkömmliche Gasmotoren. Die Technologie, aktuell in Anlagen mit 100 oder 500 kW Leistung, basiert auf einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle, die nicht nur Strom erzeugt, sondern bei Energieüberschuss auch als Elektrolyseur arbeitet und grünes Gas speichert.

·       TimeTeller aus Hamburg hat ein innovatives Diagnosesystem geschaffen, das den inneren Biorhythmus von Patient:innen misst, um medizinische Behandlungen zeitlich zu optimieren. Grundlage ist ein nichtinvasiver Speicheltest, der mithilfe mathematischer Modelle, KI und molekularbiologischer Analyse ein individuelles Rhythmusprofil erstellt. Ziel ist eine personalisierte Medizin, bei der Medikamente genau dann verabreicht werden, wenn sie am besten wirken und am wenigsten Nebenwirkungen verursachen, etwa in der Onkologie.

In der Kategorie Aufsteiger werden Unternehmen ausgezeichnet, die nicht älter als neun Jahre sind und bereits ein außerordentliches Wachstum erreicht haben. Die Nominierten in diesem Jahr:

·       Black Semiconductor aus Aachen entwickelte eine neuartige Chiptechnologie, die Elektronik und Photonik mithilfe von Graphen verbindet. Genutzt werden die besonderen optischen Eigenschaften des Materials, um elektrische Signale direkt im Chip in Licht umzuwandeln – für eine bis zu 1.000-fach schnellere und deutlich energieeffizientere Datenübertragung zwischen Prozessoren. Mit der Technologie „Integrated Graphene Photonics“ werden zentrale Herausforderungen datenintensiver Anwendungen wie KI oder autonomes Fahren adressiert.

·       NEURA Robotics aus Metzingen erschafft kognitive Roboter, die ihre Umgebung eigenständig wahrnehmen, verstehen und handeln können. Statt starr programmierter Abläufe setzt das Unternehmen auf integrierte Sensorik, KI und Steuerung – in einem einzigen System. Ob in der Industrie, im Einzelhandel, im Bauwesen oder im Alltag: Die modularen Roboterplattformen agieren flexibel, lernfähig und sicher im direkten menschlichen Umfeld. Das Ziel ist, Robotik alltagstauglich zu machen, aber auch dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.

·       Planet A Foods aus Planegg hat mit „ChoViva“ eine kakaofreie Schokoladenalternative kreiert – ganz ohne tropische Bohne, aber mit vertrautem Geschmack – und arbeitet bereits an weiteren Alternativen wie Kaffee und Kakaobutter, um Europas Ernährung resilient und zukunftssicher zu machen. Das Foodtech-Startup setzt auf regionale Rohstoffe wie Sonnenblumen- und Traubenkerne sowie ein mehrstufiges Verfahren, das traditionelle Kakaoverarbeitung imitiert. Das Ergebnis ist eine nachhaltige, skalierbare Lösung für die Lebensmittelindustrie.

Alle Finalisten erhalten eine individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung durch die Porsche Consulting. Zudem übernehmen Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Gründerpreises über einen Zeitraum von zwei Jahren Patenschaften für jeden Finalisten und stellen ihr Know-how und ihre Erfahrungen zur Verfügung. Die Unternehmen erhalten außerdem ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Netzwerk des Deutschen Gründerpreises.

Vorgeschlagen wurden die Unternehmen von den rund 300 Expert:innen des Deutschen Gründerpreises. Sie stammen aus renommierten Unternehmen, Technologiezentren, Ministerien, Gründungsinitiativen und der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Expert:innen verfügen über jahrelange Erfahrungen mit Unternehmensgründungen und sehr gute Branchenkenntnisse. Zudem hatten Unternehmen die Möglichkeit, sich initiativ zu bewerben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt den Deutschen Gründerpreis.

Ausführliche Unternehmensporträts der Finalisten und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.deutscher-gruenderpreis.de.

 

 

 

Der Deutsche Gründerpreis für Schüler:innen wurde gestern [24.06.2025] in Frankfurt am Main vergeben. Platz 1 ging an das Team „Intima“ von den Beruflichen Schulen Eschwege. | Foto: Peter Jülich für Deutscher Gründerpreis
Der Deutsche Gründerpreis für Schüler:innen wurde gestern [24.06.2025] in Frankfurt am Main vergeben. Platz 1 ging an das Team „Intima“ von den Beruflichen Schulen Eschwege. | Foto: Peter Jülich für Deutscher Gründerpreis

Über den Deutschen Gründerpreis und den Deutschen Gründerpreis für Schüler:innen

Der Deutsche Gründerpreis wird unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Der Deutsche Gründerpreis wird unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Der Deutsche Gründerpreis gilt als die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmerpersönlichkeiten in Deutschland und zählt zu den renommiertesten Wirtschaftspreisen des Landes. Seit 1997 wird der Preis an erfolgreiche Gründerinnen und Gründer sowie ihre Unternehmen verliehen, um ihre Leistungen sichtbar zu machen und sie durch vielfältige Unterstützung weiter zu fördern. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler:innen, StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk verliehen. Außergewöhnliche unternehmerische Leistungen können zudem mit einem Sonderpreis gewürdigt werden.

Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis von den Partnern Sparkassen, ZDF, Porsche und Frankfurter Allgemeine Zeitung. Unterstützt wird der Preis von einem hochkarätig besetzten Kuratorium, das Patenschaften für die Finalist:innen und Preisträger:innen übernimmt. Zusätzliche Förderer des Deutschen Gründerpreises sind die Bertelsmann SE & Co. KGaA, die Süddeutsche Zeitung und die Versicherungen der Sparkassen. Als Kooperationspartner wirkt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit.

 

Der Deutsche Gründerpreis für Schüler:innen (DGPS) ist das größte Planspiel zur Existenzgründung in Deutschland und eine Kategorie des Deutschen Gründerpreises. Ziel der Partner ist es, das Gründungsklima im Land zu stärken und junge Menschen zur Selbstständigkeit zu ermutigen. Der DGPS richtet sich gezielt an den Nachwuchs und vermittelt Schüler:innen frühzeitig unternehmerische Handlungskompetenzen. Dieses Anliegen wird auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt, das den Wettbewerb fördert. Seit 1999 haben bereits über 95.000 Schüler:innen am DGPS teilgenommen.