Bildungsorte mit Zukunft: ICG veröffentlicht Leitfaden für Bildungsimmobilien mit sozialer Wirkung

Bildungsorte sind keine Pflichtaufgabe, sondern Gestaltungschance – für Kinder, Quartiere und eine resiliente Gesellschaft

Cover: Leitfaden „Bildungsorte mit Zukunft“. Bild: ICG
Cover: Leitfaden „Bildungsorte mit Zukunft“. Bild: ICG

13.10.2025

 

(Berlin/icg) – Mit dem neuen Leitfaden „Bildungsorte mit Zukunft“ präsentiert das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) einen wegweisenden Praxisrahmen für die Entwicklung zukunftsorientierter Bildungsimmobilien. Die Publikation ist Teil der dritten Phase der Social Impact Investing-Initiative (SII 3.0) des ICG und versteht sich als Antwort auf zentrale gesellschaftliche, pädagogische und immobilienwirtschaftliche Herausforderungen im Bildungssektor.

Der Leitfaden legt den Fokus auf die Bildungseinrichtung als Ort der gesellschaftlichen Teilhabe, des lebenslangen Lernens und als soziale Infrastruktur mit langfristiger Relevanz – nicht nur für die Nutzer, sondern auch für Investoren, Kommunen und die gebaute Umwelt insgesamt.

Die Bildungsimmobilie als zukunftsgerichtetes Anlage- und Gesellschaftsobjekt

Deutschland steht vor massiven Aufgaben: Ein dramatischer Investitionsstau, steigende Schülerzahlen, Migration, Ganztagspflicht und eine zunehmende Digitalisierung des Lernens machen einen Paradigmenwechsel im Schulbau unumgänglich. Der ICG-Leitfaden zeigt, wie Bildungsimmobilien nicht nur funktional, sondern auch sozial, ökologisch und wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden können – von der ersten Planung bis zur langfristigen Bewirtschaftung.

„Bildungsimmobilien sind nicht nur ein Investment in Räume, sondern in Menschen – und damit in die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, sagt Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorstandsvorsitzende des ICG. „Wer heute Bildungsorte plant, muss über die klassischen Konzepte hinausdenken. Es geht um resiliente Orte des Lernens, der Integration, des sozialen Austauschs und der digitalen Entwicklung.“

Das Besondere am Leitfaden ist sein praxisnaher und interdisziplinärer Zugang. Er basiert auf der Arbeit eines Roundtables unter dem Titel „Bildung 2030“, in dem Expertinnen und Experten aus Kommunen, Bildungsverwaltung, Architektur, Immobilienwirtschaft, Wissenschaft und Finanzierung gemeinsam Handlungsbedarfe identifiziert und Lösungsansätze entwickelt haben.

Dr. Andreas Iding, Geschäftsführer der Goldbeck Services GmbH und einer der fachlichen Leads der Leitfadenentwicklung, bringt es auf den Punkt: „Unser Ziel war es, den immensen Bedarf an modernen Bildungsimmobilien mit dem Wunsch nach werthaltiger Kapitalanlage zusammenzubringen – und dabei einen echten gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Social Impact entsteht, wenn es gelingt, alle Beteiligten – von der öffentlichen Hand über Investoren bis hin zur Schülerschaft – in den Planungs- und Entwicklungsprozess einzubeziehen.“

Auch Prof. Dr. Verena Rock MRICS von der TH Aschaffenburg, Mitautorin des Leitfadens und ausgewiesene Expertin für Immobilieninvestitionen, unterstreicht den langfristigen gesellschaftlichen Wert: „Bildungsimmobilien sind nicht nur attraktive Kapitalanlagen mit langfristigem Charakter, sondern vor allem auch unverzichtbare Investitionen in die Zukunft unserer Gesellschaft. Social Impact entsteht durch diesen doppelten Nutzen – wirtschaftlich wie gesellschaftlich – wenn Planung, Betrieb und Finanzierung konsequent auf Wirkung ausgerichtet sind.“

Inhalte und Empfehlungen des Leitfadens

Der Leitfaden beschreibt in 12 Kapiteln, worauf es ankommt, wenn Bildungsorte der Zukunft gestaltet werden sollen – und warum die Kooperation von öffentlicher Hand und privater Immobilienwirtschaft der Schlüssel zur Lösung vieler Herausforderungen ist. Behandelt werden unter anderem:

  • Erfolgsfaktoren aus Sicht von Kommunen, Investoren, Projektentwicklern und Nutzergruppen
  • Drittverwendungsfähigkeit, modulare und nachhaltige Bauweisen
  • Flexible Mietvertragsmodelle und Finanzierungsstrukturen
  • Standortanalyse, Infrastruktur, digitale Ausstattung und Mobilität
  • Anforderungen der Schülerschaft und Lehrkräfte an Lernumgebungen
  • Beteiligungsverfahren und Inklusion in der Planungsphase
  • Vergabe-, Haushalts- und EU-rechtliche Rahmenbedingungen
  • Best-Practice-Beispiele aus verschiedenen Regionen Deutschlands

Gesellschaftlicher Auftrag, immobilienwirtschaftliche Chance

Die Social Impact Investing-Initiative des ICG setzt sich dafür ein, das „S“ in ESG in der Immobilienwirtschaft planbar, messbar und bewertbar zu machen. Bildungsimmobilien sind dafür ein Paradebeispiel. Das ICG leistet mit dem vorliegenden Leitfaden nicht nur einen Beitrag zur Professionalisierung der Diskussion, sondern stellt auch konkrete Werkzeuge bereit, um Wirkung systematisch zu planen und umzusetzen – sei es durch Scoring-Modelle, Impact-Messung oder neue Betreiberkonzepte.

„Es geht um mehr als Gebäude – es geht um Haltung, Verantwortung und neue Allianzen“, sagt Werner Knips, Gründer der Social Impact Investing-Initiative und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des ICG. „Wir laden alle Akteure ein, Bildungsorte nicht nur als Pflichtaufgabe zu verstehen, sondern als Gestaltungschance – für Kinder, für Quartiere und für eine resiliente Gesellschaft.“

Der Leitfaden steht ab sofort kostenfrei zum Download zur Verfügung: https://icg-institut.de/de/sii-initiative/studien/

Das ICG:
Das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) arbeitet seit 2002 daran, die Immobilienwirtschaft zu professionalisieren und versteht sich als Think-and-Do-Tank. Die zentralen Themen des Instituts sind Werte, Standards und Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung sowie Um- und Durchsetzung von Standards für nachhaltige, werteorientierte Unternehmensführung. Zur Umsetzung organisiert das ICG regelmäßig Events, Best Practice-Workshops und Arbeitsgruppen für Entscheider/-innen, publiziert Leitlinien, trainiert Aufsichtsräte und fördert Diversität in den Gremien. www.icg-institut.de